Kategorie: kult.farm

LSD-Die nächste gefährliche Tierseuche bedroht Rinderhaltung

In Italien und Frankreich wurden Fälle der Lumpy-Skin-Disease (Hautknotenkrankheit) bei Rindern gemeldet. Ein Ausbruch bedeutet Keulungen, Sperrzonen und Handelseinschränkungen.

In Italien und Frankreich wurden mehrere Fälle von Lumpy Skin Disease (Hautknotenkrankheit) bei Rindern gemeldet. Der jüngste Fall in Italien ist nur rund 175 km von unserer österreichischen Grenze entfernt.

Die Hautknotenkrankheit Lumpy Skin Disease (kurz „LSD“) ist eine anzeigepflichtige, seuchenhaft auftretende Erkrankung der Rinder, die durch ein Virus verursacht wird, das nah verwandt mit Schaf- und Ziegenpocken ist.

Die Seuche ist durch 0,5 bis 5 cm große schmerzhafte Hautknoten an Kopf, Hals, Schwanzbereich und Extremitäten gekennzeichnet . Weitere Symptome sind Fieber, stark vergrößerte Lymphknoten, erhöhter Speichel- und Tränenfluss, Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Vor allem Jungtiere und Milchkuhrassen sind sehr empfänglich.

Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vier Wochen. Bei geringstem Verdacht sollten vom Amtstierarzt Proben (Hautnekrosen, Tränenflüssigkeit, Nasensekret, Speichelflüssigkeit, Serum und EDTA-Blut) genommen werden.

Der erste Fall in Italien wurde bereits am 21. Juni 2025 wurde auf der Insel Sardinen in einem Rinderbetrieb (131 Rinder, 7 Tiere erkrankt) festgestellt. Es wird davon ausgegangen, dass infizierte Vektoren aus Nord-Afrika, wo die Seuche präsent ist, über Windvertragung nach Sardinien gelangt sind. 

Am 25. Juni 2025 wurden zudem in Italien weitere Ausbrüche gemeldet.

  1. Betroffen ist ein Rinderbetrieb mit 291 Rindern, der aus dem ersten Seuchenbetrieb in Sardinien Tiere in den eigenen Betrieb verbracht hat. Ein Tier ist erkrankt und verendet.
  2. Der zweite Ausbruchsort liegt im Norden Italiens: Region Lombardei, Provinz Mantua und ist nur ca. 175 km von der Österreichischen Grenze entfernt.

Damit besteht ein reales Risiko, dass die Krankheit über Vektoren, die über den Wind nach Österreich vertragen werden, eingeschleppt werden könnte.

Um was das Memorandum zwischen Österreich und Ukraine zur Landwirtschaft geht

Kürzlich unterzeichneten Minister Totschnig und sein ukrainischer Amtskollege Kowal eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit. Doch worum geht es darin konkret?

Nach dem kürzlich veröffentlichten Bild mit Agrarminister Norbert Totschnig, Bundespräsident Van der Bellen, Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem ukrainischen Agrarminister Witalij Kowal fragten sich viele Landwirte, was das unterzeichnete Memorandum beinhaltet. „Auf was müssen sich die österreichischen Landwirte und Konsumenten einstellen? Weitere Importe?“, hieß es z.B. in einer Aussendung des Unabhängigen Bauernverbandes.

Die heimische Landwirtschaft leide massiv unter den Importen an Agrargütern aus der Ukraine. „Egal, ob in der Tierhaltung z.B. Geflügel oder bei Getreide und Zucker, werden wir mit Importen überschwemmt. Während Österreichs Landwirte mit hohen Produktionsstandards und Auflagen produzieren, dürfen gentechnisch verändertes Getreide und Tiere aus Massentierhaltung aus der Ukraine importiert werden“, meint Keplinger.

Seit dem Jahr 2010 besteht eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen Österreich und der Ukraine, wo es um den Erfahrungsaustausch und um Expertise in der Landwirtschaft geht. Im Rahmen des Staatsbesuches, an dem auch der ukrainische Landwirtschaftsminister Koval teilgenommen hatte, wurde diese bestehende Absichtserklärung am 16. Juni 2025 erneuert.

In dem MoU zwischen Österreich und der Ukraine wurden keine Vereinbarungen zu „Handel“ getroffen, betont das Ministerium. Im Gegenteil, es wird explizit darauf hingewiesen, dass sich beim Austausch von Pflanzen- und Tierzuchtprodukten nichts ändert und jedenfalls nur gemäß bestehender nationaler Gesetzgebung sowie gemäß der Regelungen allfälliger internationaler Übereinkommen, die von Österreich und/oder Ukraine einzuhalten sind, erfolgen kann. Das ist nicht mit einer allgemeinen Vereinbarung zu Handel zu verwechseln und ist auch keine Zusage in diese Richtung.

Das MoU fokussiert auf Experten- und Erfahrungsaustausches in folgenden Bereichen:

1. Erfahrungsaustausch im Bereich der Entwicklung landwirtschaftlicher Infrastruktur,

2. Erfahrungsaustausch im Bereich Tierzucht und Pflanzenzucht,

3. Austausch im Bereich Tierwohl, Pflanzenschutz, ländliche Entwicklung, Klimawandelanpassung, Aquakultur,

4. Interinstitutioneller Austausch im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses,

5. Zusammenarbeit in Wissenschafts-, Bildungs- und Forschungseinrichtungen.

Für das Landwirtschaftsministerium stehen stets die Interessen der österreichischen Landwirtschaft sowie der heimischen Bäuerinnen und Bauern im Zentrum, so das Ministerium weiter. Eine allfällige konkrete Zusammenarbeit im Rahmen dieses MoUs erfolgt vor dem Gesichtspunkt gegenseitiger Interessen, die vorab kritisch geprüft werden. von Torsten Altmann

MAN startet Serienproduktion von Elektro-Lkw in München

Nach über 100 Jahren Dieselfertigung beginnt bei MAN in München eine neue Phase: Die Serienproduktion von elektrisch angetriebenen Lastkraftwagen hat offiziell begonnen. Mit diesem Schritt setzt der Nutzfahrzeughersteller ein deutliches Zeichen für den Wandel hin zur Elektromobilität.

Mit einem Investitionsvolumen von knapp 400 Millionen Euro, vor allem in die bayerischen Werke, hat das Unternehmen seine Fertigungsstandorte für den neuen Antrieb vorbereitet. Die Münchner Produktionsstätte gilt dabei als Vorbild für flexible Fertigung: Elektro- und Dieselmodelle laufen dort auf derselben Linie vom Band.

Die Umstellung bei den schweren Nutzfahrzeugen folgt auf den bereits erfolgten Produktionsstart von Elektrobussen. Im polnischen Werk Starachowice werden seit Oktober 2021 batterieelektrische Busse gebaut. Das Angebot bei den neuen E-Lkw reicht von 12 bis 50 Tonnen Gesamtgewicht. Pro Tag können aktuell rund 100 Fahrzeuge produziert werden, unabhängig von der jeweiligen Antriebsart.

 Ein Lkw durchläuft die Montagelinie innerhalb von rund acht Stunden. Bis Ende 2025 plant MAN, die ersten 1.000 Serienfahrzeuge mit Elektroantrieb auszuliefern. Zuvor hatte das Unternehmen knapp 200 elektrische Vorserienmodelle gefertigt und an Kunden für Praxiseinsätze übergeben.

Diese Fahrzeuge haben europaweit bereits etwa zwei Millionen Kilometer im Alltag zurückgelegt. Manche Tagesstrecken lagen bei bis zu 850 Kilometern. Der durchschnittliche Energieverbrauch lag laut MAN bei rund 97 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.

Für die Energieversorgung der E-Lkw sorgen drei bis sechs NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Cobalt), die am Standort Nürnberg hergestellt werden. Je nach Konfiguration erreichen die Fahrzeuge eine Gesamtkapazität von bis zu 534 Kilowattstunden. Damit lassen sich Reichweiten von bis zu 500 Kilometern ohne Zwischenladung erzielen.

Wer längere Distanzen bewältigen möchte, kann auf ein optionales siebtes Batteriemodul zurückgreifen. Dieses erweitert die Reichweite auf bis zu 740 Kilometer. Bereits jetzt liegen etwa 700 verbindliche Bestellungen für die neuen Elektromodelle vor.

Genug Schweine

Der österreichische Schlachtschweinemarkt hat etwas an Dynamik verloren. Verantwort-
lich dafür waren die feiertagsbedingt verkürzten Arbeitswochen. Das verfügbare Angebot
konnte dennoch fast vollständig abgesetzt werden. Im Fleischhandel stockte der Waren-
fluss dagegen spürbar. Zur enttäuschenden Nachfrage kamen vermehrt Dumpingange-
bote aus anderen EU-Mitgliedsländern. Der Drittlandexport von Schweinefleisch war we-
gen des hohen Preisniveaus in Europa wenig erfolgreich. Daher verblieben größere Mengen am Binnenmarkt.

Der Jahreszeit entsprechend nahm das heimische Ferkelangebot zu. Gleichzeitig wurde
die Nachfrage schwächer. Die zahlreichen Feiertage in den letzten Wochen haben dazu
geführt, dass Schweine verspätet zur Schlachtung kamen und Mastplätze länger als ge-
plant belegt waren. Ferkelrückstellungen ließen sich daher nicht vermeiden. Die Notierung
sinkt in der 26. Kalenderwoche um 10 Cent auf EUR 3,65 je kg.
Europaweit überwogen saisonal bedingt schwächere Tendenzen. Einige Länder verzeich-
neten jedoch stabile (Deutschland) oder steigende Preise (Italien).
EU-Schweinemarkt: Kleines Angebot traf auf schwache Nachfrage
Auf den europäischen Schweinemärkten gab es nur wenig Bewegung. Das Lebendange-
bot war aufgrund der höheren Temperaturen rückläufig und dennoch bedarfseckend. Da
die erhoffte Belebung des Fleischhandels abermals ausblieb, zeigten die Schlachtunter-
nehmen wenig Interesse an zusätzlichen Schweinen. Dänemark hob die Notierung spür-
bar an, Spanien, Frankreich und Italien nur geringfügig. In den Niederlanden gab der Preis
dagegen nach.
In Deutschland klagen die Schlachtunternehmen über das sehr schwache Fleischgeschäft.
Sie agieren sehr vorsichtig und bestellen zurückhaltend. Mit dem Beginn der Urlaubszeit
dürfte die Nachfrage nochmals nachlassen. Dennoch präsentiert sich der Schweinemarkt
weitgehend ausgeglichen. Das kleine Angebot kann zeitnah abgesetzt werden.

