Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

China verhängt Zölle auf Schweinefleisch aus der EU – Schweinepreise unter Druck

China hat sogenannte Anti-Dumping-Zölle auf europäisches Schweinefleisch verhängt. Die Zollsätze sind für die Unternehmen unterschiedlich hoch, was bedeutet, dass nicht alle gleich stark betroffen sind, betont die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Die chinesische Behörde hat eine Liste mit rund 100 europäischen Unternehmen veröffentlicht, die in dem Verfahren kooperierten und deren individueller Zollkautionssatz zwischen 15,6 und 32,7 % des Produktwertes festgelegt wurde. EU-Firmen, die nicht explizit aufgeführt sind, müssen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 62,4 % hinterlegen. 

Seit dem Inkrafttreten der Zölle am 10. September sind die europäischen Schweinepreise schon gefallen. In Deutschland blieb der Schweinepreis seitdem stabil, doch in anderen EU-Ländern hat er schon nachgegeben. 

In Dänemark und Belgien sind die Preise nach wochenlangem Stillstand gesunken. Die belgische Danis-Gruppe zahlt derzeit 1,300 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit 4 Cent weniger als in der Woche davor. Danish Crown (DC) legte den Preis für die 38. Kalenderwoche bei umgerechnet 1,73 Euro/kg SG und damit 7 Cent niedriger als zuvor fest. 

In Spanien wurden Schlachtschweine ebenfalls abermals günstiger. An der Agrarbörse von Segovia wurde der Preis am Donnerstag bei 1,58 Euro/kg LG und damit 3 Cent niedriger als in der Vorwoche festgelegt. 

Nur in Italien können sich die Erzeuger derzeit über wieder kräftig gestiegene Schlachtschweinepreise freuen.

Fast nicht zu glauben -US-Militär testet Schweinefleisch – Ergebnis überrascht Sportler

Eine aktuelle Studie zeigt: Schweinefleisch kann die körperliche Erholung nach intensivem Training deutlich verbessern – besser als pflanzliche Eiweißquellen.

In einer Studie mit 23 Kadetten der Texas A&M University wurden zwei Feldrationen miteinander verglichen, die sich in Kalorien- und Makronährstoffgehalt möglichst ähnelten: eine Ration auf Schweinefleischbasis und eine Ration auf Pflanzenbasis.

Die Freiwilligen aßen ein Standardfrühstück vor dem Training, absolvierten den Army Combat Fitness Test (ACFT) und aßen dann drei Tage lang jeweils drei MREs (Meals Ready-to-Eat) mit einem Proteinanteil von 45 Gramm pro Tag. Am dritten Tag der Erholung wiederholten sie den Fitnesstest. Nach zwei bis drei Wochen wechselten die Teilnehmer die Ernährungsform und absolvierten das Protokoll erneut. Die Forscher überwachten während der gesamten Erholungsphase Biomarker im Blut und Urin, Muskelkater und die kognitive Leistungsfähigkeit.

Es zeigte sich, dass die Kadetten bei der Einnahme von Schweineprotein weniger Muskelkater hatten, eine geringere Stickstoffausscheidung (ein Marker für den Muskelabbau) aufwiesen und ein niedrigeres Entzündungsniveau hatten. Die Ernährung auf Pflanzenbasis bewirkte hingegen günstigere Veränderungen im Blutfettprofil. Die Leistung im ACFT unterschied sich selbst nach drei Tagen Erholung nicht..

Die Studie zeigt die höhere biologische Wertigkeit von tierischem Eiweiß gegenüber pflanzlichen Alternativen. Obwohl die MREs standardisiert sind und 45 g Protein enthalten, haben pflanzliche Proteine 30 bis 40 % weniger essenzielle Aminosäuren als tierisches Protein und nur Spuren von Kreatin. Insbesondere Schweinefleisch enthält wichtige Aminosäuren und Kreatin, die für die Muskelregeneration von Bedeutung sind. Entscheidend ist demnach nicht nur die Eiweißmenge, sondern auch die Qualität der Proteinquelle.

Diese Erkenntnisse könnten nicht nur für den Militärbereich, sondern auch für Sportler, Menschen, die körperlich arbeiten, und Ernährungsberater relevant sein.

In Deutschland – Bundesprogramm für den Umbau der Tierhaltung wird eingestellt

©ISN, BMLEH

Weil der Abruf der Mittel hinter den Erwartungen zurückblieb, soll das Bundesprogramm Umbau der Tierhaltung nun früher auslaufen. Stattdessen soll der Um- und Neubau von Schweineställen in höhere Haltungsstufen in Zukunft über die GAK gefördert werden.

ISN: Es ist korrekt, dass der Mittelabruf überschaubar war und ist. Das lag jedoch nicht an der mangelnden Investitionsbereitschaft der Betriebe, sondern an den hohen Zugangskriterien und Genehmigungshürden. Mit der Umstellung auf Länderprogramme ist deutschlandweit ein Förderflickenteppich zu erwarten – mit Planungssicherheit für die Betriebe hat das sicher wenig zu tun. Das BMLEH muss nun mindestens eine schnelle und intensive Koordinierung gewährleisten.

Die Förderung des Baus tiergerechter Schweineställe wird zukünftig wieder über die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) erfolgen. Das gab das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) heute bekannt. Das BMLEH begründet die Entscheidung damit, dass vom Bundesprogramm für den Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung (BUT) nicht die erhoffte Impulswirkung ausgegangen sei. ist. Daher solle der Fokus auf wirklich wirksame Investitionen in der Landwirtschaft gerichtet werden. Das ohnehin befristete Bundesprogramm soll entsprechend früher auslaufen.

Minister Rainer setzt auf Kompetenz der Länder

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer erklärte, dass Placebo-Programme die Landwirte nicht weiterbringen. Daher bündeln wir in Zeiten knapper Kassen die finanziellen Ressourcen und setzen bei der Förderung auf die Kompetenz der Länder und das bewährte Instrument der GAK. Wir setzen uns für verlässliche Rahmenbedingungen genauso ein wie für das Tierwohl, so Rainer.

Veränderte Fristen werden morgen bekanntgegeben

Die neuen Fristen für Landwirte sollen am morgigen Freitag, 12. September 2025, im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Darüber hinaus kündigte das BMLEH an, Gespräche mit den Ländern führen zu wollen, um den Übergang der Förderung von Stallumbauten zurück in die GAK bestmöglich zu unterstützen. Alle Interessierten seien weiterhin aufgerufen zu prüfen, ob eine Förderung durch das BUT in den kommenden Monaten in Betracht kommt. Anträge für die Investive Förderung können noch bis Ende April 2026 gestellt werden.

BTV-8 explodiert in Kärnten: In den Hotspots nicht mehr impfen!

Die Blauzungen-Welle in Kärnten nimmt an Fahrt auf: Zig Betriebe im Süden Österreichs sind betroffen. Experten rechnen mit einem Peak Ende September. Jetzt nicht mehr impfen!

Bereits Anfang August wurde der erste Fall mit Blauzungen Serotyp 8 in Kärnten bestätigt. Inzwischen ist das passiert, was Experten vorhergesagt haben: Rasant haben sich die Fälle über ganz Kärnten bis in die angrenzenden Bundesländer ausgebreitet. Rund 100 BTV-8 Fälle bestätigt die AGES, Tendenz stark steigend.

Kärntens Landesveterinärdirektor Dr. Holger Remer rechnet mit einem weiteren Ansteigen der Fälle bis Ende September. Aufgrund der Inkubationszeit von 4-8 Tagen empfiehlt er den Kärntner Betrieben ausdrückliche „nicht mehr zu impfen“. In potenziell infizierte Bestände hinein zu impfen berge ein zu hohes Risiko größere Schäden anzurichten.

Anders in den weiter entfernten Regionen, wie z.B. Niederösterreich: Hier sollen die Bestände durch die Impfung unbedingt geschützt werden. Bislang sei Dr. Remer kein BTV-8 geimpftes Tier bekannt, das erkrankt sei. Zudem beobachten die Tierärzte in Kärnten auch einen gewissen Schutz der BTV3-Impfung, diese Tiere würden nicht so schwer erkranken wie gänzlich ungeimpfte Tiere. Die BTV-Impfung sollte jährlich aufgefrischt werden.

Typisch für BTV-8 sind die typischen Blauzungen-Kennzeichen: Verkrustungen am Maul und Schleimhäuten, Nasenausfluss, gerötete Augen, Temperatur und ein reduziertes Allgemeinbefinden. Oft erkranken aber nur einzelne Tiere eines Bestandes schwer. Diese müssen symptomatisch z.B. mit Schmerzmitteln, Flüssigkeitsinfusionen und Entzündungshemmern behandelt werden. Bei Begleitinfektionen (z.B. Euterentzündungen) können Antibiotika notwendig werden. Nach rund 6 bis 8 Tagen haben erkrankte Tiere das Gröbste überstanden.

Auffallend ist bei einigen erkrankten Tieren ein langsamer Gang, da die Rinder am Kronsaum starke Schmerzen haben. Schafbetriebe sind von BTV besonders stark betroffen, hier liegt die Mortalitätsrate laut Dr. Remer bei 20-25%. Der Veterinärdirektor berichtet zudem, dass aktuell rund doppelt so viele Falltiere bei der Tierkörperverwertung in Kärnten anfallen, wie sonst. Die Krankheit hinterlässt ihre Spuren in den Betrieben.

Erkrankte Tiere dürfen sechs Wochen lang nicht in Verkehr gebracht werden, auch die Milch dieser Tiere darf nicht geliefert werden. Klinisch gesunde Tiere eines Betriebs betreffen die Einschränkungen nicht.

Wirksamstes Mittel derzeit ist die Behandlung der Bestände mit insektenabwehrenden Mittel. Das Auftragen der Repellentien darf nicht unmittelbar vor Regen erfolgen (wäscht sich ab) und muss nach ca. einem Monat wiederholt werden. Tiere die derzeit noch auf der Alm sind, sollten dort – solange noch Futter ist – bleiben, das senkt den Infektionsdruck im Tal. von Felicitas Greil

Schlachthof-Übernahmen durch US-Konzern: „Schon länger her“

Derzeit sorgen vermeintlich aktuelle Übernahmen österreichischer Schlachthöfe durch den US-Konzern OSI für Unruhe unter den Bauern. Dabei ist das weder aktuell, noch nachteilig für die Bauern.

Doch das Thema ist bei weitem nicht aktuell: Die zwei Übernahmen, von denen in den Artikeln die Rede ist, sind bereits Jahre her: Der niederösterreichische Schlachthof Grandits wurde vom US-Konzern OSI bereits im Sommer 2024 übernommen, Alpenrind aus Salzburg schon im Jahr 2007, also vor 18 Jahren!

Warum das Thema jetzt plötzlich hochkocht, welche Interessen, aus welchen politischen oder brancheninternen „Lagern“ dahinter stecken können, darüber lässt sich nur spekulieren. Wir haben zur besseren Einordnung der Thematik bei DI Werner Habermann, Geschäftsführer der ARGE Rind, nachgefragt.

„Die Übernahme 2007 des Alpenrind-Schlachthofs in Salzburg war damals sowohl im Interesse des Vorbesitzers, dem Raiffeisenverband, also auch der Landwirtschaft“, erinnert sich Habermann. Es sei wichtig gewesen, den Betrieb aufrecht zu erhalten, schließlich sei Alpenrind als der für Westösterreich größte Schlachtbetrieb, strategisch äußerst wichtig.

