Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

Xaletto ist ein Strohhaltungssystem für Warmställe. Vorteile: Es fällt keine Gülle an, es riecht kaum und es bietet viel Tierwohl.

Ein Warmstall mit Stroheinstreu – das klingt zunächst nicht nach emissionsarmer, innovativer Stalltechnik, doch das Xaletto-Stallsystem hat es in sich. Es verspricht ein hohes Maß anTierwohl, Stroheinstreu und gegenüber vergleichbaren Stallsystemen in der Schweinehaltung deutlich geringere Emissionen.

Die Basis des Verfahrens sind eine spezielle Lüftung, eine auf das System abgestimmte Fütterung und ein Rotteaktivator, der dem Stroh schon frühzeitig hinzugeführt wird. Xaletto steht im Italienischen – etwas frei übersetzt – für „ins Bett bringen“ und darum geht es auch bei diesem gleichnamigen Stallkonzept für Aufzuchtferkel und Mastschweine: Die Schweine liegen auf einer wohligen und trockenen Strohmatratze.

Die Luft im wärmegedämmten Stall ist angenehm. Der typische Schweinegeruch, wie er in manchen Warmställen noch herrscht, ist hier nicht wahrnehmbar. Das liegt vor allem daran, dass in diesem Haltungssystem keine Gülle anfällt und es ohne Spaltenboden auskommt. Dem Strohbett im Stall wird zudem permanent Feuchte entzogen wird. Das mindert Emissionen und fördert den Umweltschutz.

Die Idee für die Haltungsform stammt aus der Praxis, von einem niedersächsischen Schweinehalter. Der Stallausrüster BigDutchman und der Mischfutterhersteller Bröring griffen es auf und entwickelten es weiter. Das Ergebnis sind wirtschaftliche Schweinemastställe mit Stroheinstreu, die eine Schweinehaltung ermöglicht, die das natürliche Verhalten der Schweine fördert und mit dem Umweltschutz vereinbar ist.

Das Konzept eignet sich für Neu- und Umbauten und ist vor allem auch in den Regionen interessant, in denen Gülle ein begrenzender Produktionsfaktor ist. Das Konzept kann sowohl in bestehenden Ställen als auch bei Neu- und Umbauten umgesetzt werden. Zudem eignet es sich für verschiedene Gruppengrößen in der Ferkelaufzucht und Mast.

Die Buchtenstrukturierung ermöglicht es den Schweinen das Platzangebot optimal zu nutzen. Das Xaletto-Haltungssystem bestehen aus zwei planbefestigten Flächen. Direkt am Zentralgang befindet sich ein erhöhter Sockel, auf dem Trockenfutterautomaten und eine offene Tränke mit Aqualevel installiert sind.

An den Sockel schließt sich der Liegebereich mit Tiefstreu an. Der frühzeitig hinzugegebene Bioaktivator sorgt dafür, dass bereits in frühen Phasen der Ferkelaufzucht oder Mast ein Rotteprozess statt einer Fäulnis einsetzt. Der gesamte Mist ist damit kompostierbar und die Nährstoffe sind in diesem Endprodukt organisch gebunden. Außerdem sind die Emissionen deutlich geringer als bei konventionellen Haltungsverfahren.

Die Kombination aus angepasster Fütterung, Strohmanagement und Klimaführung sorgt zudem dafür, dass dem Strohbett permanent Flüssigkeit entzogen wird. Das fördert die Zersetzung, wobei aerobe Bakterien den Mist abbauen. Diese sogenannte Kaltrotte läuft in der Mistmatratze bei etwa 40 °C ab und wird durch den speziellen Bioaktivator in Gang gesetzt.

Das in der Mistmatratze enthaltene Wasser verdunstet dabei. Stickstoff und Ammoniak werden auswaschbar gebunden, ohne zu emittieren. Das Strohbett bleibt so während des Durchgangs sehr flach und es kann Einstreumaterial gespart werden. Außerdem sorgt das verdunstende Wasser dafür, dass die Oberfläche der Mistmatratze für die Schweine angenehm kühl bleibt. 

Die spezielle Technik im Stall sorgt dafür, dass aus der Mistmatratze stets Feuchtigkeit und Schadgase aus dem Stall entfernt werden. Die Lüftung erfolgt über Wandventile, die in erster Linie über die Luftfeuchte gesteuert werden und jederzeit für ausreichend Frischluft sorgen. Seit Kurzem kann die Abluft des Stalls  mithilfe eines Abluftwäschers gereinigt werden. Der PURO-X ist ein speziell für Strohställe entwickelter, zweistufiger, chemisch arbeitender Abluftwäscher, der die Stallluft von Staub, Ammoniak und Geruchsstoffen befreit. Der Abluftwäscher ist DLG-zertifiziert und in einer modularen Bauweise erhältlich.

Damit sind die Montagezeiten gut planbar und die Baukosten sowie der Aufwand für die Installation bleiben gering. Das aus einem Guss bestehende Kunststoffgehäuse sorgt zuverlässig und langfristig für hohe Dichtigkeit. Das Material ist besonders beständig gegenüber Säuren, Laugen und dem Prozesswasser.

Auch ohne den Einsatz eines Abluftwäschers sind die Emissionen im Xaletto-Strohstallsystem deutlich geringer als in vergleichbaren Stallsystemen. Das haben Emissionsmessungen der LUFA Nord-West im niedersächsischen Xaletto-Praxisbetrieb gezeigt. Dabei wurden in sieben Zeiträumen im Jahr 2020 Messungen, sowohl in der ersten als auch zweiten Produktionshälfte, durchgeführt. Anschließend wurden Mittelwerte aus den Messungen gebildet und mit dem an die stickstoff- und phosphorreduzierte Fütterung angepassten Ammoniakreferenzwert verglichen. Er liegt bei 3,89 kg. Aus den Messungen im Praxisbetrieb ergab sich ein mittlerer Ammoniakemissionswert von 3,12 kg. Er liegt damit 20 Prozent unter dem Referenzwert für vergleichbare Stallsysteme mit ähnlicher nährstoffreduzierter Fütterung. Damit fördert die Haltung nicht nur das natürliche Verhalten der Schweine, sondern auch ihre Gesundheit.