USA: Die Erzeugerpreise in Iowa sind nach einem kurzen Höhenflug wieder auf 2,09 €/kg zurückgegangen. Der Dollarkurs ist mit 1,1593 $ = 1 € noch einmal schwächer geworden. Auch die Teilstückpreise haben ihren zwischenzeitlichen Aufschwung abgebrochen. Die Schlachtmengen sind feiertagsbedingt zurückgegangen. Trotz der Barbecue-Saison scheint ein mögliches Preislimit erreicht zu sein. Die Börsenkurse für den Frontmonat Juli 2025 werden mit 2,16 €/kg gehandelt. Die Terminkurse für den Liefermonat Oktober 2025 notieren nur noch bei 1,84 €/kg mit fallender Tendenz.

Brasilien: Die Durchschnittspreise haben sich bei 1,74 €/kg stabilisiert. Steigende Inlandspreise wurden durch den fallenden Real kompensiert. Das Exportgeschäft lag im Mai zwar 13 % über dem Vorjahresmonat, lässt aber in jüngster Zeit nach. Rückläufige Preise für Rind- und Geflügelfleisch bremsen die Entwicklung im Schweinesektor ab.

Russland: Die Durchschnittsnotierungen haben sich mit 2,23 €/kg vorerst stabilisiert. Der Wechselkurs ist mit 91,07 Rubel = 1 € etwas schwächer geworden. Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt auf dem saisonal üblichen Niveau. Der Inlandsverbrauch zieht saisonal bedingt an. Das Exportgeschäft bildet eine ergänzende Preisstütze.

China: Die Preise für Schweinefleisch geben saisonüblich weiter auf 2,37 €/kg nach. An der Börse Dalian liegen die Kurse für den Frontmonat Juli 2025 nur noch bei 2,17 €/kg, für September 2025 werden 2,24 €/kg notiert. Die jüngste Viehzählung ergab einen Rückgang der Sauenhaltung von 43,8 auf 39,5 Mio. Sauen. Die staatliche Zielvorgabe liegt noch etwas darunter. Zur Preisstabilisierung wurden 10.000 Tonnen Schweinefleisch in die staatliche Vorratshaltung übernommen. Private Schweinehalter dürfen keine Mastschweine aus Großbeständen mehr zur Weitermast zukaufen.
Notierung (Vorwoche) aktuelle Woche Schleswig-Holstein (FEG) 88,00 ±0 Nord-West (LWK) 74,00 ±0 Baden-Württemberg (LEL) 79,60 ±0 Bayern (Ringgemeinschaft) 82,00 ±0 Niederlande (Utrecht) 58,50 -1,00 Dänemark (SPF Pulje) 75,76 -0,01
Die Preise für Bayern und Schleswig-Holstein gelten für 28 kg-Ferkel. Alle weiteren Preise gelten für 25 kg-Ferkel.

4,8 Mio. € Schaden: Unwetter ziehen Spur der Verwüstung in Oberösterreich

Die Hagelversicherung rechnet nach dem Unwetter am Montag mit 4,8 Mio. € Schaden allein in Oberösterreich. Zu Unwetterschäden kam es auch im Burgenland, Niederösterreich und Vorarlberg.

Montagnachmittag zog ein Hagelunwetter über die Bezirke Braunau am Inn, Ried im Innkreis und Eferding. Es hinterließ eine Spur der Verwüstung. Laut Hagelversicherung beläuft sich der Schaden in der Landwirtschaft auf 4,8 Mio. €. Maisfelder sind komplett zerstört, auch andere Kulturen wurden durch die bis zu vier Zentimeter großen Schossen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zahlreiche Feuerwehren waren ebenfalls im Einsatz. 140 Feuerwehren mit rund 2.200 Feuerwehrleuten standen im Einsatz – vor allem, um Bäume von Straßen und Gleisen zu entfernen sowie Pumparbeiten durchzuführen.

Besonders betroffen davon war das Bundesland Oberösterreich. Punktuell richteten die Unwetter auch Schäden im Burgenland, in Niederösterreich und in Vorarlberg an. „Das Schadensausmaß über alle Bundesländer hinweg beträgt 5,9 Millionen €“, erklärt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in einer ersten Bilanz.

Im Burgenland war vor allem der Bezirk Eisenstadt-Umgebung betroffen. Hier werden die Schäden mit rund 700.000 € beziffert. In Niederösterreich zogen über die Bezirke Baden und Bruck an der Leitha Unwetter, hier gibt es Schäden bei Mais und Sonnenblume, die laut Hagelversicherung 200.000 € betragen. Auch in Vorarlberg in den Bezirken Dornbirn und Bregenz liegt der Schaden durch Unwetter bei 200.000 €.

Geschädigt wurden Kulturen wie Getreide, Mais, Sojabohnen, Grünland, Feldgemüse, der Obst- und Weinbau sowie der Gartenbau mit Schäden an Folienhäusern. „Das gestrige Unwetter zeigt einmal mehr, wie verletzlich unsere Landwirtschaft gegenüber Wetterextremen ist. Der Klimawandel manifestiert sich immer stärker in Form intensiver Unwetterereignisse“, heißt es von der Hagelversicherung. Die Begutachtung der Schäden durch die Sachverständigen ist bereits im Gange. Betroffene Landwirte können ihre Schäden unter www.hagel.at melden. von Roland Pittner

Deutschland – Tierhaltung es kommt doch anders

Tierhaltung braucht ein Gesamtkonzept Das Aufatmen in der Agrarwirtschaft ist groß. Die staatlich vorgeschriebene Kennzeichnung zur Tierhaltung tritt nicht wie geplant im August 2025 in Kraft, sondern wird um sieben Monate auf März 2026 verschoben. Damit erhalten alle Marktbeteiligten sowie die Behörden mehr Zeit, die fünf verschiedenen Haltungsformen – von „Stall“ bis „Bio“ – als Siegel auf den Verpackungen von Schweinefrischfleisch umzusetzen.
 
Das Bekenntnis der neuen Bundesregierung zur Nutztierhaltung kommt in der Landwirtschaft gut an. Für den Start des Umbaus der Schweinehaltung steht 1 Mrd. € über den Bundeshaushalt zur Verfügung. Um herauszufinden, wie sich die Förderung auf schweinehaltende Betriebe, die Agrarwirtschaft, das Tierwohl und die gesellschaftliche Akzeptanz der Tierhaltung auswirkt, hat vor Kurzem ein Evaluierungsteam unter Mitwirkung der DLG seine Arbeit aufgenommen.
 
Die Projektpartner untersuchen, wie sich die Förderung auf schweinehaltende Betriebe, die Agrarwirtschaft, das Tierwohl und die gesellschaftliche Akzeptanz der Tierhaltung auswirkt.
Die Politik kann mit Hilfe der Ergebnisse ein Gesamtkonzept zur Tierhaltung erstellen, das den Landwirten Investitionssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen bietet. Nur mit diesen Signalen lassen sich vor allem junge Betriebsleiter für den Neu- und Umbau von Ställen in höhere Haltungsstufen gewinnen.
 
AGRITECHNICA 2025:
Neue Thementage
Auf der Weltleitmesse feiern die neu konzipierten Thementage Premiere. Unter dem Motto „7 Tage – 7 Themen“ richtet sich die AGRITECHNICA an den verschiedenen Messetagen gezielt an unterschiedliche Fachbesuchergruppen.  
  European Pig Producers: Jng-DLGist ist neuer Vizepräsident Das europäische Netzwerk für Schweinehalter European Pig Producers (EPP) hat auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung im Rahmen des EPP Congress kürzlich einen neuen Vizepräsidenten gewählt. Die Mitglieder votierten einstimmig für Michael Riedl (28), Mitglied im Leitungsteam der Jungen DLG und Schweinehalter in Brandenburg und Bayern.  

Vogelgrippe in Norden von England

In einem kommerziellen Geflügelbetrieb in Großbritannien wurde die Vogelgrippe festgestellt. Betroffen ist ein großer Legehennenbetrieb in der Grafschaft Yorkshire im Norden des Landes. 75.000 Legehennen wurden gekeult. Das meldete das Landwirtschaftsministerium.

Erst vor ein paar Tagen wurden aus Großbritannien zwei Fälle von Vogelgrippe bei Nutzgeflügel gemeldet. Betroffen waren eine Hinterhofhaltung in der Grafschaft Durham und ein kleiner Geflügelbetrieb in der Grafschaft Yorkshire. Nun ist, wie BBC berichtete, eine große kommerzielle Legehennenfarm mit 75.000 Tieren betroffen.

Vereinigtes Königreich im letzten Winter stark betroffen

Die jüngsten Fälle verschärfen die anhaltende Welle von Vogelgrippe-Ausbrüchen in ganz Großbritannien. Seit Ende 2021 ist das Virus wiederholt sowohl in kommerziellen als auch in privaten Vogelbeständen aufgetreten. In der Wintersaison 2024/25 war der Inselstaat besonders stark betroffen. Hunderttausende Vögel mussten aufgrund bestätigter Fälle getötet werden.

Experten warnen auch in Großbritannien, dass das Virus nun das ganze Jahr über in der Wildvogelpopulation präsent ist. Zugvögel spielen dabei vermutlich eine bedeutende Rolle. Die Fälle in Großbritannien lassen sich häufig mit Wasserstraßen und Küstengebieten in Verbindung bringen.

Erst im vergangenen Monat wurde die generelle Stallpflicht für gehaltenes Geflügel in Großbritannien aufgehoben. England, Schottland und Wales bleiben jedoch weiterhin „Vogelgrippe-Präventionszone“ mit strengen Biosicherheitsvorschriften.

