Monat: Oktober 2020

Endlich, 120 Mio. € pro Jahr für Tierwohlställe

Bei einem runden Tisch im Landwirtschaftsministerium wurde ein ,, Pakt für mehr Tierwohl“ geschlossen. Durch einen erhöhten Investitions- Fördergeldtopf sollen Anreize für den Neu- bzw. Umbau von tierwohlgerechteren Ställen geschaffen werden, so Agrarministerin Elisabeth Köstinger. Die dafür nun jährlich vorgesehenen 120 Mio. € sollen ab 2021 bis 2027 die zuletzt wenig investitionsfreudigen Schweinebranche zu Gute kommen. Aber auch für Rinder – und Putenbetriebe für besonders tierfreundliche Stallbauten, gibt es diese Fördergelder.

Doch die Förderkriterien werden allerdings erst ausgearbeitet. Zudem war bei diesem Pakt der wichtigste Partner bzw. Absatzkanal der agrarischen Urprodukte Fleisch und Milch, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH), nicht dabei und fehlte bei der Pakt- Unterzeichnung. Die Ministerin meinte nur, dass mit dem LEH jetzt eh gesprochen werde.

Hannes Royer, Pakt Mitunterzeichner zeigte allerdings auf, dass die Konsumenten für ein um 10 Cent billigeres Fleisch das Geschäft wechseln. Daher wird es echt spannend, wie der LEH auf die Tierwohl- Initative des BMLRT letzlich- und vor allem preispolitisch in den Regalen reagieren wird. Die ,, Preis ist geil“- Mentalität wurde über Jahre hinweg den Konsumenten erfolgreich eingetrichtert, so Royer.

In einer ersten Reaktion begrüßte der Handelsverband die aktuelle agrarische Tierwohl- Initiative. Interressant dabei ist, dass der LEH eine verpflichtende Herkunftskennzeichnug als logischen nächsten Schritt sieht. Doch das überrascht nicht wirklich, denn schon bisher kostete die Herkunftskennzeichnung dem Handel nichts. Zudem zahlen wir Bauern die Absatzwerbung via dem gesetzlichen AMA Marketing- Zwangsbeitrag ohnehin selbst.

Chinas Mangel treibt auch Maispreise durch die Decke

Die Maispreise steigen und steigen. Am europäischen Terminmarkt übertrafen die Kurse diese Woche mit knapp 198 Euro je Tonne zeitweise den Stand aus dem Dürrejahr 2018 – noch höhere Maispreise gab es an der MATIF zuletzt im Sommer 2013. Auch in den USA und bei den anderen großen Exporteuren durchbrechen die Maispreise immer neue Höchstmarken. Am US- Terminmarkt erreichen die Notierungen mit 420 Cent je Buschel zuletzt ein Niveau wie im Juni 2019 und an den Exporthäfen der Ukraine am Schwarzen Meer kostet der Mais so viel wie zuletzt im Juli 2014 – also vor 6 Jahren.

So werden am Hamburger Importhafen Brake derzeit für ukrainischen Mais zur Anlieferung im November Preise von 204 USD je Tonne und im Jänner 209.50 Euro je Tonne verlangt.

China importiert allein im September mehr als 1 Million Tonnen Mais, wie aktuelle chinesische Zolldaten zeigen. Das Land hat sehr große Mengen Mais gekauft, um die Probleme durch die schlechte Ernte zu verringern, die die Preise in diesem Jahr auf Rekordhöhen getrieben haben. Der zweitgrößte Maisverbraucher der Welt legt eine jährliche Zollquote von 7,2 Millionen Tonnen für preisgestützte Maisimporte fest, die fast schon aufgebraucht sind.

,,China wird im neuen Wirtschaftsjahr viel mehr Getreide, Sorgum und Mais importieren, da die Inlandspreise für Mais sehr hoch bleiben werden, sagte der chinesische Analyst Xie Jinjlang, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuter.

Warum Landwirte Superhelden sind

Weil ihnen das mal jemand nachmachen muss ‼️⬇️

Denn in Österreich sind nicht mal 4% Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt.

Im Durchschnitt wird hierbei eine Fläche von ca. 20 Hektar bewirtschaftet.

Ja und? Warum sind die Landwirte nun Superhelden ?

