Autor: Johannes Kulterer

Endlich -Totschnig fordert Kurskorrektur von EU

Heute legte die EU-Kommission erstmals einen konkreten Vorschlag für die Klimaziele bis 2040 vor. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig fordert eine Kurskorrektur auf EU-Ebene.

„Der Green Deal bringt unsere Bäuerinnen und Bauern an ihre Grenzen. Er bringt für die heimische Lebensmittelproduktion zahlreiche Belastungen, realitätsfremde Regulierungen sowie eine Flut an Bürokratie. Das zeigt die Welle an Bauernprotesten durch ganz Europa“, erklärt heute Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zu den Klimazielen der EU.

„Wenn Bäuerinnen und Bauern auf die Straße gehen, dann sollte die EU-Kommission das ernst nehmen und handeln. Die von der EU-Kommission vorgelegten Klimaziele bis 2040 rücken zumindest die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft und die Bedeutung der Versorgungssicherheit wieder in den Fokus. Ich hoffe, diese Mitteilung der EU-Kommission ist nicht eine reine Beruhigungspille aufgrund der Bauernproteste. Es ist nun höchste Zeit für einen Kurswechsel! Unsere Land- und Forstwirtschaft ist der Sektor, der CO2 bindet und Sauerstoff produzieren kann. Demnach können die Emissionen der Lebensmittelproduktion nicht mit anderen Sektoren gleichgesetzt werden. Wer unsere landwirtschaftliche Produktion zurückfahren will, gefährdet die Versorgungssicherheit, schadet dem Klima und befeuert höhere Lebensmittelpreise“, sagt Totschnig.

Die Land- und Forstwirtschaft ist Hauptbetroffener vom Klimawandel und hat deshalb höchstes Interesse diesem entgegenzuwirken, so Totschnig: „In Österreich haben wir eine der klimafreundlichsten landwirtschaftlichen Produktionen weltweit. Wir haben die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft seit 1990 um 16,7% reduziert, während andere Sektoren im selben Zeitraum ihre Emissionen erhöht haben. Auf unseren eingeschlagenen Weg sind wir stolz und diesen werden wir mit der reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik auch weitergehen. Gleichzeitig müssen wir realistisch bleiben: Die Landwirtschaft sichert Arbeitsplätze, Wohlstand und das, was wir täglich brauchen: Essen. Wenn wir glauben, mit Einschränkungen in der Landwirtschaft retten wir das Klima, dann sind wir auf einem Holzweg. Sobald wir unser eigene Lebensmittelproduktion zurückfahren, begeben wir uns in die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten zu schlechteren Klimaschutz-Standards. Politik für die Zukunft funktioniert nur, wenn sie ökonomisch tragbar, ökologisch machbar und sozial ausgewogen ist“, so Totschnig.

Die Gemeinsame Agrarpolitik ist schon jetzt an ehrgeizige Klima- und Umweltmaßnahmen geknüpft. Darüber hinaus leistet das österreichische Agrarumweltprogramm ÖPUL einen noch umfassenderen Beitrag. Die Landwirtschaft wird fälschlicherweise oft als einer der Hauptverursacher des Klimawandels dargestellt. Zur Klarstellung: Sektoren wie der Verkehr können mittels neuer Technologien und dem Umstieg auf erneuerbare Energie CO2-Emissionen einsparen. „In der Land- und Forstwirtschaft gibt es natürliche Emissions-Kreisläufe und demnach kein Patentrezept. Zu hohe Einsparungsziele sind nur mittels einer gravierenden Reduktion der Produktion möglich. Das heißt: Bäuerinnen und Bauern müssten ihre Hoftore für immer schließen. Deshalb werden wir uns im weiteren Prozess kritisch im Sinne unserer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft einbringen.“

Totschnig abschließend: „Ich verstehe alle Bäuerinnen und Bauern, bei denen Vorhaben der EU-Kommission Kritik auslösen. Am Ende des Tages müssen wir alle Essen. Jedes Land, dass die eigene Selbstversorgung aufgrund praxisferner Klimavorgaben aufgibt, macht sich abhängig. Wir sollten uns darauf konzentrieren, selber nachhaltig zu produzieren anstatt zu importieren. Die nun veröffentlichte Mitteilung der EU-Kommission wird am konkreten Rechtstext der für 2025 geplant ist, sowie an den Zielvorgaben für die Landwirtschaft zu bewerten sein.“ von Torsten Altmann

Die Vernuft siegt- von der Leyen zieht Pflanzenschutzverordnung SUR zurück

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kassiert den Vorschlag zur EU-Pflanzenschutzverordnung ein. Das Gesetz hätte zu sehr polarisiert. Das plant sie stattdessen.

Die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen hat angekündigt, den Vorschlag zur EU-Pflanzenschutzverordnung (SUR) zurückzuziehen. Von der Leyen gestand ein, dass es beim Pflanzenschutz eine „andere Vorgehensweise“ brauche.

„Ich werde meinen Kolleginnen und Kollegen in der Kommission daher vorschlagen, den Vorschlag zurückzuziehen“, sagte von der Leyen in einer Rede im Europaparlament in Straßburg am Dienstagvormittag.

Eben jenes Europaparlament hatte dem SUR-Vorschlag der EU-Kommission bereits Ende November eine Absage erteilt. Auch im Rat der EU-Mitgliedstaaten „werden keine Fortschritte mehr erzielt“, so von der Leyen.

Rein formell verhandelten die Mitgliedstaaten trotz des Votums der EU-Parlamentarier weiter an der SUR. Ein Durchbruch gelang trotz vieler Anläufe bislang nicht. Die Vorbehalte vieler Mitgliedstaaten waren zu groß.

Unsere Landwirtinnen und Landwirte verdienen, dass wir ihnen gut zuhören. Ich weiß, dass sie sich Sorgen um die Zukunft des Agrarsektors und ihre Zukunft als Landwirte machen.

Die Landwirte wüssten selbst, dass sie nachhaltiger produzieren müssten, so von der Leyen. Sie wolle sicherstellen, „dass die Landwirte dabei das Steuer in der Hand haben“. Der von von der Leyen initiierte strategische Agrar-Dialog solle dabei helfen.

In ihrer Rede kehrt von der Leyen vom Ordnungsrecht in der Landwirtschaft ab: „Landwirte brauchen einen attraktiven wirtschaftlichen Anreiz für naturanreichernde Maßnahmen – vielleicht haben wir diese Gründe nicht überzeugend dargelegt.“

Sie bräuchten einen „echten Anreiz, der über den bloßen Ertragsausfall hinaus gehen sollte.“

Das Thema Pflanzenschutz sei „nicht vom Tisch“, so von der Leyen am Dienstag. Die Risiken der Verwendung chemischer Pflanzenschutzmittel zu verringern bleibe ein „legitimes Ziel“. Der SUR-Vorschlag hätte jedoch zu sehr polarisiert, so von der Leyen.

Die EU-Kommission werde einen „weitaus ausgereifteren Vorschlag vorlegen“. Der Vorschlag von Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, vorangetrieben vom ehemaligen Vizepräsidenten der EU-Kommission Frans Timmermans war das aus von der Leyens Sicht offenbar nicht.  

Vergangene Woche hatte von der Leyen bereits die EU-Regeln für die verpflichtende Stilllegung von 4 % (GLÖZ 8) mit einem neuen Vorschlag der Kommission abgeschwächt. Danach sollen Landwirte rückwirkend zum 1. Januar 2024 statt stillzulegen auf 7 % ihres Ackerlandes auch Leguminosen ohne chemischen Pflanzenschutz oder Zwischenfrüchte anbauen dürfen. Bei den Zwischenfrüchten soll allerdings ein Anrechnungsfaktor von 0,3 gelten, so dass sich die dafür nötige Fläche auf bis zu 23 % des Ackerlandes eines Betriebes erhöht. von Kostantin Kockerols

Klimafitter Wald: Doch nicht so gut in Österreich

Der Rechnungshofbericht zum Waldzustand sorgt für eine Debatte im Nationalrat. Die Regierung sieht sich aber auf einem guten Weg.

Der Waldfonds war zuletzt Thema im Nationalrat. Grund war die Vorlage des Rechnungshofberichts „Wald im Klimawandel“. Darin kritisieren die Rechnungsprüfer die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung. 27 Empfehlungen legten die Prüfer der Regierung nahe. Geprüft hatten sie von 2015 bis 2020. ÖVP-Rechnungshof-Sprecher Hermann Gahr widersprach in einigen Punkten.

So geht den Prüfern der Umbau der Wälder zu langsam. So ist die Fichte auf nicht standortgerechten Waldflächen verbreitet. Angesichts des Klimawandels sind vor allem Fichtenbestände auf Laubmischwald–Standorten in Tieflagen sowie Fichten–Reinbestände in den Bergwäldern mit Schutzfunktion besonders gefährdet.

Die Verjüngung der Wälder ist erforderlich. Auf 2,72 Mio. ha Wald besteht laut Rechnungshofende Verjüngungsbedarf, auf 1,59 Mio. ha oder 59 % fehlte die „notwendige“ Verjüngung.

Für den Schutzwald in Ertrag und auch außer Ertrag waren auf zwei Drittel der Fläche Verjüngungsmaßnahmen nötig. Eine ausreichende Verjüngung war laut Bericht nicht vorhanden.

Um die Verjüngung zu verbessern, legt der Bericht nahe, vorrangig Anreize für Maßnahmen einführen, die die Alters– und Baumartendurchmischung und somit die Widerstandsfähigkeit der Wälder erhöhen.

Kritisch bewerte die Rechnungsprüfer zudem die hohen Wildbestände. So zeigt das Wildeinflussmonitoring 2016 bis 2018, dass sich der Wildeinfluss in etwa einem Viertel der Bezirke Österreichs erhöht hatte. Die Tanne konnte sich in 47 % und die Eiche in 65 % der Bezirke ihres Vorkommens nicht oder kaum über 1,3 m Höhe hinaus entwickeln.

Die Abschusszahlen in Kärnten und Niederösterreich blieben im Prüfungszeitraum nahezu unverändert, heißt es im Bericht. Die forstlichen Erfordernisse wie Sicherstellen des Aufkommens natürlicher Verjüngung und aufgeforsteter Pflanzen wurden nicht ausreichend berücksichtigt. Auch ermittelten die beiden Länder in ihren Abschussplänen keine tragbare Wilddichte etwa anhand von Vergleichs– und Weiser-Flächen. Dabei sind die Länder in erster Linie für das Umsetzen von Maßnahmen zuständig, indem sie das Jagdrecht vollziehen. So sollen vor allem Kärnten und Niederösterreich stärker die Abschusszahlen an den Waldschäden und am Verjüngungszustand der Waldflächen ausrichten, rät der Rechnungshof.

Die Holznutzung war in Österreich geringer als der Aufwuchs, befand sich aber mit 88 % des Zuwachses auf hohem Niveau. Dabei lag Nutzungsgrad im Kleinwald (unter 200 ha) bei 85 %, im Großwald (über 200 ha) bei 100 % und bei der Österreichischen Bundesforste AG bei 76 %.

Seit dem 2003 ging die Netto–Kohlenstoffaufnahme des Waldes aufgrund einer höheren Holzernte und von Störfaktoren wie Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall zurück, stellte die Prüfer in ihrem Bericht fest.

Die Rechnungsprüfer verlangen daneben mehr Transparenz, wofür die Mittel im Waldfonds verwendet werden und wie viele noch verfügbar sind. Damit soll die Abwicklung dieser Förderungen transparenter werden. Diese Empfehlung veranlasste, die SPÖ-Abgeordnete Elisabeth Feichtinger einen Entschließungsantrag einzubringen. Darin forderten die Sozialdemokraten mehr Transparenz und konkretere Vorgaben bei der Vergabe von waldbezogenen Förderungen. Der Antrag blieb aber in der Minderheit.