Mehr Arbeit fällt trotz der Stroheinstreu für den Landwirt jedoch nicht an. Der Stalleinrichter bietet einen auf die Xaletto-Schweinehaltung abgestimmten Einstreuroboter an. Damit können das Strohmanagement verbessert und die Strohverluste reduziert werden. Praxisversuche zeigen, dass so etwa 20 Prozent Stroh im Vergleich zu den aktuellen Empfehlungen der KTBL eingespart werden können. Den Schweinen bietet die Stroheinstreu ein natürliches Wühlmaterial, das stets zur Beschäftigung einlädt. 

Kein Soja mehr von gerodeten Flächen

Es blieb erstaunlich ruhig bei den Vertretern von Handel und Wirtschaft. Dabei hatten sich Europaparlament und Rat der Mitgliedsstaaten gerade auf eine brisantes Paket verständigt, das tief in den Alltag von Supermärkten und Nahrungsmittellieferanten eingreifen könnte. Ausverhandlet wurde ein Gesetzentwurf der EU-Kommission zu „entwaldungsfreien Lieferketten“. Der sperrige Begriff hat es in sich. Die Einigung unterbindet die Einfuhr einer Reihe von Produkten in die Europäischen Union, wenn für sie Wald abgeholzt wurde. Ob diese Abholzung legal oder illegal geschehen ist, spielt keine Rolle.

Vorgesehen ist allerdings kein direktes Importverbot. Viermehr wird Unternehmen und Händlern eine Sorgfaltspflicht auferlegt. Sie müssen nachweisen, dass ihre Ware nicht von Flächen stammt, die Ende 2020 noch bewaldet war. Auch die Umwandlung von Wald in Plantagen fällt unter die Verordnung.

Das Datum wurde gewählt um einmassives Abholzen vor Inkrafttreten der EU-Regelung zu verhindern. Die entwaldungsfreien Lieferketten nachweisen können die Unternehmen mittels Geodaten und Satellitenbildern.Eine entsprechende Sorgfaltspflicht muss den Behörden des EU-Landes vorgelegt werden, in das importiert wird. Bei Tricksereien sollen empfindliche Geldstrafen und auch Importverbote für die betroffenen Unternehmen drohen

Die Regelungen sollen mit Jahreswechsel in Kraft treten. Parlamentsverhandler Christophe Hansen sprach von einem starken, erhrgeizigen Ergebnis.

Schweinepreise bleiben gleich- Weihnachtsgeschäft vorbei

Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen der durch das Weihnachtsgeschäft
erhöhten Nachfrage. Allerdings gab es erste Anzeichen, dass der Höhepunkt bereits überschritten sein könnte. In einigen Mitgliedsländern wurden die Verhältnisse schon wieder
als ausgeglichen beschrieben. Teilweise trugen auch Feiertage dazu bei. Bei den Notierungen dominierten stabile Tendenzen. Die Schweinefleischexporte in Drittländer wurden
durch die Erholung des Euros gegenüber dem Dollar schwieriger. Allerdings könnte die
Lockerung der Null-Covid-Politik in China die Nachfrage wieder ankurbeln.
In Deutschland läuft der Handel mit Schlachtschweinen nicht mehr ganz so flott wie in den
Vorwochen. Dennoch kann das Angebot zügig vermarktet werden. Auf dem Fleischmarkt
geht man davon aus, dass die Vorbereitungen für Weihnachten bald abgeschlossen sein
werden und die Nachfrage wieder zurückpendeln wird.

Wie dem auch sei, die Schlachter haben die Preissteigerungen der Vorwochen mit etwas Zähneknirschen hingenommen. Für die neue Schlachtwoche wollen die Marktbeteiligten vermutlich keine Konfrontation riskieren, zumal das Gros des Weihnachtsgeschäftes auch schon in den Büchern ist.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt übertraf die Nachfrage das Angebot. Während die
verfügbaren Mengen praktisch unverändert blieben, stieg die Nachfrage stark. Zunehmende Wartezeiten beim Ferkelbezug waren somit nicht zu verhindern. Die Notierung steigt in
der 49. Kalenderwoche um weitere 15 Cent auf EUR 3,05 je kg.
Europaweit waren die Ferkelmärkte inzwischen knapp versorgt. Ein kleines bis durchschnittliches Angebot traf auf eine lebhafte Nachfrage. Die Notierungen zogen , teilweise auch kräftig an.

Laut Österreichischer Schweinebörse herrschte sowohl auf dem Lebend- als auch auf
dem Fleischmarkt eine rege Nachfrage. War es vor drei Wochen noch zu Verzögerungen
um ein bis zwei Tage gekommen, wurden Schweine in der Berichtswoche um ein bis zwei
Tage früher abgeholt. Trotzdem war die Anzahl der Schlachtungen leicht rückläufig. Im
Gegensatz zu den letzten beiden Corona-Jahren liefern die Weihnachtsmärkte wieder
Absatzimpulse. Beispielsweise freuen sich die Wursterzeuger über die traditionell großen
Mengen Schweinsbratwürstel, die dort gegrillt werden. Die Notierungen bleiben gleich.

Fußball aus- dafür mehr Spanische Ferkelimporte

Die Spanier gehen in Europa zunehmend auf Ferkel-Einkaufstour – um 7,6 % nahm der Import zu. Da bieten sich die Niederländer, Belgier und Dänen gern als Lieferanten an.

Spaniens Zuwächse bei der Schweinefleischproduktion waren in den vergangenen Jahren nicht nur auf größere Tierbestände zurückzuführen, sondern auch auf eine Ausweitung der Lebendeinfuhr. Wie der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) mit Verweis auf spanische Handelsdaten berichtete, hat insbesondere der Ferkelimport aus anderen Staaten der Europäischen Union zugenommen.

