Kategorie: kult.farm

Lidl-Deutschland stellt 50 Mio. € für Initiative Tierwohl zur Verfügung

Die Schwarz Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, will im Laufe des Jahres 2021 über die Initiative Tierwohl (ITW) 50 Millionen Euro zur Unterstützung ihrer Landwirte bereit stellen. Der DBV spricht von einem Trostpflaster und fordert eine Abkehr von der Niedrigpreiskultur.

Klaus Gehrig, Chef der Schwarz Gruppe, reagiert auf die Bauernproteste , indem er einen Dringlichkeitsgipfel mit Spitzen der Handelsunternehmen und Bundesagrarministerin Julia Klöckner ankündigte.

Nach dem Gipfeltreffen verkündete Gehring überraschend, dass die Schwarz Gruppe über die Initiative Tierwohl (ITW) 50 Mio. € zur Verfügung stellen wird. Insbesonders sollen die Mittel den Schweinehaltern zugute kommen die durch die Corona- Pandemie und die Afrikanische Schweinepest (ASP) in große Schwierigkeiten geraten sind, wie es die aktuellen Marktentwicklungen zeigen. Zuletzt stellte der gesamte Einzelhandel insgesamt 130 Mio. € jährlich für die ITW zur Verfügung. Laut eigenen Angaben regte die Landwirtschaftsministerin in dem Gespräch einen Verhaltenskodex an. Mit dem Kodex soll sich der Handel eigene Regeln für ein faires Miteinander geben . Und bei uns in Österreich für Tierwohl und Corona – kein Geld.!!?

Wenigstens nicht schwieriger als letzte Woche bewerten die meisten EU-Länder die aktuelle Lage. Bei uns in Österreich arbeitet die Schlachtbranche auf Hochtouren, um die Überhänge bei Schlachtschweinen abzubauen. Ein Stimmungskiller ist die Verlängerung des Gastro- Lockdown bis Jänner. Die Schlachtgewichte liegen knapp unter 100 kg, und mit ca. 105.000 Schweineschlachtungen in dieser Woche, einem Rekordwert in diesem Jahr, arbeitet die Schlachtbranche auf Anschlag.

Wenn Bauern nicht zu Wort kommen

Wieder einmal wurde die Landwirtschaft in negative Berichterstattung konfontiert.

Am vergangenen Mittwoch wurde auf orf.at ein Artikel über einen Einkaufsführer von Geenpease und der Wiener Tierombudsstelle veröffentlicht, in dem 90% !! des heimischen Schweinefleiches im Handel ein schlechtes Zeugnis ausstellt.

Am selben Abend auf ATV im Anschluß an die Unterhaltungsshow

„Bauer sucht Frau“ wurde unter dem Titel „Was zerstört Österreich“ die Landwirtschaft für die vermeintliche Umweltbelastung an den Pranger gestellt.

Kritik gab es für beide Berichterstatter vom Bauernbund. Wir sind verärgert und fassungslos über eine derart unseriöse Berichterstattung.

Präsident Georg Strasser und Direktor Norbert Totschnig stehen hinter uns Landwirte.“Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten 365 Tage im Jahr nach den höchsten Umwelt- und Produktionsstandarts weltweit. Es kam bei beiden Berichten kein einziger Vertreter der Bauernschaft zu Wort. Aber wir Bauern und Bäuerinnen laden die NGO gerne auf unsere Höfe ein um einmal mitzubekommen was wirklich Sache ist. Nicht vieleicht einmal nur 8 Stunden zu arbeiten sondern wirklich 14- 16 Stunden, und alle Haltungssysteme zu erleben . Aber auch zu sehen das der Bauer oder Bäuerin in der Nutztierhaltung das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt. Nach offenen Briefen vom Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) und Oberösterreichs Bauernbund Direktor Wolfgang Wallner an die zwei Negativ-Bericherstatter. Vom orf.at wurde die Online Meldung später um die Stellungnahme von VÖS Geschäftsführer Michael Klaffenböck ergänzt.

Mit solchen Beiträgen werden immer mehr Bürger gegen uns Bauern aufgehetzt! Daher forden die Medien auf die Berichterstattungen in Zukunft fair und seriös mit Meinungen von beiden Seiten zu gestalten.

Schweinemarkt im Krisenmodus.

In der Europäischen Union werden die Sorgenfalten der Schweinehalter wegen der fehlenden Absatzmöglichkeiten durch den Gastro-Lockdown   sowie die Exportsperre Deutschlands nach China immer tiefer. Auch in Österreich ist der Markt im Krisenmodus angelangt Es kam zu Panikanmeldungen, die nicht gerade förderlich für die Preisentwicklung waren, und durch den Nationalfeiertag, letztwöchig zu fehlender Schlachtkapazität und beginnendem Rückstau.

Überhänge am Schlachtschweinemarkt von ca 25% verzögern die Räumung der Ställe. Das Bestellvolumen des Gastrogroßhandel liegt bei nur 25%. Der gestiegene Umsatz in den Supermärkten wird hingegen aus der Branche mit bis zu 25% beziffert. Mit dem Minus von 75 % im Gastrobereich und dem Plus von 25% auf Seite des LEH kommt die Schieflage des Aktuellen Marktes gut zum Ausdruck.

Mit dem Gastro-Lockdown stieg das Angebot durch Panikanmeldungen schlagartig um 15 %, während sich absatzseitig Zurückhaltung breitmachte. Am Fleischmarkt wird einmal mehr Konkurrenz, speziell aus Deutschland, mit sagenhaft niedrigen Preisen bekrittelt, insbesondere bei nicht entbeintem Fleisch. Allerdings ist auch hier nicht mehr der Boom wie bei den Hamsterkäufen zuletzt spürbar. Eine Kompensation des Gastro-Ausfalls ist daher nur geringfügig möglich. Folge dessen ist auch hierzulande ein erheblicher Angebotsüberhang entstanden, der in nächster Zeit auch eine verzögerte Abholung bei schlachtreifen Tieren mit sich bringen wird.

Die Bundesregierung hat diese Woche eine Vermarktungsoffensive für Schweinefleisch beschlossen. Ähnlich wie im Rinderbereich im Frühjahr soll diese Maßnahme dazu führen, die vorhandenen Mengen an Schweinefleisch über alternative Vermarktungskanäle abzusetzen und den Markt entlasten.

ASP bei Wildschweinen so hoch wie nie

Fast 10.000 ASP-Nachweise bei Wildschweinen in der EU.

Schon jetzt sind die ASP – Fallzahlen des gesamten Kalenderjahres 2019 übertroffen. Neben Deutschland nahmen zuletzt vor allem in Polen, Ungarn der Slowakei und Rumänien die ASP – Nachweise zu.

