Monat: April 2021

Getreide und Lebensmittelpreise steigen stark – Eine Mahlzeit wird für viele unbezahlbar!

Weizen, Soja und andere Agrarerzeugnisse sind vor allem in den vergangenen Wochen teurer geworden. Fast jeden Tag ein neuer Preisrekord. Die Getreidepreise steigen höher und höher. Dabei hat sich an den fundamentalen Daten nur wenig verändert .Dramatisch wirkt sich das insbesondere in Teilen Afrikas aus. Die Entwicklung erinnert an die Lebensmittelpreis-Krise vor gut zehn Jahren.

Im Westen Afrikas seien Hunger und Armut aufgrund verschiedener Konflikte bereits auf dem Vormarsch gewesen, berichtet Chris Nikoi, der zuständige Regionaldirektor des Welternährungsprogramms (WFP). Doch zur Katastrophe verstärkt werde diese Entwicklung durch den jüngsten Preissprung wichtiger Grundnahrungsmittel. „Der unerbittliche Anstieg der Preise wirkt als Multiplikator, der Millionen tiefer in Hunger und Verzweiflung treibt.“ Laut WFP kosten Grundnahrungsmittel in der Region derzeit etwa 40 Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt, an manchen Orten seien es aber auch bis zu 200 Prozent.

Die Entwicklung, die Nikoi für Westafrika beschreibt, ist weltweit zu spüren – allerdings nicht mit derselben Dramatik. In den Industrieländern bisher weitgehend unbemerkt sind die Preise für einige der weltweit wichtigsten Grundnahrungsmittel stark gestiegen. Weizen verteuerte sich an der weltgrößten Warenterminbörse in Chicago innerhalb der vergangenen zwölf Monate um knapp 40 Prozent. Sojabohnen, die nicht nur in vielen Regionen Grundnahrungsmittel, sondern als Futtermittel auch wichtig für die Fleischproduktion sind, kosten aktuell 85 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Der Anstieg hält seit nahezu einem Jahr an, besonders heftige Sprünge sind bei vielen Agrarprodukten in den letzten zwei bis drei Wochen zu beobachten. Der Bloomberg Agriculture Spot Index, der die Preise wichtiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse abbildet, ist auf den höchsten Stand seit rund neun Jahren gestiegen. In den Jahren 2008 bis 2012 hatten sich Grundnahrungsmittel ebenfalls in mehreren Preisschüben stark verteuert, was in einigen Ländern nicht nur zu mehr Hunger und Armut, sondern auch zu politischen Unruhen geführt hatte.

Einer der Gründe für die Entwicklung heute wie damals sind die anziehenden Energiepreise, die Produktion und Transport von Lebensmitteln verteuern. Dazu steigt die Nachfrage vor allem aus China. So stiegen die Soja-Importe Chinas aus den USA im vergangenen Jahr nach einer Einigung zwischen den Regierungen in ihrem Handelsstreit um 50 Prozent. Gleichzeitig melden wichtige Agrarproduzenten wie Brasilien und die USA Einbrüche bei den Erträgen durch extreme Wetterlagen in den vergangenen Monaten.

Regierungen tragen, wie auch schon in den vergangenen Krisen, teilweise dazu bei, die Lage zu verschärfen. Unter anderem Russland, der weltgrößte Weizenexporteur, schränkte den Export einiger Agrarprodukte ein. Protektionistische Maßnahmen wie Ausfuhrverbote galten als Brandbeschleuniger, der die Preisentwicklung ab 2007 krisenartig anheizte.

Spürbar sind die steigenden Lebensmittelpreise auch in den Industrieländern wie Deutschland, wo sie zu einer – allerdings von moderatem Niveau aus – anziehenden Inflation beitragen. In Entwicklungsländern machen Nahrungsmittelpreise nicht nur einen viel größeren Anteil der Lebenshaltungskosten der Bevölkerung aus. In vielen Fällen ist das Einkommen der Menschen und der Wert der lokalen Währungen durch die Corona-Krise gesunken. Da Lebensmittelimporte meist in Dollar bezahlt werden müssen, steigt der Preis für die Verbraucher in diesen Ländern noch einmal stärker. „Für Millionen bereits notleidende Familien rücken die rapide steigenden Preise eine einfache Mahlzeit außer Reichweite“, warnt WFP-Direktor Nikoi.

Gesunde Lungen dank Ferkelimpfungen

Eine österreichische Studie an 976 Tieren zeigt, dass Lungenveränderugen vom Impfstatus abhängig sind.

Standardisierte Untersuchungen von Schweinelungen am Schlachtband liefern objektive Informationen über Lungengesundheit einer Herden. In einer Studie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurden retrospektiv die Lungen von Schlachtschweinen aus elf Kombi- und einem Mastbetrieb mittels des Ceva Lung Program (CLP) untersucht,

Erfasst wurden Veränderungen nach Slaughterhouse Pleurisy Evaluation System (SPES), auch der EP-Index (Enzootische Pneumonie) wurde ermittelt und den Parameter dorsokaudale Pleuritis, kraniale Pleuritis und Bronchopneumonie.

Es handelte sich um Betriebe mit kleinen. mittleren und großen Sauenherden. Alle Betriebe klagten über Hustenprobleme in der Schweinemast. Die Lungen wurden von zwei Untersuchern bewertet. Von den insgesamt 976 ausgewerteten Tieren waren 774 (79,3%) als Ferkel gegen M.hyo+ PCV2 geimpft worden. Von diesen waren 11,6% auch gegen PRRSV und 21,2 %gegen APP geimpft. Von den nicht gegen M. hyo geimpften Tieren (n-202) war auch keines gegen PRRSV und und APP und nur 22 Tiere gegen PCV2 geimpft.