Demnach führten die Iberer von Januar bis September 2022 insgesamt fast 1,76 Mio. Jungschweine bis zu einem Gewicht von 50 kg ein; das waren 7,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Werden jedoch die ersten drei Quartale 2020 als Vergleichsbasis genommen, war ein Anstieg von rund 459.000 Stück oder 35,4 % zu verzeichnen.

Mit Abstand größter Lieferant waren die Niederlande, die laut Statistik in den ersten neun Monaten 2022 gut 1,26 Mio. Ferkel gen Süden schickten. Vervielfacht hat sich im Vergleich mit 2020 der Ferkelbezug aus Dänemark und Belgien.

Es kann davon ausgegangen werden, dass der sinkende Sauenbestand in den Niederlanden zu höheren Ferkelimporten aus diesen beiden Länder führte. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 150.500 Ferkel aus Dänemark und 122.000 aus Belgien nach Spanien eingeführt.

Ebenfalls ein wichtiger Lieferant für Jungschweine ist Portugal, das in den ersten drei Quartalen 2022 rund 113.500 Ferkel im Nachbarland absetzte.

Auch aus Deutschland stieg laut Statistik die Zahl der importierten Tiere, und zwar im Vergleich zu Januar bis September 2021 um gut ein Fünftel auf fast 83.700 Stück. Die oft auch saisonal entstehenden saisonalen Preisunterschiede zwischen den Ländern sind eine Triebfeder für den wachsenden Ferkelhandel, zuletzt aber auch Tiergesundheitsprobleme im spanischen Sauenbestand mit folgendem Ferkeldefizit.

Ein weiterer Faktor sind die in der Vergangenheit stark ausgebauten Schlachtkapazitäten bei den Iberern, deren Auslastung bei Knappheitslagen auch mit Auslandsschweinen erfolgen soll. In den ersten drei Quartalen 2022 ist Spaniens Schlachtschweineeinfuhr gegenüber der Vorjahresperiode jedoch moderat um 2,6 % auf 544.900 Tiere gesunken, da weniger Tiere aus Frankreich und Belgien kamen.

Dafür verdoppelte sich der Bezug aus Portugal auf fast 273.000 Tiere, womit die Minderlieferungen aus anderen Ländern nahezu ausglichen wurden. von Alfons Deter

Schweinefleischexporte der EU gingen massiv zurück

Die internationalen Schweinefleischverkäufe der Europäischen Union (EU) liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Vor allem der eingebrochene Absatz nach China drückt nach wie vor das Gesamtergebnis. Relativ gesehen verzeichnet Italien durch den ASP-Ausbruch und die von vielen Drittländern verhängten Einfuhrsperren den stärksten Exportrückgang in der EU, berichtet Agra Europe.

Der stark rückläufige Absatz in China hat den Schweinefleischexporteuren in der Europäischen Union erhebliche Umsatzeinbußen beschert. Laut Daten der Brüsseler Kommission sind die Ausfuhrerlöse für Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse im gesamten Drittlandshandel von Januar bis September 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,33 Mrd. Euro oder 14,5 % auf 7,83 Mrd. Euro gesunken. Bei den Verkäufen nach China wurde dabei ein Umsatzrückgang von 2,03 Mrd. Euro oder 44,6 % auf 2,24 Mrd. Euro verzeichnet, was jedoch durch höhere Ausfuhrmengen und -erlöse in andere Staaten etwas abgemildert werden konnte.

EU-Außenhandel verzeichnet Minus von über 19 %

Insgesamt sind aus den EU-Mitgliedstaaten nach Kommissionsangaben in den ersten neun Monaten 2022 – gemessen in Schlachtgewicht – rund 3,32 Mio. t Schweinefleisch in Drittländer verkauft worden, was Im Vorjahresvergleich einem Minus von 801.200 t oder 19,5 % entsprach.

Nicht enthalten ist darin wegen fehlender aktueller Daten die Ausfuhr nach Großbritannien, dem zweitwichtigsten EU-Drittlandskunden. Die Lieferungen auf die britische Insel lagen in den ersten acht Monaten 2022 mit knapp 579.000 t um 1,5 % unter der Vorjahresmenge. Wird dies berücksichtigt, fällt der Gesamtrückgang bei den EU-Exporten weniger stark aus. Dennoch bleiben die internationalen Schweinefleischverkäufe klar hinter dem Vorjahresergebnis zurück.

Absatz nach China um 51 % eingebrochen

Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Kaufzurückhaltung Chinas, die auch die Exporteure in den USA und in Brasilien zu spüren bekommen. Die Schweinefleischlieferungen der EU nach China beliefen sich laut Kommission in den ersten drei Quartalen 2022 auf 1,06 Mio. t; das waren 1,11 Mio. t oder 51,1 % weniger als in der Vorjahresperiode. Nach deutlichen Rückgängen im ersten Halbjahr haben die Verkäufe in die Volksrepublik im dritten Quartal allerdings wieder etwas zugenommen.

Hohe Exporterlöse in Japan

Neben China wurden nur für die Schweinefleischausfuhren nach Vietnam mit einem Minus von 37,7 % auf 69.520 t sowie für Hongkong mit 55,6 % auf 59.040 t spürbare Rückgänge gemeldet. Für alle anderen Destinationen zeigen die Handelsdaten dagegen zumeist deutliche Zuwächse. So legten die EU-Schweinefleischausfuhren nach Japan gegenüber den ersten drei Quartalen 2021 um 30,9 % auf 358.100 t und auf die Philippinen um 34,8 % auf 366.800 t zu.

Um jeweils gut 40 % stiegen die Lieferungen nach Südkorea, Australien und Taiwan. Hinter China blieb Japan mit einem Umsatzvolumen von 1,17 Mrd. Euro wertmäßig die wichtigste Absatzdestination.

