Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

OÖ Schweinetag am 10. November

Am 10. November findet der Oberösterreichische Schweinetag statt – auch heuer als Webinar. Die Themen sind unter anderem die neuen Richtlinien beim AMA-Gütesiegel und das neue PRRS-Programm.

Auch in diesem Jahr veranstaltet die LK Oberösterreich zusammen mit dem TGD und dem LFI den alljährlichen Schweinetag. Am 10. November findet dieser coronabedingt wieder als Webinar via Zoom statt. Am Vormittag von 9 bis 13 Uhr dreht sich beim Landestag der Ferkelproduktion alles um die Eingliederung der Ferkelstufe in das AMA-Gütesiegel-Programm, Amtstierärztliche Kontrollen auf Schweinebetrieben, Reinigung und Desinfektion und die Afrikanische Schweinepest.

Von 19 bis 22 Uhr findet dann der Abend der Schweinemast statt. Hier erklären Experten die neuen Richtlinien beim AMA-Gütesiegel und das neue PRRS-Programm.

An beiden Terminen erhalten Sie zudem agrarpolitische Informationen rund um aktuelle Themen in der Schweinehaltung.

Der Kursbeitrag beträgt je Termin für Bäuerinnen, Bauern und Familienangehörige 20 € (ungefördert sind es 40 €)

Anmeldung

Unter der Veranstaltungsnummer 7696/3 (Ferkel) bzw. 7697/3 (Mast) bis Mittwoch, 3. November beim LFI-Kundenservice: 050/6902-1500 oder info@lfi-ooe.at

Anmeldung Landestag für Ferkelproduktion

Anmeldung Abend der Schweinemast

Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich!

Auch in Ungarn: Aldi verkauft nur noch heimisches Frischfleisch

In Ungarn will der Discounter Aldi nur noch unverarbeitetes Fleisch von Tieren anbieten, die in Ungarn aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurden.

Aldi in Ungarn will die Lebensmittelindustrie des Landes stärken und der heimischen Ware noch mehr Vorzug in seinen Läden geben. Wie der Lebensmitteldiscounter in der vergangenen Woche mitteilte, soll ab sofort das Frischfleisch von Schweinen, Rindern und Geflügel im Dauersortiment nur noch von ungarischen Lieferanten bestückt werden. Das unverarbeitete Fleisch muss in den mittlerweile 151 Filialen zu 100 % von Tieren stammen, die in Ungarn aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurden. Ein ähnliches „Heimatprogramm“ gibt es bereits bei Obst und Gemüse und Milcherzeugnissen. Viele der Produkte würden innerhalb von 24 Stunden nach der Schlachtung in die Läden geliefert, so dass die Kunden ein wirklich frisches Fleischprodukt kaufen könnten, erklärte Aldi. Zudem würden die Lieferketten verkürzt, was zusammen mit der Nutzung von Ökostrom und einem klimaneutralen Betrieb bedeute, dass der CO2-Fußabdruck verringert werde.

Ungarns Landwirtschaftsminister István Nagy lobte die Ausweitung des heimischen Angebotes bei Aldi und äußerte sich zuversichtlich, dass diesem Beispiel auch andere Handelsketten folgen würden. Die Verringerung der Nahrungsmittelabhängigkeit von anderen Ländern sei längst zu einem nationalen strategischen Thema geworden. Der Präsident der Nationalen Landwirtschaftskammer (NAK), Balázs Győrffy, wies darauf hin, dass Anfang September auch Lebensmitteleinzelhandelsketten in Deutschland angekündigt hätten, den Anteil des im eigenen Land produzierten Fleisches in ihren Geschäften zu erhöhen. Die NAK habe einen ähnlichen Schritt für Ungarn gefordert und sei nun froh, dass dieser nun so schnell zugunsten der heimischen Erzeuger umgesetzt werde.

Düngerpreise: Brüssel lässt Bauern im Regen stehen

Zum aktuellen Zeitpunkt Kann man auf keine Entlastungsmaßnahmen der EU-Kommission hoffen. Aus Kommissionskreisen hieß es am vergangenen Freitag (22.10.) lediglich, dass die Behörde die Marktsituation in den einzelnen Sektoren genau verfolge. Offenbar denkt Brüssel auch nicht daran, den Anti-Dumpingzoll gegen unfaire Handelspraktiken von Herstellern aus Drittstaaten wie Russland oder Trinidad und Tobago aufzuheben.

Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise hat sich die Produktion von Stickstoffdüngern derartig verteuert, dass Hersteller ihre Produktionsanlagen teils runterfahren und dadurch erhebliche Versorgungsengpässe drohen. Zur Ankündigung des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, bei weiter steigenden Betriebsmittelpreisen, Beihilfen für seine Bauern zahlen zu wollen, erklärte eine Kommissionssprecherin gegenüber Nachrichtendienst Agra-Europe,dass jeder EU-Mitgliedstaat das Recht habe, Sonderhilfen zu leisten. Das betreffende Mitgliedsland müsse sich allerdings diese von der Kommission genehmigen lassen.

Erst kürzlich hatte die Brüsseler Behörde angekündigt, es den Mitgliedstaaten zu vereinfachen, Hilfen für Unternehmen oder Industriebranchen im Einklang mit dem EU-Beihilferecht zu gewähren. Beim Treffen der EU-Agrarminister in Luxemburg räumte Agrarkommissar Janusz Wojciechowskiallerdings ein, dass die hohen Energiepreise zu einem Problem werden und sich auch auf die Lebensmittelpreise in der EU auswirken könnten.

Unterdessen sicherte Polens Ministerpräsident Morawiecki seinen Landwirten staatliche Unterstützung zu, sollte sich die Lage nicht bald entspannen. In einem Facebook-Post stellte Morawiecki fest, dass die Preisexplosion am Düngermarkt die direkte Folge der rasanten Preisentwicklung für Erdgas sei, angeheizt durch die „Preismanipulation der russischen Firma Gazprom und der russischen Regierung“. Da Erdgas gegenwärtig rund 70 % des Düngerpreises ausmache, lasse sich die Verteuerung kaum abfedern. Sofern es hier in den nächsten Monaten keine Abwärtsbewegung gebe, werde die Regierung mit staatlichen Einkaufsinterventionen und Subventionen gegensteuern, kündigte der Premierminister an.

Der polnische Düngerhersteller Grupa Azoty betonte in einer Pressemitteilung, dass die Versorgung des polnischen Marktes für ihn Vorrang vor dem Export habe. Deshalb werde man im Ausland ab sofort nur noch bestehende Lieferverträge bedienen und die frei werdenden Mengen auf den Inlandsmarkt umlenken. Eigenen Angaben zufolge ist Grupa Azoty eines der wenigen Unternehmen in Europa, das seine Düngerproduktion trotz der extrem gestiegenen Gaspreise bisher nicht deutlich gedrosselt hat.

Im Vereinigten Königreich hat die Kohlendioxidindustrie inzwischen eine Vereinbarung getroffen, um sicherzustellen, dass britische Unternehmen weiterhin mit CO2 versorgt werden können. Wie das Wirtschaftsministerium Mitte Oktober mitteilte, erklärten sich die CO2-Lieferanten bereit, dem Düngemittelunternehmen CF Fertilisers einen höheren Preis für das bei der Düngemittelherstellung als Nebenprodukt entstehende Kohlendioxid zu zahlen.

Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass CF Fertilisers seine Tätigkeit weiterhin fortsetze. Das US-amerikanische Unternehmen produziert rund 60 % des kommerziellen CO2 im Vereinigten Königreich. Im September hatte das Wirtschaftsministerium eine Sondervereinbarung mit dem Unternehmen getroffen und damit eine Schließung der zwei größten Düngemittelfabriken des Landes „auf unbestimmte Zeit“ abgewendet. Mit Material von AgE

Brauchen wir noch Nutztiere?

Diese provokante Frage stellte Prof. Wilhelm Windisch in einem Vortrag. Sein Fazit: Die Produktion von Lebensmitteln ist mit der Haltung von Nutztieren verbunden.

Die Haltung von Nutztieren gerät mit Blick auf Klima, Umwelt und Tierwohl immer mehr in die Kritik und die landwirtschaftliche Nutzfläche sinkt. Können wir uns die Nutztiere also überhaupt noch leisten? Dieser Frage ging Prof. Dr. Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung der Technischen Universität München (TUM) bei einer Veranstaltung der Brancheninitiative „Fokus Fleisch“ zum Thema „Klimawandel und Nutztierhaltung“ nach.

In seinem Vortrag machte er zu Beginn deutlich:

1 kg vegane Lebensmittel erzeugen mindestens 4 kg nicht essbare Biomasse“ – Prof. Dr. Wilhelm Windisch

Beispiele dafür seien Stroh, Zwischenkulturen in der Fruchtfolge oder Nebenprodukte der Verarbeitung (Haferspelzen etc.). In dieser Biomasse seien aber Pflanzennährstoffe gebunden, die zurück in den Kreislauf gehören. Diese Leistung einer nachhaltigen Landwirtschaft erfüllten am besten Nutztiere. Fleisch oder Milch, die alleine mit dem Einsatz von nicht essbarer Biomasse produziert wurden, seien weitestgehend emissions- und klimaneutral.

Allerdings machte Windisch auch deutlich: „Das gilt nur, solange die Tierernährung ausschließlich auf die nicht essbare Biomasse begrenzt ist. Die Nahrungskonkurrenz zum Menschen entsteht mit einer hohen Leistung der Tiere, die den Einsatz von zusätzlichem Energie- und Proteinfutter nötig macht“, so Prof Windisch.

Milcheiweiß und Rindfleisch sind quasi vegane Proteine“ – Prof. Dr. Wilhelm Windisch

Der Wissenschaftler zeigte sich überzeugt: Mit einer Begrenzung der Nutztierfütterung auf die nicht essbare Biomasse und den Verzicht auf exzessiven Anbau von Futtermitteln auf Ackerflächen würden sich automatisch auch die Tierzahlen verringern.

Im Gegensatz zu einer pauschalen Obergrenze für den Tierbesatz fördere eine Begrenzung auf die nicht essbare Biomasse die Innovationskraft der Landwirtschaft in der Effizienz der Transformation der verfügbaren Futtermittel in hochwertige Lebensmittel. Dies führt wiederum zu einer Senkung der Emission bei gleichzeitig mehr Lebensmitteln aus derselben Basisproduktion an pflanzlicher Biomasse.

Fleisch und Vegan: Kein Gegensatz

In diesem Kontext seien „veganen Ersatzprodukte“ kein Gegenpol zu Lebensmitteln tierischer Herkunft, im Gegensatz: Die bei der Herstellung von Hafermilch und Co. anfallenden Nebenprodukte lassen sich als wertvolle Futtermittel nutzen. „Durch die Kombination aus veganen Lebensmitteln und der Nutzung der Nebenprodukte als Futtermittel werden in Summe mehr Lebensmittel für den Menschen gewonnen, als bei ausschließlicher Verwendung als pflanzliches Lebensmittel oder als Futtermittel“, erklärte Windisch.