Weil EIN ??‍? landwirtschaftlicher Betrieb in Österreich 117 MENSCHEN ????‍?‍???????‍?‍??? ernährt!!!

(In Deutschland sind es 140 Menschen…mehr als doppelt so viele wie noch 1990)

Die Zahl der Betriebe sinkt leider ständig.

Die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich hat zudem wesentlich höhere Produktionskosten als zum Beispiel Großbetriebe mit 1000 und mehr Hektar Fläche. 

Wer bei Lebensmitteln nur das Billigste aus dem Ausland kauft, darf sich daher nicht wundern, wenn sich das für unsere Betriebe wirtschaftlich nicht mehr ausgeht!

Und jetzt mal ehrlich!!! 

Wer das Geld für das neueste Handy oder jedes Jahr 3x in den Urlaub fliegen hat, der hat doch wohl auch ein paar Euro (oft sind es auch nur ein paar Cent‼️) mehr über für heimische Produkte

…oder etwa nicht???

Und nun hat Norbert Marcher auch ein Fenster für Bioschweine und AMA+ Schweine für den Klagenfurter-Schlachthof aufgemacht. Die Zertifizierungskosten der SLK für Bioschweine übernimmt die Firma Fleischwerke Marcher, und die Zuschläge für Das AMA+ Programm werden noch ausgehandelt. Weitere Informationen beim GF des Schweinevermarktungsrings Süd (SVR) Herr Suette Martin ( 0664/4539448).

Sich mit fremden Federn schmücken

Das EU-Parlament hat wieder einen Kompromis für die Bezeichnung von Veggie- Burger und Milch beschlossen. Milch muss Milch von Tieren bleiben. Bei Fleisch können wir nicht mehr sagen ,,Das ist kein Steak“, leider haben wir regionale Bauern verloren.

Eine Branche, die glaubt den Anspruch zu haben, Mainstream zu werden, sollte es nicht nötig haben Trittbrettfahrer zu sein. Ein Marketing, mit dem das Orginal erst in Verruf gebracht und dann in der Bezeichnung kopiert werde, sei mies. Dabei werde der Vorwand benutzt, die Schaffung der richtigen Bezeichnung, wie beispielsweise ,, Erbsenbratling“ respektive dessen Vermarktung wäre zu kostenträchtig.

Die Lobbys der veganen Gesellschaft haben gesiegt. Erleichert über die Burger-Entscheidung laut Krone auch Hermann Neuburger von besten Leberkäse? Der Unternehmer hat eine Alternative Fleischersatzproduktion auf Pilz- Bassis auf den Markt gebracht.Unter der Marke ,,Hermann“ Fleischlos- werden Schnitzel, Faschiertes, Rostbratwürstchen, Käsebratwurst und Bratstreifen angeboten, mit 100 % höherer Spanne nicht zum Wohle von uns Bauern.

Ganz anderes Gourmetfein, die seit 10 Jahren auf hochwertigen Leberkäse und Fleischprodukten setzen und einen anderen Weg für uns Bauern gehen. Mit ihren gegenwärtig 46 Partnerbauern die jährlich 60.000 Schweine produzieren hat Fritz Floimayr- Gourmetfein Geschäftsführer einen eigenen Jahresfixpreis vereinbart. Der Fixpreis ist 20% über dem aktuellen Marktpreis und umfasst eine Abnahmegarantie. Dadurch können auch kleinbäuerliche Famlienbetriebe gesichert werden, die hochwertige Waren produzieren.

Tierische Produkte leisten einen wichtigen Beitrag

Der Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) als Sprachrohr der vielen Nutztieren haltenden bäuerlichen Betriebe wies anlässlich des diesjährigen Welternährungstages auf die Versorgungssicherheit Österreichs mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wie Milch, Milchprodukten, Fleisch, Geflügel oder Eier hin.

Der Selbstversorgungsgrad beträgt in Österreich bei Rind und Kalb 141 %, bei Milch und Milchprodukten 128 %, bei Schweinefleisch 101 %, bei Käse 99 %, bei Eiern 87 %, und bei Geflügel 71 %. Gerade die Corona-Pandemie hat vielen Österreichern die Leistungen unserer tierhaltenden Betrieben in einen verstärkten Ausmaß bewusst gemacht.

