Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

Pensionserhöhung für 2023

Für das Jahr 2023 werden die Mindestpensionen um 10,2 % erhöht. Davon profitieren mehr als 28.000 Altbäuerinnen und Altbauern“, begrüßt Bauernbund-Präsident Abg.z.NR Georg Strasser den Beschluss im Nationalrat. Grundsätzlich werden die Pensionen um 5,8 % erhöht.

Mit der Einigung der Bundesregierung erhöht sich der Ausgleichszulagen-Richtsatz um 7,8 % von 1.030 auf 1.110 €. „Die bäuerlichen Pensionen liegen rund ein Drittel unter der durchschnittlichen Alterspension in Österreich, somit sind in dieser Berufsgruppe überproportional viele Ausgleichszulagen-Bezieher vertreten. Deshalb unterstützen wir viele bäuerliche Pensionisten mit der Pensionsanpassung 2023“, sagt die Obmann-Stellvertreterin der SVS Theresia Meier.

Über die gesetzliche Pensionserhöhung hinaus profitieren Altbäuerinnen und Altbauern von der Direktzahlung in Höhe von 30 % der Pensionsleistung und Ausgleichszulage. Das ergibt für Mindestpensionen in der Höhe von 1.110 € eine einmalige Direktzahlung von rund 330 €. Die Auszahlung erfolgt im März 2023. Somit ergibt sich für die bäuerlichen Mindestpensionisten eine Pensionserhöhung von insgesamt 10,2 % für 2023.

Als weitere Maßnahmen der Bundesregierung kommen im Herbst 2022 den Beziehern kleiner Pensionen zugute:

der erhöhte Klimabonus von 250 €,
der Entlastungsbonus in der Höhe von 250 €,
die Einmalzahlung in der Höhe von 300 € und eine weitere Einmalzahlung – gestaffelt nach der Höhe der Eigenpension.

Die Pensionsanpassung 2023 bringt den 160.000 bäuerlichen Pensionisten laut Bauernbund ein Plus von rund 130 Mio. €, die einmalige Direktzahlung macht weitere 35 Mio. € aus.

Konzern gegen Konzern- Mars stoppt Lieferungen an Rewe Billa und Edeka

Wegen eines Streits um Preise hat der US-Lebensmittelhersteller Mars Lieferungen an Rewe und Edeka sowie deren Discounter-Töchter Penny und Netto eingestellt.

Man sehe trotz intensiver Verhandlungen keine Basis, die von Mars geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren, teilte Rewe am Mittwoch in Köln mit. Manche Forderungen, die nicht mit höheren Kosten für Energie und Rohstoffe zu begründen seien, lehne man „strikt ab“. Edeka sieht es ähnlich. „Die aktuellen erheblichen Preisforderungen des Herstellers Mars sind aus unserer Sicht sachlich nicht begründet“, sagte ein Edeka-Sprecher der Deutschen Presseagentur(dpa).

Mars bietet unter anderem Schokolade (Snickers, Bounty), Kaugummis (Airwaves), Haustiernahrung (Chappi), Pasta (Miracoli), Reis-Gerichte (Ben’s Original) und Eis an. Rewe und Edeka weisen die Kunden auf Alternativen hin, die sie mit Eigenmarken und anderen Markenprodukten bieten können. Mars, dessen Deutschland-Zentrale in Verden (Niedersachsen) ansässig ist, schickte zunächst keine Stellungnahme.

1.700 Aussteller aus 55 Ländern kommen zur EuroTier

Die EuroTier öffnet Mitte November wieder ihre Tore. Die Beteilung der Aussteller ist hoch. Alle namhaften Firmen sind da.

Zur kommenden EuroTier 2022 vom 15. bis 18. November haben sich wieder zahlreiche Marktführer und Branchen-Experten angekündigt. Der Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) erwartet rund 1.700 Aussteller aus 55 Ländern, die ihre Innovationen, Produkte und Dienstleistungen präsentieren.

Das Besucherinteresse ist laut einer Umfrage vom Juni 2022 sehr hoch: Rund 98 % der befragten Landwirte aus dem In- und Ausland planen einen Besuch, 62 % sind sich bereits sicher, dass sie die EuroTier in Hannover besuchen werden.

Das Fachprogramm steht mit Themen-Spotlights, Experten-Foren, Konferenzen und Branchen-Events unter dem Leitthema „Transforming Animal Farming“. Das digitale Begleitprogramm startet bereits im Oktober auf der Plattform DLG-Connect. Die parallel stattfindende EnergyDecentral rückt die Chancen und Möglichkeiten dezentraler Energieerzeugung in den Fokus.

Mit der hohen Anzahl erwarteter Aussteller, 14 belegten Hallen mit rund 250.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und einem hochkarätigen internationalen Fach- und Informationsprogramm wird die EuroTier im November wieder das Highlight der internationalen Tierhaltungsbranche sein. Sie wird sich damit als Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und Livestock-Management einem internationalen Fachpublikum präsentieren, ist sich EuroTier-Projektleiterin Ines Rathke sicher.

Auch die partallel stattfindende Fachmesse EnergyDecentral hat sich als wichtigste Plattform für die dezentrale Energieversorgung etabliert. Sie bildet die gesamte Wertschöpfungskette einer nachhaltigen und unabhängigen Energieproduktion ab: Ressourcen – Energieerzeugung – Smart Energy.

In der aktuellen Diskussion um knappe Energieressourcen rückt das Thema dezentrale Energieerzeugung noch drängender auf die aktuelle Agenda von Wirtschaft und Politik. Mit ihren Kompetenzfeldern und Ausstellungsschwerpunkten Biogas, Festbrennstoffe, Photovoltaik, Windkraft, BHKW-Technologie und „Power to gas“-Lösungen präsentiert die Leitmesse Praxislösungen, wie sich der Energiewandel mit dezentralen Energiequellen gestalten lässt.

Schweinemäster Jürgen Dierauff ehrliche Anwort über die Sättigung des Tierwohlmarktes in Deutschland

Wie geht es weiter mit Tierwohl-Fleisch am Markt? Wie verhält sich der Verbraucher? Schweinemäster Jürgen Dierauff befürchtet die Sättigung des Marktes.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Jahre 2015 startete die Initiative Tierwohl (ITW), damals mit einem Marktanteil von 20 Prozent bei Schweinemast, Ferkelaufzucht und Sauen. Vor drei Jahren begann dann der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit der Kennzeichnung der Haltungsformen in vier Stufen.

Mittlerweile ist der Marktanteil der ITW in der Schweinemast (Haltungsform 2) in Deutschland auf ein Drittel gestiegen. Jetzt stellt sich eine erste Sättigung des Tierwohlmarkts ein: Einige Schlachter kündigen vereinzelt wieder Tierwohlverträge. Wer kann es den Verbrauchern und Kunden im LEH verübeln, dass sie nach der günstigen Ware greifen? Schließlich haben wir aktuell in allen Lebensbereichen Kostensteigerungen in bisher nie gekannten Größen.

Mehr Tierwohl nur, wenn es sich rechnet und mit Vertrag

Trotzdem: Der LEH kündigte an, ab 2030 nur noch Frischfleisch aus der Haltungsform 3 (Außenklima) verkaufen zu wollen. Alle LEHs suchen dafür aktuell Betriebe. Es gibt diese Betriebe auch, die um- oder neu bauen wollen, um Außenklimareize anbieten zu können. Doch auch hier bleibt es spannend, wie der Kunde das Angebot im LEH langfristig annimmt.

An eine finanzielle Unterstützung des Staats, wie es im Borchert-Konzept eigentlich sehr gut ausgearbeitet wurde, glaube ich mittlerweile nicht mehr. Meine erste Erkenntnis ist, dass die Anstrengungen der Branche in Sachen Tierwohl bisher eine weitere gesetzliche Verschärfung, zumindest in der Schweinemast, verhindert haben.

Meine zweite Erkenntnis: Auch der Tierwohlmarkt muss bedient, darf aber nicht überreizt werden. Er darf nur dann beliefert werden, wenn die Zuschläge den Aufwand dazu übersteigen. Das heißt, zuerst kalkulieren, dann verhandeln, dann einen Vertrag abschließen und erst dann umbauen und liefern.

Getreidepreise steigen zweistellig – Eskalation am Schwarzen Meer

Die Getreidepreise steigen steil an. Grund sind die Sorgen, dass Russland den Export-Korridor am Schwarzen Meer nicht verlängert.

Die Weizenpreise steigen am europäischen Terminmarkt am Montag im laufenden Handel um 11 Euro auf 359 Euro je Tonne. Die Maispreise klettern um 7 Euro auf 344 Euro je Tonne. Auch in den USA stiegen die Getreidepreise im vorbörslichen Handel steil an.

Auslöser für die Preisrallye ist die Unsicherheit, ob der derzeitige Exportkorridor am Schwarzen Meer über November hinaus offenbleibt, sagen Analysten. Hintergrund ist die weitere Verschärfung der Kriegshandlungen zwischen Russland und der Ukraine, sagen Beobachter.

Dabei geht es vor allem darum, wie der Kreml auf die Explosion reagiert, die die Brücke zur Krim teilweise zerstört hat. Die Explosion unterbrach auch eine wichtige Versorgungsroute für Moskaus Streitkräfte in der Südukraine.

Der Chef der UN-Hilfsorganisation Martin Griffiths äußerte am Montag jedoch seine Zuversicht, dass das von den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen, das den ukrainischen Getreideexport aus dem Schwarzen Meer ermöglicht, verlängert und sogar ausgeweitet werden kann, berichtet Reuters.

„Die Ansicht bei den Vereinten Nationen ist, dass wir natürlich eine Erneuerung anstreben sollten, und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir sie erreichen werden, aber auch, dass sie über einen Viermonatszyklus hinausgehen muss“, sagte Griffiths auf einer Genfer Pressekonferenz.

Der formale Anschluss der annektierten Gebiete sowie die erfolgreiche ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes, machen die Fortsetzung des Export-Korridors am Schwarzen Meer jedoch zunehmend unsicher, glauben Analysten.

Am 5. Oktober verließen 6 weitere Schiffe die Häfen von Groß-Odessa und transportierten 115,5 Tsd. Tonnen ukrainischer Agrarprodukte in die Länder Afrikas, Asiens und Europas, teilte das Ministerium für Infrastruktur der Ukraine mit.

Das Ministerium stellte fest, dass 274 Schiffe mit 6,2 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Produkte seit dem Start des „Getreideabkommens“ für Afrika, Asien und Europa die ukrainischen Häfen verlassen hatten.

