Schweinemarkt im Krisenmodus.

In der Europäischen Union werden die Sorgenfalten der Schweinehalter wegen der fehlenden Absatzmöglichkeiten durch den Gastro-Lockdown   sowie die Exportsperre Deutschlands nach China immer tiefer. Auch in Österreich ist der Markt im Krisenmodus angelangt Es kam zu Panikanmeldungen, die nicht gerade förderlich für die Preisentwicklung waren, und durch den Nationalfeiertag, letztwöchig zu fehlender Schlachtkapazität und beginnendem Rückstau.

Überhänge am Schlachtschweinemarkt von ca 25% verzögern die Räumung der Ställe. Das Bestellvolumen des Gastrogroßhandel liegt bei nur 25%. Der gestiegene Umsatz in den Supermärkten wird hingegen aus der Branche mit bis zu 25% beziffert. Mit dem Minus von 75 % im Gastrobereich und dem Plus von 25% auf Seite des LEH kommt die Schieflage des Aktuellen Marktes gut zum Ausdruck.

Mit dem Gastro-Lockdown stieg das Angebot durch Panikanmeldungen schlagartig um 15 %, während sich absatzseitig Zurückhaltung breitmachte. Am Fleischmarkt wird einmal mehr Konkurrenz, speziell aus Deutschland, mit sagenhaft niedrigen Preisen bekrittelt, insbesondere bei nicht entbeintem Fleisch. Allerdings ist auch hier nicht mehr der Boom wie bei den Hamsterkäufen zuletzt spürbar. Eine Kompensation des Gastro-Ausfalls ist daher nur geringfügig möglich. Folge dessen ist auch hierzulande ein erheblicher Angebotsüberhang entstanden, der in nächster Zeit auch eine verzögerte Abholung bei schlachtreifen Tieren mit sich bringen wird.

Die Bundesregierung hat diese Woche eine Vermarktungsoffensive für Schweinefleisch beschlossen. Ähnlich wie im Rinderbereich im Frühjahr soll diese Maßnahme dazu führen, die vorhandenen Mengen an Schweinefleisch über alternative Vermarktungskanäle abzusetzen und den Markt entlasten.