Aus Sicht von Gahr ist der Waldfonds indes die „beste Antwort“ auf die zu geringe Verjüngung, auch bei der Österreichischen Bundesforste AG. Alleine 2020 entstanden dort Kosten von 48 Mio. € aufgrund des Klimawandels. Den Waldfonds habe die Regierung jetzt um weitere zwei Jahre verlängert, so der ÖVPler. Mit jeweils 50 Mio. € stehen somit 2024 und 2025 zu Verfügung.

Nach Angaben von Bundesforstminister Norbert Totschnig sei der Großteil der Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt oder noch in Arbeit. So wird es künftig Auskunft über den Umsetzungsgrad des Waldfonds geben. Es gebe Förderungen und Anreize für Alters- und Baumartendurchmischung, betonte Totschnig. Gleichzeitig werden Sollindikatoren der Waldstrategie überarbeitet, im Walddialog eingebrachte Maßnahmen intensiv „diskutiert und evaluiert“, so der Forstminister. Und im Österreichplan von Bundeskanzler Karl Nehammer findet der Waldfonds als „wichtige Maßnahme“ Platz“, so der Abgeordnete Gahr. von Josef Koch

Verbraucher in Deutschalnd kauften 2023 weniger Schweinefleisch

Fleisch bleibt gefragt in den deutschen Haushalten. Zwar ist die Fleischnachfrage der privaten Haushalte in Deutschland im vergangenen Jahr weiter gesunken – zuletzt aber nur in einer moderarten Größenordnung. In 2023 ging die Nachfrage nach Fleisch, Geflügel und Wurst im Lebensmitteleinzelhandel insgesamt um weniger als 1 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. Beim Schweinefleisch fiel der Nachfragerückgang deutlicher aus.

Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) kauften die privaten Haushalte in Deutschland im vergangenen Jahr 0,7% weniger Fleisch, Wurst und Geflügel im Vergleich zu 2022. Gleichzeitig mussten die Verbraucher dafür tiefer in die Tasche greifen. Im Zeitraum zwischen Januar und Dezember 2023 zahlten sie für Fleisch- und Wurstwaren sowie für Fleischalternativen im Mittel 6,5% mehr als im Vorjahr. Die Zahlen beziehen sich dabei auf den Einkauf im Lebensmitteleinzelhandel und nicht den gesamten Fleischverzehr.

Auch wenn Fleisch weiterhin in den deutschen Haushalten gefragt ist, musste 2023 insbesondere Schweinefleisch an Nachfrage einbüßen. Im vergangenen Jahr wurde laut AMI 6,6 % weniger Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Bereits seit mehr als zehn Jahren ist der Schweinefleischverzehr stark rückläufig. Während im Jahr 2013 der durchschnittliche Pro-Kopf-Verzehr noch bei 38,6 kg pro Bundesbürger lag, verzehrte 2023 jeder Deutsche im Schnitt nur noch 27,4 kg pro Kopf.

Ebenfalls Absatzrückgänge im Lebensmitteleinzelhandel meldet die AMI für Rindfleisch (-2,9 %) und Fleischersatzprodukte (-2,1 %). Ein Plus bei den eingekauften Mengen gab es hingegen bei Hackfleisch vom Rind /Schwein gemischt (+5,0 %) und bei Geflügel (+2,8 %). Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Fleischwaren/Wurst bleib relativ konstant (- 0,2 %).

Neben veränderten Verzehrgewohnheiten nennt die AMI auch die stark gestiegenen Preise als Grund für den Rückgang der privaten Nachfrage. Die Preise lagen sowohl für alle Fleischarten als auch für die Fleischersatzprodukte höher als im Vorjahreszeitraum. Mit einem Plus von 8,6 % fiel der Preisanstieg bei Schweinefleisch im Vergleich zu den anderen Kategorien am höchsten aus.

Der neue EU-Vorschlag zur Stilllegung sieht im Detail so aus

Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag für Ausnahmen von der GAP-Stilllegung konkretisiert. Was auf die Bauern zukommt, liegt nun in den Händen der EU-Mitgliedstaaten.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch vorgeschlagen, die Auflagen zur Stilllegung von Ackerland im Rahmen der Gemeinsam Agrarpolitik (GAP) zu lockern. Landwirte will die EU-Kommission demnach davon befreien, 4 % ihres Ackerlandes stillzulegen. Stattdessen sollen sie Leguminosen oder Zwischenfrüchte anbauen.

Um die Pläne umzusetzen, hat die EU-Kommission eine Durchführungsverordnung vorgelegt. Über diese sollen die Mitgliedstaaten in den nächsten Tagen abstimmen.

Ein möglicher Termin ist die nächste Sitzung des sogenannten Sonderausschuss Landwirtschaft (SAL) am Montag, den 12. Februar.

Im Kern sieht die Ausnahmeregel beim GLÖZ 8 folgendes vor: Anstatt 4 % ihres Ackerlandes stillzulegen, können Landwirte auf 7 % ihres Ackerlandes:

  • „nicht-produktive“ Bereiche (Stilllegung/Brache) anlegen und/oder
  • Leguminosen anbauen und/oder
  • Zwischenfrüchte nach der Hauptfrucht etablieren.

Zwischenfrüchte sollen mit einem Anrechnungsfaktor von 0,3 gewertet werden. Das Prinzip dürfte vielen Landwirten aus den Greening-Regeln der vergangenen GAP bekannt sein.

Landwirte, die die Ausnahmen nutzen wollen, müssen sowohl in den dafür vorgesehen Leguminosen als auch in der Zwischenfrucht auf chemischen Pflanzenschutz verzichten.

Laut der vorgeschlagenen Durchführungsverordnung müssen sich Landwirte nicht für eine der Maßnahmen entscheiden, sondern können sie kombinieren.

Für den Landwirt im Beispiel oben, könnte das beispielsweise bedeuten: Er legt 2 ha Brache an, baut auf 3 ha Leguminosen mit Pflanzenschutzverzicht an und rechnet 6,66 ha Zwischenfrüchte an. So erreicht er 7 ha Glöz 8-Flächen (2 ha Brache + 3 ha Leguminosen + 6,66 ha ZF * 0,3= 7 ha Glöz 8-Fläche).

Ob die Ausnahmen tatsächlich so in Kraft treten, hängt von den EU-Mitgliedstaaten ab. Die müssen der Verordnung nicht nur zustimmen. Sie müssen das Gesetz auf national umsetzen und in ihren nationalen GAP-Strategieplänen integrieren.

Die Abkürzung GLÖZ steht für Standards für einen guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Agrarflächen. Diese Standards müssen alle Landwirte einhalten, die Agrarsubventionen aus Brüssel erhalten wollen

Der GLÖZ 8-Standard schreibt vor, einen Mindestanteil der landwirtschaftlichen Fläche für nichtproduktive Flächen oder Landschaftselemente bereitzustellen.

In der GAP-Förderung 2023-2027 formuliert das EU-Recht die GAP-Auflagen im Rahmen der Konditionalität. vor, (GLÖZ 8).

So wie immer -Bauern protestieren und der Handel schafft derweil neue Fakten

Seit mehr als sechs Wochen die gleiche Situation: Bauern toben, Politiker zaudern. In diesem Getöse schafft der deutsche ­Lebensmittelhandel Fakten – wieder einmal.

Der deutsche Lebensmittelhandel treibt die Unstellung auf Haltungsstufe 3 voran – also Produkte von Tieren, die mehr Platz und Außenklimareiz hatten. Die Frechheit dabei: Erste Händler holen das Fleisch und die Milch aus dem Ausland – und bieten es teils ohne Preisaufschlag an. Kommt das flächendeckend, wäre es ein Affront gegen die deutsche Landwirtschaft. Und der diskutierte Agrardiesel nur Peanuts.

Mehrere deutsche Lebensmittelhändler verabschieden sich bei ihren Eigenmarken von den Haltungsstufen (HF) 1 und 2. Bei Rindfleisch gibt es gerade einen Hype um Haltungsform 3. Manche Verarbeiter munkeln, Rinder aus niedrigeren Haltungsformen künftig nur schwer vermarkten zu können. Das mag eine Drohgebärde sein.

Klar ist: Nicht alle Mäster können ihre Ställe auf HF 3 umbauen. Und nicht für alle rechnet sich ein Neu- bzw. Umbau. Trotzdem hält der deutsche Lebensmittelhandel am Kurs fest, dann halt über Umwege. So betont Rewe zwar seine regionalen Programme, holt das Rindfleisch aber aus Frankreich – und rühmt sich dafür im Radio. Für deutsche Rindermäster ein Schlag ins Gesicht.

Den bekamen jetzt auch die Milcherzeuger: Edeka stellt einen Teil seines Käses der Eigenmarke auf Haltungsform 3 um – ohne Preisaufschlag für die Verbraucher. Ein völlig falsches Signal! Damit nicht genug: Die Milch für den Käse stammt aus den Niederlanden. Deutschlands größter Lebensmittelhändler war sich nicht zu schade, den Kriterienkatalog der Molkerei A-Ware zu übernehmen und mit dem neuen Label „Respekt Pro Tierwohl“ zu versehen, um in Haltungsform 3 zu gelangen. Das empört. Zumal gerade viele deutsche Betriebe auf HF-3-Milch wechseln.

Die Beispiele zeigen: Der deutsche Lebensmittelhandel macht sein Ding. Er hat vor allem seine Marge im Blick. Sonst nichts. Ja, der Handel beteuert stets, wie wichtig die deutsche Landwirtschaft sei. Und ja, in der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) hat er sich für ein Herkunftskennzeichen ausgesprochen. Aber wie glaubwürdig ist das überhaupt noch?

Zudem untermauern die Beispiele, dass es bei den Bauernprotesten um mehr als Agrardiesel geht. Der Systemfehler: Lässt der Staat ein Vakuum, füllt es der Lebensmittelhandel – nach seinen Regeln. Der Staat hechelt mit Ordnungsrecht hinterher.

Die Gelackmeierten sind die Erzeuger: Sie bekommen immer höhere Anforderungen und Kosten übergestülpt. Wenn sie diese überhaupt stemmen können, erhalten sie „die Lizenz zum Produzieren“, aber keinen Mehrerlös. Ändert sich das nicht, brechen Strukturen weg und der Marktanteil ausländischer Ware steigt.

Diese Erkenntnis ist nicht neu, jetzt muss aber etwas passieren. Erstens sollte die Regierung selbst den Rahmen setzen. Dazu gehört ein verlässliche Agrarpolitik-Fahrplan. Zweitens sollte sie das Gebaren des Lebensmittelhandels eindämmen. Ein schärferes Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetz (AgrarOLkG) könnte dabei helfen. von Patrik Liste

Schlachtschweine auf Vorjahresniveau

Laut Österreichischer Schweinebörse passten Angebot und Nachfrage sowohl auf dem Lebend- als auch auf dem Fleischmarkt relativ gut zusammen. Die Überhänge vom Jahresbeginn wurden vollständig abgebaut. Die schlachtreifen Schweine flossen trotz etwas größerer Stückzahl zeitnah ab, das durchschnittliche Schlachtgewicht sank auf knapp unter 99 kg. Für Anfang Februar erwartete die Fleischbranche neue Absatzimpulse.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt blieb die Nachfrage in den letzten Wochen stabil
auf hohem Niveau und lag stets über dem Angebot. Damit war der Versorgungsengpass
auf dem heimischen Markt deutlicher als in den meisten EU-Mitgliedsländern. Die Notierung bleibt in der 5. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,70 je kg.
Europaweit lief der Ferkelhandel ausgeglichener. Allmählich zog die Nachfrage aber wieder an, während das Angebot eine eher sinkende Tendenz aufwies. Die Notierungen hielten mehrheitlich das Vorwochennive.

