Wenn Landwirte an Verbrauchern verzweifeln: Neues Buch von Bauer Willi

Anfang der Woche ist das zweite Buch von Landwirt und Agrarblogger Willi Kremer-Schillings erschienen. Es beschreibt, wie weit sich der Verbraucher mittlerweile von der landwirtschaftlichen Produktion entfernt hat – und hilft Landwirten, sie wieder auf den Boden zurückzuholen.

Obwohl Verbraucher im Supermarkt vor vollen Regalen stehen, sich in der großen Vielfalt von Produkten oft für das günstigste Angebot entscheiden und dessen Herkunft wenig hinterfragen, wächst ihre Kritik an der Landwirtschaft. Was für das für die Wertschätzung der Arbeit auf dem Hof und für das gesellschaftliche Miteinander bedeutet, wissen Sie selbst am besten.

Viele Landwirte haben es aufgegeben, sich der lauten, groben, unfundierten Aufregung auszusetzen. Nicht so Bauer Willi. Deutschlands wohl bekanntester Agrarblogger startet mit seinem Buch

„Satt und unzufrieden – Bauer Willi und das Dilemma der Essensmacher“ einen neuen Versuch, die Diskussion mit Verbrauchern auf einer argumentativen Ebene zu führen.

Rat im Umgang mit Gegnern der Landwirtschaft finden Leser sowohl für persönliche Gespräche mit ihnen als auch für die digitale Welt. Den Einfluss von sozialen Medien, aber auch von den etablierten Medien sowie Politik und Verbänden beleuchtet Bauer Willi aus der Sicht des Landwirts genau. Er geht auf das große Ganze ein – Überbevölkerung, Klimawandel, Exporte nach Afrika, Fleischkonsum –, nutzt dabei viele Zahlen und Quellen. Auch Verfasser von Zuschriften, die Bauer Willi als Blogger erhalten hat, kommen umfangreich zu Wort.

Widersprüche und Zielkonflikte für die Landwirtschaft stehen im Mittelpunkt des Buchs. Wo sich für Verbraucher eine neue Perspektive beispielsweise auf den Einsatz von Glyphosat, Gentechnik oder auf die Düngung ergibt, findet der Landwirt eine Argumentationshilfe. Bei der Komplexität der Themen kommt Kremer-Schillings um ein paar Wiederholungen nicht herum. Bauer Willis Selbstkritik macht sein Werk authentisch. „Dieses Buch beschreibt meine Gedanken und Gefühle, die mich in stillen Stunden bewegen“, ist damit ein Anspruch, den er durchaus erfüllt.