Monat: Januar 2023

EU-Bauernpräsidentin zum Mercosur-Abkommen: „Wir sagen Nein!“

Europas Bauernpräsidentin ist wegen dem Bekenntnis von Kanzler Scholz zum EU-Mercosur-Freihandelsabkommen in „großer Sorge“. Sie befürchtet schwierige Zeiten für Fleischerzeuger in Europa.

Nach dem Regierungswechsel in Brasilien ist das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Mercosur-Staatenblock wieder auf der Tagesordnung in Brüssel. Das bereitet der EU-Bauernpräsidentin, Christiane Lambert, „große Sorge“, wie sie am Montag in Brüssel sagte.

Angesichts der Südamerika-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem klaren Bekenntnis zum Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens von Scholz und Brasiliens neuem Präsidenten Luiz Lula da Silva erneuerte Lambert die grundlegende Kritik an dem Abkommen: „Wir sagen Nein zu Mercosur!“

Scholz und Lula hatten bei ihrem Treffen am Montag in Brasilia vereinbart, sich für den Abschluss des seit 2019 auf Eis liegenden Mercosur-Abkommens „zügig“ einzusetzen. „Präsident Lula und Bundeskanzler Scholz wertschätzen die intensiven bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Brasilien und Deutschland. Sie bekräftigten die Bedeutung vertiefter Handelsbeziehungen und unterstrichen ihre Absicht, zügig zu einem Abschluss der Verhandlungen eines ausgewogenen EU-Mercosur-Abkommens zu kommen“, heißt es in der gemeinsamen Abschlusserklärung.

Lambert ist Präsidentin der Dachorganisation der europäischen Bauernverbände, COPA. Gemeinsam mit der Gemeinschaft der EU-Genossenschaftsverbände, COGECA, steht COPA schon lange in Opposition zu den Freihandelsplänen mit den Mercosur-Staaten, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. COGECA-Präsident Ramon Amengol aus Spanien, fasste zusammen: „Die meisten Punkte in dem Abkommen mögen wir nicht.“

Die Befürchtung: Vor allem der sensible EU-Fleischsektor käme durch höhere Importe aus Südamerika unter gewaltigen Druck. Bei der Einfuhr von Fleisch und anderen Agrargütern müsste die EU wohl Zugeständnisse machen.

Bisher sieht das 2019 verhandelte Abkommen unter anderem eine Freihandelsquote für Geflügelfleisch von 180 000 t und ein zollfreies Lieferkontingent von 180 000 t Zucker jährlich für den südamerikanischen Staatenbund vor. Zudem soll der Import von 99 000 t Rindfleisch zu einem Zollsatz von 7,5 % erlaubt werden. Für Ethanol aus dem Mercosur-Block war ein Jahreszollkontingent von 650 000 t vorgesehen.

Für Lambert ist es „schlicht unbegreiflich“, dass die EU den Fleischverzehr ihrer Bürger zurückschrauben wolle, gleichzeitig aber mehr Fleisch aus Südamerika einzuführen bereit sei.

„Wer garantiert, dass keine zusätzlichen Wälder abgeholzt werden? Wer garantiert, dass keine in der EU verbotenen Wirkstoffe eingesetzt werden?“, fragte Lambert gegenüber Journalisten am Montag. Das Abkommen widerspreche Initiativen wie dem Green Deal oder der Farm-to-Fork-Strategie, so Lambert.

Widerstand gegen das Mercosur-Abkommen in seiner jetzigen Ausformulierung kommt auch aus der Umweltszene. „Das EU-Mercosur-Abkommen gefährdet in seiner jetzigen Form Klima, Natur und Menschenrechte. Durch die Streichung von jährlich vier Milliarden Euro an Zöllen werden der Import von Fleisch und Soja in die EU sowie der Export von Autos nach Südamerika erhöht“, sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die DUH fordert, dass das Abkommen den Export von Produkten unterbinden müsse, die in der EU aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes nicht zugelassen sind und nennt „hochgiftige Pestizide“ dafür als Beispiel von .Konstantin Kockerols und Stefanie Awaker-Esper

Herkunftskennzeichnung: Das ärgert die Jungbauern und geben Gas

Mehrere Jungbauernorganisationen aus Oberösterreich fordern Nachbesserungen.

Linz Öberösterreichs Jungbauern sind unzufrieden, wie die Bundesregierung die Herkunftskennzeichnung umsetzen will. Aus Sicht der Jugendorganisationen „OÖ Jungbauernschaft“, „Jungzüchter des FiHs“, „Junge Veredler“ und die „Jungzüchter des RZOs“ ist die Unterscheidung „EU“ oder „Nicht-EU“ problematisch, denn so sei immer noch nicht klar, ob das Schnitzel zum Beispiel aus Österreich oder aus den Niederlanden kommt.

Nach Auffassung von Alexander Hörmandinger, Obmann Jungzüchter FiH ist es in einer Zeit, in der alle mit extremen Teuerungen zu kämpfen haben, für angehende Hofübernehmer extrem wichtig endlich eine Herkunftskennzeichnung über alle Branchen hinweg zu bekommen. „Der jetzt vorgelegte Entwurf ist für uns mehr ein Schlag ins Gesicht als ein Grund zur Freude und Hoffnung,“ so Hörmandinger,

Unmut verursacht bei den Jungbauern, dass die Gastronomie von der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung ausgenommen bleiben soll, während Kennzeichnungspflicht nur in Großküchen und verarbeiteten Betrieben greifen wird. Zwar soll die Kennzeichnung in der Gastronomie laut Gesetzesentwurf durch freiwillige Initiativen gestärkt werden. Um Gastronomiebetriebe zu mehr Transparenz zu motivieren, gibt es in Oberösterreich die Plattform Genussland Oberösterreich. Auch durch die Aktion „KulitWirte“ stärkt Oberösterreich seine Rolle als Vorreiter. Beide führen nach Auffassung der Jungbauern zu mehr Achtsamkeit bei Konsumentinnen und Konsumenten, wie auch bei Wirten.

„Langfristig gesehen, braucht es eine Herkunftskennzeichnung auch bei verarbeiteten Lebensmitteln und in der Gastronomie,“ fordert Christian Lang, Obmann OÖ Jungbauernschaft

Grüne Woche: Österreich schmecken und erleben – Das sind die Neuheiten aus Österreich

Auf der Grünen Woche in Berlin gibt es nicht nur Schinken, Käse und Speck aus Österreich. Hanfwein und schwarzer Knoblauch sorgen für neugierige Blicke.

Ein wenig stechen die grünen Flaschen in Berlin mit goldenem Etikett am Stand des Weinguts Elfenhof schon heraus. Vertriebsleiter András Kádár platziert sie neben den dunklen Weißweinflaschen. Er weiß, wie er die kleinen 0,2 Liter-Flaschen in Szene setzt. „Das ist unser neuer Hit“, macht Kádár neugierig und nimmt die Flasche in die Hand. Eine kleine Elfe und ein großes Hanfblatt zieren das Etikett. „Elfenhof Hemp“ heißt das Getränk aus Hanf und Trauben.Lange haben sie im Weingut im Burgenland daran herumgetüftelt und noch länger dafür gekämpft, das Getränk überhaupt auf dem Markt bringen zu dürfen. Die Hürden sind überwunden, sämtliche Genehmigungen liegen vor. Nun steht der neue „Lifestyle-Drink“, wie das österreichische Weingut seine Kreation nennt, pünktlich zur Internationalen Grünen Woche am Messestand.

Black Garlic, also schwarzer Knoblauch, erinnert geschmacklich an eine Mischung von Balsamico, Vanille und Karamell, heißt es am Stand. Entstanden ist der schwarze Knoblauch bei einem monatelangen Fermentationsprozess. „Ursprünglich stammt der schwarze Knoblauch aus Korea und Japan“, erklärt Robert Sorger. Neben dem Knoblauch bieten sie auch gefriergetrocknete Produkte, darunter Erdbeeren und Physalis an. Die Nachfrage sei sehr gut, berichtet Patrick Sorger. „Ich glaube, wir sind nächstes Jahr wieder am Start.“Holzer Austria repräsentierte auf der Internationalen Grünen Woche Kärnten und punktete insbesondere mit dem schwarzen Knoblauch.

Bei den Käsesorten haben die Besucherinnen und Besucher in der Österreich-Halle eine große Auswahl. Am Stand gegenüber sind auf der Preisliste schon einige Produkte durchgestrichen. Gertrud und Günter Kammerlander legen sich ins Zeug, bieten den Passanten Kostproben an. „Aktiv muss man schon sein“, sagt Gertrud Kammerlander, die mit ihrem Mann Günter am Stand der Genossenschaft Bioalpin aus Tirol steht. Normalerweise sind die Kammerlanders Milcherzeuger. Die Käsereien verarbeiten ihre Heumilch. Nun stehen sie zehn Tage am Messestand. „Das ist eine Abwechslung zum Alltag im Betrieb und wir treffen hier viele Freunde“, sagt Gertrud Kammerlander. Als Milchviehhalter geben sie den Verbrauchern Infos aus erster Hand.

Eine besondere Köstlichkeit bietet ihr Sortiment: einen Trüffelkäse. Den nahm die Alpbachtaler Heumilch-Käserei aus Reith erst kürzlich in das Sortiment auf. „Den hat hier sonst keiner“, sagt Günter Kammerlander und reicht ein Stückchen. Am meisten gefragt sei am Stand würziger Käse, insbesondere der Bergkäse.

13 Sorten Käse umfasst der Stand der „KäseStrasse Bregenzerwald“. Die Gemeinschaft aus 12 regionalen Sennereien und 20 Alpen präsentiert auf der Messe die verschiedenen Erzeugnisse. „Wir haben knapp eine Tonne Käse dabei“, erzählt Franziska Kohler. Sie ist Sennerin bei der Langenegger Dorfsennerei. Am Stand verspricht sie einige Raritäten: Tomatinokäse zum Beispiel, der nach Basilikum und frischen Tomaten schmeckt. Oder Thymian-Zitronen-Pfefferkäse. „Es kommen immer wieder neue Käsesorten dazu“, berichtet sie.

Das Vulkanland sei ein besonderes Fleckchen Erde und der Schinkenmanufaktur gehe es um artgerechte Haltung, sagt sie. Das wolle sie den Gästen am Stand vermitteln – und sie zu einer Betriebsbesichtigung einladen. „Wir sind hier ja für die Region da. Wir präsentieren unsere Produkte und unsere Tourismusregion.“

Renate Dohmen arbeitet als Gästebetreuerin bei der Schinkenmanufaktur. Nun erklärt sie in Berlin, welche unterschiedlichen Reifestufen es beim Schinken gibt. „Unser Bestseller ist der 18er“, sagt sie. Die ersten fünf Monate reift der Vulcano Schinken zwischen 0 und 8 Grad. Danach wird die Temperatur auf bis zu 24 Grad erhöht, damit der Schinken gut reifen kann. Die milde Würze und das leicht salzige Aroma zeichnen den Schinken aus, erklärt Dohmen und reicht eine kleine Scheibe.

Wer außergewöhnliche Kulinarik sucht, wird hier ebenfalls fündig: Die Schinkenmanufaktur bietet Schinken-Crisps an. Sie eignen sich als kleiner Snack zum Wein oder zum Garnieren von Speisen, erklärt Dohmen. Das Interesse der Kunden sei jeden Tag unterschiedlich. „Am einen Tag interessieren sie sich vor allem für Walnusssalami, am anderen Tag für Trüffelfilet.“ Eines kann sie aber auf jeden Fall sagen: Das Interesse ist groß. „Wir hatten sehr gute Gespräche und viele Kontakte zu potenziellen Kunden.“

Alles wird weniger – Sattes Minus beim Ferkelimport in Deutschland

Aufgrund der stark gesunkenen Ferkelimporte hat Deutschland im vergangenen Jahr deutlich weniger Schweine eingeführt als noch im Vorjahr. Wie die ISN anhand von Zahlen des Thünen-Instituts und Destatis herausgearbeitet hat, verzeichnete die Importbilanz mit rund 10 Mio. Schweinen ein sattes Minus von rund 12 %. Damit setzt sich ein seit mehreren Jahren zu beobachtender Negativtrend fort.