Das Unternehmen OSI war bis zu diesem Zeitpunkt bereits viele Jahre als Schlachthofbetreiber in Enns tätig, wo es für McDonals Burgerpatties aus den Rinder-Vordervierteln herstellt – übrigens bis heute. „Dort haben sie bereits bewiesen, dass sie Partner der regionalen Landwirtschaft sind und haben ausschließlich Rindfleisch aus Österreich verarbeitet“, berichtet Habermann. Gemeinsam habe man damals auch das M-Rind Programm entwickelt, bei dem es Qualitätszuschläge für die Bauern gibt. „Aus unserer Sicht war OSI immer ein fairer Partner“, bekräftigt Habermann.

„Die Grandits-Übernahme war auch für uns durchaus überraschend“, so der ARGE-Rind Geschäftsführer Habermann. „Aber uns war wichtig, dass wir regional einen Partner haben, wo wir wissen, den gibt es auch in 10 Jahren noch. Ja, es steht ein US-Konzern dahinter, aber uns ist wichtiger dass der Betrieb weitergeht.“

Damit gibt es nun in Österreich eine enorme Konzentration in der Schlachthofbranche, die zwei Haupt-Player: OSI und Marcher Fleischwerke, plus Großfurtner und Handlbauer.

  • OSI hat drei Schlachtbetriebe: Alpenrind Salzburg, Enns und Niederösterreich (Grandits).
  • Marcher vier Schlachthöfe für Rinder: Graz, Klagenfurt, St. Martin (NÖ) und Steinerkirchen (OÖ).

„Das ist natürlich eine Herausforderung für die Landwirtschaft! Hier müssen wir uns als Erzeugergemeinschaft mit allen Bauern dagegenstemmen, um unsere Position in den wöchentlichen Preisverhandlungen zu halten“, so Habermann. „Derzeit haben wir eine Überkapazität an Schlachthaken in Österreich, d.h. wir brauchen Ware – die sie aber in diesem Ausmaß nicht bekommen.“

Das ausländische Schlachtvieh aus Tschechien, Ungarn und Slowenien sei deutlich weniger geworden. So entsteht ein Wettbewerb um die Tiere. „So gelingt es uns die letzten Monate immer wieder, gute Preise für die heimischen Bauern zu erzielen“, sagt Habermann.

Einige Bauern schlagen vor, selbst einen Schlachthof zu übernehmen. „Als Arge Rind einen eigenen Schlachthof zu betreiben, ist nicht unsere Strategie“, meint Habermann. Damit sei man an einen Betrieb gebunden und könne nicht frei Markt agieren und entscheiden, wo die Mengen hingehen. „Unser Job ist es, am Ende das meiste für die Bauern herauszuholen“, schließt Habermann. Derzeit sind die beiden Haupt-Schlachtunternehmen in Österreich in etwa gleich groß, das sei „durchaus positiv und marktbelebend“. von Felicitas Greil

EU-Schweinepreise


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Auf den Schlachtschweinemärkten in Nord- und Mitteleuropa hat sich an den ausgewogenen und preisstabilen Verhältnissen auch zuletzt nichts geändert. Impulse durch den Beginn des Herbstgeschäftes blieben weitgehend aus. Unterdessen gingen die Preise in Spanien und Frankreich weiter nach unten. Und in Italien wurde eine Preisspanne fixiert, deren unterer Grenzwert erstmals seit Wochen eine Preissenkung bedeutet.

Hierzulande beließ Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (3.9.) in der inzwischen neunten Woche in Folge bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Das Angebot könne zügig abgesetzt werden, erläuterte die VEZG. Die Marktverhältnisse seien ausgeglichen. Auch die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete von einer unveränderten, ausgeglichenen Marktlage. Größere Belebungen durch die Fleischgeschäfte ließen auf sich warten. Die Impulse durch den Sortimentswechsel zum Herbstbeginn fielen in allen Absatzwegen nur gering aus.

Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) legte den Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,92 Euro/kg SG und damit abermals auf dem Niveau der Vorwochen fest. Das Angebot entspreche der Nachfrage und fließe reibungslos ab. Die Schlachtbranche begründe das gezeigte Interesse an Schlachtpartien aber primär mit dem Zwang zur Auslastung der Schlacht- und Zerlegebänder, so der VLV. Auf Impulse seitens des Handels warte man vergeblich. Nur in alpinen Wandergebieten, wo sich die Gastronomie zunehmender Gästeschaft erfreue, liefen die Geschäfte etwas besser.

Auch der Auszahlungspreis der belgischen Danis-Gruppe zeigte sich zuletzt weiter unverändert, bei 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Und auch bei Danish Crown (DC) kam keine Bewegung in den Preis. Dieser wurde für die 37. Kalenderwoche erneut bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG fixiert. Die Umstellung auf das Herbstsortiment führe zu konstanten Absatzzahlen. Der Verkauf von Vorder- und Hinterschinken sowie von Keulen, Nacken und Produktionsfleisch sei stabil. Zudem liefen die Geschäfte in Japan aus Australien sehr gut.

Spanier spüren Preisdruck aus Brasilien

Am Marché du Porc Français wird bedauert, dass der Herbstbeginn nicht die erhoffte Dynamik im Fleischhandel gebracht hat. Die Notierung schwächelte weiter. Sie wurde am Donnerstag bei 1,731 Euro/kg SG festgelegt, was gegenüber der Vorwoche einem Rückgang um 4,2 Cent entsprach. Auch in Spanien wurden Schlachtschweine abermals günstiger. An der Agrarbörse von Segovia wurde der Preis am Donnerstag bei 1,61 Euro/kg LG und damit 3 Cent niedriger als in der Vorwoche festgelegt. Marktexperten erklärten die anhaltende Talfahrt auch mit Problemen im spanischen Asiengeschäft. Hier litten die Iberer unter der „konkurrenzlos billigen“ Konkurrenz aus Brasilien.

In Italien, wo man sich in der Woche zuvor nicht auf eine Notierung hatte einigen können, notierten frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm am Donnerstag bei 1,917 Euro/kg LG bis 1,937 Euro/kg LG. Damit geriet die Bergauffahrt der Vorwochen etwas ins Stocken. Bei der zuvor letzten Preisfixierung Mitte August hatte sich die Notierung um 2,2 Cent auf 1,929 Euro/kg LG erhöht. Vertragsschweine derselben Kategorie kosten aktuell 2,055 Euro/kg LG bis 2,075 Euro/kg LG. Auch diese Notierung war Mitte August um 2,2 Cent gestiegen, auf damals 2,065 Euro/kg LG.

EU-Durschschnittspreis sinkt weiter

Auf europäischer Ebene gab der Durchschnittspreis weiter nach. In der Woche zum 31. August wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 200,36 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 0,4% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 2,2% verfehlt.

Ohne Gentechnik: Fast 80 % setzen auf das Siegel

Darum sind Österreichs Verbraucher vom Gentechnik-frei-Siegel überzeugt.

Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten haben großes Zutrauen in das Siegel „Ohne Gentechnik hergestellt“. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von marktagent hervor. Auftraggeber war die Arge Gentechnik-frei.

Für 76,6% der Befragten ist laut Umfrage die Gentechnik-freie Produktion ein wichtiges Einkaufsmotiv. Ebenfalls 76,6% bewerten das Qualitätszeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“ als glaubwürdig. Damit belegt das Siegel aber nur Platz zwei. Für glaubwürdiger halten über 82 % das Fairtrade-Siegel. ´

60,9% der Konsumenten erklären sich bereit, für Lebensmittel „Ohne Gentechnik“ auch mehr zu bezahlen. Dies unterstreicht nach Auffassung der Arge Gentechnik-frei nachdrücklich die Relevanz der Gentechnik-freien Produktion als Markenzeichen und USP für österreichische Lebensmittel. Das sind gute Bedingungen für die bevorstehenden „Gentechnik-freien Wochen 2025“ vom 15. bis 27. September in beinahe allen österreichischen Supermärkten.

Das sind weitere wichtige Eckpunkte der Umfrage:

  • 74,1% der Befragten achten beim Einkauf auf das Zeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“.
  • 90,8% sind der Ansicht, dass Konsumenten ein Recht darauf haben zu erfahren, wie die Lebensmittel, die sie im Handel kaufen, produziert wurden.
  • 76,6% erachten das Gütesiegel „Ohne Gentechnik hergestellt“ als glaubwürdig bzw. sehr glaubwürdig.
  • 77,2% sind der Ansicht, dass die regelmäßigen, verpflichtenden Kontrollen das Zeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“ speziell aufwerten.

Frauen haben mehr Vertrauen

Bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage: Frauen achten beim Einkauf signifikant stärker auf ökologische, soziale und gesundheitliche Kriterien wie frei von Pflanzenschutzmitteln, Tierwohl, frei von problema¬tischen Inhaltsstoffen, frei von Gentechnik, Fairtrade, umweltfreundliche Verpackung bzw. Bio-Qualität. Sie empfinden auch die meisten Gütesiegel als glaubwürdiger und wichtiger als die Männer. Je älter die Konsumenten, desto stärker wird auf klassische Qualitäts- und Herkunftskriterien wie Preis-Leistung, Frische, Regionalität, Saisonalität, Gentechnik-Freiheit und Umweltfreundlichkeit geachtet. Bei jüngeren Befragten (14–29 Jahre) fällt hingegen auf, dass sie im Vergleich zu älteren Generationen signifikant mehr Wert auf Lifestyle-Aspekte wie vegane Kennzeichnung, trendige Verpackungen und Sortenvielfalt legen.

Bereits zum fünften Mal begeht Österreichs Lebensmittelwirtschaft die „Gentechnik-freien Wochen“. Im Mittelpunkt stehen breite Information über die strengen Produktions- und Kontrollvorgaben und die vielfältigen Vorteile Gentechnik-frei erzeugter Lebensmittel. Mit einem geschätzten Marktvolumen von rund 5,5 Mrd. Euro sei „Ohne Gentechnik hergestellt“ eines der wichtigen Erfolgsrezepte für Österreichs Lebensmittel, so die Arbeitsgemeinschaft. In den „Gentechnik-freien Wochen 2025“ werden Denns BioMarkt, Hofer, Lidl Österreich, Metro, Rewe (Billa, Penny), Spar (Spar, Eurospar, Interspar) und Transgourmet Produktinformationen über ihre Eigenmedien, über Social Media und direkt in den Märkten verbreiten, Gentechnik-freie Produkte besonders im Blickfeld positionieren und Verkostungen durchführen. Auch der österreichische Bioverband Bio Austria und die Initiative Donau Soja beteiligen sich aktiv an den „Gentechnik-freien Wochen 2025“. von Josef Koch

Na Endlich -EU-Agrarausschuss will „veganes Schnitzel“ verbieten

Droht der „veganen Wurst“ das Aus? Zumindest den Namen vieler Fleischalternativen wollen EU-Agrarpolitiker an den Kragen. Ob sie damit durchkommen, ist unklar.

Eine Mehrheit der EU-Agrarpolitiker will die Bezeichnungsmöglichkeiten für Fleischalternativen drastisch einschränken. Sie fordern, Bezeichnungen wie „pflanzlicher Burger“, „pflanzliches Schnitzel“ oder „vegane Wurst“ zu verbieten. Bezeichnungen wie „Steak“ oder „Burger“ sollen demnach ausschließlich Produkten aus tierischem Fleisch vorbehalten bleiben müssen.