Zucht resistenter Hühner durch Genomeditierung

Eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten und Peers hat die Regierung nun aufgefordert, die Gesetzgebung zur Genomeditierung bei Nutztieren zu beschleunigen. Hintergrund sind die bahnbrechenden britischen Forschungen am Roslin Institute in Edinburgh. Dort arbeitet man mithilfe dieses Zuchtverfahrens an der Entwicklung von Hühnern, die resistent gegen den Vogelgrippe-Erreger sind.

Die Gruppe äußerte ihre Sorge angesichts der weltweit steigenden Zahl von Vogelgrippefällen sowie der Übertragung der Vogelgrippe auf Säugetiere. Zudem hatte die britische Gesundheitsbehörde im Januar diesen Jahres den ersten Fall einer Vogelgrippe-Infektion bei einem Menschen bestätigt.

Rinder leiden unter Hitze im Stall: Warum Kühe keine Kälber kriegen- Forschungsdaten aus Österreich

Hitzestress mindert die Fruchtbarkeit von Kühen. Forscher sehen in der Klimakrise eine ernste Bedrohung für die Rinderhaltung.

Forscher Havlicek konnte nun erstmals Daten erheben, die zeigen, dass die Trächtigkeitsrate bei Kühen wegen der zunehmenden Zahl an Hitzetagen um 10 bis 20 Prozent zurückgeht. Damit zeigt die Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien wie der Klimawandel bereits jetzt die Fruchtbarkeit von Rindern negativ beeinflusst.

Das Forscherteam fand heraus, dass die Trächtigkeitsrate in den hitzebelasteten Sommermonaten zuletzt um zehn bis 20 Prozent abnahm im Vergleich zu kühleren Perioden. Um das zu untersuchen, entnahmen die Wissenschaftler Proben der Eileiterflüssigkeit der Rinder und setzten diese im Labor Hitzestress aus. „Das Problem ist, dass die hohe Körpertemperatur direkte Beschädigungen beim Embryo verursachen kann und auch die Eileiterumgebung verändert“, erklärt der wissenschaftliche Leiter der Studie, Viteszlav Havlicek. Sein Team konnte zeigen, dass Eizellen schlechterer Qualität nicht mehr befruchtet werden und Embryonen zum Teil nach der Befruchtung wieder absterben.

Die optimale Temperatur für Rinder liegt bei 4 bis 16 Grad. Hier fühlen sich Rinder am wohlsten. Steigt die Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent kann bereits am 22 bis 25 Grad Hitzestress eintreten. Der Körper der Kuh wird dann so warm, dass die Fruchtbarkeit abnimmt. Gleichzeitig sinkt bei Hitzestress auch die Milchleistung laktierender Kühe. Das liegt vor allem daran, dass Kühe bei hohen Temperaturen 10 bis 25 Prozent weniger fressen. „Wenn die Tiere weniger fressen, haben sie weniger Energie und andere Stoffe für die Milchproduktion zur Verfügung“, erklärt Havlicek.___Die Forscher weisen darauf hin, dass Landwirte in Ställen für Abkühlungsmechanismen wie Ventilatoren, Sprinkleranlagen oder Nebelduschen investieren. Auch bei der Weidehaltung sollten den Tieren beschattete Flächen zur Verfügung gestellt werden.

Auch auf die rassespezifischen Unterschiede gingen die Forscher ein: Demnach seien die europäischen Rassen wie Holstein-Friesian oder Jersey besonders anfällig für Hitzestress. Wesentlich besser können naturgemäß Rinderrassen aus tropischen oder subtropischen Gegenden, wie etwa die aus Indien und Pakistan stammenden Zebu-Rinder, damit umgehen. Jedoch liege die Milchleistung dieser Rassen deutlich unter jener der heimischen. Zwar gebe es Bemühungen, Zebu-Rinder mit europäischen Rassen zu kreuzen, jedoch verspricht sich Havlicek davon nicht viel. Vielmehr müsse es mehr Bestrebungen geben, den Kühen angenehmere Bedingungen zu garantieren. _ In Zukunft will das Team, gefördert durch das Land Niederösterreich, weitere präventive Maßnahmen gegen Hitzestress entwickeln. Dazu zählen etwa Probiotika oder andere Immunsystem-stärkende Substanzen. Es werden Widerstandsmechanismen in der Gebärmutter der Kuh erforscht, die vor Erkrankungen und vor den negativen Effekten von Hitzestress schützen. Das Ziel: Diese den Rindern zusätzlich gezielt zuzuführen, um so die Fruchtbarkeit stabil zu halten.

Strom für den Kirchenstaat: Vatikan plant „weltgrößte“ Agri-PV-Anlage

Der Vatikan plant eine Agri-PV-Anlage vor den Toren Roms. Papst Leo hat den Standort besucht. Der Heilige Vater spricht von biologischen Produkten unter dem Schatten der Solarmodule.

Papst Leo XIV. hat den Standort einer künftigen Agri-Photovoltaik-Anlage besucht. Damit will sich der Vatikan künftig autark mit Strom versorgen. Das meldete das vatikanische Presseamt am Donnerstag.

Leos Vorgänger Papst Franziskus hatte das Projekt im Juni 2024 in Auftrag gegeben. Leo XIV. besichtigte das Gebiet bei Santa Maria di Galeria am nördlichen Stadtrand von Rom am vergangenen Donnerstag.

Er habe den Feiertag Fronleichnam im Vatikan ausnutzen wollen, um „ein bisschen aus der Stadt herauszukommen“, zitiert ihn das Presseamt. Im Vatikan feiert der Papst Fronleichnan erst am Sonntag, um den Gläubigen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Das katholische Hochfest ist in Italien ein ganz normaler Arbeitstag.

Wie groß die Agri-PV-Anlage genau werden soll, ist nicht bekannt.

„Hoffen wir, dass alles gutgeht! Es wird wirklich ein ökologisch wertvoller Beitrag sein, auch für das Wohl der gesamten Region – Italien und den Vatikan – im Zusammenhang mit dem Photovoltaikprojekt“, so der Papst.

Den Solarpark lässt der Pontifex in Santa Maria di Galeria errichten. Das Gelände ist mit 424 Hektar deutlich größer als der Vatikanstaat. Dort stehen auch die Sendemasten und das Kurzwellenzentrum von Radio Vatikan, berichtet die Katholische Nachrichtenagentur (KNA).

Seit 1951 wurde es durch einen Vertrag zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl zum exterritorialen Gelände erklärt, so die KNA. von Konstain Kockerols

BayWa verkauft Cefetra: Schuldenlast deutlich reduziert

Der Münchner Baywa -Konzern meldet einen wichtigen Fortschritt im laufenden Sanierungsprozess. Für seine niederländische Tochtergesellschaft Cefetra, die im internationalen Handel mit Agrarrohstoffen tätig ist, wurde ein Käufer gefunden. Die Transaktion soll maßgeblich zur Entlastung der Konzernbilanz beitragen.

Mit First Dutch übernimmt ein ebenfalls in den Niederlanden ansässiges Unternehmen die Anteile an Cefetra. Das auf Lieferkettenmanagement spezialisierte Unternehmen deckt unter anderem die Bereiche Agrarrohstoffe, Energie, Chemikalien und erneuerbare Energien ab. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Unternehmer Peter Goedvolk, Vorsitzender von First Dutch, wurde am 10. Juni unterzeichnet.

Der Kaufvertrag steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen sowie der Zustimmung der finanzierenden Banken. Der vereinbarte Kaufpreis für die Übernahme beläuft sich auf rund 125 Millionen Euro. Davon sollen 100 Millionen Euro im dritten Quartal 2025 fließen, weitere 25 Millionen Euro zum Jahresende.

Zusätzlich erhält BayWa durch die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen im Rahmen der Refinanzierung weitere 61 Millionen Euro. Damit ergibt sich für den Konzern ein Gesamterlös von 186 Millionen Euro aus der Transaktion. Durch den Verkauf verringert sich die Verschuldung des Unternehmens um rund 500 Millionen Euro, da Cefetra aus der Konzernbilanz herausgelöst wird.

Bereits im Mai hatte BayWa einen Verkauf von Anteilen an der Raiffeisen Ware Austria AG abgeschlossen. Dieser Schritt führte zu einer Reduktion der Bankverbindlichkeiten um rund 500 Millionen Euro. Mit dem nun vereinbarten Verkauf von Cefetra erhöht sich die Gesamtsumme der Schuldentilgung bis 2025 auf mehr als 1,1 Milliarden Euro.

Die Cefetra Group agiert weltweit mit 17 Tochterunternehmen an über 35 Standorten. Zu ihrem Portfolio zählen unter anderem Marken wie Royal Ingredients Group, Tracomex, Sedaco, Premium Crops und Brüning. Seit dem Einstieg im Jahr 2012 war BayWa Hauptgesellschafter. Der Käufer First Dutch erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von vier Milliarden Euro und beschäftigt rund 3.000 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist international aktiv und operiert in mehr als 1.500 Seehäfen.

Ölpreise steigen

Der Krieg zwischen Israel und dem Iran lässt derzeit die Ölpreise steigen. Auch beim Flüssiggas sind Preisbewegungen nicht auszuschließen.

Der jüngst sehr stark zugespitzte Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat zu einer starken Verunsicherung der Rohölmärkte geführt und die Rohölpreise in den vergangenen Tagen weltweit in die Höhe getrieben. Als Folge davon sind auch hierzulande die Preise für Benzin, Diesel und Heizöl angestiegen. Experten befürchten, dass auch die Handelsrouten für Erdöl ins Visier der Kriegsparteien geraten werden und zu weiteren Preisanstiegen führen werden. Schon jetzt zielen beide Länder mit ihren Angriffen auf Ölraffinerien. Nach dem derzeitigen Stand sind daher auch Preisbewegungen beim Flüssiggas nicht auszuschließen.

Frankreich zeigt Bewegung beim EU-Mercosur-Abkommen

In Frankreich scheint sich der Kurs in Bezug auf das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten allmählich zu verändern. Zwar bemüht sich Landwirtschaftsministerin Annie Genevard offenbar weiterhin um eine Sperrminorität unter den EU-Mitgliedsländern, jedoch signalisierte Staatspräsident Emmanuel Macron jüngst Offenheit für Kompromisse.