Lungen von Schweinen, die geimpft wurden, wiesen deutlich weniger Läsionen auf. Der erhobene mediane EP-Index bei den geimpften Tieren lag bei 2,0, während die Indexzahl von 5,0 bei den nicht geimpften Tieren deutlich darüber liegt.

Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass sich eine Ferkelimpfung gegen M. hyo (und PVC2) nicht nur, wie zu erwarten, günstig auf den EP-Index, sondern sich auch auf alle hier erfassten Lungenparameter auswirkt. Dies gilt insbesondere für die dorsokaudale Pleuritis sowie eine Bronchopneumonie, die durch bakterielle Erreger verursacht werden. Dazu gehören allen voran APP, Hämophilus parasusis, Pasteurella multocida und a-hämolysierende Streptokokken.

Und je größer die Sauenzahl desto positiver ist der Einfluss auf die Parameter Bronchopneumonie und EP- Index. Leider hat dann der Mäster die Probleme mit den gemischten kleinen Herkünften von nicht so professionell geführten Betrieben.

Diese Daten zeigen, dass die genannten Impfmaßnahmen nicht nur das Auftreten einer EP verringern, sondern sich postiv auf alle untersuchten Lungenparameter im Sinne einer Prävention von Atemwegserkarnkungen auswirken.

FarmLife beginnt bald Countdown läuft

Liebe Bäuerinnen und Bauern!

Wie von Dr. Thomas Guggenberger Mag. Norbert Marcher und Schweinevermarktungsring (SVR) angekündigt, beginnen wir nun mit der Datenerhebung zur Nachhaltigkeitsbewertung von Schweinemastbetrieben.

Grundvoraussetzung zur Teilnahme:

Sie können kostenlos am Kurs teilnehmen, müssen dafür aber bis zum Kursbeginn am 3. Mai ein eigens Konto unter www.farmlife.at angelegt haben. Sie verfügen grundsätzlich über ihre Betriebsdaten im Kalenderjahr 2020

Organisation: Derkurs findet Online an drei Kursabenden von jeweils 19:00 bis maximal 21:30 statt.

Kurstermine:

Montag, 3. Mai, 19: 00 – 21:30 –> Einführung und Erfassung Betriebsdaten

Dienstag, 04. Mai 19:00 – 21:30 –> Feldarbeiten und Ertrag

Mittwoch, 5. Mai, 19:00 – 21: 30 –> Zu- und Verkäufe

Kursbegleitung mit Zoom:

1.) Bereiten Sie bitte ihre Arbeitsumgebung wie in diesem Video vor https://youtu.be/ifAYlvhuNo ( oder lesen sie das beiliegende PDF-Dokument)

2.) Sarten Sie FarmLife, melden Sie sich bitte an.

3.) Gehen Sie in den Bereich ,,Termine und Protokolle“

4.) ,,Klicken und in den Onlinekurs einsteigen“ –> Passwort 1234

Das Team der Forschungsgruppe Ökoeffizienz der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Fleischwerke Marcher und SVR freut sich auf eine erfogreiche Zusammenarbeit und dankt für euer Vertrauen.

Von Jänner bis April Schweinemast nicht rentabel

Schweinemäster haben trotz gestiegener Erlöse seit dem Jahresbeginn und jetzt fallenden Preisen Verluste geschrieben. Denn die Kosten sind zwischenzeitlich deutlich gestiegen.

Die ersten vier Monate dieses Jahres sind für die Schweinemäster wirtschaftlich sehr schwierig gewesen. Nachdem durch die Corona- Pandemie und das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland das Preisniveau für Schlachtschweine im Herbst des vergangenen Jahres deutlich gesunken war, ist ein Vollkosten deckendes Wirtschaften in der Schweinemast nicht mehr möglich gewesen.

Nun sind zwar seit Mitte Februar die Erlöse für Schlachtschweine sehr stark gestiegen, jedoch erhöhten sich gleichzeitig die Kosten für Ferkel und Futter. Daher wirkte sich die verbesserte Erlössituation nicht gewinnbringend aus. Im April stehen den Erlösen in der Schweinemast deutlich höhere Kosten gegenüber. Die Verluste betragen nach dem Modell der Agrarmarkt 21 Euro je Schwein. Trotzdem bleibt vor dem Hintergrund eines insgesamt knappen Schweineangebotes , denn die Hoffnung stirbt zuletzt, auf steigende Schweinepreise und dann eine profitable und wirtschaftliche Schweinemast in diesem Jahr.

Es geht wieder bergab mit dem Schweinepreis

Die deutschen Absatzprobleme führen aktuell dazu, dass auch bei uns in Österreich trotz ausgewogener Marktverhältnisse die Schlachtschweine Notierung sinkt. Laut Österreichischer Schweinebörse passten Angebot und Nachfrage gut zueinander. Trotz reibungsloser bis flotter Abholung der schlachtreifen Partien lag das durchschnitliche Schlachtgewicht anhaltend bei hohen 98,7 kg. Das Exportventil nach China war weit offen und machte die vorübergehende Flaute im Frischfleischgeschäft teilweise wett.

Auch auf den österreichischen Ferkelmarkt ist der Höhepunkt der knappen Versorgungslage überschritten. In Nieder- und Oberösterreich besteht noch eine relativ große Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Dagegen herrschen in der Steiermarkt bereits weitgehend ausgeglichene Verhältnisse.