33 der Abgeordneten im Agrarausschuss des Europaparlamentes stimmten am Montagabend in Straßburg für den Antrag, zehn dagegen. Fünf Parlamentarier enthielten sich.

Die Frage nach der Bezeichnung von Fleischalternativen ist Teil einer geplanten Reform der EU-Verordnung über die Gemeinsamen Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse (GMO).

In ihrem ersten Vorschlag hatte die EU-Kommission bereits vorgeschlagen, die Bezeichnung für pflanzliche Fleischalternativen einzuschränken. Begriffe wie Burger oder Wurst wollte die EU-Kommission jedoch nicht einschränken.

Die Abgeordneten des Agrarausschusses gehen mit ihrem Votum über die Pläne der EU-Kommission hinaus. In Stein gemeißelt sind die neuen Namensregeln jedoch noch nicht. Zunächst muss das Plenum des EU-Parlaments den Text des Agrarausschusses absegenen – vermutlich im Oktober.

Dann starten die EU-Kommission, die EU-Mitgliedstaaten und das Europaparlament in die sogenannten Trilogverhandlungen. Darin verhandeln sie eine endgültige Fassung des neuen EU-Gesetzes zur Gemeinsamen Marktordnung. Ob die neuen, strengeren Namensregeln für Fleischalternativen diesen Prozess überstehen, ist offen.

Die christlich-konservative Europäische Volkspartei, zu der auch CDU und CSU gehören, feiert das Abstimmungsergebnis als Erfolg. „Ein Steak ist aus Fleisch gemacht – Punkt. Die ausschließliche Verwendung dieser Bezeichnungen für echtes Fleisch sorgt für eine ehrliche Etikettierung, schützt die Landwirte und bewahrt die kulinarischen Traditionen Europas“, so die EVP-Abgeordnete Céline Imart, die federführende Verhandlungsführerin des Parlaments in dieser Angelegenheit.

Thomas Waitz, Agrarsprecher der EU-Grünen, hält dagegen: „Künftig sollen, wenn es nach der Volkspartei und den Rechten im Europäischen Parlament geht, nur noch tierische Produkte die Bezeichnungen „Burger“, „Steak“ und co tragen dürfen. Dass das unter dem Vorwand des Schutz von Bäuer*innen und Bauern passiert, ist haarsträubend. Niemand wird ein Seitanschnitzel mit eine Kalbsschnitzel verwechseln. Für billigen Populismus werden Landwirt*innen missbraucht, Konsument*innen für dumm verkauft und die Wahlfreiheit eingeschränkt. Die echte Verbotspartei ist eben die Volkspartei.“

Ivo Rzegotta arbeitet für das Good Food Institute (GFI), einer Initiative für alternative Proteine. Bereits im Vorfeld der Abstimmung kritisierte Rzegotta den Antrag. Die Pläne würden den „Interessen von Verbrauchern zuwiderlaufen“.

Die landwirtschaftsnahe Denkfabrik Farm Europe will genau das Gegenteil in dem Ergebnis der Abstimmung erkennen. Sie sei „ein Gewinn für Landwirte und Verbraucher“. Begriffe wie „Burger“, „Steak“ oder „Wurst“ seien die am „meisten missbrauchten Begriffe, um künstliche Produkte zu vermarkten“. von Konstatin Kockerols

Auch in Deutschland geht nichts weiter im Gesamtkonzept Schweinehaltung

Bundestag Taten Statt Worte

Während sich der Investitionsstau in der Schweinehaltung immer weiter aufbaut, die Weiterentwicklung der Betriebe ausgebremst wird und der politisch geforderte Umbau kaum vorankommt, fehlt immer noch ein praktikables Gesamtkonzept für die Schweinehaltung. Schwierige rechtliche Rahmenbedingungen, schleppenden Genehmigungsverfahren und fehlende Planungssicherheit behindern die Betriebe seit Jahren. Stattdessen kommen lediglich neue Wasserstandsmeldungen – über die Tierhaltungskennzeichnung, die Förderung, die TA-Luft und andere relevante Rechtsbereiche. In der Zwischenzeit steigen aber immer mehr Schweinehalter in Deutschland aus, weil ihnen Perspektive und Planungssicherheit fehlen. Dabei liegen alle Fakten darüber, was zu tun ist, lange auf den Tisch. Die ISN fordert, dass es nun genug der Worte ist. Diese Kernthemen dürfen nicht weiter vor sich hin dümpeln – Auch die Arbeitsebene in den Berliner Ministerien muss nun endlich sichtbar liefern, weil die Zeit drängt.

Über das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (THKG), die Bundesförderung zum Umbau der Tierhaltung (BUT) und anderen Themen rund um den Umbau der Tierhaltung gibt es weiterhin sehr viele Wasserstandsmeldungen. Nun hat sie auch der Haushaltsausschuss des Bundestages mit der Thematik auseinandergesetzt und Maßnahmen gefordert. So fordern die Regierungskoalitionen in einem Antrag, ein positives Investitionsklima für den Tierwohlgerechten Stallumbau zu schaffen. Das Tierhaltungskennzeichengesetz müsse novelliert und das Bundesprogramm für Förderung des Umbaus der Tierhaltung vereinfacht werden. Alles richtig, ordnet ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack ein und fügt hinzu die Botschaften sind in der Politik – zumindest bei den Regierungsparteien – angekommen. Es reicht aber nicht aus, diese Erkenntnisse immer wieder neu in schöne Worte zu fassen – es ist allerhöchste Zeit, dass sich endlich auch sichtbar etwas tut. Die Argumente und Fakten lagen schon in der letzten Legislaturperiode auf dem Tisch. Wie ein Mantra haben wir genauso wie andere Organisationen das immer wieder eingebracht.

Arbeitsebene muss loslegen

Dabei erkennt Staack an: Erste Schritte ist die aktuelle Bundesregierung ja auch schon gegangen, indem sie beispielsweise die Umsetzung des THKG um einige Monate verschoben hat. Aber wenn die Zeit nun nicht genutzt und jetzt nicht grundlegend am Gesetz etwas geändert wird, stehen wir im März vor dem gleichen Umsetzungsdilemma. Wir brauchen eine Kernsanierung des Gesetzes. Wenn man die Zeit nur für Ergebniskosmetik nutzt, werden die Probleme nicht gelöst. Es wird zwar viel darüber geredet, wir sehen aber nicht, dass sich auf der Arbeitsebene auf fachlicher Basis wirklich etwas tut. Hier muss auch Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer aufpassen, dass seine eigenen Leute im Ministerium endlich loslegen und in dieser Richtung ans Arbeiten kommen, damit es nicht bei den warmen Worten, wie bei seinem Vorgänger Cem Özdemir, bleibt. Und natürlich reicht auch das noch nicht aus, denn es braucht ein Gesamtkonzept. Und dafür ist es auch notwendig, dass Umweltminister Carsten Schneider sich bewegt und parallel schnellstens dafür sorgt, dass endlich der Umbau der Tierhaltung über das Umwelt- und Emissionsrecht nicht weiter blockiert wird.

Nach Rückkauf der Anteile will RWA wieder Gas geben und aus dem Schatten der BayWa treten

Nach dem Anteile-Rückkauf aus der krisengeschüttelten BayWa will die RWA wieder aus dem Schatten des bayrischen Konzerns heraustreten. Was die „Kraft fürs Land“ vorhat, erklärten die Vorstandschefs.

In den letzten Monaten drehte sich alles nur um die Krise der BayWa, begann der RWA-Vorstandsvorsitzende Johannes Schuster seine Ausführungen bei einem Pressegespräch in Korneuburg. Schuster betonte, dass die Rückführung der RWA-Anteile aus der BayWa nach Österreich ein entscheidender Schritt für die Eigenständigkeit und Stabilität des Unternehmens war.

Die Rückkaufsumme betrug laut Schuster 176 Mio. €. Davon seien 150 Mio. € liquiditätswirksam, 20 Mio. € würden über einen Kredit gegengerechnet. Schuster betonte, dass die RWA dabei eine große Unterstützung aus der Großfamilie Raiffeisen gehabt hätte. „Ohne diese wäre der Rückkauf nicht möglich gewesen.“ Die langjährige strategische Allianz mit der BayWa ist damit beendet, und die RWA befindet sich wieder zu 100 % im genossenschaftlichen Eigentum der österreichischen Bäuerinnen und Bauern. Diese Maßnahme ermögliche es der RWA, sich künftig wieder konsequent auf den Kernauftrag und die Unterstützung der österreichischen Landwirtschaft sowie des ländlichen Raums zu fokussieren. Nun gelte es, die Hausaufgaben zu machen und das Unternehmen zukunftsorientiert, wettbewerbsfähig und effizient am Markt auszurichten.

Die Krise der BayWa geht klarerweise auch an der RWA nicht spurlos vorüber. Schuster rechnet für heuer mit einem Umsatzrückgang von 4 bis 5 %. Im letzten Jahr erzielte man laut dem Vorstandsvorsitzenden noch einen Umsatz von 3,5 Mrd. € im Gesamtunternehmen. Und der fremdfinanzierte Rückkauf der RWA-Anteile bei der BayWa schlage sich auch im Betriebsergebnis nieder. „Normal liegt dieses bei 30 Mio. €, heuer sind wir froh, wenn wir 20 Mio. € erzielen“, meinte Schuster.

Schuster unterstrich, dass trotz struktureller Veränderungen und punktueller Standortschließungen weiterhin eine flächendeckende Präsenz gewährleistet bleibe. Die RWA investiert laufend in die Modernisierung der Infrastruktur und in zentrale Bereiche wie Agrar, Technik

, Energie, Haus und Garten sowie Baustoffe. Er sieht die RWA als unverzichtbaren Partner für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum – mit einer klaren, langfristigen Ausrichtung im Sinne der Mitglieder und des Verbunds. Schuster: „Es gibt nach wie vor über 1.000 Standorte der Lagerhaus-Genossenschaft in Österreich, d.h. in jeder zweiten Gemeinde gibt es noch ein Lagerhaus. In den letzten 20 Jahren sind die Lagerhausstandorte nur um 5 % zurückgegangen.“ Wenn es an einigen Standorten zu Schließungen komme, dann aus wirtschaftlichen Gründen.

Christoph Metzker, Vorstandsdirektor der RWA, stellte die Schwerpunkte und aktuelle Entwicklungen im Unternehmen vor. Die RWA positioniere sich als unverzichtbarer Versorger, Großhändler und Dienstleister für die österreichischen Lagerhäuser und den ländlichen Raum. „Lagerhaus beschäftigt österreichweit rund 13.000 Mitarbeitende und gilt damit als größter Arbeitgeber in ländlichen Regionen. Besonderen Fokus legt die RWA im Verbund auf die starke regionale Verwurzelung, Synergieeffekte im Verbund und intensive Förderung von Nachwuchskräften in über 25 Berufsgruppen“, meinte Metzker.

Angesichts der Ukraine-Krise habe die RWA ihre Beschaffungsquellen für Betriebsmittel wie Dünger diversifiziert, da die Produktion und Logistik in der Ukraine durch den Krieg stark beeinträchtigt seien. „Die Versorgung der heimischen Landwirtschaft steht im Fokus, wobei die RWA den größten Teil ihres Geschäfts mit einem Radius von Tagesfahrten zum Standort Korneuburg abdeckt und dabei auf stabile und etablierte Märkte setzt“, fuhr Metzker fort.