Stärkster Exportrückgang in Italien

Größter Schweinefleischexport der EU blieb Spanien mit 1,21 Mio. t; das waren allerdings 20,6 % weniger als in den ersten drei Quartalen von 2021. Die dänischen Ausfuhren sanken um 19,0 % auf 585.420 t, die niederländischen nur um 5,9 % auf 523.560 t. Für Deutschland wurde ein Minus beim Drittlandsabsatz von 123.180 t oder 36,7 % auf lediglich noch 212.730 t ausgewiesen. Das war das geringste Niveau seit 15 Jahren. Relativ gesehen wurde dieser Rückgang nur von Italien mit einem Minus von 40,3 % auf 59.300 t übertroffen. Dort wurde Anfang 2022 erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt, woraufhin viele Drittländer Einfuhrsperren verhängten. Auch bei uns in Österreich mussten die Schweinefleischexporteure einen recht deutlichen Einbruch ihrer Drittlandsverkäufe verkraften; diese sanken gegenüber der Vorjahresperiode um 35,1 % auf 48.870 t.

Laut RollAMA sank der Bedarf an Milch, Fleisch und Gemüse 2022 besonders stark

Gleichermaßen wie die Preise steigen auch die Einkäufe in Aktion. Bald ein Drittel der Ausgaben in den RollAMA-Kategorien entfallen auf Aktionsprodukte. Biopordukte bleiben beliebt und haben 12% Marktanteil.

Aktuelle Herausforderungen für die heimischen Haushalte äußern sich auch in einem geänderten Einkaufsverhalten bei Lebensmitteln, wie aktuelle RollAMA-Daten für die ersten drei Quartale 2022 zeigen.

Laut den Ergebnissen sind die Haushaltsausgaben um knapp 1% auf das Niveau von 2019 gefallen. Auch die Einkaufsfrequenz aufgrund von Preiserhöhungen, mehr Urlauben etc. ist rückläufig. Gleichzeitig haben sich in dem untersuchten Zeitraum die Preise für RollAMA-Frischeprodukte um 13% erhöht, während der Anteil bei Biofleisch leicht gestiegen ist. Stabil waren jedoch die Einkäufe bei Butter und jeder dritte Euro wurde für Aktionen ausgegeben.

Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing im Detail mitteilt, fielen die Haushaltsausgaben für die RollAMA-Warengruppen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) von Jänner bis September 2022 um knapp 1% gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr, die Mengen um 9%. Gegenüber 2019 wurde um 13% mehr ausgegeben, die Einkaufsmengen im LEH sind auf das damalige Niveau gefallen. Im Vergleich zu den Diskontern verlieren die anderen Händler Marktanteile.

Preiserhöhungen auf der anderen Seite führten zu rückläufigen Einkaufsfrequenzen. Gleichzeitig stagnieren die Mengen pro Einkauf. Der Bedarf an Milch, Fleisch und Gemüse sank laut AMA-Marketing in den ersten drei Quartalen besonders stark. Trotz höherer Preise konnten nur in wenigen Warengruppen wie Butter und Eier Umsatzzuwächse erzielt werden.

Die Preissteigerungen für die RollAMA-Frischeprodukte lagen im September bei 12,8%, also über der allgemeinen Inflationsrate von 10,7%. Der heurige Höchststand zeigte sich im August mit über 15%. Die höchsten Ausschläge sind bei Butter, Milch, Käse und Eiern im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Wesentlich geringer als bei Fleisch (+ 16%) fallen die Preiserhöhungen für Wurst und Schinken aus (+ 7%).

Der Anteil der Ausgaben für Bioprodukte im LEH erreichte in den ersten drei Quartalen einen Höchstwert von 12%. Im Verlauf der Monate Juli 2021 bis September 2022 ging der Anteil mit starken Preissteigerungen etwas zurück und fiel im September auf insgesamt 10%. Bei Obst und Gemüse ist die Bionachfrage ungebrochen, während sie bei Eiern sinkt, wohl auch weil es immer mehr Angebot an etwas günstigeren Tierwohleiern aus konventioneller Landwirtschaft gibt. Steigende Anteile bei Biofleisch zeigen, dass vielen Konsumentinnen und Konsumenten Tierwohl ein wichtiges Anliegen ist, so die AMA-Marketing.

Trotz massiver Preissteigerungen bei Butter auf im Schnitt 9,90 Euro pro kg im September und nur wenig Bewegung bei Margarine bleiben die Österreicher ihrem Butterbrot treu. 63% der Käufe in dieser Kategorie entfallen auf das Produkt rein tierischen Ursprungs, 27% auf seinen pflanzlichen Vertreter. Leichte Zuwächse gibt es bei den Mischfetten mit tierischen und pflanzlichen Zutaten. Gleichermaßen wie die Preise steigen auch die Einkäufe in Aktion. Bald ein Drittel der Ausgaben in den RollAMA-Kategorien entfallen auf Aktionsprodukte. Butter und Fleisch bleiben die Kategorien mit den höchsten und steigenden Aktionsanteilen.

Deutschlands-Landwirte in der Falle: Stallumbau für mehr Tierwohl nicht bezahlbar? Reportage aus dem Spiegel

Die Tierhalter würden gerne auf mehr Tierwohl umstellen, doch niemand will das bezahlen. Stattdessen geben Betriebe auf, die schon weiter sind und den Wunsch der Gesellschaft erfüllen.

Es kommt in den Medien selten vor, dass Klartext über die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen und politischen Wünschen und der Realität gesprochen wird. Der Spiegel hat das gemacht und den Hof von Dagmar und Andreas Klingelhöller in Niedersachsen besucht. 2008 erst hatten sie den Schweinestall nach damaligen Regeln umgebaut – doch dann kam die Tierwohlwelle.