Der EU-Schweinemarkt stabilisierte sich nach den zahlreichen Preisrückgängen der Vorwochen wieder. Konstante Notierungen dominierten, in Italien setzte sich der Abwärtstrend
fort. Nur vereinzelt bestanden noch Überhänge. Das Angebot war nicht mehr drängend
und sollte sich in nächster Zeit verknappen. Im Fleischhandel blieb eine Nachfragebelebung vorerst aus, der Preisdruck, der seit den Feiertagen bestand, ließ aber nach.
In Deutschland geht das Angebot an schlachtreifen Schweinen langsam zurück. Die Überhänge sind bundesweit abgebaut. Insgesamt herrschen ausgeglichene Verhältnisse,
regional wird bereits von nur knapp bedarfsdeckenden Mengen berichtet. Der Vereinigungspreis für Schlachtschweine beträgt im Zeitraum 1. bis 7. Februar unverändert EUR
2,00 je kg. Die Nachfrage nach Schweinefleisch bleibt verhalten, Verkaufsaktionen des
LEH zum Monatsbeginn sorgen für leichte Impulse

Recht auf regionale Lebensmittel soll in Verfassung

Der Wirtschaftsausschuss des Nationalrates diskutierte über Volksbegehren zur Herkunftskennzeichnung.

Das Volksbegehren „Echt-Ehrlich“ zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln hatte kürzlich der Wirtschaftsausschuss des Nationalrates auf dem Tisch. 149.891 Unterzeichner und damit oder 2,36 % der Wahlberechtigten unterstützten das Volksbegehren. Die Initiatoren hatten anfangs noch 500.000 Unterzeichner anvisiert. Ein Bericht über die Beratungen zum Volksbegehren wird dem Nationalrat zur weiteren Diskussion im Plenum vorgelegt.

Das Volksbegehren sieht heimisch und regional erzeugte Lebensmittel als Grundrecht, das in der Verfassung verankert werden müsse. Österreich soll mit einer sofortigen und umfassenden Lebensmittelherkunftskennzeichnung einen wesentlichen Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz leisten. Ebenso sollen so regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung erhalten bleiben, so Leopold Steinbichler, der die Initiative gestartet hatte. Gleichzeitig würden damit die in Diskussion geratenen Lebendtiertransporten eingeschränkt. „Dort, wo Österreich drauf steht, muss Österreich drinnen sein“, forderte Steinbichler. Anstatt weiterer bürokratischer Auflagen brauche es den Schutz der Produktion durch eine Lebensmittelherkunftskennzeichnung. Sonst werde die aktuell stattfindende „Höfeflucht“ weitergehen.

Nach Auffassung des ÖVP-Abgeordneten Kurt Egger ist bei der Herkunftskennzeichnung in den letzten Jahren „einiges passiert“. Als Exportnation müsse sich Österreich jedoch gut überlegen, wie man im internationalen Wettbewerb agieren wolle, so der ÖVP-Abgeordnete. Die Konsumentinnen und Konsumenten hätten ein Recht auf „Transparenz am Teller“, betonte Elisabeth Götze (Grüne). Das habe man auch im Regierungsprogramm festgehalten. Laut der Grünen-Mandatarin können strengere Herkunftskennzeichnungen einen Wettbewerbsvorteil für heimische Betriebe bringen.

Das Volksbegehren liefere wichtige Ansätze, um mehr Transparenz für die Konsumentinnen und Konsumenten zu erreichen, hielt Rainer Wimmer (SPÖ) fest. Neben der Herkunft gehe es aber auch um Tierwohl und Tierhaltung.

Eine durchgängige Lebensmittelherkunftskennzeichnung sei ein „Riesenthema“, das sich auch die Bundesregierung vorgenommen, aber nur teilweise umgesetzt habe, kritisierte Peter Schmiedlechner (FPÖ). Kein Verständnis zeigte der FPÖler für die Forderung der SPÖ nach höheren Tierwohl-Standards. Österreich liege hier bereits im europäischen Spitzenfeld.

Die Forderungen nach mehr Transparenz sei begrüßenswert, fand die Neos-Politikerin Karin Doppelbauer. Allerdings sei das Volksbegehren sehr allgemein gehalten. Man müsse sich bei Bestrebungen in diese Richtung immer fragen, was eine lückenlose Herkunftskennzeichnung der heimischen Landwirtschaft bringe.

Mit Material von Parlamentskorrespondenz

Bauernproteste erfolgreich – Macron: Mercosur-Abkommen „unmöglich abzuschließen“

Macron geht auf maximalen Abstand zum Mercosur-Abkommen und der EU-Kommission. Ein Erfolg für Frankreichs Bauern und ihre massiven Proteste? Das sagt der französische Präsident.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hält die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommenzwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten offenbar für gescheitert. Der EU-Kommission hat Macron mitgeteilt, dass es „unmöglich“ sei, die Verhandlungen weiterzuführen.

Das bestätigte der Elysee-Palast gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Französische Landwirte hatten in den vergangenen Tagen massiv gegen die Agrarpolitik und günstige Lebensmittelimporte demonstriert. Insbesondere die Verhandlungen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay sind den französischen Landwirten ein Dorn im Auge.

„(Macron, Anm.) hat die Kommission mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass es unmöglich ist, die Gespräche unter diesen Bedingungen abzuschließen“, sagte ein Berater des französischen Präsidenten vor dem EU-Gipfel am Donnerstag gegenüber Reuters.

„Wir gehen davon aus, dass die EU ihre Unterhändler angewiesen hat, die laufenden Verhandlungen in Brasilien abzubrechen und insbesondere den Besuch des Vizepräsidenten der Kommission abzusagen, der im Hinblick auf einen Abschluss vorgesehen war“, fügte er hinzu, so Reuters.

Ein Sprecher der EU-Kommission widersprach den Angaben von Macrons Sprecher. Die EU-Kommission sei weiterhin im Kontakt zu den Mercosur-Staaten.

„Die EU konzentriert sich weiterhin darauf sicherzustellen, dass das Abkommen die Nachhaltigkeitsziele der EU erfüllt und gleichzeitig die Empfindlichkeiten der EU im Agrarsektor respektiert“, sagte ein Sprecher.

Das brasilianische Außenministerium lehnte es ab, Macrons Äußerungen zu kommentieren.

Die Unterhändler der EU und des Mercosur trafen sich vergangene Woche zwei Tage lang in Brasilia, berichteten aber von „begrenzten Fortschritten“, so ein an den Gesprächen beteiligter Diplomat gegenüber Reuters. von AgE

Niederlande liefern weniger Ferkel – Spanien kauft mehr

Nach Jahren des Rückgangs stabilisieren sich die niederländischen Ferkelausfuhren. Während in der Vergangenheit die Exportzahlen weit über 6 Mio. Jungtiere lagen, exportierte die Niederlande 2023 nur noch 5,7 Mio. Ferkel. Ausschlaggebend dafür ist vor allem der Rückgang der Sauenbestände. Im Vergleich zu 2022 ging die Exportzahl aber nicht mehr weiter zurück.

Deutschland bleibt das Hauptziel der niederländischen Ferkel, mit 2,88 Mio. Tieren im Jahr 2023. Dies stellt allerdings einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 4,3 Mio. Tieren vor sechs Jahren dar. Interessanterweise ist die Zahl der aus den Niederlanden nach Deutschland exportierten Schlachtschweine in diesem Zeitraum um 47 % auf etwa 800.000 gestiegen.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist der Anstieg der Ferkellieferungen nach Spanien. Während vor sechs Jahren gerade einmal eine Million niederländische Tiere exportiert wurden, waren es im Jahr 2023 fast 2 Mio. Stück.

Gleichzeitig verzeichnen die Niederlande einen Rückgang der Ferkelausfuhren in mehrere andere Länder, darunter Belgien, Österreich Firma Stelzl, Rumänien, Slowenien, Italien und einige kleinere Importmärkte.

von Andreas Beckhove

Minister Rauch will Vollspaltenboden-Verbot bis 2030 umsetzen

Der für Tierschutz und Konsumentenschutz zuständige Minister Johannes Rauch (Grüne) plädiert dafür, die Übergangsfrist zur Umsetzung des Verbots von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung bereits 2030 enden zu lassen.  

Rauch legte dazu am Sonntag einen drei Punkte umfassenden Plan vor. Der Verfassungsgerichtshof hatte Anfang Jänner die ursprünglich verankerte Übergangsfrist zur Umsetzung des Verbots bis 2040 als zu lang und sachlich nicht gerechtfertigt gekippt.

Dem Gesetzgeber wurde bis Juni 2025 Zeit gegeben, die Regelung zu reparieren. Rauchs Plan sieht nun vor, dass unstrukturierte Vollspaltenbuchten ab 2030 verboten sein sollen. Damit Betriebe rasch umstellen, sollen Förderungen erhöht werden. Parallel müsse die Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie eingeführt werden, damit Konsumentinnen und Konsumenten bewusst österreichisches Fleisch wählen können, hieß es aus dem Ministerium.

Rauch drängte den Koalitionspartner ÖVP auf eine rasche Einigung: „Bäuerinnen und Bauern brauchen Planungssicherheit. Für ein rasches Ende der unstrukturierten Vollspaltenbuchten müssen wir die Förderungen erhöhen und den künftigen Standard bei der Haltung definieren.“

Ende der unstrukturierten Vollspaltenbuchten bis 2030: Ziel sei es, Tierleid so rasch wie irgendwie möglich zu beenden. Ein sofortiges Verbot Juni 2025 sei unmöglich umzusetzen und würde gravierende Nachteile oder gar das Aus für Schweinebäuerinnen und -bauern bedeuten, so das Ministerium. Eine Übergangsfrist bis 2030 erfülle die vom VfGH geforderte Verkürzung und sei in Kombination mit Förderungen auch für die Betriebe „bewältigbar“. Rauch will zudem bessere Haltungsbedingungen: Sie sollen für die Schweine mehr Platz, strukturierte Bereiche mit Stroh und Auslauf ins Freie umfassen.

2. Massive Erhöhung der Umstiegsförderungen für Bäuerinnen und Bauern: Dies ermögliche den Betrieben einen raschen Umstieg auf eine Schweinehaltung mit höheren Standards und gewährleiste Planungssicherheit, was den Bestand österreichischer Betriebe sichere.

3. Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie: Ziel sei es, die österreichischen Bäuerinnen und Bauern sowie die Konsumentinnen und Konsumenten vor qualitativ minderwertigem Import-Fleisch zu schützen. Dieser Punkt ist seit längerem – auch innerhalb der ÖVP – heftig umstritten.

Kommt das gleiche Chaos wie in Deutschland ? Oder kommen für uns Schweinbauern endlich gerechte Föderungen die den Umbau ermöglichen, genau so wie der LEH der alle 10 Jahre sein Filialen umbaut.

Missing Link: KI in der Wettervorhersage – die stille Revolution

Wettervorhersagen wurden in der Vergangenheit mit komplexen numerischen Modellen errechnet. Mit der künstlichen Intelligenz hat eine Revolution begonnen.

Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Systeme, die ihre Algorithmen selbst weiterentwickeln – das wäre doch eigentlich auch etwas für die Wettervorhersage, denkt sich der Laie. Und recht hat er: Nur, dass Meteorologen beim Thema KI längst nicht mehr in der Kategorie „Was-wäre-wenn“ denken, sondern bereits in Prozessen stecken, die praktische Anwendungen zum Ergebnis haben. Und streng genommen spielt KI bereits seit Jahrzehnten eine Rolle in der Wettervorhersage. Nur, dass die aktuellen Entwicklungen dies auf ein ganz neues Niveau heben.

Prof. Dr. Roland Potthast, beim DWD Leiter der Numerischen Wettervorhersage, würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass der DWD durchaus schneller als manch anderer Wetterdienst dabei ist, neue Technologien zu integrieren. Dafür, bei Innovationen agil reagieren zu können, habe sich die Bundesanstalt mit Sitz in Offenbach am Main im vergangenen Jahrzehnt entsprechend aufgestellt. Und nun zahle sich das aus: Die KI sei weit mehr als eine kleine Verbesserung, sagt der Mathematiker: „Das Wort Revolution ist durchaus angemessen.“ Nur dass diese Revolution deutlich stiller abläuft, als bei Sprachmodellen wie ChatGPT oder Bard, die fast täglich in den Schlagzeilen stehen.

Vereinfacht gesagt: Mit KI soll sich die Qualität der Wettervorhersage verbessern. Die Berechnungen würden schneller, erklärt Potthast. Und wo vorher ein Großrechner notwendig war, genügt in Zukunft manchmal auch ein Laptop. Der Wetterexperte warnt allerdings davor, die bisherigen numerischen Modelle als veraltet abzutun: Es sei eher wie in der Mobilität im Vergleich zwischen Auto und Flugzeug. Die Fliegerei habe ganz neue Industrien und Möglichkeiten geschaffen. Doch das Auto bleibt das Mittel der Wahl am Boden und auf kurzem Wege. So ähnlich sei es auch in der Meteorologie mit der KI: „Neue und alte Ansätze ergänzen sich.“

Der DWD sei dabei angetreten, diese Revolution mitzugestalten. Der Deutsche Wetterdienst forscht dabei nicht nur auf eigene Faust, sondern auch sehr stark im europäischen Verbund mit seinen Partnern, etwa bei EUMETSAT oder EUMETNET. Im Dezember wurde zusammen mit anderen Wetterdiensten bei EUMETNET die neue KI-Roadmap beschlossen. Der DWD sei dabei „coordinating member“, übernimmt also die Führungsrolle. Doch längst hat auch Big Tech das Potenzial der KI für die Wettervorhersagen entdeckt. Darunter sind bekannte Namen wie Google, Nvidia, Huawei und Microsoft. Auch hier versperren sich die Wetterdienste nicht, stellen Daten bereit und schauen sich die Entwicklungen, wie GraphCast von Google DeepMind, genau an.

GraphCast etwa berechnet keine physikalischen Gleichungen, sondern lernt auf Grundlage historischer Wetterlagen, wie sich das Wetter weiter entwickeln könnte. Das ist ein ähnlicher Ansatz wie bei Text-KIs, die aufgrund von komplexen Wahrscheinlichkeiten bemerkenswert gut Texte formulieren. In sogenannten Reanalysen berechnet die KI die damaligen Analysen anhand von Wetterbeobachtungen noch einmal neu: Aus diesem Prozess können im Idealfall Erkenntnisse gewonnen werden, die die Vorhersagen verbessern.

von Mate Kirchner

Laborfleisch: EU-Agrarminister sehen viele ungeklärte Fragen

Die Agrarminister der Europäischen Union (EU) sind sich beim Thema Laborfleisch uneinig. Während Italien Laborfleisch bereits verboten hat, äußerten auch Österreich und Frankreich in dieser Woche deutliche Kritik gegenüber dem Agrarrat. Weniger skeptisch bis positiv gegenüber einer Zulassung in der EU zeigten sich die Vertreter aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark.

Die EU-Landwirtschaftsminister sehen im Hinblick auf die Zulassung von künstlich im Labor hergestellten Fleischerzeugnissen noch eine Reihe ungeklärter Fragen. Deutliche Kritik brachten beim Agrarrat am Dienstag (23.1.) Österreich, Italien und Frankreich in einer gemeinsamen Note vor. Unterstützt wurde diese von zehn weiteren Mitgliedstaaten, darunter Polen, Spanien und Ungarn. Für Unruhe unter den Ministern sorgen offenbar erste Planungen der Kommission für eine EU-Regelung. Weniger skeptisch bis positiv äußersten sich die Vertreter aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark.

Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bezeichnete Laborfleisch als eine echte Gefahr für die Tierhaltung in der EU. Eine mögliche EU-Regelung müsse für Klarheit und Transparenz sorgen. Auswirkungen müssen Totschnig zufolge genau untersucht werden. Unabdingbar seien eine verpflichtende Kennzeichnung und eine faktenbasierte umfangreiche Folgenabschätzung.

Der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida kritisierte das von den Herstellern von Laborfleisch betriebene Greenwashing. Hier müsse eine EU-Regelung Klarheit schaffen. Frankreich beklagte zudem, dass die Tierhalter beim Tierwohl dem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt seien. Andererseits lasse sich Laborfleisch oftmals nur durch wenig tierfreundlich gewonnene tierische Stammzellen erzeugen. Die Tierhaltung und den ländlichen Raum bedroht sehen auch Länder wie Griechenland, Slowenien, Bulgarien sowie Irland.

Weniger kritisch äußerte sich die deutsche Delegation. Noch seien die Chancen und Risiken schwer zu beurteilen, hieß es. Die Relevanz von Laborfleisch werde durch die Nachfrage der Verbraucher in den kommenden Jahren aufgezeigt. Aus deutscher Sicht sind eine klare Kennzeichnung und eine informierte Entscheidung der Verbraucher wichtig. Die Vertreterin der Bundesrepublik unterstrich zudem die Bedeutung einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung.

Die Niederlande sehen Laborfleisch als einen wichtigen Baustein bei der Versorgung der Weltbevölkerung mit tierischem Protein. Den Haag sieht Kunstfleisch als Ergänzung von natürlichen Fleischprodukten. Dänemark hat bei hinreichender Kennzeichnung und gewährleisteter Lebensmittelsicherheit ebenfalls kein Problem mit Laborfleisch.

Unterdessen scheint in anderen Teilen der Welt die Entwicklung weiter zu gehen. Israel wird künftig ein Produkt von im Labor erzeugtem Rindfleisch für den menschlichen Verzehr zulassen. Mitte Januar hatte das dortige Start-Up Aleph Farms vom israelischen Gesundheitsministerium grünes Licht für die Vermarktung eines In-Vitro-Rindersteaks erhalten. Für Rindfleisch wäre dies weltweit eine Premiere. Bisher gibt es entsprechende Zulassungen nur für künstliches Hühnerfleisch in den USA und Singapur.

Laut Aleph Farms handelt es sich bei dem Kunst-Steak allerdings nicht um reines Fleisch. Die Proteinmatrix besteht zwar aus immortalisierten Zellen einer Black-Angus-Kuh. Hinzugefügt werden allerdings auch Proteine aus Weizen und Soja. Fötales Rinderserum, wie es in vielen Laborfleischerzeugnissen auf Rindfleischbasis zum Einsatz kommt, soll nicht enthalten sein. Israel gilt bei der Forschung rund um Laborfleischerzeugnisse als einer der weltweit führenden Standorte.

Deutschlands -Lebensmitteleinzelhandel: Anteil von Schweinefleisch aus höheren Haltungsstufen wächst

Laut einer Auswertung von Verkaufszahlen für das Jahr 2022 ist das Angebot von Schweinefleisch aus höheren Haltungsstufen im Lebensmitteleinzelhandel gewachsen. Bei Ware in der Selbstbedienung überwiegt Haltungsstufe 2 inzwischen deutlich, während die Haltungsstufen 3 und 4 vor allem in der Bedientheke zu finden sind, berichtet AgE.

Trotz Corona-Pandemie und wirtschaftlicher Herausforderungen ist das Angebot von Schweinefleisch höherer Haltungsformstufen in den deutschen Supermärkten gestiegen. Dies meldete die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung als Träger der Haltungsformkennzeichnung und der Initiative Tierwohl (ITW) vergangene Woche. Sie bezieht sich dabei auf eine Auswertung für das Jahr 2022, die auf tatsächlichen Verkaufsmengen beruht, vor allem bei den Eigenmarken des Lebensmitteleinzelhandels.

Demnach ist der Anteil von Schweinefleisch im Selbstbedienungsregal der Haltungsformstufe 2 von 68% im Jahr 2021 auf 85% im Jahr 2022 gestiegen. Gleichzeitig ging der Anteil der Stufe 1 von 22% auf 7% zurück. Die Verschiebung hin zu Stufe 2 ist laut ITW das Ergebnis der zunehmenden Umstellung der Sortimente auf ihr Tierwohlprogramm. So bietet die Stufe 2 unter anderem mehr Platz für die Tiere sowie Beschäftigungsmaterial beziehungsweise Raufutter.

Laut ITW ist aber auch in den Stufen 3 und 4 das Bestreben der Einzelhändler deutlich zu erkennen, den Kunden mehr Auswahlmöglichkeiten zu bieten, was sich vor allem in den Bedientheken widerspiegelt. Dort wurde der Auswertung zufolge im Berichtsjahr rund ein Fünftel des Frischfleisches und der Fleischzubereitungen vom Schwein in den Haltungsstufen 3 und 4 angeboten. Im SB-Regal lag dieser Anteil bei weniger als 6%.

Wintertourismus stützt Nachfrage nach Schweinefleisch

Laut Österreichischer Schweinebörse konnten in der Berichtswoche noch vorhandene
leichte Überhänge gänzlich abgebaut werden. Die gute Buchungslage in den Schigebieten
belebte die Nachfrage. Gleichzeitig berichtete die Fleischbranche jedoch von „Preisen
unter der Gürtellinie“ auf den internationalen Märkten.
Vor diesem Hintergrund und infolge eines Minus von 10 Cent in Deutschland, gab die
heimische Mastschweine-Notierung zuletzt um 7 Cent je kg nach.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt verschlechterte sich die Versorgungslage im Vermittlungsgeschäft weiter. Bei einer anhaltend gute Nachfrage ging das Angebot nochmals
zurück. Die Notierung beträgt in der 3. Kalenderwoche unverändert EUR 3,70 je kg.
Europaweit lag die Ferkelnachfrage über dem Angebot. Daher blieben die Notierungen
trotz mehrheitlich sinkender Schweinepreise zumeist stabil.

Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen der schwierigen Rahmenbedingungen.
Die durch die reduzierten Schlachtkapazitäten rund um den Jahreswechsel entstandenen
Angebotsüberhänge konnten noch nicht in allen Mitgliedsländern vollständig abgebaut
werden. Zudem lief die Fleischnachfrage, wie im Jänner üblich, schleppend. Schließlich
erhöhte die deutliche Korrektur in Deutschland in vielen Nachbarländern den Preisdruck
und fast alle bedeutenden Mastschweine-Notierungen in der EU gaben nach. Lediglich
Frankreich und Spanien blieben entgegen dem allgemeinen Trend stabil.
In Deutschland läuft der Handel mit Schlachtschweinen nach dem Preisrückgang in der
Vorwoche wesentlich ausgeglichener, nur in einzelnen Regionen bestehen noch Überhänge. Die Preise der Teilstücke gehen ebenfalls zurück, die Nachfrageimpulse auf dem
Fleischmarkt sind aber überschaubar.

Kleinwasseranlagen auch eine Chance geben -Kunstschnee: Künstliche Speicherseen könnten zur Stromerzeugung dienen

Kleinwasserkraft-Lobby in Österreich fordert Gesetze so anzupassen, dass Stromerzeugung einfacher möglich wird.

