Düngerpreise fallen weltweit – und es wird nicht viel gekauft

Die Düngemittelpreise beschleunigten ihren Rückgang in dieser Woche mit weiteren Preisrücknahmen im gesamten Stickstoffkomplex. „Das Kaufinteresse an Harnstoff und Ammoniak war dennoch begrenzt und die Preise brachen weiter ein“, sagen die Analysten von CRU in ihrem Wochenüberblick. Ein Grund sind die abstürzenden Erdgaspreise in Europa, die die Produktionskosten für die großen Düngerhersteller nochmals deutlich verringerten.

Gleichzeitig gingen auch die Phosphatpreise in Nordafrika zurück, während die DAP-Preise in Amerika und Europa leicht anstiegen. Berichte, dass Indien über eine Kürzung seiner DAP-Subvention nachdenkt, verzögerten auch andere Preisverhandlungen über Lieferungen im ersten Quartal, berichteten die CRU-Analyten weiter. Die Kalipreise brachen diese Woche in den USA ein, als kanadische Produzenten deutlich günstigere Angebote für den Mittleren Westen abgaben. In Europa blieben die Kalipreise hingegen Mitte Januar nahezu unverändert (hoch).

Der North American Fertilizer Index von Bloombergs Green Markets, fiel in der vorigen Woche auf 673 USD pro Short Tonne. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2021. Der Preisrückgang könnte uns Landwirten etwas Erleichterung bringen, denn wir sind mit steigenden Kosten für alles konfrontiert, was man zum Anbau von Getreide benötigt, angefangen bei Chemikalien und Kraftstoff bis hin zu Technik und Arbeitskräften.

Ein Rückgang der Düngerkosten könnte die Landwirte dazu ermutigen, wieder mehr Dünger auszubringen, und die Produktion anzukurbeln und letztendlich dazu beizutragen, die Lebensmittelkosten für Verbraucher zu senken, die ebenfalls von einer historischen Inflation betroffen sind“, sagte Alexis Maxwell, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Der Düngemittelabsatz ist derzeit weltweit rückläufig, da die Landwirte nicht kaufen und der Preis für Erdgas, den Haupteinsatzstoff für die meisten Stickstoffdünger, rapide sinkt, sagte Maxwell.

„Wir erwarten im ersten Halbjahr niedrigere Preise für Düngemittel, aber am US-Markt könnten die regionalen Preise im ersten Quartal erneut steigen, da die Landwirte aus logistischen Gründen um die verfügbaren Mengen kämpfen müssen“, stellte Maxwell fest.