Hauptantreiber dieser Entwicklung ist der massive Rückgang der Ferkelimporte. So nahmen die deutschen Mäster im vergangenen Jahr nur noch gut 8,8 Mio. Ferkel auf, was im Vergleich zu 2021 einem Minus von fast 13 % entspricht. Wichtigster Lieferant blieb dabei Dänemark, die allerdings mit circa 5,6 Mio. Jungtieren auch fast 12 % weniger Ferkel einführten als im Vorjahr. Einen noch stärkeren Rückgang verzeichneten die niederländischen Ferkelexporteure, die mit gut 3,2 Mio. Ferkel an die 13 % im Deutschland-Geschäft einbüßten. Der starke Rückgang der Ferkelimporte mag angesichts der eingebrochenen deutschen Ferkelerzeugung verwunderlich erscheinen, allerdings wurden auch in der deutschen Schweinemast Kapazitäten in erheblichem Umfang abgebaut bzw. Ställe blieben vorübergehend leer, so die Einschätzung der ISN zu den Zahlen.

In Anbetracht dieses starken Einbruchs im Ferkelhandel fielen die leicht gestiegenen Schlachtschweineimporte kaum ins Gewicht. Hier wurde nämlich im Vergleich zu 2021 ein Plus von 6 % auf 1,23 Mio. Stück ermittelt. Nach dem 2020 und 2021 aufgrund des Schweinestaus und anderer Marktverwerfungen kaum Schweine zur Schlachtung eingeführt wurden, fließen die Einfuhrströme jetzt wieder auf konstantem Niveau. Dabei kommen rund zwei Drittel der ausländischen Schlachtschweinen aus den Niederlanden. Weit dahinter folgen dann erst die Belgier und Dänen.

Wie immer – gleichen CO2-Zertifikate wirklich den ökologischen Fußabdruck aus?

Immer mehr Firmen wollen nachhaltig agieren, Ressourcen sparen und den Ausstoß von CO2 kompensieren. Sie kaufen Zertifikate oder pflanzen Bäume. Eine neue internationale Studie beschäftigt sich mit den Fragen: Warum pflanzen Unternehmen Bäume? Wo und mit wem machen sie das? Dafür untersuchte das Forschungsteam Konzerne der Fortune-Global-500-Unternehmensliste aus Frankreich, der Schweiz und Großbritannien und ihren Einsatz im Wald.

Im Dezember 2022 sind die Ergebnisse der IUFRO-Studie (International Union of Forest Research Organizations) veröffentlicht worden. Stephanie Mansourian, Umweltberaterin und Wissenschaftlerin an der Universität Genf, und Daniel Vallauri, WWF Frankreich, erfassten in ihrem Projekt die Ausmaße von Baumpflanzungen, die durch Unternehmen organisiert werden und entdeckten Lücken im Versuch, einen Beitrag für das Klima zu leisten.

Vor allem haben die Unternehmen in China, Indonesien, Madagaskar, Malaysia, Australien und Kanada Bäume gepflanzt. Es falle aber auch auf, dass die Unternehmen die Pflanzungen in den Ländern ihrer Hauptstandorte oder wichtiger Nebenstandorte durchführen. Gepflanzt werde meist zusammen mit Landwirten aus den Regionen, Schulen und Nonprofit- oder Profit-Organisationen. Oft sei ein Netzwerk aus vielen Akteuren beteiligt.

Die Studie zeigt, dass in den letzten 22 Jahren allein 98 % der großen Unternehmen aus Frankreich, Großbritannien und der Schweiz über 500 Mio. Bäume gepflanzt haben. Das sei daher nur die Spitze des Eisbergs weltweiter Baumpflanzungen. Die Frage, wer sich nach einer Bepflanzung einer Fläche um die jungen Kulturen kümmert, sei allerdings meist undurchsichtig.

Ob es sich bei Baumpflanzungen durch Firmen um „Greenwashing“ handelt, also Marketingtricks, um beim Thema Nachhaltigkeit verantwortungsvoll und grün zu wirken, sei schwer zu sagen, so Mansourian. Viele der Baumpflanzaktionen seien keine Erfolgsgeschichten. „Klar ist, dass angesichts der Ausmaße der Baumpflanzungen und der Notwendigkeit der Wiederaufforstung langfristig sichergestellt werden muss, was nach der Baumpflanzung geschieht.“

Abseits der IUFRO-Studie zu Baumpflanzungen durch Konzerne deckte eine Recherche der Wochenzeitung „Die Zeit“, des „Guardian“ und von „SourceMaterial“ kürzlich auf, dass rund 90 % der CO2-Zertifikate, die durch Unternehmen erworben werden, kein CO2 einsparen würden. CO2-Zertifikate seien ausgestellt worden, ohne dass der Schutz von Waldflächen im Gegenzug kontrolliert wurde. Die Recherchen beziehen sich allein auf den weltweit führenden Zertifizierer Verra, die durch den Marktführer ausgestellt wurden. Weltweite Ausmaße seien daher nicht bekannt, heißt es in der „Zeit“.

Auf dem Weg, den Ökologischen Fußabdruck von Unternehmen zu verbessern, ist damit nicht nur aus Sicht von Mansourian noch viel zu tun. Neben der Wiederbewaldung und dem Schutz dieser Flächen müssen auch bestehende Wälder besser geschützt werden, um das CO2-Vorkommen in der Atmosphäre langfristig zu reduzieren. Mit Material von IUFRO, Die Welt, Die Zeit

Mastschweine werden weniger

Laut Österreichischer Schweinebörse präsentierte sich der heimische Lebendmarkt
regional unterschiedlich. Während in der Steiermark schlachtreife Schweine schon
gesucht wurden, war man in Ober- und Niederösterreich noch dabei, mitgeschleppte Überhänge abzubauen. Das frische Angebot fiel erneut überschaubar aus. Namhafte
Schlacht- und Zerlegebetriebe beklagten ein äußerst schwaches Geschäft im Export
Richtung Asien. Neben dem von Corona gebeutelten China kauften auch Südkorea und
Japan nur zu nicht kostendeckenden Preisen. In den Schigebieten hoffte man auf eine
Belebung des Tourismus durch den Neuschnee.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt wurde die Differenz zwischen Nachfrage und An-
gebot noch größer. In Oberösterreich überstiegen die offenen Bestellungen bereits das
Angebotsvolumen einer ganzen Woche. Die Notierung steigt in der 4. Kalenderwoche um
5 Cent auf EUR 3,30 je kg.
Europaweit nahm die Ferkelknappheit aufgrund der steigenden Nachfrage ebenfalls zu.
Viele Notierungen wurden angehoben.

Der EU-Schweinemarkt zeigte weiterhin keine einheitliche Entwicklung. Bei den Notierun-
gen reichte die Bandbreite von rückläufig bis steigend. Insgesamt war das Lebendangebot
zumeist überschaubar, während die Fleischnachfrage in vielen Mitgliedsländern noch
immer schwächelte. In Frankreich und Spanien setzte sich der Aufwärtstrend fort. Einen
Anstieg gab es außerdem in den Niederlanden, wo der Abstand zur stabilen deutschen
Notierung durch die letzte Reduktion zu groß geworden war. Dänemark verzeichnete
einen weiteren Rückgang. Das auf Export ausgerichtete Land spürte den wirtschaftlichen
Abschwung in China besonders stark.
In Deutschland passen das geringe Angebot an schlachtreifen Schweinen und die ruhige
Nachfrage gut zusammen. Der Fleischhandel läuft nach ausgedehnten Werbeaktionen für
einige Teilstücke etwas besser, in Summe bleibt der Absatz aber überschaubar. Preis-
werte Konkurrenz auf dem Binnenmarkt erschweren Ausfuhren.

Nicht der richtige Weg – Eigentumssteuern gefährden Hofübernahme

Warum der von SPÖ und Teilen der Grünen vorgetragene Wunsch nach Eigentumssteuern nach Meinung des NÖ Bauernbundes eine große Gefahr für die Landwirtschaft darstellt, erklärt dessen Obmann Stephan Pernkopf so: „Die Investitionen in die Höfe sind eine Investition in die Versorgungssicherheit. Über Generationen sind hier Werte gewachsen, die den Ländlichen Raum prägen. Wir werden nicht zulassen, dass politische Mitbewerber diese Sicherheit durch kurzsichtige Steuermaximierung und Überbesteuerung der Bauern gefährdet. Denn die großen Vermögenswerte sind mit einem Mausklick aus Österreich weg. Übrig bleiben Grund und Boden, Haus und Hof, Stall und Acker, Traktor und Pflug.“

Unterstützung in dieser für die Zukunft der familiengeführten heimischen Landwirtschaft wichtigen Frage erhält er von der niederösterreichischen Bauernbundjugend, die geschlossen hinter der Absage von Pernkopf zur Einführung von Eigentumssteuern steht, heißt es in einer Aussendung des NÖ BB.

„Unsere Höfe sind das Zuhause für unsere bäuerlichen Familien, die von fleißigen Menschen aufgebaut wurden und sind heute das Rückgrat der Versorgungssicherheit für uns alle. Eigentumssteuern wird es mit dem Bauernbund nicht geben“, betonen Pernkopf und Harald Hochedlinger, Obmann der NÖ Bauernbundjugend.

Gerade die Hofübernahme sei ein sehr emotionales Thema in den bäuerlichen Familien. Die Übergaben seien mit Bürokratie verbunden und der Start in ein neues Kapitel am Hof. „Wir sind hier in Österreich am richtigen Weg mit der jüngsten Bauernschaft in Europa, neue Steuern und Belastungen würden diesen Erfolgsweg gefährden“, so Hochedlinger. Ein Blick auf die Zahlen gebe dem Jungbauern aus dem Bezirk Amstetten recht. Jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb werde in Österreich von einer Jungbäuerin oder einem Jungbauern unter 40 Jahren bewirtschaftet, europaweit liege dieser Anteil bei lediglich 10 % und damit bei der Hälfte.

Hochedlinger abschließend: „Wir Bauern übernehmen immer Verantwortung und das seit Generationen, ob am Hof oder in der Familie oder in der Gesellschaft. Dazu zählt auch das Miteinander im Sozialsystem und das Bezahlen von Steuern. Es kann und darf aber nicht so weit kommen, dass durch unrealistische Besteuerungswünsche die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben aufs Spiel gesetzt wird oder Jungbäuerinnen und -bauern in die Schuldenfalle getrieben werden, um den Hof zu übernehmen. Die Folge davon sind nur geschlossene Hoftore, leere Ställe und der Verlust der Versorgungssicherheit.“

Lidl und Kaufland geben Gas bei Tierhaltungskennzeichnung in Deutschland: Özdemir bekommt Unterstützung

Lidl und Kaufland springen Agrarminister Özdemir bei seinen Plänen für eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung bei. Und sie drängen auf eine zeitnahe Ausweitung auf weitere Produkte.

Vergangene Woche musste Agrarminister Cem Özdemir zum Start der Grünen Woche in Berlin viel Kritik zu seiner Ausgestaltung des Umbaus der Tierhaltung mit dem Tierhaltungskennzeichen im Zentrum einstecken. Die Borchert- Kommission legte mit Verbesserungsvorschlägen

nach. Die Agrarverbände warnten vor dem Abwandern der Tierhaltung aus Deutschland, wenn die Pläne so umgesetzt würden.

Einige Tage später, zur Mitte der Grünen Woche in Berlin, bekommt der Agrarminister nun Unterstützung vom Handel. Die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, teilt demonstrativ mit, dass sie Özdemirs Ziele teile.