Somit bleibe die Rolle der Ukraine für die RWA im Getreidehandel aktuell begrenzt und konzentriere sich vor allem auf kleinere Saatgutprojekte mit unmittelbarem Bezug zur landwirtschaftlichen Versorgung vor Ort, während der Handel und die Vermarktung in anderen zentral- und osteuropäischen Ländern stärker ausgeprägt sind.

Im Bereich Energie setze die RWA gezielt auf nachhaltige Lösungen wie Photovoltaik und Agrar-PV-Konzepte. Digitalisierung und Innovation prägen das Unternehmen, etwa durch das Agro Innovation Lab, digitale Services für Landwirte und fortschrittliche Logistiksysteme. Metzker betonte: „Wir vereinen regionale Bodenständigkeit mit internationaler Innovationsorientierung und sind ein starker Partner für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.“

Die Frage nach dem Nachfragerückgang nach John Deere-Traktoren in jüngster Zeit erklärte Christoph Metzker wie folgt: Der Markt für Traktoren sei im vergangenen Jahr grundsätzlich deutlich eingebrochen und stehe auch heuer massiv unter Druck, mit einem Rückgang der Zulassungen um etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „In einzelnen Bundesländern wie Vorarlberg beträgt das Minus sogar 45 %“, so der RWA-Vorstandsdirektor. Er hob hervor, dass John Deere beim Traktor Weltmarktführer und Innovationsführer sei, allerdings aufgrund der globalen Strategie vor allem auf Großmaschinen und Traktoren über 150 PS setze. „Das Standardtraktorensegment zwischen 100 und 150 PS wurde durch John Deere strategisch weniger bedient, weshalb in den letzten Jahren nicht immer alle gewünschten Modelle verfügbar waren“, erklärte Metzker.

Weiters meinte der Vorstandsdirektor, dass John Deere im Gegensatz zu anderen Herstellern weniger auf Rabatte und Preisdruck setzt, sondern auf Qualität, Innovation und Markenimage. Dies sei angesichts der aktuellen Marktlage oft nicht förderlich, da Landwirte verstärkt auf Preise achten würden. Bei RWA seien daraufhin organisatorische Maßnahmen eingeleitet worden, etwa eine Neustrukturierung des Lagerhaus TechnikCenters, um effizienter zu werden und die Anforderungen sowohl des Marktes als auch von John Deere optimal zu erfüllen; dabei erfolge ein gezielter Personalabbau durch Automatisierung und eine stärkere Einbindung der Lagerhäuser in Vertrieb und Service. von Torsten Altmann

Nun doch -China verhängt Strafzölle auf EU-Schweinefleisch

China macht ernst und verhängt vorläufige Anti-Dumping-Zölle auf EU-Schweinefleisch-Importe. Die Zölle sollen je nach Unternehmen bis zu 62,4% betragen.

China hat vorläufige Anti-Dumping-Zölle auf bestimmte Schweinefleisch-Importe aus der EU beschlossen. Die Maßnahme tritt ab dem 10. September 2025 in Kraft und betrifft je nach Unternehmen Zollsätze zwischen 15,6 und 62,4 %.

aut dem chinesischen Handelsministerium ist der Schritt Ergebnis einer Untersuchung, die Hinweise auf Preisdumping bei Schweinefleisch und Schweinefleischprodukten aus der EU gefunden hat. Die Zölle betreffen vor allem Lieferungen aus Spanien, den Niederlanden und Dänemark.

Die Höhe der Zölle richtet sich nach der Kooperationsbereitschaft: Unternehmen, die bei der Untersuchung kooperierten, erhalten Zollsätze zwischen 15,6 und 32,7 Prozent. Alle anderen müssen den Höchstsatz von 62,4 Prozent zahlen.

aut dem chinesischen Handelsministerium ist der Schritt Ergebnis einer Untersuchung, die Hinweise auf Preisdumping bei Schweinefleisch und Schweinefleischprodukten aus der EU gefunden hat. Die Zölle betreffen vor allem Lieferungen aus Spanien, den Niederlanden und Dänemark.

Die Höhe der Zölle richtet sich nach der Kooperationsbereitschaft: Unternehmen, die bei der Untersuchung kooperierten, erhalten Zollsätze zwischen 15,6 und 32,7 Prozent. Alle anderen müssen den Höchstsatz von 62,4 Prozent zahlen.

Betroffen sind frisches, gekühltes und gefrorenes Schweinefleisch, Innereien und Schweinefett aus der EU. Der Warenwert der betroffenen EU-Exporte nach China lag zuletzt bei über 2 Mrd. €.

Ein Großteil davon besteht aus Produkten wie Schweineohren, -füßen und -nasen, die in China stark nachgefragt sind und andernorts kaum Absatz finden. Dieses sogenannte „Fünfte Viertel“ ist für europäische Schlachtbetriebe ein wichtiger Erlösbaustein.

Die Anti-Dumping-Untersuchung läuft noch bis Dezember 2025. Die Zölle sind vorläufig und könnten nach Abschluss der Untersuchung angepasst oder aufgehoben werden.

Auch andere Sektoren wie Milchprodukte sind im Handelsstreit mit der EU von Untersuchungen und möglichen Zöllen betroffen. von Andreas Beckhove

EU genehmigt Verkauf von Cefetra an First Dutch

Die EU-Kommission hat den Weg für den geplanten Verkauf der Baywa-Tochter Cefetra Group an die niederländische First Dutch Group freigemacht. Mit dieser Entscheidung erhält der Konzern aus München die Möglichkeit, seine Verschuldung deutlich zu senken.

Nach Angaben der Kommission bestehen keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken. Da Cefetra und First Dutch auf unterschiedlichen Märkten tätig sind, wurde die Übernahme im vereinfachten Fusionskontrollverfahren ohne Auflagen genehmigt. Die Transaktion war am 30. Juli bei der EU-Kommission angemeldet worden.

Im Zuge der Vereinbarung übernimmt First Dutch die alleinige Kontrolle über die Cefetra Group. Das Unternehmen gilt als international agierende Rohstoffhandelsgruppe mit 17 Gesellschaften an mehr als 35 Standorten in Europa und weltweit. Baywa hatte bereits Mitte Juni die Absicht verkündet, den Agrarrohstoffhändler zu veräußern.

Mit dem Verkauf verbindet der Konzern das Ziel, seine Verbindlichkeiten zu verringern. Laut Zwischenbericht beliefen sich die langfristigen Schulden der Baywa Ende des ersten Halbjahres 2025 auf rund 5,88 Milliarden Euro. Hinzu kamen kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 2,69 Milliarden Euro. Der Erlös aus dem Verkauf soll die Gesamtverschuldung um etwa 500 Millionen Euro reduzieren.

Hinter der First Dutch Group steht der Unternehmer Peter Goedvolk. Neben der Finanzholding kontrolliert er auch die Burando Atlantic Group, ein Schifffahrtsunternehmen mit Schwerpunkt im Handel von Ölen und Chemikalien. Goedvolk sieht die Integration von Cefetra als strategische Ergänzung innerhalb seiner Unternehmensgruppe.

Tierseuche in Österreich: Bauern zunehmend verzweifelt

Seit September 2024 sind in Österreich die Serotypen der Blauzungenkrankheit 3 und 4 nachgewiesen worden. Auch der Serotyp 8 ist seit einem Monat im Vormarsch. Landwirte sind um die Gesundheit ihrer Tiere sehr besorgt und kritisieren, zu spät vor der Gefahr gewarnt worden zu sein. Landwirtschaftskammer informiert und rät dringend zur Impfung.

Die Blauzungenkrankheit (BT) ist eine durch Stechmücken (Gnitzen) übertragene Viruserkrankung, die vor allem Wiederkäuer wie Schafe, Rinder oder Ziegen betrifft. Besonders ungeimpfte Tiere können unter den Folgen einer Infektion leiden.

Während bei Schafen häufig von einem schweren Krankheitsverlauf mit hohen Verlustraten berichtet wird, dürfte BT bei Rindern oftmals einen milderen Krankheitsverlauf nehmen – allerdings verbunden mit deutlichen Leistungseinbußen und langwierigen Krankheitsverläufen. Zudem können Aborte auftreten.

Demnächst kommen die Schafe von verschiedenen Almen zurück auf die Heimweide, weil der Almsommer dem Ende zugeht. Was ist aber, wenn diese Tiere zwar BTV-3-geimpft und vor dem Serotyp 3 geschützt sind, der Heimatbetrieb aber seit Kurzem in einer Umgebung liegt, in der der Serotyp 8 nachgewiesen wurde? Oder wenn bereits Schafe aus einer eigenen Herde oder jene eines Nachbarn bereits mutmaßlich an BT verendet sind? Liefert ein Schäfer seine Schafe in einem solchen Szenario unweigerlich dem Unheil aus? Fragen wie diese beschäftigen zurzeit zahlreiche Schafzüchter in Kärnten.

Wie ein Landwirt (Anm.: sein Name ist der Redaktion bekannt) mitteilte, findet er sich gerade in einer katastrophalen Situation wieder. Um seine Tiere vorsorglich zu schützen, hat er sein Vieh schon im Winter gegen BT impfen lassen. Das Land Kärnten hat den Impfstoff kostenfrei zur Verfügung gestellt. Damals wurde eine freiwillige Impfung gegen BTV-3 und 4 empfohlen, BTV-8 sei aber kein Thema gewesen. „Von einer Kombiimpfung habe ich vorher noch nie etwas gehört“, so der Schafzüchter. Jetzt sei es aber für eine Impfung gegen BTV-8 zu spät.

Darum machte sich der Schäfer bis Mitte August auch nur wenige Gedanken über die BT. Als einige Schafe aus zwei verschiedenen Herden plötzlich erkrankten, vermutete der Landwirt anfangs einen Endoparasitenbefall. Aber in einem rasanten Tempo griff eine Krankheit um sich, an der sieben Schafe starben und einige weitere schwere Symptome zeigten. Den Tieren wurden daraufhin Schmerzmittel vom Tierarzt verabreicht. „Du kannst versuchen, den Tieren zu helfen. Aber in Wahrheit hast Du keine Chance“, erzählte der betroffene Landwirt. Die endgültigen Laborbefunde, die Gewissheit geben, um welche Varianten es sich bei seinen beiden Verdachtsfällen handelt, stehen aber noch aus. Er wisse auch von einigen seiner Berufskollegen, die sich ebenfalls in dieser schwierigen Situation befinden. Mehr als die Hälfte ihrer Schafe seien tot.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) informiert online, mit Verweis auf die Daten aus dem Verbrauchergesundheitsinformationssystem (VIS), dass 20 Veterinärfälle von BT in den vergangenen vier Wochen bestätigt wurden. Die tatsächlichen Infektionszahlen können allerdings davon abweichen. Informationen aus ganz Europa zeigen, dass der Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit (BTV-8) im Alpen-Adria-Raum eine zunehmende Ausbreitungstendenz zeigt. von Arthur Riegler

Echter Wahnsinn

Nur scheibchenweise werden die von der EU-Kommission geplanten Erleichterungen für Agrarimporte aus den USA bekannt. Aus Kommissionskreisen sind die vorgesehenen Zollkontingente für den zollfreien Import von US-amerikanischen Milchprodukten, Schweinefleisch und anderen Agrarerzeugnissen durchgesickert.

Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben am Donnerstag (21.8.) zwei Gesetzesvorschläge zur Senkung zahlreicher Zölle unter anderem auf US-Agrarprodukte vorgelegt. Einem hochrangigen EU-Beamten zufolge soll aus den dazugehörigen Anhängen hervorgehen, bei welchen Agrarprodukten die EU-Kommission Erleichterungen für die USA plant. Bis zum Redaktionsschluss am Freitagabend (29.8.) waren die Texte jedoch noch nicht öffentlich einsehbar.

Die Brüsseler Behörde steht bei der Erarbeitung der Gesetzesvorschläge unter Druck, da sie die Voraussetzung dafür sein sollen, dass die Vereinigten Staaten ihre Zölle auf Autos und Autoteile entsprechend der gemeinsamen Erklärung von EU-Kommission und US-Regierung vom 21. August absenken.

Kontingente für Schweinefleisch und Milchprodukte

Brüsseler Kreisen zufolge soll es im ersten Gesetzesvorschlag um Zollsenkungen der EU für drei Gruppen von verschiedenen US-amerikanischen Produkten gehen. Für die erste Gruppe, die sowohl aus Industrie- als auch Agrargütern besteht, sollen die Zölle vollständig entfallen. Als Beispiele werden Saatgut, Früchte und bestimmte Fruchtsäfte genannt.

Für eine zweite Gruppe aus Agrargütern ist vorgesehen, die EU-Einfuhrzölle, die bisher prozentual auf den Wert der Produkte aufgeschlagen wurden, abzuschaffen, aber an anderen spezifischen Zollkomponenten festzuhalten. Bei den Produkten soll es sich beispielsweise um Tomaten und Orangen sowie weitere Gemüse- und Obstsorten und um bestimmte Säfte wie etwa Grapefruitsaft handeln. Die spezifischen Zölle, die beibehalten werden sollen, beziehen sich etwa auf das Gewicht oder Volumen der Ware.

In der dritten Produktgruppe gehe es zumindest schwerpunktmäßig um Agrargüter. Für Produkte dieser Gruppe sei vorgesehen, 20 produktspezifische Zollkontingente (TRQ) einzuführen. Für Waren, die innerhalb des Kontingents in die EU verkauft werden, soll kein Zoll erhoben werden.

Was von den USA über dieses Kontingent hinaus exportiert wird, unterliegt dem Gesetzesvorschlag zufolge wohl weiterhin den normalen Zöllen. Vorgesehen sind unter anderem Kontingente für:

– Schweinefleisch (25.000 Tonnen)
– Bisonfleisch (3.000 Tonnen)
– Milchprodukte wie Joghurt (10.000 Tonnen)
– Käse (10.000 Tonnen)
– Nüsse (500.000 Tonnen)
– Sojaöl (400.000 Tonnen)
– Alaska-Seelachs (340.000 Tonnen)
– Kakaopulver und Schokolade (40.000 Tonnen)
– Zwei Kontingente für Lebensmittelzubereitungen (zusammen 300.000 Tonnen)
– Bestimmte alkoholfreie Getränke (20.000 Tonnen) und Dextrine (11.000 Tonnen).

Was, wenn die USA ausscheren?

Der Gesetzestext sieht laut dem Kommissionsbeamten auch die Möglichkeit vor, die geplanten Zugeständnisse auszusetzen. Die entsprechende Klausel könne genutzt werden, sollte klar werden, dass die USA ihren Teil der gemeinsamen Erklärung nicht umsetzen oder es genügend Anzeichen dafür gibt, dass die USA sich in Zukunft nicht an Vereinbarungen halten werden. Für einige Güter soll es außerdem die Möglichkeit geben, die Zollerleichterungen auszusetzen, sollten die entsprechenden Importe infolge des erleichterten Marktzugangs zu stark ansteigen.

Im zweiten Gesetzesvorschlag geht es laut den Kommissionskreisen um die zollfreie Einfuhr von Hummern aus den USA in die EU. Das Paket aus den zwei Entwürfen muss der Kommission zufolge nun den regulären Gesetzgebungsprozess durchlaufen. AgE

Ist das noch zu Glauben-Russland rechnet im September mit höheren Weizenexporten

Nach Einschätzung des Analysezentrums von Rusagrotrans könnten die Weizenexporte Russlands im September zwischen 4,3 und 4,5 Millionen Tonnen erreichen. Damit würden die Ausfuhren leicht über den Mengen des Vormonats liegen. Für August haben die Experten ihre Schätzung um 300.000 Tonnen nach oben korrigiert und gehen nun von insgesamt 4 Millionen Tonnen aus.

Auf den internationalen Märkten sind die Notierungen für russischen Weizen zuletzt gefallen. Die Nachfragepreise sanken innerhalb einer Woche um vier US-Dollar auf 230 bis 232 US-Dollar je Tonne. Auch die Gerste gab leicht nach und liegt nun bei rund 228 US-Dollar pro Tonne.

An den russischen Häfen zeigt sich ein gemischtes Bild. In den Tiefseehäfen verbilligte sich Weizen der Klasse 4 mit 12,5 Prozent Protein um 400 Rubel und kostet nun 16.000 bis 16.200 Rubel pro Tonne ohne Mehrwertsteuer. In den kleineren Häfen stiegen die Preise dagegen um 250 Rubel auf 14.700 bis 15.200 Rubel je Tonne. Gerste legte in den Tiefseehäfen leicht zu und notiert nun bei 16.000 bis 16.500 Rubel je Tonne.

Auf dem Binnenmarkt blieb die Preisentwicklung regional unterschiedlich. Im Süden Russlands verharrte Weizen der Klasse 4 mit 12,5 Prozent Protein auf dem bisherigen Niveau von rund 14.000 bis 14.400 Rubel pro Tonne. In der Zentralregion gaben die Preise um 700 Rubel nach und bewegen sich nun zwischen 12.500 und 13.000 Rubel. Im Gebiet der Wolga fiel der Rückgang moderater mit 150 Rubel auf 12.000 bis 13.000 Rubel pro Tonne aus. In Sibirien sank der Preis um 400 Rubel auf 10.000 bis 12.000 Rubel je Tonne.

Vegane Beyond Meat vor Pleite ?

Vor wenigen Jahren machte sich das US-Unternehmen Beyond Meat noch weltweit einen Namen als Pionier im Bereich der pflanzlichen Fleischersatzprodukte. Heute muss sich der einstige Börsenstar gegen Insolvenzgerüchte wehren. „Jüngste Medienberichte, die behaupten, dass Beyond Meat einen Insolvenzantrag gestellt hat, sind eindeutig falsch“, so das Unternehmen gegenüber dem Wirtschaftsmagazin vegconomist.de. Man habe weder einen Insolvenzantrag gestellt noch wird ein solcher Schritt vorbereitet.

Sinkende Umsätze und hohe Schulden

Trotz dieser Klarstellung bleiben Branchenkenner skeptisch – vor allem weil die Zahlen eine andere Sprache sprechen. Wie aus den jüngsten Geschäftszahlen hervorgeht, belief sich der Nettoumsatz des Konzerns im zweiten Quartal 2025 auf umgerechnet 64 Mio. €. Das ist ein Rückgang um fast 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Das Börsenmagazin The Street hatte zuerst über die Insolvenzgerüchte berichtet und dabei eine drohende Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens ins Feld geführt. Demnach verfügte Beyond Meat Ende Juni diesen Jahres nur über eine Liquiditätsdecke von gut 103 Mio. €. Gleichzeitig belasten Schulden von mehr als 1 Mrd. € die Bilanz.

Sanierungsexperte angeheuert

Beyond Meat-CEO Ethan Brown sieht den Grund für die schlechten Geschäftszahlen in einem generell schwachen Markt für pflanzliche Fleischersatzprodukte. Besonders der US-Einzelhandel und bestimmte internationale Foodservice-Segmente würden Sorgen bereiten. In der Folge hat das Unternehmen bereits 6 % der Belegschaft entlassen und einen Sanierungsexperten als Transformations-Manager eingesetzt.

Fleischfressender Schraubenwurm befällt Mensch in den USA

Schon die Vorstellung ruft bei den meisten Menschen pure Abscheu hervor: Hunderte Fliegenlarven fressen sich allmählich durch das Gewebe im Körper bis ins Gehirn. Ein erster Fall bei einem Menschen in den USA wird nun offiziell bestätigt. Einige Behörden im Land planen verschiedene Maßnahmen gegen die Art.

Bei dem Parasiten handelt es sich um eine Schmeißfliegen-Art mit dem Namen Cochliomyia hominivorax. Diese legt zwischen 200 und 300 Eier normalerweise in Aas und Fäkalien ab, in seltenen Fällen aber auch in Wunden oder Körperöffnungen von Warmblütern, also von Rindern, Schweinen und Pferden oder Wildtieren. Aus den Fliegeneiern entwickeln sich Larven, die sich von hier aus immer tiefer ins Gewebe ihrer Wirte fressen.

Bei dem aktuellen Fall handelt es sich jedoch um eine Person aus Maryland. Sie sei zuvor in El Salvador gewesen. Es wird angenommen, dass sie dort mit dem Parasiten in Kontakt gekommen und es so zu der sogenannten reisebedingten Neuwelt-Schraubenwurmmyiasis, also dem parasitären Befall mit Fliegenlarven, gekommen ist.

Die Behörden geben zunächst Entwarnung. Der Patient habe sich von dem Befall erholt, wird ein Sprecher des Gesundheitsministeriums von Maryland zitiert. Zudem gebe es derzeit keine Hinweise auf eine Übertragung auf andere Personen oder Tiere. „Das Risiko für die öffentliche Gesundheit in den USA durch diese Einschleppung ist derzeit sehr gering“, beruhigt Andrew Nixon, Sprecher vom U.S. Department of Health and Human Services.

Dennoch sind die Behörden alarmiert. Der Grund: Ende 2024 wurde die Neuwelt-Schraubenwurmfliege im Süden Mexikos nachgewiesen – und damit wesentlich weiter im Norden als in den Jahren zuvor. In Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua und Panama wurde der Befall durch den Parasiten bei Tieren schon zuvor registriert. Der Nachweis der Neuwelt-Schraubenwurmfliege im Süden Mexikos führte in diesem Jahr bereits zu mehrfachen Schließungen von Rinder-, Pferde- und Bisonhandelshäfen im Grenzgebiet.

Die Maßnahmen scheinen gerechtfertigt zu sein, denn der Parasit könnte in den USA die Ernährungssicherheit des Landes gefährden. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) schätzt, dass ein Ausbruch des Schraubenwurms die Wirtschaft in Texas, dem Bundesstaat mit der größten Rinderproduktion, etwa 1,8 Milliarden Dollar an Viehverlusten, Arbeits- und Medikamentenkosten verursachen könnte. Um solchen Szenarien vorzubeugen, sind weitere wirksame Maßnahmen gefragt. Das Landwirtschaftsministerium kündigte deshalb bereits den Bau einer Fliegenproduktionsanlage in Edinburg, Texas an. Hier sollen pro Woche bis zu 300 Millionen sterile Fliegen produziert werden.

Brucellose bei Schweinen in Dänemark ausgebrochen

Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde hat die Krankheit Brucellose bei Freilandschweinen in der Gemeinde Herning bestätigt.

In Dänemark ist die Krankheit Brucellose in einem Schweinebestand ausgebrochen. Laut dem Online-Portal Animal Health Online handelt es sich um 3.850 Schweine in Freilandhaltung in der Gemeinde Herning im mittleren Jütland.

