Schweinepreise: Und immer tiefer

Schweinehalter in Deutschland warten vergeblich auf Bodenbildung am Schweinemarkt. Am Mittwoch ging es sogar weiter abwärts für Mastschweine. Die Ferkelvermarktung wird dadurch immer schwieriger.

Die Lage am Schlachtschweinemarkt bleibt angespannt. Nach der kleinen Preiskorrektur in der Vorwoche hatten einige Schlachtunternehmen Hauspreise verkündet und teilweise Schlachtmengen reduziert. Im Norden und Nordwesten gibt es daher deutliche Überhänge. Die Situation in Süddeutschland ist ausgeglichener, auch durch den Lebendexport nach Österreich.Vor diesem Hintergrund konnte sich in Deutschland die abnehmende Seite mit Hauspreispolitik durchsetzen und die Erzeugerpreise weitere 4 Cent nach unten drücken. Am gesamten Binnenmarkt werden aktuell quer durch die Wertschöpfungskette rote bis tiefrote Zahlen geschrieben. Marktinsider sehen erst eine Entspannung, wenn die EU-weite Produktion substanziell zurückgeht oder ein Exportventil in Drittstaaten aufgeht.

Laut Österreichischer Schweinebörse nahm das Angebot an schlachtreifen Schweinen bei uns
merklich zu, sodass vereinzelt Partien nicht zeitgerecht zur Schlachtung gelangten. Die
Schlachtbranche begründete die geringe Bereitschaft zur Ausweitung ihre Aktivitäten mit
dem Preisdruck in der Wurst- und Schinkenindustrie. Diese verwies auf das attraktive
internationale Angebot. Im Lebensmitteleinzelhandel herrschte zum Monatsende eine
ruhige Fleischnachfrage.

Der österreichische Ferkelmarkt blieb überversorgt. Das frische Angebot pendelte deutlich
zurück und passte sehr gut zur Nachfrage. Belastend für den Markt und vor allem für die
Ferkelproduzenten waren aber noch immer die Rückstellmengen der Vorwochen. Die
Notierung sinkt in der 40. Kalenderwoche um 5 Cent auf EUR 1,80 je kg.
Europaweit lief die Ferkelvermarktung nicht nach Wunsch. Aufgrund der rückläufigen
Schweinepreise bestellten die Mäster weiterhin zurückhaltend. Folglich gaben die
Ferkelnotierungen zumeist nach.