Wien Menschliche Einwirkung beeinflusst vielerorts das Landschaftsbild und verändert es. Das gilt für Siedlungen und Verkehrswege genau so, als wie für Windparkanlagen oder touristische Wintersportgebiete. Doch neben ästhetischen Aspekten sollte auch der Energieverbrauch im Tourismus nicht außer Acht gelassen werden. Laut Umweltbundesamt haben die Kernbereiche des heimischen Tourismus einen Anteil von 1,55 % am österreichischen Energieverbrauch. Unter der Annahme, dass 80 % des Energieverbrauchs von Seilbahnen und Infrastruktur sowie 100 % von Pistenpräparierung und Beschneiung sowie 50 % von Beherbergung und Gastronomie im Winter anfallen, ergibt sich für den Wintertourismus ein Endenergieverbrauch von 2780 GWh. 

Seit Jahren setzt die Tourismusbranche Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieträger zu diversifizieren. Dies zeigt sich einerseits im Anteil der erneuerbaren Energie, der laut Statistik Austria von 36 % im Jahr 2008 auf 54 % im Jahr 2019 gestiegen ist. Aber um die Ziele der Energiewende zu erreichen, forderte die Kleinwasserkraft-Lobby, dass Kleinwasserkraftpotenziale endlich Eingang in die Energiestrategie finden müssen. Ein gangbarer Weg wäre, wenn die große Anzahl künstlichen Speicherseen, die für die Kunstschneegewinnung notwendig sind, auch zur Stromerzeugung und -speicherung genutzt würde. Die wesentliche Infrastruktur für die Stromerzeugung ist dort bereits vorhanden. „Nicht nur der Wintersport, sondern auch andere Bereiche könnten so ökologischer werden“, betonte Paul Ablinger, Geschäftsführer von Kleinwasserkraft Österreich. 

Netzentlastung und effiziente Energiespeicherung sind für die Energiewende eine Grundvoraussetzung. Es gilt daher die Kleinwasserkraft zu stärken. Längst überfällige Gesetze gehören erlassen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, insbesondere der Kleinwasserkraft. „Wichtig ist dabei, die wirtschaftliche Attraktivität durch Valorisierung der anzulegenden Werte zu sichern und einen klaren, zeitnahen Bewilligungsprozess für neue Projekte zu etablieren. Den Ankündigungen müssen endlich Taten folgen, um die Ziele der Energiewende zu erreichen und einen nachhaltigen, sicheren Energiepfad für Österreichs Zukunft zu ebnen“, erklärte Ablinger. von Artur Riegler

USDA erwartet geringere globale Schweinefleischproduktion und mehr Außenhandel

Kürzlich hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA seine neueste vierteljährliche Schätzung zur Versorgungslage des Weltmarktes mit Fleisch veröffentlicht. Die US-Experten erwarten einen leichten Rückgang der weltweiten Schweinefleischproduktion sowie erhöhte Außenhandelsaktivitäten.

Für die globale Schweinefleischerzeugung prognostizieren die amerikanischen Fachleute im laufenden Jahr 2024 einen Produktionsrückgang von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr auf 114,2 Mio. t. Ausschlaggebend für das globale Minus sollen hauptsächlich Rückgänge in China (-3,0 %) sowie in der EU (-2,1 %) und Brasilien (-3,1 %) sein. Der Anteil der chinesischen Produktion an der globalen Erzeugungsmenge ginge damit leicht zurück auf 48 %, jedoch bleibt China mit Abstand das größte Schweinefleischerzeugungsland der Welt.

Auf der Nachfrageseite gehen die Experten des USDA von einem Rückgang des globalen Verbrauchs um 0,6 % auf 113,8 Mio. t im laufenden Jahr aus. Auch hier werden für China (-2,4 %), die EU (-0,9 %) Rückgänge erwartet, während für Brasilien (+3,7 %) und für die USA (+2,6 %) von Steigerungen ausgegangen wird.

Mit großer Aufmerksamkeit dürften die Einschätzungen der US-Analysten zum Außenhandel auch in Europa verfolgt werden. Insgesamt gehen sie von einem um 5,4 % höheren globalen Bedarf an Schweinefleischimporten im Vergleich zum Vorjahr aus. Für China erwarten sie einen Zuwachs von 16,9 % auf 2,25 Mio. t, für Japan eine Steigerung von 2,1 % auf 1,45 Mio. t. Südkoreas Importe werden auf 705.000 t geschätzt (+6,8 %) und die der Philippinen auf 450.000 t (+9,8 %). Die Entwicklung der Märkte in den beiden letztgenannten Ländern dürfte auch von deutschen Exporteuren mit Interesse verfolgt werden. Seit letztem Jahr sind Lieferungen von deutschem Schweinefleisch nach Südkorea nach den langen ASP-bedingten Sperren endlich wieder möglich und mit den Philippinen verhandelt Deutschland derzeit über ein Regionalisierungsabkommen.

Spanischer Serrano-Schinken bleibt gefragt

Die Spanier konnten für ihren Serrano-Schinken auch hohe Preise durchsetzen.

Der weltbekannte Serrano-Schinken erfreute sich auch im vergangenen Jahr großer Beliebtheit unter den Kunden der spanischen Schweinefleischexporteure. Dem Serrano-Schinken-Konsortium (CJSE) zufolge wurden in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres insgesamt über 42.000 t an Roh- und Vorderschinken ausgeführt. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von gut 4 %.

Im Zuge der allgemein hohen Schweinefleischpreise in der EU konnte das Schinkengeschäft auch wertmäßig ordentlich zulegen. Mit einem Exportwert von knapp 460 Mio. € erlöste man 9 % mehr. Zudem ließ man im Preisgefüge viele andere EU-Länder hinter sich. Denn während der Serrano-Schinken im Schnitt 10,85 € pro kg Schinken erlöste, lag der gemittelte EU-Schinkenpreis bei 9,97 €/kg. Den höchsten Verkaufserlös erzielten allerding die Schweden, die auf annähernd 15 € pro kg kamen.

Davon losgelöst gingen die meisten Schinkenlieferungen an andere EU-Mitgliedsstaaten. Rund 30.000 t blieben im Staatenbund, was einem Zuwachs von mehr als 8 % entspricht. Der Drittlandexport hingegen schrumpfte um etwa 4,5 % auf gut 12.000 t. Innerhalb der EU bleiben Frankreich und Deutschland mit großem Abstand die wichtigsten Absatzmärkte für den spanischen Schinken. Sie standen in den drei Quartalen 2023 für circa 50 % der Handelsmenge.

Die israelische Regierung gibt dem Kulturfleischunternehmen Aleph Farms grünes Licht.

Wie auf techcrunch.com berichtet wird, hat das israelische Start-up Aleph Farms, das zuletzt durch Zulassungsanträge in der Schweiz und im Vereinigten Königreich in den Schlagezeilen stand, von der israelischen Regierung für sein Herstellungsverfahren von kultivierten Rindfleisch ein No-Question-Letter erhalten. Nach Singapur und den Vereinigten Staaten ist Israel das dritte Land weltweit, das den Verkauf kultiviertem Produkte zulässt. „Die Freigabe von Aleph Farms zu Beginn des Jahres zeigt, welche Dynamik wir im Bereich Cultivated Meat international in 2024 zu erwarten haben. Zahlreiche Unternehmen werden den Zugang zu Märkten suchen, in denen sie Ihre Produkte testen und validieren können. Israel ist nun ein weiteres attraktives Marktumfeld, das auf dieser Liste ist“, kommentiert Fabio Ziemßen, Gründer des Verbands BALPro und Partner bei Zintinus. Dass es bei der Entwicklung der Branche auch um Ernährungssicherheit geht, hat Co-Founder Didier Toubia im letzten Jahr in einem Gastbeitrag für die NEWMEAT unterstrichen. Dabei hat der Visionär die Offenheit der Regierung betont: „Developing competence in alternative proteins is one of the top priorities for Israel. The Prime Minister is a strong supporter. Here, cell cultivation is a key pillar in the transition to alternative proteins.“ Ihrem Ziel einen signifikanten Beitrag zur Ernährungssicherheit zu leisten, ist Aleph Farms mit der israelischen Zulassung ein gutes Stück näher gekommen. Für die EU könnte die Zulassung ein positiver Schritt sein, da die Prüfung von Novel Foods auch in Israel einer stregen Überprüfung untersteht. 

Umbau der Schweinehaltung in Deutschland-Aufgeflammte Debatte um Tierwohl-Cent – ISN: Ohne Gesamtkonzept eine Phantomdiskussion

Wie kann der Umbau der Tierhaltung in Deutschland hin zu mehr Tierwohl finanziert werden? Eine Frage, die schon lange diskutiert wurde, auf die es aber bisher noch keine Antwort gibt. Nun hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir im Medienrummel der Grünen Woche mit dem Tierwohl-Cent eine altbekannte Lösung auf den Tisch gelegt.

ISN: Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Das Konzept eines Tierwohl-Cents darf nicht nur auf das Geldeinsammeln reduziert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. Die aktuelle Diskussion erinnert deshalb stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Ausgelöst durch die deutschlandweiten Bauernproteste hat auch die Debatte über die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Als Lösung für die gekürzten Gelder in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Tierwohl-Cent, also eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte, erneut ins Spiel gebracht.

Ausgelöst durch die deutschlandweiten Bauernproteste hat auch die Debatte über die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Als Lösung für die gekürzten Gelder in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Tierwohl-Cent, also eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte, erneut ins Spiel gebracht.

Ausgelöst durch die deutschlandweiten Bauernproteste hat auch die Debatte über die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Als Lösung für die gekürzten Gelder in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Tierwohl-Cent, also eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte, erneut ins Spiel gebracht.

Die Pläne dafür sind nicht neu. Bereits 2020 hat das Kompetenznetzwerk Nutzierhaltung unter Leitung des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert eine Abgabe, die tierische Produkte für den Endverbraucher verteuert und pro Produkteinheit erhoben wird, als eine Lösung für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland vorgeschlagen. Dabei wurden denkbare Sätze von 40 Cent pro kg Fleisch und Fleischverarbeitungsprodukte, 2 Cent pro kg Milch und Frischmilchprodukte sowie Eier und 15 Cent pro kg Käse, Butter und Milchpulver zur Sprache gebracht. Die Pläne der Borchert-Kommission wurden jedoch wegen Uneinigkeit in der Ampel-Koalition auf Eis gelegt.Die Pläne dafür sind nicht neu. Bereits 2020 hat das Kompetenznetzwerk Nutzierhaltung unter Leitung des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert eine Abgabe, die tierische Produkte für den Endverbraucher verteuert und pro Produkteinheit erhoben wird, als eine Lösung für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland vorgeschlagen. Dabei wurden denkbare Sätze von 40 Cent pro kg Fleisch und Fleischverarbeitungsprodukte, 2 Cent pro kg Milch und Frischmilchprodukte sowie Eier und 15 Cent pro kg Käse, Butter und Milchpulver zur Sprache gebracht. Die Pläne der Borchert-Kommission wurden jedoch wegen Uneinigkeit in der Ampel-Koalition auf Eis gelegt.