Der EU-Schweinemarkt bot ein uneinheitliches Bild. Unterschiedliche Entwicklungen sowohl auf der Angebot als auch der Nachfrageseite führten zu steigenden, unveränderten und sinkenden Notierungen. Dänemark verdankte die Anhebung vor allem den Exporten nach China. Der Anstieg in Frankreich kam durch ein sinkendes Angebot und eine Belebung der Fleischnachfrage zustande. In Deutschland haben sich Angebotüberhänge gebildet und der Preis rutschte um 8 Cent nach unten.

Bodenpreise: Das kostet der Hektar Ackerland die Bauern in Europa

Die Unterschiede zwischen den Bodenpreisen in Europa sind riesig. Deutschland gehört mit zu den Ländern, wo der Boden am teuersten ist. Außerdem sind die Bodenpreise hierzulande mit am stärksten gestiegen. Gleichzeitig ist Deutschland das Land mit den größten regionalen Preisunterschieden. Die Bodenpreise in der EU liegen weit auseinander – von 3.500 Euro im Baltikum bis 115.000 Euro in einigen deutschen Regionen.

Deutschland gehört zusammen mit Italien, dem Vereinigten Königreich und Irland, zu den Ländern mit den teuersten Ackerböden. An die Preise in den Niederlanden reicht insgesamt zwar niemand heran – einzelne Regionen in Deutschland haben aber noch höhere Preise. Gleichzeitig gibt es eine Gruppe großer Agrarländer mit erheblich niedrigeren Bodenpreisen – wie etwa Frankreich, Spanien, Polen und noch einige andere.

Am billigsten ist der Boden nach wie vor im Baltikum und in einigen osteuropäischen Ländern – wie etwa Rumänien. Doch speziell in Rumänien hat sich der Boden zuletzt so stark verteuert, dass der Handel staatlich stärker reguliert wurde.

Die Gründe für die großen Preisunterschiede  und für die abweichende Preisdynamik sind komplex. Dennoch lassen sich einige Einflussfaktoren benennen:

1 Die Produktivität der Landwirtschaft,

2 Der Anteil von Bodeneigentum und Pachtland  und die entsprechende Verfügbarkeit von Flächen,

3 Die Situation an den Kredit- und Kapitalmärkten und der Einfluss sogenannter (außerlandwirtschaftlicher) Investoren.

4 Hinzu kommen noch weitere Faktoren, wie der Umfang der staatlichen Regulierung und Kontrolle des Bodenmarktes und die Höhe der sogenannten Transaktionskosten – gemeint sind Steuern und andere Abgaben. Nicht zu vergessen sind die Höhe der Direktzahlungen  und der sogenannte Flächenfrass – oder anders gesagt: Der Alternative Flächenverbrauch durch kommunalen Wohnungs- und Straßenbau, Gewerbegebiete und den Bau von Solarparks oder Windkraftanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen.

Eine wichtige Einflussgröße für die Höhe der Bodenpreise ist offenbar die Größe des Bodenmarktes – oder anders gesagt: Das Verhältnis von Pacht- und Eigentumsflächen und die Mobilität der vorhandenen Flächen.

Ein Vergleich der in Eigentum befindlichen Flächen mit der Höhe der Bodenpreise bestätigt diese Vermutung. So haben einige, vor allem westeuropäische Länder  – mit hohen Eigentums- und niedrigen Pachtanteilen an der insgesamt bewirtschaften Fläche – die höchsten Bodenpreise.

Beispiel Niederlande: Das Land in Europa mit den höchsten Bodenpreisen – dort sind etwa 75 Prozent der Flächen im Eigentum und nur 25 Prozent verpachtetet. Ähnlich ist die Situation in Italien und in Irland. Dort gehören den Bauern über 80 Prozent der Flächen. In Deutschland sind nur knapp 40 Prozent der Flächen im Eigentum der Landwirte – im Süden mehr als im Norden oder im Osten.

In den meisten osteuropäischen Ländern hat der Bodenmarkt – nach dem Ende des Sozialismus einen langen Transformationsprozess durchgemacht – mit recht unterschiedlichen Ergebnissen. So liegt der Anteil an Bodeneigentum in Polen und Rumänien ebenfalls über 80 Prozent – gleichzeitig sind die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in beiden Ländern ziemlich klein.

In Tschechien und der Slowakei sind nur 17 bzw. 11 Prozent der Flächen im Eigentum – der Rest ist  Pachtland – und die landwirtschaftlichen Betriebe sind ähnlich wie in Ostdeutschland sehr groß. Dazwischen liegt Ungarn, mit einem Eigentumsanteil von 44 Prozent und eher gemischten Betriebsgrößen.

Mastschweine: Warten auf Grillwetter

Der Schweinemarkt hat an Schwung verloren und kann sich aktuell nur behaupten. Dabei ist das Lebendange­bot überschaubar und deutlich unter dem Vorjahr.

Es gibt mehrere Gründe für die enttäuschende Entwicklung:

Die Schlachtbetriebe haben wei­terhin Probleme mit Corona-­Neuin­fektionen. Außerdem ist es offenbar immer noch schwierig, ausreichend Personal für die Produktion zu finden. Beides reduziert die Kapazitäten.

Der Dauer­lockdown belastet den Absatz. Zwar setzen die Supermärkte mehr Fleisch ab als üblich. Den fehlen­den Außer­-Haus­-Verzehr kompensiert das aber nicht. „Corona ist schlimmer als die ASP“, bringt es ein süddeut­scher Vermarkter auf den Punkt.

