Monat: Januar 2021

Weizenstroh macht sich nützlich

Einstreu oder Dämmstoff? Jetzt wurden biologisch abbaubare Polyurethan – Schaumstoffe entwickelt, die das Abfallprodukt zum wertvollen Rohstoff adeln. Weltweit werden jährlich mehr als 730 Millionen Tonnen Weizenstroh produziert: eine große Menge an Abfall, die billig ist und bisher keine wirklich genau definierte Verwendung hatte. Bis dato diente der größte Teil des Strohs als Tiereinstreu für die Großtierhaltung (Rinder, Pferde und Schweine) und wird nach der Nutzung wieder in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt. Im Privatbereich wird Stroh für die Haltung von Kaninchen und anderen Kleintieren eingesetzt: Es kann hier als Alternative zu Sägespänen oder Schäben verwendet werden.

Kürzlich konnten die Forschungsgruppen RNM-271 Chemical Engineering und FQM-383 NANOVAL Organic Chemistry an der Universität Córdoba diesem landwirtschaftlichen Überschussmaterial eine neue Verwendung geben, indem sie es als Grundlage für die Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen verwendeten.

Dieser auch als Schaumgummi bekannte Kunststoff, der oft aus Erdölnebenprodukten hergestellt wird, ist in der Industrie äußerst vielseitig einsetzbar und wird im Bau- und Automobilsektor als Dichtungsmaterial sowie als Wärme- und Schalldämpfer verwendet.

Nachdem die Abfälle verflüssigt werden, erhält man Polyole. Diese Polyole sind eine der Schlüsselverbindungen, die bei der chemischen Reaktion zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen eine Rolle spielen.

Bislang war Rizinusöl einer der Hauptkandidaten im Rennen um einen nachhaltigen Polyurethanschaum, der kein Erdöl benötigt. Das Problem ist, wie Esther Rincón, eine der Hauptautorinnen der Arbeit, erklärt, dass dieses Pflanzenöl „keine vollständige Härte und Trockenheit bietet, sobald es der Luft ausgesetzt ist“ – einer der Schlüssel für die korrekte Bildung von Gummischaum. Aus diesem Grund schlägt die neue Forschung vor, 50 Prozent dieses Rizinusöls durch Weizenstroh zu ersetzen, mit Ergebnissen, die sehr ähnliche Eigenschaften bieten wie jene, die durch traditionelle Herstellungsprozesse erzeugt werden, die nicht-erneuerbare Verbindungen verwenden. „Wir konnten sehr wünschenswerte Parameter bei der Herstellung des Schaums erzielen, indem wir 96 Prozent des verwendeten Weizens mit einer fast maximalen Leistung umwandelten“, erklärt Esther Rincón.

Während diese neuen Polyurethan-Schaumstoffe sehr viele Anwendungen haben und sogar mit anderen Arten von Biomasse hergestellt werden könnten, wird die Forschungsgruppe sie in der zweiten Phase ihrer Studie in Baumschulen einsetzen, um das Pflanzenwachstum zu unterstützen. „Anstatt die Pflanze zu gießen, und mit dem Ziel, Trockenheitsprobleme zu bewältigen und Überwässerung zu verhindern, würden wir das Wasser in den Schaum einspritzen, so dass die Pflanze es nach Bedarf verbrauchen kann“, erklärt Rincón.

Die Preise der Mastschweine verharren auf tiefem Niveau

Der Schlachtbranche gelang es, die mitgeschleppten Angebotsüberhänge vollständig abzubauen. Es bleibt bei ausgewogenen Angebot – und Nachfrageverhältnissen die Schweinenotierung unverändert.

Auch weiterhin reichlich versorgt zeigt sich der Schlachtschweinemarkt quer durch die EU. Eingefrohren scheint das Preisniveau zu sein, welches nunmehr seit 10 Wochen mehr oder weniger unverändert die zweitschlechteste Preisphase der letzen 10 Jahre hingelegt hat. War das schlimme Jännerloch 2016 primär die Folge des Russlandembargos, so sind es aktuell die beiden Viruszenarien Corona und ASP, welche die Welt in Atem halten. Demnach hängen subventionelle Veränderungen in eine positive Richtung maßgeblich davon ab, wie schnell sich die Corona – Probleme auflösen und das ASP – gebeutelte Deutschland durch Bestandsabbau den Mengendruck reduzieren können.

Die Schlachtbranche in Österreich arbeitet seit Jahresbeginn an der Auslastungsgrenze. Mit wöchentliche Schlachtzahlen von 100.000 Stück ist es bis Ende Jänner gelungen die mitgeschleppten Angebotsüberhänge komplett abzubauen. Bei dieser Aktivität dürfte wohl der Hintergund dafür sein, das die Fleischbranche festgestellt hat – es ist der preisliche Tiefpunkt erreicht – und es könne bei einer eventuellen Veränderung nur in die positive Richtung gehen könne.

Conclusio: Gastrogroßhandel nach wie vor halbiert, LEH und Chinaexport floriert, Tiefkühl – Lagerbestände werden aufgestockt. Vor diesem Hintergrund fixiert die Ö-Börse bei ausgewogenem Angebots – und Nachfrageverhältnis abermals auf unverändertem Vorwochenniveau.

Die Mastschweine Notierung liegt bei 1,32 Euro pro kg ( Berechnungsbasis: 1,22 Euro pro kg.) Schlachtgewicht.

EuroTier 2021: So gelingt der digitale Messebesuch

Die EuroTier findet im Februar 2021 virtuell statt. Erfahren Sie, wie der virtuelle Messebesuch funktioniert.