Die Volksrepublik China hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres eine Rekordmenge von 7,41 Mio.t Fleisch einschließlich Nebenerzeugnissen eingeführt. Aber auch China baut den Tierbestand wieder auf. Zudem haben die wachsenden Tierbestände im eigenen Land, vor allem bei Schweinen den Bedarf an Soja für die Futtermittelherstellung vergrößert. Die Einfuhr von Soja nahm von Januar bis September 2020 im Vorjahresvergleich um 15,5 % auf 74,5 Mio t zu.

Das wachsende Schweineangebot in Kombination mit den hohen Schweinefleischimporten, macht sich seit drei Monaten auch in fallenden Erzeugerpreisen bemerkbar. Von Mitte Juli bis Mitte Oktober ist der Schlachtschweinepreis , bezogen auf das Lebendgewicht landesweit um 22 % auf zuletzt 29,71 CNY/kg (3,73 Euro) gesunken.

Danke für alles lieber Peter!

Ganz unerwartet hat uns Prof. Peter Lexe für immer verlassen ….. ein Tausendsassa der alles konnte, als Reporter und Schriftsteller, Herausgeber von Regionalmedien, und Chefredakteur von „Mein Sonntag“, Organisator von Genussreisen, die seines gleichen ein immer unvergleichbares Erlebnis waren. Aber auch für uns Bauern hatte Peter immer ein offenes Ohr und war stets unser „Kuchlmasta“ bei ,, SAUGUT“ am Salamifest, und bei all unseren Charityaktionen. Beeindruckend war auch unser letzter gemeinsamer Vereinsausflug nach Triest, der von Ihm perfekt organisiert wurde. Lieber Peter wir sagen dir dafür ein herzliches Dankeschön. Wir werden dich vermissen. Schweinevermarktungsring (SVR) und ARGE- Kärntner Schweineproduktion.

Die reiche Ernte bleibt den anderen

Von den steigenden regionalen Einkäufen- von diversen Studien belegt- profitieren ausgerechnet wir heimische Landwirte am wenigsten.

In der Bundeshauptstadt waren kürzlich die Jungbauern mit einem Foodtrack unterwegs, und in den Bundesländern machen Bauernfunktionäre und Bauern in Einkaufszentren Werbung für ihre Produkte. Mit großen Eifer und viel Aufwand versucht die Landwirtschaft den Rückenwind zu nutzen, den die Covid- 19- Krise für bäuerliche- Produkte aus der Heimat auslöste. Regionalität ist in aller Munde und bietet tatsächlich große Chancen.

Überlicher weise gelten wir Landwirte als ,,Krisengewinner“, aber in Wirklichkeit haben wir den gerigsten Profit von dieser Entwicklung. Wir Bauern sorgen nämlich mit unseren Engagement sehr wohl für schöne Zuwächse in vielen Sektoren und tragen dort auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei, für uns selbst aber fällt im Vergleich dazu wenig ab.

Dies hat kürzlich eine Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstitut aufgezeigt. Demnach bringt eine nur einprozentige Erhöhung der Nachfrage nach inländischen Agrarrohstoffen und Lebensmittel für die gesamte österreichische Volkswirtschaft eine zusätzliche Wertschöpfung von 141 Millionen Euro, mit der rund 3100 Arbeitsplätze verbunden sind, wenn zum selben Prozentsatz dadurch Importe ersetzt werden. Nicht einmal bei den bäuerlichen Dierktvermarkter ist eindeutig, dass sie wirklich zu den großen Gewinner des Regionaltrends bei Lebensmittel zählen. ,, Die tun sich vieleicht am leichtesten, den Trend zu nutzen, haben aber oft sehr hohe Kosten“, erklärte Sinabell. Aber auch der Handel profitiert stark von ihnen, wenn er die Produktion von regionalen Kleinerzeugern in Regionalregalen verkauft.

Sinabells: Fazit klingt somit für die Landwirtschaft, die so große Erwartungen in die Regionalität setzt, ernüchternd: ,, Wenn wir die Nachfrage nach heimischen Gütern ausweiten, können wir den Strukturwandel nicht aufhalten, sondern bestensfalls bremsen. In der Landwirtschaft kann man nicht viel gewinnen, man kann im Wesentlichen nur die Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte verlangsamen.