Die kühle und feuchte Witterung bremst die Lust auf Fleisch. Dem Ver­nehmen nach hatten einige Schlachter deshalb zuletzt sogar Preisabschläge gefordert.

Soweit kam es dann glücklicher­weise nicht, und grundsätzlich bleiben die meisten Marktteilnehmer auch zuversichtlich. Denn das Angebot bleibt im Vergleich zum Vorjahr recht klein. Außerdem wird die Witterung nun langsam besser. Grillwetter und Spargelzeit sind Garanten für bessere Fleischnachfrage. „Ich rechne auch mit einem Nachholbedarf, wenn die Corona­-Maßnahmen endlich gelockert werden“, erklärt ein Händler. Konsumenten suchen zunehmend Anregungen für immer neue Gaumenfreunden. Dies gilt nicht zuletzt auch für Schweinefleischgerichte, was den Dänischen Fachverband der Land- Ernährungswirtschaft veranlasste, in Zusammenarbeit mit der anerkannten Sensorik- Spezialistin Lisbeth Ankersen eine Food- Pairing-Analyse durchführen. Dabei ging es darum, Zutaten mit gemeinsamen Geschmackskomponenten zu finden. Letztere wurden auch chemisch analysiert.

Schweinefleisch hat generell gemeinsame Geschackskomponenten mit Champigion, Sahne, Weißkohl, Kartoffel (gebacken und gekocht), Mandel, Milch, Nelke, Erdnuss, Cheddar, Apfel und Butter, Diese ergeben somit schmackhafte Kombinationen. Wobei es ein Unterschied ist, ob es sich um einen Schweinebraten aus den Backofen, braisierte Schweinebacken oder Bauchspeckscheiben aus dem Backofen handelt.

Was allerdings schon jetzt preisstüt­zend wirkt, ist die hohe internationale Nachfrage nach Schweinefleisch. Däni­sche Exporteure berichten von einer „starken Dynamik“ im Asiengeschäft, die vor allem von China ausgeht. Auch die USA profitieren und haben derzeit Schweinepreise von umgerechnet rund 1,90 €/kg SG – so hoch wie lange nicht. 

Billa-Box: Konkurrenz zu den Bauern befürchtet

Die Billa-Kette startete ein neues Outlet-Konzept. In sogenannten „Regional Boxen“ werden alltägliche Artikel auf Selbstbedienungsbasis angeboten. Nicht nur Bauern sehen diese Vertriebsform als Kampfansage an die bäuerlichen Direktvermarktungsaktivitäten.

In vier Oberkärntner Gemeinden (Baldramsdorf, Dellach im Drautal, Flattach und Mörtschach) startete die Lebensmittel-Kette Billa ein neues Shop-Konzept auf Selbstbedienungsbasis. In diesen sogenannten Billa-„Regional-Boxen“ werden auf einer Verkaufsfläche von nur 11 m2 Artikel des täglichen Bedarfs sowie Erzeugnisse von lokalen Produzenten angeboten. Das Konzept soll auf ganz Österreich ausgerollt werden, heißt es von Seiten Billas in der Kärntner Woche.

Frankreichs Schweinefleischerzeuger schließen sich zusammen

Zehn Erzeugerorganisationen aus dem Schweinefleischbereich haben sich in Frankreich zur Vereinigung „Porc Grand Ouest“ zusammengeschlossen. Sie umfassen ca. die Hälfte der franz. Schweineproduktion.

In Frankreich haben sich zehn Erzeugerorganisationen aus dem Schweinefleischbereich zusammengeschlossen und die Vereinigung der Erzeugerorganisationen (AOP) „Porc Grand Ouest“ gegründet. Der „Grand Ouest“ ist keine offizielle geografische Einteilung oder Gebietskörperschaft, sondern umfasst im Kern die Bretagne und das Pays de la Loire. Wie die bretonischen Fleischerzeugergemeinschaften (UGPVB) im Anschluss an die konstituierende Generalversammlung in der vergangenen Woche mitteilten, wurden auf dieser die Satzung und die Statuten beschlossen. Im Anschluss daran sei ein Antrag auf Anerkennung der neuen Vereinigung beim Pariser Landwirtschaftsministerium gestellt worden. Erst wenn das erfolgt sei, könne mit der Arbeit begonnen werden.

Laut UGPVB kommen in der neuen AOP Erzeuger zusammen, die mit 11,5 Mio. vermarkteten Schweinen fast die Hälfte der französischen Produktion auf sich vereinen. Ziel sei es, die Marktmacht der Landwirte zu stärken, die bereits Mitglied einer Erzeugerorganisation seien, erläuterte die UGPVB, die an der Spitze der neuen Branchenvereinigung steht. Ein weiteres Ziel sei es, „eine Antwort auf die Bedürfnisse des Marktes und die Erwartungen der Verbraucher und der Bürger zu finden“. Darüber hinaus erhofften sich die Erzeuger aus der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Unterstützung, um „strukturierende Projekte“, insbesondere zur Modernisierung von Ställen, durchführen zu können. Als eines der „dringlichsten“ Vorhaben sehen die Erzeuger das Ende der betäubungslosen Ferkelkastration, das Anfang 2022 in Kraft treten soll.

Schweinefütterung: Hohe Leistungen trotz stark N-/ P-reduzierter Fütterung

Das „Minimalproteinkonzept“ des LLG Iden ermögliche trotz stark N- und P-reduzierter Fütterung hohe biologische Leistungen der Mastschweine. Einsparungen von 20 % N und 30 % P seien damit erzielbar.