Das Leitthema der diesjährigen EuroTier lautet: „Farming in the food chain – Zukunftsperspektiven für die Branche in stürmischen Zeiten“. Die Verbraucher wollen zunehmend wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Um diesen Anspruch zu erfüllen, fordern Verarbeiter und Handel die Rückverfolgbarkeit jeder einzelnen Charge über die gesamte Kette.

„Die EuroTier 2021 zeigt, wie Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Landwirtschaft umgesetzt werden können“, sagt Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). Mehr als 1.400 Aussteller werden ihre Innovationen auf der neuen, digitalen Plattform präsentieren. Die digitale Messe habe viel zu bieten.

„Wir geben Landwirten die Möglichkeit, neue Produkte für den eigenen Betrieb zu finden, gezielt die Aussteller zu kontaktieren und mit ihnen Investitionen zu planen“, sagt Ines Rathke, Projektleiterin der EuroTier. So könnten die Besucher zum Beispiel einen Videokonferenzraum, den „Show-Room“ betreten, um mit Unternehmen in Kontakt zu kommen. Will man erst später, zum Beispiel per Chat angesprochen werden, kann man „Interesse bekunden“.

Möchte man mit dem Aussteller ein längeres Gespräch planen, kann man einen Termin für ein Video-Meeting anfragen. Auch der Kontakt zu anderen Messebesuchern ist möglich. So kann man zum Beispiel die Angebote der Aussteller gemeinsam mit anderen Landwirten am Bildschirm durchstöbern.

Jeder Teilnehmer der EuroTier braucht neben dem Internet vier essenzielle, technische Voraussetzungen, um alle Funktionen der Plattform nutzen zu können:

    Computer oder Laptop mit einem aktuellen Internetbrowser,

    Lautsprecher oder Kopfhörer,

    Zugriff via Browser auf das Mikrofon,

    Zugriff via Browser auf die Kamera.

Mit Ihren Zugangsdaten (E-Mailadresse und Passwort) des Ticketshops können Besucher sich ab dem 1. Februar 2021 auf der digitalen Messeplattform https://eurotier.digital.dlg.org/ einloggen. Auf der Plattform kann man in der oberen, rechten Ecke sein Profil anlegen, am besten mit einem Bild, wie bei Facebook. Durch Klick auf „Netzwerken“ kann man sich mit anderen Besuchern und Ausstellern vernetzen und sie als Kontakt hinzufügen, sprich damit „digitale Visitenkarten“ tauschen. Dann wären noch 14 Euro zu bezahlen dann ist man bei allen online Veranstaltungen dabei. Die EuroTier ist für einen bestimmten Zeitraum 24 Stunden am Tag erreichbar. Die Besucher können rund um die Uhr netzwerken. Zum Kennenlernen der Plattform öffnet diese bereits am 1. Februar 2021

Mastschweine: Nach dem Stau wird´s besser

Nach dem Schweinestau reduzieren die Mäster die Produktion gerade um 7 – 8 %. 2021 wird die Schweinefleischerzeugung wohl deutlich sinken, was die Preise anheben dürfte.

Mit einer schweren Hypothek startet der Schweinemarkt ins neue Jahr. Marktteilnehmer schätzen, dass sich nach den Feiertagen über eine Million Tiere in deutschen Ställen stauen.

Für die Preisverhandlungen stellt sich ein Problem. „Welcher Schlachtbetrieb muss sich denn derzeit um Schweine bemühen?“, fragt ein Marktteilnehmer. Selbst mit vollen Schlachtwochen zieht sich der Abbau der Überhänge hin.

Belastet wird der Schweinemarkt durch die Schwache nachfrage, da der Außer-Haus-Verzehr an allen Ecken und Kanten fehlt, und es nach den Feiertagen sowieso etwas ruhiger ist bei der Fleischnachfrage. Auch vermissen die Schlachtbetriebe die nachfragen aus den Schigebieten, wo sich zu nicht Corona Zeiten unzählige Leute es sich in den Schihütten und Gasthäusern gutgehen lassen. Aber durch diese Corona Schutzmaßnahmen und auch wegen Personalmangel wird die Kapazität stark begrenzt. Aber immerhin ist die Zahl der Tiere die nachwächst deutlich geringer. Der Produktionsrückgang wird von der ISN schon jetzt auf 7 – 8 % ( im Vergleich zum Vorjahr) geschätzt. somit dürfte der Abbau der Mengen etwas schneller laufen, jedoch wird uns der Stau noch bis Mitte Februar beschäftigen. Dies meint ein Branchenkenner.

Aber im Anschluss sei mit spürbar besseren Preisen für Schlachtschweine zu rechnen. Denn Deutschland wird die Erzeugung von Schweinefleisch 2021 deutlich zurückfahren, und auch der Export gibt Hoffnung: Thailand hat das grundsätzliche Importverbot für deutsches Schweinefleisch wegen des ASP Ausbruchs aufgehoben.

China: Schweinefleischproduktion 2020 nur moderat gesunken

Mit rund 41,13 Mio. t Schweinefleisch ist die Produktion in der Volksrepublik im vergangenen Jahr weniger stark gesunken, als zuvor prognostiziert wurde.