In der gesamten Europäischen Union einschließlich der Ukraine, Serbiens und Moldaviens hat es nach ANgaben des Tierseuchenmeldesystems (ADNS) vom Jahresbeginn bis zum 26.November insgesamt 9.634 ASP – Nachweise bei Wildschweinen gegeben. Damit wird schon jetzt die Fallzahl des gesamten Kalenderjahres 2019 um gut 50% übertroffen. Neben Deutschland nahmen zuletzt vor allem in Polen, Ungarn, der Slowakei und Rumänien die ASP – Nachweise zu. Ausbrüche in Hausschweinebeständen gab es im November bisher nur in der Ukraine und Rumänien.

Erfreulich ist, dass im bisherigen Jahresverlauf weniger Nutzschweinehaltungen von der Tierseuche betroffen waren als im Vorjahr. Bis zum 26.November wurden 1.120 Ausbrüche in Hausschweinebeständen gezählt, im gesamten Jahr 2019 waren es 1.908 gewesen. Mit Abstand führt dabei Rumänien mit 938 ASP – Vorfällen in Nutzschweinehaltungen auch in diesem Jahr die Liste an.

Vermarktungsoffensive soll Schweinemarkt entlasten

Vor dem Hintergrund eines neuerlichen Preiseinbruchs haben sich VÖS und die ARGE- Rind in einem Schreiben an Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gewandt.

Sie fordern rasche und effektive Maßnahmen zur Unterstützung der Schweine und Rinder haltende Betriebe, die durch den Lockdown mit gewaltigen Umsatzeinbußen kämpfen. Ihre kritsche Lage solle in Form der von Finanzminister Gerhard Blümel angesprochenen Vorlieferanten- Regelung berücksichtigt werden.

Bei der Landesagrarreferentenkonferenz konnte man sich auf die Unterstützung einer Vermarktungsoffensive einigen, die in den nächsten Wochen eine Entlastung am heimischen Markt bringen soll. Ähnlich wie im Rinderbereich im Frühjahr soll diese Vermarktungsoffensive dazu führen, die vorhandenen Mengen an Schweinefleisch über alternative Vermarktungskanäle abzusetzen.

Die beim letzten EU-Agrarministerrat von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger geforderte private Lagerhaltung für Schweinefleisch wurde seitens der Europäischen Kommission bislang noch nicht aufgegriffen.

Auch Ferkelpreis fällt auf 1,80 €/kg

Ein hohes Ferkelangebot bei zu geringer Nachfrage prägt aktuell den Ferkelmarkt. Da die Notierungen in den Referenzmärkten der EU sinken, gibt auch die heimische Ferkelnotierung deutlich nach. Innerhalb nur weniger Monate fielen bei Ferkel und Mastschweinen die Preise vom höchsten Preis der letzten Jahrzehnte auf ein Rekordtief. Damit ist die gesamte Schweine- Produktionskette eine der am stärksten betroffenen Berufszweige von den Auswirkungen der Coronapandemie.

Den Schweinehaltern in Deutschland ist in Folge der Corona-Pandemie durch fehlende Schlachtkapazitäten und eingebrochene Preise bereits ein Milliarden Schaden entstanden. Die Lage der Schweinehalter ist extrem ruinös. Die Betriebe brauchen jetzt schnelle und unbürokratische Corona- Hilfen analog zur Gastronomie, fordert der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Dr. Torsten Staack.

Der Mastschweinepreis ist von mehr als 2 €/kg Anfang März auf 1,19 €/kg abgestürzt, die Ferkelpreise im gleichen Zeitraum von 80 € auf 27 €. Lege man die seit März 30 Mio. vermarkteten Schweine zugrunde, lasse sich wegen Corona ein Verlust von 1,3 Mrd. € kalkulieren. Zusammen mit den Erlöseinbußen durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) belaufe sich dieser sogar auf 1,5 Mrd €. Für die Schweinehalter geht es jetzt um die Existenz, betonte der ISN -Geschäftsführer. Wenn die Politik jetzt nicht handle, nehme sie in Kauf , dass viele Familienbetriebe ihre Schweinehaltung aufgeben müssen.

Merosur: Köstinger macht im EU-Agrarrat Dampf

Unsere Landwirtschaftsministerin brachte beim Treffen der EU- Agrarminister eine Erklärung gegen das Freihandesabkommen ein. Die Ministerin fordert die EU-Mitgliedsstaaten auf Farbe zu bekennen und sich gegen Mercosur zu stellen. Dasss die Verhandlungen zwischen der EU und den Mercisur- Staaten (Argentinen, Brasilien, Paraguay, Uruguay) zur Errichtung einer Freihandelszone bereits über 20 Jahre dauern, zeigt wie umstritten das Thema ist. Mercosur auf den Rücken unserer bäuerlichen Familienbetriebe wird es deshalb mit uns nicht geben, dagegen werden wir weiterhin kämpfen.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist mit Corona- Pandemie und 2 Lockdown voll gefordert , findet aber noch Zeit einen Tierschutzminister zu bestellen der bei uns Bauern alle Alarm Glocken läuten lässt . Er hat nähmlich Martin Balluch (VGT) in den Tierschutzrat des Bundes bestellt. Massenhundehalter Balluch zählt zu Österreichs irrsten Tierrechtler und lehnt unsere bäuerliche kommerzielle Nutztierhaltung ab. Nun ist Tierschutz vielen Österreicher und uns Bauern die wir jeden Tag bei unseren Tieren im Stall sind , ein großes Anliegen und der kritische Austausch verschiedener Interessenvertreter im Tierschutzbeirat gewollt. Ob Rudi Anschober mit Balluchs Bestellung diesem Gremium einen guten Dienst erwiesen hat, darf bezweifelt werden und wird von uns Bauern Sturm und Blitz ernten.

Fast zeitgleich kommt aus dem Gesundheitsministerium das Ansinnen, im Umfeld Minderjähriger solle nicht mehr für Milchprodukte, Joghurts oder Fischstäbchen geworben werden. Auch damit sorgt Anschober bei fast allen für großes Unverständniss. Fasst möchte man in Zeiten wie diesen mitleidig zurufen: Rudi, Rudi gib auf Dich acht!

Mit mindestens 1,5 Mio. € pro Woche beziffert der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) die Verluste durch den zweiten Lockdown. Schon der erste Lockdown hatte uns Schweinebauern das 50 Mio. € gekostet.

Schweinepreise: Absturz geht weiter- Lage dramatisch

Die Schweinepreise stürzen nochmals tief nach unten- auf ein Niveau, dass wir Bauern zuletzt vor 9 Jahren hatten. Auslöser für den weiteren dramatischen Preisabschlag dürften die massiven Einbußen durch die Schließung der Gastromonie und die Konsequenzen für das Weihnachtsgeschäft gewesen sein.

Damit dürfte der gewaltige Angebotsstau in Deutschland am Lebendmarkt nicht so schnell kleiner werden, obwohl Tönnies in Rheda- Wiedenbrück seit Montag eine coronakonform umgebaute Zerlegelinie für Schinken in Betrieb genommen hat. Damit wird jedoch das Wachstum des Überhangs von aktuell etwa 600.000 Schlachtschweinen gestoppt.