Die Vorgaben der Düngeverordnung machen eine N-/ P-reduzierte Fütterung in der Schweinehaltung zukünftig unabdingbar. Wie eine nährstoffreduzierte Fütterung ohne Auswirkungen auf die biologischen Leistungen von Mastschweinen umgesetzt werden kann, zeigte Dr. Manfred Weber von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Iden in Sachsen-Anhalt bei einer Presseveranstaltung von Topigs Norsvin, Proteinmarkt und Evonik. Laut den neusten Versuchsergebnissen im Projekt „Umweltgerechte Mastschweinefütterung – Minimalproteinkonzept“ könnten gegenüber den bisherigen Standard-Ausscheidungswerten einer „stark N-/P-reduzierten“ Fütterung bis zu 20 % an Stickstoff- und bis zu 30 % an Phosphorausscheidungen eingespart werden. Dabei habe die Nährstoffeinsparung keine Auswirkungen auf die biologischen Leistungen der Mastschweine, erklärte Dr. Weber weiter.

Die Ergebnisse gelten laut Dr. Weber auch für Mischungen, die komplett auf den Einsatz von Sojaextraktionsschrot verzichten. Die starke Absenkung der N- und P-Gehalte sei durch den kompletten Verzicht auf Eiweißfuttermittel in der Endmast und den Verzicht auf mineralischen Phosphorzusatz ab der Mittelmast erreicht worden. Ebenso sei der Versuch bei einer optimalen Aminosäurezusammensetzung und einem Verhältnis des Stickstoffs aus essenziellen Aminosäuren zum Gesamtstickstoff von 43 – 50 % durchgeführt worden. Eine entscheidende Voraussetzung für einen derartigen Erfolg seien allerdings genaue Kenntnisse über die Inhaltsstoffe der eingesetzten Futtermittel, so Dr. Weber.

Österreicher haben hohe Meinung von Landwirtschaft

Österreichs Landwirte können sich überwältigender Zustimmungsraten in der Bevölkerung erfreuen. 94 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben laut einer Umfrage ein positives Bild von ihnen, 90 Prozent und mehr glauben, dass die heimische Landwirtschaft die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln sichert sowie ein wichtiger Teil der heimischen Kultur und der Lebensqualität am Land ist.

Mehr als vier von fünf Österreichern gehen davon aus, dass der Beruf der Landwirte auch in Zukunft wichtig für die Gesellschaft sein wird und befürworten ein Pflichtfach Landwirtschaft in der Schule, ergaben zwei Umfragen des Marktforschungsinstituts KeyQUEST zum Selbst- und Fremdbild der Landwirte. Das wichtigste Thema im Zusammenhang mit der bäuerlichen Produktion ist die Qualität von Lebensmitteln, dahinter folgen das Tierwohl und die Herkunft der Lebensmittel. „Darum setze ich mich für die im Regierungsprogramm vereinbarte Umsetzung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in verarbeiteten Produkten und in der Gemeinschaftsverpflegung ein“, so Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Allerdings ist das Selbstbild der Landwirtinnen und Landwirte deutlich schlechter als die Außenwahrnehmung. Nur 51 Prozent von ihnen sehen ihr eigenes Image positiv. „Das zeigt, dass wir noch stärker von der Wertschöpfung zur Wertschätzung kommen müssen“, sagt dazu Köstinger. Auch Ankündigungen der Konsumenten, wonach 87 Prozent bereit wären, für Produkte mit höheren Tierwohlstandards mehr zu bezahlen, müssten sich erst in den Kaufentscheidungen niederschlagen, so die Ministerin.

Unterschiedlich ist auch die Wahrnehmung der Medien in diesem Zusammenhang. Während zwei Drittel der Bürger die Darstellung der heimischen Landwirtschaft in den Medien als „ausgewogen“ einstufen, glaubt das nur ein Drittel der Landwirtinnen und Landwirte. Spielentscheidend dürfte das aber ohnehin nicht sein, gaben doch mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ihr Bild von der Landwirtschaft durch direkte Kommunikation mit Bäuerinnen und Bauern, Bekannten und Verwandten, beim Direkteinkauf oder bei Besuchen am Bauernhof geprägt worden sei. Fernsehen, Radio, Internet und Tageszeitungen sind hierbei zweitrangig.

FarmLife- Das Projekt ist kurz vor dem Start

Das FarmLife Schweineprojekt in Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Guggenberger von der HBLFA Raumberg- Gumpenstein (Institut für Nutztierforschung) und Mag. Norbert Marcher (Fleischwerke- Marcher) mit dem Schweinevermarktungsring (SVR) geht in die fInale Phase.

Vorab sollen sich alle Interessenten vom SVR und alle gern gesehene Gäste auf www.farmlife.at einloggen und registrieren. Beim eigenen Passwort keine Sonderzeichen und das Jahr 2020 anlegen. Dr. Thomas Guggenberger kann die Eintragungen mit verfolgen und dann werden drei Zoom- Meetings zur Einschulung statt finden. Für die Teilnehmenden wird es seitens der Firma Marcher eine Überraschung geben.

Die genauen Termine zu den Zoom – Meetings werden nach gegenseitiger Absprache in Kürze hier bekannt gegeben. Für offene Fragen stehen Johannes Kulterer- 0664/3506450 und Martin Suette- 0664/4539448 zur Verfügung.

Wer sich schon im Testbetrieb einlesen will , kann das mit dem Email: max.mustermann@farmlife.at und dem Passwort 123456 machen.

Schweinepreise: Markt schon wieder auf der Kippe?