Das nationale Statistikbüro teile am Montag vergangener Woche in Peking mit, das lt. vorläufigen Daten 41,13 Mio.t Schweinefleisch produziert wurde das waren 3,3 % weniger als 2019. Ein Jahr zuvor war wegen Folgen der ASP noch um 21,3 % eingebrochen. Den Statikern zufolge kamen also 2020 ca 527 Mio. Schweine an den Haken. Die größten Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest scheinen in der Volksrepublik überwunden, auch wurden in den vergangenen Monaten dank massiver staatlicher Hilfen steigende Bestandszahlen und Schlachtungen gemeldet. Auch das Infektionsgeschehen sei nach amtlichen Angaben aufgrund der verstärkten Biosicherheitsmaßnahmen unter Kontrolle. Mit Ende Dezember 2020 belief sich der Schweinebestand auf ca 406 Mio. Tiere, rund ein drittel mehr als ende 2019. Die Folge ist ein deutlicher Zuwachs bei der Schweinefleischerzeugung, die im vierten Quartal mit rund 13 Mio. t die vergleichbare Vohrjahrsmenge um 21% übertraf

Getreidepreise: Darum stürzen sie so weit nach unten

Der Getreidemarkt geriet Ende der vorigen Woche in einen Abwärtsstrudel. Der Grund, vor allem technisch ausgelöste Panikverkäufe und das Einkassieren von Risikoprämien. Doch die fundamentalen Daten lassen eigentlich eine erneute Rallye zu.

Am Terminmarkt in Chicago fielen die Preise für Weizen, Sojabohnen und Mais immer weiter bis auf ihre Tageslimits- und rissen auch die Preise in Europa mit nach unten. Ob das deutlich niedrigere Niveau Bestand hat, oder ob es mit den Getreidepreisen rasch wieder nach oben geht, weil die Korrektur übertrieben war, ist keineswegs sicher.

Am dramatischsten waren in Chicago die Preisabschläge bei Sojabohnen. Hier verlor der vordere Termin am Freitag 59 Cent und fiel auf 1,311 Cent je Buschel. Im Vergleich zur Vorwoche betrug der Rückgang 8 Prozent bzw. 111 Cent. Dieser Absturz zog die europäischen Rapspreise mit nach unten.

Auch die Maispreise mussten in den USA Federn lassen und fielen am Freitag um 24 Cent auf 500 Cent je Buschel. Am europäischen Terminmarkt summierte sich der Wochenverlust für den Mais auf immer noch 6 Euro und der Schlusskurs lag bei 209 Euro je Tonne. Am heutigen Montag scheinen sich die Kurse- ausgehend von den USA- zunächst zu stabilisieren.

Vier ÖVP-ler wieder für Mercosur

Im Jahresbericht der EU-Verteidigungspolitik gab es Querverweise zum Mercosur-Freihandelsabkommen. Den diesbezüglichen Löschungsantrag der Grünen hat der überwiegende Teil der ÖVP-Abgeordneten abgelehnt und diese stimmten so indirekt für das heftig umstrittene Freihandelsabkommen.

Im EU-Parlament wurde über den GASP (Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik) Jahresbericht abgestimmt. Die Grünen beantragten die darin enthaltene Referenz zu Mercosur zu löschen sowie sich gegen die Ratifizierung von Mercosur auszusprechen. Teile der EU-Abgeordneten von ÖVP und NEOs haben sich aber gegen eine Löschung und damit für das EU-Mercosur-Abkommen ausgesprochen. Schon im letzten Oktober wurde das Stimmverhalten der EU-Mandatare der ÖVP kritisch gesehen.

Der Löschungsantrag der Grünen wurde ganz knapp – mit 297 Pro-Stimmen und 303 Gegenstimmen – abgelehnt. Interessant dabei ist insbesondere das Abstimmungsverhalten der ÖVP-Fraktion. Während die ÖVP Abgeordneten des Bauernbundes – Simone Schmiedtbauer (Stmk.) und Alexander Bernhuber (NÖ) – für den Abänderungsantrag stimmten, lehnten diesen jene ÖVP-Abgeordneten, die dem Wirtschaftsflügel zuzuordnen sind, ab. Dem Bauernbund gelang es einmal mehr nicht, Wirtschaftsbund und ÖAAB in dieser wichtigen Frage zu überzeugen.

Vier Stimmen hätten den Unterschied gemacht und die Löschung des Mercosur-Satzes wäre durchgegangen. Sprich die Stimmen von Mag. Lukas Mandl (ÖAAB NÖ), Mag. Christian Sagartz BA (ÖAAB Burgenland), MMag. Barbara Thaler (Wirtschaftsbund Tirol) und Angelika Winzig (Wirtschaftsbund OÖ) gaben den Ausschlag für die Ablehnung.

Der Abg.z.NR und Spitzenkandidat der Grünen Bäuerinnen und Bauern bei der Landwirtschaftskammerwahl OÖ am kommenden Sonntag, Clemens Stammler, zeigte sich empört: Das Abstimmungsverhalten wäre demnach „ein weiteres Zeichen für die Ohnmacht des Bauernbundes innerhalb der eigenen Fraktion“. Denn selbst im Regierungsprogramm „ist das kompromisslose Nein zu Mercosur vereinbart“, errinnert der Kammerrat.„Der Bauernbund gleicht einer zahnlosen Opposition innerhalb der der eigenen Mutterpartei ÖVP und ist alles andere als eine würdige Vertretung der Bäuerinnen und Bauern“, so Stammler und weiters: „Wenn es dem Bauernbund nicht einmal gelingt innerhalb der eigenen Partei seine Interessen durchzusetzen, wie soll er dann die Interessen der Bäuerinnen und Bauern in der Landwirtschaftskammer konsequent vertreten können?“

Und wie steht Ministerin Köstinger dazu?

Es kann nicht sein, dass Brüssel unseren Landwirten immer strengere Auflagen machen will und die EU gleichzeitig immer noch über mehr Billig Importe aus Südamerika diskutiert. Das regt nicht nur mich auf, sondern viele andere Menschen ebenso. Unsere Haltung ist klar: NEIN zum Mercosur Abkommen auf dem Rücken unserer Bäuerinnen und Bauern!