Das Abkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund wurde Ende 2024 von der EU-Kommission und den Mercosur-Ländern – Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay – abgeschlossen. Damit es in Kraft treten kann, bedarf es der Zustimmung sowohl durch das Europäische Parlament als auch durch die nationalen Regierungen der Mitgliedsstaaten.

Einem Medienbericht zufolge äußerte sich Macron am 6. Juni im brasilianischen Fernsehen zugunsten des Vertragswerks. Er deutete an, eine Zustimmung bis Jahresende für möglich zu halten, sofern sogenannte „Spiegelklauseln“ eingefügt werden. Diese würden sicherstellen, dass südamerikanische Agrarprodukte bei der Einfuhr nach Europa denselben Standards genügen müssen wie europäische Erzeugnisse.

Kurz vor diesem Interview hatte Macron in Paris den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva empfangen. Lula zeigte sich gesprächsbereit und drängte auf Fortschritte bei den Vertragsverhandlungen. Er kündigte an, während des brasilianischen Mercosur-Vorsitzes, der von Juli bis Dezember läuft, einen erfolgreichen Abschluss des Abkommens anzustreben.

Trotz dieser Signale bleibt die französische Regierung in Teilen skeptisch. Während des Besuchs da Silvas bekräftigte Genevard gemeinsam mit ihren Kollegen aus ÖSTERREICH und Ungarn, Norbert Totschnig und István Nagy, ihre ablehnende Haltung. Nach Ansicht der drei Minister bleibt das Abkommen trotz aktueller weltpolitischer Unsicherheiten problematisch.

Bereits im Mai hatte Genevard Wien und Budapest besucht, um eine gemeinsame Linie gegen das Abkommen abzustimmen. Ihre Initiative zielt darauf ab, innerhalb der EU eine kritische Masse gegen die Ratifizierung aufzubauen.

Agrarhaushalt -Agrarbudget: Kritik an den Kürzungen

Im Nationalrat war die Opposition unzufrieden mit dem Agrarbudget. Die Regierungsfraktionen hielten dagegen und setzten sich durch.

Am Mittwoch (18.6.) hat der Nationalrat nach zehntägiger Debatte und Verhandlungen das Doppelbudget 2025/26 beschlossen. Insgesamt sieht das Budget allein für 2025 Einsparungen von gut 18 Mrd. €, für 2026 sind ebenso0 hohe Einsparungen vorgesehen. Trotz des Sparkurses dürfte Österreich um ein EU-Defizitverfahren nicht herumkommen. Die endgültige Entscheidung darüber wird voraussichtlich Anfang Juli fallen. Die Schuldenquote steigt laut Bundesfinanzrahmen zwischen 2025 und 2028 kontinuierlich von 84,7 % auf 87 %. 2029 soll sie dann erstmals wieder leicht auf 86,9 % zurückgehen.

Betroffen von den Sparmaßnahmen ist auch das Agrarbudget. Die Mittel für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft sinken um 172 Mio. € auf 2,84 Mrd. € für das heurige Jahr. 2026 sollen die Ausgaben wieder um 36,7 Mio. € auf 2,88 Mrd. € steigen. Auch in den darauffolgenden Jahren soll sich das Budget für die Landwirtschaft in etwa auf dieser Höhe einpendeln und 2029 leicht auf 2,82 Mrd. € zurückgehen. 2025 sollen sich etwa die Auszahlungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und die EU-Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik verringern. Weniger Geld gibt es für den Waldfonds, zudem sollen die befristeten Zusatzmittel für das Welternährungsprogramm entfallen.

Die Opposition kritisierte die Sparmaßnahmen, allen voran die Freiheitlichen. Das „Belastungspaket“ treffe die „Fleißigen“, während das „System“ das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster werfe, kritisierte FPÖ-Agrarsprecher Peter Schmiedlechner (FPÖ). Es gebe ein „Weiter wie bisher“ statt Reformen. Bis 2029 seien keine realen Zuwächse vorgesehen und bei Einberechnung der Inflation gebe es faktisch einen Rückgang der Mittel. Insgesamt würden immer weniger Mittel bei den Betrieben ankommen. Um die EU-Renaturierungsverordnung umzusetzen, braucht es nach FPÖ-Ansicht Entschädigungen für die Bäuerinnen und Bauern. Diese aber nicht im Budget vorgesehen seien, kritisierte Albert Royer (FPÖ).

Die Grünen hingegen vermissen „nachhaltige Zukunftslösungen“ für die Landwirtschaft. Es werde das ausgebremst, was Menschen, Tier und Umwelt gut tun würde. So forderte Olga Voglauer mittels Entschließungsantrag bei Stallbauten nicht mehr Vollspaltenböden, sondern nur noch die deutliche Erhöhung von Tierwohlstandards zu fördern. Aktuell würden ein Viertel der Fördergelder in Tierleid fließen, kritisierte sie. In einem weiteren Entschließungsantrag forderte die Abgeordnete, den jährlichen Einstieg in die Bioförderung bis zum Ende der aktuellen GAP-Förderperiode zu ermöglichen.

Die Kritik konnten die Regierungsparteien aber nicht so stehen lassen. Agrarminister Norbert Totschnig (ÖVP) hält das Budget für „ein klares Zeichen für die bäuerlichen Familienbetriebe, intakte Regionen und eine nachhaltige Ressourcennutzung.“ Damit werde die Versorgung und die Lebensqualität im ländlichen Raum abgesichert. Dazu spare man bei der Verwaltung in den kommenden zwei Jahrn rund 30 Mio. € ein und steigere die Effizienz. Die Bauerneinkommen seien gesichert, Kürzungen bei den Leistungen für die Betriebe verhindert. Zudem spare man nur wenig bei den landwirtschaftlichen Schulen ein, betonte der Minister.

Damit neben der stabilen Förderung auch der marktorientierte Teil des Einkommens passe, ist es aus Sicht von ÖVP-Agrarsprecher Georg Strasser wichtig, dass Kammern, Verbände und Genossenschaften gut arbeiten können. Seine Parteikollegin Bettina Zopf versicherte, alle geplanten Schutzmaßnahmen im Bereich Forst- und Wasserressourcen sowie Gefahrenmanagement würden „im vollem Umfang umgesetzt“.

Die SPÖ warnte vor „Angstmache“. Das Landwirtschaftsbudget leiste einen Beitrag zur Sanierung des großen Budgetlochs, sei aber ausgeglichen, so Elisabeth Feichtinger (SPÖ). Bereiche wie der Hochwasserschutz, die Entwicklung des ländlichen Raums und die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung seien weiterhin gewährleistet.

Mit dem Ziel sinnvoll einzusparen seien Potenziale gehoben worden, betonte Karin Doppelbauer (NEOS). Sie sah gar weiteres Potenzial für Einsparungen. Allerdings sei unter anderem die nachhaltige Beschaffung für die Biolandwirtschaft gestärkt und das Erschließen zusätzlicher Einnahmequellen ermöglicht worden. Sie hält es für wichtig, erneuerbare Energien auszubauen und für ein faires Einkommen zu sorgen.

Mit Material von der Parlamentskorrespondenz

Tönnies will bei The Family Butcher einsteigen

Der Wursthersteller The Family Butcher steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Jetzt soll eine Partnerschaft mit der neuen Holding des Fleischkonzerns Tönnies die Wende bringen.

Paukenschlag in der Fleischwirtschaft – die aus der Tönnies-Holding hervorgegangene Premium Food Group (PFG) will beim Fleischverarbeiter The Family Butcher (TFB) einsteigen. Vorbehhaltlich der kartellrechtlichen Prüfung soll sich die PFG als strategischer Partner an dem Wursthersteller beteiligen und so einen zentralen Beitrag zur Zukunftssicherung des Versmolder Fleischunternehmens leisten, heißt in einer knappen Pressemitteilung des Tönnies-Konzerns.

Für das neue Bündnis wird TFB aus der Infamily Foods Holding herausgelöst und eine neue Gesellschafterstruktur aufgesetzt. Geplant ist, dass neben den Alt-Gesellschaftern um Wolfgang Kühnl die Holding des Schlachtgiganten Tönnies als Investor Anteile an TFB halten soll. Hans-Ewald Reinert wird sich dagegen aus dem Gesellschafterkreis zurückziehen und seinen Fokus auf das vegane Geschäft der Infamily Foods Holding The Plantly Butchers und der TFB-Marke Reinert-Bärchen legen, heißt es in verschiedenen Medien weiter.

he Family Butchers war Ende 2019 aus dem Zusammenschluss der beiden Familienunternehmen Kemper von Wolfgang Kühnl und Reinert von Hans-Ewald Reinert hervorgegangen. Das Fleischunternehmen befindet sich seit Längerem in einer wirtschaftlich sehr angespannten Lage. Neben massiven Kostensteigerungen und strukturellen Überkapazitäten setzen die hohen Rohstoffkosten den Fleischwarenhersteller unter Druck. Gerade hier könnte Tönnies als strategischer Partner mit direkten Zugriff auf die Rohstoffe großen Einfluss auf das Geschäft nehmen.

Ob das Bundeskartellamt allerdings dem Deal zustimmt, bleibt abzuwarten. Mit der Zur Mühlen-Gruppe gehört der größte Wurstwarenhersteller des Landes zur PFG. Dahinter folgt auch schon The Family Butcher. Zudem war Tönnies vor wenigen Tagen im ersten Anlauf mit der Übernahme mehrerer süddeutscher Betriebe des niederländischen Fleischkonzerns Vion an den Wettbewerbshütern gescheitert.

Verbeek eröffnet in Polen eine Großbrüterei

Verbeek hat in Polen eine neue Großbrüterei mit moderner Technik eröffnet, um dem wachsenden Geflügelmarkt in Osteuropa besser zu begegnen.

Verbeek Hühner und Küken hat in Prusice, Westpolen, eine neue Brüterei eröffnet. Die Anlage verfügt über eine Jahreskapazität von 17 Millionen Legehennen und wurde am 5. Juni feierlich eingeweiht.