Nun also das Comeback der Tierwohl-Abgabe. Minister Özdemir sprach sich bei der Eröffnung der Grünen Woche am gestrigen Donnerstag in Berlin ausdrücklich für den Tierwohl-Cent aus. Einem Bericht von AgE zufolge gehe es Özdemir darum, die Förderung zu verstetigen und Planungssicherheit für die Bauern zu schaffen. Darüber hinaus sei jetzt die Gelegenheit, parteiübergreifend die Ergebnisse der Borchert-Kommission umzusetzen. Özdemir appellierte sowohl an die Union als auch an Skeptiker innerhalb der Ampel, sich nicht zu verschließen: Es sei nicht akzeptabel, die Umsetzung der Borchert-Empfehlungen zu fordern, aber wenn es konkret wird, sich in die Büsche zu schlagen. Der Grünen-Politiker ist überzeugt, ein Tierwohl-Cent wäre eine wertvolle Investition die Zukunft unserer Landwirtschaft und unserer ländlichen Räume.

Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Ein Tierwohl-Abgabe darf nicht losgelöst von den Bedingungen diskutiert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. So fehlt das Gesamtkonzept und die Diskussion erinnert stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Klar ist, der Umbau der Tierhaltung wird über den Markt allein nicht finanziell zu stemmen sein. Deshalb braucht es unterstützende Finanzierungsmodelle, wie sie durch die Borchert-Kommission vor einiger Zeit auf den Tisch gelegt wurden. Für die Schweinehalter ist es nicht entscheidend, woher die Mittel dafür kommen, sondern dass sie kommen und auch für sie abrufbar sind. Und genau hier endet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Schlagwort Tierwohl-Cent. Geld einsammeln ok – aber wofür genau und wie kommt das Geld dann zuverlässig und längerfristig zu den Bauern? Ohne Konzept wird hier eine Schlagwort-Blase aufgebaut, die schnell zerplatzt.

Die Ampel-Koalition hat verkündet, bis Sommer 2024 ein Gesamtkonzept für den Umbau der Tierhaltung vorlegen zu wollen. So zerstritten, wie die Regierungsparteien sind, ist kaum zu erwarten, dass hier etwas Greifbares für die Tierhalter herauskommt. Dennoch gibt es einzelne Maßnahmen, die durchaus brauchbar sind und auch den Tierhaltern helfen könnten. Entlastung bei der Bürokratie muss das Gebot der Stunde sein! Auch die Gewinnglättung, die Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seiner Rede auf der Bauerndemo in Berlin Anfang der Woche genannt hat, wäre sehr hilfreich. Bei den volatilen Märkten und somit auch Betriebsergebnissen in der Landwirtschaft wäre das eine Maßnahme, die allen Bauern zu größerer wirtschaftlicher Konstanz verhelfen würde. Solche Maßnahmen sind hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Denn eines sollte jedem klar sein: nur ein Betrieb, der wirtschaftlich auf beiden Beinen steht, hat die Kraft zukünftige Herausforderungen und Veränderungen zu stemmen.

Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Ein Tierwohl-Abgabe darf nicht losgelöst von den Bedingungen diskutiert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. So fehlt das Gesamtkonzept und die Diskussion erinnert stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Klar ist, der Umbau der Tierhaltung wird über den Markt allein nicht finanziell zu stemmen sein. Deshalb braucht es unterstützende Finanzierungsmodelle, wie sie durch die Borchert-Kommission vor einiger Zeit auf den Tisch gelegt wurden. Für die Schweinehalter ist es nicht entscheidend, woher die Mittel dafür kommen, sondern dass sie kommen und auch für sie abrufbar sind. Und genau hier endet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Schlagwort Tierwohl-Cent. Geld einsammeln ok – aber wofür genau und wie kommt das Geld dann zuverlässig und längerfristig zu den Bauern? Ohne Konzept wird hier eine Schlagwort-Blase aufgebaut, die schnell zerplatzt.

Die Ampel-Koalition hat verkündet, bis Sommer 2024 ein Gesamtkonzept für den Umbau der Tierhaltung vorlegen zu wollen. So zerstritten, wie die Regierungsparteien sind, ist kaum zu erwarten, dass hier etwas Greifbares für die Tierhalter herauskommt. Dennoch gibt es einzelne Maßnahmen, die durchaus brauchbar sind und auch den Tierhaltern helfen könnten. Entlastung bei der Bürokratie muss das Gebot der Stunde sein! Auch die Gewinnglättung, die Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seiner Rede auf der Bauerndemo in Berlin Anfang der Woche genannt hat, wäre sehr hilfreich. Bei den volatilen Märkten und somit auch Betriebsergebnissen in der Landwirtschaft wäre das eine Maßnahme, die allen Bauern zu größerer wirtschaftlicher Konstanz verhelfen würde. Solche Maßnahmen sind hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Denn eines sollte jedem klar sein: nur ein Betrieb, der wirtschaftlich auf beiden Beinen steht, hat die Kraft zukünftige Herausforderungen und Veränderungen zu stemmen.

Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Ein Tierwohl-Abgabe darf nicht losgelöst von den Bedingungen diskutiert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. So fehlt das Gesamtkonzept und die Diskussion erinnert stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Klar ist, der Umbau der Tierhaltung wird über den Markt allein nicht finanziell zu stemmen sein. Deshalb braucht es unterstützende Finanzierungsmodelle, wie sie durch die Borchert-Kommission vor einiger Zeit auf den Tisch gelegt wurden. Für die Schweinehalter ist es nicht entscheidend, woher die Mittel dafür kommen, sondern dass sie kommen und auch für sie abrufbar sind. Und genau hier endet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Schlagwort Tierwohl-Cent. Geld einsammeln ok – aber wofür genau und wie kommt das Geld dann zuverlässig und längerfristig zu den Bauern? Ohne Konzept wird hier eine Schlagwort-Blase aufgebaut, die schnell zerplatzt.

Die Ampel-Koalition hat verkündet, bis Sommer 2024 ein Gesamtkonzept für den Umbau der Tierhaltung vorlegen zu wollen. So zerstritten, wie die Regierungsparteien sind, ist kaum zu erwarten, dass hier etwas Greifbares für die Tierhalter herauskommt. Dennoch gibt es einzelne Maßnahmen, die durchaus brauchbar sind und auch den Tierhaltern helfen könnten. Entlastung bei der Bürokratie muss das Gebot der Stunde sein! Auch die Gewinnglättung, die Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seiner Rede auf der Bauerndemo in Berlin Anfang der Woche genannt hat, wäre sehr hilfreich. Bei den volatilen Märkten und somit auch Betriebsergebnissen in der Landwirtschaft wäre das eine Maßnahme, die allen Bauern zu größerer wirtschaftlicher Konstanz verhelfen würde. Solche Maßnahmen sind hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Denn eines sollte jedem klar sein: nur ein Betrieb, der wirtschaftlich auf beiden Beinen steht, hat die Kraft zukünftige Herausforderungen und Veränderungen zu stemmen.

Mastschweine-Notierung gibt nach


Laut Österreichischer Schweinebörse zeichnete sich der vollständige Abbau von zuletzt
aufgestauten Überhängen ab. Damit dürfte das auf über 100 kg gestiegene durchschnitt-
liche Schlachtgewicht wieder abnehmen. Schlachtbetriebe klagten über den impulslosen
Fleischmarkt, Exporteure über die Dumpingpreise der Mitbewerber.
Aufgrund der deutlichen Preissenkung auf dem Referenzmarkt Deutschland ist eine Kor-
rektur auch in Österreich unvermeidlich.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt setzte sich die sehr knappe Versorgungslage der
letzten Wochen fort. Ein anhaltend geringes Angebot traf auf eine noch immer gute Nach-
frage. Die Notierung bleibt in der 3. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,70 je kg.
Europaweit verlor die Ferkelnachfrage etwas an Schwung. Das Angebot fiel regional un-
terschiedlich aus und wurde als „recht knapp“ bis „bedarfsdeckend“ beschrieben. In den
meisten Ländern blieben die Notierungen konstant, Spanien verzeichnete einen weiteren
Anstieg.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich uneinheitlich. Während beispielsweise in Frank-
reich und Spanien weitgehend ausgeglichene Verhältnisse unveränderte Notierungen er-
möglichten, führte der wachsende Preisdruck in anderen Mitgliedsländern zu Abschlägen.
Verantwortlich dafür waren noch nicht abgebaute Angebotsüberhänge aus den Feiertags-
wochen und die traditionell schwache Fleischnachfrage im Jänner. In Dänemark sorgte ein
Schneesturm zudem für logistische Probleme.
Zu den zu dieser Jahreszeit ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen
kommt die Verunsicherung vieler Mästerinnen und Mäster. Eine bedeutende Unterneh-
mensgruppe hat angekündigt, mehrere Schlachthöfe zu verkaufen oder zu schließen. In
der Folge ist vor allem in Norddeutschland das Schweineangebot gestiegen

Nadelsägerundholz ist wieder gefragt

Trotz schwächelnder Bauwirtschaft ist aktuell eine steigende Nachfrage nach Nadelsägerundholz zu verzeichnen. Angefallene Schadholzmengen aus Dezember können daher bei mäßiger Bevorratung der Sägeindustrie meist problemlos am Markt untergebracht werden. Bereitgestellte Mengen werden zügig abtransportiert, witterungsbedingte Einschränkungen sowie Waldlager sind nicht vorhanden, teilen die Forstexperten der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich mit.

Die Preise haben zugelegt und liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit zwischen 81 Euro und 113 Euro je FMO (netto). Regional wird für spezielle Längenausformungen ein Bonus gewährt. Während in Niederösterreich eine leichte Marktbelebung bei Kiefer zu beobachten ist, bleibt die Vermarktung im übrigen Bundesgebiet meist anspruchsvoll. Die Lärche hält weiterhin ihr Preisniveau. Die Nachfrage übersteigt meist das Angebot.

Am Laubsägerundholzmarkt ist Eiche nach wie vor rege nachgefragt. Das spiegelt auch die angelieferten Mengen bei den Wertholzsubmissionen Ende Jänner in Nieder- und Oberösterreich wider. Die Preise bei der Rotbuche verbleiben auf dem Niveau des Vormonats. Bei Esche ist eine Nachfragebelebung zu beobachten.

Die Lage am Industrierundholzmarkt ist bei gleichzeitig guter Nachfrage entspannt. Die Lager der Platten-, Zellstoff- und Papierindustrie sind durchwegs aufnahmefähig. In manchen Regionen übersteigt die Nachfrage das Angebot. Die Preise sind leicht gestiegen. Regional sind bei gestiegenen Preisen auch Absatzmöglichkeiten für Schleifholz vorhanden. Rotbuchenfaserholz wird zu stabilen Preisen nachgefragt.

Auch der Energieholzmarkt ist aufnahmefähig, angebotene Mengen werden meist problemlos abgenommen. Die Preise sind stabil. Hochqualitatives, trockenes Brennholz bleibt bei ebenfalls stabilen Preisen weiterhin gefragt, teilt die LK weiter mit.

Im Sinne der Waldhygiene empfehlen die Forstexperten, entstandene Schadholzflächen so rasch wie möglich aufzuarbeiten und bruttaugliches Material für Borkenkäfer aus dem Wald zu entfernen bzw. brutuntauglich zu machen. von Torsten Altmann

17. Jänner, Tag des hl. Antonius

Der hl. Antonius der Große, um 251 im ägyptischen Kome (heute Keman) als Sohn wohlhabender Eltern geboren, verschenkte nach dem Tod seiner Eltern deren gesamten Besitz an die Armen und zog sich als Einsiedler zunächst in die Wüste, dann auf einen einsamen Berg in der Nähe des Nils zurück. Unter Verfolgung des Maximilian Daja, einem der grausamsten Christenverfolger, ging er nach Alexandria, wo er die gefangenen und verurteilten Christen stärkte, und kehrte anschließend in die Wüste zurück. Viele junge Männer, Kranke und Geistliche besuchten ihn dort, um seinen Rat zu erhalten oder weil sie sich Heilung von Krankheiten erhofften. Der hl. Antonius soll 356 gestorben sein. Da nach seinem Vorbild Tausende als Einsiedler in die Wüste zogen und dort Einsiedlergemeinden bildeten, gilt Antonius als „Vater der Mönche“.
Die Antoniusverehrung kam über Konstantinopel nach Europa. Antonius gilt als Viehheiliger, als Patron der Ritter, Bauern und Haustiere, besonders der Schweine. Darüber hinaus ist er Schutzpatron der Hirten, Weber, Fleischhauer, Zuckerbäcker und Totengräber. Angerufen wird er bei Feuersnot und Hautkrankheiten.
Am Festtag des hl. Antonius ist es im ländlichen Raum auch ein noch heute weit verbreiteter Brauch, die Ställe am Antoniustag zu segnen.