Nach Angaben des staatlichen Zolldienstes der Ukraine hat die Ukraine seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2022/23 (1. Juli) bis zum 5. Oktober insgesamt 9,17 Mio. Tonnen Getreide und Hülsenfrüchte exportiert, darunter 468.000 Tonnen bisher im Oktober, teilte das Ministerium für Agrarpolitik mit.

Zum gleichen Zeitpunkt im vorigen Jahr belief sich die Exportmenge auf 14,95 Mio. Tonnen, davon 589.000 Tonnen im Oktober. Die aktuellen Gesamtexporte umfassen 3,21 Millionen Tonnen Weizen (Vj: 9,41 Millionen Tonnen), 823.000 Tonnen Gerste (Vj: 3,89 Millionen Tonnen), 5,1 Millionen Tonnen Mais (Vj: 1,43 Millionen Tonnen).

SovEcon teilte mit, dass Russland von Juli bis September rund 10,2 Millionen Tonnen Weizen exportiert habe, was einem Rückgang von 22 % im Jahresvergleich und einem Rückgang von 14 % im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt entspricht.

Die Analysten stellten außerdem fest, dass die Lieferungen durch den starken Rubel und den Exportzoll begrenzt wurden.

Russlands Getreideernte soll zwar 2022 auf Rekordniveau steigen, die Aussaat von Wintergetreide für dei Ernte 2023 wurde jedoch durch eine starke Trockenheit in den wichtigsten südlichen Anbauregionen verzögert.

Schweinepreise in China steigen kräftig – Peking steuert dagegen

Ende vergangener Woche lag der Durchschnittspreis für Schlachtschweine in China laut nationaler Erhebung bei 24,46 CNY (3,51 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG); das waren rund 60 % mehr als Anfang 2022.

Innerhalb eines Jahres sind die Schweinepreise damit um etwa 125 % gestiegen. Nach Angaben der Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) haben die Schweinepreise ein Niveau erreicht, das die zweite von drei Warnstufen auslöste.

Die Regierung in Peking reagiert auf die Preissteigerung und ordnete die Auslagerung von zentralen staatlichen Schweinefleischreserven an. Bei uns in Österreich ging der Schlachtschweinepreis um 10 Cent zurück.

Im Laufe des Septembers waren in China in drei Tranchen bereits insgesamt 70.000 t Schweinefleisch ausgelagert worden. Am vergangenen Freitag (30.9.) kam eine weitere Partie hinzu.

Laut NDRC haben auch die meisten Provinzen mit der Freigabe ihrer Reserven begonnen, so dass im September rund 200.000 t Schweinefleisch zusätzlich auf den Markt gekommen sein sollen, so viel wie noch nie in einem Monat.

Das Schweinefleisch wird an regionale Ausgabestellen geliefert, wo es zu vergünstigten Preisen abgegeben wird. Einige Provinzen zahlen finanzielle Zuschüsse an private Schweinehalter, um das Angebot zu vergrößern.

All dies hat bisher den Anstieg der Schweinepreise in China nicht wirklich stoppen können. Einigen Analysten zufolge könnte ein stärkerer Import die Lage entspannen. Die Reformkommission beschuldigt Internet-Blogger und Wirtschaftsbeteiligte, die Situation auszunutzen und „übertrieben“ über künftige Preissteigerungen zu berichten. Dies geschehe, um den Verkauf ihrer Produkte zu steigern, wie zum Beispiel Futterzusatzstoffe oder Tierarzneimittel.

Die NDRC hat die lokalen Behörden angewiesen, gegen „irreführende Falschmeldungen“ über starke Preiserhöhungen vorzugehen. Sie sollten diese Personen aufsuchen und sie von „illegalen Aktivitäten“ abhalten, die die Marktstabilität gefährdeten, so die NDRC.

Mit Material von AgE

Yara schließt Düngerwerke – steht Europa bald ohne Dünger da?

Yara will seine Düngerfabrik in Belgien schließen. Dahinter steht eine Produktionsmenge von mehreren 100.000 Tonnen Mineraldünger. Der Grund sind die hohen Gaspreise. Auch andere europäische und deutsche Hersteller drosseln ihre Produktion oder schließen Werke. Gibt es in Europa bald keine Produktion mehr? Und welche Folgen hat das für die Agrarproduktion?

Der norwegische Düngergigant Yara, sagte am Dienstag, dass das Unternehmen die Produktion in seinem belgischen Werk „in den nächsten Tagen“ als Teil eines umfassenderen europäischen Reduzierungsplans wegen der steigenden Gaspreise einstellen werde, berichtete zuerst die Nachrichtenagentur Reuters.

Der Anstieg der Gaspreise hat die meisten europäischen Hersteller, darunter Yara, dazu veranlasst, die Produktion drastisch zu drosseln. Yara sagte im August, es beabsichtige, die Ammoniakproduktion um 65 % und die Produktion des in der Landwirtschaft als Düngemittel verwendete Ammoniumnitrat (AN) um 35 % zu reduzieren.

Die jährliche Produktionskapazität am belgischen Standort Tertre beträgt immerhin 400.000 Tonnen Ammoniak, 950.000 Tonnen AN-Dünger und 800.000 Tonnen Salpetersäure, sagte das Unternehmen. Die Fabrik liegt nahe der französischen Grenze und ist wichtig für den französischen Markt.

Die Stilllegung der Fabrik wird zu einem Rückgang des AN-Angebots auf dem französischen Markt um 10 % führen, sagte der Vorsitzende von Yara France, Nicolas Broutin, auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

Broutin sagte: „Heute kostet die Herstellung einer Tonne Ammoniak in Europa 2.500 bis 3.000 Euro, während dieselbe Tonne auf dem internationalen Markt 1.300 Euro wert ist“

Die Schließung eines weiteren Werkes in Belgien wirft jedoch die Frage auf, ob sich Europa künftig überhaupt noch mit Dünger versorgen kann. Und auch welche Folgen eine mögliche Unterversorgung mit Dünger auf die Produktion von Getreide und anderen Ackerkulturen hat.

Wahrscheinlich ist es vor allem die Nahrungsmittelproduktion, die darunter leidet, warnt Nicolas Broutin, der die öffentliche Hand auffordert, die geschwächten Segmente der landwirtschaftlichen Produktion, aber auch die Düngemittelindustrie langfristig zu unterstützen.

Landwirte bzw. Landhändler müssen künftig mehr Düngemittel von außerhalb Europas kaufen, aber das wird deutlich teurer sein als bisher, sagen Analysten. Allerdings fällt Russland derzeit als einer der wichtigsten Lieferanten von Stickstoffdünger fast komplett aus. Zwar gibt es keine direkten Sanktionen gegen Dünger oder Getreide – doch sie wirken trotzdem.

Yara steht allerdings mit diesem Vorgehen nicht allein da. Andere Hersteller wie deutschen SKW Piesteritz und BASF haben ihre Produktion ebenfalls teilweise eingestellt. Polens größter Düngerhersteller, die Grupa Azoty, hat die Düngemittelproduktion ebenfalls deutlich gedrosselt und auch CF Fertilizers in Großbritannien, stellt die Ammoniakproduktion vorübergehend ein.

Schweinekrise trotzt Tierwohl -Betriebsaufgabe

Deutschland steckt mitten in der Schweinekrise. Besonders betroffen sind vor allem auch die Schweinehalter, die sich für mehr Tierwohl einsetzen – so wie Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies aus Niedersachsen.

Die Themen sind bekannt: Stallbaubremse, Emissionsrecht, Kostenexplosion bei Futter und Energie sowie die Forderung nach immer mehr Tierwohl in den Ställen. Gleichzeitig greifen die Verbraucher lieber nach dem günstigen Fleisch anstatt nach Bio- oder Tierwohlfleisch. Viele Schweinehalter wollen und können nicht mehr.

Wie die NOZ berichtet, treffe das besonders die Pioniere für besser Tierhaltung. In der Zeitung ist zu lesen, dass auch Dr. Holger Hennies, der Präsident des niedersächsischen Landvolks die Schweinehaltung aufgibt. Der Entschluss sei in den vergangenen Wochen gereift und ihm und seiner Familie nicht leichtgefallen. Auch er hätte in den kommenden Jahren mindestens 80.000 Euro in seine Ställe investieren müssen. Aber Hennies fehle die Perspektive, es würde sich einfach nicht mehr lohnen.

Insgesamt sehe er in der Schweinehaltung derzeit aber nichts Positives, viele Schweinehalter seien nicht mehr wütend, sie würden resignieren. Die statistischen Zahlen unterstreichen den Trend: In Niedersachsen werden so wenig Schweine gehalten, wie seit 25 Jahren nicht mehr. Laut Hennies ein regelrechtes Höfesterben.

Holger Hennies war Anfang der 2000er einer der ersten, der einen Außenklimastall gebaut hat. Er wollte frühzeitig dem gesellschaftlichen Trend entsprechen. Die Tiere wurden zu einem großen Teil direkt über einen Schlachter und online vermarktet.

Rückblickend stellt der Landwirt in der NOZ fest, dass er sich in der Gesellschaft getäuscht habe. Unter den insgesamt 20 Jahren habe es vielleicht sechs gute gegeben.

Spätestens seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine lief es richtig schlecht. Der Absatz sei zusammengebrochen, die Leute würden beim Tierwohl sparen. Dabei habe er noch nicht mal die gestiegenen Futter- und Energiekosten an die Kunden weitergegeben.

Nach der letzten Bundestagswahl habe wieder etwas Aufbruchstimmung geherrscht, Landwirte hätten gehofft, dass es mit den Beschlüssen zum Umbau der Tierhaltung vorangehe und die Politik das regle, was der Markt nicht schaffe. Inzwischen sei klar, dass sich schon wieder alles hinziehe. Es sei vollkommen unklar, wann und ob die notwendigen Entscheidungen fallen.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gerät zusehends in die Kritik. So würde sein Entwurf für eine fünfstufige Haltungskennzeichnung nur den Status Quo kennzeichnen – ein Umbau der Tierhaltung oder eine staatliche Finanzierung besserer Tierhaltung sei damit nicht verbunden.

Die Betreiber von Offenställen für Schweine sammeln deshalb derzeit Unterschriften unter einem offenen Brief an Özdemir. Sie haben Holger Hennies frühzeitig in bessere Ställe investiert. Jetzt fühlen sie sich laut NOZ ausgerechnet durch die Label-Pläne des grünen Ministers bedroht.

Mit Material von NOZ

Eine Million weniger Schweine in US-Ställen

Der Abbau der Schweinebestände in den USA hat sich in diesem Herbst weiter fortgesetzt, allerdings abgeschwächt. Neben einer damit einhergehenden geringeren Schweinefleischerzeugung werden auch Einbußen bei den Schweinefleischexporten erwartet, berichtet Agra Europe.

Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. September 2022 insgesamt 73,80 Millionen Schweine gehalten; das waren 1,07 Millionen Stück oder 1,4 % weniger als zwölf Monate zuvor. Bereits seit Ende 2020 werden bei den vierteljährlichen Erhebungen rückläufige Tierzahlen im Vorjahresvergleich gemeldet, die im zweiten Halbjahr 2021 mit Abnahmeraten von rund 4 % aber deutlich höher ausgefallen waren. Geringer als jetzt war der US-Schweinebestand in einem Herbst zuletzt 2017.

Laut der jüngsten Zählung waren Bestandsrückgänge in allen Gewichtskategorien festzustellen. Relativ am stärksten verlief die Herdenverkleinerung gegenüber September 2021 bei den Ferkeln bis 23 kg mit einem Minus von 1,6 % auf 21,34 Millionen Stück sowie bei den Läufern bis 54 kg mit einem Rückgang von ebenfalls 1,6 % auf 19,89 Millionen Tiere. Die Mastschweinepopulation wurde um 1,3 % auf 26,42 Millionen Stück abgebaut. Auch die Zahl der Sauen war rückläufig, im Vergleich zum Gesamtbestand aber unterdurchschnittlich um 0,6 % auf 6,15 Millionen Stück. Das USDA geht davon aus, dass von September bis November rund 2,5 % weniger Sauen abferkeln werden als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der aufgezogenen Ferkel je Wurf entsprach mit 11,13 Tieren dem Vorjahresniveau.

Der rückläufige Schweinebestand wird sich in diesem Jahr in einer geringeren Schweinefleischerzeugung der USA niederschlagen. In seiner jüngsten Prognose geht das USDA davon aus, dass die Erzeugung gegenüber 2021 um 246.000 t oder 2,0 % auf 12,31 Mio. t sinkt. Ein Jahr zuvor war diese bereits um 285.000 t beziehungsweise 2,2 % rückläufig gewesen. Das kleinere Angebot wird den US-Analysten zufolge 2022 vor allem zu geringeren Schweinefleischexporten führen; diese sollen gegenüber dem Vorjahr um 241.000 t oder 7,6 % auf 2,95 Mio. t abnehmen. Dazu trägt aber auch die starke Kaufzurückhaltung Chinas bei. Die Bezüge der Volksrepublik an US-Schweinefleisch brachen in den ersten sieben Monaten 2022 um die Hälfte auf 262.900 t ein.

Bauern bekommen die CO2-Bepreisung jährlich abgegolten

Mit 1. Oktober begann die CO2-Bepreisung in Österreich. Um die Bauern nicht zusätzlich zu belasten, bekommen sie die Erhöhung von etwa 8 Cent jährlich pauschal abgegolten. Heuer sollen für das letzte Quartal maximal 15 Mio. Euro ausbezahlt werden.

Mit 1. Oktober trat in Österreich die CO2-Bepreisung in Kraft. Bis Jahresende werden 8 Cent auf jeden Liter mineralischen Treibstoff aufgeschlagen. Grundlage ist der Preis von 30 Euro pro Tonne CO2-Emmissionen. Für die Bauern hätte die Erhöhung, die jetzt schon angespannte finanzielle Situation, noch verschärft. Deshalb wird den Land- und Forstwirten die Erhöhung pauschal abgegolten. Abgewickelt wird die Unterstützung über die Agrar Markt Austria (AMA) und richtet sich nach den Angaben des Mehrfachantrages. Für das restliche Jahr sollen maximal 15 Mio. Euro ausbezahlt werden. So wie die CO2-Bepreisung steigt, steigt auch die Unterstützung, bis 2025 gibt es 135 Mio. Euro für die Maßnahme.

„Für heuer gibt es aufgrund des fortgeschrittenen Jahres für das letzte Quartal eine aliquote Kürzung auf ein Viertel der Summe, der jährliche Vergütungssatz beträgt somit 2,25 Cent je Liter. 2023 sollen es 10,5 Cent sein, für 2014 sind 13,5 Cent avisiert, für 2025 ist mit 16,5 Cent Vergütung je Liter zu rechnen. Insgesamt stehen dafür bis zu 135 Mio. Euro an Kompensationsgeldern zur Verfügung“, berichtet die Bauernzeitung.

Für Ackerland nimmt der Bund 110 Liter Treibstoffverbrauch je Hektar an. Es gibt Zuschläge für Hackfrüchte, Feld- und Freilandgemüse, Gartenbaukulturen, Blumen und Zierpflanzen sowie Erdbeeren (85 Liter) oder für Feldfutterbau (63 Liter). Für die Bewirtschaftung von Weingärten, Obstanlagen, sonstigen Dauerkulturen, Reb- und Baumschulen wurde der Treibstoff-Verbrauchswert mit 310 Liter berechnet, für Mähwiesen/-weiden mit zwei oder mehr Nutzungen mit 145 Liter, für Einmähdige Wiesen und Kulturweiden sind es 61 Liter, für Almen, Bergmähder, Hutweiden, Streuwiesen oder Grünlandbrache 19 Liter und für Forstflächen 12 Liter.

Schweinehalter machen hohe Verluste in Deutschland

Die Schweinepreise fallen und die Schweinehalter machen Verluste. Zuletzt haben 10 % der Schweinehalter aufgegeben. Ein schnelles Ende der Krise ist nicht Sicht, glauben Beobachter.

Die Schweinepreise sind diese Woche deutlich gefallen. Offenbar sitzen die Schlachter wieder einmal am längeren Hebel. Sie wollen vor dem Hintergrund des etwas größer werdenden Schweine-Angebots weniger Geld ausgeben.

Außerdem geben im Fleischhandel vor allem die Preise für Grillartikel deutlich nach, beobachtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG). Dieser Trend könnte sich sogar noch verstärken, befürchten die Beobachter der VEZG.

Der Grund: Immer mehr Vermarkter berichten, dass die Konsumenten durch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten sehr viel preissensibler reagieren. Gebremst wird die negative Entwicklung möglicherweise durch einen anderen Aspekt. Der sonst typische saisonale Anstieg des Schweineangebots ist in diesem Jahr durch die deutlich zurückgegangen Schweinebestände weniger ausgeprägt, sagt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter.

Der Preisrückgang erfolgt bei einem ohnehin nicht kostendeckenden Preisniveau sowie stark gestiegenen Kosten in der Schweinehaltung für Futter und Energie, sagt die ISN. „Zum jetzigen Zeitpunkt würden allein für eine Kostendeckung in der Ferkelerzeugung und in der Mast Schlachtschweinepreise von mindestens 2,50 Euro je kg SG benötigt“, sagt ISN-Marktexperte Klaus Kessing.

Seit Herbst 2020 sind die Preise für Futter um 60 bis 70 % angestiegen, die Energiekosten haben sich vervielfacht und auch die sonstigen Kosten, z. B. für Personal, Gebäude oder Tierarzt haben sich erhöht. Dabei ist noch nicht absehbar, in welche Höhe die Kosten zukünftig noch steigen werden, sagt Marktexperte Kessing.

„Natürlich kämpfen auch die Schlachtunternehmen mit Kostensteigerungen und natürlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Trotzdem ist ein solcher Preisdruck der Schlachter in dieser Situation nicht nachvollziehbar, zumal sie damit ihre eigene Versorgungsgrundlage mit dem Rohstoff Schwein für die Zukunft weiter gefährden. Seit mehr als zwei Jahren ist die Liquiditätslage auf den Schweinebetrieben extrem angespannt und die Aufgabewelle rollt bereits in vollem Tempo. Nachhaltigkeit in der Lieferkette sieht anders aus“, sagt Torsten Staack noch.

Warum der Gaspreis fällt und weiter fallen wird

Obwohl die Gas-Lieferungen aus Russland fast zum Erliegen gekommen sind, entspannt sich die Lage an den Börsen. Experten begründen den Preisrückgang unter anderem mit gut gefüllten Speichern, die die Gefahr akuter Engpässe im kommenden Winter verringerten.

„Wir werden mit Sicherheit eine Dämpfung der Preise in den nächsten 18 Monaten sehen“, sagt Timm Kehler, Geschäftsführer des Verbands „Zukunft Gas“. Vermutlich würden sie zwar über dem Niveau von 2021 liegen, also vor dem Ukraine-Krieg – jedoch „deutlich unter dem, was wir in den letzten Wochen und Monaten erleben mussten“. Die Experten des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI) sagen in einer Studie für die kommenden Jahre ebenfalls Rückgänge voraus.

Im Vergleich zu seinem Rekordhoch von Ende August hat sich der richtungsweisende europäische Erdgas-Future um fast die Hälfte auf aktuell rund 180 Euro je Megawattstunde verbilligt. Er kostet aber immer noch mehr als doppelt so viel wie vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine Ende Februar und knapp zehnmal so viel wie Anfang 2021.

Börsianer begründeten den Preisrückgang der vergangenen Wochen unter anderem mit gut gefüllten Speichern in Europa, die die Gefahr akuter Engpässe im kommenden Winter verringerten. Hinzu kämen rekordhohe Einfuhren von Flüssiggas (LNG) aus den USA und eine sinkende Nachfrage aufgrund des weiterhin hohen Preisniveaus, erläutern die Analysten von EnergyScan, dem Datenanbieter des Versorgers Engie. Im Oktober könnten in einigen Staaten die Gaslagerstätten bereits ihre Kapazitätsgrenze erreichen.

Ein Eckpfeiler der künftigen Energieversorgung ist Flüssiggas aus den USA. Der Bau der schwimmenden LNG-Terminals komme voran, sagt Verbandschef Kehler. Sobald diese in Betrieb gingen, werde dank der vereinfachten Lieferung der aktuelle Aufschlag im Vergleich zu den Preisen, die in Asien gezahlt würden, zurückgehen. Bis 2030 könnten die USA zum größten Gaslieferanten der EU aufsteigen und bis zu 90 Prozent der Menge bereitstellen, die Russland 2021 geliefert habe, rechnen die EWI-Experten vor.

Ein Eckpfeiler der künftigen Energieversorgung ist Flüssiggas aus den USA. Der Bau der schwimmenden LNG-Terminals komme voran, sagt Verbandschef Kehler. Sobald diese in Betrieb gingen, werde dank der vereinfachten Lieferung der aktuelle Aufschlag im Vergleich zu den Preisen, die in Asien gezahlt würden, zurückgehen. Bis 2030 könnten die USA zum größten Gaslieferanten der EU aufsteigen und bis zu 90 Prozent der Menge bereitstellen, die Russland 2021 geliefert habe, rechnen die EWI-Experten vor. Quelle: ntv.de, jki/rts

120 Mill. Tierwohlförderungen-wo sind sie gelandet ?

Die in den Medien groß angekündigten Tierwohlmillionen Föderungen sind nicht bei uns Schweinebauern gelandet.