Die niederländische Preis-Notierung rutschte zuletzt sogar noch unter das schon niedrige deutsche Preisniveau. Damit bleibt der Konkurrenzdruck am innereuropäischen Schweine- und Fleischmarkt extrem hoch. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter berichtet, dass es aggressive Preisofferten insbesonders aus Deutschland und Dänemark am Markt gibt.

Die VEZG meldet für den Zeitraum vom 19.-25. November einen Schweinepreis von nur noch 1,19 Euro je Indexpunkt.

Erneut gehen die Schweinepreise auf den Höfen zurück, an der Theke aber nicht. “ Wer kassiert hier ab“ fragt BBV- Präsident Heidl. Der Verkaufspreis im Lebensmitteleinzelhandel ist aber seit dem Frühjahr weitgehend stabil und steigt zum Teil sogar, während die Erzeugerpreise sich im gleichen Zeitraum nun fast halbiert haben. Damit steigt die Spanne gewaltig an. Da muss ich den Finger schon in die Wunde legen und fragen: Wer verdient an dieser Krise? Irgend jemand in der Wertschöpfungskette macht sich hier auf Kosten der Bauern die Taschen voll“, kritisiert Bauernpräsident Walter Heidl. Auch bei uns in Österreich…

Vertrag unterzeichnet: Tönnies baut Schlachthof in China

Die Tönnies Unternehmungsgruppe baut einen Schlachthof in China für bis zu sechs Millionen Schweinen jährlich. Das Unternehmen ist überzeugt vom Wachstum in Asien.

Gemeinsam mit der Dekon Group, einer Tochter der West Hope Group, wird das Schlachtunternehmen Tönnies in der Region Sichuan ein Schlacht- und Zerlegezentrum für zunächst zwei Millionen Schweine errichten. Dies kann im zweiten Schritt auf bis zu sechs Millionen Schweineschlachtungen im Jahr ausgeweitet werden, mehr als ganz Österreich im Jahr schlachtet.

Das Joint Venture hat ein ausgeglichendes Mehrheitsverhältnis von jeweils 50 Prozent. Insgesamt umfasst das Investitionsvolumen rund 500Mio. Euro, ein Großteil davon fließt in die landwirtschaftliche Erzeugung. Die Dekon Group mästet in China derzeit rund zwei Millionen Schweine jährlich.

Und in Holland werden 70.000 Zuchtsauen abgestockt, in Dänemark auch weil sie 30 % weniger Ferkel nach Deutschland liefern können und in Deutschland verlieren die Schweine auf breiter Front alles.

Ein Kommentar von Dr. Willi Kremer-Schillings, bekannt als Bauer Willi:

Ende Oktober hat die EU-Kommission eine Einigung zur GAP präsentiert. Erfreut über die Ergebnisse zeigte sich unsere Agrarministerin Elisabeth Köstinger: „Damit ist der bisherige österreichische Weg und unser Agrarmodell gesichert.“

Doch können Bauern wirklich zufrieden sein? Wohl kaum. In ganz Europa stellten viele von ihnen in jüngster Vergangenheit grüne Kreuze auf ihre Flächen – als stillen Protest. Was hat die Landwirte dazu gebracht?

Es ist die blanke Angst. Angst um die Zukunft ihrer Betriebe und ihrer Familien. Und es ist immer noch die Angst, bei den immer neuen Pakten, Deals und Strategien nicht mehr mitzukommen und schließlich den Betrieb aufgeben zu müssen. Deshalb bedarf es eines neuen Aufbruchs.

Wir brauchen im wahren Sinne des Wortes eine Agrarwende! Eine Agrarwende hin zu einer Politik der Realitäten – weg von den theoretischen Fantasien urbaner Eliten. Es gibt einige Gruppierungen, die sich für etwas Besseres halten und ihre Meinung gerne zur gesellschaftlichen Meinung erklären möchten. Dafür haben sie aber keine Legitimation.

Ein Grundprinzip, dass uns Landwirte leitet: Wir können alles. Wir können Nahrungsmittel, wir können Natur-, Arten- und Klimaschutz. Wir können Tierwohl, können Hühner-Mobilställe und Ziegenkäse. Wir können auch 100% Bio. Wir können alles: Wenn die Gesellschaft es will und wenn sie es bezahlt. Wir wollen eine Entlohnung für eine erbrachte Leistung. So wie jeder Handwerker eine Rechnung für seine Leistung schreibt, so stellen wir auch eine Rechnung für unsere Leistung.

Wir wollen nichts geschenkt haben, wollen aber auch nichts verschenken. Wir können öffentliche Leistungen erbringen, wollen aber dafür fair entlohnt werden. Darüber hinaus erwarte ich, dass die vielen Zielkonflikte öffentlich gemacht, benannt und gelöst werden. Hier nur eine kleine Auswahl:

    Will die Bevölkerung Außenklimaställe für noch tiergerechtere Haltungsformen? Dann brauchen wir zeitnah die Baugenehmigungen und das Verständnis der Menschen, wenn es dann stinkt.

    Wenn Anbindehaltung nicht mehr gewollt ist, dann muss den vielen kleinen Betrieben im Alpenvorland und den Mittelgebirgen erklärt werden, was dann aus ihnen wird. Sie erwarten Antworten.

    Viele Menschen wollen Weidehaltung und gleichzeitig eine ungehemmte Wolfsausbreitung. Dann muss Tierhaltern erklärt werden, wie sie noch ruhig schlafen sollen.

    Gewünscht wird eine vielfältige Fruchtfolge, gleichzeitig werden aber ständig Wirkstoffe verboten. So wird jede Ackerbaustrategie zur Farce.

    Für Klimaschutz und konservierende Bodenbearbeitung brauchen wir Glyphosat. Auch wenn vielen das nicht gefällt.

    „Mehr Bio“ ist die neue Formel. Doch der Markt nimmt mehr Bio nicht auf und so fallen dort auch die Erzeuger-Erlöse. Soll diese Nische jetzt auch noch kaputtreguliert werden?

    Alle reden von regional einkaufen, im Einkaufswagen landen dann aber Gewürzgurken aus Indien. Wer fragt denn hier nach den Standards?

Für diese und weitere Zielkonflikte erwarte ich konkrete Antworten und keine blumigen Umschreibungen oder vagen Andeutungen. Was ich auch erwarte, ist eine Folgenabschätzung, was mögliche Maßnahmen angeht. Mit Abwarten, Hinhalten und Aussitzen muss jetzt Schluss sein. Wegducken geht nicht mehr.

Erzeugerpreise stürzen ab – Verbraucherpreise steigen- was ist los ?