Da würde die Familie gerne mitgehen und die neuen Tierwohlvorgaben umsetzen. Doch Andreas Klingelhöller hat alles durchgerechnet. „Finanziell nicht machbar“, sagt er dem Spiegel. Die Ferkelpreise seien schon in normalen Zeiten kaum auskömmlich. Und schon gar nicht in diesen.

Der Betrieb schreibe rund 15 € Verlust pro Ferkel. Die gestiegenen Ausgaben würden die Einnahmen wegfressen. Futter koste sie doppelt so viel wie vor 24 Monaten, Energie das Fünffache.

Das Magazin stellt denn auch fest, dass der Systemwechsel, weg vom immer mehr und immer billiger, hin zu einer tierfreundlicheren Landwirtschaft, von der Inflation in nur wenigen Monaten wieder zunichtegemach wurde. Nachhaltige Lebensmittel mag sich derzeit kaum mehr einer leisten, die Kunden greifen wieder häufiger zu Billigfleisch. Ein großer Biohändler spricht vom „schlimmsten Einbruch“ seit Jahren, heißt es.

Die Bauern steckten in einem kaum auflösbaren Dilemma, so das Fazit. Hier die explodierenden Preise für die staatlich verordnete, artgerechtere Zucht, dort die Handelskonzerne, die sich aufgrund der hohen Inflation nicht auch noch auf höhere Zuschläge für mehr Tierwohl einlassen wollen. Wann immer es um konkrete Summen gehe, flüchteten sich die Handelsketten in „wachsweiche Begriffe“, wie „angemessene Bezahlung“ oder „fairer Umgang“, klagt Klingelhöller.

Ihr schweben eher gemeinsame Produktionsfirmen vor, die dem Handel ein Teilrisiko aufbürden. Etliche ranghohe Handelsvertreter habe sie durch ihren Stall geführt, am Ende seien sie „ohne Ergebnis weggedüst“. Als Erfolg gilt schon ein geplantes Logo, das Fleisch aus Deutschland hervorhebt.

Torsten Staack von der ISN nehme wahr, dass selbst Pioniere aufgeben, die schon Außenställe haben. Sie würden zum Aussteigen gedrängt. Es fehle ein politischer Plan, die Tierhaltung geordnet umzubauen. Behörden stünden sich gegenseitig im Weg, weil sich Vorgaben widersprechen. So würden sie offene Ställe zumeist gar nicht genehmigen, aus Angst vor Ammoniakemissionen. Ein bürokratischer Albtraum.

Von 2025 an werden mehr als 1 Mrd. € pro Jahr allein für mehr Platz, frische Luft und Auslauf für Rinder, Schweine und Geflügel fällig. Mit steigenden Vorgaben klettern die Ausgaben sukzessive höher – ab 2040 auf 3,6 Mrd. € pro Jahr. Der Stallumbau macht dabei noch den geringsten Teil aus, 80 % der Kosten gehen für den laufenden Betrieb drauf, für mehr Betreuung, mehr Stroh, das Ausmisten, schreibt der Spiegel weiter.

Zur Finanzierung hatte die Borchert-Kommission einen höheren Mehrwertsteuersatz oder eine Abgabe von 40 Cent pro kg Fleisch vorgeschlagen. Für die Kunden seien das wöchentlich im Schnitt 70 Ct mehr. Am Ende, so seine Botschaft, werden die Verbraucher die Summe aufbringen müssen. Aber der Staat müsse in Vorleistung gehen.

Die Bauern fürchten indes, dass sie trotz der vielen schönen Werbeversprechungen des Handels auf den Kosten sitzen bleiben. Sobald die Kundschaft von hohen Preisen abgeschreckt werde, knickten die Händler ein. Im Handel brauche es „einen Paradigmenwechsel, der auch uns etwas kosten wird“, gesteht selbst ein Handelsmanager gegenüber dem Magazin ein.

Ohne eine massive Intervention des Staates werde das Versprechen vom Tierwohl kaum mehr bleiben als eine Phrase. Darüber könnten auch die wenigen positiven Beispiele, die es gibt, nicht hinwegtäuschen.

Holzpreise stürzen abwärts – Weltmarkt auf neuem Tiefstand

Die Holzpreise am Terminmarkt in Chicago fallen auf einen neuen Tiefstand. Damit ist Bauholz jetzt so billig wie vor Corona – also vor zweieinhalb Jahren. Analysten glauben, dass das noch nicht das Ende des Preisrückgangs ist.

Die Zinsen für 30-jährige Hypotheken zeitweise auf ein Niveau gehoben, das seit 2001 nicht mehr erreicht wurde.Die Folge ist eine deutliche Verlangsamung des Wohnbaues und eine starke Eintrübung der Stimmung auf dem gesamten Bausektor. Der Niedergang der Bauholzpreise ist nach Einschätzung von Analysten danach hauptsächlich eine Folge der steigenden Zinsen.

Der Krieg in der Ukraine und die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und Weißrussland, auf die zusammen mehr als 10 % des weltweiten Holzexports entfallen, haben die Preise ebenfalls nicht stabilisieren können.

Auch eine Reihe von Produktions-Kürzungen in großen amerikanischen und kanadischen Sägewerken konnten den Markt nicht stabilisieren. Das Analystenhaus Trading Economics erwartet in seinem Makromodell, dass die Holzpreise am Ende dieses Quartals voraussichtlich bei rund 400 USD/1000 Boardfeet liegen könnten. Die Prognose für die Preise in 12 Monaten liegt nur noch bei 344 USD.

Die Holzpreise reagieren schnell auf ein sich änderndes wirtschaftliches Umfeld, sagen Analysten. Bauholz kann deshalb auch ein Indikator für andere Rohstoffmärkte sein.

Laut dem Handelsdatenanbieter OEC waren die fünf größten Importeure von Schnittholz im Jahr 2020 die USA (8,33 Mrd. USD), China (6,91 Mrd. USD), Großbritannien (2,01 Mrd. USD), Japan (1,61 Mrd. USD) und Deutschland (1,51 Mrd. USD). Die größten Exporteure waren Kanada (7,69 Mrd. USD), Russland (4,23 Mrd. USD), Schweden (3,7 Mrd. USD), die Vereinigte Staaten (2,55 Mrd. USD) und Deutschland (2,55 Mrd. USD).