Die aktuelle Polarisierung von „Fleisch kontra Vegan“ und die pauschale Abwertung von Fleisch und andere Lebensmittel tierischer Herkunft als generelle Umweltbelastung sei völlig überzogen und sachlich unhaltbar. Fazit von Windisch: „Eine nachhaltige Landwirtschaft brauch Pflanzen- und Tierproduktion, um Nährstoffkreisläufe im gesamten Agrarsystem zu erhalten.“

Computermodell zeigt zerstörerisches Potenzial von sozialen Netzen

Experten warnen davor, dass die Polarisierung der Gesellschaft durch Social Media einen irreversiblen Kipppunkt erreichen könnte.

Ein interdisziplinäres Team aus Soziologen und Physikern hat ein Computermodell entwickelt, um den stetigen Anstieg der politischen Polarisierung zu analysieren. Das Multi-Agenten-Modell soll insbesondere klären, welche Rolle soziale Medien dabei spielen. Die Studie, die die Forschenden jetzt in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht haben, zeichnet ein pessimistisches Bild: Laut dem Modell gibt es Kipp-Punkte, ab denen die gesellschaftliche Polarisierung irreversibel wird.

Bislang galt der Echo-Kammer-Effekt als eine gängige Erklärung für politische Polarisierung in sozialen Medien: Weil User in sozialen Netzwerken bevorzugt Inhalte konsumieren, die ihrem Weltbild entsprechen, würde sich ihre politische Meinung weiter verfestigen – so die Theorie. Dieser Ansatz ist allerdings umstritten, denn soziale Netze sind in der Regel nicht die hauptsächlichen Nachrichtenquellen vieler User. Ihr Effekt ist daher viel kleiner als zunächst vermutet. Zudem gibt es Untersuchungen, die einen paradoxen Befund zeigen: Setzt man User gezielt möglichst fremden, konträren Meinungen aus, werden ihre politischen Positionen nicht offener und flexibler, sondern sie verhärten sich noch.

Der Soziologe Petter Törnberg von der Universität Amsterdam und seine Kollegen aus Deutschland, Italien und Schweden gehen daher davon aus, dass politische Polarisierung ein Effekt ist, der mit dem zunehmenden Einfluss politischer Identitäten zu erklären ist. Nach diesem Erklärungsansatz sind politische Debatten keine rationalen Diskussionen über politische Meinungsverschiedenheiten mehr. Sie gleichen vielmehr einem Kampf zwischen verfeindeten Stämmen, bei dem es wichtiger ist, wer zur In-Group und wer zu den „Anderen“ gehört als wer welche Argumente vorbringt.

Um die Polarisierung wieder zu verkleinern, müssten die separaten Gruppen sich einigen, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. „Früher wurde diese Aufgabe durch die Massenmobilisierung erfüllt, die die fordistische Gesellschaft der Moderne kennzeichnete, zum Beispiel durch groß angelegte Kriege“, schreibt Törnberg. „Heute, in einer postmodernen, fragmentierten Gesellschaft, ist es weniger klar, wie ein solches Zusammenkommen umgesetzt werden könnte. Vor etwa zwei Jahren war eine gängige Antwort der Forscher, dass ein großes, gemeinsames Problem – wie eine globale Pandemie – eine Lösung bieten könnte. Das scheint leider nicht geholfen zu haben“. Auch wenn er grundsätzlich nicht auf eine technische Lösung des Problems setze, sei er sich jedoch sicher, „dass es durchaus möglich wäre, eine entpolarisierende Form der sozialen Medien einzuführen.“

Schweinemarkt bleibt schwierig – Stabilisierung am EU-Binnenmarkt

Beispielsweise ist es in Deutschland in den vergangenen Wochen recht gut gelungen, einen erneuten Schweinestau abzu­wenden. Obwohl die Schlachtkapazitäten derzeit an einigen Schlachtstandorten wegen Corona-Fällen, Quarantänen bzw. Personalknappheit eingeschränkt sind, können die zur Vermarktung anstehenden Schlachtschweine einigermaßen zeitnah bewältigt werden. Die Schlachtzahlen haben sich mittlerweile bei ca. 840.000 Schweinen pro Woche eingependelt. Auch die Schlachtgewichte befinden sich mit 97,3 kg auf einem ähnlichen Niveau wie 2019. Das zeigt, dass die meisten Schweine trotz leichter Verzögerungen noch einigermaßen rechtzeitig zur Schlachtung kommen.

EU-Binnenmarkt etwas stabiler

Auf der Nachfrageseite gibt es derzeit keine großen Überraschungen. Dennoch können die Lagerbestände an Schweinefleisch scheinbar langsam aber sicher abgebaut werden. Die Zahlen der AMI deuten mit einem Rückgang im August an, dass der Höchststand überschritten sein dürfte.

Nach den wochenlangen Preisrückgängen in der gesamten EU konnten sich die Notierungen zuletzt überwiegend stabil halten. Hoffnungen machen dabei Stimmen aus der dänischen und französischen Fleischbranche. Zum einen kehre mehr Stabilität im Fleischgeschäft durch Corona-Lockerungen in der EU ein und zum anderen wird auch von einer leichten Belebung der Schweinefleischnachfrage aus China berichtet. Üblicherweise ordern die Chinesen zu dieser Jahreszeit mehr Schweinefleisch, weil der Konsum zum chinesischen Neujahrsfest, das im nächsten Jahr am 01. Februar stattfindet, stark ansteigt.

Laut Österreichischer Schweinebörse befanden sich Angebot und Nachfrage auf dem
heimischen Markt annähernd im Gleichgewicht. Der Warenstrom vom Maststall bis zu den
Endverteilern lief aber eher schleppend. Hauptgrund dafür war das druckvolle Dumping-
angebot aus anderen EU-Mitgliedsländern auf allen Ebenen. Dabei handelte es sich um
Ferkel, Schlachtschweine, Fleisch sowie Wurst- und Schinkenprodukte. Marktteilnehmer,
die auf heimische Rohstoffe z.B. mit AMA-Gütesiegel setzen, sahen sich daher mit einer
schwierigen Konkurrenzsituation konfrontiert.

Rückstau belastete Ferkelhandel
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt passte das frische Angebot recht gut zur Nach-
frage, das Gesamtangebot lag aber spürbar darüber. Belastend wirkten noch immer die in
den Vorwochen aufgestauten Ferkel.Der Ferkelhandel blieb europaweit angespannt, die Preise gaben zumeist nach. In
Deutschland war von einer leicht verbesserten Situation die Rede. Daher stabilisierte sich
die Notierung auf niedrigem Niveau.

Schon wieder China-Jetzt fehlt den Autoherstellern auch noch Magnesium

Schon vor Wochen wurde davor gewarnt, jetzt könnte es tatsächlich Realität werden: Ein Stopp der Autoproduktion wegen fehlender Werkstoffe. Chinesisches Magnesium bereitet Kopfzerbrechen.

Es wiegt ein Drittel weniger als Aluminium und drei Viertel weniger als Stahl, ist aber trotz seiner geringen Dichte so fest wie andere Werkstoffe: Magnesium wird seit ein paar Jahren verstärkt beim Bau von Autos eingesetzt. Genau das könnte der weltweiten Fahrzeugindustrie nun zum Verhängnis werden. Diese muss möglicherweise ihre Bänder nicht nur wegen des Mangels an Chips anhalten, sondern auch wegen ausbleibender Lieferungen des internationalen Magnesiummonopolisten: China.

Seit Wochen warnen Branchenverbände davor, dass den Autobauern das Metall ausgehen könnte, seit aus Fernost kein Magnesium mehr geliefert wird. Die jetzigen Vorräte dürften in Deutschland und im Rest von Europa spätestens Ende November erschöpft sein, hatte die ­Wirtschaftsvereinigung Metalle jüngst gewarnt. Die Bundesregierung müsse „dringend diplomatische Gespräche“ mit der chinesischen Regierung führen, um „massive Produktionsausfälle“ zu verhindern.

Weniger Magnesium gleich mehr Klimaschutz?

Tatsächlich kommen zwischen 80 und 85 Prozent der globalen Magnesiumproduktion aus der Volksrepublik, genauer gesagt aus dem Kreis Wenxi in der Provinz Shanxi und aus dem Kreis Fugu der Stadt Yulin in der Provinz Shaanxi, die bis auf das zusätzliche „a“ im romanisierten Namen fast genauso geschrieben wird wie eine Nachbarprovinz im Osten. Normalerweise werden etwa in Fugu täglich zwischen 1600 und 1700 Tonnen Magnesium produziert. Derzeit sind es nur 1000 Tonnen. Schuld ist Chinas Versprechen an die Welt, das Klima besser zu schützen. So wie seit dem Sommer plötzlich überall im Land Kohlekraftwerke abgeschaltet wurden, um die Vorgaben der Zentralregierung an das Einsparen von CO2 zu erfüllen, haben 30 Magnesiumhersteller ihre Produktion um 50 Prozent reduziert, um die Umweltschutzvorgaben einzuhalten. 15 Hersteller in Shaanxi mussten sogar ihre Produktion Anfang September ganz einstellen – vorerst bis Dezember.

Seitdem exportiert China kaum noch Magnesium. Bei Branchenanalysten in Banken und den Verbänden im Westen ist deshalb ein Verdacht entstanden: Hält die chinesische Regierung etwa zugunsten der eigenen Autoindustrie die Ausfuhren des Rohstoffs zurück, was die weit verbreitete Angst bestätigen würde, China sei in der Weltwirtschaft ein unverantwortlicher Akteur?

EU-Parlament stimmt für Farm to Fork-Strategie

Das Europaparlament hat am 19. Oktober mit einer deutlichen Mehrheit von 452 Stimmen – bei 170 Gegenstimmen und 76 Enthaltungen – für die Farm to Fork-Strategie der Europäischen Kommission gestimmt.

n den vergangenen Wochen und Monaten war massive Kritik von Seiten der Politik und von Agrarverbänden geäußert worden, insbesondere daran, dass die mit Spannung erwartete Folgenabschätzung durch das Joint Research Center (JRC) von der Kommission bis diesen Sommer absichtlich zurückgehalten worden sei, obwohl die Ergebnisse bereits Anfang des Jahres vorgelegen hätten. Noch am Vortag der jetzigen Abstimmung war es in Straßburg – so berichten parlamentsnahe Kreise – zu einer kontroversen Debatte gekommen. Erst kürzlich hatten die europäischen Agrarverbände Copa-Cogeca erneut darauf hingewiesen, dass die „derzeitigen Ziele, wenn sie wie vorgeschlagen umgesetzt werden, einen hohen Tribut von den Erzeugern in der EU fordern werden.“ Aber auch die Konsumenten sind betroffen. Verschiedene Studien, u.a. von den Universitäten Wageningen und Kiel sowie von der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU, hatten zuvor auf die drastischen Auswirkungen der Farm to Fork-Strategie hingewiesen. Diese müssten dringend in Betracht gezogen werden, fordert Copa-Cogeca. m.s.