„Eine umfassende verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung stellt einen wesentlichen Baustein dar, um überall dort, wo Menschen tierische Lebensmittel kaufen oder konsumieren, die Tierhaltung hinter diesen Lebensmitteln sichtbar zu machen“, schreibt die Schwarz-Gruppe in einer Mitteilung. Nur durch den flächendeckenden Einsatz eines solchen Kennzeichens lasse sich der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung hin zu einem verantwortungsvolleren Konsum voranbringen und das Tierwohl in der Breite verbessern, argumentiert das Handelsunternehmen weiter.

Das Unternehmen begrüße, dass Özdemir die Kennzeichnung schnellstmöglich überall dort verpflichtend einsetzen möchte, wo tierische Lebensmittel angeboten werden. Bisher ist die Tierhaltungskennzeichnung allerdings nur für verpacktes und frisches Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), in Metzgereien, im Fachhandel sowie im online Handel vorgesehen. Lidl und Kaufland weisen darauf hin, dass sie die Ausweitung auf Restaurants, Schnellimbisse, Kantinen, Mensen, Kitas, Schulen, Stadien, Krankenhäuser und Hotels begrüßen würden.

„Des Weiteren ist es für Lidl und Kaufland essenziell, die geplante Tierhaltungskennzeichnung zeitnah auf verarbeitete Produkte und die gesamte Aufzuchtphase sowie im zweiten Schritt auf weitere Tierarten auszuweiten“, so die Unternehmen weiter.

Auch eine Verbindung der gesetzlichen Regelung mit einer verpflichtenden Herkunftsangabe sei wichtig, um die heimische Landwirtschaft zu stärken, die Leistungen der bäuerlichen Erzeuger auch in der Außer-Haus-Verpflegung klar erkennbar zu machen und diese angemessen zu honorieren. Darüber hinaus plädieren die beiden Handelssparten für weitere gesetzliche Anpassungen, etwa in Bezug auf baurechtliche Belange wie Stallumbauten.

Lidl und Kaufland versuchen seit Jahren sich beim Thema Tierwohl besonders hervorzutun. Die beiden Handelssparten der Schwarz Gruppe gehören unter anderem zu den Gründungsmitgliedern der Initiative Tierwohl (ITW). Im Jahr 2018 hat Lidl den Haltungskompass entwickelt, der zur Grundlage für die gegenwärtige Haltungsformkennzeichnung im gesamten Lebensmitteleinzelhandel geworden ist.

GPT: Eine Software, die die Welt verändert

GPT-3 ist eine jener Entwicklungen, die binnen weniger Monate an Einfluss und Reichweite zulegen. Die Software wird sich massiv auf Ökonomie und Gesellschaft auswirken.

GPT-3 ist die Abkürzung für Generative Pretrained Transformer, Version 3. Entwickelt wurde sie von dem Non-Profit-Unternehmen OpenAI Inc., das die gewinnorientierte Tochterfirma OpenAI LP kontrolliert. Geld- und Ideengeber für die Firma war zum einen Elon Musk, der sich 2018 wegen seines Interessenkonfliktes mit der Entwicklung einer KI bei Tesla aus der Leitung von OpenAI verabschiedete. Der andere Geldgeber, Microsoft, „spendete“ 2019 eine Milliarde US-Dollar für die Entwicklung und sicherte sich im September 2020 die alleinigen Rechte an GPT-3. Damit ist zumindest klar, wer langfristig profitiert.

Das Programm hat die besten Aussichten, ein Google- ähnliches Monopol aufzubauen. Dass das Programm erheblich zum Gemeinwohl beitragen könnte, ist zweifellos richtig. Doch das setzt voraus, dass die Tochter nicht das, was die Mutter großzügigerweise für den öffentlichen Sektor entwickelt hat, im nächsten Zug als Datenzuliefer- und Testmaschine für die „eigentlichen“ Anwendungen missbraucht.

Wichtig zu verstehen ist, dass das System weder jedes Mal denselben Essay schreibt noch über „Cut and Paste“ fertige „Satzbauteile“ neu zusammenstellt. Das Verfahren ist vollkommen anders.

Grob gesagt werden Wörter als Zahlenreihen dargestellt. Diese sogenannten Embeddings, etwa für das Wort „New“, hängen mit anderen Embeddings mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zusammen etwa mit „York“.

Der Trick ist also zu berechnen, welches nächste Wort folgt. Der Wahrscheinlichkeitsraum mit rund 175 Milliarden Parametern wird nun für jedes Wort reduziert und ein Satz im jeweiligen Kontext berechnet. Dies ist die Leistung eines neuronalen Netzes, das zwar (noch!) nicht an das Weltwissen des Internet „angeschlossen“ ist, aber über 45 Terabyte Daten verfügt. Das entspricht einem Textkorpus von etwa einer Billion Wörtern. An die Satzausgabe angeschlossen ist ein Übersetzungsmodul, das den Text in beliebigen Sprachen ausgibt.

Es ist daher dringendst notwendig, rechtliche Bestimmungen für die Verwendung künstlicher Daten, Texte und Programme zu entwickeln – und dafür, wann und wie GPT-3-ähnliche Systeme in Ausbildung, Studium und Wirtschaft eingesetzt werden dürfen. Was uns bevorsteht ist, ohne in den üblichen Science-Fiction-Modus zu verfallen, eine Neuordnung dessen, was Kreativität und Lernen überhaupt bedeutet: am Buchmarkt ebenso wie in der Wissenschaft, in Unternehmen und im Alltag.Ein Hauptproblem wird sein, die Unmenge neuer, künstlich geschaffener Daten kenntlich zu machen. Denn „herkömmliche“ KI-Systeme, die bereits weltweit Verwendung finden, werden mit Hilfe von Big Data aus dem Netz trainiert. Werden diese Systeme mit synthetischen Daten und unüberprüften GPT-3-Fakes angelernt, kann dies erheblichen Einfluss haben auf die Entscheidungsprozesse und den Output anderer KIs. von Gert Scobel

Auch in Bayern – Der Kostendruck bleibt hoch

Beim bayerischen Unternehmertag für Schweinehalter wagten Fachleute einen Blick in die Zukunft.

Die deutsche Schweinehaltung wird sich auch im neuen Jahr 2023 mit einem schwierigen Marktgefüge aus hohen Kosten und begrenzten Erlösmöglichkeiten auseinandersetzen müssen. Das ist eine der Kernbotschaften des gestrigen Unternehmertags für Schweinehalter, den das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im mittelfränkischen Ansbach organisiert hat. So erklärte Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dass die Schweinehalter allein aufgrund der höheren Strom- und Gaspreise aktuell mit Mehrkosten von 5 bis 6 € je Ferkel sowie rund 3 € je Mastschwein rechnen müssen. Hinzu kommen die deutlichen Mehraufwendungen für das Futter, die sich nach Einschätzung des Marktexperten unter anderem aufgrund des schwierigen Getreidebezugs aus der Ukraine auch in diesem Jahr fortsetzen könnten.

Willy Fließer vom AELF in Ansbach ergänzte die Einschätzungen durch Daten aus der Betriebszweigauswertung. Der Berater machte deutlich, dass insbesondere die bayerischen Ferkelerzeuger mit einer Direktkostenfreien Leistung von rund 200 € im Wirtschaftsjahr 2021/2022 hohe wirtschaftliche Verluste eingefahren haben. Die bayerischen Mäster gerieten mit einer DkfL von durchschnittlich 18 € pro verkauftem Schwein weniger stark in die Roten Zahlen. Wobei Berater Fließer unter den aktuellen Kostenbedingungen eine DkfL von 25 bis 30 € je Mastschwein für notwendig hält. Der Berater sprach eine klare Mahnung in Richtung des deutschen Lebensmittelhandels und der Politik aus, den Bogen hinsichtlich des Preisdrucks und der Auflagen für die Schweinehalter nicht zu überspannen.
Dr. Reinhard Puntigam von der LfL in Grub berichtete über aktuelle Trends in der Fütterung. Der Fachmann fokussierte unter anderem auf den zunehmenden Trend zum Verzicht beziehungsweise verminderten Einsatz von Sojaschrot. Denn der Eiweißträger steht insbesondere aufgrund seiner klimaschädlichen Wirkung, der Regenwaldabholzung und aktuell auch aufgrund seines hohen Preises in der Kritik. Dr. Puntigam zeigte anhand verschiedener Fütterungsversuche, dass eine deutliche Verminderung die Sojamengen und in der Mittel- und Endmast sogar ein völliger Verzicht auf den Import- Eiweißträger möglich sind.

Düngerpreise fallen weltweit – und es wird nicht viel gekauft

Die Düngemittelpreise beschleunigten ihren Rückgang in dieser Woche mit weiteren Preisrücknahmen im gesamten Stickstoffkomplex. „Das Kaufinteresse an Harnstoff und Ammoniak war dennoch begrenzt und die Preise brachen weiter ein“, sagen die Analysten von CRU in ihrem Wochenüberblick. Ein Grund sind die abstürzenden Erdgaspreise in Europa, die die Produktionskosten für die großen Düngerhersteller nochmals deutlich verringerten.

Gleichzeitig gingen auch die Phosphatpreise in Nordafrika zurück, während die DAP-Preise in Amerika und Europa leicht anstiegen. Berichte, dass Indien über eine Kürzung seiner DAP-Subvention nachdenkt, verzögerten auch andere Preisverhandlungen über Lieferungen im ersten Quartal, berichteten die CRU-Analyten weiter. Die Kalipreise brachen diese Woche in den USA ein, als kanadische Produzenten deutlich günstigere Angebote für den Mittleren Westen abgaben. In Europa blieben die Kalipreise hingegen Mitte Januar nahezu unverändert (hoch).

Der North American Fertilizer Index von Bloombergs Green Markets, fiel in der vorigen Woche auf 673 USD pro Short Tonne. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2021. Der Preisrückgang könnte uns Landwirten etwas Erleichterung bringen, denn wir sind mit steigenden Kosten für alles konfrontiert, was man zum Anbau von Getreide benötigt, angefangen bei Chemikalien und Kraftstoff bis hin zu Technik und Arbeitskräften.

Ein Rückgang der Düngerkosten könnte die Landwirte dazu ermutigen, wieder mehr Dünger auszubringen, und die Produktion anzukurbeln und letztendlich dazu beizutragen, die Lebensmittelkosten für Verbraucher zu senken, die ebenfalls von einer historischen Inflation betroffen sind“, sagte Alexis Maxwell, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Der Düngemittelabsatz ist derzeit weltweit rückläufig, da die Landwirte nicht kaufen und der Preis für Erdgas, den Haupteinsatzstoff für die meisten Stickstoffdünger, rapide sinkt, sagte Maxwell.

„Wir erwarten im ersten Halbjahr niedrigere Preise für Düngemittel, aber am US-Markt könnten die regionalen Preise im ersten Quartal erneut steigen, da die Landwirte aus logistischen Gründen um die verfügbaren Mengen kämpfen müssen“, stellte Maxwell fest.

Wenn Landwirte an Verbrauchern verzweifeln: Neues Buch von Bauer Willi

Anfang der Woche ist das zweite Buch von Landwirt und Agrarblogger Willi Kremer-Schillings erschienen. Es beschreibt, wie weit sich der Verbraucher mittlerweile von der landwirtschaftlichen Produktion entfernt hat – und hilft Landwirten, sie wieder auf den Boden zurückzuholen.

Obwohl Verbraucher im Supermarkt vor vollen Regalen stehen, sich in der großen Vielfalt von Produkten oft für das günstigste Angebot entscheiden und dessen Herkunft wenig hinterfragen, wächst ihre Kritik an der Landwirtschaft. Was für das für die Wertschätzung der Arbeit auf dem Hof und für das gesellschaftliche Miteinander bedeutet, wissen Sie selbst am besten.

Viele Landwirte haben es aufgegeben, sich der lauten, groben, unfundierten Aufregung auszusetzen. Nicht so Bauer Willi. Deutschlands wohl bekanntester Agrarblogger startet mit seinem Buch

„Satt und unzufrieden – Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher“ einen neuen Versuch, die Diskussion mit Verbrauchern auf einer argumentativen Ebene zu führen.