Die Immobilienkrise in China, dem weltweit zweitgrößten Holzimporteur und der zweitgrößten Volkswirtschaft, hat die Probleme am globalen Holzmarkt verschärft und Sorgen über einen „Spillover-Effekt“ auf die Weltwirtschaft geweckt, sagen Analysten.

Während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 hat die Nachfrage nach Immobilien die Holzpreise zunächst in die Höhe getrieben. Danach erreichte der Holzpreis im Mai 2021 ein Allzeithoch.

Pekings Null-Covid -Politik hat das Wirtschaftswachstum in China aber stark verlangsamt und eine mögliche Erholung des Immobiliensektors des Landes und damit auch der globalen Holzpreise erheblich behindert, sind Analysten überzeugt.

Claas weist Vorwürfe über Lieferung sanktionierter Bauteile nach Russland zurück

Der Landmaschinenhersteller Class soll angeblich Bauteile aus Deutschland zu seinem russischen Mähdrescherwerk in Krasnodar liefern, die auf der Sanktionsliste stehen. Das behauptet die Wochenzeitung DIE ZEIT und spricht von gezielter Umgehung der Sanktionsvorschriften.

So soll Claas die verbotenen Bauteile in Baugruppen verstecken – es geht wohl um Keilriemen, Gasdruckfedern, Hydraulikzylinder, Schalldämpfer und Stahlrohre. Die neuen Komponenten bekämen eine andere Zolltarifnummer und würden so für die Kontrolleure quasi unsichtbar, behauptet die Zeitung und beruft sich auf Claas-Mitarbeiter und Dokumente. Die Rede ist von einem „Geheimprojekt“. Ab März 2023 solle die Mähdrescher-Produktion in Krasnodar wieder anlaufen, will die ZEIT erfahren haben. Das Werk soll demnach noch stärker als bislang die Endmontage der Mähdrescher übernehmen.

+++ UPDATE: Claas setzt Russland-Lieferungen aus +++

Nach erscheinen der Zeitungsberichte äußerte sich Claas dann erneut: So nehme man die aktuelle Debatte zum Anlass, „die betroffenen Lieferungen nach Russland vorerst zu stoppen und die entsprechenden Vorgänge einer Compliance-Prüfung zu unterziehen“. So solle nochmals geklärt werden, ob – wie von Claas beteuert – das Vorgehen gesetzes- und sanktionskonform ist und alle Vorgaben eingehalten werden.

Das Unternehmen betonte demnach erneut, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) klargestellt habe, „dass Mähdrescher und Bausätze für Mähdrescher von den EU-Embargos ausgenommen sind“. Claas teilte mit, dass für Lieferungen nach Russland die erforderlichen Genehmigungen des BAFA und der Zollstellen vorlägen. Alle getätigten Lieferungen seien erst nach intensiver Prüfung freigegeben worden – im Einklang mit den Sanktionen.

„Mit Beginn des Krieges haben wir den Betrieb in unserer Fabrik in Krasnodar heruntergefahren und die Produktion gedrosselt, setzen sie aber fort, um weiterhin auch in Russland unseren Beitrag zur globalen Nahrungsmittelversorgung zu leisten“, teilt das Unternehmen mit. „Selbstverständlich handeln wir dabei weiterhin im Einklang mit allen geltenden Gesetzen und Sanktionen.“ Die Bedeutung Russlands für die Welternährung sei hoch, betont Claas. Rund 20 % des global gehandelten Weizens stamme aus Russland.

Konkrete Angaben, in welchem Umfang aktuell in Krasnodar gearbeitet wird, machte das Unternehmen auch auf Nachfrage des Westfalen Blatts nicht. Dem Vernehmen nach produzierte Claas dort nach Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar noch bis zum Sommer mit vorhandenen Teilen Landmaschinen – aber in geringer Stückzahl. Die Zahl der Mitarbeiter soll von einst 800 auf aktuell 500 gesunken sein.

EU geht ersten Schritt: Humusaufbau soll sich für Landwirte auszahlen

Europa will die nachhaltige Kohlenstoffanreicherung auf landwirtschaftlichen Flächen – das Carbon Farming – fördern. Um den Kohlenstoff so lange wie möglich im Boden zu speichern, sollen Landwirte bodenschonend wirtschaften, Zwischenfrüchte anbauen und wenig mechanische Eingriffe vornehmen.

Es soll zwischen dauerhafter und vorübergehender Kohlenstoffspeicherung unterschieden werden.

Konkrete Vorgaben enthält der Vorschlag noch nicht. Das Konzept für das Carbon Farming soll aber aus vier Kriterien bestehen. So soll die Kohlenstoffeinlagerung einheitlich bemessen und die zusätzliche CO2-Fixierung sichergestellt werden. Hinzu kommen die langfristige Speicherung und die nachhaltige Ausgestaltung aller Maßnahmen.

Wie die EU-Kommission betont, muss das Carbon Farming einen eindeutigen Nettonutzen für das Klima bringen. Die freigesetzten Treibhausgasemissionen, die durch Umsetzung einer Maßnahme entstanden sind, dürften nicht größer sein als der Nutzen durch den eingelagerten Kohlenstoff. Außerdem müssten die Maßnahmen über die Standardpraktiken und gesetzlichen Vorschriften hinausgehen. Andere Umweltziele – zum Beispiel die biologische Vielfalt, die Wasserqualität oder die Kreislaufwirtschaft – dürften durch das Carbon Farming nicht behindert werden.