ASP: Viele Wildschweinabschüsse in Polen

Die ASP- wütet weiter in Polens Hausschweinebeständen und in der Wildschweinepopulation. Im laufenden Jagdjahr wurden bereits etwa 145.000 Stk. Wildschweine geschossen, so der polnische Jagdverband.

Während laut Friedrich-Loeffler (FLI) in Deutschland bisher weiterhin keine Hausschweinbstände von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen sind, mussten in Polen wieder viele Nutztierbestände gekeult werden. Laut der Obersten Veterinärbehörde in Warschau trat die Seuche allein in der vorletzten Woche in vier weiteren Betrieben auf. Seit Jahresbeginn bis 30. September wurden in Polen insgesamt 98 Agrarbetriebe wegen der ASP gesperrt, das waren mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2019. Unterdessen setzen die Jäger alles daran, den Wildschweinbestand zu reduzieren. Nach Angaben des polnischen Jagdverbandes wurden im laufenden Jagdjahr 2020/21 bereits rund 145.000 Wildschweine geschossen. Das Ziel von mindestens 176.000 Wildschweinen dürfte bis zum Ende der Saison deulich übertroffen werden.

Tönnies- Schlachthof in Sögel darf eingeschränkt weiterarbeiten

Ab heute dürfen am Tönnies.Schlachthof- Weidenmark in Sögel wieder bis zu 5.000 Schweine täglich geschlachtet werden. Der eingeschränkte Schlachtbetrieb hilft natürlich ein wenig, so Bernd Terhalle Geschäftsführer der EZG. Es ist überhaupt nicht genug. Allein im nördlichen Ennsland bräuchten wir 17.000 Schlachtungen pro Tag um den Rückstau aufzuhalten. Mehrere 100.000 Schweine stauen sich bereits in den Stallungen, da die Schlachtkapazitäten durch behördliche Corona- Restriktionen sei Wochen stark reduziert sind. Am Fleischmarkt gibt es Meldungen aus anderen EU-Ländern, wonach deutsche Dumpingangebote entsprechende Konkurrenz machen.

Bei uns in Österreich wird auf Volllast an den Schlacht- und Zerlegebändern gearbeitet, um die gewachsenden Nachfragen nach China abzuarbeiten. Neben den zugelassenen EU-Exporteuren die nach China liefern sind aktuell die Amerikaner, seit Juli ist der US-Preis um mehr als 100 % gestiegen, die Hauptprofiteure der ASP-bedingten Asien Exportsperre Deutschlands.

In Kärnten ist der Regierungsbeschluss durch, für die Corona bedingte Abgeltung im Rinder und Schweinebereich. Laut Landesrat Martin Gruber werden 1,4 Mio. € bereitgestellt. Die Antragsstellung erfolgt vom 01.-30. November . Im Schweinebereich wird die halbe Coronaabwertung von 10 € pro Schwein von Mai bis Juli voraussichtlich ausbezahlt, mit Ober-und Untergrenzen. Näheres ist im nächsten Kärntner Bauern zu lesen.

Schweinemast: Östereich plant Spaltenverbot

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober will Spaltenböden in der Schweinemast verbieten. Dafür kämpfe der Grünen- Politiker in Verhandlungen mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober plant ein Verbot der Spaltenbodenhaltung in der Schweinemast. Aus Tierschutzsicht ist ein Verbot von Vollspaltenböden sicherlich notwendig, erklärte der Grünen- Politiker gegenüber dem Nachrichtenmagazin ,,profil“. Man müsse den Tieren mit Mehrflächenbuchten die Möglichkeiten bieten, den Kot und den Liegeplatz zu trennen. Außerdem werde die Zugabe von Strukturfutter und Beschäftigungsmaterial einfacher, da das Güllesystem nicht belastet werde. Seine Position sei klar und er kämpfe dafür in den Verhandlungen mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, betonte Anschober.

Vieleicht sollte sich der Minister mehr auf Corona konzentrieren, oder doch sich Auszeit nehmen, und sich Praxis in Österreichs Schweinestallungen holen, dann kann man darüber reden- oder ???.