Düngerpreise bleiben unbezahlbar

Die Düngerpreise steigen immer höher. Trotzdem gibt es kaum Dünger zu kaufen. Analysten glauben, dass die kritische Lage mindestens bis zum Frühjahr anhalten wird.

Die Düngerpreise haben alle bisherigen Rekordmarken weit hinter sich gelassen. Zu kaufen gibt es trotzdem fast nichts. Die Gründe liegen auf der Hand: Die europäischen Düngerfabriken haben die Produktion wegen der explodierenden Gaspreise massiv gedrosselt. Die Folge ist ein schrumpfendes bzw. kaum noch vorhandenes Angebot. Gestörte Lieferketten und rekordhohe Transportkosten erschweren außerdem den Dünger-Import aus anderen Regionen. Hinzu kommt, dass die Probleme in fast allen wichtigen Exportregionen ähnlich sind wie in Östereich, Deutschland und Europa.

Auch Händler kaufen unter diesen Bedingungen keinen Dünger, obwohl ihre Läger gähnend leer sind. Der Grund: Zum einen sind die Preise für die verfügbaren Mengen exorbitant hoch. Zum anderen möchte natürlich niemand extrem teuren Dünger einlagern, den er nach einer Preiskorrektur möglicherweise erheblich billiger weiterverkaufen müsste – mit hohen Verlusten.

Und natürlich zögern auch viele Landwirte bei diesen Düngerpreisen überhaupt etwas zu kaufen, wenn sie denn überhaupt noch Ware bekommen. Viele Landwirte dürften ihre Ausbringungsmengen deutlich drosseln – um die Kosten zu senken, glauben viele Analysten in Europa und in Nordamerika. Doch das Problem ist nicht die Ausbringung: „Die wirkliche Sorge ist die Verfügbarkeit. Wir haben bereits heute einige Lieferprobleme, und unabhängig von den Preisen gibt es keine Garantie, dass wir im Frühjahr Dünger bekommen werden“, sagt Benoit Pietrement, Landwirt und Leiter des Getreideausschusses von FranceAgriMer gegenüber Reuters.

Die Düngemittelpreise haben sich zuletzt mehr als verdreifacht, was den Landwirten Kosten zwischen 300 Euro und 350 Euro pro Hektar Getreide beschert, verglichen mit  etwa 150 Euro pro Hektar in normalen Jahren. „Die Auswirkungen für die Erzeuger werden gewaltig sein“, fügte Pietrement hinzu.

Neues Tierwohlkonzept in Belgien gestartet

Bei der Aufstellung der Kriterien hat man auch in andere Länder mit ähnlich strukturierter Schweinehaltung geschaut.

Der belgische Standardgeber Belpork des Prüfsiegelsystems BePork hat ein neues Tierwohlmodul für die belgische Schweinefleischwirtschaft ausgearbeitet, das Auskunft über die Haltungsform gibt. Wie die Absatzförderorganisation Belgian Meat Office letzte Woche mitteilte, baut das neue Modul auf den generischen BePork-Standards auf und beinhaltet weitreichende Normen über dem gesetzlichen Standard, die der Verbesserung des Tierwohls dienen. Neben der Primär- wird dabei auch die Schlachthofstufe berücksichtigt; die Transportstufe ist bereits über das BePork-Lastenheft abgedeckt. Belpork hat im Vorfeld die Kriterien für die Landwirtschaft anderer internationaler Systemgeber unter die Lupe genommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass das neue belgische Tierwohlmodul anderen Systemen in nichts nachsteht.

Der belgische stufenübergreifende Ansatz zum Wohle der Tiere sei im internationalen Vergleich nicht alltäglich, da sich viele andere Tierwohlsysteme im In- und Ausland hauptsächlich auf die Tierhalterstufe beschränkten. Dank des lückenlosen, stufenübergreifenden Rückverfolgbarkeitssystems von BePork könne der Kunde im In- und Ausland am Verkaufsort in Erfahrung bringen, welche Tierwohlkriterien das Produkt erfülle und damit eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Analog zu den Systemen in anderen Ländern seien neben der Einstiegsstufe auch höhere Haltungsstufen möglich. Darüber hinaus biete das Modul dem Lebensmitteleinzelhandel ausreichend Spielraum, um sich mit eigenen Akzenten zu profilieren.

Das Thema Tierwohl fällt in Belgien in den Zuständigkeitsbereich der drei Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt, wobei das Modul offen für Gesamtbelgien ist. „Das ist ein gutes und wichtiges Signal. Darüber hinaus plant die Politik unter Federführung der flämischen Ministerin für Landwirtschaft, Hilde Crevits, künftig allen anderen Nutztierarten den Weg in das freiwillige System zu ebnen“, erklärte BelPork-Koordinatorin Dr. Liesbet Pluym. Das alles werde seine Zeit fordern, doch sei das Wichtigste zunächst, dass das Gerüst stehe. Das Tierwohl-Modul sei bereits jetzt vollumfänglich einsatzfähig, doch seien noch einige bürokratische Hürden bis zur zeitnahen offiziellen Lancierung zu nehmen. AgE

Das Thema Tierwohl fällt in Belgien in den Zuständigkeitsbereich der drei Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt, wobei das Modul offen für Gesamtbelgien ist. „Das ist ein gutes und wichtiges Signal. Darüber hinaus plant die Politik unter Federführung der flämischen Ministerin für Landwirtschaft, Hilde Crevits, künftig allen anderen Nutztierarten den Weg in das freiwillige System zu ebnen“, erklärte BelPork-Koordinatorin Dr. Liesbet Pluym. Das alles werde seine Zeit fordern, doch sei das Wichtigste zunächst, dass das Gerüst stehe. Das Tierwohl-Modul sei bereits jetzt vollumfänglich einsatzfähig, doch seien noch einige bürokratische Hürden bis zur zeitnahen offiziellen Lancierung zu nehmen. AgE


Kärnten für Abschaffung der Spaltenböden- Wird Prettner das auch finazieren ?

In Kärnten ist es ein großes Anliegen, endlich die Haltung von Rinder und Schweinen auf Vollspalten- Böden zu verbieten. Die Tiere müssen auf harten Beton- Boden liegen, ohne Wämedämmung ( stimmt nicht- die meisten Spalten haben eine Wärmeisolierung). Oftmals sind sie den Gasen der darunterliegenden Güllegrube ausgesetzt, ( stimmt auch nicht, in den meisten Fällen wird mit Unterflur-Lütung abgesaugt) kritisierte Prettner. Kärnten habe bereits mit den heurigen Landestierschutzpreis auf die Situation aufmerksam gemacht. Bekanntlich stand der Preis heuer unter dem Motto ,, Schwein gehabt“: Kein anderes Fleisch wird in Österreich so viel konsumiert wie das Schweinefleisch- daher bietet das Schwein eine gute Basis zur Sensibilisierung der Bevölkerung für den Tierschutz. Unter anderem geht es genau um diese Frage: Wie werden Schweine gehalten ?- Wir dürfen hier nicht lockerlassen betonte Prettner.

Frau Landesrat lassen sie nicht locker und holen sie für uns Schweinebäuerinnen und Schweinebauern das notwendige Geld für die Umbauten in Tierwohlställen heraus , wird sind gern bereit den Weg in Kärnten zu gehen wenn es leistbar ist und sie dann das Tierwohlfleisch auch noch bestens vermarkten werden. Dann Glück auf Frau Landesrat Prettner.

Genug Industrieholz aber Papier wird immer teurer

Auf den Papiermarkt herrscht Ebbe, das bekommen Druckereien und Verlage derzeit schmerzhaft zu spüren. Die Probleme rühren aber nicht nur von der Corona-Krise her – auch der boomende Online-Handel ist ein Grund für die Papierknappheit

Ersetzt der E-Book-Gutschein dieses Jahr das weihnachtliche Buchgeschenk? Das E-Paper das Hochglanzmagazin? Werden Werbewurfsendungen nun vollends elektronisch verdrängt? Buchhandel und Drucker, Händler und Hersteller von Papier, sie alle schlagen Alarm: Es herrscht Papiermangel – wenn auch noch kein dramatischer. Die Preise sind jedoch schon zum Teil astronomisch gestiegen. Wer einen berechenbaren Markt bei Kosten, Lieferzeiten und Flexibilität gewohnt war, muss sich umstellen.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Lieferketten für die Rohstoffe mögen international nicht so weit verzweigt sein, wie die von Autoteilen. Aber auch sie wurden durch die Corona-Pandemie und unterschiedlich schnell wieder anspringende Volkswirtschaften durcheinandergewirbelt. Papierfirmen hatten zum Teil auf Kartons umgestellt und kommen nun mit der Produktion nicht nach. Rückläufige Sammelquoten von Altpapier aus Handel und Gewerbe bringen Druckereien durch fehlende Mengen und Preisdruck in die Bredouille. Liefertermine sind nicht zu halten.

Im Buchhandel sollten deswegen allerdings nicht weniger Titel in die Regale kommen. Doch womöglich lässt sich der eine oder andere Bestseller nicht so kurzfristig nachdrucken wie gewohnt. Auch bei Normalpapier sorgen Engpässe für Lieferzeiten bis zu vier Monaten. Das Nachdruckmanagement werde riskanter mit Wartezeiten bis sieben Monate, heißt es vom Börsenverein des deutschen Buchhandels, Termindrucke seien fast unmöglich. Verlagsgruppen, die mit standardisierten Produkten und langfristigen Rahmenverträgen arbeiten, trifft der Mangel an Nachschub weniger als bei Aufträgen für kurzfristige Sonderformate.

So klagen Einkäufer der Verlage vor allem über das Ringen um Liefermengen und über Preise von Papier und Pappen, die für Buchdeckel und Broschuren-Umschläge gebraucht werden. Aber auch der Anteil der grafischen Papiere, aus denen Bücher, Magazine und Zeitungen entstehen, ist seit Jahren schon rückläufig. Die stärkere Verwendung für Verpackungspapiere und Pappen hat der Aufschwung im Online-Handel in der Corona-Krise noch verstärkt – wie übrigens auch der Bedarf der Pharmaindustrie an Verpackungsmaterial.