In Zeiten wo man sich nicht mehr besinnt, und die Schweinebranche den Bach runter geht.

Verkehrte Welt-US-Sauenhalter fahren schwere Verluste ein

In den vergangenen Monaten verloren die Betriebe im Schnitt über 20 € pro Ferkel.

Die amerikanischen Sauenhalter durchschreiten ein tiefes Preistal und das schlägt sich immer stärker in den Bestandszahlen nieder. Wie das US-Landwirtschaftsministerium nun mitteilte, hielten die Farmer zum 1. Dezember nur noch rund 6 Mio. Sauen und damit rund 3,3 % weniger als noch ein Jahr zuvor. Allein in den vergangenen sechs Monaten sind demnach über 200.000 Sauenplätze abgebaut worden. Damit ist der Sauenbestand in den Staaten so niedrig, wie zuletzt vor neun Jahren.

Neben Tiergesundheitsproblemen und einer damit verbundenen ungewöhnlich hohen Verlustquote machen die Branchenexperten dafür vor allem die Preiskrise verantwortlich. Allan Bentley vom kanadischen Zuchtunternehmen Genesus zufolge erlösen die amerikanischen Sauenhalter aktuell nur umgerechnet knapp 32 € je Ferkel. Seinen Schätzungen nach bedeutet dies bei den aktuellen Produktionskosten ein Minus von 5 € pro Tier. Nachdem die Betriebe in den vergangenen zehn Monaten durchschnittlich fast 23 € pro Ferkel verloren haben, würden nun immer mehr von ihnen die Reißleine ziehen und aus der Produktion aussteigen, so der Marktkenner.

Auch einige Großunternehmen könnten diesen Weg einschlagen bzw. sind bereits dabei. So hat beispielsweise der Fleischkonzern Smithfield Foods seit Mai letzten Jahres eine ganze Reihe von Sauenfarmen geräumt. Am Ende könnten durch diesen Schritt rund 60.000 Sauen aus der Produktion verschwinden. Für Allan Bentley ist noch kein Ende des Bestandsabbaus in Sicht und er geht davon aus, dass der US-Sauenbestand bis zum Jahresende die Marke von 5,5 Mio. Tieren reißen wird. von Michael Wernig

Man kann alles verdrehen -FIH erschüttert über „falsche Behauptungen“

Mit großem Erschüttern und Bedauern haben wir den Beitrag über „umstrittene Tiertransporte“, der am Dienstag, 9. Jänner in der ORF–Sendung Report ausgestrahlt wurde, ertragen“, schreibt heute der FIH in einer Stellungnahme.

„Die Rinderzucht Austria wird die zum Teil falschen Behauptungen, die im Beitrag von dem Journalisten Edgar Verheyen und mit Material des Vereines „The Marker“ von Tobias Giesinger, eh. Mitarbeiter des VGT, gebracht wurden, mit objektiven Zahlen und Fakten richtig stellen bzw. entgegnen“, erklären FIH-Obmann Johann Hosner und -Geschäftsführer Dr. Josef Miesenberger.

Hosner und Miesenberger halten als Reaktion auf den Bericht fest:

  • Zuchtrinder aus Österreich passen sich auf den Betrieben in Algerien seit vielen Jahren sehr gut an, deshalb kommen die Käufer immer wieder nach Österreich. Dies wurde im Beitrag von den Kunden einmal mehr bestätigt.
  • Zuchtrinder aus Österreich sind Saatgut für die Rinderhaltung in Algerien und bringen Leben in die ländlichen Regionen. Sie tragen dazu bei, der Landflucht Einhalt zu gebieten.
  • Der Ankauf von Zuchtrindern aus Österreich wird durch den algerischen Staat, mit dem Ziel, die Eigenversorgung mit Lebensmittel nachhaltig zu verbessern, finanziell unterstützt. Diese Unterstützung ist an eine Mindesthaltepflicht von 5 Jahren für die Rinder gebunden.

Die im Herbst aus Österreich nach Algerien exportierten Zuchtrinder wurden in Slowenien auf das Schiff verladen. Entsprechende Kurzfilme finden Sie auf der Seite des Homepage des FIH unten

.Abschließend halten die beiden in Richtung des ORF noch fest: „Vielen Dank für jedes Gespräch, welches Sie mit wem auch immer zu diesem schwierigen Thema führen. Die mediale Arbeit wird über die Rinderzucht Austria koordiniert werden, so wie auch die Aufnahmen in Ried mit der Rinderzucht Austria koordiniert waren.“ von Torsten Altmann

Nutz seinen Berg – Franz Dorner: energieautark mit Windrad, Photovoltaik am Dach und am Steilhang

2006 begab sich Franz Dorner auf den Klimaschutz-Weg mit der damals größten PV-Anlage in Südösterreich. Jetzt will er außerdem in die Windkraft einsteigen.

Frantschach-St. Gertraud / Kärnten Schon das Heizen mit dem eigenen Holz ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Aber Franz und seine Gattin Maria mit ihren drei Söhnen gehen noch weiter. Mit ihrem sechsfach energieautarken Geflügelzuchtbetrieb, hoch oben auf über 1300 m Seehöhe im Kärntner Lavanttal, wollen sie Vorbild und Leitbetrieb im landwirtschaftlichen Bereich sein. Dafür stecken sie sich mit ausgesprochener Hartnäckigkeit hohe Ziele. Familie Dorner, vulgo Treppbauer, definiert für sich kreislauforientiertes Wirtschaften durch wirtschaftlichen Erfolg und Optimierung der natürlichen Ressourcen.

An erster Stelle steht für den ProPlanet-Geflügelerzeuger das Wohl seiner Tiere. Die Grundlage dafür sind hohe Qualitäts- und Hygienestandards sowie sauberes Wasser und beste Nährstoffversorgung. Um ein optimales Stallklima zu gewährleisten, sind die Ställe vollautomatisch klimatisiert und die ideale Feuchtigkeit, Temperatur und Luftzirkulation ist dabei sichergestellt. Zur optimalen Steuerung der Tageslichtsituation wurde ein Beleuchtungskonzept installiert, um für ausreichend Licht bei Tag und Abdunkelung bei Nacht zu gewährleisten.

Mit Stand 2018 wurden mit rund 8200 m² Kollektorfläche pro Jahr rund 1 300 000 kWh Strom erzeugt. Die PV-Anlage wurde auf den Dächern von drei Hühnerställen, der Hackschnitzelanlage, Garage und einer E-Speicherhalle errichtet. Der aus Sonnenenergie gewonnene Gleichstrom wird mit 62 Wechselrichtern zu Wechselstrom umgewandelt. Bis Jänner 2022 wurden rund 13 Mio. kW Strom erzeugt und rechnerisch mehr als 9100 Tonnen CO2 eingespart, was den Strombedarf von gut 380 Haushalten entspricht.

Neu hinzu gekommen ist im Vorjahr auch noch eine PV-Erweiterung mit 500 kW auf einer gewidmeten Freifläche. Das kostete weitere 250 000 € für die Leitungsverstärkung sowie für den neuen Trafo. In Summe wurden rund 7 Mio. € seit dem Jahr 2006 in erneuerbare Energie investiert, seit 1997 flossen in den Gesamtbetrieb ganze 13 Mio. €. „Jetzt haben wir 1600 kWp Spitzenleistung. Auch ein großer Speicher mit 550 kW wurde gebaut, der bis 10 MW erweitert werden kann. Ich kann damit den kompletten Betrieb versorgen und brauche vom Netz keinen Strom mehr“, so Franz Dorner.

Franz Dorner rechnete vor: „Österreich will ja 27 Terawattstunden bis zum Jahr 2030 aus erneuerbarer Energie gewinnen. Das sind 10 Terawatt aus Wind, 11 Terawatt aus PV sowie aus Biomasse und Wasserkraft. Dann müssen in Österreich mindestens 1500 neue Windräder und 1000 km² PV-Freifläche gebaut werden. So ehrlich muss man sein, dass ansonsten diese ambitionierten Ziele nicht erreichbar sein werden.“

Dorner nennt auch das Beispiel Windpark Bärofen. Erst vor Kurzem gab es dort grünes Licht für acht Windräder, die 2025 in Betrieb gehen sollen. Das 13-jährige Genehmigungsverfahren sei nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich ein großer Aufwand. Dass von Seiten der EU andererseits Atomkraft und Gas grün seien, verstehe er einfach nicht. „Das Tempo bei den erneuerbaren Energien muss jetzt erhöht werden, denn 1997 hat Österreich schon Strafzahlungen gehabt, weil die Kyoto-Ziele nicht erreicht wurden. Wenn sich das jetzt nicht ändert, sind bis zu 12 Milliarden Euro Strafzahlungen fällig. Das wäre es sinnvoller, alle Ressourcen zu nutzen, denn die Technik ist schon da. Auch die Preise für PV werden immer günstiger. Als ich die erste Anlage gebaut habe, hat ein 160-W-Modul 650 € gekostet, heute kostet ein 450-W-Modul vielleicht 130 €“, so Dorner.

Ein Jahr lang hat sich der umtriebige Energie-Pionier intensiv mit der Wasserstoffproduktion in Kombination mit der neuen PV-Freifläche beschäftigt, aber für die Abnehmer sei der grüne Wasserstoff einfach zu teuer. Auch habe er Kärntens LR Sebastian Schuschnig den Vorschlag gemacht, Hydrosolarkraftwerke in Verbindung mit Windkraft zu errichten. Gerade in Kärnten gäbe es genügend Gräben für kleine Speicherkraftwerke, um potenzielle Energie umweltfreundlich zwischenzuspeichern. „Hat die Wind- oder PV-Anlage zu viel Strom, wird das Wasser auf das Oberbecken gepumpt und ist eine Flaute, dann lässt man das Wasser wieder ab und erzeugt dabei Strom.“ Doch sämtliche Kärntner Bäche stehen unter strengem Naturschutz. Darum widmet sich Franz Dorner wieder vermehrt seinem eigenen Grund und Boden: „Was ich jetzt auch noch versuchen möchte, ist ein Projekt mit 10 bis 20 PV-Pappeln auf der genehmigten Freifläche. Damit kann in den Wintermonaten bis zu zehnmal mehr Strom erzeugt werden als mit herkömmlichen Anlagen.“ von Artur Riegler

Agrardiesel: Auch Österreichs Bauern fordern wieder Rückerstattung

Auch in Österreich wird Agrardiesel zum Thema, nachdem in Bayern und Deutschland die Bauern gegen die Sparpläne massiv protestieren.

In Bayern und Deutschland kämpfen Bauern für den Erhalt der Agrardieselbeihilfe. Österreichs Bauern können das gut nachvollziehen. Österreichs Bauernbund erklärt sich solidarisch mit den Protesten in Deutschland. Schließlich wurde Österreichs Bauern bereits 2012 die Agrardieselrückerstattung gestrichen.

