Monat: August 2022

Doch nicht das gelbe von Ei – McDonald‘s USA streicht den Veggie-Burger, Beyond-Meat-Aktie fällt

Die Imbisskette McDonald‘s nimmt ihren vegetarischen Burger McPlant in den USA von der Speisekarte. Die Aktie des Herstellers Beyond Meat rutscht daraufhin ab.

Ende vergangenen Jahres hatte McDonald‘s in den USA einen zunächst sehr begrenzten Markttest mit dem fleischlosen Burger gestartet. Im Februar dieses Jahres war der Test ausgedehnt worden auf rund 600 der insgesamt 13.400 Filialen in den Staaten. Die Patties für den fleischlosen Burger lieferte das Unternehmen Beyond Meat.

Doch jetzt beendete McDonald‘s den Probelauf. Der McPlant wird in den USA nicht mehr verkauft. Der Grund: Der Markterfolg blieb aus, die Nachfrage enttäuschte. Das berichten zumindest Analysten von JP Morgan und BTIG.

McDonald‘s bestätigte, dass der Markttest beendet wurde. Die Imbisskette machte aber keine Angaben zu den Gründen oder ob eine spätere Markteinführung noch geplant ist. In Europa verkauft McDonald‘s den Veggie-Burger McPlant in Österreich, Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien.

Der Verkaufsstopp in den USA schickte die Aktie von Pattie-Hersteller Beyond Meat vorübergehend auf Talfahrt. Der Einbruch war aber nur vorübergehend. Gravierender für das Unternehmen ist, dass die Wall Street offenbar grundsätzlich von der Erfolgsstory fleischloser Ersatzprodukte nicht mehr so begeistert ist wie noch bis Mitte 2021. So ist die Aktie von Beyond Meat von fast 160 US-Dollar Ende Juni 2021 auf aktuell nur noch etwas über 33 US-Dollar abgestürzt.

intergrund ist, dass der Erfolg der fleischlosen Ersatzprodukte beim Verbraucher hinter den Erwartungen zurückbleibt. Längst sind viele der in den USA und weltweit agierenden Fast-Food-Ketten auf den Zug aufgesprungen, wie zum Beispiel Burger King und Kentucky Fried Chicken (KFC), Dunkin‘ und Subway. Die Konkurrenz ist groß, aber die Nische wächst offenbar nur langsam.

Einige Imbissketten haben die veganen Ersatzprodukte inzwischen wieder von ihren Speisekarten genommen, darunter Dunkin‘ und jetzt eben auch McDonald‘s in den USA. Bei anderen verläuft die Markteinführung weniger erfolgreich als erhofft.

Initiative Holzwärme: Heimische Holzenergie fördern jetzt auch in Deutschland statt zu verhindern

Die Initiative Holzwärme sieht in der BEG-Reform eine Schlechtestellung der Holzenergie im Vergleich zu anderen Heizungstechnologien und fordert Korrekturen.

Bezugnehmend auf die Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) hält die Initiative Holzwärme eine Korrektur seitens der Bundesregierung hinsichtlich der Förderung von holzbasierter Wärme für zwingend geboten, um die klimapolitischen Ziele im Wärmemarkt zu erreichen.

Die holzbasierte Wärmeerzeugung biete sich besonders gut für die Dekarbonisierung des Gebäudebestandes an: „Wir benötigen alle Energieträger, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen und uns von fossiler Energie unabhängig zu machen“, erklärt Andreas Lücke, Sprecher der Initiative Holzwärme und Senior Expert beim Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie, BDH.

Die heimische CO2-arme Holzenergie trage heute annähernd so viel zur deutschen Energieversorgung bei wie die Windenergie. Im Gebäudebereich nehme sie sogar mit über zwei Dritteln die Spitzenstellung bei den erneuerbaren Energien ein.

Holzenergie kann einen Teil des russischen Erdgases ersetzen und die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern schaffen. Laut Initiative Holzwärme ist sie – verwendet in Einzelfeuerstätten und Holzzentralheizungen – ein wesentlicher Eckpfeiler für die Klimapolitik und die unabhängige Versorgung Deutschlands. „Dass die vom Wirtschafts- und Klimaministerium publizierte neue Förderkulisse die Förderung moderner Holzenergie mehr als halbiert, konterkariert die Zielsetzung der Bundesregierung und bremst den Einsatz der heimischen und klimafreundlichen Holzenergie aus“, so Lücke.