Zusätzliche Hilfe für die Bauern

Die coronabedingten Lockdowns treffen vor allem die fleischproduzierenden Bauern hart. Wie bereits letzte Woche angekündigt, brachte die Bundesregierung nun weitere 60 Mio. € an Hilfsgeld für die Landwirtschaft auf den Weg. 2020 war ein herausforderndes Jahr für die österreichische Landwirtschaft. Zusätzlich zu oftmals ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen hat die Corona-Krise einzelne Branchen, vor allem durch die Schließung der Gastronomie und Hotellerie, besonders schwer getroffen. Zum Teil sind die Umsatzeinbußen und Verluste existenzbedrohend.

Mit dem letzte Woche angekündigten und nun verlautbarten „Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft“ wird eine wirksame Maßnahme zu Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern gesetzt.

Die Betriebe und Betriebszweige in der der Landwirtschaft sind unterschiedlich hart vom Einbruch ihrer Absatzmöglichkeiten betroffen. Der Verlust wird für die Betriebszweige einzeln pauschal berechnet. Übersteigt der pauschal errechnete Verlust eine bestimmte Höhe, werden 70% des errechneten Verlustes als Zuschuss gewährt.

Das Gesamtvolumen des Verlustersatzes für die Landwirtschaft beträgt 60 Mio. €. Einkunftsverluste aufgrund coronabbedingter Einnahmenausfälle können damit teilweise ersetzt werden. Der Verlustersatz für die indirekt Betroffenen in der Landwirtschaft kann ab 15. Februar 2021 beantragt werden.

Die Eckdaten und Voraussetzungen für den „Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft“ schauen wie folgt aus:

   Anspruchsberechtigt sind landwirtschaftliche Betriebe, die im Betrachtungszeitraum von Oktober 2020 bis März 2021 einen entsprechenden Verlust erlitten haben. Als Vergleichszeitraum dienen die gleichen Monate aus dem jeweiligen Vorjahr.

 Ein Verlust von zumindest 30% des Deckungsbeitrags ist Voraussetzung für den Zuschuss. Für die Weinwirtschaft gibt es ein eigenes Berechnungsmodell.

 70% des pauschal ermittelten Einkunftsverlustes werden als Zuschuss gewährt.

 Bei der gegenständlichen Hilfe handelt es sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss.

 Die beihilfenrechtliche Grenze bei dieser Hilfe liegt bei maximal bis zu 100.000 € für jeden landwirtschaftlichen Primärproduzenten.

 Die Beantragung erfolgt über die Agrarmarkt Austria.

Laut dem LK Österreich-Präsidenten Josef Moosbrugger „hilft die Bundesregierung mit dem Verlustersatz dies besonders betroffenen Bäuerinnen und Bauern.“

Und Bauernbund Österreich-Präsident Abg.z.NR DI Georg Strasser bedankte sich, dass für die „durch den Wegfall der Abnehmer in Gastronomie und Hotellerie mit herben Absatzverlusten zu kämpfenden Veredelungsbetriebe eine praxistaugliche Lösung möglich gemacht wurde.“

Tönnies: 30 Euro mehr pro Schwein müssen sein

Für Schweine, die nach höheren Tierwohlkriterien erzeugt werden, müssen die deutschen Verbraucher einen Aufpreis zahlen. Das sagt Tönnies – Chef Clemens Tönnies im exklusiven agrarheute- Interview.

“ Wer mehr tut, muss mehr erlösen“, sagte Tönnies .

„Ich glaube, es muss zum Beispiel bei der Anlieferung für die zweite Stufe eines staatlichen Tierwohllabels einen Aufschlag von 10 oder 15 Euro pro Schwein geben. Und dabei muss dem deutschen Verbraucher klar sein, dass er über die Edelstücke diesen Aufschlag zahlt. Den Weltmarkt interessiert Tierwohl nämlich so gut wie gar nicht, der zahlt dafür nicht. Das heißt, der Ladenpreis in Deutschland wird um 30 Euro pro Schwein steigen müssen, prognostiziert der Chef des größten deutschen Schweineschlachtbetriebes.

Das gleiche muss auch bei uns in Österreich mit AMA- Tierwohl passieren, wo jetzt vermehrt Anfragen durch öffentliche Ausschreibungen in diese Richtung gehen.

Spanien konnte Schweinefleischexport in Drittländern weiter ausbauen.

Spanien meldet für 2020 einen Anstieg der Fleischexporte in Drittländer um 53%, den größten Exportanteil daran hatte Schweinefleisch. Darüber hinaus konnten die Spanier errreichen, das mehr Betriebe Schweinefleisch nach Südkorea und die USA exportieren dürfen, berichtet das Fachpersonal euromeatnews.com.

Im Jahr 2020 wurden laut einem offiziellem Bericht aus Spanien 2.011.355 Tonnen Fleisch und Fleischprodukte in Drittländer verschifft, dies sind mehr als 53% mehr als im Jahr zuvor. Wie euromeatnews.com berichtet, war Schweinefleisch mit einer Menge von 1.826.106 Tonnen dabei das wichtigste Exportprodukt. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr lag hier sogar bei 61 %.

Spanien konnte seit September insbesondere von den Exportsperren für deutsches Schweinefleisch profitieren, die von China und anderen Drittstaaten aufgrund der ASP-Fälle in Brandenburg und Sachsen erlassen worden war.

Bei den wichtigsten Zielländern der Exporte wird das Ranking von China mit 1.439.418 Tonnen angeführt, mit weitem Abstand gefolgt von Japan mit 114.464 Tonnen, Philippinen, Südkorea Taiwan, sowie auch Serbien (13.165 Tonnen).

Ausserdem konnte Spanien die Anzahl der Betriebe steigern, die Schweinefleisch nach Südkorea und in die USA exportieren dürfen.

Das Schweineangebot schrumpft deutlich

Die Schweinepreise liegen am Boden, und über eine Million Tiere stauen sich noch in den Ställen. Die Lage klingt aussichtslos. Doch bei der ISN sieht man Licht am Ende des Tunnels.