Von allen gefordert und von keinem bezahlt wie soll dass gehen? Die NGO- Organisationen bekommen irn Österreich 140 Millionen an Förderungen und einen Löwenanteil davon der VGT.

Auf Anfrage im Landwirtschaftsministerium bei MR DI Manfred Watzinger wurden die zugesagten 120 Mil. Tierwohlförderungen in alle anderen Investionensförderungen verteilt. Den schwarzen Peter hat dann wieder die Schweineproduktion, die machen eh nichts ,hört man von allen Seiten.

Aber wie soll es gelingen , dass man von der Devensive in die Offensive kommt?

Nur wenn das neue Föderungs- Tierwohlprogramm einmal richtig prozentmäßig aufgestockt bei uns Schweinebauern ankommt!

Wenn der Handel die notwendigen Zuschläge ausbezahlt!

Wenn der Kosument das von ihm geforderte Tierwohl auch kauft!

Wir Schweinebauern sind gerne bereit, so wie der LEH seine Filialen alle 10 Jahre wegreißt und in drei Monate neue baut auch unsere Stallungen durch moderene Tierwohlstallungen zu ersetzen. Der LEH schreibt seine Neubauten in 10 Jahre ab , bei uns Schweinebauern in Generationen.

Wir Schweinebauern brauchen ein starkes Licht am Ende des Tunnels.

Ukraine: Bauern senken Anbaufläche deutlich

In der Ukraine wurden in diesem Jahr 4,4 Millionen Tonnen Getreide über die Häfen am Schwarzen Meer ausgeführt. Für die ernte 2023 haben die Bauern ihre Anbauflächen deutlich eingeschränkt.

Trotz der Ende Juli mit Russland erzielten Einigung über die Nutzung der Schwarzmeerhäfen ist in der Ukraine bisher nur die Hälfte der Häfen, die vor dem Krieg in Betrieb waren, wieder freigegeben worden. Darauf hat der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solsky hingewiesen.

Seit der Umsetzung der «Getreideinitiative» haben dennoch bereits fast 200 Schiffe abgelegt und mehr als 4,38 Mio. t an Agrarprodukten transportiert. Solsky betonte, es sei angesichts der aktuellen Entwicklungen im Kampf gegen die russischen Invasoren aber nicht sicher, wie lange die Getreideexporte überhaupt noch möglich seien.

Mit den insgesamt bereits erzielten Erfolgen bei der Ausfuhr von Agrargütern ist das Kiewer Landwirtschaftsressort durchaus zufrieden. Wie das Ministerium am 20. September mitteilte, wurden seit Ausbruch des Krieges insgesamt 16,4 Mio. t an landwirtschaftlichen Erzeugnissen ins Ausland geliefert. Angeführt wird die Ausfuhrliste von Mais mit fast 7 Mio. t, gefolgt von Weizen mit rund 2,5 Mio. t.

Mittlerweile hat auch in der Ukraine die Herbstaussaat begonnen. Nach einer Prognose des Agrarressorts werden die Ackerbauern die Anbaufläche für Winterweizen, Roggen, Gerste und Raps voraussichtlich um 25  bis 35 Prozent verkleinern. Gründe dafür seien unter anderem die hohen Kosten für Mineraldünger, Probleme beim Getreideverkauf sowie zu geringe Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Nur geringfügige Veränderungen des Anbauareals sind nach Einschätzung des Ministeriums beim Roggen zu erwarten, da dieser überwiegend für den heimischen Markt produziert wird. Anders sieht die Situation jedoch bei Winterweizen und Wintergerste aus; hier sind wegen der langen Blockade der Seehäfen immer noch Vorräte aus der letztjährigen ernte vorhanden, die auf die Preise drücken.

Eine umstrittene Regelung -80 % Mindestbodenbedeckung wird für 2022/23 ausgesetzt

Die Regelung in der neuen GAP, wonach zwischen 1. November und 15. Februar eine Mindestbodenbedeckung (Ernterückstände, Kultur oder Zwischenfrucht) bei Ackerflächen von 80 Prozent und bei Dauerkulturflächen eine Mindestbodenbedeckung von 50 Prozent umzusetzen ist, wird für das Jahr 2022/23 ausgesetzt.

Die im aktuellen GAP Strategieplan vorgesehene so genannte GLÖZ 6-Auflage, wonach zwischen 1. November und 15. Februar eine Mindestbodenbedeckung (Ernterückstände, Kultur oder Zwischenfrucht) bei Ackerflächen von 80 Prozent und bei Dauerkulturflächen eine Mindestbodenbedeckung von 50 Prozent umzusetzen ist, sieht u.a. die Landwirtschaftskammer Burgenland kritisch.

Deshalb hat sie sich gemeinsam mit anderen LKs in Brüssel dafür eingesetzt, dass diese Regelung nicht in Kraft tritt – und das jetzt mit Erfolg! Die Umsetzung der Mindestbodenbedeckung wird für 2022/23 ausgesetzt.

„Die GLÖZ 6-Bestimmung wurde ohne unseren Input von der EU festgelegt. Diese Auflage stellt für viele Betriebe ein fachlich großes Problem dar und sorgt bei den Bauern für Unmut“, erklärt Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer. Besonders für Betriebe, in deren Fruchtfolge Kulturen wie Mais und Ölkürbis eine bedeutende Rolle spielen, ist die 80 %-Regelung untauglich für die Praxis. Denn diese arbeiten in der Regel mit Herbstfurche, um die Frostgare auszuznutzen.

Deshalb hat sie sich gemeinsam mit anderen LKs in Brüssel dafür eingesetzt, dass diese Regelung nicht in Kraft tritt – und das jetzt mit Erfolg! Die Umsetzung der Mindestbodenbedeckung wird für 2022/23 ausgesetzt.

„Die GLÖZ 6-Bestimmung wurde ohne unseren Input von der EU festgelegt. Diese Auflage stellt für viele Betriebe ein fachlich großes Problem dar und sorgt bei den Bauern für Unmut“, erklärt Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer. Besonders für Betriebe, in deren Fruchtfolge Kulturen wie Mais und Ölkürbis eine bedeutende Rolle spielen, ist die 80 %-Regelung untauglich für die Praxis. Denn diese arbeiten in der Regel mit Herbstfurche, um die Frostgare auszuznutzen.

Deutliche Reduktion der Mastschweine-Notierung

Laut Österreichischer Schweinebörse war der heimische Markt ausgeglichen. Schlachtreife Schweine blieben gefragt. In den letzten Wochen lagen die Schlachtungen deutlich
unter dem Durchschnitt. Das Interesse der Schlachtunternehmen war vor allem dem
Bemühen um Auslastung der vorhandenen Kapazitäten geschuldet. Das drucklose

Angebot auf dem Lebendmarkt unterstützte die Fleischunternehmen bei der Umsetzung
der steigenden Kosten für Rohstoff, Personal und Energie im Verkauf. Dennoch blieb der
Erfolg dabei im Vergleich zur allgemeinen Preissteigerung überschaubar.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt ließen die weiterhin schwankenden Angebots- und
Nachfragezahlen keine nachhaltige Absatzsicherheit zu. Rückstellungen waren aber,
wenn überhaupt, nur mehr in überschaubarem Umfang notwendig. Aufgrund er einsetzenden Maiserntearbeiten wird in nächster Zeit mit einer eher verhaltenen Ferkelnachfrage
gerechnet. Die Notierung bleibt in der 39. Kalenderwoche unverändert bei EUR 2,85 je kg.
Europaweit lief der Ferkelhandel stetig bis zügig. Da Angebot und Nachfrage zumeist auf
ähnlichem Niveau lagen, blieben viele Notierungen unverändert.

Der EU-Schweinemarkt entwickelte sich seitwärts. Das Angebot nahm weiter zu, lag aber
noch deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. In vielen Mitgliedsländern passte
die Zahl der schlachtreifen Schweine gut zur Nachfrage der Schlachthöfe, teilweise war
aber von wachsendem Marktdruck die Rede. Das lag vor allem am impulslosen Fleischhandel und stockenden Drittlandexporten. Somit verharrten die meisten Notierungen auf
den Werten der Vorwoche, lediglich Italien verzeichnete einen geringfügigen Anstieg. Im
Gegensatz zum restlichen Binnenmarkt lagen dort sowohl die Stückzahlen als auch die
Durchschnittsgewichte noch auf niedrigem Niveau.
In Deutschland setzten die Schlachthöfe eine Senkung der Notierung um 10 Cent je kg
durch.

Auch in Deutschland bleiben die Fleischgeschäfte unter
den Erwartungen. In den letzten Wochen konnten die Erzeugergemeinschaften dem Druck
der Abnehmer noch mit dem Verweis auf das geringe Lebendangebot ausweichen. Neben
einer leichten Zunahme des Angebotes führt nun vor allem der Ausfall eines Schlachttages am 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) zu einem deutlichen Überhang in der
neuen Schlachtwoche.

Wieder ASP-Impfungen in Vietnam

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hält Schweinehalter weltweit in Atem. Vietnam meldete nach den erste kommerziellen Impfungen gegen das Virus Probleme und tote Schweine. Jetzt will das Land die Impfungen wieder aufnehmen.

26. September 2022: Vietnam impft wieder gegen ASP

Unkontrolliertes Impfen hat laut der offiziellen Behörden in Vietnam zu den auffällig vielen toten Schweinen geführt. Die Impfungen entsprachen nicht den Richtlinien, die das Ministerium ausgegeben hat. Die Schweine seien zum Beispiel im falschen Alter und mit der falschen Dosis gegen das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) immunisiert worden.

Zu den toten Schweinen sei es in Betrieben gekommen, in denen der Impfstoff direkt an Tierärzte oder Landwirte verkauft wurde, die dann die Impfungen selbst durchgeführt hätten.

Deshalb soll der Impfprozess jetzt strenger kontrolliert werden. Insgesamt wären inzwischen in 20 Betrieben mehr als 21.000 Schweine unter Einhaltung der Richtlinien geimpft worden. Einige Tiere hätten leichtes Fieber bekommen, alles in allem hätten alle die Immunisierung gut vertragen.

Aufgrund dieser positiven Ergebnisse plant das Land, die Impfungen wieder auszuweiten. Geplant seien bis zu 600.000 Impfungen gegen die ASP, allerdings unter strenger Kontrolle des gesamten Prozesses.

Mit Material von National Hog Famer

Heiße Diskussionen in Deutschland wir brauchen den Tiermagen

Was haben die Tierhaltung in Deutschland und der weltweite Hunger miteinander zu tun? Das diskutierten die Agrarpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen mit top agrar bei LiD.