Moderne Holz- und Pelletfeuerungen als innovative Heizsysteme einstufen

Die Kesselhersteller haben die saubere und komfortable Holznutzung mit zahlreichen Innovationen und Entwicklungsfortschritten in den letzten Jahren massiv vorangetrieben. „Moderne Holz- und Pelletfeuerungen sparen mit dem geringsten Mitteleinsatz die größten CO2-Mengen im Gebäude ein. Die Schlechterstellung der Holzenergie im Vergleich zu anderen Technologien hebelt die enormen Chancen aus, die sich durch den Einsatz des speicherbaren, heimischen Energieträgers ergeben. Gerade im ländlichen Raum sowie im gering sanierten Gebäudebestand bietet sie die technisch sinnvollste Alternative zu fossilen Energieträgern“ erläutert Beate Schmidt-Menig, Vorsitzende des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) und Mitglied der Initiative Holzwärme.

„Heizungshightech aus Deutschland und auch Österreich, eingebaut von einem sachkundigen und sehr gut ausgebildeten Handwerker, garantiert eine effiziente und saubere Nutzung der regionalen Energieressource Holz. Diese hochinnovativen Heizungssysteme mit ihrer exzellenten CO2-Bilanz und ihrer Optimierung der Wärmeerzeugung über digitale Steuerungen sollten als innovative Heizsysteme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG, eingestuft werden“ ergänzt Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima, ZVSHK, und ebenfalls Mitglied der Initiative Holzwärme.

Hintergrund: Die Initiative Holzwärme wird von neun Verbänden und Institutionen aus dem Bereich der Holzenergie und der Holzwärme getragen. Die Initiative Holzwärme beteiligt sich am energiepolitischen Diskurs über den Beitrag der nachhaltigen und heimischen Ressource Holz und deren Beitrag zum Klimaschutz. Die Initiative wird vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) koordiniert.

Mastschweine-Notierung steigt leicht

Laut Österreichischer Schweinebörse lagen die wöchentlichen Schlachtzahlen im Juli bei
87.500 Stück, was einem Minus von 5,8 % zur vergleichbaren Vorjahresperiode ent-
sprach. Von einer tendenziellen Verknappung auf dem Fleischmarkt war dennoch keine
Rede. „Grillartikel liegen im Rahmen der Erwartungen, alles andere plätschert eher lustlos
vor sich hin“, so beschrieben Abnehmer der Schweinebörse das Szenario.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt schwankten Angebot und Nachfrage zuletzt relativ
stark. In der Berichtswoche konnten die Ferkelrückstellungen reduziert werden. Dennoch
waren die Marktverhältnisse weiterhin angespannt.

Europaweit wurden Ferkelangebot und -nachfrage zumeist als unterdurchschnittlich und
weitgehend ausgeglichen eingeschätzt. Dementsprechend verharrten fast alle Notierun-
gen auf dem Niveau der Vorwoche. In Spanien setzte sich der leichte Aufwärtstrend fort.

Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen des geringen Angebotes, das den
Bedarf der Schlachthöfe nur knapp deckte. Dennoch stieg deren Widerstand gegen
weitere Preisanhebungen, weil der Fleischhandel schwächelte und die Erlöse nicht Schritt
halten konnten. Die Mastschweine-Notierungen blieben stabil oder legten geringfügig zu.
In Dänemark ermöglichten Vertragsabschlüsse mit asiatischen Fleischeinkäufern einen
Anstieg.
In Deutschland zeichnet sich zumindest regional eine leichte Entspannung ab. Insbeson-
dere im Süden wird das nach wie vor kleine Angebot an Schlachtschweinen flotter ver-
marktet als zuletzt. Der Druck von einigen großen Schlachtunternehmen, die niedrigere
Hauspreise für nicht vertraglich gebundene Schweine zahlen, dürfte somit verpuffen. Mit
dem baldigen Ende der Schulferien in einigen Bundesländern und der erhofften Nach-
fragebelebung könnte sogar Spielraum für einen Preisanstieg entstehen.

Gnadenfrist für vegane Wurst in Frankreich

Verschärfte Vorschriften für Fleischersatzprodukte werden in Frankreich nicht wie geplant in Kraft treten. Die Richter halten unter anderem die Umstellungsfristen für zu knapp.

In Frankreich werden die verschärften Vorschriften für vegane Produkte bezüglich der Verwendung von für tierische Erzeugnisse übliche Bezeichnungen nicht wie geplant in Kraft treten. Das oberste Verwaltungsgericht, der Staatsrat, entschied in der vergangenen Woche, das entsprechende Dekret der Regierung aufzuheben. Die Richter sehen durch zu vage Vorgaben die Rechtssicherheit für die betroffenen Unternehmen über Gebühr beeinträchtigt und halten auch die Umstellungsfristen für zu knapp, zumal kein öffentliches Interesse an einer schnellen Umsetzung bestehe. Geklagt hatte der Branchenverband der im Bereich der Pflanzenproteine aktiven Lebensmittelhersteller, Protéines France. Das Gericht war den Argumenten der Interessenvertreter weitgehend gefolgt.