Bereits am 1. August wurde der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde (DVFA) ein Laborverdacht auf Brucella suis gemeldet, wie die DVFA gegenüber top agrar mitteilt. Anschließend wurden Abortproben zur Sequenzierung der Spezies an das Referenzlabor der Europäischen Union (ANSES) geschickt. Das bestätigte am 22. August das Vorhandensein von Brucella suis Biovar 2.

Die Situation werde nun von der DVFA genau beobachtet. Die Untersuchung der Tiere der Herde dauere noch an. In Deutschland ist Brucellose bei Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen eine anzeigepflichtige Tierseuche. Jeden Verdacht auf die Krankheit müssen Landwirte der zuständigen Veterinärbehörde melden. Wird der Ausbruch der Krankheit offiziell bestätigt, greifen weitreichende Schutzmaßnahmen, wie ein Verbringungsverbot der Tiere und tierischer Produkte.

Brucellose

Bei der Brucellose handelt es sich um eine Zooonose, die durch Infektion mit Bakterien der Gattung Brucella (B.) übertragen wird. Laut dem Robert-Koch-Insititut (RKI) kommt das Bakterium B. abortus bei Rindern vor, B. melitensis vorwiegend bei Ziegen und Schafen sowie B. suis bei Schweinen.

Bei Schweinen werden 4 Biovaren unterschieden, von denen Biovar 2 nur in Europa vorkommt und die geringste Virulenz für den Menschen besitzt. Biovar 1 kommt weltweit und Biovar 3 vor allem in Nordamerika und Südostasien vor. Sie sind deutlich ansteckender für den Menschen.

Symptome

Die Symptome bei Schweinen sind gehäuftes Umrauschen der Sauen, Aborte und Geburten von lebensschwachen Ferkeln. Bei Ebern sind einseitige Hodenentzündungen zu verzeichnen. Ebenso treten entzündliche Veränderungen bis hin zu Abszessen am Geschlechtsapparat auf. Sie können auch den Bewegungsapparat betreffen und zu Lahmheiten führen. Bei Wiederkäuern führt die Brucellose häufig ebenfalls zu Aborten, Frühgeburten oder der Geburt toter, lebensschwacher und unterentwickelter Tiere.

Erkrankung des Menschen

Erkrankungen bei Menschen gehen in der Regel auf den Verzehr kontaminierter Lebensmittel wie Rohmilch oder direkten Kontakt zu infizierten Tieren zurück. Für die Erkrankung beim Menschen existieren laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI) eine Reihe von Synonymen: Malta-Fieber, Mittelmeer-Fieber, Gibraltar-Fieber, Morbus Bang.

Die Symptome können plötzlich beginnen und akut mit Schüttelfrost, Fieber, schwerem Kopfschmerz, anderen Schmerzen, Unwohlsein und manchmal Durchfall verlaufen. Oder sie beginnen allmählich mit leichtem vorausgehendem Unwohlsein, Muskel-, Kopf- und Nackenschmerzen gefolgt von einem typischen abendlichen Temperaturanstieg, der am Morgen wieder abgekungen ist. von Anna Hüttenschmidt

Premium Food Group steigt bei österreichischem Insektenzuchtunternehmen ein

Die Premium Food Group, vormals Tönnies, wird Aktionär bei der Reploid Group AG aus Österreich. Das Biotech-Unternehmen bietet modulare Industrie-Systeme für die Zucht der Schwarzen Soldatenfliege.

Die Premium Food Group, vormals bekannt als Tönnies, wird Aktionär beim Biotechunternehmen Reploid Group AG aus Österreich. Das seit Kurzem an der Österreich Börse notierte Unternehmen kann nach eigenen Angaben in einer Anlage 40 Tonnen organische Reststoffe pro Tag verarbeiten, die als Nahrungssubstrat für Insektenlarven geeignet und zugelassen sind.

Ziel von Reploid und der Premium Food Group ist nach Angaben in der Pressemitteilung „die partnerschaftliche Entwicklung von Upcycling Projekten für Nebenströme der Lebensmittelproduktion auf Basis der Reploid-Technologie“. Die gemeinsame Initiative fokussiere sich darauf, Nährstoffkreisläufe innerhalb der Lebensmittelproduktion effizienter zu schließen und damit einen entscheidenden Beitrag für einen effizienten Ressourcenschutz zu leisten.

Anfang 2025 gab sich der Fleischkonzern Tönnies erst den neuen Namen, mit dem sich die Gruppe als mehr zeigen will, als ein Fleischproduzent. Im Jahr 2025 war das Unternehmen als strategischer Investor beim Berliner Start-üp Nosh eingestiegen. Dieses gewinnt aus einem japanischen Schimmelpilz Proteine, die man als Bindemittel oder zur Herstellung künstlichen Fleischs nutzen kann. Jetzt also die Entwicklung sogenannter Upcycling-Projekte. Damit ist gemeint, dass man biogene Restströme aus der Lebensmittelproduktion aufbereitet und in neue Lebensmittel, meist Fleischersatzprodukte, umwandelt. von Eva Plepenbrock

Kraftstoffmangel in Russland: Exportverbot soll Ernte retten

In Russland erreichen die Kraftstoffpreise neue Spitzen, während die Regierung Ausfuhren stoppt, um die heimische Versorgung während der Erntephase zu sichern. Für landwirtschaftliche Betriebe fällt die Knappheit mit den intensiven Feldarbeiten zusammen, was die Kostenkalkulation zusätzlich belastet.

Seit mehreren Wochen beschädigen präzise Angriffe auf Raffinerien die Produktionskette. Die Zerstörungen trieben die Großhandelspreise für Benzin auf Rekordniveau. Parallel kommt es zu regionalen Lieferengpässen, die genau in die saisonale Spitzenlast der Landwirtschaft fallen, in der Diesel und Benzin in größerem Umfang benötigt werden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sind derzeit rund 17 % der gesamten russischen Raffineriekapazitäten beeinträchtigt. Dies entspricht einer täglichen Produktion von etwa 1,1 Millionen Tonnen Kraftstoff. Um gegenzusteuern, arbeitet die Regierung an zusätzlichen Importen, auch aus Belarus, während das bereits verhängte Exportverbot die Inlandsmengen sichern soll.

Offizielle Berichte stellen die Lage weniger kritisch dar. Die Versorgung landwirtschaftlicher Erzeuger während der Erntekampagne wird als stabil beschrieben. Gegen überhöhte Preise an Tankstellen in einzelnen Regionen gehen Behörden vor. Prognosen verweisen zudem darauf, dass die Benzinerzeugung im September den Bedarf auf dem Binnenmarkt übertreffen könnte, unterstützt durch Zukäufe aus dem Ausland.

Das Energieministerium hat den Exportstopp für Benzin für sämtliche Marktakteure, einschließlich der Hersteller, bestätigt. Vizepremier Alexander Nowak wies die Ressorts an, den Markt für Erdölprodukte eng zu beobachten, die inländische Versorgung zu sichern und Preisbewegungen im Einzelhandel zu dämpfen. Der Exportstopp kann den Angaben zufolge bis September verlängert werden.

Landwirtschaft große Nachteile

Mit mehr Klarheit über die Details der Einigung im Zollkonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA wird auch die Kritik aus EU-Verbänden lauter. Nachdem US-Regierung und EU-Kommission am Donnerstag (21.8.) den Rahmen für den künftigen transatlantischen Handel skizziert haben, sehen einige Branchenvertreter die Interessen der Landwirtschaft vernachlässigt.

Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) kritisieren, dass die Vereinbarung US-amerikanischen Agrar- und Lebensmittelerzeugern einen verbesserten Marktzugang verschaffe, während die EU-Produzenten mit höheren Zöllen auf wichtige Exportprodukte konfrontiert würden. Dieses einseitige Ergebnis sei ungerechtfertigt, sehr schädlich für den Sektor und ein strategischer Fehler. Außerdem dürfe Flexibilität, die den USA in Bezug auf nicht tarifäre Handelshemmnisse möglicherweise gewährt werde, nicht auf Kosten der heimischen Produktionsstandards oder der Landwirte gehen.

Von der EU-Kommission erwarten Copa und Cogeca nun weitere Verhandlungen mit Washington zu Zollsenkungen für wichtige Agrarausfuhren und eine Folgenabschätzung über die Auswirkungen auf den EU-Agrarsektor. Sorgen macht man sich insbesondere um Substitutionseffekte. Konkurrenzländer wie etwa Australien und Argentinien würden weiterhin von niedrigeren Zöllen in Höhe von 10% profitieren. Das bedeute, dass EU-Produzenten nun in einem wichtigen Markt noch stärker benachteiligt seien. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic hatte die Einigung insbesondere dafür gelobt, dass der 15% Zoll nicht auf den Satz für die meistbegünstigten Länder (MFN) Länder aufgeschlagen werde, sondern in diesem bereits enthalten sei. Das unterscheide das geplante europäische Abkommen von den Vereinbarungen, die andere Länder mit den USA geschlossen hätten.

Auch aus Sicht der Denkfabrik Farm Europe ist die Situation besorgniserregend. Bislang sei es der Kommission nicht gelungen, die offensiven Interessen der EU im Agrar- und Lebensmittelsektor zu verteidigen. Betrachte man die Einigung als Ausgangspunkt für künftige Verhandlungen, stelle man fest, dass die europäische Landwirtschaft bereits mit erheblichem Rückstand starte. Mögliche Ausnahmen für die heimischen Landwirte seien nicht geklärt, während gleichzeitig vage Zugeständnisse für US-Importe im Bereich sensibler Sektoren wie Obst und Gemüse, Schweinefleisch und Milchprodukte gemacht worden seien. In Bezug auf Wein und Spirituosen warnt Farm Europe, dass die über viele Jahre mit großem Einsatz erworbenen Marktanteile in den USA gefährdet seien.

Der Dachverband der Spirituosenhersteller (SpiritsEurope) zeigte sich „tief enttäuscht“, dass die Einigung keine Zollausnahme für die Ausfuhr europäischer Spirituosen in die USA vorsieht. Ganz ähnlich positionierte sich der Europäische Dachverband der Weinwirtschaft (CEEV). Die Vereinigten Staaten seien der größte Absatzmarkt für europäische Weine, betonte der CEEV. Der seit Monatsbeginn geltende US-Zollsatz von 15% schade dem Sektor und mindere Umsatz, Investitionen und Exportmengen. Der CEEV ist nach eigenen Angaben indes nach wie vor zuversichtlich, dass es eine Ausnahmeregelung für EU-Wein geben wird und die Zölle auf MFN-Niveau beschränkt werden. AgE (25.08.2025)

Kartoffelpreise in Deutschland sinken dramatisch – Markt überschwemmt

Die Stimmung am Kartoffelmarkt bleibt angespannt. Der Grund liegt im deutlichen Überangebot, das mit einer äußerst geringen Nachfrage zusammentrifft. Mangels Handelsaktivität konnten auch in der vergangenen Woche keine offiziellen Notierungen veröffentlicht werden. Weder die Rheinische Erzeugergemeinschaft Kartoffeln (REKA) noch die belgischen Institutionen Fiwap, Viaverda und Belgapom sowie die niederländische Potato NL gaben Preisangaben heraus.

Anstelle klassischer Vermarktungswege bleibt vielen Erzeugern nur die Abgabe ihrer Knollen an Viehhalter oder die Nutzung zur Biogaserzeugung. In den Niederlanden verschärfte sich die Lage zusätzlich durch die Insolvenz des Verarbeitungsunternehmens CêlaVíta in Wezep, das jährlich rund 100.000 Tonnen Kartoffeln verarbeitet hatte.