Was ist los in Deutschland?. Fakt ist , die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte waren im September 6 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Gleichzeitig war dies das niedrigste Preisniveau seit 4 Jahren. Besonders schlimm nach unten ging es für die tierischen Erzeugnisse, nämlich um fast 10 Prozent.

Also eine genau entgegengesetzte Entwicklung der Preise. Wie kann das gehen? Und wer steckt die Differenz in die Tasche ? . Ähnliche Entwicklungen hatte es während des ersten Lockdowns auch in den USA gegeben.

Und was bewegt sich in Deutschland um den Schweinestau von 600.000 Tieren wieder in den Griff zu bekommen. Tönnies darf nächste Woche mit der neuen Schinkenzerlegung in Rheda starten. Nach einigen langen Hick- Hack mit den Behörden liegt nun eine mündliche Zusage vor. Bereits nächste Woche soll der Startschuss fallen. Dann können bis zu 40.000 Schweine zusätzlich geschlachtet werden. Ein Signal, auf das die Bauern dringend gewartet haben.

In Deutschland konnte die EZG-Vereinigung die Notierung abermals stabil halten, wenngleich namhafte Abnehmer mit Hauspreisen jonglieren. EU- weit stehen unterschiedlich dicke Minuszeichen vor den Notierungen.

Bei uns in Österreich mindern in mehreren Schlacht- und Zerlegebetrieben Corona bedingt fehlende Arbeitskräfte die Schlagkraft bei der Fleischgewinnung. Rückstau vor den Schlachthoframpen und verspätete Abholung sind die Folge. Der Fleischmarkt berichtet von aggressiver werdender Konkurrenz aus deutscher und dänischer Herkunft. Die private Lagerhaltung (PLH) könnte am Montag beim Agrarministerrat in Brüssel beschlossen werden und etwas Druck aus dem Markt nehmen. Aber nun der zweite Lockdown ……. was wird dann geschehen?

Auch Ferkelnotierungen sinken auf 1,95 €

Nachdem vergangene Woche die Mastschweine- Notierung um 9 Cent zurück gegangen ist , müssen die Ferkelerzeuger diese Woche ein deutliches Preisminus hinnehmen.

Die Ferkelmarktsituation hat sich in den letzten Wochen auch bei uns in Österreich spürbar verschärft. Weil die vorhandenen Schlachtkapazitäten wegen coronabedingten Personalmangel derzeit nicht ausgeschöpft werden können. Damit verzögert sich bei den Mästern auch der Ferkelbezug. Gleichzeitig häufen sich bei uns die Dumpingangebote für deutsche Ferkelherkünfte.

Und der europäische Schweinemarkt kommt nicht zur Ruhe. Nun wurden dänische Schlachtbetriebe für den Chinaexport gesperrt, und schon gibt es einen Schweinestau. Hintergrund sind Corona- Infektionen in der Belegschaft. Neben den Danisch Crown- Standorten Horsens und Saeby ist auch der Tönnies- Betrieb bei Tican in Brorup betroffen. Das Gerücht, Dänemark sei wegen der Corona- Vorfälle auf Nerz- Farmen komplett gesperrt, stimmt offenbar nicht. Das würde den europäischen Fleischmarkt erheblich durcheinander wirbeln, meinen Marktkenner und gehen davon aus, dass die Sperrungen der betroffenen Standorte nur vorübergehend sind. Deswegen hat Danisch Crown die eigene Schweinenotierung deutlich gesenkt und schiebt 250.000 Mastschweine vor sich her. Auch bei Tican warten derzeit rund 100.000 Schweine auf ihre Abholung.

Schweinepreis sinkt deutlich

Der erneute Corona- Lockdown führte jetzt zu Einem deutlichen Angebotsüberhang bei Schlachtschweinen.

In den meisten EU-Ländern fällt im November der wichtigste Absatzbereich Gastronomie und Hotelierie weg. Aufgrund der Erfahrungen aus dem ersten Lockdown läuten damit für alle Marktteilnehmer die Alarmglocken und entsprechende Reaktionen folgen. Quer durch die EU werden die Notierungen nach unten korrigiert. Nur im am meisten von der Krise gebeutelten Deutschland bleibt die offizielle Notierung stehen.

Dies ist insofern verwunderlich, weil alle Mitgliedstaaten sich massiv über enorme Dumpingangebote aus Deutschland verärgert zeigen. Sowohl lebende Schlachtschweine als auch grob zerlegte Schlachtkörper werden absolut unterpreisig EU- weit verschleudert.

Und der Schweinestau baut sich in Deutschland immer weiter auf. Nach einer Kalkulation der Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) warten derzeit etwa 570.000 Schweine auf die Schlachtung. Jede Woche kommen etwa 30.000 bis 60.000 Schweine zum bereits bestehenden Stau dazu. Spätestens zu Weihnachten droht die nächste Eskalationsstufe, weil dann mehrere Schlachttage bedingt durch die Feiertage ausfallen.

Danke, Danke die Beantragung für Corona- Unterstützung läuft an

Trotz zweiten Corona-Lockdowns und weiteren Preisverfalls von – 9 Cent gibt es einen Lichtblick für uns Schweinebauern. Ein Dankeschön unserem Landesrat Martin Gruber und auch dem Mann dahinter Jürgen Mader.

Die Abwicklung der Corona- Unterstützung für Produzenten von Rind und Schweinefleisch erfolgt über die Landwirtschaftskammer Kärnten und steht uns gerne hilfsreich zur Seite wie LK Präsident Johann Mößler betonte.

Durch diese Maßnahme hat Landesrat Martin Gruber dem ersten Corona-Preisverfall von 20 Cent abgefangen. Es wird für die Monaten Mai- Juni und Juli wo der extreme Preisverfall eintrat eine Unterstützung von 10 € je geschlachteten und untersuchten Mastschwein gezahlt. Wieder ein Bekenntnis von Gruber für die regionale bäuerliche Produktion vor Ort um sie langfritig zu erhalten und zu fördern.

Aber auch in der Landwirtschaftskammer Tierzuchtreferat Schweine gibt es eine große Baustelle. Seit dem Abgang von Lydia Krojnik ist die Stelle nicht besetzt, weil sich noch keiner dafür beworben hat. Sehr schade , wir in Kärnten brauchen hier eine Schnittstelle wo sich was bewegt und in diesen schwierigen Zeiten in der Schweineproduktion Visionen und klare Einstellungen für einander haben.

Wer sie oder er einen Maturaabschluss oder ein BEd hat , sich in der Branche auskennt oder sich so richtig einleben will, auch ein wenig Leidenschaft einbringen kann ist genau richtig. Wir ARGE Kärntner Schweineproduktion und alle Schweinebauern freuen uns, auf Sie.

Bewerbungen an tierzucht@lk.kaernten.at oder

Dipl. Ing. Erwin Brunner 0463/5850-1500

Arikanische Schweinepest: Die aktuellen Fälle

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich international aus. In Europa gibt es so viele Fälle wie noch nie in einem Jahr.

