Agrofert will in Düngerproduktion in Linz investieren

Tschechischer Konzern sieht langfristiges Engagement in Linz, der von Borealis verkaufte Standort sei abgesichert.

Nach der Übernahme des Stickstoffgeschäfts von Borealis durch den tschechischen Agrofert-Konzern betonten Vertreter beider Unternehmen die Wichtigkeit der Düngemittelproduktion für die Versorgung mit Lebensmitteln und gleichzeitig des Chemieparks Linz während eines Antrittsbesuchs bei OÖ Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.

Petr Cingr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Agrofert, und Libor Nemecek, Head of M&A and Corporate Finance von Agrofert, kündigten dabei auch weitere Investitionen am Standort Linz an. „Die Übernahme bringt Vorteile für die Versorgungssicherheit in Österreich und Europa, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Chemiepark Linz. Denn Agrofert steht für ein langfristiges Engagement am Standort Linz und die Weiterentwicklung des Düngemittelgeschäfts“, betonten Cingr, Nemecek und Borealis-CEO Thomas Gangl unisono.

Aus der Sicht des Standortes Oberösterreich sei die Absicherung der Düngemittel-, Melamin- und Stickstoffproduktion als wesentliches Zukunftsfeld sehr wichtig. „Mit der Standortgarantie und den angekündigten Investitionen werden entsprechende Voraussetzungen geschaffen, das vorhandene Zukunftspotenzial dieses Bereichs des Chemie-Standorts Oberösterreich auch künftig voll auszuschöpfen und weiter vergrößern zu können“, erwartet sich Achleitner nach dem Antrittsbesuch wichtige Impulse für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.

Düngermittelproduktion unverzichtbar

Auch Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger begrüßte die Zusagen der Vertreter von Agrofert, am Standort Linz in die Düngemittelproduktion weiter zu investieren. „Zugleich erwarte ich jedoch, dass diese nicht nur als Strohfeuer aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit zu sehen sind. Im Sinne der Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln ist es absolut unverzichtbar, die wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette in heimischer und europäischer Hand zu behalten und eine Düngemittelproduktion am Standort Linz gewährleistet zu haben“, verdeutlichte Langer-Weninger. Mit Blick auf die bevorstehende Anbauplanung für die Saison 2022/23, verhaltener Düngergaben wegen drastischer Preissteigerungen in der aktuellen Saison sowie fortgesetzter kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine sei es in diesen unsicheren Zeiten mehr denn je notwendig, die möglichen Ertragspotenziale im Sinne der Eigenversorgung zu heben, unterstrich Langer-Weninger.