Rat im Umgang mit Gegnern der Landwirtschaft finden Leser sowohl für persönliche Gespräche mit ihnen als auch für die digitale Welt. Den Einfluss von sozialen Medien, aber auch von den etablierten Medien sowie Politik und Verbänden beleuchtet Bauer Willi aus der Sicht des Landwirts genau. Er geht auf das große Ganze ein – Überbevölkerung, Klimawandel, Exporte nach Afrika, Fleischkonsum –, nutzt dabei viele Zahlen und Quellen. Auch Verfasser von Zuschriften, die Bauer Willi als Blogger erhalten hat, kommen umfangreich zu Wort.

Widersprüche und Zielkonflikte für die Landwirtschaft stehen im Mittelpunkt des Buchs. Wo sich für Verbraucher eine neue Perspektive beispielsweise auf den Einsatz von Glyphosat, Gentechnik oder auf die Düngung ergibt, findet der Landwirt eine Argumentationshilfe. Bei der Komplexität der Themen kommt Kremer-Schillings um ein paar Wiederholungen nicht herum. Bauer Willis Selbstkritik macht sein Werk authentisch. „Dieses Buch beschreibt meine Gedanken und Gefühle, die mich in stillen Stunden bewegen“, ist damit ein Anspruch, den er durchaus erfüllt.

Borchert-Kommission mit Hirn- erneuert Kritik an Özdemir-Plänen zur Tierhaltung in Deutschland

*Update vom 19.1.2023* Die Borchert-Kommission hat sich am 18. Januar kritisch zu den bisherigen Plänen für den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland geäußert.. Darin enthalten waren Passagen, wonach die heimische Tierhaltung aus Klimaschutzgründen reduziert werden sollte. Diese sind im finalen Beschluss nicht mehr enthalten.

Die sogenannte Borchert-Kommission, das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, hat am 18. Januar, im unmittelbaren Vorfeld der Internationalen Grünen Woche in Berlin, eine Stellungnahme zur Zukunft landwirtschaftlicher Tierhaltung vorgelegt. Der Redaktion liegt sowohl die finale Fassung als auch ein vorhergehender Entwurf des Dokuments vor. Dieser äußert sich zu den verschiedenen Vorhaben der Bundesregierung im Bereich Nutztierhaltung und bewertet diese zumeist kritisch: Landwirtschaftliche Betriebe hätten derzeit keine Orientierung, wohin sich die Nutztierhaltung entwickeln solle.

Im aktuellen Beschluss warnt die Borchert-Kommission vor einer Verlagerung der Nutztierhaltung ins Ausland. Dies würde einen Anstieg der Lebensmittelimporte bedeuten, der weder den tierschutz- noch den klimapolitischen Zielen dienen werde.

Die Stellungnahme der Borchert-Kommission äußert sich zu den bislang vorgelegten Gesetzentwürfen und Plänen der Bundesregierung zum Umbau der Nutztierhaltung. Diese seien „nicht in der Lage, den Umbau des gesamten Nutztiersektors zu bewerkstelligen“.

Das Borchert-Papier nennt die im Bundesprogramm zur Föderung des Umbaues der Tierhaltung vorgesehene Tierwowohl-Prämie „unzureichend“. Folgende Vorschläge zur Deckung der Mehrkosten der Nutztierhalter stehen im Dokument:

  • Landwirten sollten Verträge über 20 Jahre erhalten, um Abschreibungen für Stallbauten voll berücksichtigen zu können.
  • 80-90 Prozent der Mehrkosten sollten gefördert werden. Bei einer Veränderung der Rahmenbedingungen sollten Förderbeträge erhöht oder gesenkt werden können.
  • Falls Größenbegrenzungen für Ställe eingeführt werden, sollte dennoch ein Großteil der Schweinehalter am Programm teilnehmen können. Die Alternative zur strikten Begrenzung der Größe sei degressive Förderung.
  • Hohe Anforderungen bei intakten Ringelschwänzen sollten schrittweise umgesetzt werden.
  • Die Investitionsförderung solle nicht über das Bundesprogramm, sondern wie bisher über Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz und Gemeinsame Agrarpolitik erfolgen. Im Bundesprogramm werde die Finanzierungsmöglichkeit für die Tierwohlprämie deutlich begrenzt. Das Kompetenznetzwerk begrüßt allerdings den Einstieg in vertraglich abgesicherte, laufende Zahlungen, in die mit dem Bundesprogramm ein Einstieg gefunden sei.

Der Beschluss der Borchert-Kommission steht auch „in der neuen geopolitischen Lage des Jahres 2023“, also höherer Inflation bei Lebensmiteln, weiter zu seinen Empfehlungen aus dem Jahr 2020. Allerdings sollte die Bevölkerung in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht zusätzlich belastet werden. Die für den Umbau der Nutztierhaltung bislang zugesagten Gelder würden bis zum Ende der Legislaturperiode reichen. Allerdings brauche es weiterhin den „Einstieg in eine überzeugende Transformationsstrategie“. Komme diese nicht, werde die heimische Nutztierhaltung zunehmend ins Ausland verlagert.

Rund 90.000 Anträge für das neue ÖPUL-Programm eingelangt

4.000 zusätzliche Anträge gibt es beim Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) 2023. Vorläufig sind rund 90.000 Anträge für die kommende Förderperiode eingelangt.

Bis 31. Dezember 2022 mussten sich die Betriebe für das neue ÖPUL-Programm anmelden. Bei der Wintertagung präsentierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, die ersten Zahlen. Nach derzeitigem Stand sind 90.000 Anträge zu verzeichnen, das sind 4.000 mehr als in der vergangenen Periode. „Die Teilnahmezahlen zum neuen Agrarumweltprogramm zeigen, dass wir mit der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik am richtigen Weg sind. Wir verzeichnen bereits mehr als 90.000 Anträge. Unsere Bäuerinnen und Bauern nützen also die Angebote in Richtung Klima, Artenvielfalt und Tierwohl gut. Damit setzen wir den Weg unserer Qualitätsstrategie fort und sichern die Lebensmittelversorgung weiter ab. Die Teilnahme der Bäuerinnen und Bauern am Agrarumweltprogramm 2023 ist ein voller Erfolg“, ist Totschnig überzeugt.

Schon bisher nahmen mehr als 80% der österreichischen Betriebe am ÖPUL-Programm teil. Wie sich die Flächen entwickelt haben, steht noch nicht fest. Grundsätzlich konnten für die neue Förderperiode auch erstmals Betriebe mit 1,5 ha Ackerfläche einen ÖPUL-Antrag stellen, zuvor waren 2 ha Acker oder Grünland nötig. Bis 2027 stehen pro Jahr 1,8 Mrd. Euro für die heimische Land- und Forstwirtschaft wie auch zur Weiterentwicklung des ländlichen Raums zur Verfügung. Davon werden 574 Mio. Euro pro Jahr in das Agrarumweltprogramm investiert. Trotz teilweise höherer Anforderungen sei das Programm sehr gut angenommen worden.

Klärungsbedarf bei einzelnen Maßnahmen

„Die Steigerung zeigt, dass es in intensiven Verhandlungen trotz höherer Anforderungen gelungen ist, für die überwiegende Mehrheit der Betriebe praktikable Teilnahmebedingungen zu erwirken“, erklärt Josef Moosbrugger Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ). So verzichten die Betriebe in verschiedenen Maßnahmen etwa auf bestimmte Betriebsmittel, setzen gezielte biodiversitätsfördernde Maßnahmen oder sorgen für noch mehr Tierwohl. Das bewirkt eine Verringerung der Erträge bzw. Erlöse, was einen Ausgleich in Form von Anreizen erfordert. „Bei einzelnen Maßnahmen gibt es noch Herausforderungen bzw. Klärungsbedarf. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium streben wir rechtssichere Festlegungen mit der EU-Kommission an“, sagt der LKÖ-Präsident.

Im Biobereich sind die Teilnehmer bei der Maßnahme Biologische Wirtschaftsweise von 22.480 Anträgen im Jahr 2022 auf 22.800 Betriebe gestiegen. „In der Bio Landwirtschaft wollen wir die Flächen bis 2027 auf 30% (derzeit 26,4%) steigern. Wichtig ist uns, dass es marktkonform passiert bis 2030 sollen 35% der Fläche bio bewirtschaftet werden“, sagt Totschnig bei der Wintertagung.

Vorläufige Details zum neuen ÖPUL-Programm

  • Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB) angestiegen: über 48.000 UBB-Betriebe (2022: 46.000)
  • Der Bio-Anteil hat auf rund 22.800 Betriebe zugenommen (2022: 22.480)
  • Naturschutz: 21.655 Naturschutz-Betriebe (2022: 17.430)
  • Begrünung: 14.556 Immergrün (2022: 12.393), 24.392 Zwischenfrucht (2022: 22.550)
  • Erosionsschutz Acker: 15.868 (2022: 11.370)
  • Bodennahe Gülleausbringung: 9.956 Betriebe (2022: ca. 7.000)
  • Heuwirtschaft: rund 13.400 (2022: ca. 10.000)
  • Weidehaltung: 31.500 Anträge Weide weibliche Rinder (2022: ca. 28.500); neu rund 7.500 Anträge Equiden und 460 Kleinkamele. Zuwächse bei Schafen (7.700 zu 4.500) und Ziegen (4.000 zu 1.800)
  • Tierwohl Stallhaltung: z.B.: 6.500 Anträge bei männlichen Rindern (2022: 2.000) und bei Schweinen?

Auch in Spanien: Landwirte erhalten Zuschuss zum Kauf von Dünger und Diesel

Die Regierung stellt 300 Mio. Euro für Dünger bereit. 20 Cent Tankrabatt für Agrardiesel werden weiter gewährt.

Zur Abfederung der drastisch gestiegenen Produktionskosten in der Landwirtschaft stellt die spanische Regierung weitere Hilfen bereit. Wie das Agrarministerium in Madrid mitteilte, wird der Kauf von Düngemitteln mit Direktbeihilfen in Höhe von 300 Mio Euro unterstützt.

Der Zuschuss wird pro Betrieb bis zu einer Höchstfläche von 300 ha gewährt. Er beträgt pro Hektar 22 Euro für unbewässerte Flächen und 55 Euro für bewässerte. Die Hilfen seien nötig, weil sich Düngemittel infolge des Ukraine-Krieges in den zwölf Monaten bis September 2022 um 80 % verteuert hätten, erläuterte das Ministerium. Dadurch sei die Rentabilität der Höfe gefährdet.

Daneben kündigte das spanische Landwirtschaftsministerium eine Verlängerung des Tankrabatts von 20 Cent pro Liter Diesel an. Dieser pauschale Bonus war im vorigen April für sämtliche Käufer von Benzin und Diesel in Spanien eingeführt worden. In der Landwirtschaft wurde er ergänzend zur Energiesteuervergünstigung beim Agrardiesel gewährt.

Für die meisten Nutzer lief dieser Bonus zum Jahresende aus. In einigen Branchen, darunter die Landwirtschaft, wird er laut der Mitteilung des Ministeriums aber im laufenden Jahr fortgesetzt. Gewährt werden soll der Rabatt auf Basis des Verbrauchs, der auf dem jeweiligen Hof ausschließlich für die Landwirtschaft verwendet wurde.

Der Bauernverband Asaja begrüßte die Hilfen. Allerdings reichten diese nicht aus, um sämtliche Einbußen der Betriebe infolge des Ukraine-Krieges auszugleichen. Laut einer aktuellen Schätzung des Madrider Agrarresorts fielen die landwirtschaftlichen Produktionskosten zum Jahresende 2022 in Spanien um durchschnittlich 29 % höher aus als ein Jahr zuvor. Düngemittel verteuerten sich dabei am stärksten.

Die Kostenexplosion hat dazu geführt, dass das Agrareinkommen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 % gesunken ist, obwohl der Produktionswert mit insgesamt 63,77 Mrd Euro einen neuen Rekordwert erreichte.