Das Krisenjahr 2020 hinterlässt tiefe Spuren in der Schweinebranche. Zahlreiche Schweinehalter haben ihren Betrieb wegen der miesen Preise bereits eingestellt, wie die Ergebnisse der Viehzählung zeigen: ­Anfang November waren es etwa 700 schweinehaltende Betriebe weniger als vor einem Jahr. Vor allem Sauenhalter gaben auf. In der kommenden Mai-Zählung zeigen sich angesichts der ­desaströsen Lage voraussichtlich noch einmal deutlich stärkere Rückgänge.

Der Preisabsturz im vergangenen Jahr war beispiellos, weil mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und Corona gleich zwei Krisen zusammen kamen. Das hatte Folgen für den Absatz:

    Wegen der ASP-Fälle fallen fast alle bedeutenden Drittlandmärkte aus.

    Durch Corona bzw. den Lockdown ist der Absatz im Außer-Haus-Bereich stark eingeschränkt.

Zudem waren wegen der Pandemie an größeren Schlachtstandorten die Kapazitäten stark eingeschränkt. Seit Juni 2020 herrscht praktisch ununterbrochen Schweinestau, und ein schnelles Ende ist noch nicht in Sicht. Im Gegenteil, über die Feiertage hat sich der Stau auf über eine Million Tiere vergrößert. Doch was heißt das für die kommenden Monate? Deutliche Preissteigerungen sind mit diesem Angebotsüberhang wohl noch nicht zu erwarten. Und auch nach einem vollständigen Abbau des Staus werden die Lagerbestände an Schweinefleisch in den Gefrierhäusern die Preiserholung bremsen.

Abgesehen von den Überhängen wachsen nun jedoch deutlich weniger Schlachtschweine in deutschen Ställen nach als in den Vorjahren.

Der Grund: Im Herbst wurden weniger Ferkel aus den Niederlanden und Dänemark importiert. Bis Ende November lagen die Einfuhren etwa 40.000 Ferkel pro Woche niedriger als üblich. Dieser Effekt macht sich nun bei den Schlachtschweinen bemerkbar.

Ein weiterer wichtiger Absatzkanal sind die Drittlandmärkte. Das BMEL ist nach eigener Aussage um eine Öffnung wichtiger Märkte bemüht. Zählbare Ergebnisse gibt es bisher aber nicht, und immer wieder neue ASP-Fälle dürften die Verhandlungen erschweren. Aber selbst wenn es nicht gelingt, China von dem Regionalisierungsprinzip zu überzeugen, sind auch Öffnungen kleinerer Absatzmärkte wichtige Etappenziele. Märkte wie Südkorea, Japan und die Philippinen trugen vor ASP maßgeblich zur Wertschöpfung im Export bei. An die früheren Exportmengen wird Deutschland aber nicht wieder herankommen. Aber spätestens ab Sommer sollte das Angebot an Schlachtschweinen so gering ausfallen, dass die Preise wieder spürbar ansteigen können.

Unterm Strich stehen die Chancen auf höhere Schweinepreise in den nächsten Monaten vor allem wegen des reduzierten Angebots nicht schlecht. Spannend ist zudem, wie sich die Angebotsmengen der Initiative Tierwohl (ITW) entwickeln. Ab Sommer 2021 wollen die großen Lebensmitteleinzelhändler ihr komplettes Frischfleisch­sorti­ment auf ITW-Ware umstellen, damit sie es mit der Haltungsstufe 2 kennzeichnen können. Möglicherweise wird ITW-Ware dann sogar knapp.

17. Jänner, Tag des hl. Antonius: im Volksmund Sautoni

Der hl. Antonius ist ein populärer Viehheiliger. Im Volksmund wird er auch „Sautoni“ genannt. Sein Attribut ist das Schwein.

Der hl. Antonius der Große, um 251 im ägyptischen Kome (heute Keman) als Sohn wohlhabender Eltern geboren, verschenkte nach dem Tod seiner Eltern deren gesamten Besitz an die Armen und zog sich als Einsiedler zunächst in die Wüste, dann auf einen einsamen Berg in der Nähe des Nils zurück. Unter Verfolgung des Maximilian Daja, einem der grausamsten Christenverfolger, ging er nach Alexandria, wo er die gefangenen und verurteilten Christen stärkte, und kehrte anschließend in die Wüste zurück. Viele junge Männer, Kranke und Geistliche besuchten ihn dort, um seinen Rat zu erhalten oder weil sie sich Heilung von Krankheiten erhofften. Der hl. Antonius soll 356 im Alter von 105 Jahren gestorben sein. Da nach seinem Vorbild Tausende als Einsiedler in die Wüste zogen und dort Einsiedlergemeinden bildeten, gilt Antonius als „Vater der Mönche“. Die Antoniusverehrung kam über Konstantinopel nach Europa. Antonius gilt als Viehheiliger, als Patron der Ritter, Bauern und Haustiere, besonders der Schweine. Darüber hinaus ist er Schutzpatron der Hirten, Weber, Fleischhauer, Zuckerbäcker und Totengräber. Angerufen wird er bei Feuersnot und Hautkrankheiten. Am Festtag des hl. Antonius ist es im ländlichen Raum auch ein noch heute weit verbreiteter Brauch, die Ställe zu segnen.

Wollen unseren Bauern den Rücken stärken!

Beten alleine ist wohl zu wenig – das wissen auch die Spitzen vom Bauernbund (Abgz.NR Georg Strasser), dem Landwirtschaftsministerium (Ministerin Elisabeth Köstinger) und der LK Österreich (Präsident Josef Moosbrugger.)

