EU-Schweinemarkt: Negativer Trend hält an

An der seit Monaten problematischen Marktlage zeichnen sich keine entspannenden Signale ab, berichtet DI Raimund Tschiggerl von der Styriabrid. Am gesamten Binnenmarkt versuchen demnach die Vermarkter von Ferkeln, Schlachtschweinen und Schweinefleisch auf den gesättigten Märkten unter Druck abzusetzen. Meist gelingt die zwanghafte Vermarktung nur mit entsprechenden Preiszugeständnissen, das heißt, die Preisspirale dreht sich langsam aber stetig weiter in die falsche Richtung. Vor diesem Hintergrund konnte sich in Deutschland die abnehmende Seite mit Hauspreispolitik durchsetzen und die Erzeugerpreise weitere 4 Cent nach unten drücken. Die von praktisch allen namhaften Mitgliedsstaaten geforderte Private Lagerhaltung, zur vorübergehenden Entspannung der Krisensituation, wurde ja, von der EU-Kommission abgelehnt.

Laut Österreichischer Schweinebörse befand sich der Schlachtschweinemarkt, gemessen
an der zeitgerechten Abholung, durchaus im Gleichgewicht. Auch das seit Wochen bei
97,5 kg liegende durchschnittliche Schlachtgewicht bestätigte die Balance zwischen
Angebot und Nachfrage bei heimischer Ware. Die betriebswirtschaftlichen Fakten der
Schweinehaltung zeigten dagegen eine Schieflage. Johann Schlederer von der Schweine-
börse bezifferte das Minus mit 25 Euro pro Tier, sowohl für Ferkelerzeuger als auch als Mäster

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt war die saisonale Flaute deutlicher ausgeprägt als
in früheren Jahren. Die bereits lang andauernde Periode regelmäßiger Ferkelrückstellun-
gen führte zu großer Verunsicherung bei den heimischen Erzeugern.

Der Ferkelvermarktung gestaltete sich EU-weit schwierig. Aufgrund der geringen Erlöse
der Mäster blieb das Kaufinteresse überschaubar. Die Notierungen gaben teilweise noch-
mals nach, andere konnten sich stabilisieren. In Deutschland war von katastrophalen Zu-
ständen im Ferkelhandel die Rede. Der erneute Preisrückgang bei Schlachtschweinen
drückte sowohl die Ferkelnachfrage als auch die Notierung noch weiter nach unten.