Die Regierung hatte bereits im vorigen Jahr Hilfspakete zum Ausgleich krisenbedingter Verluste in der Landwirtschaft geschnürt. Konkret wurden unter anderem Sozialversicherungsbeiträge gestundet, die Einkommensteuer gesenkt Höchstpreise für entsalztes Meerwasser festgelegt. von AgE

Sau- Tone

Mit der Ausbreitung der Verehrung Antonius’ von Padua ausserhalb der Region Norditalien aber hat es sich zugetragen, dass man diesen späteren Antonius ebenfalls zum Patron der Schweinehirten erkor. Durch die Verdrängung der Verehrung Antonius’ des Eremiten ist es zu dieser Übertragung der «Zuständigkeit» gekommen. Darum: Sollten Sie ein Schweinehirt sein und wollen für Ihre Tiere beten, so besuchen Sie nicht eine Kirche, die Antonius von Padua geweiht ist, sondern gehen Sie besser nach Unterägeri zur Kapelle in Zittenbuech, wo der wahre Schweine-Toni sitzt. Eindeutig erkennbar am Schweinchen, das unter seinem Mantel steckt. (Andreas Faessler)Antonius von Padua (†1231) ist einer der meistverehrten Heiligen im katholischen Abendland und wird unter anderem dann angerufen, wenn ein Gegenstand verloren gegangen ist. Jede gefühlte zweite Kirche oder Kapelle beherbergt mindestens eine Darstellung des Patrons oder verfügt wenigstens über eine so genannte «Antoniuskasse». Seine Verehrung verbreitete sich nördlich der Alpen vor allem im 16. Jahrhundert rasant. Dadurch verdrängte der grosse Kirchenlehrer allerdings einen anderen Antonius von der Verehrungsbühne. Zuvor nämlich kannte man in unseren Breitengraden hauptsächlich St. Antonius den Eremiten.

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Österreichsstudie widerlegt massives Insektensterben

Erste österreichweite Studie bringt überraschende Ergebnisse zu Tage. Der Einfluss von Pflanzenschutzmitteln ist möglicherweise überbewertet.

Wien Die Geschichte vom massiven Insektensterben, an dem vor allem konventionelle Landwirte durch ihre Bewirtschaftungsweise und durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln schuld sein sollen, muss wohl umgeschrieben werden. Diese Vermutung lässt eine jetzt veröffentlichte Studie zumindest für Österreich zu. Sogar die beauftragten Experten waren von ihren Ergebnissen überrascht.

Die wesentlichen Ergebnisse der österreichischen Studie sind: Die Artenvielfalt in der heimischen Insektenwelt blieb in den vergangenen 30 Jahren in Summe stabil, die Dichte der Insekten zeigte geringfügige Veränderungen, aber die Artenzusammensetzung änderte sich deutlich.

Vor allem die Klimaerwärmung führte zu einer neuen Artenzusammensetzung. Im Durchschnitt war nach 30 Jahren etwa ein Viertel der ursprünglich vorhandenen Arten nicht mehr nachweisbar. Diese wurden durch neue Arten wie die Lauchschrecke ersetzt. Abgenommen haben spezialisierte Arten von nährstoffarmen Standorten sowie an kältere Bedingungen angepasste Insekten. Dagegen haben die Insektenforscher vor allem mehr wärmeliebende Arten mit vergleichsweisen geringen Ansprüchen an ihre Lebensräume gezählt.

Über 20 Insektenkundlerinnen und -kundler haben Daten von 4285 Insektenarten an 309 Testflächen in ganz Österreich erhoben. So wurden Veränderungen von Insektenpopulationen in den letzten 30 Jahren analysiert – etwa von Heuschrecken, Fangschrecken, Hummeln Wanzen oder Zikaden. Laut Agrarminister Norbert Totschnig ist dies die umfangreichste Erhebung zur Entwicklung der Insektenpopulation, die es in Österreich je gegeben hat.

Bei der Zahl der auf den Flächen gefundenen Individuen zeigen sich laut Insektenforscher Thomas Zuma-Kratky bei den meisten untersuchten Insektengruppen in Summe keine signifikanten Zu- oder Abnahmen. Bei den Heuschrecken und Fangschrecken gab es österreichweit einen Rückgang der Populationsdichten mit deutlichen regionalen Unterschieden. So nahmen die Populationen in den Hochalpen zu. Auch in den Ackerbaugebieten der Tieflagen haben die Wissenschaftler ebenfalls mehr Tagfalter gefunden. „Die Ergebnisse waren vielfach auch für uns überraschend und helfen dabei, die Veränderungen in der Insektenwelt zu verstehen und gezielte effiziente Maßnahmen zu deren Unterstützung zu ergreifen,“ so Zuma-Kratky.

Grundsätzlich sah sich Totschnig mit der Studie in seiner Landwirtschaftspolitik bestärkt. Die Studie zeige, dass der Klimawandel Auswirkungen auf alle Lebensbereiche habe – auch auf die Insektenwelt. „Entscheidend für den Insektenbestand in Österreich ist, dass wir die Biodiversität, Hecken und Flure wie auch Wasserzugänge weiter erhalten – das geht nur mit unseren Bäuerinnen und Bauern“, so der ÖVP-Minister. Genau diese Maßnahmen werten die Insektenforscher in ihrer Studie als wesentlich, um die Artenvielfalt auf den Agrarflächen zu steigern, oder zumindest zu erhalten. Extensive Bewirtschaftung von Flächen ist laut Zuma-Kratky in der Regel besser als eine Stilllegung oder Intensivierung. „Ungepflegte Naturschutzflächen bieten Insekten zudem oft weniger Lebensräume als extensive bewirtschaftete Flächen“, fasste der Forscher zusammen.

Das Landwirtschaftsministerium arbeitet zudem am Forschungsprojekt „Insektenschonendes Mähen“. Dabei wird untersucht, wie sich unterschiedliche Mähtechniken auf die Insekten auswirken. Ziel ist es, den Umstieg auf insektenschonende Technik zu forcieren. Gleichzeitig ist sich Totschnig sicher, dass die Biodiversitätsflächen mit der neuen Agrarreform von derzeit 150.000 ha auf gut 230.000 ha ansteigen werden.

Fachtagung Schweinehaltung – wohin?

Mittwoch 25. Jänner 2023

HLBLA St. Florian
Fernbach 37, 4490 St. Florian 

Die Schweinehaltung befindet sich in einer Phase der Veränderung, die durch politische Vorgaben, gesellschaftliche Ansprüche und Preisdruck auf den Märkten hervorgerufen wird. Die explodierenden Kosten für Futter und andere Betriebsmittel führen zudem dazu, dass die Schweinebestände in der EU und auch in Österreich sinken. Die Nachfrage der Österreicherinnen und Österreicher nach Schweinefleisch ist dennoch hoch. Was die Zukunft für die Schweinebranche insbesondere beim Thema Tierwohl bringt, welche Auswirkungen die Tierschutzreform in Österreich auf die Landwirtschaft, auf den Fleischmarkt und auf die Konsumentinnen und Konsumenten hat und welche innovativen Lösungen für den Umbau bestehender Aufzucht- und Mastställe bereits bestehen, diskutieren namhafte Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Praxis und Wirtschaft gemeinsam mit dem Publikum zu Beginn des Fachtages Schweinehaltung.

Durch Nutzung von Nebenprodukten – z. B. aus der verarbeitenden Industrie – als Futtermittel können Nährstoffkreisläufe in der Schweinehaltung geschlossen werden. Welche für die Schweinefütterung nutzbaren Nebenprodukte überhaupt anfallen, wie diese in der Praxis eingesetzt werden können, was hinsichtlich Inhaltsstoffen zu beachten ist und letztlich auch, welche Bedeutung die Integration von Nebenprodukten in der Schweinefütterung für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Risikovorsorge hat, sind weitere Aspekte, welche von Expertinnen und Experten der Branche thematisiert werden.

Block I: Tierschutz-Reform in Österreich  –  Was kommt auf die Schweinebranche zu?

  • 09:00 Gedankenaustausch bei Kaffee & Tee
  • 09:30 Begrüßung
    Hubert Fachberger | Direktor der HLBLA St. Florian
  • 09:35 Eröffnungsworte  
    Stephan Pernkopf | Präsident des Ökosozialen Forums Österreich & Europa
  • 09:38 Das neue Tierschutzgesetz – was bedeutet dies für unsere Versorgung mit
    österreichischem Schweinefleisch?  
    Florian Fellinger | Leitung Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Wien

Auswirkungen der Tierschutz-Reform auf… 

  • 09:58 …die Landwirtschaft   
    Johann Stinglmayr | Geschäftsführer der Ferkelringe im Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten – VLV, Wels
  • 10:13 …den Fleischmarkt  
    Norbert Marcher | Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke, Villach
  • 10:28 …die KonsumentInnen  
    Christina Mutenthaler | Leiterin AMA Marketing GmbH, Wien (ab 2023)
  • 10:43 Ställe der Zukunft – Innovationen für den Umbau bestehender Aufzucht- und
    Mastställe   
    Michael Klaffenböck | Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS), Wien
  • 10:58 Podiums- und Publikumsdiskussion: Schweinehaltung in den nächsten 20 Jahren
    – was bringt die Zukunft für die österreichische Schweinebranche?
    Florian Fellinger | Johann Stinglmayr | Norbert Marcher 
    Christina Mutenthaler | Michael Klaffenböck
  • 11:35 Kaffeepause

Weil eine nachhaltige Nutztierhaltung nur mit gesunden Tieren und Menschen gelingen kann, wird auch das Thema Gesundheit genauestens ins Visier genommen. Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich durch Branchen-Tiergesundheitsdienste und zentrale Datenbanken? Was hilft nach dem Zinkverbot gegen Coli-Erkrankungen und weitere Krankheitsbilder? Wie können von Burnout betroffene Landwirte und Landwirtinnen unterstützt werden? Die Antworten auf diese Fragen möchten wir mit Ihnen gemeinsam am Fachtag Schweinehaltung finden.

Block II: Nährstoffkreisläufe in der Schweinehaltung schließen und  Nebenprodukte nutzen

  • 11:55 Schweinefütterung nachhaltig gedacht!?
    Karl Schedle | Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie, Universität für Bodenkultur Wien
  • 12:10 Nebenprodukte in der Schweinefütterung – was ist zu beachten?
    Hannes Priller | Berater Schweinefütterung, Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Linz
  • 12:25 Perspektiven für tierische Proteine in der Schweinefütterung
    Walter Emathinger | Leitung Produktentwicklung bei Fixkraft Futtermittel, Enns
  • 12:40 Kreisläufe schließen: Füttern wir unsere Schweine bald mit Insekten?
    Simon Weinberger | Geschäftsführer Ecofly GmbH, Antiesenhofen
  • 12:55 Fragerunde
  • 13:15 Mittagspause

Block III: Gesundheit für Tier und Mensch 

  • 14:15 Neue Möglichkeiten durch Branchen-Tiergesundheitsdienste und zentrale Datenbank
    Gottfried Schoder | Geschäftsführer Oberösterreichischer Tiergesundheitsdienst (TGD), Linz
  • 14:35 Zinkverbot: Was jetzt gegen Coli-Erkrankungen und Co. hilft
    Rene Renzhammer | Mitarbeiter der Universitätsklinik für Schweine, Veterinärmedizinische Universität Wien
  • 14:55 Burnout auf dem Bauernhof – was kann getan werden?
    Susanne Fischer | Lebens- und Sozialberaterin, Bergham
  • 15:15 Fragerunde
  • 15:35 Ende

Wenig Bewegung bei Terminbörsen in Österreich

Die internationalen Terminbörsen haben ihre vor Weihnachten erzielten Gewinne bei Getreide wieder abgegeben. In Österreich sprechen Verarbeiter davon, gut versorgt zu sein

Die Ängste vor Auswinterungsschäden in den USA waren bald wieder von großen Mengen Weizen überschattet, die vom Schwarzen Meer zu niedrigen Preisen auf den Markt drängen. Die wegen des Ausstiegs zahlreicher Assekuranzen aus der Versicherung russischer Exportlieferungen über das Schwarze Meer erwarteten Verteuerungen schlugen offensichtlich bislang noch nicht durch. Damit gaben die internationalen Terminbörsen ihre vor Weihnachten erzielten Gewinne wieder ab. In Österreich sprechen Verarbeiter davon, gut versorgt zu sein beziehungsweise ihre Kapazitäten heruntergefahren zu haben. Zusammen mit der internationalen Preisentwicklung ergibt dies einen Mix an Einflussfaktoren, der am österreichischen Kassamarkt weiterhin die Abschlusstätigkeit lähmt.