Das politische Agrar- Kleeblatt aus Ministerium, LK Österreich und Bauernbund will verstärkt Akzente in der Regionalität setzen. Ziel ist, die duch die Corona-Pandemie gebeutelte Landwirtschaft und ihre Strukturen zu stützen. Indes fällt der Handel den Bauern mit neuen Preisaktionen in den Rücken.

Das Letzte Jahr war für die österreichische Landwirtschaft sehr herausfordernd. Zusätzlich zu den generell schon beschwerten Bedingungen hat die Coronapandemie auch noch zu Schließung der Gastonomie und Hotel geführt wobei die Landwirtschaft hart getroffen wurde.

Mit einem ÖSTERREICH – PAKT für mehr Wertschätzung, mehr Wertschöpfung und mehr Regionalität will man die Produktion und Vermarktung in der Landwirtschaft stärken. Denn „die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft hat sich als kriesensicher bewiesen“ stellte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger in einer Online Pressekonferenz diese Woche fest und ergänzte: “ Diesen österreichischen Weg werden wir im Nationalen Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik festschreiben, damit unsere Betriebe auch in Zukunft unsere Lebensmittelversorgung sicherstellen können.“

Dieser „ÖSTERREICH-PAKT“, abgeschlossen zwischen Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel, muss erstklassige Lebensmittel mit regionaler Herkunft sichern, forterte LK Österreich – Präsident Josef Moosbrugger. Die Bäuerinnen und Bauern sind stets bereit, alle Wünsche der Konsumenten zu erfüllen, doch dies sei „zum Nulltarif nicht möglich“, so Österreichs oberster Bauer. Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in Österreich im ersten Halbjahr 2021 wird eine Entwicklung in Richtung mehr Gerechtigkeit und Partnerschaft auf Augenhöhe mit den LEH eingeleitet.

Politisch sei auch fix das der stark geschwächte Absatzmarkt gestützt werden soll, es werde aber noch verhandelt. Ob und wann es also dieses „Umsatzausfallsgeld“ kommt ist noch zu klären. Klar jedoch ist das es dabei nicht um magere 500€ pro Betrieb gehen kann.

Österreich: Kammervertreter fordern Hilfe für Schweinehalter

In Österreich fordern Vertreter der Landwirtschaftskammern für Schweinehalter als Vorlieferanten für die Gastronomie dringend einen Verlust-Ersatz, um die Höfe vor der Existenzbedrohung zu schützen.

Der Ruf nach Hilfen für die heimischen Schweinehalter werden immer lauter. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Franz Titschenbacher, und die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Michaela Langer-Weninger, forderten zum Jahreswechsel die Regierung in Wien auf, den Betrieben finanzielle Unterstützung zu geben, um sie vor der Existenzbedrohung zu schützen. Sie wiesen darauf hin, dass die Schweinebranche durch die Corona-Krise dramatische Verluste bei den Erlösen erlitten habe. Seit April 2020 sei den Schweinehaltern bereits ein Schaden von rund 70 Mio. € entstanden, und ein Ende der massiven Marktturbulenzen sei nicht in Sicht. Deshalb brauchten die Höfe als Vorlieferanten für die Gastronomie dringend eine wirkungsvolle Kompensation für ihre Umsatzeinbußen. Außerdem sollte die Europäische Union das Marktinstrument Private Lagerhaltung (PLH) vorbereiten, um den Schweinemarkt vorübergehend zu entlasten, so Titschenbacher und Langer-Weninger.

An den Lebensmittelhandel appellierten sie ebenso , einen besseren Preis für Fleisch zu zahlen, der direkt und abschlagfrei  bei den Bauern ankommen müsse. „Die auflaufenden Verluste werden von Tag zu Tag größer. Die Bauern können die Tiere nicht in ‚Kurzarbeit‘ schicken. Anders als in sonstigen Branchen ist der Betriebsmitteleinsatz weiterhin sehr hoch“, gaben die Kammervertreter zu bedenken. Zudem sei verbaler Dank für die systemrelevante Arbeit allein zu wenig. Wenn aktuell von allen Seiten die Leistungsbereitschaft der heimischen Bauern für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung hochgepriesen werde, dürfe die aktuelle Krisensituation der fleischliefernden Nutztierhalter nicht übersehen werden. Die Sicherstellung der Eigenversorgung sei ein hohes Gut, das nur dann gewährleistet sei, wenn auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit auf den Höfen gegeben sei.

Euro Tier – Silber 2021 für Möscha : Gülle- Verteilgestänge aus Kunststoff

Die neune Entwicklung des schwäbischen Güllespezialiten Möscha ist der Schleppschuh- Verteiler, der in Arbeistsbreiten von bis zu 15 m gebaut wird. Durch die leichte und auch stabile Bauweise ist auch der Einsatz an kleineren Fässern mit niedrigerem Zugbedarf gegeben. Der Gülleverteiler wurde von der EuroTier-Jury 2021 mit dem Innovation Award in Silber ausgezeichnet.

Aufgrund von Größe und Gewicht der Gestänge kommt eine moderne Ausbringtechnik gerade in hügeligen oder gar bergigen Gelände allzu oft an ihre physikalischen Grenzen. Das Möscha Verteilgestänge mit Kunststoffrohr als tragendem Konstruktionselement zeichnet sich durch seine einfache und zugleich äußerst gewichtssparende Konstruktionsweise aus. Möscha kommt zu leichteren Gestängegewichten, indem statt Vollmetallkonstruktion beplankte Kunststoffrohre genutzt werden. So wiegt das Gestänge mit 15 m Arbeitsbreite gerade mal rund 850 kg.