Die Schweinepreise können sich diese Woche einigermaßen behaupten. Der Grund für den aufkommenden Druck ist das über dem Bedarf liegende Angebot. Das zeigen auch die steigenden Schlachtgewichte. Sowohl Erzeuger als auch Schlachter rechnen jedoch damit, dass die Überhänge rasch abgebaut werden.

In der laufenden Woche erwarten die meisten Marktbeobachter jedoch einen zügigen Abbau der über Ostern entstandenen Überhänge, sodass es zu zunächst nicht zu Problemen am Markt kommen dürfte.

Diese Marktlage hat im Grunde auch die letzte ISN-Auktion bestätigt: Dort sind die Schweinepreise am Dienstag (6.4.) um 1 Cent auf 1,54 Euro zurückgegangen. Außerdem fanden nur gut 40 Prozent der auf der Auktion angebotenen Schweine einen Abnehmer.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) berichtet außerdem, dass die Situation am Fleischmarkt zuletzt ebenfalls einigermaßen stabil war. Die meisten Artikel wurden auf Vorwochenniveau gehandelt, nur bei Schinken und Schulter gaben die Preise um 1 bis 2 Cent nach.

Mit Blick auf das bevorstehende Wochenende erwartet die VEZG jedoch eine leichte Nachfragebelebung: Begründend wird das einerseits mit der Vorbereitung auf die nahende Spargelzeit. Zum anderen geht man davon aus, dass das Wetter zu Beginn der kommenden Woche erste Grillaktivitäten erlauben könnte. Insgesamt rechnen die VEZG-Experten für die kommende Woche deshalb mit einem ausgeglichenen Markt und stabilen Preisen.

Zu Beginn der neuen Schlachtwoche fällt das Angebot schlachtreifer Schweine bedingt durch feiertagsbedingte Überhänge etwas umfangreicher aus. Insgesamt sind die Marktverhältnisse jedoch ausgeglichen, sodass mit unveränderten Schweinepreisen gerechnet werden kann, berichtet die VEZG in ihrer Markteinschätzung.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war deutlich höher als in der Vorwoche und wird mit 241.300 angegeben. Das waren 20 Prozent mehr als in der Vorwoche, als 201.700 Schweine abgerechnet wurden.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 98,4 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche erstmals seit langem wieder ein Anstieg des Schlachtgewichts von 0,3 kg.

Trotz verkürzter Vermarktungswoche läuft der Handel mit Ferkeln überwiegend lebhaft. Angebot und Nachfrage stehen sich knapp ausgeglichen gegenüber. In der 14. Woche tendieren die Preise sehr stabil, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wird für den Zeitraum vom 08. bis 14. April mit 53 Euro je Stück angegeben. Das sind zur Vorwoche unveränderte Preise.

Bei uns in Österreich fließen die schlachtreifen Schweine trotz Osterfeiertag planmäßig ab. Nachösterlicher Auffüllbedarf im LEH und in der Fleischverarbeitung sowie angesagte oder nicht Wetterverbesserung incklusive erwarteter Impulse bei Grillartikeln halten den Warenstrom auf Trab. Die Exporteure nach China berichten von preislicher Zurückhaltung der asiatischen Abnehmer, dem umfangreichen Absatz Richtung Fernost dürfte dies aber keinen Abbruch geben.

Um 42% weniger CO2 durch Donau Soja-Tierfutter

Schweinefleisch der Gustino-Marke „Strohschwein Klimafit“ mit Donau Soja-Fütterung verursacht um 42% weniger CO2-Emissionen. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Durch den Einsatz von Donau Soja-zertifiziertem Tierfutter können rund 42% der CO2-Belastung aus der österreichischen Schweinefleischproduktion vermieden werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Österreich, die von Donau Soja gemeinsam mit Gustino-Geschäftsführer Johann Schlederer und dem Geschäftsleiter für Beschaffung und Sortimentspolitik von Transgourmet Österreich, Manuel Hofer, präsentiert wurde.

„Es macht einen wesentlichen Unterschied, wie wir unsere Nutztiere halten und füttern“, sagte Donau Soja-Geschäftsleiterin Susanne Fromwald. „Gustino geht mit seiner Marke ‚Strohschwein Klimafit‘ voran. Wenn regionales, gentechnikfreies Donau Soja zum Einsatz kommt, profitieren regionale Betriebe, Umwelt und Klima“, erklärte Schlederer. Schweinefleisch der Gustino-Marke „Strohschwein Klimafit“ mit Donau Soja-Fütterung verursacht 2,5 kg CO2 pro kg Schweinefleisch, während eine vergleichbare Produktion mit Soja aus Übersee auf 4,3 kg CO2 pro kg Fleisch kommt. Das bedeutet eine Reduktion von 1,8 kg CO2 pro kg Schweinefleisch oder ein Minus von 42% der Emissionen. Auf ganz Österreich gerechnet, könnte durch die Umstellung der gesamten Schweinefütterung auf Donau Soja insgesamt rund 1 Mio. t CO2 pro Jahr vermieden werden.

„Als Österreichs größte Schweine-Erzeugergemeinschaft sehen wir uns verpflichtet, die Schweinehaltung auf die Bedürfnisse des Marktes auszurichten“, betonte Schlederer in seiner Funktion als Geschäftsführer des VLV und der Österreichischen Schweinebörse. Seit 30 Jahren besteht das Markenprogramm Gustino, jetzt erfolgte das Upgrade zur „Klimafit“-Stufe, berichtete Schlederer. Das bedeutet ein Vollspaltenverbot, 60% mehr Platz, Stroheinstreu und als Eiweißfutter Donau Soja.