EU-Schweinemarkt: Negativer Trend hält an

An der seit Monaten problematischen Marktlage zeichnen sich keine entspannenden Signale ab, berichtet DI Raimund Tschiggerl von der Styriabrid. Am gesamten Binnenmarkt versuchen demnach die Vermarkter von Ferkeln, Schlachtschweinen und Schweinefleisch auf den gesättigten Märkten unter Druck abzusetzen. Meist gelingt die zwanghafte Vermarktung nur mit entsprechenden Preiszugeständnissen, das heißt, die Preisspirale dreht sich langsam aber stetig weiter in die falsche Richtung. Vor diesem Hintergrund konnte sich in Deutschland die abnehmende Seite mit Hauspreispolitik durchsetzen und die Erzeugerpreise weitere 4 Cent nach unten drücken. Die von praktisch allen namhaften Mitgliedsstaaten geforderte Private Lagerhaltung, zur vorübergehenden Entspannung der Krisensituation, wurde ja, von der EU-Kommission abgelehnt.

Laut Österreichischer Schweinebörse befand sich der Schlachtschweinemarkt, gemessen
an der zeitgerechten Abholung, durchaus im Gleichgewicht. Auch das seit Wochen bei
97,5 kg liegende durchschnittliche Schlachtgewicht bestätigte die Balance zwischen
Angebot und Nachfrage bei heimischer Ware. Die betriebswirtschaftlichen Fakten der
Schweinehaltung zeigten dagegen eine Schieflage. Johann Schlederer von der Schweine-
börse bezifferte das Minus mit 25 Euro pro Tier, sowohl für Ferkelerzeuger als auch als Mäster

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt war die saisonale Flaute deutlicher ausgeprägt als
in früheren Jahren. Die bereits lang andauernde Periode regelmäßiger Ferkelrückstellun-
gen führte zu großer Verunsicherung bei den heimischen Erzeugern.

Der Ferkelvermarktung gestaltete sich EU-weit schwierig. Aufgrund der geringen Erlöse
der Mäster blieb das Kaufinteresse überschaubar. Die Notierungen gaben teilweise noch-
mals nach, andere konnten sich stabilisieren. In Deutschland war von katastrophalen Zu-
ständen im Ferkelhandel die Rede. Der erneute Preisrückgang bei Schlachtschweinen
drückte sowohl die Ferkelnachfrage als auch die Notierung noch weiter nach unten.

Sonderhilfen der EU für Schweinehalter nicht zu erwarten

Auf ein Brüsseler Hilfspaket wie vor Jahren für die europäischen Milcherzeuger können die Schweinehalter trotz aktuell miserabler Preise nicht hoffen. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski gab sich in dieser Hinsicht ablehnend. Er wies beim Agrarratstreffen in Luxemburg darauf hin, dass mit Unterstützungsmaßnahmen auch negative Effekte wie eine anhaltende Überproduktion einhergehen könnten. Anlass für die Absage des Polen war eine Erklärung Belgiens, die von 18 weiteren Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Frankreich und Polen unterstützt und in der auf die „dramatische Lage“ auf dem EU-Schweinefleischmarkt hingewiesen wurde.

Der Erklärung zufolge liegen die Preise für Schlachtschweine auf dem niedrigsten Niveau seit rund einem Jahrzehnt. Daher seien Hilfen geboten, erklärte die belgische Delegation bei dem Luxemburger Ministertreffen. Gründe für den Verfall der Preise seien unter anderem die Corona-Krise und der damit einhergehende Einbruch beim Außer-Haus-Verzehr. Auch der Rückgang der Schweinefleischexporte nach China sowie die Afrikanische Schweinepest (ASP) gehörten zu den Hauptfaktoren.

Wojciechowski verwies indes darauf, dass die Landwirte bisher nicht mit einer Verringerung der Schweineproduktion reagiert hätten und das trotz sinkender Preise. Sondermaßnahmen wie beispielsweise Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) erforderten nicht nur erhebliche Mittel aus dem EU-Haushalt, sie könnten auch kontraproduktiv sein und falsche Signale an den Markt senden. Der Brüsseler Agrarchef gab außerdem zu bedenken, dass Stützungsmaßnahmen „die notwendige Marktanpassung“ verzögern und die Krise so noch verlängern würden. Er empfehle stattdessen, mit gezielten nationalen und regional passgenauen Beihilfeprogrammen den Schweinefleischsektor zu entlasten. AgE (13.10.2021)

Nicht nur im Fußball gut-Dänemark will Sojaimporte durch Insektenprotein ersetzen

Forscher wollen praktische Wege suchen, um künftig einen Teil der Sojaimporte gegen Eiweißfutter auf Insektenbasis zu ersetzen. Damit könnte man bis zu 10 % der jährlichen Sojaeinfuhren einsparen.

Mit Proteinfutter auf Insektenbasis will Dänemark künftig einen Teil seiner Sojaimporte vermeiden und damit einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Nachdem die Europäische Union Eiweiß aus Insekten zur Fütterung von Monogastriern zugelassen hat, soll nun eine Forschungsgruppe im Rahmen des Entwicklungs- und Demonstrationsprogramms der dänischen Landwirtschaftsbehörde bis 2024 praktische Wege zur Nutzung dieser innovativen Proteinquelle ausloten. Wie die Behörde berichtete, haben erste Versuche an Schweinen und Geflügel ergeben, dass unter realistischen Annahmen bis zu 10 % der rund 1,5 Mio t umfassenden jährlichen Sojaeinfuhren durch Insektenprotein substituiert werden könnten. Dafür müsste die bestehende Produktionskapazität jedoch deutlich ausgeweitet werden.

Nach Angaben der Landwirtschaftsbehörde setzen Wissenschaftler der Universität Aarhus und die Insektenproduzenten EntoMass, Enorm und Insectum dafür auf die Schwarze Soldatenfliege, die ihr Gewicht in den letzten sieben Tagen ihrer Entwicklung um das vierzigfache steigern kann. Bisher gebe es jedoch vergleichsweise wenige Daten für eine optimale und zugleich emissionsarme Fütterung der Fliege, beispielsweise mit Abfällen aus Molkereien oder Brauereien, so die Behörde. Hier soll das Forschungsprojekt ansetzen. Derzeit gehen die Projektpartner davon aus, dass die Stickstoffemissionen bei der „Mast“ der Schwarzen Soldatenfliege unter optimierten Bedingungen um 20 % gesenkt werden können und damit ein nennenswerter Beitrag zur Reduzierung der N-Verluste in der dänischen Tierhaltung geleistet werden kann. Der Ersatz von einem Zehntel der jährlichen Sojaeinfuhren durch Eiweißfuttermittel aus Insekten könnte nach Berechnungen der Universität Kopenhagen zudem 700.000 t CO2-Äquivalente einsparen.

Polen: So viele ASP-Ausbrüche in Hausschweinebeständen wie noch nie

Laut amtlichen Erhebungen sind in Polen seit Jahresbeginn insgesamt 110 Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Schweinehaltungen aufgetreten. Das ist ein neuer trauriger Höchststand.

In Polen wurde in puncto Afrikanische Schweinepest (ASP) Anfang Oktober ein trauriger Rekord gebrochen. Nach Angaben der Obersten Veterinärbehörde hat es seit dem erstmaligen Auftreten der Seuche im Jahr 2014 noch nie so viele Ausbrüche in der Landwirtschaft gegeben wie in diesem Jahr. Laut den amtlichen Erhebungen sind nun seit Jahresbeginn insgesamt 110 Fälle in Schweinehaltungen aufgetreten. Damit ist der bisherige Jahreshöchststand von 2018 mit damals 109 betroffenen Betrieben schon jetzt überschritten.

Absehbar ist, dass bis Jahresende trotz der saisonal üblichen Beruhigung noch etliche Fälle dazukommen werden. Der jüngste Ausbruch betraf einen Betrieb in Großpolen. Dabei soll es sich um eine Kleinhaltung mit rund 30 Tieren handeln. Die Behörden sind hier dennoch alarmiert, da es allein im Umkreis von 3 km um den neuesten Seuchenherd mehr als 70 weitere Landwirtschaftsbetriebe mit geschätzten 4.000 Schweinen geben soll. Im erweiterten Kreis von 10 km ist die Rede von mehr als 500 Agrarbetrieben und mehr als 70.000 Hausschweinen.

Auch bei Wildschweinen gibt es in Polen bisher keine Anzeichen für ein Abflauen der Seuche. Die Behörden bestätigten vergangene Woche fast 70 neue Funde, davon wieder viele Fälle in der westpolnischen Wojewodschaft Lebus, die unmittelbar an Deutschland angrenzt. Wegen der anhaltend hohen Einschleppungsgefahr werden auf deutscher Seite die Präventionsmaßnahmen intensiviert.

Der Landkreis Spree-Neiße kündigte vergangene Woche an, dass nun auch das südliche Kerngebiet um Jerischke von einer „Weißen Zone“ mit einem festen Zaun abgesichert werden soll. Zuvor hatte der bisher nicht von ASP betroffene Landkreis Vorpommern-Greifswald eine neue Schutzzone an der südlichen Grenze zur Uckermark ausgewiesen. Damit verbunden sind unter anderem eine verstärkte Fallwildsuche, aber auch Verbote bestimmter land- und forstwirtschaftlicher Tätigkeiten.

Es wiederholt sich PRRS in Steinhaus festgestellt

Am Standort Steinhaus der Pig Austria wurde letzte Woche überraschend PRRS nachgewiesen. Die Versorgung mit ausreichend PRRS-negativem Ebersperma ist gesichert und es werden auch täglich Proben gezogen.

Bei der wöchentlichen PRRS-Screening-Untersuchung an der Besamungsstation Steinhaus (OÖ) wurde letzte Woche vom TGD-Labor ein PRRS-Eintrag bestätigt. Laut aktuell vorliegenden Untersuchungsergebnissen ist eine Stalleinheit betroffen. Diese Einheit ist gesperrt und wird geräumt.

Die notwendigen Maßnahmen zur Sanierung der Station wurden in Abstimmung mit dem OÖ Tiergesundheitsdienst eingeleitet, heißt es laut einer Information der PIG Austria vom 8. Oktober.

Herausfordernde Ursachenforschung

Für Pig Austria-Geschäftsführer Dr. Peter Knapp ist der aktuelle Fall ziemlich unerklärlich. Die betroffene Stalleinheit sei räumlich ohnehin abgeschottet und sämtliche Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen werden vom Team der Besamungsstation Steinhaus penibel eingehalten. „Wir haben am Freitag natürlich ein umfangreiches Zusatzscreening der Eber in allen anderen Stalleinheiten vorgenommen und testen nun sogar täglich“, berichtete Dr. Knapp.

Aktuell stehe man vor einem Rätsel, woher der PRRS-Eintrag stamme. Aufgrund zweier vergangener PRRS-Fälle in der Station hat man in den Stallungen mittlerweile sogar spezielle Luftfilter eingebaut. Die Schadnager-Bekämpfung sei ebenfalls im Griff und professionell gelöst. „Die positive Probe wird aktuell sequenziert und wir erhoffen uns vom Ergebnis dann weitere Erkenntnisse“, so der Pig Austria-Geschäftsführer.