Laut Verbeek stellt die neue Brüterei einen wichtigen Expansionsschritt dar. Bereits seit 2012 ist das Unternehmen mit der Einführung der Novogen-Genetik in Polen aktiv und betreibt dort eine eigene Vertriebsstruktur. Der Bau der Brüterei begann im Herbst des Vorjahres.

Polen als Schlüsselmarkt: Verbeek stärkt Präsenz in Osteuropa

Polen zählt mit über 50 Millionen Legehennen zu den größten Geflügelmärkten Europas. Vor diesem Hintergrund sei eine eigene lokale Brüterei für Verbeek ein langfristiges Ziel gewesen, so Geschäftsführer Gerrit Morren. Man wolle damit den wachsenden Marktanteil und das Potenzial in der Region gezielt ausschöpfen.

Übernahme durch EW-Group ermöglichte Standort in Prusice

Wie Verbeek mitteilt, wurde das Projekt durch die Übernahme einer bestehenden Hubbard-Elterntierbrüterei ermöglicht. Diese wurde über das Netzwerk der Erich Wesjohann-Gruppe (EW) vor zwei Jahren erworben. Der Neubau ist laut Morren mit moderner Bruttechnik von Petersime ausgestattet und erfüllt höchste Standards in puncto Klimatisierung, Hygiene und Technik.

Der polnische Geflügelsektor ist durch großflächige Strukturen geprägt. Laut Verbeek sind Lieferungen mit bis zu 150.000 Hennen keine Seltenheit – ein Umstand, dem mit der neuen Brüterei nun besser begegnet werden kann.

Echt arg -Finanziert Brüssel Klagen gegen Bauern?

Verdeckte Einflussnahme im Namen des Umweltschutzes? Die EU-Kommission soll millionenschwere Verträge mit NGOs abgeschlossen haben, mit brisanten Folgen.

Die EU setzt offenbar Steuergelder in Millionenhöhe ein, um versteckte Lobbyarbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu finanzieren. Das wurde unserer Schwesterzeitschrift LAND & FORST aus Kreisen der EVP (Europäische Volkspartei) zugetragen. Teil der Agenda der NGOs sei es unter anderem, Landwirte zu verklagen, heißt es. „Es gibt konkret zwei NGOs, die dadurch an Klagen gegenüber Landwirten und Unternehmen beteiligt waren“, berichtet Lena Düpont, Mitglied des EU-Parlaments. Die Rede ist von den NGOs „Client Earth“ und „Friends of the Earth“, die an Klagen gegen deutsche Kohlekraftwerke beteiligt waren. Klagen oder Landwirte konnte die EVP bisher nicht namentlich benennen.

Die „Welt am Sonntag“ berichtete Anfang Juni von offenbar geheimen Verträgen zwischen der EU-Kommission und NGOs aus 2022. Die EU-Generaldirektion Umwelt (DG ENV) habe NGOs mit EU-Mitteln unterstützt und sie zu spezifischer Lobbyarbeit verpflichtet. Auf diese Weise seien etwa Klimaaktivisten bezahlt und Klagen und Kampagnen auch gegen deutsche Unternehmen finanziell unterstützt worden. Beispielsweise soll Client Earth 2023 rund 350.000 Euro dafür erhalten haben, Kohlekraftwerke in Deutschland mit Gerichtsprozessen finanziell und rechtlich zu drangsalieren – alles, um die Öffentlichkeit von der Klimapolitik der EU zu überzeugen.

Client Earth kritisierte den Bericht der „Welt am Sonntag“. Er vermittle ein falsches Bild. Dadurch würde der Eindruck entstehen, dass nicht NGOs selbst, sondern die EU-Kommission darüber entscheide, welche Aktivitäten NGOs mit welchem Ziel verfolgen. Client Earth erhalte zwar Geld aus dem EU LIFE-Förderprogramm. 2023 belief sich die Summe tatsächlich auf 350.000 Euro. Die EU selbst schreibe jedoch keine Arbeitsprogramme oder Haltungen gegenüber bestimmten Themen vor. Bei den „geheimen Verträgen“ handele es sich vielmehr um Fördervereinbarungen, die es der EU ermöglicht, Geld an NGOs auszuzahlen. Diese seien für gewöhnlich auch nicht öffentlich, erklärt Client Earth Deutschland.

Auch die EU-Kommission wies den Bericht der „Welt am Sonntag“ zurück: Es gebe keine geheimen Absprachen. Die EU-Kommission sei „sehr transparent“, wenn es um die finanzielle Unterstützung von NGOs gehe, betonte ein Sprecher.

Fakt ist: Die EU unterstützt NGOs mit hohen Summen – doch was diese Organisationen mit dem Geld machen, ist nicht klar. Die Aktivitäten der NGOs als Lobby- und Interessenvertretung werden nicht offengelegt und die Informationen zur Förderung sind bruchstückhaft und unzuverlässig, erklärt der Europäische Rechnungshof in einem Sonderbericht. Die EU-Kommission überprüfe die NGOs offenbar nicht, weder was das Einhalten der Werte der EU angehe noch, wer hinter einer NGO stecke.

Trotz Verbesserungen seit der letzten Prüfung ergebe sich weiterhin nur ein unscharfes Bild, welche Summen an NGOs fließen, da die Informationen über die EU-Mittel – auch die für Lobbying – weder zuverlässig noch transparent seien, so die Rechnungsprüfer.

Laut Rechnungshof hat die Kommission erst nach Beginn der Prüfung eine Anweisung herausgegeben, wonach die Empfänger von EU-Mitteln in den Zuschussvereinbarungen nicht dazu verpflichtet werden dürften, Lobbying gegenüber EU-Institutionen zu betreiben.

Konkret erhielten NGOs zwischen 2021 und 2023 rund 7,4 Mrd. € – rund 4,8 Mrd. € aus den EU-Kassen und rund 2,6 Mrd. € von Mitgliedstaaten. Allerdings könne dies nicht mit Sicherheit angenommen werden, weil es keinen zuverlässigen Überblick über die EU-Mittel gebe, die an NGOs geflossen sind, betont der Rechnungshof. Es sei daher nicht vollständig klar, welche Rolle NGOs in der EU-Politik spielen. von Madeline Düwert

Weizenpreise rutschen unter 200-Euro-Marke

An der Euronext in Paris haben die Getreidepreise ihren negativen Trend fortgesetzt. Der Termin für Weizen zur Lieferung im September 2025 notierte erstmals seit Ende 2022 unter 200 Euro pro Tonne.

Auch die Kurse für spätere Lieferungen näherten sich ihren vorherigen Tiefständen an.

Ausschlaggebend für diese Entwicklung war der Einfluss aus Nordamerika. Dort sorgten bessere Bedingungen für den Anbau in den Vereinigten Staaten für sinkende Preise. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) verbesserte sich der Zustand des Winterweizens im Vergleich zur Vorwoche, wobei nun 54 Prozent als „ausgezeichnet“ eingestuft werden. Der Sommerweizen wurde mit 53 Prozent in guter bis sehr guter Verfassung bewertet. Zum Stichtag 8. Juni waren bereits 4 Prozent der Winterweizenernte in den USA eingebracht.

Im Mittelpunkt des Interesses steht derzeit die erwartete Ernte 2025. Marktteilnehmer beobachten die Entwicklungen auf den Exportmärkten genau. Trotz der Preisrückgänge aus den wichtigsten Exportregionen bleibt der internationale Handel aufgrund einer geringen Nachfrage eingeschränkt. Zwischen dem 1. Juli des Vorjahres und dem 1. Juni dieses Jahres wurden aus der EU rund 19,1 Millionen Tonnen Weichweizen exportiert – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 28,8 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum.

Die Europäische Union hat in diesem Zusammenhang beschlossen, die Einfuhrzölle und Quoten für ukrainisches Getreide erneut in Kraft zu setzen. Diese Regelung, die ursprünglich 2022 ausgesetzt worden war, soll nun wieder greifen. Die festgelegten Quoten reichen voraussichtlich für zwei bis drei Monate. Parallel laufen Gespräche, um einen langfristigen Kompromiss zu erreichen.

Rumänien könnte im Jahr 2025 eine außergewöhnlich starke Weizenernte einfahren. Die Schätzungen liegen zwischen 14 und 15 Millionen Tonnen, was den höchsten Stand der letzten Jahre bedeuten würde. In der Ukraine rechnet man dagegen mit einer kleineren Erntemenge. Im ungünstigsten Fall sollen rund 51 Millionen Tonnen Getreide zusammenkommen, verglichen mit 56,7 Millionen Tonnen im Vorjahr. Für Australien erwartet man eine Weizenernte von 30,6 Millionen Tonnen. Das liegt rund zehn Prozent unter dem Vorjahresergebnis, übertrifft aber weiterhin den langjährigen Durchschnitt.

Parallel zu den fallenden Weizenpreisen geraten auch die Maispreise unter Druck. Dies betrifft sowohl die Altbestände als auch die kommende Ernte. Die Notierungen für Mais zur Lieferung im August 2025 fielen auf den niedrigsten Stand seit Juli des vergangenen Jahres. Besonders das wachsende Angebot aus Südamerika, unter anderem durch den Beginn der zweiten Maisernte (Safrina) in Brasilien, belastet die Preisentwicklung.

Auch beim Raps zeigte sich ein Rückgang der Preise für die neue Ernte. Und das trotz stabiler Rohölpreise und leicht fester Rapsölnotierungen. Das USDA meldete zudem den Abschluss der Frühjahrsaussaat in den USA. Mittlerweile ist der Maisanbau zu 97 Prozent beendet. Die jüngsten Regenfälle haben die Ertragserwartungen gesteigert. Aktuell befinden sich 71 Prozent der Maisflächen in einem guten bis sehr guten Zustand.

Bei der Sojabohne nähert sich die Aussaat ebenfalls ihrem Ende. Inzwischen sind 90 Prozent der Flächen bestellt. Die Bewertung der Bestände hat sich im Wochenvergleich leicht verbessert, liegt jedoch weiter unter dem Vorjahreswert. An der Börse in Chicago blieben die Preise für Sojabohnen weitgehend stabil. Marktbeobachter richten ihre Aufmerksamkeit nun auf die weitere Entwicklung der Handelsgespräche zwischen China und den USA.