Verarbeitete Lebensmittel auf Pflanzenbasis

Mit der neuen Gesetzgebung hätten verarbeitete Lebensmittel, die auf pflanzlichen Proteinen basieren, ab dem 1. Oktober nicht mehr mit Bezeichnungen vermarktet werden dürfen, die sich auf Tierarten oder -gruppen sowie die Morphologie oder Anatomie von Tieren beziehen. Verboten worden wären unter anderem auch spezifische Begriffe aus der Metzgerei, der Fleischverarbeitung und der Fischerei sowie Bezeichnungen, deren Gebrauch im Handel sich üblicherweise auf Produkte tierischen Ursprungs bezieht.

Bauernverband FNSEA fassungslos

Der französische Bauernverband (FNSEA) gab sich „fassungslos“ und bezeichnete die Entscheidung des Staatsrates als „inakzeptable Provokation für die Tierhalter“. Das Dekret sei mehr als zwei Jahre von allen Landwirtschaftsverbänden gemeinsam mit staatlichen Stellen vorbereitet und anschließend nach Brüssel notifiziert worden. Fragwürdig sind für den FNSEA auch die Beweggründe von Protéines France. Den Markt für alternative Proteine auf Basis von Verbrauchertäuschung zu entwickeln, sei weder fair noch akzeptabel oder nachhaltig.

Initiative „Dächer statt Äcker“ für Photovoltaik von Dächern

Die Steirischen Jungbauern mit Obmann Ralf Wagner starten die Kampagne „Dächer statt Äcker“ zum Thema Photovoltaik (PV) auf Freiflächen und fordern die zuständige Landesrätin Ursula Lackner auf, Dach- und Hallenflächen für Photovoltaikanlagen zu verwenden anstatt wertvolle Ackerböden zu versiegeln.

„Lassen Sie uns unsere Äcker und nehmen Sie bitte unsere Dächer. Wir wollen mit Photovoltaikanlagen auf Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden einen Beitrag zur Energieversorgung leisten. Wir verwehren uns aber klar gegen ein Durchpeitschen von Freiflächenanlagen auf wertvollen Ackerböden in der Nähe von Umspannwerken mit Netzzugang. Wir stellen die Interessen von Bauern und Gemeindebürgern klar vor die Interessen der Konzerne“, appelliert die steirische Jungbauernorganisation an Lackner.

Allein in der Steiermark gebe es ein Potenzial von 600 ha Dachfläche auf landwirtschaftlichen Gebäuden. Mit Industrie- und Gewerbegebäuden sowie Einfamilienhäusern sei das Potenzial nochmal um ein Vielfaches größer. „Verbauen wir diese bereits versiegelten Flächen wie Stall- und Hallendächer mit PV-Anlagen, kommen wir dem Ausbauziel bei Photovoltaikanlagen gemeinsam näher“, fordern die Jungbauern den Ausbau der aktuell begrenzten Netzkapazitäten und damit einer Stromnetzinfrastruktur mit Trafos und Leitungen zu Bauernhöfen.

„Wir wollen eine dezentrale Energieversorgung, wo Bürger und Bauern zu Selbstversorgern mit Strom werden, wo regionale Energiegemeinschaften gegründet werden und Betriebe ins Netz einspeisen können. Wir wollen Teil der Energiewende sein, keine Zaungäste bei Photovoltaikanlagen von Großinvestoren“, verdeutlicht die Jungbauernschaft Steiermark.

Brauchen intelligenteste Ausbaustrategie

Die bäuerliche Interessenvertretung spart nicht mit Kritik an Lackner und wirft der SPÖ-Landesrätin vor, im Sinne großer Energieinvestoren zu agieren. Aktuell sei es für Landwirte und Gemeindebürger schwierig, eine PV-Anlage zu errichten, während der Verbau fruchtbarster Böden mit Freiflächenanlagen in der Nähe von Transformatoren nahezu forciert werde. Darüber hinaus soll den Gemeinden bei Anlagen mit mehr als 10 ha Freiflächen-Photovoltaik sogar die Entscheidungskompetenz genommen werden. „Mit dieser Vorgangsweise unterstützt die Landesrätin große Energieinvestoren, während sich Bauern und Bürger nicht an der Energiewende beteiligen können. Wir sagen: Bauer und Bürger vor Konzern“, so die steirischen Jungbauern.