IFOAM-Manager Eric Gall fordert zudem, dass geklärt wird, welche konkreten landwirtschaftlichen Praktiken zum Carbon Farming gezählt werden. Praktiken, die der biologischen Vielfalt schaden, gehörten ausdrücklich ausgeschlossen. Das Carbon Farming dürfe die Biodiversität und die Integrität des Ökosystems nicht untergraben. Umgekehrt müsse die Biolandwirtschaft als förderfähige Praxis gelten, weil sie Vorteile für Klima und Biodiversität bringe.

Weihnachtsgeschäft belebt Schweinepreise

Laut Österreichischer Schweinebörse präsentierte sich der heimische Markt in einer stabilen Balance. Überhänge auf dem Lebendmarkt waren vom Tisch, die termingerechte bis
flotte Abholung der Tiere ließ das durchschnittliche Schlachtgewicht um 1 kg sinken. Der
LEH lockte wieder verstärkt mit ermäßigten Preisen die potentiellen Käufer von Schweinefleisch in die Verbrauchermärkte. In den ländlichen Regionen belebte der Bedarf vieler
Hobby-Selcher den Frischfleischabsatz. Auch der 1. Adventsonntag, der vom Fleischergewerbe traditionell als Bratwürstel-Sonntag promotet wird, trug zur positiven Stimmung bei.
Die Mastschweine-Notierung steigt um weitere 5 Cent.

Stark gestiegene Ferkelnachfrage
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt nahm die Nachfrage in den letzten drei Wochen
stark zu. Alle Rückstellungen konnten daher abgebaut werden. Aufgrund der deutlich höheren Nachfrage wird von einer zunehmenden Ferkelknappheit in den nächsten Wochen
ausgegangen. Wartezeiten für die Mäster werden nicht zu verhindern sein. Die Notierung
steigt in der 48. Kalenderwoche um 15 Cent auf EUR 2,90 je kg.
Europaweit hat sich der Ferkelhandel weiter belebt. Der verbesserte Schweinemarkt motivierte die Mäster, leere Ställe rasch wieder zu belegen. Somit wurden fast alle Ferkelnotierungen angehoben.

Der EU-Schweinemarkt profitierte weiterhin von der deutlich gestiegenen Fleischnachfrage. Verantwortlich dafür war einerseits das voll angelaufene Weihnachtsgeschäft, andererseits berichteten einige Mitgliedsländer von einem wieder zunehmenden Interesse
Chinas und anderer Drittstaaten. Gleichzeitig zeigte das Lebendangebot eine eher rückläufige Tendenz. Die meisten Notierungen in Nord- und Mitteleuropa zogen an. In Spanien
und Frankreich fand die erwartete Stabilisierung statt. Lediglich in Italien standen die
Preise wie zu dieser Jahreszeit üblich unter Druck.
In Deutschland blieben Schlachtschweine nach dem Preisanstieg in der Vorwoche sehr
gut nachgefragt. Die vorweihnachtlichen Impulse vom Fleischmarkt haben den Bedarf der
Schlachthöfe sogar noch erhöht. Angebotsseitig machte sich neben den rückläufigen Beständen auch die Zurückhaltung der Mäster bemerkbar, die auf einen weiteren Preisanstieg spekulierten. Der Vereinigungspreis für Schlachtschweine steigt tatsächlich ab dem 1.Dezember nochmals um 5 Cent

Aus Dänemark ist zu vernehmen, dass die Fleischgeschäfte mit Osteuropa ebenfalls Fahrt aufnehmen.

Gleichzeitig sinken die Schweinebestände EU-weit. Bei der letzten Viehzählung wurden in der EU 4,5 % weniger Schweine als noch im Vorjahr gezählt. In fast allen EU-Ländern wird daher von einer abnehmenden Schweinefleischerzeugung im nächsten Jahr ausgegangen. Der EU-Prognoseausschuss Schwein beziffert diese auf -4 % für das Jahr 2023.

Setzt sich Aldi durch: 40 % der verkauften Milch kommt aus Haltungsform 3 und 4

Es ist nicht bekannt, ob bei Aldi die Sektkorken geknallt haben oder ob mit einem Glas Milch angestoßen wurde. Deutschlands größter Discounter meldet, dass inzwischen 40 Prozent der verkauften Frischmilch aus denHaltungsformen 3 und 4 stammen. Aldi hatte unter dem Hashtag ,,Haltungswechsel im letzten Jahr angekündigt, bis 2030 100 Prozent der Milch aus den Haltungsformen 3 und 4 zu beziehen und anzubieten.

Hinter der Haltungsform-Kennzeichnung verbirgt sich der Wunsch, dass der Verbraucher bewusster einkauft. Er soll schnell entscheiden können, welche Produkte er mit welcher Herkunft in seinen Einkaufswagen legt. Die Haltungsform-Kennzeichnung ist dabei kein Tierwohllabel.

Es gibt vier Stufen, wobei eine höhere Ziffer besser sein soll – anders als bei Schulnoten.

  • die Haltungsform 1 bedeutet für Milchvieh möglichst Laufstallhaltung,
  • die 2 Laufstallhaltung mit Weidegang bzw. Laufhof an mindestens 120 Tagen,
  • die 3 ganzjährige Laufstallhaltung mit Weidegang bzw. Laufhof und
  • 4 ganzjährige Laufstallhaltung mit Weidegang bzw. Laufhof, Anbindung ist hier nicht erlaubt.

2021 war die Laufstallhaltung laut Destatis mit einem Anteil von 83 Prozent aller Haltungsplätze die vorherrschende Haltungsform. Bei 10 Prozent waren die Rinder in Anbindehaltung untergebracht.

Aldis Engagement trifft auf gemischte Reaktionen. Tierschützer begrüßen den Vorstoß. So wurde die Initiative von Aldi mit dem „Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022“ ausgezeichnet. Demgegenüber hat der Bayerische Bauernverband den Haltungswechsel als „Tierwohl-Inszenierung“ bezeichnet. „Leider knausert ALDI, wenn es darum geht den Tierhaltern für den deutlichen Mehraufwand auch mehr zu zahlen und schadet damit bäuerlichen Existenzen“, hieß es vom BBV bereits im Frühjahr.