Wir können unsere Wälder nicht mehr so bewirtschaften wie bisher“, heißt es aus den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf).

Es sei höchste Zeit, umzudenken und neue Strategien zu entwickeln, um den Wald klimafit zu machen. Die österreichweite Baumartenampel (Herkunftsberatung.at) bietet eine Art Gebrauchsanleitung, welche Baumarten in die engere Wahl fallen. Dabei werden für stabile Mischwälder „mit geringem Risiko“ fünf Baumarten empfohlen. Im Fokus stehen Fichte, Weißkiefer, Lärche, Weißtanne, Buche, Stieleiche.

Mit der österreichweiten Baumartenampel wurde ein Werkzeug entwickelt, das eine erste Einschätzung der passenden Baumarten ermöglicht. Es zeigt die Eignung verschiedener Baumarten in Österreich, basierend auf einer langfristig prognostizierten Erderwärmung von bis zu 2,5 Grad. In die Ergebnisse fließen etwa Wuchsgebiet, Niederschlag sowie die Seehöhe der Standorte ein.

Baumartenampel soll beim Waldumbau helfen

Die Baumartenampel sei Teil eines „mehrstufigen Prozesses“; Künftig sollen noch umfangreichere Parameter zum Wald und zur Baumartenwahl bereitgestellt werden, erläutert Florian Hader, forstlicher Ausbildungsleiter am Waldcampus in Traunkirchen, Oberösterreich. So wurde nun der nächste Schritt mit der „dynamischen Waldtypisierung“ im Rahmen des Projekts „Forsite“ in der Steiermark gemacht, was bedeutet, dass noch präzisere Informationen in entsprechende Karten einfließen. Dabei würden auch verschiedene Klimawandelszenarien zur Charakterisierung von Waldstandorten berücksichtigt.

Die Steiermark ist mit über 1 Mio. ha das waldreichste Bundesland Österreichs. Bei weiter steigenden Jahresmitteltemperaturen wird sich dort der Wald „drastisch verändern“, heißt es. Insgesamt waren in dem Bundesland auf 3.600 Aufnahmeflächen Informationen zu Topografie, Substrat, Boden, Bestand, Vegetation und Zuwachs im Gelände erhoben worden; zudem wurden auf mehr als 400 Flächen Bodenproben gezogen. Unter Leitung der Boku Wien in Zusammenarbeit mit dem Bundesforschungszentrum für Wald seien „diese Standortbedingungen besonders genau untersucht worden“.

Nach den Worten von Diplomingenieur Hader sei die Frage des Standortes eine der wichtigsten in der Forstwirtschaft, da davon die Baumartenwahl und die waldbauliche Behandlung abhingen. Bei dem Projekt Forsite wurden deshalb digitale Karten erstellt, welche die derzeitigen und künftigen Umweltbedingungen der steiermärkischen Wälder anzeigen; weitere Bundesländer sollen folgen.

EU-weite Schweinefleischausfuhren steigen im ersten Quartal und Spanien ist Nr. 1

Zwischen Januar und März 2025 hat die Europäische Union ihre Ausfuhren von Schweinen und Schweinefleisch in Länder außerhalb des Binnenmarktes leicht ausgeweitet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verließen knapp 1,1 Millionen Tonnen Schweinefleisch die EU-Grenzen, was einem Zuwachs von rund drei Prozent entspricht.

Den größten Beitrag zu diesem Exportvolumen leistete Spanien. Das Land war mit mehr als einem Drittel Anteil der führende Lieferant. Die dortigen Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent. Dahinter rangierten die Niederlande und Dänemark, allerdings mit deutlichem Abstand zu Spanien.

Ein Großteil der Ausfuhren entfiel auf tiefgekühltes Schweinefleisch. Etwa 432.000 Tonnen dieser Produktgruppe wurden in Drittstaaten geliefert. Auch Schlachtnebenerzeugnisse spielten eine bedeutende Rolle. Zusammengenommen stellten diese beiden Kategorien rund 72 Prozent der gesamten Exporte dar.

Auf Abnehmerseite lag China an erster Stelle. Danach folgten das Vereinigte Königreich, die Philippinen sowie Japan. Diese Märkte bildeten die wichtigsten Zielländer für europäisches Schweinefleisch im ersten Quartal 2025.

Die Produktionszahlen innerhalb der EU zeigten in den ersten Monaten des Jahres einen leichten Anstieg. Daher gehen Marktbeobachter davon aus, dass die Exportmengen in absehbarer Zeit über dem Niveau des Vorjahres liegen könnten.

Strukturbruch: Niederlande stocken weitere 240.000 Sauen ab

Milliardenschwere Ausstiegsprogramme lassen die Schweinebestände dramatisch einbrechen. Bis 2030 könnte die Sauenzahl um fast 25 % sinken.

In den Niederlanden dürfte sich der rasante Abbau der Sauenbestände weiter fortsetzen. So könnte der aktuelle Bestand von 670.000 Sauen bis zum Jahr 2030 auf 530.000 Muttertiere sinken, prognostiziert das Zuchtunternehmen Topigs Norsvin. Das wäre ein Minus von fast 25 %.

Das Schlachtaufkommen könnte im selben Zeitraum sogar noch schneller einbrechen, wie das niederländische Büro für Steuer- und Produktionsberatung aaff erwartet. Im vergangenen Jahr kamen in den Niederlanden im Schnitt knapp 280.000 Schweine wöchentlich an den Haken. Diese Zahl könnte sich innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 200.000 Schlachtschweine vermindern, was einem Minus von 30 % entspricht.

Als Hauptgrund gelten die milliardenschweren Ausstiegsprogramme, mit denen Den Haag insbesondere Betriebe mit hohen Ammoniakemission aus der Produktion kauft. Die Regierung hat kürzlich ein weiteres Ausstiegsprogramm verabschiedet, das den Strukturwandel nach Einschätzung von Experten nochmals beschleunigen wird.

Die Entwicklung in Niederlande könnte das deutsche Ferkeldefizit weiter zuspitzen. Denn sowohl in Dänemark als auch in Deutschland und Österreich selbst ist mit Rückgängen in der Ferkelerzeugung zu rechnen. von Fred Schippe

AGES im Einsatz gegen Salmonellen und Listerien für Lebensmittelsicherheit

Mit mehr als 15.000 Einträgen betreibt die AGES die größte Listerien-Datenbank Europas – ein wichtiger Baustein, um Ausbrüche schnell aufzuklären und Betroffene zu warnen.

Sichere Lebensmittel sind kein Zufall, sondern Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit, modernster Analysemethoden und enger Zusammenarbeit von Experten und Behörden. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nimmt in Österreich dabei eine Schlüsselrolle ein: Jährlich untersucht sie tausende Proben, um gefährliche Keime wie Salmonellen oder Listerien frühzeitig zu erkennen und die Bevölkerung zu schützen.

Mit mehr als 15.000 Einträgen betreibt die AGES die größte Listerien-Datenbank Europas – ein wichtiger Baustein, um Ausbrüche schnell aufzuklären und Betroffene zu warnen. AGES-Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner unterstreicht: „Wir stärken nicht nur die Lebensmittelsicherheit in Österreich, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in das gesamte System von der Erzeugung bis zum Handel.“

Auch Gesundheitsministerin Korinna Schumann betont die Bedeutung der Lebensmittelsicherheit als integralen Teil der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. Österreich nehme im Global Food Security Index Platz 12 ein – ein Verdienst hoher gesetzlicher Standards und eines umfassenden Monitorings entlang der gesamten Lebensmittelkette.

Die EU-weite Kampagne #Safe2Eat zeigt auf, dass viele lebensmittelbedingte Erkrankungen im eigenen Haushalt entstehen – durch Fehler bei Lagerung oder Zubereitung. Mit einfachen Alltagstipps will die AGES Verbraucher sensibilisieren und so die Sicherheit zuhause erhöhen. Passend zum Tag der Lebensmittelsicherheit widmet sich der AGES-Podcast „Mut zum Risiko“ den Detektivarbeiten der Experten. Moderne Analytik und kriminalistische Methoden helfen, Ausbrüche etwa durch Listerien im Käse oder Salmonellen im Kebab zu identifizieren und zu bekämpfen. von Roland Pittner

China verlängert Verfahren gegen EU-Schweinefleischexporte

Die Regierung in Peking hat entschieden, die laufende Anti-Dumping-Untersuchung gegen Schweinefleischimporte aus der Europäischen Union weiterzuführen. Die Prüfung, die ursprünglich bereits im vergangenen Jahr begonnen hatte, soll nun mindestens bis zum 16. Dezember dieses Jahres andauern. Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums sei die Komplexität des Verfahrens der Grund für diese Entscheidung.

Mit der Fortsetzung der Untersuchung erhalten europäische Lieferanten vorerst Aufschub, eine endgültige Entscheidung über mögliche Handelsmaßnahmen steht noch aus. Die Vorwürfe aus China richten sich gegen mutmaßlich zu niedrige Preise europäischer Exporteure, die laut chinesischer Sichtweise den dortigen Markt verzerren könnten.

Auf EU-Seite wurden diese Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen. Vertreter europäischer Regierungen wie auch Branchenorganisationen äußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Vorwürfe. Sie verweisen unter anderem darauf, dass die Ausfuhren von Schweinefleisch aus der EU nach China in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sind. Das sei ein Indiz dafür, dass kein systematisches Preisdumping vorliege.

In politischen und wirtschaftlichen Kreisen wird das Verfahren in einen größeren Zusammenhang eingeordnet. Neben Schweinefleisch stehen auch europäischer Weinbrand und Milchprodukte unter Beobachtung chinesischer Behörden. Gleichzeitig hat die Europäische Union im vergangenen Jahr Strafzölle auf chinesische Elektroautos verhängt, was zu einer Verschärfung der Handelsbeziehungen beigetragen hat.

Beobachter vermuten, dass die Handelsverfahren Chinas Teil einer strategischen Reaktion auf diese Maßnahmen sein könnten. In jüngster Zeit mehren sich jedoch Anzeichen für Annäherungen zwischen Brüssel und Peking. Die EU hat signalisiert, dass statt Zöllen künftig Mindestpreise für chinesische Fahrzeuge denkbar seien. Im Gegenzug hat China angedeutet, europäischen Firmen bevorzugten Zugang bei Exportgenehmigungen für seltene Erden zu gewähren.