Die Nutztierhaltung in Deutschland steht seit Jahren im Kreuzfeuer. Kritik hagelt es von verschiedenen Seiten – vor allem von Tierschützern und Umweltaktivisten. Doch geht es künftig auch ohne Rinder, Schweine und Co?

„Nein. Wir brauchen den Schweinemagen. Nur über diesen Weg können wir bestimmte Biomasse für den menschlichen Verzehr aufbereiten. Das Schwein ist außerdem ein Top Resteverwerter für z.B. Speiseabfälle aus der Gastronomie“, betonte CDU-Agrarsprecher Albert Stegemann bei der top agrar-Veranstaltung „Landwirtschaft im Dialog“ am Donnerstag.

Für ihn sind auch die Rinder weiterhin „gesetzt“, weil sonst große Teile der nicht essbaren Biomasse nutzlos verrotten würden. „Wenn man sich vor Augen führt, dass in Deutschland fast ein Drittel der Nutzfläche Grünland ist, wird schnell klar, welche Bedeutung die Rindviehhaltung hat“, so Stegemann. Er hält es für grundlegend falsch, wenn z.B. Bündnis90/DieGrünen einen radikalen Bestandsabbau bei Rind, Schwein und Huhn fordern und immer die Klimakarte spielen.

Noch Luft nach oben habe man beim Thema Tierhaltung contra Klimaschutz in Bezug auf die Effizienz. Je effektiver die Tiere das Futter verwerten, desto weniger brauchen sie, so Stegemann. Er forderte in diesem Zusammenhang u.a. die Zulassung moderner Züchtungsmethoden. „Wir müssen jedes Potenzial heben, was wir haben“, erklärte Stegemann. Gerade deshalb sind die die Farm to Fork-Strategie und die Pflanzenschutz-Reduktionsziele mit ihrem Fokus auf Extensivierung für ihn „das Gegenteil von dem, was wir gerade brauchen“.Marcus Arden

Rohstoffpreise stürzten ab

Am Freitag stürzten die globalen Getreidepreise mit den Preisen für Rohöl und anderen Rohstoffen weit nach unten. Weizen brach in Chicago um mehr als 3 % ein, Mais verlor 2,6 % und Soja 2,1 %. Am heutigen Montag geht der Preisrutsch im vorbörslichen Handel weiter. Das zieht auch die europäischen Getreidepreise mit nach unten. Hintergrund sind die sich verstärkenden Sorgen vor den Folgen einer schweren Wirtschaftskrise auf die Nachfrage und den Handel mit Getreide und Rohstoffen. So stürzen die Rohölpreise ebenfallen dramatisch ab und fallen am Montag ebenfalls weiter.

Die Weizenpreise fielen am Freitag im Terminmarkt in Chicago um mehr als 3%. Damit schlossen sich die Getreidepreise einem breiten Ausverkauf an den Rohstoff- und Aktienmärkten an, der mit der Befürchtung einer schweren globalen Wirtschaftskrise verbunden war, die die Nachfrage drosseln wird, sagten Analysten.

Die Aktienmärkte brachen ebenfalls drastisch ein. Die Rohöl-Preise fielen um fast 6 % und der Euro sackte auf ein 22-Jahres-Tief, was europäisches Getreide am Weltmarkt allerdings etwas wettbewerbsfähiger macht.

Getreidehändler und Analysten schauen weiter mit großer Sorge auf den Konflikt in der Ukraine. Die US-amerikanischen und europäischen Weizen-Preise waren deshalb am Donnerstag zunächst auf den höchsten Stand seit Anfang Juli gestiegen. Auslöser war Moskaus Ankündigung, mehr Truppen zu mobilisieren und Referenden über den Beitritt der besetzten Regionen der Ukraine zu abzuhalten. Das hatte die Besorgnis über weitere Störungen des Schwarzmeer-Getreidehandels geschürt.

Sehr hohe Schätzungen der russischen Weizenernte und anhaltende Getreidelieferungen aus der Ukraine durch den Schwarzmeerkorridor, milderten jedoch die Versorgungsängste. Verschiedene russische und internationale Analysten sehen die aktuelle russische Weizenernte mittlerweile bei 100 Millionen Tonnen oder größer.

Russland will nach Informationen der Nachrichtenagentur TASS zudem das Abkommen zum Export von Getreide aus ukrainischen Häfen trotz der Kritik aufrechterhalten.

Sehr hohe Schätzungen der russischen Weizenernte und anhaltende Getreidelieferungen aus der Ukraine durch den Schwarzmeerkorridor, milderten jedoch die Versorgungsängste. Verschiedene russische und internationale Analysten sehen die aktuelle russische Weizenernte mittlerweile bei 100 Millionen Tonnen oder größer.

Russland will nach Informationen der Nachrichtenagentur TASS zudem das Abkommen zum Export von Getreide aus ukrainischen Häfen trotz der Kritik aufrechterhalten.

Notierung weiter bei 2,19 €/kg SG

Sowohl in Österreich als auch auf Rest-EU-Ebene bleibt das Gesamtschlachtgewicht an den Schlachthaken unter den Niveaus der Vorjahre. In der Folge verharren die Mastschweinenotierungen auf den zuletzt erreichten Topniveaus.

Der EU-Schweinemarkt zeigt sich mit tendenziell steigenden Angebotszahlen inklusive gestiegener Schlachtgewichte zunehmend bedarfsgerecht. Während die steigende Anzahl schlachtreifer Schweine saisontypisch mit der zunehmenden Fruchtbarkeit der Muttertiere vor zehn bis elf Monaten zusammenhängt, ist das ansteigende Schlachtgewicht eine Folge der für Schweine angenehmeren Temperaturen in den Stallungen, die zu verbesserter Mastleistung führen.

Trotzdem bleibt das Gesamtschlachtgewicht an den Schlachthaken Europas unter den Niveaus der Vorjahre, wodurch die Notierungen quer durch die EU auf den zuletzt erreichten historischen Topniveaus verharren können. Auf Basis dieser Szenarios waren die Preismelder in Deutschland bei ihrer Empfehlung recht einheitlich für eine unveränderte Notierung. Sehr ähnlich zeigt sich die Gemengelage ebenfalls in den übrigen Ländern der EU.

Auch in Österreich ist der Schlachtschweinemarkt ausgeglichen. Schlachtreife Schweine bleiben anhaltend gefragt. Blickt man auf die Schlachtstatistik, so erklärt sich dieser für Erzeuger erfreuliche Umstand. Im Schnitt der letzten vier Wochen wurden wöchentlich 88.500 Schweine geschlachtet, während die durchschnittliche Schlachtkapazität bei rund 95.000 liegt.

Das Interesse an Schlachtschweinen ist demnach stark dem Bemühen nach Auslastung der vorhandenen Schlachtkapazität geschuldet. Das drucklose Angebot am Lebendmarkt verhilft aber auch den Fleischunternehmen, die steigenden Kosten bei Rohstoff, Personal und Energie im Verkauf umzusetzen. Der Erfolg dabei ist allerdings in Anbetracht der allgemeinen Inflationslage überschaubar bzw. unbefriedigend, berichtet Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse.

Vor diesem Hintergrund war man sich an der heimischen Schweinebörse einig, die Schlachtschweine der neuen Börse mit unveränderten Preisen abzurechnen und so die Mastschweine-Notierung bei 2,19 Euro/kg Schlachtgewicht (Berechnungsbasis: 2,09 Euro) zu belassen.

EU-Ernteprognose nach unten korrigiert

Als Folge der sommerlichen Hitze und Dürre wird ein Einbruch der EU-Maiserzeugung zum Vorjahr um 70,20 Mio. t, das sind -26 %, erwartet. Auch die Erträge von Sonnenblumen und Soja sollen hinter dem Vorjahresergebnis bleiben.

Der Dachverband des Getreidehandels in der EU, „Coceral“, schätzt in seiner September-Prognose die laufende Maisernte der EU-27 gegenüber jener vom Mai statt 65,99 Mio. t nurmehr auf 51,94 Mio. t. Das ist als Folge der sommerlichen Hitze und Dürre ein Einbruch der Maiserzeugung zum Vorjahr (70,20 Mio. t) um 26%.

Weiters soll bei den im Herbst zur Ernte anstehenden Sommerungen der Ertrag von Sonnenblumen mit 9,01 Mio. t um 1,66 Mio. t schwächer ausfallen als in der Mai-Schätzung und etwa soviel hint er dem Vorjahresergebnis bleiben. Die Sojabohnenproduktion liegt nun bei 2,78 Mio. t nach 3,16 Mio. t im Mai-Bericht und ebenfalls unter den 3,04 Mio. aus 2021.

Regen kam zu spät

Das jüngste MARS-Bulletin des EU-Agrarwetterdienstes konstatiert, die jüngsten Regenfälle in Europa seien für die Sommerungen in etlichen Regionen zu spät gekommen. Die Ertragserwartungen für Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen liegen deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt.

Die Herabsetzung der Maisprognose begründet Coceral mit verschlechterten Witterungsbedingungen während der Bestäubung in Ungarn, Rumänien, Frankreich, Italien und Deutschland. Im Gegensatz dazu soll Polen neuerlich eine üppige Maisernte von 7 Mio. t einfahren können und damit der drittgrößte Maisproduzent in der EU nach Frankreich und Rumänien sein. Einen eklatanten Abfall der Produktion zum Vorjahr sieht der Verband in Ungarn bei Mais von 6,47 Mio. t auf 3,13 Mio. t sowie auch bei Weichweizen von 5,30 Mio. t auf 3,87 Mio. t.

Der Getreidehandel sieht auch die schon im Sommer eingebrachte Weichweizenernte der EU-27 mit 125,57 Mio. t kleiner als im Mai und ebenso schwächer als im Vorjahr mit 129,45 Mio. t. Hitze und Dürre haben die Erwartungen für Ungarn und Spanien weiter gedrückt, so der Verband. Ebenso verhält es sich mit der gesamten Getreideproduktion der Union: Deren jüngste Schätzung beträgt 264,58 Mio. t – weniger als die vorige Prognose von 285,66 Mio. t und die 287,77 Mio. t von 2021.

Das jüngste MARS-Bulletin des EU-Agrarwetterdienstes konstatiert, die jüngsten Regenfälle in Europa seien für die Sommerungen in etlichen Regionen zu spät gekommen. Die Ertragserwartungen für Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen liegen deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt.

