Rund 90.000 Anträge für das neue ÖPUL-Programm eingelangt

4.000 zusätzliche Anträge gibt es beim Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) 2023. Vorläufig sind rund 90.000 Anträge für die kommende Förderperiode eingelangt.

Bis 31. Dezember 2022 mussten sich die Betriebe für das neue ÖPUL-Programm anmelden. Bei der Wintertagung präsentierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, die ersten Zahlen. Nach derzeitigem Stand sind 90.000 Anträge zu verzeichnen, das sind 4.000 mehr als in der vergangenen Periode. „Die Teilnahmezahlen zum neuen Agrarumweltprogramm zeigen, dass wir mit der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik am richtigen Weg sind. Wir verzeichnen bereits mehr als 90.000 Anträge. Unsere Bäuerinnen und Bauern nützen also die Angebote in Richtung Klima, Artenvielfalt und Tierwohl gut. Damit setzen wir den Weg unserer Qualitätsstrategie fort und sichern die Lebensmittelversorgung weiter ab. Die Teilnahme der Bäuerinnen und Bauern am Agrarumweltprogramm 2023 ist ein voller Erfolg“, ist Totschnig überzeugt.

Schon bisher nahmen mehr als 80% der österreichischen Betriebe am ÖPUL-Programm teil. Wie sich die Flächen entwickelt haben, steht noch nicht fest. Grundsätzlich konnten für die neue Förderperiode auch erstmals Betriebe mit 1,5 ha Ackerfläche einen ÖPUL-Antrag stellen, zuvor waren 2 ha Acker oder Grünland nötig. Bis 2027 stehen pro Jahr 1,8 Mrd. Euro für die heimische Land- und Forstwirtschaft wie auch zur Weiterentwicklung des ländlichen Raums zur Verfügung. Davon werden 574 Mio. Euro pro Jahr in das Agrarumweltprogramm investiert. Trotz teilweise höherer Anforderungen sei das Programm sehr gut angenommen worden.

Klärungsbedarf bei einzelnen Maßnahmen

„Die Steigerung zeigt, dass es in intensiven Verhandlungen trotz höherer Anforderungen gelungen ist, für die überwiegende Mehrheit der Betriebe praktikable Teilnahmebedingungen zu erwirken“, erklärt Josef Moosbrugger Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ). So verzichten die Betriebe in verschiedenen Maßnahmen etwa auf bestimmte Betriebsmittel, setzen gezielte biodiversitätsfördernde Maßnahmen oder sorgen für noch mehr Tierwohl. Das bewirkt eine Verringerung der Erträge bzw. Erlöse, was einen Ausgleich in Form von Anreizen erfordert. „Bei einzelnen Maßnahmen gibt es noch Herausforderungen bzw. Klärungsbedarf. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium streben wir rechtssichere Festlegungen mit der EU-Kommission an“, sagt der LKÖ-Präsident.

Im Biobereich sind die Teilnehmer bei der Maßnahme Biologische Wirtschaftsweise von 22.480 Anträgen im Jahr 2022 auf 22.800 Betriebe gestiegen. „In der Bio Landwirtschaft wollen wir die Flächen bis 2027 auf 30% (derzeit 26,4%) steigern. Wichtig ist uns, dass es marktkonform passiert bis 2030 sollen 35% der Fläche bio bewirtschaftet werden“, sagt Totschnig bei der Wintertagung.

Vorläufige Details zum neuen ÖPUL-Programm

  • Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB) angestiegen: über 48.000 UBB-Betriebe (2022: 46.000)
  • Der Bio-Anteil hat auf rund 22.800 Betriebe zugenommen (2022: 22.480)
  • Naturschutz: 21.655 Naturschutz-Betriebe (2022: 17.430)
  • Begrünung: 14.556 Immergrün (2022: 12.393), 24.392 Zwischenfrucht (2022: 22.550)
  • Erosionsschutz Acker: 15.868 (2022: 11.370)
  • Bodennahe Gülleausbringung: 9.956 Betriebe (2022: ca. 7.000)
  • Heuwirtschaft: rund 13.400 (2022: ca. 10.000)
  • Weidehaltung: 31.500 Anträge Weide weibliche Rinder (2022: ca. 28.500); neu rund 7.500 Anträge Equiden und 460 Kleinkamele. Zuwächse bei Schafen (7.700 zu 4.500) und Ziegen (4.000 zu 1.800)
  • Tierwohl Stallhaltung: z.B.: 6.500 Anträge bei männlichen Rindern (2022: 2.000) und bei Schweinen?