Diese Entwicklungen könnten auch Auswirkungen auf die Agrarhandelsbeziehungen haben. Die Verzögerung der Entscheidungen im Verfahren gegen Schweinefleisch wie auch bei anderen Produkten deutet auf laufende Verhandlungen im Hintergrund hin.

Ein hochrangiges Treffen zwischen der EU und China ist für den kommenden Monat geplant. Dort sollen neben wirtschaftlichen Fragen auch fünfzig Jahre diplomatischer Beziehungen gewürdigt werden. Offen bleibt, ob die Gespräche zu konkreten Vereinbarungen führen, die auch den Agrarsektor entlasten könnten.

Auch in Finnland: Herkunftsangabe für Fleisch wird Pflicht

In Finnland muss zukünftig das Herkunftsland von Fleisch auf der Vorderseite der Verpackung angegeben werden. Dies soll Verbrauchern bewusstere Kaufentscheidungen ermöglichen.

Künftig muss in Finnland die Herkunft von Fleisch prominent auf der Lebensmittelverpackung angegeben werden. Die Gesetzesänderung ist laut dem finnischen Landwirtschaftsministerium im Juni 2025 in Kraft getreten und gilt für alle Lebensmitteln, die mehr als 15% Fleisch enthalten.

Diese Angabe muss in ausreichend großer Schrift von mindestens 3 Millimetern aufgedruckt sein und ergänzt die bereits verpflichtende Herkunftsangaben im Zutatenverzeichnis.

Die Reform soll fundierte Kaufentscheidungen erleichtern. Denn es sei bislang für Verbraucher schwierig zu beurteilen, ob ein scheinbar finnisches Produkt aus einheimischem oder importiertem Fleisch oder beidem bestehe. Durch die Novelle solle der Kauf von einheimischen Lebensmitteln erleichtert werden.

Wenn das Herkunftsland des im Lebensmittel verwendeten Fleisches variiert, ist Ressortangaben zufolge auch eine allgemeinere Angabe wie beispielsweise „mehrere EU-Länder“ oder „mehrere Nicht-EU-Länder“ zulässig.

Wunsch nach europäischer Regelung

Finnland setzt sich seit Langem dafür ein, dass bei Lebensmitteln eine Herkunftskennzeichnung auf EU-Ebene vorgeschrieben wird. Da eine harmonisierte Regelung aber nicht in Sicht ist, hatte Finnland 2017 auf nationaler Ebene die Angabe des Herkunftslandes bestimmter Lebensmittel gesetzlich geregelt.

Dieses Gesetz gilt für Fleisch, das als Zutat in einem Lebensmittel verwendet wird, sowie für Trinkmilch und Milch, die in Milcherzeugnissen und bestimmten ähnlichen Zubereitungen verarbeitet ist. von Hauke Decken

Großes Update für Landwirtschafts-Simulator 25: Neuerungen & Switch 2

it dem neuesten Update des Landwirtschafts-Simulators 25 erweitert sich das Spiel um zahlreiche Fahrzeuge, Maschinen und Funktionen. Seit dem 3. Juni 2025 steht das „Plains & Prairies Pack“ für PC und Konsolen zur Verfügung. Damit halten auch die bekannten Traktoren der Marke Ford erstmals Einzug in die Simulation.

Das Erweiterungspaket umfasst mehr als 20 neue Maschinen und Fahrzeuge. Neben den Ford-Traktoren 976 und 1156 Versatile finden sich auch Modelle renommierter Hersteller wie Fendt, Väderstad, Salford, GEA und Trout River. Diese Ergänzungen bereichern die Fahrzeugauswahl und sorgen für mehr Vielfalt auf dem virtuellen Hof.

Neben den neuen Marken bringt das Paket auch technische Weiterentwicklungen. Darunter fallen etwa pneumatische Düngerstreuer, bewegliche Abdeckplanen für Transportanhänger und aktivierbare Liftachsen. Letztere verbessern das Fahrverhalten beim Rangieren, etwa beim Einsatz des Gülletankwagens GEA STR 447.

Während die Maschinenflotte umfangreich erweitert wurde, fehlt bislang eine zusätzliche Karte, die auf die neuen Inhalte abgestimmt ist. Eine großflächige Spielumgebung für PC und Konsole, die speziell auf das neue Equipment zugeschnitten ist, wurde bislang nicht veröffentlicht.

Ergänzend zum kostenpflichtigen Zusatzpaket ist auch ein zweites kostenloses Content-Update erhältlich. Es bringt weitere Fahrzeuge ins Spiel, darunter den Harvester John Deere 1270G, die Sämaschine Pöttinger Aerosem VT 5000 DD, den Skoda Enyaq sowie den Grubber Väderstad TopDown 600. Darüber hinaus beinhaltet der Patch 1.9 auch Verbesserungen im Spielverlauf sowie neue Kleidung im Pöttinger-Design.

Im Winter erscheint zusätzlich eine neue Version des Spiels für die kommende Nintendo Switch 2. Die sogenannte Signature Edition basiert auf der PC-Version des LS25 und umfasst über 400 authentische Maschinen von mehr als 150 verschiedenen Marken. Die Nutzer können sich auf 25 verschiedene Anbaukulturen freuen – darunter Weizen, Reis und erstmals auch Spinat. Drei Karten mit regionalem Bezug – Nordamerika, Europa und Ostasien – stehen zur Auswahl.

Die Spieler können im neuen Teil weiterhin verschiedene Betriebszweige verfolgen. Neben klassischem Ackerbau und Viehzucht gehören auch Forstwirtschaft, Produktionsketten und Bauprojekte zum festen Bestandteil der Simulation. Laut Angaben des Entwicklers wird in Kürze eine weitere namhafte Marke in das Spiel integriert.

Wird Mexiko größter Importeur von Schweinefleisch

Schweinefleisch Handel weltweit

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) erwartet für das laufende Jahr weitere Verschiebungen im internationalen Handel mit Schweinefleisch. Während China nach Jahren des starken Imports seine Eigenproduktion ausbaut und weniger importiert, könnte Mexiko im kommenden Jahr erstmals die Spitzenposition übernehmen. Die Experten rechnen damit, dass China hinter Japan auf Platz drei abrutscht.

Die weltweiten Handelsströme mit Schweinefleisch haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verschoben und für das laufende Jahr erwartet das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) weitere Veränderungen im Außenhandel.

Rückt Mexiko an die Spitzenposition?

Nach den Prognosen der US-Experten dürfte Mexiko im Jahr 2025 erstmals die Spitzenposition unter den Importländern einnehmen. Die amerikanischen Fachleute rechnen damit, dass Mexiko im laufenden Jahr 1,5 Mio. Schweinefleisch importieren wird. Auf Platz zwei sehen sie Japan mit 1,46 Mio. t, während China ihrer Einschätzung nach mit 1,3 Mio. t nur noch der drittgrößte Importeur sein könnte.

Chinas Eigenproduktion wieder deutlich ausgebaut

Lange Zeit war China mit deutlichem Abstand das größte Abnehmerland für Schweinefleisch gewesen. Hintergrund war der massive Einbruch der chinesischen Schweinebestände in den Jahren 2018 und 2019 aufgrund der Afrikanischen Schweinepest. In der Folge schoss der Importbedarf in die Höhe. Der Spitzenwert war im Jahr 2020 mit 5,28 Mio. t importiertem Schweinefleisch erreicht worden. Inzwischen hat China seine Eigenproduktion wieder deutlich ausgebaut, was zu einem starken Rückgang der Importmengen führt.

Vereinigtes Königreich und Südkorea belegen Platz 4 und 5

Auf den Rängen 4 und 5 der größten Schweinefleischimporteure im Jahr 2025 erwarten die Fachleute des USDA das Vereinigte Königreich mit 760.000 t und Südkorea mit 710.000 t. Für die globale Importmenge an Schweinefleisch prognostiziert das USDA für 2025 einen leichten Rückgang auf 10,17 Mio. t, was einem Minus von 1,4 % zum Vorjahr entsprechen würde.

Saatgut im ewigen Eis

Im ewigen Eis in Spitzbergen lagert Saatgut für Getreide, Ölfrüchte, Obst und Gemüse aus der ganzen Welt. Was es damit auf sich hat.

Im Juni öffnen sich die Tore des Tresors für einen kurzen Moment. Die Mitarbeiter des Nordischen Rates Saatgut lagern dann das Saatgut bedeutender Kulturpflanzenarten für mehrere Jahrzehnte dort ein. Dieses Jahr nutzen 12 verschiedene Länder aus vier Kontinenten die Möglichkeit. Die Länder Benin, die Philippinen und Vietnam schicken zum ersten Mal Saatgut zum Einfrieren nach Norwegen. 

In Spitzbergen lagern bei Minusgraden auch kuriose Sorten für blaue Kartoffeln, grüne Tomaten oder sogenannten Champagner-Roggen. Sie besitzen wertvolle Eigenschaften, auf die Landwirte  wegen des Klimawandels angewiesen sein könnten. Die Vielfalt des dort lagernden Saatgutes kann helfen, in Zukunft Sorten mit wichtigen Eigenschaften wie Toleranz gegen hohe Temperaturen, Trockenheit oder Resistenzen gege, Schädlinge zu züchten.

Sorteneigenschaften des Saatguts stehen im Fokus

Neben den Sorten selbst werden deren Eigenschaften, zum Beispiel wie sie sich unter Trockenheit verhält oder wie anfällig sie gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist, festgehalten. Diese Informationen bündelt das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und stellt sie europäischen und globalen Datenbanken zur Verfügung.

Insgesamt lagern in Norwegen mehr als 1,3 Millionen Akzessionen – so werden die Saatgutproben in Genbanken genannt. Sicherungsduplikate in anderen Ländern sind wichtig, weil sie wie zum Beispiel in der Ukraine von einem Krieg zerstört werden könnten.

EU-Schweinemarkt: Spanien dominiert

Spanien produziert in der EU mit Abstand das meiste Schweinefleisch. Doch so langsam dreht der Wind.