Diesbezügliche Gesetznovellierungen seien in seinem Ministerium bereits erarbeitet worden. Uneins sind sich Köstinger und Anschober laut profil auch in der Frage einer Kennzeichnung in der Form der Tierhaltung. Anschober wolle, dass für die Verbraucher im Supermarkt, im Restaurant und in der Kantine auf den ersten Blick erkennbar sein sollte, ob das Fleisch beispielweise aus der umstrittenen Vollspaltenhaltung stamme oder von Stroh- beziehungsweise Freilandschweinen.

Aber wer wird das bezahlen Herr Minister ??? . Wer anschafft, der bezahlt !!!

Allerdings sei Köstinger dagegen, Sie argumentiere, dass Östereich bei der Tierhaltung in vielen Bereichen höhere Standards habe als in der EU vorgeschrieben ist. ,Mit einer Herkunftskennzeichnung würden wir das in einem ersten Schritt sichbar ausloben, so die Ressortchefin.

Deutschlands Schweinehalter in Not

Im Schlacht- und Nutzviehbereich macht sich aufgrund der großen und weiter zunehmenden Überhänge an Schlachtschweinen Resignation breit. Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) sagt die Schlachtgewichte der Schweine steigen Woche für Woche und es ist nicht absehbar, dass sich die Situation entschärfen könne. In der Folge wird es immer schwieriger, Ferkel zu vermarkten, da die Mäster immer weniger bereit oder in der Lage sind, neue Tiere einzustellen.

Ähnlich schätzt auch die interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) die Lage ein. Es bestehe ein regelrechter ,,Schweinestau“ heißt es seitens der ISN. Corona und ASP für sich allein genommen stellen den Schweinemarkt bereits vor riesige Herausforderungen. Dass nun beides zusammenkommt, macht die Lage für die Ferkelerzeuger und Mäster gleichermaßen dramatisch, fasst ISN-Geschäftsführer Torsten Staack die aktuelle Situation zusammen.

Auf den Notruf der Schweinezüchter reagieren die Bundesländer unterschiedlich. ,, Wir kennen das Problem und suchen nach Lösungen, aber so kurzfristig ist das nicht umsetzbar“, sagte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums.

Das Verbraucherschutzministerium Brandenburg ordnet nun auch Maßnahmen außerhalb bestehender ASP-Restriktionszonen an. Verstärkte Schwarzwildbejagung und Fallwildsuche gelten jetzt flächendeckend.

Maisernte beginnt und Preise stabilisieren sich

Während die Asienexporteure in mehreren EU-Ländern auf Volllast arbeiten, zeigt sich in der ASP-Krise Deutschlands wenig Entspannung. Zwar ist dort der Fleischmarkt wegen fehlender Arbeitskräfte in der Zerlegung keines überfüllt, trotz Schlachtungen am Samstag stauen sich in die Stallungen die schlachtreifen Schweine und dann auch die Ferkel. Entsprechend unterschiedlich ist die Preislage in diesen Sparten. Am dortigen Fleischmarkt sind mangels China-Export Nebenprodukte unter Preisdruck, jedoch Edelteile, ausgenommen Bauch mangels Korea-Export, könne sich gut behaupten. Die Vermarktung der Schlachtschweine ist weiter eine extreme Herausforderung um den dreiwöchigen Rückstau abzubauen.

Bei uns in Österreich laufen die Schlachtbänder seit September auf Volllast. Damit werden wöchentlich ca. 100.000 Schweine geschlachtet, was mengenmäßig gut zum zuletzt saisontypisch gestiegenen Angebot passt. Geringfügige Absatzprobleme ergeben sich regional in Oberöstereich, wo Corona bedingt fehlende Arbeitskräfte die Schlachtaktivität zweier Schlachtbetriebe reduziert haben, aber mit der kommenden Woche wieder voll im Betrieb sind. Durch Panikverkäufe reduzierte sich das durchschnittliche Schlachtgewicht auf 90 kg. Die Exporte nach China laufen auf höchsten Nievau, nun wird versucht auch für die Schlachtnebenprodukte eine Exportbewilligung zu bekommen.

Trotz der Maisernte nicht die Stallarbeit vernachlässigen, denn der VGT treibt wieder sein böses Spiel.