In der vergangenen Woche meldeten zwei europäische Länder neue Infektionen mit der ASP bei Hausschweinen.

Bedeutend ist ein Fall in Russland, im Wolgabezirk traf es eine große Farm mit 39.000 Tieren. Bei 31 Schweinen wurde das Virus offiziell bestätigt. Ob der gesamte Betrieb nun gekeult werden muss, wurde vom zuständigen Landwirtschaftsministerium noch nicht bestätigt. Polen meldete auch in der vergangenen Woche nur einen neuen Fall in einer Hinterhofhaltung. Insgesamt verzeichnet das Land jetzt102 Ausbrüche, rund 60.000 Schweine sind von ASP betroffen.

Bis jetzt gibt es 1.020 Ausbrüche bei Hausschweinen in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 1.908. Am schlimmsten getroffen hat es Rumänien mit jetzt 842 Ausbrüchen gefolgt von Polen mit 102 und Bulgarien mit 19 Ausbrüchen.

Die Zahl derASP-Fälle bei europäischen Wildschweinen übersteigt inzwischen die 9.000 Zahl. Hier verzeichnet Ungarn die meisten Fälle (3.628) vor Polen (3.445). Seit Anfang Oktober haben sieben weitere europäische Staaten die Ausbrüche der ASP bestätigt.

In Deutschland sind jetzt 124 bestätigte Fälle von ASP bei Wildschweinen amtlich, und der Rückstau von 750.000 schlachtreifen Schweinen mit der zweiten Corona- Welle macht die Lage dramatisch.

Endlich, 120 Mio. € pro Jahr für Tierwohlställe

Bei einem runden Tisch im Landwirtschaftsministerium wurde ein ,, Pakt für mehr Tierwohl“ geschlossen. Durch einen erhöhten Investitions- Fördergeldtopf sollen Anreize für den Neu- bzw. Umbau von tierwohlgerechteren Ställen geschaffen werden, so Agrarministerin Elisabeth Köstinger. Die dafür nun jährlich vorgesehenen 120 Mio. € sollen ab 2021 bis 2027 die zuletzt wenig investitionsfreudigen Schweinebranche zu Gute kommen. Aber auch für Rinder – und Putenbetriebe für besonders tierfreundliche Stallbauten, gibt es diese Fördergelder.

Doch die Förderkriterien werden allerdings erst ausgearbeitet. Zudem war bei diesem Pakt der wichtigste Partner bzw. Absatzkanal der agrarischen Urprodukte Fleisch und Milch, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH), nicht dabei und fehlte bei der Pakt- Unterzeichnung. Die Ministerin meinte nur, dass mit dem LEH jetzt eh gesprochen werde.

Hannes Royer, Pakt Mitunterzeichner zeigte allerdings auf, dass die Konsumenten für ein um 10 Cent billigeres Fleisch das Geschäft wechseln. Daher wird es echt spannend, wie der LEH auf die Tierwohl- Initative des BMLRT letzlich- und vor allem preispolitisch in den Regalen reagieren wird. Die ,, Preis ist geil“- Mentalität wurde über Jahre hinweg den Konsumenten erfolgreich eingetrichtert, so Royer.

In einer ersten Reaktion begrüßte der Handelsverband die aktuelle agrarische Tierwohl- Initiative. Interressant dabei ist, dass der LEH eine verpflichtende Herkunftskennzeichnug als logischen nächsten Schritt sieht. Doch das überrascht nicht wirklich, denn schon bisher kostete die Herkunftskennzeichnung dem Handel nichts. Zudem zahlen wir Bauern die Absatzwerbung via dem gesetzlichen AMA Marketing- Zwangsbeitrag ohnehin selbst.

Chinas Mangel treibt auch Maispreise durch die Decke

Die Maispreise steigen und steigen. Am europäischen Terminmarkt übertrafen die Kurse diese Woche mit knapp 198 Euro je Tonne zeitweise den Stand aus dem Dürrejahr 2018 – noch höhere Maispreise gab es an der MATIF zuletzt im Sommer 2013. Auch in den USA und bei den anderen großen Exporteuren durchbrechen die Maispreise immer neue Höchstmarken. Am US- Terminmarkt erreichen die Notierungen mit 420 Cent je Buschel zuletzt ein Niveau wie im Juni 2019 und an den Exporthäfen der Ukraine am Schwarzen Meer kostet der Mais so viel wie zuletzt im Juli 2014 – also vor 6 Jahren.

So werden am Hamburger Importhafen Brake derzeit für ukrainischen Mais zur Anlieferung im November Preise von 204 USD je Tonne und im Jänner 209.50 Euro je Tonne verlangt.

China importiert allein im September mehr als 1 Million Tonnen Mais, wie aktuelle chinesische Zolldaten zeigen. Das Land hat sehr große Mengen Mais gekauft, um die Probleme durch die schlechte Ernte zu verringern, die die Preise in diesem Jahr auf Rekordhöhen getrieben haben. Der zweitgrößte Maisverbraucher der Welt legt eine jährliche Zollquote von 7,2 Millionen Tonnen für preisgestützte Maisimporte fest, die fast schon aufgebraucht sind.

,,China wird im neuen Wirtschaftsjahr viel mehr Getreide, Sorgum und Mais importieren, da die Inlandspreise für Mais sehr hoch bleiben werden, sagte der chinesische Analyst Xie Jinjlang, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuter.

Warum Landwirte Superhelden sind

Weil ihnen das mal jemand nachmachen muss ‼️⬇️

Denn in Österreich sind nicht mal 4% Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt.

Im Durchschnitt wird hierbei eine Fläche von ca. 20 Hektar bewirtschaftet.

Ja und? Warum sind die Landwirte nun Superhelden ?

Weil EIN ??‍? landwirtschaftlicher Betrieb in Österreich 117 MENSCHEN ????‍?‍???????‍?‍??? ernährt!!!

(In Deutschland sind es 140 Menschen…mehr als doppelt so viele wie noch 1990)

Die Zahl der Betriebe sinkt leider ständig.

Die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich hat zudem wesentlich höhere Produktionskosten als zum Beispiel Großbetriebe mit 1000 und mehr Hektar Fläche. 

Wer bei Lebensmitteln nur das Billigste aus dem Ausland kauft, darf sich daher nicht wundern, wenn sich das für unsere Betriebe wirtschaftlich nicht mehr ausgeht!

Und jetzt mal ehrlich!!! 

Wer das Geld für das neueste Handy oder jedes Jahr 3x in den Urlaub fliegen hat, der hat doch wohl auch ein paar Euro (oft sind es auch nur ein paar Cent‼️) mehr über für heimische Produkte

…oder etwa nicht???