Seit 2018 bekommen Gustino-Schweine überwiegend Donau Soja-zertifiziertes Soja ins Futter – das garantiert europäische Herkunft, Nachhaltigkeit und Gentechnikfreiheit. Im Handel findet sich Donau Soja im „Vonatur Strohschwein“ bei Transgourmet, über Gustino beim „Voralpen Strohschwein“ bei Lidl, aber auch bei Spar („TANN schaut drauf“). Auch Edeka-Märkte in Passau stehen auf der Gustino-Liste.

„Mit dem Strohschwein haben wir eine nachhaltige Alternative zum verknappten Bio-Angebot geschaffen“, so Hofer. Nachhaltigkeit steht für Transgourmet Österreich an oberster Stelle. „Wir unterstützen die kleinstrukturierte Landwirtschaft, die Verarbeitung in der Region und natürlich mit Donau Soja die Erhaltung der Regenwälder“, unterstrich Hofer.

Bei der Herstellung tierischer Lebensmittel sind bereits die Futtermittel CO2-relevant. Global betrachtet verursacht vor allem die Änderung der Landnutzung, also die Schlägerung von Waldflächen oder die Umwandlung von Grünland in Ackerland, große Mengen Treibhausgase. Zwischen 2000 und 2016 sind im Amazonas-Gebiet und im Cerrado geschätzte 5,3 Mio. ha Naturflächen für den Sojaanbau abgeholzt worden. „Diese Zahlen bestätigen das enorme Potenzial im Schweinebereich“, sagte Fromwald. Je mehr Betriebe dem Vorbild von Gustino folgten, umso leichter könnten heimische Konsumenten ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz beim täglichen Einkauf leisten.

Russland: Schweinefleischausfuhren verdoppelt

Russland hat sich zum weltweit siebtgrößten Schweinefleischexporteur entwickelt. Die Fleischimporte wurden 2020 so gut wie eingestellt – und hat sich vom globalen Großimporteur von Schweinefleisch zu einem weltweit bedeutenden Exporteur entwickelt. Wie der dänische Dachverband der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) berichtete, sind die russischen Schweinefleischausfuhren im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 92.720 t oder 86,0 % auf 200.580 t gestiegen. Damit war Russland weltweit siebtgrößter Exporteur dieses Produkts, und laut der russischen Regierung soll der globale Verkauf weiter vorangetrieben werden.

Im Berichtsjahr haben insbesondere die Ausfuhren nach Vietnam mächtig Fahrt aufgenommen; sie legten um fast das Fünffache auf 63.470 t zu. Das asiatische Land hatte nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) einen erhöhten Einfuhrbedarf. Bemerkenswert ist, dass die russischen Exporte dorthin vor allem über gekühltes und gefrorenes Schweinefleisch gewachsen sind; diese Warenposition machte gut drei Viertel der Gesamtausfuhr aus. Bei den konkurrierenden Anbietern aus der Europäischen Union lag dieser Anteil nur bei knapp einem Drittel, denn es wurden mehrheitlich Schlachtnebenerzeugnisse und Speck nach Vietnam geliefert. Hongkong rangierte auf Rang zwei der russischen Kundenliste. Die dorthin verkaufte Menge nahm um 77,1 % auf 47.650 t zu und bestand größtenteils aus genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen.

Die russische Einfuhr von Schweinefleisch, die vor acht Jahren noch die Marke von 1 Mio. t überschritt, spielte 2020 kaum noch eine Rolle. Lediglich 11.330 t wurden eingeführt; das waren fast 90 % weniger als im Vorjahr. Größter Drittlandsanbieter war Chile mit 4.920 t, von denen gut die Hälfte aus Speck bestand. Brasilien, das 2019 noch rund 41.000 t Schweinefleisch nach Russland verkaufte, lieferte im vergangenen Jahr nur noch 422 t gefrorenes Schweinefleisch. Veterinärrechtlichen Unstimmigkeiten mit Russland und lukrativere Absatzmöglichkeiten in China ließen den Warenstrom nahezu komplett versiegen.

Gesundheitsdienst für mehr Tierwohl

Der Startschuss für einen neuen österreichischen Tiergesundheitsdienst (ÖTGD) steht. Dr. Konrad Blaas berichtet über die Details:

Im Tierwohlpaket ist die Einrichtung eines österreichischen TGD ein zentraler Punkt. Den setzen wir gemeinsam mit dem Sozialministerium und den Ländern jetzt um. Der ÖTGD soll die Herausforderungen, die an die Tierhalterinnen und Tierhalter gestellt werden, in praktikable Aufgabenpakete aufbereiten. Wir wollen einen verbesserten Rahmen für eine stärkere Zusammenarbeit schaffen und erwarten uns dafür neue Impulse und Antworten, denn Tierwohl, Tiergesundheit und der Einsatz von Tierarzneimitteln sind zentrale Themen für die Tierhaltung geworden und werden es bleiben.

In den nächsten zwei Jahren sollen die rechtlichen, organisatorischen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich der ÖTGD Ende 2022 als eigenständige Organisation konstituieren kann. Mit 2023 soll die Organisation dann operativ voll einsatzfähig sein. Durch das EU-Tiergesundheitsrecht ist auch das österreichische Veterinärrecht neu aufzustellen. Mit dem Bekenntnis der Länder zu einem ÖTGD kann das Gesundheitsressort diese Organisation in den zukünftigen Rechtsrahmen einbauen und ihre Rechte und Pflichten zuweisen.

