Zu wenig Aufbruch

Die Sorge wegen der ASP überschatten das Vorankommen bei der Umsetzung der Borchert- Vorschläge zum Umbau der Tierhaltung in Deutschland. Der Prozess stockte schon vorher. Die Signale zum Umbau der Tierhaltung drohen zu verpuffen. Zwar haben sich der Bundestag und alle Landesagrarminister hinter das Borchert-Konzept gestellt. Doch, um sich auf die Details zu einigen, die den Umbau ermöglichen, fehlt der großen Koalition in Berlin die Kraft.

Und Tönnies expandiert weiter, jetzt will der Konzern für 75 Mio. € in Spanien einen neuen Schlachthof bauen. Demnach will Tönnies einen Schlachthof plus Verarbeitungsbetrieb in Calamocha in der autonomen Region Aragon bauen. Dort sollen jährlich 2,4 Mio. Schlachtungen im Jahr und 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Für Tönnies wäre es bereits der zweite Produktionsbetrieb in Spanien. Das Unternehmen besitzt bereits einen Schlachthof in der Gemeinde La Mata de los Olmos. Und in Spanien interessiert sich die Bevölkerung bisher wenig für die Themen Tierwohl, Fleischverarbeitung und Mitarbeitersituation in der Fleischbranche.

Die Auswirkungen des ASP-Ausbruches auf den europäischen Ferkelmarkt sind nach wie vor enorm. Deutschland und die Niederlande erleben in den letzten Wochen einen noch nie dagewesenen Ferkel- Rückstau.

Einen wichtigen Lichtblick gibt es auf der Weltbörse wo der Schweinepreis wieder steigt.

Bei uns in Österreich läuft der Ferkelmarkt deutlich besser als in vielen anderen EU-Ländern. Unsere AT- Schlachtschweine die nicht am heimischen Markt verkauft werden gehen alle grob zerlegt in TK-Container nach China.