Und nun hat Norbert Marcher auch ein Fenster für Bioschweine und AMA+ Schweine für den Klagenfurter-Schlachthof aufgemacht. Die Zertifizierungskosten der SLK für Bioschweine übernimmt die Firma Fleischwerke Marcher, und die Zuschläge für Das AMA+ Programm werden noch ausgehandelt. Weitere Informationen beim GF des Schweinevermarktungsrings Süd (SVR) Herr Suette Martin ( 0664/4539448).

Sich mit fremden Federn schmücken

Das EU-Parlament hat wieder einen Kompromis für die Bezeichnung von Veggie- Burger und Milch beschlossen. Milch muss Milch von Tieren bleiben. Bei Fleisch können wir nicht mehr sagen ,,Das ist kein Steak“, leider haben wir regionale Bauern verloren.

Eine Branche, die glaubt den Anspruch zu haben, Mainstream zu werden, sollte es nicht nötig haben Trittbrettfahrer zu sein. Ein Marketing, mit dem das Orginal erst in Verruf gebracht und dann in der Bezeichnung kopiert werde, sei mies. Dabei werde der Vorwand benutzt, die Schaffung der richtigen Bezeichnung, wie beispielsweise ,, Erbsenbratling“ respektive dessen Vermarktung wäre zu kostenträchtig.

Die Lobbys der veganen Gesellschaft haben gesiegt. Erleichert über die Burger-Entscheidung laut Krone auch Hermann Neuburger von besten Leberkäse? Der Unternehmer hat eine Alternative Fleischersatzproduktion auf Pilz- Bassis auf den Markt gebracht.Unter der Marke ,,Hermann“ Fleischlos- werden Schnitzel, Faschiertes, Rostbratwürstchen, Käsebratwurst und Bratstreifen angeboten, mit 100 % höherer Spanne nicht zum Wohle von uns Bauern.

Ganz anderes Gourmetfein, die seit 10 Jahren auf hochwertigen Leberkäse und Fleischprodukten setzen und einen anderen Weg für uns Bauern gehen. Mit ihren gegenwärtig 46 Partnerbauern die jährlich 60.000 Schweine produzieren hat Fritz Floimayr- Gourmetfein Geschäftsführer einen eigenen Jahresfixpreis vereinbart. Der Fixpreis ist 20% über dem aktuellen Marktpreis und umfasst eine Abnahmegarantie. Dadurch können auch kleinbäuerliche Famlienbetriebe gesichert werden, die hochwertige Waren produzieren.

Tierische Produkte leisten einen wichtigen Beitrag

Der Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) als Sprachrohr der vielen Nutztieren haltenden bäuerlichen Betriebe wies anlässlich des diesjährigen Welternährungstages auf die Versorgungssicherheit Österreichs mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wie Milch, Milchprodukten, Fleisch, Geflügel oder Eier hin.

Der Selbstversorgungsgrad beträgt in Österreich bei Rind und Kalb 141 %, bei Milch und Milchprodukten 128 %, bei Schweinefleisch 101 %, bei Käse 99 %, bei Eiern 87 %, und bei Geflügel 71 %. Gerade die Corona-Pandemie hat vielen Österreichern die Leistungen unserer tierhaltenden Betrieben in einen verstärkten Ausmaß bewusst gemacht.

Die Volksrepublik China hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres eine Rekordmenge von 7,41 Mio.t Fleisch einschließlich Nebenerzeugnissen eingeführt. Aber auch China baut den Tierbestand wieder auf. Zudem haben die wachsenden Tierbestände im eigenen Land, vor allem bei Schweinen den Bedarf an Soja für die Futtermittelherstellung vergrößert. Die Einfuhr von Soja nahm von Januar bis September 2020 im Vorjahresvergleich um 15,5 % auf 74,5 Mio t zu.

Das wachsende Schweineangebot in Kombination mit den hohen Schweinefleischimporten, macht sich seit drei Monaten auch in fallenden Erzeugerpreisen bemerkbar. Von Mitte Juli bis Mitte Oktober ist der Schlachtschweinepreis , bezogen auf das Lebendgewicht landesweit um 22 % auf zuletzt 29,71 CNY/kg (3,73 Euro) gesunken.

Danke für alles lieber Peter!

Ganz unerwartet hat uns Prof. Peter Lexe für immer verlassen ….. ein Tausendsassa der alles konnte, als Reporter und Schriftsteller, Herausgeber von Regionalmedien, und Chefredakteur von „Mein Sonntag“, Organisator von Genussreisen, die seines gleichen ein immer unvergleichbares Erlebnis waren. Aber auch für uns Bauern hatte Peter immer ein offenes Ohr und war stets unser „Kuchlmasta“ bei ,, SAUGUT“ am Salamifest, und bei all unseren Charityaktionen. Beeindruckend war auch unser letzter gemeinsamer Vereinsausflug nach Triest, der von Ihm perfekt organisiert wurde. Lieber Peter wir sagen dir dafür ein herzliches Dankeschön. Wir werden dich vermissen. Schweinevermarktungsring (SVR) und ARGE- Kärntner Schweineproduktion.

Die reiche Ernte bleibt den anderen

Von den steigenden regionalen Einkäufen- von diversen Studien belegt- profitieren ausgerechnet wir heimische Landwirte am wenigsten.

In der Bundeshauptstadt waren kürzlich die Jungbauern mit einem Foodtrack unterwegs, und in den Bundesländern machen Bauernfunktionäre und Bauern in Einkaufszentren Werbung für ihre Produkte. Mit großen Eifer und viel Aufwand versucht die Landwirtschaft den Rückenwind zu nutzen, den die Covid- 19- Krise für bäuerliche- Produkte aus der Heimat auslöste. Regionalität ist in aller Munde und bietet tatsächlich große Chancen.

Überlicher weise gelten wir Landwirte als ,,Krisengewinner“, aber in Wirklichkeit haben wir den gerigsten Profit von dieser Entwicklung. Wir Bauern sorgen nämlich mit unseren Engagement sehr wohl für schöne Zuwächse in vielen Sektoren und tragen dort auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei, für uns selbst aber fällt im Vergleich dazu wenig ab.

Dies hat kürzlich eine Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstitut aufgezeigt. Demnach bringt eine nur einprozentige Erhöhung der Nachfrage nach inländischen Agrarrohstoffen und Lebensmittel für die gesamte österreichische Volkswirtschaft eine zusätzliche Wertschöpfung von 141 Millionen Euro, mit der rund 3100 Arbeitsplätze verbunden sind, wenn zum selben Prozentsatz dadurch Importe ersetzt werden. Nicht einmal bei den bäuerlichen Dierktvermarkter ist eindeutig, dass sie wirklich zu den großen Gewinner des Regionaltrends bei Lebensmittel zählen. ,, Die tun sich vieleicht am leichtesten, den Trend zu nutzen, haben aber oft sehr hohe Kosten“, erklärte Sinabell. Aber auch der Handel profitiert stark von ihnen, wenn er die Produktion von regionalen Kleinerzeugern in Regionalregalen verkauft.