Bis 2030 soll Österreich bilanziell mit 100% Ökostrom versorgt werden. „Wir bekennen uns zu diesem Klimaziel und wollen mit Photovoltaikanlagen und damit der Erzeugung erneuerbarer Energie einen Beitrag leisten“, unterstreicht die Interessenvertretung. Mit dem fortgesetzten rasanten Verbau fruchtbarster Ackerflächen werde das heimische Lebensmittelangebot verknappt, die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten verstärkt und das Preisniveau bei Lebensmitteln weiter in die Höhe getrieben. Darüber hinaus hätten eingezäunte großflächige PV-Anlagen einen beträchtlichen Einfluss auf die Biodiversität und das Landschaftsbild.

Agrarreform (GAP)

Ab 2023 werden die EU-Agrarprämien über die reformierte Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) ausgezahlt. Dann soll die Honorierung von Leistungen wichtiger sein als der Flächenbesitz.

Für die neue Agrarreform gibt es noch eine Übergangszeit bis 2023. Erst ab dann werden die Agrarzahlungen nach den neu verhandelten Auszahlungsmodalitäten ausgegeben. Sie führt neue Grundvoraussetzungen (Konditionalität) ein, die alle Landwirte für den Bezug der Basisprämie einhalten müssen. Dazu gehören 4 % nicht-produktive Fläche wie Brache oder Landschaftselemente und ein Umwandlungsverbot von Dauergrünland in Mooren und Feuchtgebieten. Künftig werden 23 oder 25 % der Direktzahlungen an höhere Umwelt- und Klimaleistungen geknüpft sein. Um diese zu erhalten, müssen Öko-Regelungen (Eco-Schemes) umgesetzt werden. Dazu gehören zusätzliche Blühflächen und Brachen, der Anbau von Leguminosen in vielfältigen Fruchtfolgen, extensiver Anbau ohne Pflanzenschutzmittel, extensive Grünlandnutzung oder Agroforstsysteme.

Milchpreise: „60 Cent sind greifbar“

Die Preise für konventionelle Milch gehen durch die Decke. Und der positive Trend geht weiter. Biomilch hingegen bleibt im Regal stehen.

Das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben sprach mit Anna Althoff, Milchreferentin beim WLV, zum aktuellen Milchmarkt.

Die Milchpreise steigen in neuen Dimensionen. Im Juni haben die NRW-Molkereien das Milchgeld weiter erhöht: Die Auszahlungspreise liegen bei mehr als 50 Cent/kg Milch. Wo geht die Reise hin, Frau Althoff?

Die Preise steigen aller Voraussicht nach bis in das dritte Quartal weiter. Einige Molkereien haben bereits für Juli erneut saftige Aufschläge angekündigt.

Knackt konventionelle Milch die 60-Cent-Marke?

Vermutlich ja. Besonders bei den Genossenschaftsmolkereien mit Frischesortiment ist noch Spielraum nach oben. Denn das Frische-Segment, wie Milch und Butter, zieht deutlich an. Das bringt Schwung in die Auszahlungspreise.

Der Kieler Rohstoffwert fällt im Juni auf 65,8 Cent/kg Milch. Ende Juni sinkt das IG-­Milchbarometer um 2 Cent auf 61,1 Cent/kg Milch …

Besonders die Höhe des Kieler Rohstoffwerts zeigt aber, dass bei den Erzeugerpreisen noch Musik drin ist. Knapp 66 Cent/kg ist ein enormes Niveau. Zudem sind Schwankungen normal, da sich der Wert aus den Preisen für Butter und Magermilch zusammensetzt und dieser Markt sehr reaktiv ist.

Die konventionellen Milchpreise haben die Preise für Biomilch fast eingeholt. FrieslandCampina zahlt im Juni für konventionelle Milch mehr als einige Biomolkereien. Warum steigen die Preise für Biomilch nicht entsprechend?

Bei Biomilch leidet die Nachfrage im Einzelhandel. Die Verbraucher lassen die Milch im Regal…

Agrofert will in Düngerproduktion in Linz investieren

Tschechischer Konzern sieht langfristiges Engagement in Linz, der von Borealis verkaufte Standort sei abgesichert.

Nach der Übernahme des Stickstoffgeschäfts von Borealis durch den tschechischen Agrofert-Konzern betonten Vertreter beider Unternehmen die Wichtigkeit der Düngemittelproduktion für die Versorgung mit Lebensmitteln und gleichzeitig des Chemieparks Linz während eines Antrittsbesuchs bei OÖ Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.