So notierte die Wiener Produktenbörse bei ihrer ersten Zusammenkunft seit der Weihnachtspause am Mittwoch dieser Woche an Inlandsgetreide und Mais lediglich Qualitätsweizen mit durchschnittlich 360 Euro/t unverändert zum 21. Dezember. Damit weise heimischer Weizen, so Beobachter, eine immer auffälligere und größere Differenz zu aktuell am Freitag bei gut 290 Euro/t liegenden Euronext-Notierungen auf. Auch wechselkursbedingte Preisvorteile für Dark Northern Spring gegenüber Premiumweizen an italienischen Hafenstandorten erschwerten dem Vernehmen nach Geschäfte mit dem südlichen Nachbarn. Da aber von inländischen Mühlen aktuell auch kein Interesse am sonst gesuchten Qualitätsweizen zeige, sollten jüngst Probelieferungen dieser Qualitätsstufe nach Italien angeleiert worden sein.

Offensichtlich aus der Ukraine und anderen Herkünften getätigte Käufe sowie billigere Drittlandsangebote am italienischen Markt trugen neben einem Herabfahren der Verarbeitungstätigkeit inländischer Beteiligter auch am Maismarkt zu einem Stillstand bei. So heißt es, China trete nach den Öffnungsschritten als harter Konkurrent am Markt für Zitronensäure auf. Überhaupt nichts zu erfahren, war von den Märkten von Ölsaaten und ihrer Verarbeitungsprodukte. von Torsten Altmann

Wie viel Getreide erntet die Ukraine 2023? – Wie lang noch Krieg -Fakten und Spekulationen

Alex Lissitsa, CEO des Landwirtschaftsunternehmens IMC sagte, dass der Mangel an Geldern für die Aussaat ein großes Problem für die Landwirte bleibe, in einer Situation, in der die lokalen Getreidepreise fielen, während die Kosten für Betriebsmittel stark stiegen. „Ich denke, dass wir 2023 einen enormen Produktivitäts- und Ertragsrückgang haben werden, und am Ende des Jahres werden wir ziemlich geschlagen daraus hervorgehen: nicht tot, aber schwer geschlagen“.

Trotz des Krieges hat die Ukraine 2022 deutlich mehr Getreide geerntet als erwartet. Doch 2023 wird alles noch schwieriger. Die ukrainischen Getreidepreise sind niedrig und die Betriebsmittel knapp und teuer. Die Ernte bei Weizen und bei Mais wird deutlich schrumpfen.

Besatzung, Kiegshandlungen, zerstörte Bauernhöfe, verminte Felder und Probleme mit der Logistik beeinträchtigen die Möglichkeiten der Landwirte, die Aussaat ordnungsgemäß durchzuführen. Der Mangel an finanziellen Mitteln hat außerdem auch den Einsatz moderner Technologien und von Düngemittel verringert. Dies wird die Ernte von 2023

beeinträchtigen, obwohl bereits die vorherige Ernte (2022) einen Rückgang der Produktion, traditioneller Getreidearten um fast 50 % zeigte“, sagt Marchuk.

Gleichzeitig betonte er, dass die Reduzierung der Anbauflächen in keiner Weise die Ernährungssicherheit der Ukraine gefährdet, da die Landwirte trotzdem mehr ernten, als der heimische Markt verbrauchen könne.

Mit ähnlichen Probleme sind die ukrainischen Landwirte bei der Aussaat von Sommerkulturen wie Mais und Sonnenblumen im Jahr 2023 konfrontiert, sagte der stellvertretende Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Denys Bashlyk. „Zum einen fehlt es den Landwirten an Geld. Zweitens haben sie nicht genug Saatgut und Drittens gibt es Probleme mit der Elektrizität und mit den meisten Betriebsmitteln.

Das Landwirtschaftsministerium hat noch keine offizielle Prognose für die Weizenernte im Jahr 2023 abgegeben, wobei Landwirtschaftsminister Mykola Solsky gegenüber Reuters sagte, dass die Fläche aufgrund der russischen Invasion auf 3,8 Millionen Hektar sinken könnte. Analysten befürchten jedoch, dass die Anbaufläche noch deutlich kleiner sein könnte. Die Ukraine hatte für die Ernte 2022 ursprünglich mehr als 6 Millionen Hektar Winterweizen gesät, aber seit der Invasion im Februar ist ein großes Gebiet von russischen Streitkräften besetzt und konnte nicht abgeerntet werden.

Trotz der vielen Probleme, hat die Ukraine 2022 mit rund 21 Millionen Tonnen etwa 2 Millionen Tonnen mehr Weizen geerntet, als zunächst erwartet wurde, jedoch deutlich weniger als die Rekordernte von 33 Millionen Tonnen aus dem Jahr 2021. Das USDA geht zudem für 2022/23 von Weizenexporten von insgesamt 13 Millionen Tonnen aus – im Vergleich zu den 18,8 Millionen Tonnen in der vorigen Saison 2021/22.

EU-Erzeugung soll Negativtrend fortsetzen

Französische Analysten sehen aber eine Verlangsamung des Produktionsrückganges.

Nach jahrelangem Wachstum muss der spanische Schweinesektor im neuen Jahr mit einem Rückgang der Erzeugung rechnen. Das zumindest prognostiziert das französische Fachinstitut für Schweinehaltung (ifip). Den dortigen Marktanalysten zufolge wird das erste Halbjahr 2023 gegenüber der Vorjahresperiode ein Minus von 3 % ausweisen. Als Grund führt das Institut die stark gestiegenen Futterkosten und die schwierige Erlössituation an.

Während die spanischen Schweinefleischerzeuger die erste Produktionsabschwächung seit 2013 aufgrund der sonst sehr guten Rahmenbedingungen im Land wohl schnell wieder hinter sich lassen werden, dürfte der Bestandsrückgang in anderen EU-Ländern nachhaltiger sein. Für alle EU-Mitgliedstaaten gemittelt geht das ifip davon aus, dass die Schweineproduktion im neuen Jahr um 2,6 % abnehmen wird. Das würde eine Verlangsamung des Negativtrends bedeuten. Denn für das abgelaufene Jahr gehen die Analysten anhand der bisher ausgewerteten Zahlen davon aus, dass die Produktion gegenüber 2021 um 4 % geschrumpft ist.

Für das eigene Land sieht man sogar einen noch milderen Verlauf. In Frankreich soll die Produktion nur um 1,2 % sinken. Ein Grund dafür sei, dass die Kampagne „Le Porc francais“ den Absatz von heimischen Schweinefleisch stärkt und einen gewissen Schutz gegenüber ausländischer Ware aufbaut. Zudem habe der Nothilfeplan der Regierung die wirtschaftlichen Einbußen der Betriebe im vergangenen Jahr abgepuffert. von Michael Wernig SUS

Niederlande: Rückgang der Ferkelexporte

Die Niederlande haben im vergangenen Jahr erneut weniger Schweine in andere EU-Länder ausgeführt. Insbesondere der Ferkelexport nach Deutschland brach ein. Währenddessen hat sich die Ausfuhr von Schlachtschweinen nach Spanien verdoppelt und nach Polen sogar verdreifacht, berichtet Agra Europe.

Wie aus vorläufigen Daten der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) hervorgeht, wurden 2022 insgesamt rund 6,99 Millionen Schweine in den anderen Mitgliedstaaten abgesetzt; das waren 503.600 Tiere oder 6,7 % weniger als im Vorjahr. Ein Jahr zuvor war bereits ein noch stärkeres Exportminus von 15,7 % zu verzeichnen gewesen. Der Abbau von Sauenbeständen in den Niederlanden sowie die hohen Futtermittelpreise und wirtschaftliche Einbußen bei den EU-Schweinehaltern über weite Strecken des vergangenen Jahres dürften den jüngsten Rückgang bewirkt haben.

Maßgeblich für die geringeren Verkaufszahlen im Auslandgeschäft war der deutlich rückläufige Ferkelexport. Gegenüber 2021 sank die Zahl der an die EU-Mäster gelieferten Tiere um 570.500 Stück oder 9,1 % auf 5,69 Millionen. Deutschland blieb mit knapp 2,95 Millionen abgenommenen Ferkeln Hauptkunde der Niederländer, doch gingen die Lieferungen ins Bundesgebiet um 619.100 Stück beziehungsweise 17,4 % zurück. Auch nach Belgien, Polen und Italien wurden deutlich weniger Jungschweine verkauft.

Eine Ausnahme stellten die Ausfuhren nach Spanien dar, die schon seit Jahren zunehmen. Die dort wachsende Schweineproduktion bescherte den niederländischen Ferkelexporteuren 2022 ein Absatzplus von 9,4 % auf fast 1,70 Millionen Stück. Übertroffen wurde dies nur von einem noch kräftigeren Zuwachs von 164 % auf 155.220 verkaufte Ferkel nach Rumänien.

Nach jahrelangen Rückgängen war laut Daten der RVO erstmals wieder ein Anstieg der niederländischen Schlachtschweinelieferungen in andere EU-Länder zu verzeichnen. Die entsprechende Zahl nahm gegenüber 2021 um 96.600 Tiere oder 13,4 % auf knapp 818.000 Stück zu. Hierbei waren die deutschen Schlachtunternehmen wichtigste Abnehmer, doch gingen die Lieferungen an diese um 1,0 % auf 553.800 Tiere zurück. Dies wurde jedoch durch vermehrte Ausfuhren in andere Länder überkompensiert. So verdoppelten sich beispielsweise die Transporte nach Spanien auf rund 94.200 Schlachtschweine; diejenigen nach Polen waren mit 66.300 Tieren fast dreimal so hoch wie im Vorjahr.

ASP in Europa: Deutlich weniger Fälle in 2022

n Europa hat es im vergangenen Jahr deutlich weniger Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gegeben als 2021. Insgesamt wurde die Tierseuche in 15 europäischen Ländern festgestellt, berichtet AgE.

Wie aus Daten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf Basis des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADNS) hervorgeht, gab es 2022 in der Europäischen Union zuzüglich Serbiens, Moldawiens, Nordmazedoniens und der Ukraine insgesamt 7.760 ASP-Virusnachweise; das waren 6.215 oder 44,5 % weniger als im Jahr zuvor. Hierbei sank die Zahl der infizierten Hausschweinebestände um 71,3 % auf 533 Haltungen; bei Wildschweinen war ein Rückgang von 40,4 % auf 7.227 Ausbrüche verzeichnen. Negativ muss indes gewertet werden, dass die Tierseuche mit Italien, Tschechien und Nordmazedonien in drei weiteren Ländern neu auftrat. Insgesamt waren 15 europäische Staaten von der ASP betroffen.

Erneut die meisten ASP-Fälle wurden mit 2.108 aus Polen gemeldet; das waren allerdings gut ein Drittel weniger als 2021. Hierbei sank die Zahl der infizierten Hausschweinehaltungen binnen Jahresfrist von 124 auf 14. Auf Rang zwei der meist betroffenen Staaten lag Deutschland mit 1.595 ASP-Nachweisen; das bedeutete ein Minus von 1.124 Fällen oder 41,3 % gegenüber dem Vorjahr. Fast zwei Drittel aller Virusfunde fanden bei Wildschweinen in Sachsen statt, dahinter folgte Brandenburg mit 533 Nachweisen. Die im vergangenen Jahr in drei Nutzschweinebeständen festgestellten Ausbrüche erfolgten in Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen.