Sperma von anderen Standorten und nur von getesteten Ebern

Um den Kunden bestmögliche Sicherheit zu bieten, wird ab sofort nur Sperma aus den Stalleinheiten, wo sämtliche Befunde der Eber einen serologisch (ELISA) als auch virologisch (PCR) negativen Befund aufweisen, verkauft und ausgeliefert.

„Unser neuer PIG Austria-Verbund setzt uns in die glückliche Lage, bei Verdachtsfällen oder Sperren die Landwirte mit Sperma aus unseren anderen Standorten beliefern zu können“, stellte Dr. Knapp fest. Dies bedeutet, dass die oberösterreichischen Schweinebetriebe aktuell zusätzlich mit Sperma aus den PRRS-unverdächtigen Standorten Gleisdorf (Stmk.) und Hohenwarth (NÖ) versorgt werden. Bildquelle agrarfoto.com

Klebrige Geschäfte- und schon wieder China

Um Honig tobt ein Rüstungswettlauf zwischen kriminellen Panschern und Lebensmittelchemikern. Noch haben die Fälscher die Nase vorn.

Nur Bienen dürfen Honig erzeugen. Die Insekten sammeln Nektar, bringen diesen in den Stock, wo der Blütensaft dank der Enzyme der Tiere zu Honig reift, dabei sinkt der Wassergehalt von anfangs achtzig auf unter zwanzig Prozent. Dem fertigen Produkt darf man dann nichts mehr hinzufügen oder entziehen. So will es die Europäische Honigverordnung. Laut Berufsimkerverband kostet es hierzulande mindestens sieben Euro, ein Kilogramm verordnungsgerechten Bienenhonig herzustellen, während die gleiche Menge Fassware aus dem größten Honig-Exportland China für 1,25 Euro zu haben sei.

Die niedrigen Preise lassen vermuten, dass es sich bei dem günstigen Honig nicht um das eigentliche Naturprodukt handelt. Tatsächlich ist es in China zum Beispiel Praxis, den Honig unreif zu ernten und in Honigfabriken das Wasser zu entziehen. Manche Übeltäter strecken den Honig gleich mit Zuckersirup. Als amerikanische Forscher Fachjournale nach Berichten über verfälschte Lebensmittel durchforstet haben, tauchte Honig am dritthäufigsten auf, davor lagen nur Olivenöl und Milch. Die internationale Polizeiaktion „Opson X“ nahm jüngst gefälschten Honig ins Visier. Die Behörden sammelten Stichproben bei Importeuren, an Grenzen und beim Handel. Sieben Prozent davon waren nicht in Ordnung. Hierzulande konnten die Ermittler bei drei von 73 Honigprodukten Fremdzucker nachweisen.

Doch die Honigpanscher agieren immer professioneller. So ist auf der chinesischen Handelsplattform Alibaba „Fruktosesirup für Honig“ im Angebot, Mindestabnahmemenge fünf Tonnen. In der Produktbeschreibung steht „C3 C4 C13 Testpass“. Die Zeichenfolge beschreibt einen gängigen Test, mit dem Sirup in Honig eigentlich aufgespürt wird, also lautet das Versprechen: Die Lebensmittellabore haben hier keine Chance. Als er von diesen Angeboten erfahren habe, sei er erschrocken, sagt Heynemann Küenzi. „Man ist einfach hilflos.“

Nicht nur die Panscher, auch die Lebensmittelchemiker rüsten auf. Bernd Kämpf betreibt mit seiner Firma FoodQS zwei Labore. Seit zwanzig Jahren analysiert er Honig. Als er anfing, habe er vor allem eine Methode gehabt, jenen C4-Test, den der Sirup aus dem Internet zu überlisten verspricht. Dieser beruht auf der Tatsache, dass die meisten Pflanzen, von denen Bienen Nektar sammeln, sogenannte C3-Pflanzen sind. Das C3 beschreibt eine bestimmte Form, in der diese Gewächse Kohlenstoff speichern. Sirup hingegen stammt oft von C4-Pflanzen wie Mais oder Zuckerrohr. Der Unterschied ist chemisch nachweisbar: Taucht im Honig Zucker von C4-Pflanzen auf, ist er wohl gestreckt. aus Franfurter Algemeine Zeitung

Preis für partnerschaftliches Handeln auf Anuga verliehen

Die Lebensmittelbranche ist nicht unbedingt für Partnerschaftlichkeit bekannt. Doch genau dafür stehen die Preisträger entlang der Wertschöpfungskette – ein faires Miteinander auf Augenhöhe geht doch.

Am Freitagabend erhielten die Markenfleischprogramme „Rasting/Bauernliebe“ und „The Duke of Berkshire“ auf der Lebensmittelmesse Anuga den Preis für partnerschaftliches Handeln.

Der mit 20.000 € dotierten Hauptpreis geht an die Programme „Rasting“ und „Bauernliebe“ bei denen sich die EDEKA Rhein-Ruhr mit ihrem Zerlegebetrieb Rasting, dem Schlachtunternehmen Westfleisch und 2.500 Landwirte zusammengeschlossen haben. Die Partner arbeiten seit 2017 zusammen. Die Produktpalette reicht von Schweine-, über Kalb- bis Rindfleisch.

Transparenz und Tierwohl

Teilnehmende Landwirte können sich auf Abnahmegarantien verlassen und erhalten Zuschläge. Für mehr Transparenz setzen sie sich ein, indem sie ein Hofbesuchsprogramm etabliert haben. Auch Tierwohl ist bei ihnen ein wichtiges Thema.

Seit dem Marktstart 2020 haben sie unter der Marke „Bauernliebe“ in über 200 Supermarktfilialen Produkte der Haltungsstufe 3 platzieren können. Die Jury, angeführt vom Initiator des Preises, dem Ehrenpräsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, Franz-Josef Möllers erkannte an, dass sich ein fairer Umgang miteinander und eine großflächige Verbreitung im Lebensmitteleinzelhandel nicht ausschließen.

Hochpreisiger Sonderweg

„The Duke of Berkshire“ ist ebenfalls ein Zusammenschluss von Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Die Jury würdigte es als „innovatives Leuchtturmprojekt“, das als hochpreisige Alternative, konsequent etablierte Vermarktungswege verlasse und neue Ansätze suche.

Beim „Duke“ haben sich Züchter, Ferkelerzeuger und Mäster mit einer Schlachterei, einem Zerlegebetrieb und dem Handelshof Köln zusammengeschlossen um unter höchsten Tierwohlstandards Produkte überwiegend an Kunden im Gastronomie und Hotelgewerbe zu vermarkten. Das seit 2014 bestehende Programm zeichnet sich durch ein hohes Maß an Partnerschaftlichkeit aus. So setzen sie auf lange Vertragslaufzeiten und Investitionsbeihilfen der Handelspartner beim Umbau von Ställen. Alle Absprachen bezüglich Kosten, Preise und Mengen werden gemeinsam in der Kette getroffen, würdigt die Jury.

Der Preis wird vom Lebensmittelverband Deutschland e.V., dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V., der QS Qualität und Sicherheit GmbH und der Stiftung LV Münster* verliehen.

Die Jury zieht insgesamt ein positives Fazit zur erstmaligen Verleihung des Preises: „Zwischen Landwirten, Verarbeitern und Händlern gab es zuletzt viele Diskussionen, dennoch ist der Zusammenhalt in der Wertschöpfungskette besser als sein Ruf. Das belegen unsere Preisträger. Wenn ehrlich, verlässlich und vertrauensvoll zusammengearbeitet wird und die Partnerschaft auf Dauer ausgelegt ist, profitiert davon die gesamte Wertschöpfungskette“, so Franz-Josef Möllers.

Wann sind wir in Österreich so weit ? Aber es gibt schon was ,, gourmetfein und fairhof“ und , und ….

Mikroben statt Dünger, kommt was neues ?

Das Mikrobiom im Wurzelbereich so zu optimieren, dass Dünger und Pflanzenschutzmittel auf dem Acker überflüssig werden. Eine Zukunftsvision?

Die mikrobielle Gemeinschaft im Boden, das Mikrobiom, trägt zur Bodenfruchtbarkeit bei und beteiligt sich durch seine Rolle im Stickstoff- und Kohlenstoffkreislauf an der Abschwächung und Anpassung an den Klimawandel. Forschungsinstitute, große Unternehmen und kleinere Startups arbeiten nun auch daran, das Pflanzen-Mikrobiom so zu optimieren, dass es den Pflanzen zu besserem Wachstum und höherer Widerstandsfähigkeit verhilft. Wie gesund Pflanzen sind, ob sie genug Nährstoffe erhalten oder Trockenheit überstehen hängt ganz entscheidend von den Mikroorganismen im Boden ab und von der Interaktion mit ihrem Wirt – also in diesem Fall den Pflanzen.

Mikrobiom im Boden

In einem Teelöffel Boden gibt es eine Million mikroskopisch kleiner Bakterien, 120 Tausend Pilze und 25 Tausend Algen. Diese Kleinstlebewesen erfüllen wichtige Funktionen im Stoffkreislauf, sie sind für dessen Struktur und Fruchtbarkeit verantwortlich.  “Wenn man sie und ihr komplexes Zusammenspiel kennt, kann daraus ein neuer Ansatz für eine nachhaltige Landwirtschaft werden. Aber bis dahin ist noch viel Forschung nötig.“ so Samuel Kroll, Science Slamer und Wissenschaftler am Max-Planck-Institut München. Die Erforschung des Mikrobioms hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Ziel ist es, das Mikrobiom wichtiger Kulturpflanzen so zu beeinflussen und zu optimieren, dass zukünftig der Einsatz synthetischer Dünger und Pflanzenschutzmittel verringert werden kann oder ganz überflüssig wird.

Wie das Mikrobiom sich zusammensetzt, hängt u.a. von dem Zusammenspiel zwischen Pflanze und Mikroorganismen ab. So bilden Pflanzen eine Vielzahl von chemischen Signalstoffen, von denen bestimmte Mikroorganismen angelockt werden und sich in oder an der Wurzel ansiedeln. Solche Signalstoffe spielen auch eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern oder Fraßfeinden. Scheint alles ganz logisch und wirft die Frage auf, warum man das erst jetzt macht.

„Mikrobiome so genau untersuchen zu können, ist erst durch neue Techniken möglich geworden. Konnte man früher nur diejenigen Mikroorganismen nachweisen, die sich auf Nährböden kultivieren lassen, so kann man heute das gesamte Mikrobiom mit Hilfe von DNA-Sequenzierern erfassen, die in Hochdurchsatz-Geschwindigkeit arbeiten. Neueste mikroskopische Methoden ermöglichen es außerdem, einzelne Arten sichtbar zu machen,“ erklärt Kroll den derzeitigen Forschungsstand. Von Adrea Knura.