Auch an der Terminbörse EEX in Leipzig setzte sich der Preisverfall fort. Der Future-Kontrakt für Verarbeitungskartoffeln zur Lieferung im April 2026 schloss am 25. August bei 7,50 Euro je Dezitonne. Damit wurde das niedrigste Niveau für April-Kontrakte seit dem Frühjahr 2021 erreicht. Noch Mitte März lag der Kurs zur Pflanzzeit zwischen 22 und 23 Euro je Dezitonne.

Die Nachfrage der Industrie nach frei gehandelten Verarbeitungskartoffeln tendiert in Nordwesteuropa derzeit gegen null. Damit entfielen erneut alle offiziellen Notierungen. Landwirte sehen sich gezwungen, ihre Ernte außerhalb des regulären Marktes abzusetzen. Besonders der Zusammenbruch von CêlaVíta belastet den niederländischen Markt, da eine bedeutende Absatzmenge wegfällt.

Das Preisniveau ist eine direkte Folge des Ungleichgewichts zwischen stark gestiegener Produktion und fehlender Nachfrage. Nach Angaben der Bodennutzungshaupterhebung vom 1. August umfasst die Kartoffelanbaufläche in Deutschland 301.000 Hektar. Das entspricht einem Zuwachs von 19.000 Hektar oder 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit 2021 erhöhte sich die Anbaufläche insgesamt um 43.000 Hektar, während die Fläche für Stärkekartoffeln leicht zurückging.

In Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden wird die Anbaufläche für Speisekartoffeln in diesem Jahr auf rund 650.000 Hektar geschätzt. Das bedeutet ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zu 2024. Um das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in der kommenden Saison auszugleichen, regt der niederländische Verband der Konsumkartoffelanbauer (POC) eine Verringerung der Pflanzfläche für Pommeskartoffeln um etwa 15 Prozent an. Voraussetzung wären abgestimmte Maßnahmen innerhalb der Branche.

Neben dem Überangebot schwächelt auch die Vermarktung der Endprodukte. Sowohl Pommes frites als auch Chips werden weniger stark nachgefragt. Hinzu kommen erschwerte Exportbedingungen, da der stärkere Euro die Wettbewerbsfähigkeit mindert und zusätzliche Zölle die Märkte belasten.

Medienförderung in der Kritik: Bauernzeitung verteidigt sich

Ziel der Qualitätsjournalismusförderung ist es, die vielfältige Nachrichtenlandschaft im Wettbewerb mit internationalen Konzernen zu stärken. Aber geht es bei der Verteilung des staatlichen Geldes mit rechten Dingen zu?

Wien Die vorangegangene schwarz-grüne Bundesregierung hat im Jahr 2023 ein Förderinstrument ins Leben gerufen, um den qualitätsvollen Journalismus zu unterstützen. Jährlich werden rund 20 Mio. € an inländische Print- und Onlinemedien ausbezahlt, die dafür entsprechende Auflagen erfüllen. Dazu zählt auch die journalistische Sorgfaltspflicht.

Vor Kurzem hat die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) die diesjährige Vergabe von Fördermitteln nach dem „Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz“ veröffentlicht. Die Kritik daran ließ nicht lange auf sich warten. Das progressive Onlineformat moment.at – das ohne diese Förderung auskommen muss – , der ORF oder das Nachrichtenmagazin Profil bemängelten, dass die Geldausschüttung ungerecht und wenig transparent erfolgt sei.

Stein des Anstoßes war die erstmalige Auszahlung einer Qualitätsjournalismusförderung in der Höhe von 41.259 € an das Boulevard-Onlinemedium Exxpress – in der Rangliste auf Platz 51. Exxpress, dessen Mehrheitseigentümer das deutsche Onlineportal Nius ist, steht selbst immer wieder im Mittelpunkt der Berichterstattung anderer Medien.

In der Liste der 78 Empfänger der Qualitätsförderung findet sich an 42. Stelle auch die Österreichische Bauernzeitung. Als Organ des Bauernbunds, einer politischen Vorfeldorganisation der Volkspartei, liegt der Verdacht eines politischen Naheverhältnisses mit der ÖVP nahe. Laut Richtlinie sind aber Parteien und deren Medien eigentlich von der Förderung ausgeschlossen.

Von der unabhängigen und weisungsfreien Behörde KommAustria heißt es, dass alle Medien, deren Inhaber Förderungen erhalten hätten, auch die gesetzlichen Voraussetzungen und damit die verbindliche Grundlage für die Förderentscheidungen erfüllen.

Die Agrar Media Verlagsgesellschaft mbH (AMV) ist seit langer Zeit Medieninhaberin und Herausgeberin der Bauernzeitung. Eigentümer der AMV wiederum ist seit 1. Jänner 2024 der Verein Landmedien. Zum Zeitpunkt des Antrags für das Förderjahr 2023 war also die Bauernzeitung nicht mehr im Eigentum des Bauernbunds.

Für den Beobachtungszeitraum 2022 konnten Anträge bis 1. März 2024 eingebracht werden. Rückwirkend für das Jahr 2022 wurden der Bauernzeitung 31.971 € und für das Jahr 2023 weitere 32.657 € zugesprochen. Die Richtlinien mache nicht die Bauernzeitung, sondern die zuständige Behörde auf Basis des Gesetzes, so Pichler.

Dem im Zuge eines ORF-Interviews erhobenen Vorwurf, die Bauernbundmitglieder würden die Bauernzeitung gratis zugestellt bekommen, widersprach Pichler: „Das stimmt nicht. Natürlich zahlen unsere Abonnenten für die Zeitung. Jeder kann auf unserer Webseite ein Abo bestellen.“ von Arthur Riegler

ASP in Estland: Schweinebestand stark eingebrochen

ASP in Europa, Stand 20.08.2025 © FLI

Die Afrikanische Schweinepest hat Estlands Schweinehaltung schwer getroffen: Rund 26.000 Tiere mussten infolge von mehreren ASP-Ausbrüchen gekeult werden. Damit ist der landesweite Schweinebestand um mehr als 9% geschrumpft. Die Regierung reagiert mit drastischen Schutzmaßnahmen stellt für die Eindämmungsmaßnahmen ein Krisenbudget bereit. Auch in Litauen und Polen gab es neue Ausbrüche.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in Estland eine Krise ausgelöst. Laut dem estnischen Landwirtschaftsministerium wurden Stand Dienstag (19.8.) in diesem Jahr insgesamt acht Ausbrüche bei Hausschweinen festgestellt, in deren Folge etwa 26.000 Tiere starben oder gekeult worden sind, so Agra Europe.

Schweinebestand massiv dezimiert

Damit ist mehr als 9% des landesweiten Bestandes, der dem Tallinner Agrarressort zufolge Ende Juli noch rund 280.000 Tiere umfasste, betroffen. Premierminister Kristen Michal sprach von einer sehr ernsten Situation, die sich auf die Ernährungssicherheit des Landes auswirke.

Regierung reagiert mit drastischen Eindämmungsmaßnahmen

Um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, stellt die Regierung Estlands nun knapp 3,8 Mio. Euro für verschiedene Maßnahmen bereit, darunter für Investitionen in die Biosicherheit von Ställen, die Beseitigung von gekeulten Tieren und die Bejagung von Wildschweinen. Die Veterinärbehörde verhängte zudem Aufenthaltsverbote rund um mehrere Betriebe, darunter den landesweit größten Schweinebetrieb, auf dem etwa 50.000 Tiere gehalten werden.

Agrarminister warnt vor Exportverlusten

Agrarminister Hendrik Johannes Terras betonte, dass die Branche durch die Unterstützung gestärkt aus der Krise hervorgehen solle, warnte jedoch vor möglichen Exportverlusten. Eine Beschränkung der Ausfuhren wäre ein schwerer Schlag für Estland, betonte der Minister. Im vergangenen Jahr erlösten estnische Schweinefleischexporte laut Regierung rund 22 Mio. Euro.

ASP-Ausbrüche in Litauen und Polen

Auch in Litauen und Polen wurden neue ASP-Fälle gemeldet. Der staatliche Veterinärdienst in Litauen meldete am Mittwoch (20.8.) den fünften Fall bei Hausschweinen in diesem Jahr. Betroffen war demnach ein kleiner Bauernhof innerhalb der 10-Kilometer-Überwachungszone eines früheren ASP-Ausbruchs. Am gleichen Tag wurde zudem in Polen der zwölfte Ausbruch in diesem Jahr vermeldet.

Es geht bergab-weniger Rinder und Schweine in Österreichs Ställen

Rinder- und Schweinebestände sind erneut deutlich rückläufig. Aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen einen anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Die Tierhaltung ist in Österreich weiterhin auf dem Rückzug. Die Statistik Austria hat zum Stichtag 1. Juni den Rinder- und Schweinebestand erhoben. Dabei wurden1,79 Mio. Rinder und 2,49 Mio. Schweine gezählt.

Im Rinderbereich gab es in den verschiedenen Altersklassen und Kategorien insbesondere bei den jungen und ein- bis zweijährigen Tieren spürbare Rückgänge. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 0,8 % bzw. 13.700 Rinderern.

Es wurden in nahezu allen Schweinekategorien Bestandsrückgänge verzeichnet. Waren es am 1. Juni 2024 noch rund 2,52 Mio. Schweine, sind es mit Stand 1. Juni 2025 2,49 Mio. gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Bestand an Ferkeln um 2,9 % auf 588.700 und jener der Jungschweine um 1,3 % auf 696.200.

Beiried und Rumpsteak


Die Beiried wird aus dem Englischen geschnitten. Steaks aus der Beiried nennt man Rumpsteaks oder New York Strip. Das Clubsteak ist ein Steak aus der Beiried mit Knochen. Das Teilstück besteht aus dem Longissimus dorsi, einem Muskel der einerseits kurzfaserig ist, andererseits stark beansprucht wird. Das Fleisch ist daher stark marmoriert. Wo das Rib-Eye Steak mit seinem intensiven Aroma punktet und das Filet mit seiner zarten Textur, schlägt das Rumpsteak eine Art Mittelweg ein. Es ist einfach zuzubereiten, sehr beliebt und macht Spaß.  

Geschmack: Intensiv 
Andere Namen:  Flaches Roastbeef, Roastbeef, Strip, Striploin, Stripsteak, Faux-filet
Textur: Abhängig von der Fleischqualität. Alle Teilstücke aus der Beiried, die in der Fleischwerkstatt erhältlich sind, sind handselektiert und auf den Punkt gereift, daher zart, wenn richtig zubereitet.

Begriffe, Tipps & Tricks

Klären wir zunächst eine überaus wichtige Frage: der Beiried ist falsch. Aber sowohl die als auch das Beiried sind laut Duden zulässig.

Besonders interessant an der Beiried – anders als der Rostbraten besteht es nur aus einem einzigen Muskelstrang. Der Longissimus bleibt bei minderer Fleischqualität oder zu kurzer Reifung eher zäh. Zart wird das Teilstück erst dann, wenn alle Komponenten guter Qualität zusammenspielen. Daher sagt die Beiried viel über die Fleischqualität eines Rindes aus.

Der Fettrand

Das stark marmorierte und kurzfaserige Muskelfleisch wird einseitig von einem Fettrand umrahmt. Dieses hält das Fleisch in Form, neigt aber bei dünner Schnittstärke zum Schüsseln. Man sollte den Rand dann einfach vor der Zubereitung einschneiden. Gerade beim Rumpsteak macht der Fettrand sowohl optisch als auch geschmacklich viel her. Durch den ebenmäßigen Muskelaufbau lässt sich das Steak leicht in Tranchen anrichten oder am Teller schneiden.