Werden nur Hausschweinebestände betrachtet, dann waren die rumänischen Halter mit 327 ASP-Ausbrüchen im europäischen Vergleich am stärksten betroffen. Ein Jahr zuvor waren es allerdings noch 1.660 beziehungsweise fünfmal so viele gewesen. Dahinter folgt Serbien mit Viruseinträgen in 107 Haltungen. In acht der 15 Länder mit ASP hat 2022 die Gesamtzahl der Fälle abgenommen, besonders deutlich in Ungarn mit 78,3 % auf 551 sowie in Rumänien mit 71,1 % auf 775 Nachweise. Dagegen verzeichneten Lettland und Litauen sowohl Zuwächse bei Infektionen von Wild- als auch bei Hausschweinen. In fünf weiteren Staaten kam es zu vermehrten oder erstmaligen Feststellungen dieser Tierseuche. So belief sich in Italien die Zahl der erstmals 2022 festgestellten ASP-Fälle auf 269, wobei Sardinien nicht enthalten ist. Ein Schweinebetrieb auf dem Festland war dabei von einem Ausbruch betroffen.

Wo bleiben die Preissenkungen für Dünger?

Trotz sinkender Gaskosten fordern viele Düngerproduzenten und -händler fast unveränderte Preise für KAS und Co. Die Nachfrage ist deshalb sehr ruhig.

Wenn Gas teurer wird, ziehen die Abgabeforderungen für Düngemittel meistens sofort mit an. Sinkende Produktionskosten werden mit dem Hinweis auf „langfristige Gaslieferverträge“ dagegen nur sehr zeitverzögert weitergegeben.

So auch jetzt: Der deutliche Preisrückgang bei Erdgas ist im Düngemittelhandel immer noch nicht umgesetzt worden. Die Kurse geben zum Jahresbeginn nur zögerlich nach. Die Großhandelskurse für Harnstoff wurden leicht nach unten korrigiert. Die Notierungen für KAS bleiben hingegen fast unverändert. Die Nachfrage aus der Landwirtschaft ist denn auch nach wie vor ruhig.

Finanzmärkte haben schon großen Einfluss auf die Agrarrohstoffmärkte

Bislang gibt es bei den Agrarrohstoffen keine Blasen an den Terminmärkten. Dennoch wächst das Interesse von Anlegern, ihr Geld in die Rohstoffmärkte zu investieren.

Kapitalanleger suchen auch auf den Rohstoffmärkten nach rentierlichen Anlagemöglichkeiten. Begünstigt wird diese Entwicklung durch ein niedriges Zinsniveau bzw. eine lockere Geldpolitik der Notenbanken, die die Konjunktur ankurbeln soll.

Dem DBV liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor, wonach spekulative „Blasen“ an den Terminmärkten („Preisübertreibungen“) in der Regel nur dann entstehen können, wenn in den von Angebot und Nachfrage bestimmten Börsenplätzen keine vollständige Markttransparenz gegeben ist. Bislang konnten derartige Marktverzerrungen an den Agrarterminmärkten aber nicht nachgewiesen werden.

Seit dem Wegfall der EU-Agrarpreisstützung werden die heimischen Erzeugerpreise von der Situation auf den internationalen Agrarmärkten geprägt. Infolgedessen haben sich die Preisschwankungen (Volatilitäten) an den europäischen Agrarmärkten in den letzten Jahren deutlich erhöht.

Die Preisschwankungen an den europäischen Getreide- oder Milchmärkten zum Beispiel sind groß. Vor diesem Hintergrund gewinnen Preisabsicherungsinstrumente wie Warenterminmärkte für Anbieter und Käufer von Agrarrohstoffen an Bedeutung. Landwirte sichern sich im Vorfeld der Ernte vor allem über Vorkontrakte ab, denen Warentermingeschäfte des Handels zugrunde liegen.

Bei der Vermarktung von Getreide und Raps nutzen immer mehr Landwirte Vorkontrakte zur Preisabsicherung. Nach Ergebnissen des Konjunkturbarometer Agrar gaben im März 2022 51 % der Verkaufsgetreide anbauenden Landwirte an, Vorkontrakte mit Abnehmern wie Handel und Mühlen über ihre anstehende Ernte oder Teile davon abgeschlossen zu haben oder zu planen. Der entsprechende Wert für die Raps anbauenden Betriebe lag im März 2022 bei 79 %.

Der globale Handel mit Agrarprodukten wird nicht nur durch Angebot und Nachfrage beeinflusst. Erhebliche Bedeutung haben auch die Wechselkurse.

Der internationale Agrarrohstoffhandel wird überwiegend auf US-Dollar-Basis abgewickelt. Eine Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar wirkt sich auf die deutschen Exportgeschäfte positiv aus, da die Unternehmen billiger auf dem Weltmarkt anbieten. Die Importe von Rohstoffen und Gütern verteuern sich dagegen, was sich belastend auf die Produktionskosten auswirkt.

Im Laufe des Jahres 2022 hat der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert verloren. Lag der Kurs Anfang 2022 noch bei knapp 1,13 US-Dollar/Euro, ist er im September und Oktober 2022 sogar unter die Parität abgerutscht. Im November 2022 lag der Kurs immerhin wieder bei 1,02 US-Dollar/Euro. Damit sind Exporte in den US-Dollarraum im Laufe des Jahres 2022 billiger, Importe dagegen teurer geworden.

Magere Kennzeichnungspflicht, zumindest ein Anfang um mehr Tierwohl weiterzubringen

Die neue Verordnung zur Herkunftskennzeichnung hat einen fahlen Beigeschmack. Denn nur Kantinen in Krankenhäusern, Schulen oder Firmen müssen die Primärzutaten ab Mitte 2023 ausweisen. Wann die verpflichtende Kennzeichnung in der Gastronomie kommt, steht dagegen in den Sternen.

Das Ei aus Kärnten, Rindfleisch aus Oberösterreich oder Tiroler Milch: In verpackten, verarbeiteten Lebensmitteln und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung sollte ab 2023 die Herkunftsangabe dieser Primärzutaten verpflichtend sein. So lautete im Frühjahr 2022 der Plan der Bundesregierung. Kurz vor Jahreswechsel verkündeten Landwirtschaftsminister Norbert ­Totschnig und Gesundheitsminister ­Johannes Rauch eine Verordnung, um mehr Transparenz am Teller zu haben.

Doch die geplante Verordnung hat ­einen fahlen Beigeschmack. Denn nur Kantinen in Krankenhäusern, Schulen oder Firmen müssen die Primärzutaten ab Mitte 2023 ausweisen. Welche Speisen das betrifft, soll in einem Speisen­katalog stehen, der per Verordnung vorgegeben wird.

Für die Kantinen soll alles so einfach wie möglich sein, erklären die Minister. Angegeben wird die Herkunft, also ob das Ei aus Österreich, das Kalbsschnitzel aus der EU oder aus Nicht-EU-Ländern kommt. Es ist auch möglich, den Anteil in Prozent zu belegen: Unser Rindfleisch kommt übers Jahr gerechnet zu 50 % aus Österreich und zu 50 % aus Nicht-EU-Ländern. Somit weiß der Besteller nicht, woher sein Steak auf dem Teller kommt, trotz Verpflichtung.

86 % der Österreicher legen laut Landwirtschaftsminister großen Wert auf die Herkunft ihrer Lebensmittel. Transparenz ist den Konsumenten ein Anliegen, genauso wie den Bauern. Eine generelle Herkunftskennzeichnung könnte zahl­reiche Verbraucher zum Umdenken ­bringen. Denn steht beim Schnitzel das Herkunftsland dabei, müsste sich der Wirt die Frage gefallen lassen, warum kein österreichisches Fleisch paniert wird.

Eine Studie der Landwirtschaftskammer zeigt: Werden 1 % mehr heimische Lebensmittel gekauft, würde das bis zu 3.100 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 140 Mio. € im Land bringen. Diese Wertschöpfung können die landwirtschaftlichen Betriebe auf jeden Fall brauchen.

Wie viele Prozent Steigerung bei heimischen Lebensmitteln die geplante ­Verordnung bringt, wird sich zeigen. Eine Ausweitung auf die verarbeiteten Lebensmittel soll kommen, Zeitrahmen gibt es keinen. Ebenso wenig wie für die verpflichtende Kennzeichnung in der Gastronomie. Der große Wurf ist mit der Transparenz in den Kantinen nicht ­gelungen. Es ist zumindest ein Anfang, mehr aber auch nicht.

Sowie immer AK gegen LK : Neiddebatte erzürnt unsere Bauernvertreter

Die Landwirte in Österreich haben 2022 ihr Einkommen deutlich steigern können. Darauf deutet die erste Vorschätzung für die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2022 hin, die von der Statistik Austria vorgelegt wurde. Die Arbeiterkammer kritisiert die Agrarförderung. Das erzürnt die Bauern.

Laut Darstellung der Wiener Statistiker führten erhebliche Teuerungsraten für Landwirtschaftliche Betriebsmittel, aber auch für agrarische Erzeugnisse zu einem starken Anstieg sowohl der Produktionskosten als auch des Produktionswerts im Landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich. Diese Kostensteigerungen seien allerdings durch die gestiegenen Agrarpreise kompensiert worden. Den Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft wird von der Statistik Austria für 2022 auf 10,389 Mrd. Euro (10,23 Mrd. Fr.) beziffert. Im Vergleich zum Vorjahr wäre dies ein Zuwachs von 21,5 %.

Die Aufwendungen für Vorleistungen, Abschreibungen und sonstige Produktionsabgaben werden in Summe auf 8,611 Mrd. Euro geschätzt. Damit würde der 2021 erreichte Wert um 18,9% überschritten. Die im Rahmen der Einkommensermittlung berücksichtigten öffentlichen Gelder wurden um 15% auf 1,731 Mrd. Euro aufgestockt. Unter dem Strich ergibt sich somit für das im Landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt erwirtschaftete Faktoreinkommen ein Betrag von 3,508 Mrd. Euro Dies entspricht gegenüber dem Vorjahresergebnis einem nominellen Anstieg um 24,8%. Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen, also der Saldo von Produktionswert und Vorleistungen, legte um 17,7 % auf 4,286 Mrd. Euro zu.

Für die tierische Erzeugung weisen die Statistiker ein Plus von 20,1% auf 4,479 Mrd. Euro aus. Massgeblich dafür war die sehr positive Erlösentwicklung in der Milchproduktion. Bei einer Ausweitung des Erzeugungsvolumens um 2,6% in Verbindung mit einem Anstieg der Produzentenpreise um 25,5% übertraf der Produktionswert von Milch zu Herstellungspreisen das Vorjahresergebnis um 29,0%. Die Produktion von Rindern und Schweinen war dem Volumen nach um 3,5% beziehungsweise 5,1% rückläufig. Wertmässig erhöhte sie sich jedoch infolge gestiegener Erzeugerpreise um 11,6% beziehungsweise 16,6%.

Die Arbeiterkammer nahm die Einkommensschätzung zum Anlass, «mehr Treffsicherheit bei der Landwirtschaftsförderung» zu fordern. «Wenn also alle Daten darauf hinweisen, dass manche grossen Agrarbetriebe in dieser Zeit der extremen Teuerung sehr gut verdient haben, sollten diese nicht auch noch mit zusätzlichen Zahlungen aus dem Steuertopf überfördert werden», so Maria Burgstaller, Agrarpolitik-Expertin der Kammer. Angesichts der Tatsache, dass 80% des Steueraufkommens von Arbeitnehmern und Konsumenten geleistet würden, sei zu erwarten, dass diese Gelder treffsicherer eingesetzt werden.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, zeigte höchst erzürnt sich über die Kritik der Arbeiterkammer: «Ich bin entsetzt und fassungslos, dass manche in der jetzigen weltweiten Krisensituation nicht davor zurückscheuen, aus politischem Kalkül gerade jene an den Pranger zu stellen, die für die Versorgung der heimischen Bevölkerung mit Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen von grösster Bedeutung sind». Das Einkommensplus sei für die Bauern in Zeiten enormer Kostensteigerungen und höchst volatiler Märkten dringend notwendig, auch für die Gewährleistung der Ernährungssicherung und die Aufrechterhaltung vieler weiterer Leistungen für die Gesamtgesellschaft, so Moosbrugger.