Sinabells: Fazit klingt somit für die Landwirtschaft, die so große Erwartungen in die Regionalität setzt, ernüchternd: ,, Wenn wir die Nachfrage nach heimischen Gütern ausweiten, können wir den Strukturwandel nicht aufhalten, sondern bestensfalls bremsen. In der Landwirtschaft kann man nicht viel gewinnen, man kann im Wesentlichen nur die Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte verlangsamen.

ASP: Viele Wildschweinabschüsse in Polen

Die ASP- wütet weiter in Polens Hausschweinebeständen und in der Wildschweinepopulation. Im laufenden Jagdjahr wurden bereits etwa 145.000 Stk. Wildschweine geschossen, so der polnische Jagdverband.

Während laut Friedrich-Loeffler (FLI) in Deutschland bisher weiterhin keine Hausschweinbstände von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen sind, mussten in Polen wieder viele Nutztierbestände gekeult werden. Laut der Obersten Veterinärbehörde in Warschau trat die Seuche allein in der vorletzten Woche in vier weiteren Betrieben auf. Seit Jahresbeginn bis 30. September wurden in Polen insgesamt 98 Agrarbetriebe wegen der ASP gesperrt, das waren mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2019. Unterdessen setzen die Jäger alles daran, den Wildschweinbestand zu reduzieren. Nach Angaben des polnischen Jagdverbandes wurden im laufenden Jagdjahr 2020/21 bereits rund 145.000 Wildschweine geschossen. Das Ziel von mindestens 176.000 Wildschweinen dürfte bis zum Ende der Saison deulich übertroffen werden.

Tönnies- Schlachthof in Sögel darf eingeschränkt weiterarbeiten

Ab heute dürfen am Tönnies.Schlachthof- Weidenmark in Sögel wieder bis zu 5.000 Schweine täglich geschlachtet werden. Der eingeschränkte Schlachtbetrieb hilft natürlich ein wenig, so Bernd Terhalle Geschäftsführer der EZG. Es ist überhaupt nicht genug. Allein im nördlichen Ennsland bräuchten wir 17.000 Schlachtungen pro Tag um den Rückstau aufzuhalten. Mehrere 100.000 Schweine stauen sich bereits in den Stallungen, da die Schlachtkapazitäten durch behördliche Corona- Restriktionen sei Wochen stark reduziert sind. Am Fleischmarkt gibt es Meldungen aus anderen EU-Ländern, wonach deutsche Dumpingangebote entsprechende Konkurrenz machen.

Bei uns in Österreich wird auf Volllast an den Schlacht- und Zerlegebändern gearbeitet, um die gewachsenden Nachfragen nach China abzuarbeiten. Neben den zugelassenen EU-Exporteuren die nach China liefern sind aktuell die Amerikaner, seit Juli ist der US-Preis um mehr als 100 % gestiegen, die Hauptprofiteure der ASP-bedingten Asien Exportsperre Deutschlands.

In Kärnten ist der Regierungsbeschluss durch, für die Corona bedingte Abgeltung im Rinder und Schweinebereich. Laut Landesrat Martin Gruber werden 1,4 Mio. € bereitgestellt. Die Antragsstellung erfolgt vom 01.-30. November . Im Schweinebereich wird die halbe Coronaabwertung von 10 € pro Schwein von Mai bis Juli voraussichtlich ausbezahlt, mit Ober-und Untergrenzen. Näheres ist im nächsten Kärntner Bauern zu lesen.

Schweinemast: Östereich plant Spaltenverbot

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober will Spaltenböden in der Schweinemast verbieten. Dafür kämpfe der Grünen- Politiker in Verhandlungen mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober plant ein Verbot der Spaltenbodenhaltung in der Schweinemast. Aus Tierschutzsicht ist ein Verbot von Vollspaltenböden sicherlich notwendig, erklärte der Grünen- Politiker gegenüber dem Nachrichtenmagazin ,,profil“. Man müsse den Tieren mit Mehrflächenbuchten die Möglichkeiten bieten, den Kot und den Liegeplatz zu trennen. Außerdem werde die Zugabe von Strukturfutter und Beschäftigungsmaterial einfacher, da das Güllesystem nicht belastet werde. Seine Position sei klar und er kämpfe dafür in den Verhandlungen mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, betonte Anschober.

Vieleicht sollte sich der Minister mehr auf Corona konzentrieren, oder doch sich Auszeit nehmen, und sich Praxis in Österreichs Schweinestallungen holen, dann kann man darüber reden- oder ???.

Diesbezügliche Gesetznovellierungen seien in seinem Ministerium bereits erarbeitet worden. Uneins sind sich Köstinger und Anschober laut profil auch in der Frage einer Kennzeichnung in der Form der Tierhaltung. Anschober wolle, dass für die Verbraucher im Supermarkt, im Restaurant und in der Kantine auf den ersten Blick erkennbar sein sollte, ob das Fleisch beispielweise aus der umstrittenen Vollspaltenhaltung stamme oder von Stroh- beziehungsweise Freilandschweinen.

Aber wer wird das bezahlen Herr Minister ??? . Wer anschafft, der bezahlt !!!

Allerdings sei Köstinger dagegen, Sie argumentiere, dass Östereich bei der Tierhaltung in vielen Bereichen höhere Standards habe als in der EU vorgeschrieben ist. ,Mit einer Herkunftskennzeichnung würden wir das in einem ersten Schritt sichbar ausloben, so die Ressortchefin.

Deutschlands Schweinehalter in Not

Im Schlacht- und Nutzviehbereich macht sich aufgrund der großen und weiter zunehmenden Überhänge an Schlachtschweinen Resignation breit. Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) sagt die Schlachtgewichte der Schweine steigen Woche für Woche und es ist nicht absehbar, dass sich die Situation entschärfen könne. In der Folge wird es immer schwieriger, Ferkel zu vermarkten, da die Mäster immer weniger bereit oder in der Lage sind, neue Tiere einzustellen.

Ähnlich schätzt auch die interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) die Lage ein. Es bestehe ein regelrechter ,,Schweinestau“ heißt es seitens der ISN. Corona und ASP für sich allein genommen stellen den Schweinemarkt bereits vor riesige Herausforderungen. Dass nun beides zusammenkommt, macht die Lage für die Ferkelerzeuger und Mäster gleichermaßen dramatisch, fasst ISN-Geschäftsführer Torsten Staack die aktuelle Situation zusammen.

Auf den Notruf der Schweinezüchter reagieren die Bundesländer unterschiedlich. ,, Wir kennen das Problem und suchen nach Lösungen, aber so kurzfristig ist das nicht umsetzbar“, sagte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums.

Das Verbraucherschutzministerium Brandenburg ordnet nun auch Maßnahmen außerhalb bestehender ASP-Restriktionszonen an. Verstärkte Schwarzwildbejagung und Fallwildsuche gelten jetzt flächendeckend.