Schweinepreise: Und immer tiefer

Schweinehalter in Deutschland warten vergeblich auf Bodenbildung am Schweinemarkt. Am Mittwoch ging es sogar weiter abwärts für Mastschweine. Die Ferkelvermarktung wird dadurch immer schwieriger.

Die Lage am Schlachtschweinemarkt bleibt angespannt. Nach der kleinen Preiskorrektur in der Vorwoche hatten einige Schlachtunternehmen Hauspreise verkündet und teilweise Schlachtmengen reduziert. Im Norden und Nordwesten gibt es daher deutliche Überhänge. Die Situation in Süddeutschland ist ausgeglichener, auch durch den Lebendexport nach Österreich.Vor diesem Hintergrund konnte sich in Deutschland die abnehmende Seite mit Hauspreispolitik durchsetzen und die Erzeugerpreise weitere 4 Cent nach unten drücken. Am gesamten Binnenmarkt werden aktuell quer durch die Wertschöpfungskette rote bis tiefrote Zahlen geschrieben. Marktinsider sehen erst eine Entspannung, wenn die EU-weite Produktion substanziell zurückgeht oder ein Exportventil in Drittstaaten aufgeht.

Laut Österreichischer Schweinebörse nahm das Angebot an schlachtreifen Schweinen bei uns
merklich zu, sodass vereinzelt Partien nicht zeitgerecht zur Schlachtung gelangten. Die
Schlachtbranche begründete die geringe Bereitschaft zur Ausweitung ihre Aktivitäten mit
dem Preisdruck in der Wurst- und Schinkenindustrie. Diese verwies auf das attraktive
internationale Angebot. Im Lebensmitteleinzelhandel herrschte zum Monatsende eine
ruhige Fleischnachfrage.

Der österreichische Ferkelmarkt blieb überversorgt. Das frische Angebot pendelte deutlich
zurück und passte sehr gut zur Nachfrage. Belastend für den Markt und vor allem für die
Ferkelproduzenten waren aber noch immer die Rückstellmengen der Vorwochen. Die
Notierung sinkt in der 40. Kalenderwoche um 5 Cent auf EUR 1,80 je kg.
Europaweit lief die Ferkelvermarktung nicht nach Wunsch. Aufgrund der rückläufigen
Schweinepreise bestellten die Mäster weiterhin zurückhaltend. Folglich gaben die
Ferkelnotierungen zumeist nach.

Der bodenlose Fall der Eierbauern

Alarmstimmung bei den österreichischen Eierproduzenten: Die explodierenden Produktionskosten gefährden viele Familienbetriebe. Wenn der Handel nicht endlich die Kosten voll ausgleicht, drohen Betriebsschließungen und das Ende der Donau Soja GVO- Fütterung.

Die österreichischen Eierproduzenten haben noch immer mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen, zudem bedrohen die seit Monaten steigenden Futterpreise zunehmend die Existenzen der bäuerlichen Familienbetriebe. Die Produzentenpreise hingegen sind jahrelang gleich geblieben. Seit Monaten verweist die Branche auf nötige Preissteigerungen.

Preisverfall statt Wertschätzung

„Die heimischen Eierproduzenten sind Vorreiter in Sachen artgerechte Tierhaltung, gentechnikfreie Fütterung, Lebensmittelsicherheit, Qualität sowie transparente Herkunft. Sie erzeugen Frischeier höchster Qualität zu einem leistbaren Preis. Der Selbstversorgungsgrad steigt seit der Umsetzung des Käfigverbots kontinuierlich an. Das bedeutet für die Konsumenten Sicherheit bei der Lebensmittelversorgung. Außerdem zeigt es, dass die Eierproduzenten voll und ganz hinter dem ‚Österreichpaket für Tierschutz, Nachhaltigkeit, Regionalität und Sicherheit‘ stehen, stellte EZG-Obmann Franz Kirchweger fest.

Doch diese Leistungen werden nicht honoriert: „Offizielle AMA-Preismeldungen weisen bei Bodenhaltungseiern für 2020 sogar eine Preisreduktion von 8% im Vergleich zu 2010 aus“, gibt Kirchweger zu bedenken.

„Die gentechnikfreie Fütterung der Hennen, und hier vor allem europäisches Soja aus dem Donauraum, macht unsere Eiproduktion zur klimafreundlichsten Europas. Doch die Preisdifferenz zwischen gentechnisch verändertem und gentechnikfreiem Soja steigt seit vielen Jahren stark an. Statt den Landwirten diese Preisdifferenz auch abzugelten, wurden im Handel vermehrt Eier zu Aktionspreisen angeboten. Preisverfall statt Wertschätzung – so sieht eine faire Partnerschaft nicht aus“, kritisiert zudem ZAG-Obmann Franz Karlhuber.

Ohne sofortiger Preisanpassung sterben Familienbetriebe

„Erfolgt jetzt keine reale Preisanpassung an die tatsächlichen Produktionskosten bei Eiern, dann verlieren viele heimische Familienbetriebe ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage“, warnt Kirchweger. Fairness und Verantwortung des Handels seien jetzt gefragt und das müsse sich auch im Erzeugerpreis widerspiegeln. Daher ist der gesamte finanzielle Mehraufwand für den Einsatz des Donau-Soja-Futters abzugelten.

Denn „das ‚Österreichpaket für Tierschutz, Nachhaltigkeit, Regionalität und Sicherheit‘ bei den Frischeiern gibt es nicht zum Nulltarif“, ergänzt ZAG-Frontmann Karlhuber.

Tatsächlich geht es um eine Erhöhung von nur 2 Cent pro Ei. Kommt es zu keiner Verbesserung der Erzeugerpreissituation dürften viele Betriebe ihre Produktion einschränken bzw. vollkommen aussteigen. Zudem gibt es – auch wenn dies die Vertreter der Eierbauern noch nicht laut aussprechen – weitere Eskalationsstufen in der Branche: Etwa den Ausstieg aus der Donau-Soja-Verfütterung oder gleich den gänzlichen Ausstieg aus der GVO-freien Eierproduktion. Aber will das der LEH wirklich?

Aber so ist der Handel…. die Eierbranche alles gemacht- und gandenlos ausgebeutet !!!! Und nun das gleiche Spiel mit den Schweinebauern…… oder gibt es doch eine Chance ?

Österreich befreit Landwirte beim Agrardiesel von der CO2-Steuer

Bei uns in Österreich hat die Regierung eine umfassende Steuerreform vorgeschlagen. Eine CO2-Abgabe wird neu eingeführt.

Österreich zieht beim Klimaschutz nach: Ab dem 1. Juli 2022 soll in der Alpenrepublik ein CO2-Preis von 30 Euro je Tonne gelten. Das hat Kanzler Sebastian Kurz am Wochenende angekündigt. Bis 2025 wird die CO2-Abgabe stufenweise auf 55 Euro je Tonne angehoben.

Unsere Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger erklärte, in vielen Fällen könnten Landwirte auf fossile Energieträger nicht verzichten, etwa bei Traktoren und Maschinen. Mit der Wiedereinführung des Agrardiesels in Österreich würden den Landwirten die Kosten, die durch die CO2-Bepreisung entstehen, abgegolten. „Das hat keine andere Berufsgruppe“, so Köstinger.

Allerdings will unsere Regierung von Kanzler Kurz auch den Normalbürger von den Kosten der CO2-Abgabe entlasten. Dies soll durch einen wohnortabhängigen „Klimabonus“ geschehen. Wer in der Stadt wohnt, soll 100 Euro Steuerentlastung erhalten, wer auf dem Land wohnt 200 Euro. Der Betrag soll in Abhängigkeit von den Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel angepasst werden.

Das gesamte Entlastungsvolumen der „ökosozialen Steuerreform“ bezifferte Kurz auf 18 Mrd. Euro. Vorgesehen sind – neben dem Einstieg in die CO2-Bepreisung – verschiedene Steuerentlastungen und Fördermaßnahmen.

So sollen Investitionen in energieautarke Bauernhöfe mit jährlich 25 Mio. Euro gefördert werden. Auch der Austausch von Öl- und Gasheizungen gegen erneuerbare Wärmequellen soll unterstützt werden. Dafür sind insgesamt 500 Mio. Euro vorgesehen.

Österreich will mit der Steuerreform zudem in eine „regionale Bepreisung“ von Lebensmitteln einsteigen. Damit soll die ökologische Belastung durch lange Transportwege von Lebensmitteln reduziert werden. Außerdem verspricht sich das Wiener Agrarressort aus der Maßnahme „mehr Chancengleichheit für die regionale Landwirtschaft und eine stärkere kundennahe Produktion“.

Krappfelder Fam. Prasser gewann Landestierschutzpreis 2021

Passend zum Welttierschutztag (4.10.) wurde in der Kärntner Landesregierung zum zweiten Mal der Landestierschutzpreis vergeben. Diesmal wurden vorbildliche Kärntner Schweinezucht- und Schweinehaltungsbetriebe vor den Vorhang geholt. Zum Landessieger gekürt wurde Familie Josef Prasser aus Kappel am Krappfeld, die auf ihrem Biohof sauwohle Schweinemast auf hohem Niveau betreibt. Insgesamt gab es noch fünf weitere Preisträger.

„Mit dem Preis wollen wir jene Personen auszeichnen, die in ihren Betrieben weit mehr für den Tierschutz leisten, als die gesetzlichen Vorgaben verlangen und die damit eine Vorbildfunktion übernehmen. Damit wollen wir den Tierschutz auch ganz bewusst und aktiv in die Bevölkerung bringen“, hoben Tierschutzreferentin Beate Prettner und Agrarreferent Martin Gruber hervor.

Beim Kauf auf Tierwohl achten

Prettner wies auf die Verantwortung jeder einzelnen Person hin und dass jeder – schon beim Kauf – einen wesentlichen Beitrag zum Tierschutz leisten könne: „Wer regional kauft, unterstützt damit auch das Tierwohl. Mit dem Tierschutzpreis wollen wir auch Alternativen zur Massentierhaltung aufzeigen. Man muss Tierschutz auch leben und deshalb richten wir den Blick auf die Nutztierhaltung und bieten all jenen Landwirten und Bauern eine Bühne“.

Agrarreferent Gruber hob die Bedeutung der Schweineproduktion als wichtigen bäuerlichen Erwerbszweig in Kärnten hervor. „Ich hoffe, dass wir mit dem heurigen Tierschutzpreis auch darauf aufmerksam machen können, auf welch hohem Niveau und mit wie viel Engagement die Kärntenr Schweinehalter vorbildliche Arbeit leisten und Tierwohl als Selbstverständlichkeit betrachten.“ Die ausgezeichneten Landwirte seien die besten Beispiele dafür, dass eine gute Behandlung der Nutztiere immer Voraussetzung ist, um einen Betrieb wirtschaftlich zu führen und nur Tiere, die sich wohlfühlen, sind gesund und liefern hervorragende Produkte.