Die Herabsetzung der Maisprognose begründet Coceral mit verschlechterten Witterungsbedingungen während der Bestäubung in Ungarn, Rumänien, Frankreich, Italien und Deutschland. Im Gegensatz dazu soll Polen neuerlich eine üppige Maisernte von 7 Mio. t einfahren können und damit der drittgrößte Maisproduzent in der EU nach Frankreich und Rumänien sein. Einen eklatanten Abfall der Produktion zum Vorjahr sieht der Verband in Ungarn bei Mais von 6,47 Mio. t auf 3,13 Mio. t sowie auch bei Weichweizen von 5,30 Mio. t auf 3,87 Mio. t.

Der Getreidehandel sieht auch die schon im Sommer eingebrachte Weichweizenernte der EU-27 mit 125,57 Mio. t kleiner als im Mai und ebenso schwächer als im Vorjahr mit 129,45 Mio. t. Hitze und Dürre haben die Erwartungen für Ungarn und Spanien weiter gedrückt, so der Verband. Ebenso verhält es sich mit der gesamten Getreideproduktion der Union: Deren jüngste Schätzung beträgt 264,58 Mio. t – weniger als die vorige Prognose von 285,66 Mio. t und die 287,77 Mio. t von 2021.

Der Absturz von Oatly und Beyond Meat – Vegane Ersatzprodukte am Ende?

Für die einstigen Superstars der veganen Nahrungsmittel sieht es im Moment schlecht aus. Zumindest wenn man die Zukunft der Unternehmen am Börsenwert bemisst. Seit Monaten geht es für den Hafermilchproduzenten Qatly und für den Kunstfleischhersteller Beyond Meat mit den Kursen steil nach unten.

Oatly verlor seit dem vorigen Herbst 80 % seines Börsenwerts. Beyond Meat stürzte um 85 % nach unten. Offenbar glauben Investoren angesichts der gewaltigen globalen Energiekrise und den daraus entstehenden Folgen für das Verbraucherverhalten, nicht mehr an das noch vor Jahren beschworene riesige Marktpotential.

Oatly und Beyond Meat haben das gleiche Problem wie andere Unternehmen die pflanzliche Ersatzprodukt herstellen. Man konkurriert mit einem konventionellen Produkt und verspricht einen überdurchschnittlich wachsenden Markt und weit überlegene Margen.

Bisher waren die Hersteller von pflanzlichen Ersatzprodukten allerdings kein besonders profitables Geschäft, sagen Analysten – sondern eher eine Investition in die Zukunft. Danach sieht es im Moment aber überhaupt nicht mehr aus.

Im Vergleich zu den konventionellen Produkten sind die pflanzlichen Ersatzprodukte noch immer teuer, und dieser Preisunterschied scheint gerade jetzt zum Problem zu werden. Die Inflation ist auf Rekordniveau und in vielen Haushalten ist das Geld knapp.

Die weiter steigende Inflation belastet die Kaufkraft der Verbraucher, indem sie die Reallohnzuwächse schrumpfen lässt. Das zwingt die Verbraucher dazu – insbesondere solche mit niedrigem und mittlerem Einkommen -, ihre Ausgaben deutlich zu reduzieren.

Und jede weitere geldpolitische Straffung durch die Zentralbanken reduziert die Ausgaben der Verbraucher weiter, sagt die Unternehmensberatung Deloitte in einer Analyse.

So gibt es klare Anzeichen dafür, dass amerikanische Verbraucher nicht im großen Stil von pflanzlichen Fleischoptionen angezogen werden, ein schwerer Schlag für die Prognose des Unternehmens.

So entschied sich McDonald’s zuletzt, nicht mit einer breiteren Einführung von Beyond Meat-Produkten fortzufahren, nachdem es seinen US-Test eines Burgers aus pflanzlichem Fleisch mit einer negativen Einschätzung abgeschlossen hatte. Die Verkäufe für den McDonald’s-Test waren Analysten-Einschätzung“enttäuschend“.

Das Menü 2050

Kartoffeln, Zuckerrohr, Sojabohnen, Ölpalmfrüchte, Zuckerrüben, die Wurzelknolle Maniok, Mais, Reis und Weizen: Diese neun Pflanzenarten ernähren momentan zwei Drittel der Weltbevölkerung. Lediglich fünf Tierarten (Schweine, Rinder sowie Kühe, Schafe, Ziegen und Hühner) sorgen für die weltweite Produktion von Fleisch, Milch und Eiern.

Die Monotonie der Grundnahrungsmittel birgt ein weiteres Risiko: Ausfälle betreffen direkt enorme Mengen an Pflanzen und Tieren. Ausweichmöglichkeiten gibt es keine. Besonders schlimm trifft es Länder, die sich auf den Anbau von nur wenigen Lebensmitteln spezialisiert haben. Für Europäer:innen sind diese Risiken weit weg, solange der Supermarkt gut gefüllt bleibt. Dabei haben Klima-Forscher:innen 2021 errechnet: 44 Prozent der Importe von Kaffee, Kakao und Getreide in die EU sind gefährdet. Bis 2050 könnte ihr Anbau in den Ursprungsländern einbrechen. Kriege und andere Lieferengpässe nicht eingerechnet.

Die Monotonie der Grundnahrungsmittel birgt ein weiteres Risiko: Ausfälle betreffen direkt enorme Mengen an Pflanzen und Tieren. Ausweichmöglichkeiten gibt es keine. Besonders schlimm trifft es Länder, die sich auf den Anbau von nur wenigen Lebensmitteln spezialisiert haben. Für Europäer:innen sind diese Risiken weit weg, solange der Supermarkt gut gefüllt bleibt. Dabei haben Klima-Forscher:innen 2021 errechnet: 44 Prozent der Importe von Kaffee, Kakao und Getreide in die EU sind gefährdet. Bis 2050 könnte ihr Anbau in den Ursprungsländern einbrechen. Kriege und andere Lieferengpässe nicht eingerechnet.

Frühstück

Kakteen im Spiegelei: Es gibt mehr als 1.500 Kakteenarten, einige sind essbar, zum Beispiel die süßsäuerliche Frucht des Feigenkaktus. Gibt Spiegelei oder Rührei Würze und Substanz. Bereits 2017 forderte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dass der Kaktus mehr als Grundnahrungsmittel genutzt werden sollte. Während einer Dürre in Madagaskar hatten mit seiner Hilfe viele Gemeinden die Krise überlebt.

Foniohirse im Müsli: Foniohirse stammt aus den Savannen Westafrikas, wird lokal als Nutzpflanze angebaut und verträgt lange Zeit trockene Bedingungen. Aus den Körnern der Graspflanze lassen sich Brei oder Couscous machen. Reich an Eisen, Kalzium, Aminosäuren, Vitamin B. Schmeckt nussig.

Bambara-Erdnuss-Milch im Glas: Die Bambara-Erdnuss stammt aus der Südsahara, verträgt mehr Trockenheit als die Milchalternative Soja und gedeiht auch in nährstoffarmen Böden gut. Enthält viel Eiweiß.

Mittagessen

Moramabohnen-Chili: Diese Bohnenart ist eine trockenheitsresistente Staude. Sie ist ein Grundnahrungsmittel in Botswana, Namibia und Südafrika. Geröstet schmecken ihre Samen wie Cashewnüsse. Moramabohnen können zu Mehl gemahlen, zu einem Brei verkocht oder für ein kakaoähnliches Getränk verwendet werden. Außerdem sind sie eine Quelle für Öl, Butter und Milch – echte Allrounder also. Und super für ein feuriges Chili sin Carne.

Ensete-Brot: Die Ensete – auch „falsche Banane“ genannt – ist die Cousine der handelsüblichen gelben Frucht. Sie wird in Äthiopien angebaut. Ihre bananenähnlichen Früchte sind nicht genießbar, aber der Rest der Pflanze. Das stärkehaltige, gemüseähnliche Gewebe von Wurzeln und Stängel lässt sich wunderbar zu Brot oder Brei verarbeiten. Das Besondere: Die Ensete kann jederzeit gesät und geerntet werden, ist dürretolerant, immergrün und kommt jahrelang ohne Wasser aus. Sie gedeiht bei 14 bis 25 Grad Celsius, dem Klima in den

Dinner

Mashua-Fritten: Mashua ist eine Knollenpflanze, die Kartoffeln ersetzen könnte. Ebenso wie ihre Knollenschwester Oka. Beide stammen aus den Anden. Doch im Gegensatz zur Kartoffel werden sie nicht von der Krautfäule befallen, die ganze Ernten vernichten kann. Oka stammt von einer Sauerkleepflanze, hat eine feste Konsistenz, schmeckt zitronig. Mashua ist die Wurzel eines Kapuzinerkresse-Gewächses mit pfeffrigem Aroma. In Streifen geschnitten und zu Pommes frittiert ein tolles Knusperfood.

Maniok-Puffer an Seetang: Maniok, ein Wurzelgemüse aus Südamerika, auch Yuka oder Cassava genannt, wird gekocht, gebacken oder frittiert. Je nach Sorte schmeckt es leicht süßlich, neutral oder etwas bitter. Die Pflanze hält Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius stand. Höhere CO2-Werte in der Atmosphäre steigern ihre Stresstoleranz und können zu höheren Erträgen führen. Klasse als Puffer, verfeinert mit salzigem Seetang. Er ist reich an Antioxidantien und Elementen wie Jod.

Dessert

Quallenchips: Es gibt gut 20 essbare Quallenarten. Sie sind fettarm, reich an Proteinen und Mineralien. In dünnen Chips frittiert schmecken sie wie feine gebrannte Mandeln.

Wachmacher

Wildkaffee statt Arabica: Der Sierra-Leone-Kaffee ist eine seltene Wildkaffeeart aus dem oberen Westafrika. Er verträgt viel höhere Temperaturen als der global führende Arabica, soll aber genauso gut schmecken. Das könnte den Kaffeeanbau vor der Klimakatastrophe schützen. Désiree Schneider (Perspective Daily)

Und wir in Östereich ernähren uns nachhaltig von uns produzierten Fleisch vor Ort……

EuroTier 2022: Das sind die Gewinner der Gold-Medaillen

Automatisch Trockenstellen oder Systeme, die das Husten im Schweinestall erkennen: Die Gewinner des „Innovation Award Euro Tier“ der DLG wollen mit ihren Entwicklungen die Arbeit für Mensch und Tier verbessern.