Roastbeef

Roastbeef ist der traditionelle Sonntagsbraten in England und dem Commonwealth und auch bei uns sehr beliebt. Die Beiried wird dafür im Ganzen als Braten zubereitet. Der Kern bleibt rosa, bei einer finalen Kerntemperatur zwischen 55 – 58 °C. Roastbeef kann als Hauptspeise warm gegessen werden oder kalt und hauchdünn aufgeschnitten auf Brötchen oder in Sandwiches.

BTV Serotyp 8 in Kärnten nachgewiesen

Aus den Balkanstaaten drängt ein neuer Blauzungen-Serotyp nach Österreich hinein: Anfang August wurde der Serotyp 8 im Bezirk Hermagor (Kärnten) nachgewiesen.

Seit Juni 2025 wird ein erneuter Seuchenzug Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit (BTV) über die Balkanstaaten beobachtet: Aus Nord-Mazedonien, Griechenland, Slowenien, Italien, Serbien, Kroatien und Bulgarien sowie auch im Norden Italiens wurden Ausbrüche gemeldet.

In Italien wurde am 18. Juli 2025 der Serotyp 8 erstmals in der Region Friaul-Julisch Venetien nachgewiesen. Diese Region hatte, ebenso wie die Autonome Provinz Bozen-Südtirol, bislang den Status „seuchenfrei“. Aufgrund des Nachweises wird dieser Status für Friaul-Julisch Venetien voraussichtlich ausgesetzt.

Am 4. August 2025 wurde ein Rind mit für BTV typischer Symptomatik (Erosionen im Bereich der Schleimhaut, krustige Auflagerungen, Speichelfluss, Nasenausfluss, Innere Körpertemperatur 39,2) im Bezirk Hermagor in Kärnten gemeldet. In dieser Region kommt derzeit Serotyp 4 vor, welcher sich deutlich seltener durch ein klinisches Erscheinungsbild äußert als Serotyp 3 oder 8. Die labordiagnostischen Untersuchungen der gezogenen Proben des verdächtigen Tieres ergaben am 8. August 2025 eine Infektion mit Serotyp 8. Das betroffene Rind war nicht geimpft. Aufgrund der bereits bekannten Ausbreitungsdynamik von BTV ist auch für diesen Serotyp mit einer weiteren Verbreitung zu rechnen.

Gegen die Blauzungenkrankheit gibt es serotypenspezifische Impfstoffe. Um Tierleid zu verhindern und Kosten zur Behandlung von erkrankten Tieren möglichst gering zu halten, wird Haltern von empfänglichen Tieren dringend empfohlen, ihren Tierbestand mit einer Impfung zu schützen.

Der Impfstoff gegen Serotyp 4 ist ein Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Serotyp 8 schützt. Landwirte, die ihre Tiere vorsorglich gegen Serotyp 4 geimpft haben, müssen daher keine weitere Impfung veranlassen um ihren Bestand zu schützen. Um einer Übertragung der Krankheit vorzubeugen, können auch insektenabwehrende Mittel (Repellentien) genutzt werden. Des Weiteren sollten die Tiere in der Morgen- und Abenddämmerung möglichst vor den Vektoren (Gnitzen) geschützt untergebracht werden. Austriebe in der Dämmerung sollten vermieden werden, da zu dieser Tageszeit die Vektoraktivität am höchsten ist. von Felicitas Greil

Derzeit gibt es in Österreich Ausbrüche von:

  • BTV Serotyp 3 (BTV-3) in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol, Niederösterreich und Vorarlberg
  • BTV Serotyp 4 (BTV-4) im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark
  • BTV Serotyp 8 (BTV-8) in Kärnten

RTK: Systemumstellung am 25.August bei kostenfreiem APOS für die Landwirtschaft

Änderung der Zugangsdaten durch Nutzer:innen bis 25. August erforderlich.

Lenksysteme .jpg © Innovation Farm
© Innovations-Bauernhof

Aufgrund technischer Updates zur Gewährleistung der Daten- und Systemsicherheit müssen bestehende User bis spätestens 25. August 2025 ihre Zugangsdaten an ihrem Endgerät aktualisieren: Die bisherige IP-Adresse (217.13.180.215) wird durch den URL-Text „aposrtk.bev.gv.at“ ersetzt und muss dementsprechend manuell und selbstständig durchgeführt werden. Alle weiteren Zugangsdaten (Port „2201“, Ihr persönlich gewählter Benutzername und Ihr Passwort) bleiben hingegen unverändert.    

Alle aktiven User wurden bereits per E-Mail über die Umstellung informiert und werden in den folgenden Wochen erneut daran erinnert. Alle Informationen, Erklärvideos und den Zugang zu APOS finden Sie im Online-Portal der Landwirtschaftskammern unter 

Bereits 6.000 APOS-Betriebe nutzen freien Korrekturdatendienst

Seit über vier Jahren steht der amtliche RTK-Korrekturdatendienst APOS für landwirtschaftliche Betriebe kostenfrei zur Verfügung. Dies erleichtert Betrieben mit geeigneten Geräten wie automatischen Lenksystemen den Einstieg in „Precision Farming“ und reduziert laufende Kosten.

Heute nutzen bereits rund 6.000 Betriebe mit rund 7.700 Geräten dieses Angebot des Bundes – Tendenz weiter steigend. „APOS für die Landwirtschaft“ wird durch die Zusammenarbeit des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Regionen & Wasserwirtschaft sowie den Landwirtschaftskammern ermöglicht.

Schweinepreise in Dauerschleife

Die europäischen Schlachtschweinemärkte zeigen sich Mitte August weiter nahezu unverändert. In Mittel- und Nordeuropa gleichen sich abermals ein niedriges Angebot und eine geringe Nachfrage aus. Die Folge sind konstante Preise. Unterdessen hält in Frankreich und Spanien die Preisschwäche an, während sich Italiens Schlachtschweinehalter über nochmals höhere Notierungen freuen können.

In Deutschland legte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (14.8) in der inzwischen sechsten Woche in Folge bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) fest. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete, dass die Nachfrage problemlos gedeckt werden könne, obwohl die aktuell hohen Temperaturen das Wachstum der Tiere ausbremsten und das Angebot „hier und da“ etwas kleiner ausfalle. Der Fleischmarkt biete kaum Impulse. Zwar habe der Einzelhandel in den zurückliegenden Wochen viele Werbeaktionen zu Grill- und Kurzbratartikeln gefahren, diese hätten aber keine große Wirkung gezeigt. Gründe dafür seien die aktuelle Ferienzeit und die in den vergangenen Wochen oft regnerische Witterung, die Grillaktivitäten behindert habe.

Auch in Österreich blieb alles beim Alten. Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) legte den Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,92 Euro/kg SG und damit auf dem Niveau der Vorwochen fest. Trotz der durch Mariä Himmelfahrt verkürzten Schlachtwoche sei das Angebot komplett abgeflossen. Dazu beigetragen habe das zuletzt gute Grillwetter.

Der Feiertag bremst zusätzlich

Die belgische Danis-Gruppe zahlt in der 33. Kalenderwoche 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit ebenso viel wie in der Vorwoche. Danish Crown (DC) fixierte den Preis für die 34. Kalenderwoche weiter bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG. Die Nachfrage nach Vorderschinken, Hinterkeulen und Nacken sei gleichmäßig, erläuterte DC. Der mittlere Teil des Schweins werde weitgehend an Kunden außerhalb Europas und in Großbritannien zu guten Preisen verkauft.

Unterdessen verläuft die Sommersaison in Frankreich und Spanien weiter schlechter als zu Beginn erwartet. Zudem ist auch in diesen beiden Ländern die Schlachtwoche wegen des Feiertags verkürzt. Am Marché du Porc Français bewegte sich der Schlachtschweinepreis am Mittwoch erneut nach unten, und zwar um 2,6 Cent auf 1,805 Euro/kg SG. An der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa werden in der 33. Kalenderwoche 1,730 Euro/kg LG gezahlt, 2,8 Cent weniger als zuvor.

In Italien setzten die Schlachtschweinepreise derweil ihre Bergfahrt fort. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,907 Euro/kg LG, nach 1,877 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich ebenfalls um 3,0 Cent auf nun 2,043 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis steigt

Auf europäischer Ebene ging der Durchschnittspreis nach seiner Schwäche in den Vorwochen in die Aufwärtsbewegung über. In der Woche zum 10. August wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 202,68 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,2% mehr als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde weiter verfehlt, konkret um 3,7%.

Die Preisveränderungen waren in allen Mitgliedsländern gering ausgeprägt. Den mit 1,9% größten Preisaufschlag meldete Dänemark, gefolgt von Polen mit 1,3% sowie der Slowakei und Kroatien mit jeweils 0,7%. Deutschland meldete ein kleines Plus von 0,1%. Den mit 1,1% kräftigsten Preisabschlag gab es in Litauen. In Frankreich wurde 1,0% weniger gezahlt, in Spanien 0,7% weniger. AgE (18.08.2025)

Neue Märkte im Visier: Agrana versüßt seine Geschäfte

Der österreichische Zuckerhersteller kauft in Slowenien den Lebenshersteller Mercator Emba. Die Behörden müssen noch zustimmen.

Der Lebensmittelkonzern Agrana wächst weiter. Laut dem Unternehmen erweitert der Zuckerhersteller eine Präsenz in Europa und erwirbt in Slowenien Mercator-Emba d.o.o. („EMBA“). Die zuständigen Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden müssen den Agrana-Kauf aber noch genehmigen. Über den Kaufpreis machen die Unternehmen keine Angaben.

Bereits Anfang Juni haben die Behörden das Joint Venture zwischen Agrana Stärke GmbH und dem globalen Anbieter von Zutatenlösungen Ingredion genehmigt. Mit dem Joint Venture werden die beiden Unternehmen gemeinsam 35 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion im rumänischen Tandarei investieren.

Emba zählt zu den führenden Herstellern für die Systemgastronomie (Food Service), für Lebensmittelverarbeiter und den Lebensmitteleinzelhandel. Das slowenische Unternehmen zeichnet sich durch sein spezielles Know-how in der Produktentwicklung und Produktion von Sirupen und Dessert-Toppings aus, dessen Produkte vor allem nach Zentral-, Süd- und Osteuropa geliefert werden.

Emba hat seinen Unternehmenssitz etwa 30 km südwestlich von Ljubljana, beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund 30 Mio. €.

„Der Erwerb von Mercator-Emba eröffnet Agrana zusätzliche Absatzmärkte sowie Zugang zu neuen Kundensegmenten im wachsenden Bereich des Food Service-Geschäfts. Das passt perfekt zu unserem Portfolio und zu unserer Konzernstrategie Next Level, in der profitables Wachstum im Geschäftsbereich Food & Beverage Solutions ein Kernelement ist“, betont Agrana-CEO Stephan Büttner.

Der österreichische Zuckerhersteller Agrana betreibt im Geschäftsbereich Food & Beverage Solutions weltweit 37 Produktionsstandorte, davon 20 in Europa. An diesen Standorten stellt er Rezepturen und kundenorientierte Lösungen für Molkereien, die Food Service-, Eiscreme-, Backwaren- sowie die Getränkeindustrie her.

Mit Material von Agrana und Josef Koch