Im letzten Jahrzehnt hat Spanien die Schweinefleisch-Produktion von 3,6 auf 4,9 Mio. t gesteigert. Noch vor zehn Jahren exportierte Spanien 1,25 Mio. t Schweinefleisch, heute sind es mit 2,65 Mio. t mehr als doppelt so viel. Die Lieferungen gehen in eine Vielzahl von Ländern, angefangen von den EU-Nachbarn mit einem Anteil von rund 40 % bis nach China mit 20 %. Wie Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW berichtet, ist der Selbstversorgungsgrad auf der iberischen Halbinsel von 150 % auf 220 % gestiegen.

Der rasante Anstieg der spanischen Schweinefleischproduktion mit ihren Hochburgen in den beiden nordöstlichen Provinzen Katalonien und Aragonien, die einen Anteil von über 50 % haben, hat seine Ursachen in den günstigen Gebäude-, Lohn- und Umweltkosten. Hinzu kommt eine ausgeprägte Kostendegression infolge der großen vertikalen Verbund- und genossenschaftlichen Produktionsorganisation (zus. rd. 90 %) von der Erzeugung bis zur Fleischvermarktung.

Die 30 größten Unternehmen produzieren 75 % des spanischen Schweinefleisch. Unternehmen wie „Vall Companys“ mit 260.000 Sauen, „Costa Food Group“ mit 155.000 Sauen oder „Grupo Jorge“ mit 105.000 Sauen wären in Deutschland nur schwer vorstellbar.

Dagegen fallen die Futtermittelpreise aufgrund der Unterversorgung des Landes und der enormen, wetterbedingten Ernteschwankungen höher aus. Eine straffe Organisation der Futtermittelwirtschaft gleicht dies jedoch ein wenig aus.

In den letzten drei Jahren ist eine Stagnation auf dem jeweils erreichten Niveau zu beobachten. In Spanien spielen gesundheitliche Schwierigkeiten bei der Ferkelerzeugung eine Rolle und die Umweltprobleme nehmen zu. In Zukunft soll den Tieren mehr Fläche zugestanden werden:

Internationale Schweinepreise und Ferkel

Internationale Schweinepreise KW 23
USA: Die Erzeugerpreise sind in Iowa auf umgerechnet 1,94 €/kg gestiegen. Der Dollarkurs verliert mit einem Kurs von 1,141 $ = 1 € an Kaufkraft. Die Teilstückpreise entwickeln sich auf einem höheren Niveau uneinheitlich. Die Börsenkurse für den neuen Frontmonat Juli 2025 werden weiterhin mit 1,84 €/kg gehandelt. Das USDA rechnet im 3. Quartal mit kleinen Preissteigerungen, im 4. Quartal jedoch mit deutlichen Preisminderungen.

Brasilien: Die Durchschnittspreise sind mit 1,65 €/kg weiter gefallen. Dazu haben in erster Linie fallende Inlandspreise beigetragen, aber auch die Schwächung des Real. Das steigende Exportgeschäft wird zur tragenden Säule der Preisnotierungen. Die Ausfuhren sind im Vergleich zum Vormonat April noch einmal um 9 % gestiegen.

Russland: Die Durchschnittsnotierungen haben sich bei 2,04 €/kg stabilisiert. Der Wechselkurs ist mit 89,6 Rubel = 1 € stärker geworden. Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt auf dem saisonal üblichen Niveau. Steigende Preise werden zusätzlich vom anziehenden Exportgeschäft unterstützt. Der Inlandsverbrauch stagniert.

China: Die Preise für Schweinefleisch geben auf 2,44 €/kg nach. Die Importe, die sich vor allem auf Nebenprodukte konzentrieren, sind weiter gestiegen. Lieferungen aus den USA gehen zollbedingt weiter zurück, während die Mengen aus Brasilien und Spanien kräftig ansteigen. Die Kurse für den neuen Frontmonat Juli 2025 an der Börse Dalian liegen mit 2,19 €/kg fast unverändert. In der Sommersaison herrscht üblicherweise ein niedriges Preisniveau.
  Ferkelmarkt   Notierungen vom 2.6.2025 in €/Ferkel
Notierung (Vorwoche) aktuelle Woche Schleswig-Holstein (FEG) 88,00 ±0 Nord-West (LWK) 74,00 ±0 Baden-Württemberg (LEL) 79,60 ±0 Bayern (Ringgemeinschaft) 82,00 ±0 Niederlande (Utrecht) 62,50 -1,50 Dänemark (SPF Pulje) 77,08 ±0   Die Preise für Bayern und Schleswig-Holstein gelten für 28 kg-Ferkel. Alle weiteren Preise gelten für 25 kg-Ferkel. Im Handel mit Ferkeln stehen sich Angebot und Nachfrage weiterhin ausgeglichen gegenüber. Die Notierungen verändern sich für die laufende Woche nicht. Sowohl die zu vermarktende Stückzahl als auch das Kaufinteresse der Mäster werden als mittel eingestuft. Das Aufkommen an Ferkeln hat regional zugenommen. Der Verkauf der Tiere gestaltet sich teilweise etwas aufwendiger als in den Vorwochen. Überhänge gibt es jedoch nicht, für die angebotenen Ferkel lassen sich Abnehmer finden.

Schutz für Klima, Umwelt und Biodiversität, eine Erfolgsgeschichte wird 30 Jahre : ÖPUL

Seit 30 Jahren gibt es das Umweltprogramm bei uns in Österreich. Rund 500 bis 600 Mio. € pro Jahr wurden an die Teilnehmer ausbezahlt.

Drei Jahrzehnte sind wir in Österreich bei der EU. Seit dem Beitritt gibt es für die Landwirtschaft das ÖPUL-Programm. Zwischen 500 und 600 Mio. € sind seit damals jährlich als Ausgleichszahlungen an die Teilnehmer ausbezahlt worden. Das Agrarumweltprogramm bietet Förderungen für verschiedenste Maßnahmen von der Biodiversität über den Erossionsschutz bis hin zur Biolandwirtschaft, aber auch Tierwohl rückte immer mehr in den Fokus der Maßnahmen.

„Ein Miteinander von Umwelt und Landwirtschaft, wie es manche medienwirksam fordern, ist im Rahmen des ÖPUL seit drei Jahrzehnten gelebte Realität. Neben der Lebensmittelerzeugung legen die Bäuerinnen und Bauern dabei auch ein aktives Bekenntnis für Klima, Biodiversität, Boden, Wasser, Luft und Tierwohl ab“, sagt LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. Gut 80% der Betriebe nehmen an dem Programm teil. In den vergangen zehn Jahren hat sich die Biodiversitätsflächen auf 240.000 ha verdoppelt.

Der Erfolg zeige eindrucksvoll, „dass Anreize bzw. Ausgleichszahlungen für die Bäuerinnen und Bauern mehr erwirken als Verbote oder Zwangsvorgaben. Daher fordern wir die Beibehaltung einer starken Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) samt ausreichend ausgestattetem, zweckgewidmetem Agrarbudget für die Zeit nach 2027 ein. Beides wird Anfang des Sommers zur Diskussion stehen. Wir wollen die Erfolgsgeschichte ÖPUL im Sinne unserer vielfältigen Ressourcen fortsetzen, wozu Landwirtschaft, Landschaft und Lebensvielfalt gleichermaßen zählen“, sagt Moosbrugger.

Wie wichtig die Maßnahmen sind, erklärte auch Andreas Bohner, Leiter der Abteilung für Umweltökologie der HBLFA Raumberg-Gumpenstein bei einer Pressekonferenz: „Aus meiner Sicht als Vegetationsökologe ist das Österreichische Agrarumweltprogramm ein großartiges, europaweit vorbildhaftes Programm, da Landwirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen.“ von Roland Pittner

BayWa-Konzern: Umsatzrückgang um 9,2 %, Schulden um 500 Mio. € verringert

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 hat der BayWa-Konzern einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro erzielt. Damit liegt das Ergebnis um 9,2 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Unternehmen führt diesen Rückgang in erster Linie auf Einmaleffekte zurück, die im Zusammenhang mit dem laufenden Umbau der Konzernstruktur stehen.

Im Rahmen der Neuausrichtung wurden unter anderem rund 700 Arbeitsplätze abgebaut. Zudem kam es zur Schließung mehrerer Standorte. Diese Maßnahmen sollen langfristig zu einer effizienteren Kostenstruktur führen und die operative Basis stärken. Laut Unternehmensangaben handelt es sich dabei um strategische Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.

In den Bereichen Agrar, Technik und Regenerative Energien gingen die Umsätze jeweils um etwa zehn Prozent zurück. Das Geschäft mit Baustoffen verzeichnete einen noch deutlicheren Rückgang von gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit gehört dieses Segment zu den am stärksten betroffenen Bereichen des Konzerns.

Im Gegensatz dazu konnte das Segment Wärme und Mobilität das Vorjahresniveau weitgehend halten. Besonders das zunehmende Interesse an Holzpellets wirkte sich hier stabilisierend aus und konnte schwächere Entwicklungen in anderen Produktgruppen kompensieren.

Eine positive Entwicklung zeigte sich im Segment Global Produce. Dieser Geschäftsbereich, der sich auf den internationalen Handel mit Obst und Gemüse konzentriert, legte im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Prozent zu. Damit setzte sich der erfreuliche Trend fort, der bereits im vergangenen Jahr erkennbar war.

Für zusätzlichen finanziellen Spielraum sorgte der Verkauf des BayWa-Anteils an der österreichischen RWA AG. Durch diesen Schritt wurden die Bankverbindlichkeiten um etwa 500 Millionen Euro reduziert. Neben dem Verkaufserlös in Höhe von 176 Millionen Euro war insbesondere der Wegfall der bisherigen RWA-Schulden, die dem BayWa-Konzern zugerechnet wurden, ausschlaggebend für die Entlastung.

Insgesamt spiegeln die Zahlen die laufende Transformation des Unternehmens wider. Mit gezielten Maßnahmen versucht der Konzern, seine wirtschaftliche Basis zu stärken und sich strategisch neu aufzustellen. Die Entwicklungen in den einzelnen Segmenten zeigen, dass der eingeschlagene Weg bereits Wirkung entfaltet.