Active Cleaner von Wasserbauer. Diese Gewinnertechnik entfernt Fest- und Flüssigmist in Pferde- und Geflügelställen. Es basiert auf künstlicher Intelligenz. Die kamerageführte Technik analysiert in Echtzeit die gesammelten Daten und erkennt das zu entsorgende Mistmaterial (Pferdeäpfel). Hat das Gerät mehrere Mistansammlungen identifiziert, errechnet es automatisch die optimale Streckenführung, sammelt vollautomatisiert das Material, wertet die Größe und Menge aus und entlädt den Mist an einer en
SoundTalks – Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

Husten erkennen - Sound Talks ist ein System, das kontinuierlich den respiratorischen Gesundheitsstatus von Schweinen in Aufzucht und Mast analysiert. Die im Stall installierten Monitore mit je sechs Mikrofonen erfassen alle Geräusche im Stall und können Hustengeräusche von anderen Geräuschen unterscheiden. Sound Talks zeigt dem Tierhalter über ein Ampelsystem direkt im Stall oder über eine App auf dem Smartphone das Problem an.

Halle 11, Stand

Eine von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) eingesetzte neutrale Expertenkommission hat aus insgesamt 150 zugelassenen Neuheiten-Anmeldungen auf allen Gebieten nach strengen Kriterien die Gewinner des diesjährigen DLG-Neuheitenwettbewerbs „Innovation Award EuroTier“ ermittelt. Insgesamt wurden 4 Goldmedaillen vergeben.

Und die Gewinner der Goldmedaillen sind …

Ausgezeichnet mit der Goldmedaille wurden:

  • Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH mit dem SoundTalks,
  • GEA Farm Technologies GmbH mit GEA AutoDry,
  • Siliconform Vertriebs GmbH & Co. KG mit Stimulor StressLess 
  • Melken mit der Welle und Wasserbauer GmbH
  • Fütterungssysteme mit dem Active Cleaner – Reinigungsroboter.

Die Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und Livestock-Management findet vom 15. bis 18. November 2022 in Hannover statt.

Schlechteste Maisernte in Frankreich seit 30 Jahren – Maispreise fallen trotzdem

Frankreich meldet die schlechteste Maisernte seit 30 Jahren. Trotzdem gaben die Maispreise am Donnerstag nach. Analysten sagen, dass der Angebotsdruck aus der Ukraine und eine große Ernte in Südamerika die Maispreise unter Druck setzen. Hinzu kommen makroökonomische Ursachen.

Der statistische Dienst des französischen Landwirtschaftsministeriums Agreste hat seine Schätzung für die französische Maisernte um 1 Millionen Tonnen auf 11,3 Millionen gesenkt. Das ist ein Rückgang von 3,9 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr und die niedrigste Ernte seit 1990.

Agreste sagt, damit würde die Produktion von Körnermais 2022 einen Rückgang von 25,3% gegenüber dem Vorjahr und von 16,6 % im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt 2017 bis 2021 verzeichnen.

Neben dem Rückgang der Anbauflächen aufgrund der hohen Düngerpreise, weist Agreste auf einen „starken Ertragsrückgang durch eine extreme Dürre hin. Derzeit wird der nationale Ertrag von Körnermais auf 84,4 dt/ha geschätzt, verglichen mit 104 dt/ha im Jahr 2021. Von diesem Ertragsrückgang bleibt keine Region verschont.

Zum  Wochenbeginn waren die Maispreise noch gestiegen, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Schätzung der US-Ernte um 10 Millionen Tonnen auf 354 Millionen Tonnen gesenkt hat, was auf die Dürre zurückzuführen ist, die einige Staaten des Maisgürtels traf.

„Aber das zentrale Szenario ist, dass Südamerika eine Rekordernte von Mais und Sojabohnen haben wird, was dazu beitragen könnte, einen weiteren Preisanstieg zu verhindern“, sagte ein Analyst. Allerdings reduzierte auch Brasilien seine Ernteschätzung um 1,4 Millionen Tonnen auf 113,3 Millionen Tonnen – gegenüber 87,1 Millionen Tonnen im Vorjahr.

Die letzten Tage waren außerdem von der Angst vor einer erneuten russischen Blockade des Seekorridors beinflusst“, sagte Gautier Le Molgat, Analyst bei Agritel, gegenüber AFP.

Das Abkommen, dass am 22. Juli zwischen Moskau und Kiew unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und unter Vermittlung von Ankara unterzeichnet wurde, hat es ermöglicht, dass bisher 129 Schiffe, die mit 2,8 Millionen Tonnen Lebensmitteln beladen waren, die ukrainischen Häfen verlassen konnten.

Nach Angaben des Staatlichen Zolldienstes der Ukraine, hat das Land seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2022/23 – also ab dem 1. Juli bis zum 14. September – rund 5,8 Millionen Tonnen Getreide und Hülsenfrüchte exportiert, darunter bisher 1,51 Mio. Tonnen im September, teilte das Ministerium für Agrarpolitik mit.

Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres belief sich der Export auf 10,93 Millionen Tonnen, davon 2,3 Millionen Tonnen im September. In diesem Jahr wurden 1,83 Millionen Tonnen Weizen und 3,4 Mio. Tonnen Mais exportiert.

Gleichzeitig berichtet die Ukraine über enorme Lagerbestände an Getreide aus der vorigen Ernte, sagte Andriy Kupchenko von APK-Inform am 14. September während einer internationalen Konferenz.

„Nach unseren Schätzungen beliefen sich die Übertragsbestände aus der vorigen Ernte bei Weizen auf 5,3 bis 5,5 Mio. Tonnen, bei Gerste auf 1,1 Mio. Tonnen und bei Mais – 7,7 MillionenTonnen. Diese Mengen üben enormen Druck auf die Preise und die Marktsituation im Allgemeinen aus“, sagte der Analyst.

Gaspreise fallen um 30 Prozent – Verbraucher haben nichts davon

Die Gaspreise sind am europäischen Spotmarkt im September um 30 % gefallen. Dennoch ist das Niveau hoch. Die Bundesnetzagentur will einen Notstand im Winter nicht ausschließen. In der EU wird über die Einführung von Preisobergrenzen gestritten.

Am europäischen Spotmarkt fielen die Gaspreise im September um gut 30 %, auf zeitweise deutlich weniger als 180 Euro je MWh – und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende Juli. Anfang September kostete Gas am europäischen Spotmarkt noch 240 Euro je MWh und Mitte August betrug der bisherige Rekordpreis 340 Euro je MWh.

Analysten sagen, die Ursachen für den aktuellen Preisrückgang sind komplex. Ein Aspekt ist danach die mögliche Einführung von Preisobergrenzen und Rettungsaktionen für lokale Energieunternehmen.

Zu den von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen gehören außerdem die Beschaffung von 140 Milliarden Euro aus den Gewinnen von Energieunternehmen und eine verpflichtende Senkung des Energieverbrauchs.

Die europäischen Energieminister wollen sich am 30. September treffen, um diese Vorschläge zu diskutieren. Ein weiterer Aspekt ist das Vorhaben der Bundesregierung, den deutschen Ableger des russischen Ölkonzerns Rosneft unter Treuhänderschaft zu stellen, sowie das deutsche Unternehmen Uniper und zwei weitere große Gasimporteure zu kontrollieren, um Engpässe und Stromausfälle zu verhindern.

Frankreich plant außerdem, die Energiepreiserhöhungen für Haushalte ab 2023 auf 15 % zu begrenzen, und Großbritannien arbeitet an einem Hilfspaket, dass darauf abzielt, die Energiepreise für Unternehmen zu halbieren.

Inzwischen sind die europäischen Gasspeicher zu fast 86 % gefüllt, leicht über dem 5-Jahres-Durchschnitt, sagt Gas-Infrastructure-Europe.

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch eine Senkung des Stromverbrauchs und die Erhebung von Extra-Gewinn-Abgaben für Energieunternehmen vorgeschlagen, die 140 Milliarden Euro einbringen sollen, um Unternehmen und Bürgern bei steigenden Energierechnungen zu helfen.

Industrieverbände – wie etwa die Düngerindustrie – sagen indessen, dass das Notfallpaket der Europäischen Union zur Senkung der Energiekosten nicht weit genug geht, und sie drängen Brüssel, mehr zu tun, um die Gaspreise zu drücken.

Doch Forderungen nach einer Senkung der Gaspreise haben offenbar auch die EU-Länder gespalten. So befürworten etwa Italien und Polen eine Preisobergrenze für importiertes Gas. Deutschland, die Niederlande und weitere Länder, befürchten jedoch, dass dadurch die Lieferungen aus Norwegen, Algerien und anderen nicht-russischen Produzenten gedrosselt werden könnten.

Die Kommission äußerte sich zu dem Problem noch nicht offiziell, es wurden jedoch Befürchtungen laut, dass eine Preisobergrenze die Fähigkeit Europas beeinträchtigen würde, die Versorgung zu sichern.

Warum Veggie umweltschädlicher sein kann

Mandeln aus Kalifornien, Erdbeeren aus Spanien: Wer Obst, Gemüse oder Schalenfrüchte aus wasserarmen Anbauregionen kauft, schadet der Umwelt womöglich mehr als ein Fleischesser. Zu diesem Ergebnis kommt eine WWF-Studie.

Noch vor wenigen Jahren war die Rügenwalder Mühle vor allem für ihre Tee- und Leberwurst bekannt. Bis es 2020 zur kleinen Revolution kam: Erstmals machte der niedersächsische Wursthersteller mehr Umsatz mit fleischlosen Produkten als mit klassischem Aufschnitt. Heute verkauft das Unternehmen 29 vegetarische und vegane Lebensmittel. Das Fleischsortiment umfasst 23 Artikel.

Veggie-Wurst und vegane Burger sind längst keine Nischenprodukte mehr. Bei anderen Branchengrößen ist es ähnlich. Die Hersteller machen gute Geschäfte damit. Gut fürs Klima ist der gesteigerte Appetit auf fleischloses Essen allemal. Fleisch gilt als Klimakiller. Den größten CO2-Fußabdruck hat Rindfleisch.

Ist fleischlose Ernährung also grundsätzlich umweltfreundlicher? Oft schon. Aber nicht immer. Denn klimafreundlich bedeutet nicht unbedingt umweltfreundlich. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann der Umwelt mehr schaden als Menschen, die Fleisch essen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des WWF.

Der Grund: Obst, Gemüse oder Schalenfrüchte, die in Österreich auf den Tisch kommen, stammen oft aus Anbaugebieten, in denen Wasser knapp ist. Dort müssen sie künstlich bewässert werden, was die Trockenheit in den Regionen zusätzlich verschärft.

Die Viehwirtschaft verbrauche zwar grundsätzlich mehr Wasser als der Obst- und Gemüseanbau. Sie finde aber meist in Regionen statt, in denen genug Niederschlag fällt. Den größten kritischen Wasserverbrauch verursachen deshalb laut WWF nicht Fleischesser, sondern Veganer.