Der Aufbau der neuen Struktur ÖTGD wird mit nationalen Mitteln unterstützt. Für 2021 stelllen das BMLRT und die Länder 290.000 € zur Verfügung. Über die Finanzierung für 2022 wird im Herbst entschieden. Das Sozialministerium steuert Mittel aus dem Digitalisierungsfonds für den Aufbau der zentralen Datenbanklösung bei.

Im BMLRT arbeiten sie intensiv am Gap- Strategieplan, der die Grundlage für die nächste Förderperiode ab 2023 sein wird. Die Maßnahme ,, Zusammenschlüsse“ wurde so konzipiert, dass vielfältige Formen der Zusammenarbeit von Betrieben und Organisationen unterstützt werden können. Die Zusammenarbeit von Landwirten und Tierärzten, von Länder- TGD´s und der Dachorganisationen der Tierhaltung in einem ÖTGD mit den Zielsetzungen- Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierwohl würde ausgezeichnet passen. Programme wie die Schwanzbeißen-Risikoanalyse sollten künftig einheitlich umgesetzt werden. Die Länder werden aber weiterhin Schwerpunkte setzen können.

Einladung zur Vorstandssitzung

Donnerstag, 8. April 2021
13:30 Uhr
Bildungshaus Schloss Krastowitz
Tagesordnung:

  1. Eröffnung und Begrüßung
  2. Bericht des Obmannes
  3. Zukünftige organisatorische Ausrichtung der
    Kärntner Schweineproduktion
  4. Allfälliges

Um verlässliches Erscheinen wird gebeten!
Josef Brunner, Obmann

Wie gesund sind Bio-Produkte wirklich?

Bio boomt. Im Rahmen der immer größer werdenden Nachfrage nach Bio-Produkten untersuchen Forscher seit Jahren den Gesundheitswert von Bio-Lebensmitteln. Sind Produkte mit Bio-Siegel wirklich gesünder als konventionelle Lebensmittel? Nein, sagen nun auch Wissenschaftler der Universität Stanford nach einer großangelegten Studie. Dennoch lohnt sich Bio für den Verbraucher – und für die Umwelt.

Bio-Supermärkte schießen wie Pilze aus dem Boden, selbst die Discounter entwickeln eigene Bio-Linien – das Geschäft mit BIO Lebensmitteln boomt wie nie zuvor. Aber ist der, der Bio-Produkte kauft, automatisch ein Besser-Esser und lebt gesünder?

Eine großangelegte Übersichtsstudie der Universität Stanford bestätigt nun, dass Bio-Produkte nicht zwingend gesünder sind als andere Lebensmittel. „Wir konnten keinen großen Unterschied zwischen konventionellen Produkten und Bio-Lebensmitteln feststellen“, so Studienleiterin Dena Bravata. Für die Meta-Analyse wählten die Wissenschaftler aus tausenden von Studien die 237 relevantesten aus und setzten sie in einen Zusammenhang. Im Fokus standen dabei der Vergleich vom Nährstoffgehalt sowie der Belastung mit Pilzen, Bakterien und Pestiziden.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss: In Sachen Vitamingehalt unterscheiden sich Bio-Produkte und konventionelle Produkte kaum. Auch beim Fett- und Proteingehalt sowie bei der Belastung mit Krankheitserregern gibt es keine Differenzen. „Wir waren etwas erstaunt, dass wir nichts gefunden haben“, so Co-Autor Crystal Smith-Spangler in einer Mitteilung der Universität Stanford.

Über Biolebensmittel gibt es also viele Illusionen: Gesünder, besser für die Umwelt, von Höfen aus der Heimat, mit glücklichen Tieren. Die Wahrheit sieht leider anders aus, und die BIO Konsumenten erhalten für teures Geld nichtwissend teilweise schlechtere Produkte als bei der konvensionellen Produktion!!

Frohe Ostern

Gesunde Osterfestgrüße vom SVR

Zum frohen Osterfest wollen wir euch gratulieren
Vielleicht gelingt es irgendwo, ein Häschen aufzuspüren?
Dann legen wir in seinen Korb ein Blatt mit tausend Grüßen,
das soll es euch als Festgruß bringen; mit seinen flinken Füßen!

Keine Ostergeschenke für Schweinemäster

Die Schweinepreise bleiben in der Woche vor Ostern unverändert. Für einen weiteren Preisanstieg fehlen die Impulse aus dem Exporgeschäft, als auch ein kräftiger Schub bei der Grillfleischnachfrage. Ist aber eher nicht zu rechnen angesichts der wieder rückläufigen Temperaturen. Das Ostergeschäft ist abgeschlossen, und dann ist meistens zwei Wochen flaute. In Deutschland konnten nur 80 Prozent der angebotenen Schweine verkauft werden.

Deshalb tut sich bei den Preisen in Deutschland und in den meisten anderen europäischen Ländern erst einmal nichts- leider leider. Lediglich in Spanien geht es mit den Notierungen weiter steil nach oben. Der Grund. der boomende Absatz der Spanier nach China. Das zieht den gesamten spanischen Markt nach oben.

Laut Österreichischer Schweinebörse stiegen sowohl Angebot als auch Nachfrage leicht. Das durchschnittliche Schlachtgewicht der 98.000 Schweine betrug 98,6 kg. Während der Oster-Lockdown in Wien, Niederösterreich und im Burgenland die Erwartungen im Fleischhandel dämpfte, hoffte man in den restlichen Bundesländern auf impulsgebende Grillaktivitäten.

Aufwärtstrend der Ferkelnotierung vorerst gestoppt. Der österreichische Ferkelmarkt bleibt deutlich unterversorgt und Rückstellungen georderter Partien waren unvermeidlich.