Doch damit will sich zumindest der Unabhängige Bauernverband (UBV) nicht zufrieden geben. Beim diesjährigen Bundestreffen am Mittwoch (10.1.) stand die Wiedereinführung der Rückerstattung ganz oben auf der Agenda.

So belegt ein Faktencheck des Wochenblatts: Österreich liegt im EU-weiten Vergleich der Dieselkosten an vierter Stelle, also ganz oben. Sollte deutsche Bauern die Rückerstattung gekürzt werden, würden für die Bauern die Kosten noch höher sein als in Österreich.

„Wir freuen uns, dass sich die österreichische Bauernbundspitze mit der Forderung des Bauernverbandes in Deutschland diesbezüglich solidarisch erklärt“, so UBV-Präsident Karl Keplinger. Die Wiedereinführung der in Österreich schon 2012 abgeschafften Agrardieselrückvergütung fordere der UBV schon seit mehr als zehn Jahren. Der UBV-Präsident lädt die Nationalräte des Bauernbundes und jene Fraktionen ein, die eine Eigenversorgung wünschen, entsprechende Anträge im Parlament einzubringen und die dauerhafte Agrardieselrückvergütung von 21 Cent auch zu beschließen.

Gegenüber dem Wochenblatt bestätigte Bauernbundpräsident und ÖVP-Agrarsprecher im Nationalrat, Georg Strasser, es sei eine „aufrechte Forderung des Österreichischen Bauernbundes, den temporären Agrardiesel in Österreich zu einem Dauerinstrument zu machen“. Entsprechende Anträge hat Strasser indes nicht angekündigt.

Aktuell bekommen die Bauern nur die höhere CO2-Besteuerung beim Agrardiesel rückerstattet. von Josef Koch

Hagelversicherung „Das braucht es für ein zukunftsfittes Österreich

„Wenn wir die CO2-Emissionen nicht senken, werden wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Auch wenn der Klimawandel ein globales Problem ist, muss jeder Staat seinen Beitrag leisten, so Kurt Weinberger.

Damit auch die zukünftigen Generationen ein lebenswertes Österreich vorfinden, braucht es jetzt richtige Entscheidungen: „Wenn wir die CO2-Emissionen nicht senken, werden wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Wir werden mit noch mehr Wetterextremereignissen konfrontiert sein. Auch wenn klar ist, dass der Klimawandel ein globales Problem ist, muss jeder Staat seinen Beitrag leisten – auch Österreich.“ Das sagte heute der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in seinem Eingangsstatement an die mehr als 100 hochrangigen Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur beim 13. Nachhaltigkeitsfrühstück mit Bundesminister für Finanzen, Dr. Magnus Brunner.

„Die diese Woche präsentierte WIFO-Studie hat klar gezeigt, dass uns das Nicht-Handeln bis zu 7 Mrd. € pro Jahr kosten kann! Wenn wir weiterhin das grob fahrlässige Zerstören unserer Äcker und Wiesen durch Verbauung zulassen, dann entziehen wir unseren Kindern im wahrsten Sinne des Wortes die Lebensgrundlage“, Weinberger weiter. „Wir werden bei der Versorgung mit Lebensmitteln vom Ausland noch abhängiger und noch verletzbarer. Wir müssen für ein nachhaltiges und zukunftsfittes Österreich daher noch mehr in den Klimaschutz und noch mehr in einen sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen investieren. Ansonsten begehen wir eine Sünde an unseren Kindern und Enkelkindern.“

„Der Klimawandel ist eine der zentralen Aufgaben unserer Generation, und die Bewältigung dieser Herausforderung hat direkte Auswirkungen auf den Industrie- und Wirtschaftsstandort. Weltweit genauso wie in Europa und Österreich. Die Österreichische Hagelversicherung leistet dabei nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung des Agrarsektors, sondern demonstriert auch außerordentliches Engagement für den Klima- und Bodenschutz. Ich bin überzeugt, dass wir für eine erfolgreiche und nachhaltige Klimapolitik vor allem auf drei Schwerpunkte setzen müssen: Innovation, Investitionen und Zusammenarbeit“, skizzierte der Finanzminister Maßnahmen für ein zukunftsfittes Österreich.

Vieles sei laut Weinberger in der Finanz- und Budgetpolitik von Bundesminister Magnus Brunner und der Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht: „Zum Beispiel wird durch die Änderung des § 6 Einkommensteuergesetz die wirtschaftliche Nutzung von leerstehenden Betriebs- und landwirtschaftlichen Gebäuden durch die Beseitigung der vormals steuerlichen Benachteiligung wieder ermöglicht. Weiters wurden durch die erstmalige Schaffung eines Zukunftsfonds im Rahmen der harten Finanzausgleichsverhandlungen mehr Gelder für beispielsweise ökologische Gebäudesanierungen bereitgestellt.“

Auch das Projekt Green Budgeting sei vom Finanzminister initiiert worden, in dem alle Staatsausgaben hinsichtlich Klimaauswirkungen geprüft werden. „In Summe wichtige und mutige Maßnahmen für ein zukunftsfittes und nachhaltiges Österreich“, so Weinberger, der abschließend noch feststellte: „Nur ein stabiler Agrarsektor mit ausreichend Böden ist auf Dauer in der Lage regionale Lebensmittel zu produzieren. So müssen wir unser größtes hausgemachtes Umweltproblem, den Bodenverbrauch, in den Griff bekommen. Ansonsten steht für zukünftige Generationen viel auf dem Spiel.“ von Torsten Altmann

Schleppende Nachfrage nach Schweinefleisch

Laut Österreichischer Schweinebörse lief der Fleischhandel Anfang Jänner recht ruhig an.
Das Geschäft an den Fleischtheken der Supermärkte wurde als extrem schleppend be-
schrieben. Fleischindustrie und Exporteure orderten noch zurückhaltend. In der Folge litt
auch das Interesse an schlachtreifen Schweinen. Da zudem Angebotsüberhänge aus der
feiertagsbedingt verkürzten Vorwoche vorlagen, wurde die Mastschweine-Notierung um 3
Cent je kg gesenkt.

In Österreich war das Ferkelangebot weiterhin deutlich zu klein. Bei einer anhaltend guten
Nachfrage konnten die Fehlmengen nicht reduziert werden. Die Notierung beträgt in der 2.
Kalenderwoche unverändert EUR 3,70 je kg.
Auf den europäischen Ferkelmärkten lag die Nachfrage zumeist leicht über dem Angebot.
Die Notierungen waren sehr stabil, in einigen Ländern (z.B. Spanien) wurden sie ange-
hoben.

Der EU-Schweinemarkt zeigte die für Jahresbeginn typischen Merkmale. Einerseits bilde-
ten sich durch den Ausfall mehrerer Schlachttage Angebotsüberhänge. Andererseits brach
die Fleischnachfrage nach den Feiertagen ein. Vorerst blieb der Preisdruck auf dem
Schweinemarkt in den meisten Mitgliedsländern aber überschaubar. Auch dank der stabi-
len Entwicklung in Deutschland konnten sich viele Notierungen behaupten. Wie in Öster-
reich gab es aber auch Abschläge, z.B. in Italien, Dänemark und in den Niederlanden.
In Deutschland bestehen noch Überhänge aus dem Vorjahr und das frische Angebot
nimmt etwas zu. Dennoch sind die Verhältnisse auf dem Lebendmarkt ausgeglichener als
im Jänner üblich. Der Vereinigungspreis für Schlachtschweine wurde ohne große Dis-
kussionen für eine weitere Woche bei EUR 2,10 je kg fixiert. Der Fleischabsatz läuft der
Jahreszeit entsprechend schwierig, nur der Handel mit Verarbeitungsware liefert Impulse.

Bauernproteste in Deutschland und wann fahren wir in Österreich ?

Seit die Bundesregierung die Streichung von Agrardiesel und KFZ-Steuerbefreiung aufs Tapet gebracht hat, sind Deutschlands Bauern in Aufruhr:

Auch in Dresden machen sich die Demonstranten zurück auf den Heimweg. Über 1.000 Traktoren, hunderte Landwirte und 480 Polizisten hatten heute das Straßenbild der sächsischen Landeshauptstadt gezeichnet. Die Kundgebungen an der Semperoper war friedlich gestartet. Es sei jedoch „eine große Herausforderung, die vielen großen Fahrzeuge zu positionieren“, so ein Polizeisprecher nach Angaben des MDR. In Dresden hatten sich nicht nur Bauern, sondern auch das Handwerk und andere Dienstleister unter die Demonstranten gemischt.

Die Bauernverbände waren am Wochenanfang auf Distanz zu Aktionen aus dem rechten Spektrum gegangen, nachdem de „Freien Sachsen“ am Montag (8.1.) eine Demo in der Dresdner Innenstadt veranstalteten, an der sich schätzungsweise 8.000 bis 10.000 Menschen beteiligten. Auch für den Mittwoch gab es eine angemeldete Versammlung der „Freien Sachsen“. Doch laut MDR waren dieses Mal nur „eine handvoll“ Teilnehmer erschienen. 

Um etwa 13:30 Uhr endete die Kundgebung am Plärrer in Augsburg. Die Veranstalter riefen dazu auf, den Versammlungsplatz geordnet zu verlassen. Insgesamt sollen etwa 4.000 Demonstranten mit 1.600 Fahrzeugen vor Ort gewesen sein. Der Platz leert sich nur langsam. Die Landwirtinnen und Landwirte lassen beim Abfahren immer wieder ihre Hupen und Sirenen an den Fahrzeugen ertönen. Die Polizei Schwaben Nord, informiert auf der Plattform X, dass es durch die Traktoren wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. 

Ein besonderes Zeichen der Solidarität konnten Landwirte und Schaulustige am Montag (8.1.) bei Minden (Nordrhein-Westfalen) beobachten. Zehn Binnenschiffe blockierten den Mittellandkanal. Die Blockade auf dem Wasser war offiziell angemeldet. Und sie wurde auch ordnungsgemäß und pünktlich gegen 20 Uhr aufgelöst, das erklärte der Leiter der örtlichen Wasserschutzpolizei Woche Minden nach Auskunft dem Westfalen-Blatt.

Die Proteste gehen weiter. Der Deutsche Bauernverband hat auch für den Rest der Woche Sternfahrten und Kundgebungen angekündigt. Zum Beispiel im Kreis Nordfriesland, Frankfurt und Kassel. Kundgebungen soll es etwa in Dresden, Augsburg und Nürnberg geben. Auch Gruppe Land schafft Verbindung hat für die nächsten Tage weitere Proteste angekündigt. Mit Behinderungen sollte man rechnen.

Die Traktoren rollen, der Verkehr steht. Viele hoffen, dass die Proteste nicht eskalieren. Die Polizei warnt vor Verzögerungen, hat aber Verständnis für die Landwirte. So rief der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke zur Friedfertigkeit auf. „In Anbetracht der zu erwartenden Massen an Protestierenden, wird die Polizei sehr schnell, sehr stark und flexibel in Deutschland agieren müssen. Dafür ist sie aber nicht ausreichend aufgestellt“, sagte Kopelke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir appellieren daher an die Friedlichkeit und Sensibilität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und insbesondere an die verantwortlichen Versammlungsleiter.“ 

Die Gewerkschaft der Polizei in Bayern Protest hält die Proteste für richtig. „Was wir als Polizei aber verurteilen, sind das vereinzelte bewusste Blockieren von Verkehrsknotenpunkten, die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bei der Nutzung der Autobahnen oder das Umfahren von Sperren über Felder“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Florian Leitner in München.

und es geht weiter ……..