Bei der Impfung mit PPRS geht endlich was mit neuen ÖTGD-Programm

Ab Dezember müssen PRRS-positive Betriebe ihre Ferkel impfen. Was kommt auf die Landwirte zu? Hans-Peter Bäck von der Styriabrid erklärt, welche Vorteile das neue PRRS-Programm hat.

m Dezember startet das neue ÖTGD-Programm zur Stabili­sierung der Tiergesundheit in der Ferkelproduktion. Schwerpunkt ist das PRRS-Monitoring. Was ist das Ziel?

Bäck: Vor allem soll die Tiergesundheit in den Sauenherden und in der Ferkelproduktion stabilisiert und die Ausbreitung von PRRS-Feldviren verhindert werden. Generell ist es für jeden Betrieb das Wichtigste, den PRRS-Betriebsstatus zu kennen. Durch laufende Untersuchungen wird dieser festgestellt. Die ­Betriebe werden über den TGD kategorisiert. Je nach Ergebnis müssen diese unterschiedliche Maßnahmen treffen.

Welche sind das?

Bäck: Betriebe, die bei der ersten Grunduntersuchung PRRS unverdächtig bzw. stabil sind, ­werden mit Screeningmaßnahmen mittels Blutproben und Kaustrickuntersuchungen laufend überwacht und somit abgesichert. PRRS-positive Betriebe, die ihre Ferkel über die Erzeugergemeinschaften vermarkten, müssen diese impfen.

Damit entstehen für die Ferkelerzeuger höhere Kosten. Wie hoch sind diese und wer bezahlts?

Bäck: Für Bauern, die ihre Ferkel impfen, gibt es einen Programmzuschlag von 4 € pro Ferkel. ­Dieser beinhaltet neben PRRS auch den Zuschlag für Myco und Circo. Die 4 € erhalten aber auch alle Betriebe, die PRRS-frei sind, damit diese die Screeningkosten decken können. Den ­Programmzuschlag bezahlen die Schweinemäster.

Und diese profitieren ebenfalls von der Impfung?

Bäck: Ja genau, schließlich ­bekommt der Mäster Programmferkel analog der 2G Regel – ­geimpft oder getestet. Weniger Krankheiten bedeuten auch ­weniger Antibiotika. Gleichzeitig gewinnen die Betriebe eine ­gewisse Vermarktungssicherheit. Vor allem in der jetzigen Situation und durch den harten Wettbewerb in Europa darf dieser Aspekt nicht vernachlässigt werden.

Welche Regelungen gibt es für Betriebe mit Direktbezug?

Bäck: Für diese ist die Teilnahme am PRRS-Programm freiwillig. Wir empfehlen aber ­allen, aus Eigeninteresse mitzumachen. Die Untersuchungskosten sind mit bis zu 400 € pro Jahr vergleichsweise gering. Mit einem PRRS-Ausbruch kann hingegen ein Schaden im sechsstelligen Bereich entstehen. Mit der Impfung können Ferkelerzeuger somit eine stabile Produktion absichern.

Dürfen die Landwirte die Ferkel selbst impfen?

Bäck: Ja, wir haben mit dem Programm die Rechtssicherheit dafür geschaffen.

Schluss mit unfairen Geschäftspraktiken

Österreichs bäuerliche Familienbetriebe geraten durch die Übermacht von Handelskonzernen zunehmend unter Druck. Ein wichtiger Schritt, um die Situation für unsere Bäuerinnen und Bauern zu verbessern, ist die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unfaire Geschäftspraktiken entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette, die Landwirtschaftsministerin Köstinger jetzt auf den Weg bringt.

Der Entwurf des Wettbewerbs- und Nahversorgungsgesetzes wird heute in Begutachtung geschickt. Zudem wird im Landwirtschaftsministerium eine Ombudsstelle für heimische Bäuerinnen, Bauern, Verarbeiter und Produzenten eingerichtet, um einfachen Zugang zu schneller Hilfe gegen unlautere Praktiken zu ermöglichen.

Heute ist ein guter Tag für unsere Bäuerinnen und Bauern! Wir setzen einen Meilenstein im Kampf gegen unfaire Geschäftspraktiken, unter denen die Landwirtschaft leidet. Mit den Gesetzesänderungen und der Einrichtung einer nationalen Ombudsstelle können wir unfairen Geschäftspraktiken endlich einen Riegel vorschieben. Verspätete Zahlungen für verderbliche Waren, Auftragsstornierungen in letzter Minute, einseitige oder rückwirkende Vertragsänderungen, erzwungene Zahlungen des Lieferanten für die Verschwendung von Lebensmitteln und Verweigerung schriftlicher Verträge sind dann verboten“, betont Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

2019 haben das Europäische Parlament und der Rat zum ersten Mal eine europaweite gesetzliche Definition verabschiedet, was unlautere Praktiken entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette sind. Jetzt werden die Definitionen der EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt: Damit wird es erstmals einen klaren Rechtsrahmen geben, der auch exekutiert werden kann.

Folgende unfaire Geschäftspraktiken fallen unter den neuen Rechtsrahmen:

  • Zahlungsverzug an den Lieferanten über 30 Tage bei verderblichen sowie über 60 Tage bei anderen Lebensmitteln
  • Kurzfristige Stornierung von Bestellungen verderblicher Lebensmittel
  • Einseitige Änderung der Lieferbedingungen hinsichtlich Häufigkeit, Methode, Ort, Zeitpunkt oder Umfang der Lieferung, Qualitätsstandards, Zahlungsbedingungen oder Preise (auch im Hinblick auf die Erbringung von Dienstleistungen)
  • Verlangen von Zahlungen vom Lieferanten, die nicht im Zusammenhang mit dem Verkauf der Lebensmittel des Lieferanten stehen beziehungsweise Zahlungen für Qualitätsminderung oder den Verlust, die nicht durch Fahrlässigkeit oder Verschulden des Lieferanten verursacht werden.
  • Verweigerung einen schriftlichen Vertrag zu schließen, wenn dies gewünscht ist.
  • Rechtswidriger Erwerb oder Nutzung von Geschäftsgeheimnissen des Lieferanten
  • Androhung oder Ergreifen von Vergeltungsmaßnahmen gegen den Lieferanten, wenn der Lieferant sein Recht durchsetzen möchte
  • Verlangen einer Entschädigung für die Kosten von Kundenbeschwerden im Zusammenhang mit dem Verkauf der Erzeugnisse des Lieferanten

Wenn nicht explizit anders vereinbart, gelten auch diese Praktiken als unlauter:

  • Der Käufer schickt nicht verkaufte Lebensmittel an den Lieferanten zurück, ohne dafür zu bezahlen.
  • Vom Lieferanten wird eine Zahlung dafür verlangt, dass seine Erzeugnisse zum Verkauf angeboten, gelistet oder auf dem Markt gebracht werden.
  • Der Käufer verlangt vom Lieferanten, dass dieser die Kosten für Aktionen und Preisnachlässe (1+1, -25% etc.) trägt.
  • Der Käufer verlangt vom Lieferanten, dass dieser für die Werbungmaßnahmen (Flugblätter, Anzeigen etc.) des Käufers zahlt.
  • Der Käufer verlangt vom Lieferanten, dass dieser für die Vermarktung durch den Käufer zahlt.
  • Der Käufer verlangt vom Lieferanten eine Zahlung für das Personal für die Einrichtung der Räumlichkeiten, in denen die Erzeugnisse des Lieferanten verkauft werden. Zusätzlich wird im Landwirtschaftsministerium eine Ombudsstelle eingerichtet. Betroffene Bauern beziehungsweise Lieferanten können sich – auch anonym – an diese Ombudsstelle wenden. Damit soll es den kleineren Akteuren einfacher möglich sein, Beschwerde einzureichen, ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen haben zu müssen – etwa Auslistungen der Produkte im Handel. Diese Erstanlaufstelle wird unabhängig und weisungsfrei sein. 2022 soll die Erstanlauftselle ihre Arbeit aufnehmen. In jährlichen Berichten wird die Erstanlaufstelle über Anzahl und Arten von unlauteren Praktiken berichten und so zu mehr Transparenz beitragen.

NRW-Landesregierung plant Gesetzesvorstoß zur Zukunft der Nutztierhaltung

Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser will den Umbau hin zu mehr Tierwohl erleichtern und fordert von der Branche einen Fleisch-Kodex sowie faire Preise entlang der Kette.

„So begrüßenswert das Ziel ist – wichtig ist, dass Handel und Erzeuger gemeinsam über den Weg dorthin beraten“, sagte die Ministerin. Nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, könne der Umbau gelingen. Der Umbau erfordere Zeit und sei kostenintensiv. Landwirte haben derzeit einerseits mit niedrigen Preisen und schwierigen Absatzmärkten und andererseits mit hohen Kosten und Auflagen zu kämpfen, so Heinen-Esser.

Beim Thema Tierwohl will die nordrhein-westfälische Landesregierung weiter vorangehen. Zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung plant NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser Anfang 2022 einen Gesetzesvorstoß, um den Umbau in den Betrieben zu erleichtern und zu forcieren. Darin sollen Regelungslücken geschlossen sowie baurechtliche Hürden abgebaut werden. Das teilte das Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Düsseldorf mit.Ministerin Heinen-Esser will zudem am kommenden Montag (04.Oktober) mit Vertretern aus Landwirtschaft, Einzelhandel und Verbänden über die aktuelle Situation am Schweinemarkt sprechen. Im Mittelpunkt des Austausches sollen die Ankündigungen von Unternehmen des Einzelhandels stehen, bis 2030 nur noch Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 verkaufen zu wollen.

Sie fordert die Fleischbranche auf, einen gemeinsamen Kodex zu erarbeiten, in dem die Produktqualität neu definiert und entsprechend honoriert werden soll. „Fleischqualität, die auch durch hohe Tier- und Umweltschutzkriterien definiert ist, muss zum nordrhein-westfälischen Markenzeichen werden“, forderte Heinen-Esser. Ziel müsse sein, die heimische Landwirtschaft zu stärken und zu verhindern, dass Importfleisch mit niedrigeren Haltungsstandards regionale Produkte verdränge.

BASF drosselt Düngerproduktion in Europa – Düngerpreise explodieren

Immer mehr große Düngerhersteller legen Werke still. Dünger wird knapp und die Preise gehen durch die Decke. KAS kosten an den deutschen Importhäfen Anfang Oktober fast 400 Euro je Tonne, der Flüssigdünger AHL wird für 320 Euro verladen und für Harnstoff werden Preise von 600 Euro je Tonne genannt. Ursache für die Kostenexplosion ist die schwerere Energiepreiskrise und explodierende Gaspreise. Auch das von Schlachhöfen und der Lebensmittelwirtschaft benötigte CO2 dürfte immer knapper werden.