In Zahlen: Wer bei der Ernährung komplett auf tierische Produkte verzichtet, verbraucht jährlich 45 Kubikmeter Wasser. Vegetarier kommen auf 39 Kubikmeter pro Person und Jahr, Fleischesser auf 29 Kubikmeter. „Nur 18 Produzent des für unsere Ernährung nötigen Wasserverbrauchs gehen auf das Konto tierischer Lebensmittel“, erklärt der Umweltverband.

Den größten Durst auf zusätzliche Bewässerung haben Zitrusfrüchte und Mandeln. Und die kommen in der Regel aus wasserarmen Gebieten wie Kalifornien und Spanien. Gerade die Mandel wird immer beliebter. Die Kernfrucht gilt als Superfood, Mandelmilch als klimabewusste Alternative zur Kuhmilch. Auch in der Kosmetik spielt die Mandel eine große Rolle.

Rund 80 Prozent der weltweit angebauten Mandeln stammen aus Kalifornien. Und die Produktion ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Mandeln sind dort das wichtigste landwirtschaftliche Exportprodukt. Doch der Anbau verschlingt riesige Mengen Wasser. Für ein Kilo Mandeln braucht man in Kalifornien durchschnittlich weit mehr als 2.000 Liter an zusätzlicher Bewässerung.

Immer wieder wurden tiefe Brunnen gebohrt, um so an das wertvolle Nass zu kommen – mit teils verheerenden Auswirkungen auf die Wasserversorgung im ohnehin von Dürren geplagten US-Staat. Weil aus vielen Wasserhähnen nichts mehr sprudelte, mussten Haushalte sogar über Wassertanks versorgt werden. Von Jens Voss

Zu wenig Schweine in Dänemark – Wie sieht es in Österreich aus

Europas größter Schweinefleischproduzent, Danish Crown, gab bekannt, 350 Arbeitsplätze in zwei Fabriken in Dänemark zu streichen. Hintergrund ist laut Reuters, dass die Landwirte nicht genügend Schweine liefern. Sie leiden unter den steigenden Energie- und Futtermittelpreisen.

Leider sind die Erlöse der Landwirte für ihre Schweine laut Danish Crown nicht im gleichen Maße und Tempo mitangestiegen. Deshalb hätten die Schweinehalter in den letzten Monaten deutlich weniger Tiere an das Schlachtunternehmen geliefert.

Das stellt einen Trendwende dar. In den vergangenen zwei Jahren habe das Unternehmen fast immer mehr schlachtreife Schweine angeboten bekommen, als sie hätten verarbeiten können. Dieser Trend lässt sich in ganz Europa beobachten.

Auch bei uns in Österreich ist die Nachfrage nach Schlachtschweinen groß, aber es geht den Schlachtbetrieben immer öfters um ihre Auslastung so wie in Dänemark.

So können Gewässer ohne Filter und Chemie von Mikroplastik und Schmutz befreit werden

Fast alle Gewässer der Erde sind inzwischen mit Mikroplastik verschmutzt. Aber muss das so bleiben? Nein. Beim Festival der Zukunft in München präsentierten gleich zwei Start-ups Innovationen, mit denen Wasser von Mikroplastiken befreit werden kann – ohne Filteranlagen und Chemikalien. Sie setzen stattdessen auf mikroskopisch kleine Luftbläschen und eine neuartige Zyklontechnologie.

Von Roman Maas

„Die Wassertechnik auf unserem Planeten ist älter als Jesus Christus!”, sagt Roland Damann, Ingenieur und Geschäftsführer des Start-ups Microbubbles. „Was die Römer damals an Innovationen bei Abwassersystemen entwickelt haben, war bahnbrechend, am Prinzip hat sich allerdings im Grunde bis heute nichts geändert.” Er muss es wissen, denn immerhin arbeitet Damann seit 35 Jahren daran, Wasserreinigungssysteme für Kläranlagen und andere Aufbereitungsanlagen zu entwickeln.

Sauberes, jederzeit verfügbares Wasser ist besonders in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Doch zwei Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu Trinkwasser und können bestenfalls auf Plastikflaschen zurückgreifen. Die landen dann oft in Flüssen und im Meer, wo sie, wenn sie nicht gleich in ihrer ursprünglichen Form Ökosysteme und Tiere ersticken, als Kleinstteilchen – Mikroplastiken – wieder in die Nahrungskette gelangen. Jede Woche nehmen wir etwa fünf Gramm Mikroplastik in unsere Körper auf, was dem Gewicht einer Kreditkarte entspricht. Die Folgen davon sind noch kaum erforscht.

Wasser bedeutet Überleben. Doch wenn es durch Verschmutzung, Verschwendung, Krieg und Dürreperioden weiterhin zu einem immer knapperen Gut wird, kann es sehr schnell sehr eng für das Leben auf der Erde werden. Es braucht also dringend neue Innovationen, die über die Ideen des Römischen Reiches hinausgehen.

In praktisch allen Bächen, Flüssen, Seen und Meeren wurde inzwischen Mikroplastik nachgewiesen. Die Massen an Kunststoffteilen, die kleiner als fünf Millimeter sind, wieder aus den natürlichen Gewässern zu bekommen, scheint daher eine Sisyphusaufgabe von unvorstellbarem Ausmaß zu sein. Allerdings haben die Teilchen eine physikalische Eigenschaft, die es möglich macht, sie von organischen Stoffen zu trennen: Mikroplastiken sind hydrophob, also wasserabweisend. Das bedeutet, dass sie sich unter Wasser an Luftblasen in der richtigen Größe anschmiegen und mit ihnen an die Oberfläche gelangen.

Dieses Prinzip der Mikroflotation ist eigentlich schon lange bekannt. Roland Damann und sein Team setzen es bereits seit Jahrzehnten in Wasseraufbereitungsanlagen ein. Doch was ist mit natürlichen Gewässern? Was das Start-up Microbubbles jetzt entwickelt, sind neue Methoden, wie dieses physikalische Prinzip auch in n Seen und Flüssen angewendet werden kann.

Um die winzigen Plastikteilchen zuverlässig aus dem Wasser zu bekommen, braucht es ingenieurtechnische Feinarbeit. Nur an Blasen der richtigen Größe bleiben sie auch wirklich haften, bis sie an der Oberfläche sind. Das Microbubbles-Team hat hierfür eine Größe von 30 Mikrometern ermittelt. Über Düsen, die unter Wasser arbeiten und an einem Schwimmring befestigt sind, wird ein Nebel dieser mikroskopischen Bläschen erzeugt, innerhalb dessen sich die Kunststoffpartikel anhaften und an die Oberfläche gelangen. Hier bleiben sie innerhalb des Rings und können dann mittels eines Absaugsystems abgetragen werden. Die Luftzufuhr und der Absaugmechanismus, der von einem Staubsaugerroboter inspiriert ist, verbrauchen dabei kaum Energie. Die Konstruktionen könnten laut Damann, etwa mit Brennstoffzellen betrieben, wochenlang autonom arbeiten.

Bei CyFract geht es ebenfalls darum, kleine Partikel aus verschmutztem Wasser zu bekommen. Und auch hier werden keinerlei Chemikalien oder wartungsintensive Filtersysteme benötigt. Die Lösung des Ideengebers und leitenden Ingenieurs Tayyar Bayrakci besteht aus einem Röhrensystem. Das hat es in sich: Eine speziell geformte Turbine lässt das Wasser an die geriffelte Röhrenwand zirkulieren, so dass alle Partikel, zum Beispiel Mikroplastik, nach außen gedrückt werden. Durch eine ausgeklügelte Abscheidemechanik können dann die Schmutzteile getrennt werden, das gereinigte Wasser fließt in einen separaten Tank.

Abschaffung der kalten Progression hilft auch uns Bauern

Bundesregierung gibt Menschen Geld zurück, das durch Inflation fehlt – Anhebung der Pauschalierungsgrenzen ist weitere Entlastungsmaßnahme für bäuerliche Familienbetriebe.

Die Menschen in Österreich und besonders auch die Bauern bekommen die Teuerungen jeden Tag zu spüren. Neben zahlreicher Einmalzahlungen und Steuerbegünstigungen, wurde nun auch die Abschaffung der kalten Progression im Ministerrat beschlossen.

Die schleichende Steuererhöhung soll mit 1. Jänner 2023 Geschichte sein. Ab dann wird es eine Inflationsanpassung des Steuersystems geben. Bisher mussten durch Lohnzuwächse auch höhere Abgaben geleistet werden. Deshalb konnte es vorkommen, dass Arbeitnehmer trotz eines höheren Bruttoeinkommens, netto weniger auf dem Konto hatten.

Ab Jänner 2023 sollen die jeweiligen Steuergrenzen jährlich um etwa zwei Drittel der Teuerungsrate angehoben werden. Nächstes Jahr sind es 3,47 Prozent und für die beiden niedrigsten Tarifstufefn 6,3 Prozent. „Bis 2026 sparen sich die Österreicherinnen und Österreicher dadurch in Summe geschätzt mehr als 20 Milliarden Euro“, wie Finanzminister Magnus Brunner mitteilt. Zwei Drittel der Einnahmen durch die Kalte Progression fließen automatisch via Einkommenssteuer und Absetzbeträge zurück an die Steuerzahler. Das verbleibenden Drittel der Einnahmen umfasst für das kommende Jahr ca. 600 Mio. Euro, die vor allem kleineren und mittleren Einkommen zugutekommen werden.

„Die Abschaffung der Kalten Progression ist ein wesentlicher Bestandteil, für eine wichtige Entlastung unserer Bäuerinnen und Bauern“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig anlässlich des Ministerrats-Beschlusses.

Teil des Entlastungspakets ist auch die Anhebung der Pauschalierungsgrenzen: „Zum ersten Mal seit 20 Jahren haben wir es geschafft, die Umsatzgrenze in der steuerlichen Pauschalierung in der Landwirtschaft anzuheben. Auch die Einheitswertgrenze für die Teilpauschalierung und Einnahmen aus Nebentätigkeiten werden angepasst.“

Denn durch die Preissteigerungen aufgrund der Teuerung überschreiten viele Höfe die aktuellen Umsatzgrenzen und haben ohne Einkommens-Zuwachs plötzlich einen enormen bürokratischen Mehraufwand. „Unsere Bauernfamilien sollen ihre Zeit aber für das einsetzen können, was derzeit am wichtigsten ist: Uns weiterhin verlässlich mit regionalen Lebensmitteln versorgen. Indem wir die Pauschalierungsgrenzen anheben, entlasten wir unsere Landwirtschaft und sichern die heimische Produktion ab“, meint Totschnig.

Ebenfalls beschlossen wurde eine Valorisierung von Sozialleistungen, so sollen künftig Familien- oder Studienbeihilfen automatisch an die Inflation angepasst werden. Hier kritisiert die SPÖ, dass das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe nicht erhöht werden.