Die zweite Neuheit am Schleppschuh ist der Schneidverteiler, der patentierte Cutter. Eine vertikale Schnecke, die ihre Drehrichtung ändert, verteilt die Gülle auf die ringsum geschweißten Auslässe. Das sorgt für Präzision bei der Ausbringung und verhindert ein Verstopfen der Schläuche. Der Gülleeinlass ist seitlich, die Schnecke fördert die Gülle dann durch einen Siebkorb. Sichere Funktion, sehr leichtzügiger Antrieb und geringer Verschleiß zeichnen den Verteiler aus. Er soll laut Möscha durch die kompakte, robuste Bauweise, das geringe Gewicht und die leichte Entleerung des Fremdstoffsammelbehälters überzeugen. So wird eine gleichmäßige und zuverlässige Verteilung auf die Ausgänge erreicht.

Das Gestänge ist bei allen Fässern nachrüstbar, Voraussetzung ist, dass der Rahmen einen Anbau zulässt und die Achslast nicht überschritten wird, was aufgrund des geringen Gewichtes des Verteilers in der Regel ausgeschlossen werden kann.

Endlich Ferkelpreise ziehen an

Aufgrund des knapper werdenen Angebots konnten die heimischen Ferkelnotierungen diese Woche um 10 Cent angehoben werden.

Das Ferkelangebot ist im gesamten EU-Raum auf einem überschaubaren Niveau, und die Ferkelzahlen gehen nach unten. Die Nachfrage entwickelt sich immer besser. Nur in Deutschland gibt es in einigen Regionen nach wie vor leichte Angebotsüberhänge, die vor allem wegen Verschiebung bestellter Ferkelpartien entstehen. Der Grund ist noch immer der leichte Rückstau der fertigen Schlachtschweine.

In China sind die Schweinepreise um 13 Prozent abgestürzt. Ursachen sind die rasant wachsenden Schweinebestände und die steigende Schweinefleischproduktion. Das Tempo des Bestandesaufbaues wird der entscheidende Faktor für Preisentwicklung sein, und der Hauptgrund für sinkende Preise, sagte Zhao Guangyu, Analyst für Agrarprodukte gegenüber chinesischen Medien. In einem vor kurzem erschienenen Bericht der Rabobank ging diese bereits davon aus, dass sich die Schweinefleischproduktion in China bis zum Jahr 2024 normalisieren wird.

Und wir in der EU spüren den Rohstoff- Hunger von China bereits . Die Soja und Maispreise klettern auf Rekordnievau.

Neues Jahr beginnt mit stabilen Schlachtschweinenotierungen

Wie sind die Schweinemärkte in Europa in das neue Jahr gestartet?

Verkürzte Arbeitswochen, Corona und Wildschwein-ASP prägen den Schweinemarkt zu Jahresbeginn. Trotz der schwierigen Situation konnte die Ö-Börse den Preis auf Vorwochenniveau fixieren.

Nach dem Jahreswechsel fällt das Schlachtschweineangebot in Deutschland und den meisten Ländern der Europäischen Union mehr als umfangreich aus. Nach dem feiertagsbedingten Ausfall von Schlachttagen sind hohe Schlachtgewichte und ein großes Lebendangebot aber nicht ungewöhnlich.

In Deutschland haben die Überhänge Analysten zufolge zugenommen und das Lebendangebot ist drückend, wobei der Süden wegen des Dreikönigstages stärker betroffen ist. Allerdings sind die schlimmsten Befürchtungen bezüglich eines „Megastaus“ offenbar nicht eingetreten; es wird nun auf einen langsamen Abbau der Überhänge gehofft. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) konnte ihre Leitnotierung stabil halten

Auch in Österreich haben sich zuletzt viele Schweine aufgestaut; dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge übertrifft das Angebot die feiertagsbedingt reduzierten Schlachtaktivitäten um 50 %.  Der VLV-Leitpreis blieb aber doch stabil.

Unverändertes Geld für ihre Tiere erhielten in der ersten vollen Januarwoche auch die Mäster von Danish Crown. Der Fleischkonzern berichtete, dass sich der Absatz nach dem Jahreswechsel wieder belebt habe und ein für die Jahreszeit akzeptables Niveau aufweise. Zudem gebe es umfangreichere Exporte in Drittstaaten.

Über den Jahreswechsel hatte sich in der Woche zum 3. Januar an den Schlachtschweinepreisen in der EU nicht viel geändert. Unverändert wurden Schlachtschweine in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal und Frankreich bezahlt.

Verbraucherzentrale verurteilt Billigstpreise für Lebensmittel.

Verbraucherschützer kritisieren die extremen Preiskämpfe im LEH und fordern ein stärkeres Einbeziehen von Kosten für mehr Umwelt – und Tierschutz direkt in die Nahrungsproduktion.

Kritisiert wird von der Verbraucherzentrale des Bundesverbandes die extremen Preiskämpfe bei Lebensmittel. Verbandschef Klaus Müller wandte sich im Gespräch mit der Deutschen Presse Argentur gegen ein Verschleudern zu Billigstpreisen. Die Zeche für diese Verfallpreise fallen wieder einmal mehr den Landwirten zu, die an teilweise 14 Stunden Tagen alles geben und dafür kaum Wertschätzung bekommen und geschweige denn anständig entlohnt werden!

Aber wie kann es sein, das Obst, Gemüse, Milch, Eier und Fleischprodukte preiswerter verkauft werden als sie hergestellt werden?

„Unterm Strich wäre es sinnvoll, diese Kosten tatsächlich in die landwirtschaftliche Produktion hinein zu rechnen oder erst gar nicht entstehen zu lassen“, sagte der Verbraucherschützer. Der VZBV- Chef begrüßte es aber, dass Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) unfaire Praktiken großer Supermarktketten zu Lasten kleiner Lieferanten unterbinden will.