Petr Cingr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Agrofert, und Libor Nemecek, Head of M&A and Corporate Finance von Agrofert, kündigten dabei auch weitere Investitionen am Standort Linz an. „Die Übernahme bringt Vorteile für die Versorgungssicherheit in Österreich und Europa, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Chemiepark Linz. Denn Agrofert steht für ein langfristiges Engagement am Standort Linz und die Weiterentwicklung des Düngemittelgeschäfts“, betonten Cingr, Nemecek und Borealis-CEO Thomas Gangl unisono.

Aus der Sicht des Standortes Oberösterreich sei die Absicherung der Düngemittel-, Melamin- und Stickstoffproduktion als wesentliches Zukunftsfeld sehr wichtig. „Mit der Standortgarantie und den angekündigten Investitionen werden entsprechende Voraussetzungen geschaffen, das vorhandene Zukunftspotenzial dieses Bereichs des Chemie-Standorts Oberösterreich auch künftig voll auszuschöpfen und weiter vergrößern zu können“, erwartet sich Achleitner nach dem Antrittsbesuch wichtige Impulse für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.

Düngermittelproduktion unverzichtbar

Auch Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger begrüßte die Zusagen der Vertreter von Agrofert, am Standort Linz in die Düngemittelproduktion weiter zu investieren. „Zugleich erwarte ich jedoch, dass diese nicht nur als Strohfeuer aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit zu sehen sind. Im Sinne der Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln ist es absolut unverzichtbar, die wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette in heimischer und europäischer Hand zu behalten und eine Düngemittelproduktion am Standort Linz gewährleistet zu haben“, verdeutlichte Langer-Weninger. Mit Blick auf die bevorstehende Anbauplanung für die Saison 2022/23, verhaltener Düngergaben wegen drastischer Preissteigerungen in der aktuellen Saison sowie fortgesetzter kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine sei es in diesen unsicheren Zeiten mehr denn je notwendig, die möglichen Ertragspotenziale im Sinne der Eigenversorgung zu heben, unterstrich Langer-Weninger.

Erstes Getreide-Schiff verließ ukrainischen Hafen

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen.

Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ sei am Montagmorgen in Richtung Libanon aufgebrochen, meldete der Sender CNN Türk unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium.

Die Getreidelieferung erfolge im Rahmen des am 22. Juli geschlossenen Abkommens, weitere Exporte sollen folgen.

20 Millionen Tonnen Getreide warten

Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten unter Vermittlung der UNO und der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Von der Vorjahresernte warten ukrainischen Angaben zufolge noch über 20 Millionen Tonnen Getreide auf die Ausfuhr.

Der Hafenbetrieb wurde nach der russischen Invasion Ende Februar aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die Ukraine warf Russland eine Blockade des Getreides vor. Wegen ausbleibender Getreidelieferungen befürchten die Vereinten Nationen zunehmend Hungerkrisen auf der Welt.

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen.

Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ sei am Montagmorgen in Richtung Libanon aufgebrochen, meldete der Sender CNN Türk unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium.

Die Getreidelieferung erfolge im Rahmen des am 22. Juli geschlossenen Abkommens, weitere Exporte sollen folgen.


20 Mio. Euro Verlustersatz für Schweinebauern und Legehennenhalter

4.600 Antragsteller in der Schweinehaltung und 280 Betriebe mit Legehennen bekommen nun ihr Geld ausbezahlt.

Nach der Verlängerung des Verlustersatzes für Schweinebauern und Legehennenhalter im Zuge der COVID-19-Unterstützung startete nun die Auszahlung von 20 Mio. Euro für den Betrachtungszeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022. „Zusätzlich zu oftmals ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen hat die Corona-Krise die heimische Landwirtschaft, vor allem durch die Schließung der Gastronomie und Hotellerie, wirtschaftlich schwer getroffen. Zum Teil waren Umsatzeinbußen einzelner Branchen existenzbedrohend“, sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zur Verlängerung des Verlustersatzes.

„Mit dieser Maßnahme können wir den betroffenen Betrieben zumindest einen Teil ihres Einkommensverlustes in diesem Zeitraum abgelten.“ Anspruchsberechtigt waren indirekt betroffene Betriebe mit nachgewiesenen Verlusten von mehr als 30%. 70% des pauschal ermittelten Einkunftsverlustes werden als Zuschuss gewährt. Rund 19 Mio. Euro stehen für rund 4.600 Antragsteller in der Schweinehaltung (Produktionskategorien Schweinemast und Zuchtsauenhaltung) bereit. Knapp 1 Mio. Euro wird an rund 280 Antragsteller in der Legehennenhaltung ausgezahlt.