Maisernte beginnt und Preise stabilisieren sich

Während die Asienexporteure in mehreren EU-Ländern auf Volllast arbeiten, zeigt sich in der ASP-Krise Deutschlands wenig Entspannung. Zwar ist dort der Fleischmarkt wegen fehlender Arbeitskräfte in der Zerlegung keines überfüllt, trotz Schlachtungen am Samstag stauen sich in die Stallungen die schlachtreifen Schweine und dann auch die Ferkel. Entsprechend unterschiedlich ist die Preislage in diesen Sparten. Am dortigen Fleischmarkt sind mangels China-Export Nebenprodukte unter Preisdruck, jedoch Edelteile, ausgenommen Bauch mangels Korea-Export, könne sich gut behaupten. Die Vermarktung der Schlachtschweine ist weiter eine extreme Herausforderung um den dreiwöchigen Rückstau abzubauen.

Bei uns in Österreich laufen die Schlachtbänder seit September auf Volllast. Damit werden wöchentlich ca. 100.000 Schweine geschlachtet, was mengenmäßig gut zum zuletzt saisontypisch gestiegenen Angebot passt. Geringfügige Absatzprobleme ergeben sich regional in Oberöstereich, wo Corona bedingt fehlende Arbeitskräfte die Schlachtaktivität zweier Schlachtbetriebe reduziert haben, aber mit der kommenden Woche wieder voll im Betrieb sind. Durch Panikverkäufe reduzierte sich das durchschnittliche Schlachtgewicht auf 90 kg. Die Exporte nach China laufen auf höchsten Nievau, nun wird versucht auch für die Schlachtnebenprodukte eine Exportbewilligung zu bekommen.

Trotz der Maisernte nicht die Stallarbeit vernachlässigen, denn der VGT treibt wieder sein böses Spiel.

ASP-Verdachtsfall in Bleyen-Genschmar bestätigt

Der FLI hat den neuen ASP-Verdachtsfall im Landkreis Märkisch-Oderland heute bestädigt. Und auch in der bereits bestehenden Kernzone gibt es einen weiteren ASP-Fall.

Das Friedrich Loeffler-Institut (FLI) hat am heutigen Mittwoch zwei neue Fälle von ASP bestätigt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der aktuellen ASP-Fälle auf 38. Die Hausschweinebestände sind nach wie vor frei von ASP.

Dieser ASP-Fall liegt cirka 60 Kilometer entfernt vom Kerngebiet, das in den Kreisen Oder-Spree und Spree- Neiße eingerichtet worden ist. Damit haben wir eine neue Lage, erklärte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher heute in Postdam. Nach ihrer Einschätzung handelt es sich in Brandenburg um zwei voneinander getrennten Seuchengeschehen. In Westpolen gibt es ein hochdynamisches Infektionsgeschehen. Wir brauchen einen festen Zaun entlang der gesamten brandenburgisch- polnischen Grenze, und zwar durchgehend von der Uckermark bis Spree-Neiße, um einen Wechsel von infizierten Tieren zu verhindern, forderte Nonnemacher in einer Pressekonferenz.

Bauernverband: Versäumisse beim ASP- Seuchenschutz rächen sich jetzt. Seit Jahresbeginn wurde über den Bau eines festen Schutzzaunes zu Polen gestritten. Der LBV hatte ihn immer gefordert.

Die ersten Erfahrungen aus dem ‚Krisenherd im Süden des Landes zeigten außerdem, dass eine kreisübergreifende, konsequente Übernahme der Seuchenbekämpfung durch das Land viele Reibungsverluste und Kommunikationsprobleme vermieden hätte.

Zu wenig Aufbruch

Die Sorge wegen der ASP überschatten das Vorankommen bei der Umsetzung der Borchert- Vorschläge zum Umbau der Tierhaltung in Deutschland. Der Prozess stockte schon vorher. Die Signale zum Umbau der Tierhaltung drohen zu verpuffen. Zwar haben sich der Bundestag und alle Landesagrarminister hinter das Borchert-Konzept gestellt. Doch, um sich auf die Details zu einigen, die den Umbau ermöglichen, fehlt der großen Koalition in Berlin die Kraft.

Und Tönnies expandiert weiter, jetzt will der Konzern für 75 Mio. € in Spanien einen neuen Schlachthof bauen. Demnach will Tönnies einen Schlachthof plus Verarbeitungsbetrieb in Calamocha in der autonomen Region Aragon bauen. Dort sollen jährlich 2,4 Mio. Schlachtungen im Jahr und 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Für Tönnies wäre es bereits der zweite Produktionsbetrieb in Spanien. Das Unternehmen besitzt bereits einen Schlachthof in der Gemeinde La Mata de los Olmos. Und in Spanien interessiert sich die Bevölkerung bisher wenig für die Themen Tierwohl, Fleischverarbeitung und Mitarbeitersituation in der Fleischbranche.

Die Auswirkungen des ASP-Ausbruches auf den europäischen Ferkelmarkt sind nach wie vor enorm. Deutschland und die Niederlande erleben in den letzten Wochen einen noch nie dagewesenen Ferkel- Rückstau.

Einen wichtigen Lichtblick gibt es auf der Weltbörse wo der Schweinepreis wieder steigt.

Bei uns in Österreich läuft der Ferkelmarkt deutlich besser als in vielen anderen EU-Ländern. Unsere AT- Schlachtschweine die nicht am heimischen Markt verkauft werden gehen alle grob zerlegt in TK-Container nach China.

Importstopp für Deutschland verteuert Schweinefleisch in China

Das Einfuhrverbot für Deutschland trifft Chinas drittgrößten Lieferanten von Schweinefleisch und hat nicht nur für den deutschen Markt erhebliche Folgen. Am ohnehin extrem knapp versorgten Markt fehlen die deutschen Lieferungen nämlich, und sie sind wohl nicht so schnell zu ersetzen. Nun berichten chinesische Medien und Nachrichtenagenturen über steigende Preise für Schweinefleisch, offenbar vor allem bei den in China sehr beliebten Schweinerippchen. Die Preise stiegen zuletzt von 38 Yuan pro Kilo auf 44 Yuan.

In Deutschland hat sich ein gewisser Angebotsüberhang aufgebaut der sich vor allen durch den 32 ASP- bestätigten Fall und coronabedingt reduzierten Schlacht- -und Zerlegekapazitäten beruht. Diese Situation dürfte wohl länger anhalten, deshalb hat die Firma Marcher Betriebsleitung Werk Klagenfurt einen Preisabschlag für die nicht in Österreich geborenen Schlachtschweine von 0,15 Cent ab 01. Oktober 2020 eingeführt.

Einbußen die wegen Corona für Kärntner Schweinebauern in der Zeit von Mai bis Juli entstanden, sollen mit Unterstützung des Landes abgemildert werden. Das stellt Landesrat Martin Gruber (ÖVP) vor und daran wird schon gearbeitet.