Schweineproduktion: Hohe Kosten bremsen Wachstum aus

Die globale Schweineproduktion soll im laufenden Jahr nur noch um 1 % wachsen.

Für den europäischen Schlachtschweinemarkt war das vergangene Jahr 2022 – wie bereits die beiden vorangegangenen Jahre – außerordentlich turbulent. Mit Corona, der Afrikanischen Schweinepest und dem Ukraine-Krieg wirkten sich mehrere Krisen gleichzeitig stark auf den Schweinemarkt aus. In fast allen Ländern wurden Höchstpreise für Schlachtschweine erzielt, dennoch ist die finanzielle Situation auf den Ferkelerzeuger- und Schweinemastbetrieben alles andere als entspannt, weil die Steigerungen auf der Kostenseite ebenfalls enorm sind und weiter finanzielle Verluste eingefahren werden.

Gebremst werden die Produktionsausweitungen durch die stark gestiegenen Kosten für Futtermittel. Nicht nur in China, sondern auch in anderen großen Erzeugerländern, wie den USA und Brasilien, dürfte die Produktion in 2023 allerdings zunehmen. In der EU, dem zweitgrößten Erzeuger von Schweinefleisch, wird den Prognosen zufolge die produzierte Menge 2023 hingegen leicht unter des Jahres 2022 liegen. Grund dafür sind vor allem die deutlich gestiegenen Betriebskosten.

Expertenschätzungen gehen für 2023 von einem verringerten globalen Handelsvolumen von 12,0 Mio. t aus. Davon entfallen 5,3 Mio. t auf die EU-27 und 2,8 Mio. t auf die USA. Damit dürfte die EU-27 auch in 2023 der mit Abstand weltweit größte Exporteur von Schweinefleisch bleiben. Die Schweinefleischerzeugung der EU-27 für 2022 wird auf 22,4 Mio. t geschätzt. Das sind gegenüber dem Vorjahr 5 % weniger. Darunter befinden sich EU-Mitgliedstaaten wie Spanien, das seine Bestände in 2022 weiter deutlich aufgestockt hat und mittlerweile für fast ein Viertel der EU-Schweineerzeugung steht.

Länder wie Deutschland, Polen und die Niederlande haben ihre Schweinebestände dagegen kräftig reduziert. Von Januar bis September 2022 kamen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 9 Prozent weniger deutsche Tiere an den Haken. Wegen der um durchschnittlich 800 g pro Schwein gesunkenen Schlachtgewichte fiel die in den ersten drei Quartalen erzeugte Fleischmenge sogar um knapp 10 % geringer aus. Für 2023 rechnen Marktexperten der AMI mit einem weiteren starken Rückgang der Schweinefleischerzeugung von über 8 %. Obwohl das Angebot an Schweinen vergleichsweise klein ist und die Erlöse in 2022 über denen des Vorjahres liegen, entschließen sich zahlreiche Betriebe dazu aufzuhören. Gestiegene Energie- und Futterkosten sowie wachsende Anforderungen an das Tierwohl bringen viele Landwirte in eine wirtschaftlich schwierige Situation.

Eine deutliche rückläufige Entwicklung ist bei den Einfuhren von Schweinen nach Deutschland zu beobachten. Dieser Trend begann bereits im Jahr 2020. Für 2022 wird mit 8,9 Mio. Ferkeln und 1,0 Mio. Schlachtschweinen gerechnet, die von außerhalb der Grenzen Deutschlands eingeführt werden. Das ist erheblich weniger als im Vorjahr (- 12 %). Die AMI rechnet auch für 2023 mit weiter rückläufigen Importen. Vor allem die Ferkeltransporte aus den Niederlanden und die Zahl der gelieferten Schlachtschweine aus Belgien sind rückläufig. Aus Deutschland ins Ausland verkauft wurden bis August 2022 nur 1 Mio. Schlachtschweine und Ferkel. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr. Zu den größten Abnehmern von deutschen Schweinen zählen Österreich, Polen und Ungarn.

Loslassen, um weiter machen zu können

Die Raunächte haben begonnen. Zwölf Nächte, denen jeweils ein Monat im nächsten Jahr zugeordnet wird. Uraltes Wissen, viele Bräuche, Rituale und Traditionen drehen sich um diese magische Zeit. In unserer zwölfteiligen Serie wollen wir uns einige davon zu Nutzen machen, um das alte Jahr gut abzuschliessen und mit neuen Visionen glücklich ins 2023 zu starten. Im 11. Teil dreht sich alles ums Loslassen und Verabschieden alter Dinge.

Diese Raunacht dient dem bewussten Abschiednehmen und Loslassen. Dieser Schritt ist nicht immer leicht und dennoch enorm wichtig, damit Wachstumsprozesse stattfinden können.

Loslassen sollte immer in Dankbarkeit und Liebe durchgeführt werden. Jede Begegnung in unserem Leben erweitert unseren Horizont und jede Erfahrung trägt dazu bei, dass wir unsere Lebensgeschichte schreiben.

Aber nicht alle Menschen und Dinge bleiben für immer in unserem Leben. Wenn wir an ihnen festhalten, kann es sein, dass wir uns Neuem verschliessen.

Jeder Raunacht wird ein Monat des nächsten Jahres zugeordnet. Die erste Raunacht steht für den Januar, die zweite für den Februar und so weiter.

Die traditionelle Zählung der Raunächte beginnt in der Nacht vom 24. Auf den 25. Dezember. Eine Raunacht umfasst dabei immer die Zeit von Mitternacht des alten Tages bis Mitternacht des neuen Tages.

Die Raunächte haben ihren Ursprung in der germanischen und keltischen Tradition. Damals lebten die Menschen nach dem Mondkalender, der sich nach dem Mondzyklus von 29,5 Tagen ausrichtet. Das Sonnenkalenderjahr, nach dem wir leben, hat allerdings 365 Tage.

Zwischen den beiden Zählweisen gibt es eine Differenz von zwölf Nächten, welche von den Kelten durch die Schalttage ausgeglichen wurden. Die zwölf Nächte werden auch Raunächte genannt.

Laut Überlieferungen sind in diesen zwölf Nächten die Gesetzte der Natur ausser Kraft gesetzt. In den Raunächten sind wir Menschen besonders empfänglich für die Geistige Welt, denn der Schleier zwischen den Welten ist dünn.

Es handelt sich um eine magische Zeit, die bis heute zur inneren Einkehr, tiefen Reinigung und Reflexion, zum Loslassen und zur Visualisierung von Wünschen und neuem genutzt wird.

Bereits unsere Vorfahren nutzten die Zeit und transformierende und visionäre Kraft der Raunächte. So kommt es, dass rund um die Raunächte zahlreiche Traditionen, Rituale und Bräuche entstanden sind, mit dem Ziel: sich mit sich selbst zu beschäftigen und die Visionen für das neue Jahr lebendig werden zu lassen.

Wer in Dankbarkeit und Liebe Loslassen und Abschied nehmen kann, kann gleichzeitig zufriedener und glücklicher weiterlaufen.

Nimm dir heute Zeit, dich an all die Menschen zu erinnern, die dich und dein Leben in den letzten Jahren geprägt haben. Die folgenden Fragen können dich dabei unterstützen:

  • Mit welchen Menschen hast du im letzten Jahr einen zauberhaften Moment erlebt?
  • Wer oder was hat dich zum Lachen gebracht?
  • Mit wem hast du deine Sorgen und Ängste geteilt?
  • Wer oder was hat dir im letzten Jahr eine Freude gemacht?
  • Welche Visionen aus dem letzten Jahr konntest du umsetzten?
  • Wie hat dich deine Familie begleitet?
  • Was waren deine Höhepunkte, Krisen oder Wendepunkte im letzten Jahr?
  • Welche kulturellen Veranstaltungen hast du in deinem Herzen mitgenommen?
  • Welche Menschen sind von dir gegangen und welche Menschen sind in dein Leben getreten?
  • In welchen Momenten bist du über deine Grenzen gegangen und welche Phasen haben dich wachen lassen?
  • Wann und wodurch hast du dich ganz stark selbst gespürt und was war der Auslöser dafür?

AMA-Marketing verstärkt Kontrollen nach Missstände auf Hühnermast- Betrieben

Nach dem Bekanntwerden eklatanter Missstände auf einem Hühnermastbetrieb in der Steiermark hat die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing ihre Kontrollen verstärkt.

In den vergangenen beiden Wochen seien zusätzlich 20 Betriebe durch unangekündigte, tierwohlbezogene Spot-Audits überprüft worden, teilte die AMA-Marketing heute mit. Bei den durch unabhängige Stellen durchgeführten Kontrollen habe es keine Hinweise auf relevante Abweichungen oder Verfehlungen bei der Tierhaltung gegeben. Allerdings bestehe bei einzelnen Betrieben Verbesserungsbedarf, vor allem beim Dokumentationswesen sowie bei der Sorgfaltspflicht hinsichtlich der gemäß AMA-Gütesiegel mehrmals täglich durchzuführenden Stallrundgänge und der Einhaltung der Ruhephasen.

Die AMA-Marketing kündigte an, in den nächsten Wochen weitere Kontrollen durchzuführen. Laut den Wiener Marketingexperten stammt das kurz vor Weihnachten von einer Nichtregierungsorganisation (NGO) veröffentlichte Filmmaterial vom Sommer 2022. Man sehe sich nun mit Fragen dazu konfrontiert, warum Missstände, die Tierschützern seit vorigen Sommer bekannt seien, aufgrund der verspäteten Veröffentlichung erst jetzt untersucht werden könnten.

„Weitere Maßnahmen zur Stärkung des Kontrollsystems werden derzeit mit allen Beteiligten vorbereitet. Konkret wird sich das Verhältnis von angekündigten und unangekündigten Kontrollen ändern“, erklärte die neue Geschäftsführerin der AMA-Marketing, Christina Mutenthaler-Sipek. Zur verbesserten Prävention gebe es künftig außerdem mehr Beratung und Schulungen für die Betriebe zur Tierhaltung und -betreuung. Auch eine stärkere digitale Vernetzung der Daten aller amtlichen und privatrechtlichen Kontrollstellen sei in Arbeit.

„Die Kontrollsystematik im AMA-Gütesiegel ist grundsätzlich dieselbe wie bei Bio, Gentechnikfrei und den International Featured Standards (IFS) im Lebensmittelbereich, hob Mutenthaler-Sipek hervor. Die AMA verlange außerdem von den teilnehmenden Geflügelmastbetrieben die Mitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst. Dadurch werde der Gesundheitszustand aller Geflügelherden mindestens zweimal innerhalb weniger Wochen von Geflügelfachtierärzten im Zuge angekündigter Kontrollen begutachtet.

Die Geschäftsführerin erinnerte daran, dass die AMA-Marketing Lizenzgeberin des staatlich anerkannten AMA-Gütesiegels sei und dieses auf der Basis von klaren Regelungen vergebe. Die Regeln lasse man engmaschig und risikobasiert durch unabhängige, akkreditierte Kontrollstellen überprüfen. Die AMA sei aber selbst keine Kontrollstelle und nehme auch keinen Einfluss auf das Ergebnis der Kontrollen, stellte Mutenthaler-Sipek klar. Die Landwirte verpflichteten sich vertraglich zur Einhaltung der AMA-Richtlinien. Wer diese Solidargemeinschaft durch Fehlverhalten gefährde, müsse mit strikten Konsequenzen rechnen.