Die Preise für Ammoniumnitrat (AN) und Calciumammoniumnitrat (CAN) in Nordwesteuropa haben die Finanzhöchststände von 2007-2008 bereits deutlich überschritten. Die explodierenden Öl- und Gaspreise setzen die Düngemittel- und Chemieproduzenten massiv unter Druck und zerstören gleichzeitig die Nachfrage aus der Landwirtschaft und von anderen Verbrauchern.

Indessen stiegen die Erdgaspreise auf den Schlüsselmärkten in Nordostasien weiter an und erreichte am 29. September erneut einen Rekordwert von über 30,00 USD/MMBtu, berichten Analysten. Händler sagten, dass der Hauptschub von den europäischen Versorgungszentren kam.

Als erster hatten vor zwei Wochen der US-Hersteller CF Industries seine beiden Werke in Großbritannien in Ince und Billingham geschlossen, wobei letzteres aufgrund von finanzieller Unterstützung der britischen Regierung den Betrieb wieder aufnehmen soll, auch um die Schlacht- und Lebensmittelindustrie mit CO2 zu versorgen.

Kurz darauf gab einer weltgrößten Stickstoffdüngerhersteller, nämlich Yara International bekannt, dass man rund 40 Prozent der europäischen Ammoniakproduktionskapazität stilllegen will – wegen der explodierenden Gaspreise die eine rentabele Produktion unmöglich machen. Nun soll Ware aus anderen Werken importiert werden. Billig wird das sicher auch nicht.

Auch Litauens auf den Export ausgerichteter Stickstoffdüngerhersteller Achema hat Pläne zur Wiederinbetriebnahme seiner Ammoniakanlage Ende August abgesagt, nachdem diese turnusmäßig gewartet worden war. Die hohen Produktionskosten führten außerdem auch zu einer teilweisen Einstellung der Ammoniakproduktion im OCI-Sticktoffdünger-Werk Geleen in den Niederlanden.

Das Management des größten spanischen Düngerherstellers Fertiberia  – mit 75 Prozent Marktanteil – will nach Ankündigung der Firmenleitung, die Dünger-Produktion am Standort Palos de la Frontera (Spanien) zum 1. Oktober einstellen. Die Fabrik in Puertollano befindet sich derzeit ähnlich wie Achema Litauen in einer geplanten Stilllegung wegen laufender Instandhaltungsarbeiten.

Auch unserer österreichischer Chemiekonzern und  Düngemittelhersteller Borealis AG hat ebenfalls angekündigt, seine Produktion zu reduzieren und die Situation standortübergreifend weiter zu analysieren. Borealis gehört in Europa zu den Marktführern in der Petrochemie.

Doch nicht nur Europa ist betroffen:  Auch in der Ukraine wird die Produktion von Stickstoffdünger und Harnstoff gedrosselt.  Analysten berichten, dass der Hersteller OPZ am 18. September die Entscheidung getroffen hat, eine Ammoniakleitung und zwei Harnstoffleitungen stillzulegen. Bei fast allen Herstellern wurden keine Termine für die Wiederaufnahme der Produktion genannt und auch kein ein Zeitplan oder gar keine Prognose abgegeben. Ähnlich wie Stilllegung der Werke von CF Industries In England haben die Produktionskürzungen nicht nur Folgen für die Düngerpreise und das Düngerangebot sondern auch für das Angebot an Kohlendioxid (CO2), denn die Ammoniakproduktion ein wichtiger Prozess für die Herstellung von CO2. Ein Mangel an Co2 hat unmittelbare Folgen für die Arbeit der Schlacht- und Lebensmittelindustrie  in Europa.

Massiver Druck der Schlachtunternehmer lässt Preise immer tiefer abrutschen

Am deutschen Schlachtschweinemarkt versuchen einige Schlachter erneut die Auszahlungspreise für Schlachtschweine zu drücken, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften(VEZG) in ihrer aktuellen Markteinschätzung. Die Folge: Die Auszahlungspreise für Schlachtschweine werden leicht nach unten korrigiert. Ob das für eine Marktberuhigung ausreicht ist jedoch fraglich, denn so lange die rote Seite im Verkauf Verluste macht, wird sie versuchen diese an die Schweinehalter weiterzureichen.

Das der Preisdruck wieder zugenommen hat, war bereits auf gestrigen ISN-Auktion zu sehen. Dort konnte von den angebotenen Schweinen nicht eins verkauft werden. Das war auch schon bei der Auktion davor der Fall.

Ein Grund für den erneut wachsenden Druck auf den deutschen Markt dürften die fallenden Preise in Spanien sein. Der nach dem ASP-bedingten Ausfall Deutschlands größte europäische Exporteur nach China, ist mit einem beispiellosen Absturz der chinesischen Schweinepreise konfrontiert. Dadurch haben die Spanier zunehmende Verkaufsprobleme am wieder deutlich besser versorgten chinesischen Markt.

Für Deutschland bedeutet dass, das diese nicht nach Asien verkaufte Ware zu niedrigen Preisen auf den europäischen Markt drückt und für weiter fallende Fleischpreise auch an den für Deutschland wichtigen innereuropäischen Verkaufsmärkten sorgt.

Das dürfte auch der Grund für die erneuten Versuche der Schlachter sein, mit Hauspreisen zu agieren oder die Schweinepreise noch weiter nach unten zu drücken.

Laut Österreichischer Schweinebörse gelang es nach wie vor, das frische Angebot zeitnah
an die Schlachthaken zu bringen. Regional unterschiedlich, aber insgesamt doch ausge-
glichen, stellte sich daher die Marktlage dar. Zuletzt nahm das Angebot an schlachtreifen
Schweinen zu.. Die Schlachtbranche begründet das wenig ambitionierte Schlachtverhalten mit dem Preisdruck der Wurst-/Schinkenindustrie die diesen ihrerseits mit dem attraktiven internationalen Angebot argumentiert. Der LEH sieht sich mit einer ruhigen Fleischnachfrage konfrontiert, was erfahrungsgemäß zum Monatsende nicht unüblich ist. Das frische Angebot an der Ö-Börse nimmt abermals zu, was die Abnehmerseite zu einer kräftigen Preisforderung animierte. Deshalb ein Minus von 4 Cent.

Dänemark: Forscher sehen viele offene Fragen bei In-vitro-Fleisch

n-vitro-Fleisch wird sich vorläufig nicht als Fleischersatz auf dem Markt durchsetzen, so die Analyse von Forschern aus Dänemark. Es mangele bislang an effizienten Zelllinien und Nährmedien.

Dänische Forscher gehen nicht davon aus, dass sich In-vitro-Fleisch bald am Markt durchsetzen wird. Nach einer Analyse des Dänischen Technologischen Instituts (DTI) von aktuellen Studien und der begleitenden Fachliteratur sind derzeit noch viele Fragen bezüglich der Massenproduktion von Kunstfleisch offen. So stünden die dafür erforderlichen stabilen und effizienten Zelllinien noch nicht zur Verfügung; auch seien die Nährmedien für eine großtechnische und zugleich wirtschaftliche Anwendung nicht ausreichend erforscht.

Künstliche Muskelstrukturen bislang zu dünn

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass man es bisher noch nicht geschafft habe, künstliche Muskelstrukturen herzustellen, die dicker als 1 mm sind. Damit sei es vorläufig nicht möglich, beispielsweise Steaks oder Bratenstücke herzustellen, wird in dem Bericht des Instituts klargestellt. Zugleich gebe es bislang keine Ansätze, um gleichzeitig Fett- und Bindegewebe zu züchten, was für natürlich wirkende und schmeckende Kunstfleischerzeugnisse entscheidend wäre.

Noch fehlt es nach Angaben der DTI-Wissenschaftler außerdem an belastbaren Einschätzungen zu den Umweltfolgen der In-vitro-Fleischerzeugung. Zwar werde oft behauptet, dass die Technologie ressourcensparend sei. Wissenschaftliche Belege dafür seien bisher jedoch „überschaubar“. Die Technologie hinter Fleisch aus der Petrischale sei noch sehr unausgereift und „es ist damit eher unwahrscheinlich, dass sich Kunstfleisch in naher Zukunft zu einer ernstzunehmenden Alternative zu herkömmlichen Fleischprodukten entwickelt“, resümiert der DTI-Experte für Verfahrenstechnik in der Lebensmitteltechnologie, Christian Vestergaard. Könne die Branche diese Probleme aber lösen, bestehe eine echte Chance auf eine Alternative zu Produkten aus der herkömmlichen Fleischerzeugung.

Geschmack dichter am Original

Unterdessen sehen Branchenexperten in einer Kombination von veganen Fleischersatzprodukten und In-vitro-Fleisch eine mögliche Zukunft für Kunstfleisch als behördlich zugelassenes Lebensmittel. Nach einem aktuellen Bericht von foodnavigator.com spricht für derartige Hybriderzeugnisse vor allem der Geschmack. Dieser komme den Fachleuten zufolge im Vergleich zu reinen pflanzenbasierten Lebensmitteln deutlich dichter an das tierische Original heran, da Pflanzenfett sensorisch tierisches Fett im Produkt ersetze und damit ein Geschmackserlebnis ermögliche, das echtem Fleisch sehr nahe komme. Dabei gehe es aber nicht allein um den Geschmack, sondern auch um das Aussehen, die Textur und das Aroma, heißt es in dem Bericht. Damit könne ein solches Mischprodukt nicht nur für Veganer und Flexitarier, sondern auch für Fleischesser zur Alternative werden.

Geschmack dichter am Original

Unterdessen sehen Branchenexperten in einer Kombination von veganen Fleischersatzprodukten und In-vitro-Fleisch eine mögliche Zukunft für Kunstfleisch als behördlich zugelassenes Lebensmittel. Nach einem aktuellen Bericht von foodnavigator.com spricht für derartige Hybriderzeugnisse vor allem der Geschmack. Dieser komme den Fachleuten zufolge im Vergleich zu reinen pflanzenbasierten Lebensmitteln deutlich dichter an das tierische Original heran, da Pflanzenfett sensorisch tierisches Fett im Produkt ersetze und damit ein Geschmackserlebnis ermögliche, das echtem Fleisch sehr nahe komme. Dabei gehe es aber nicht allein um den Geschmack, sondern auch um das Aussehen, die Textur und das Aroma, heißt es in dem Bericht. Damit könne ein solches Mischprodukt nicht nur für Veganer und Flexitarier, sondern auch für Fleischesser zur Alternative werden.


Und hoffenlich kommt dieses Horrorfleisch nicht, denn verdienen werden nur die Konzerne und wir Bäuerinnen und Bauern werden übrig bleiben.