Zurückhaltend reagierte Müller auf Klöckners Vorschlag, auf Verpackungen den Anteil anzugeben, der vom Verkaufspreis an die Landwirte geht. Dies sei nauf jeden Fall gut gemeint und bei unverarbeitenden Produkten wie Obst oder Milch spreche nichts dagegen, es könne ein Gefühl vermitteln wie wenig tatsächlich bei den Bauern ankommt. Bei komplexeren, verarbeiteten Produkten stünde aber der Bürokratieaufwand in keinem Verhältnis dazu.

Man meine der Bundestag solle noch eine Schippe drauf legen, um alle Mechanismen zu beenden, die sich in sehr ungleichen Marktbeziehungen eingeschlichen haben. DBV – Präsident Joachim Rukwied sagte dazu der Nachrichtenargentur, mehr Transparenz bei Preisen sei grundsätzlich gut und richtig “ , die hohen Erzeugungsstandards müssen belohnt und höher vergütet werden, dies gilt für alle Produkte in gleichem Ausmaß.

Nach Bauernprotesten vor Zentrallagern des Handels hatten mehrere Supermarktketten bereits angekündigt, ihre Einkaufspreise für Schweinefleisch zu erhöhen.

Auch Ministerin Klöckner will per Gesetz unfaire Handelspraktiken verbieten. Daneben solle der Handel einen Verhaltenskodex mit den Landwirten vereinbaren – ein Entwurf solle noch Im Jänner vorgelegt werden.

42 neue ASP-Fälle in Brandenburg

Brandenburg meldet 42 neue ASP-Funde bei Wildschweinen. Insgesamt wurden bis 7.1.2021 insgesamt 461 infizierte Schwarzkittel entdeckt.

Das für Seuchenschutz zuständige Verbraucherschutzministerium in Brandenburg meldet am 7.1.2021 42 neue, amtlich bestätigte Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Brandenburg. Damit erhöht sich die Zahl der ASP-Funde in Brandenburg auf 444. Inklusive der bisher 17 Funde im sächsischen Landkreis Görlitz wurden bundesweit 461 ASP-infizierte Wildschweine entdeckt.

Kein neuer Hot Spot

Nach Auskunft des Ministeriums handelt es sich bei den 42 Fällen ausschließlich um Funde in den bereits bestehenden Kerngebieten in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland. Die Seuchenlage ändere sich dadurch nicht. Gegenüber top agrar bestätigte ein Sprecher des Ministeriums, dass es sich sowohl um Falltierfunde als auch um getötete Tiere aus den aufgestellten Lebendfallen handele. Einen neuen ASP-Hotspot gebe es nicht. Die hohe Zahl der bestätigten ASP-Fälle ergebe sich allein durch einen feiertagsbedingten Rückstau bei den ASP-Untersuchungen im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).

 Zaunbau macht Fortschritte

Unterdessen schreitet der Aufbau der festen Wildzäune weiter voran. Die innere und äußere Umzäunung der ersten „Weißen Zone“ rund um das Seuchengeschehen in Neuzelle im Landkreis Oder-Spree steht inzwischen komplett. Von der zweiten „Weißen Zone“ im Landkreis Märkisch-Oderland ist der äußere feste Zaun fertiggestellt, von der inneren Umzäunung fehlt jedoch noch ein Stück.

Globale Schweinefleisch-Trends

Schweinefleischverzehr bei jüngeren Menschen, Street Food, Auswärts essen gehen anstatt zu hause kochen…, dies waren Themen über die man noch vor einem Jahr diskutiert hat.

Doch dann kam Corona – mit Auswirkungen auf den weltweiten Schweinefleischverzehr, und die Produzenten müssen sich anpassen.

Grant Walling, Leiter der Topig Norsvin Meat Group empfielt der Schweineindustrie folgende Trends zu berücksichtigen.

  1. Die Fleischindustrie will Automatisierung: Unter COVID-19 war die Fleischverarbeitung der anfälligste Teil der Lieferkette. Dies erforderte bei der Verarbeitung der Schlachthälften sehr viel Handarbeit und es könnte bedeuten, das die Schweinepoduzenten noch gleichmässigere Schweine abliefern müssen.
  2. Der Geschmack wird wichtiger: Ein großer Teil des Einzelhandels ist online gegangen und das bedeutet für die Schweinefleichproduktion das die visuelle Leistung des Produkts im Verkaufsregal viel weniger wichtig ist als das Esserlebnis daheim. Die Erfahrungen mit dem Online – Fleischverkauf von Supermärkten sind gemischt, erfahrene Online – Händler hingegen machen das gut.
  3. Einfaches Schweinefleisch ist gefragt: Der Schweinefleischsektor ist auf die Gastronomie angewiesen.Der Umsatzrückgang wegen Covid – 19 ist eine potentielle Bedrohung. Die Zubereitung aufwendiger Restaurantgerichte hat im Vergleich zu Fast Food stark gelitten. Es bedeutet das qualitativ höherwertige Fleischstücke nicht so gefragt sind wie typische Fast Food Komponenten.
  4. Es sind neue Abrechnungsmasken möglich: Die Erzeuger sollten darauf gefasst sein, das die Schlachtindustrie die Bezahlkriterien anpassen werde.Was in der Vergangenheit belohnt wurde, ist nicht unbedingt das rentabelste Schwein der Zukunft. Insgesamt deuten diese Einschnitte auf die Notwendigkeit von Innovationen in der gesamten Lieferkette hin, um sich an die neue Normalität nach COVID-19 anzupassen.

Bei uns in Österreich die Nachfrage nach AMA + Schweinen wird steigen, da die öffentlichen Ausschreibungen danach ausgerichtet sind. Tierwohl wird immer mehr zum Thema, und die neuen Förderrichtlinien stärken dies ungemein.