Aldi hatte im Sommer die Preise für Milch massiv erhöht. Und auch Landwirte bekommen mehr für ihre Milch; im Herbst 2022 lag der Preis mehr als 50% über dem Vormonat demgegenüber stehen sehr hohe Produktionskosten. Selbst bei einem Preis jenseits der 50 oder sogar 60 Cent pro Liter fressen Energie und Transport die Margen auf.

Ich, Ich, Ich- Wie der Egoismus das Gemeinwesen zerstört

Endlich wieder Advent ohne Maske., der Weihnachtsmarkt mit seinen sinnlichen Erleben und gemütlichen Beisammensein. Klar gibt das vor allen für die Putins der Welt. Doch die globalen Verwerfungen graben sich tief in unser kleines Gemeinwesen ein.

Was große Fragen aufwirft, die jeden betreffen: Sind wir noch fähig zur gemeinsamen Zusammenleben, die das Wohl einer Gesellschaft ausmacht? Oder zerfällt sie in Parallelwelten, die nichts miteinander zu tun haben wollen – und sich zunehmend aggressiver begegnen.

Es sind aufwühlende Zeiten umso exakter gibt es zu unterscheiden. Da sind viele, die sich ungehört und unverstanden fühlen und eine Debatte über Fehlentwicklungen einfordern. Auch die mus geführt werden. Da sind aber sehr viele , die grenzenlose Individualität huldigen. Die eigenen Interessen und Standpunkte über alles stellen. Ein grelles ICH, das sich paradox einigelst, ignorant bis ablehnend zum großen Gnazen.

Geeint im Wissen, dass eine gute Zukunft nur eine gemeisame sein kann. Dass das Gegeneinander alles schlimmer machen wird. Dass die Ohnmacht, die einem höllisch zuraunt, man bleibe sowieso ein Verlierer- zur Selbstaufgabe verdammt.

Warum also nicht die Scheuklappen öffen, aufeinander zugehen, sich besinnen? Es wäre ein aufrichtiger stiller Advent- ein starkes Du- Wir gegen das selbsüchtige Ich, Ich , Ich …..

Sparen beim Fleischkauf: Wunsch und Wirklichkeit -von Vion FOOD GROUP

In einer Spezialausgabe des Vion Consumer Monitor (VCM) zum Thema Inflation wird
deutlich: Über 30 Prozent können sich ihren gewohnten Fleischkonsum nicht mehr leisten.
Der Vergleich zur jährlichen Verbraucherumfrage im Frühjahr zeigt zudem, Regionalität
und Tierwohl sind nach wie vor gefragt, aber es wird dafür nicht mehr tiefer in die Tasche
gegriffen.

Die steigenden Lebenshaltungskosten und die
Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen schlagen sich auf das Kaufverhalten der
Deutschen nieder – aktuell rechnen 44 Prozent der Menschen damit, dass sich ihre
finanzielle Lage in Zukunft weiter verschlechtern wird. In einer repräsentativen
Sonderbefragung der Vion Food Group, durchgeführt von GfK, wurde untersucht,
inwieweit sich die anhaltende Inflation im Speziellen auf die Ansichten beim Fleischkauf
auswirkt. Die Ergebnisse zeigen: 31 Prozent der Deutschen können sich den gewohnten
Fleischkonsum nicht mehr leisten. Dabei sieht die Mehrheit Fleisch weiterhin als
unentbehrliche Komponente der Ernährung.

Trend zu weniger und günstigerem Fleisch
Die GfK-Marktdaten zeigen, die Absatzmengen an Fleisch gehen kontinuierlich zurück –
eine Entwicklung, die nach dem VCM zur Inflation klar an den Preis geknüpft ist. Knapp
ein Viertel der Befragten greift außerdem aufgrund der gestiegenen Preise zu anderen
Fleischprodukten wie Hackfleisch und zu anderen Fleischarten, wie beispielweise Schwein
und Geflügel. Hier ist ein klarer Bruch zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 zu erkennen,
in denen Premium-Produkte den Vorzug auf dem heimischen Teller erhielten. Jedoch ist
der Zusammenhang zwischen Qualität und Preis bei den Menschen fest verankert: Über
70 Prozent der Haushalte würden für ein besonderes, gutes Stück Fleisch auch mal mehr
Geld ausgeben. Insgesamt ist Sparen
angesagt in der Hoffnung, weitersteigende Lebenshaltungskosten irgendwie meistern zu können“, so Wilhelm Habres, Director Sales Trade & Marketing Beef von Vion, der den
Consumer Monitor (VCM) des Unternehmens seit vielen Jahren verantwortet. Das
emotionale Ranking der Megatrends ist nach wie vor unverändert, so ziehen bei freier
Wahl 75 Prozent Fleisch aus regionaler Herkunft und 65 Prozent Fleisch aus
Tierwohlprogrammen vor. Die Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben, sinkt jedoch.
Bei einer Entscheidung zwischen geringerem Preis und den Qualitätskriterien sprechen
die Ergebnisse eine noch deutlichere Sprache: Bei der regionalen Herkunft geben 39
Prozent dem Preis den Vorrang, bei Bio-Qualität sogar 44 Prozent.

Seit 2007 befragt Vion jährlich in Zusammenarbeit mit GfK etwa 4.000 Haushalte im GfK
Consumer Panel und kreuzt die Ergebnisse mit den tatsächlichen Einkaufsdaten, um
möglichst genaue und repräsentative Informationen zu den aktuellen und relevanten
Themen zu erhalten. Die als Langzeit angelegte Erhebung liefert zudem spannende Daten
zu den aktuellen Entwicklungen und Trends.

Die Vion Food Group ist ein internationales Lebensmittelunternehmen mit
Produktionsstandorten in den Niederlanden, Deutschland und Belgien sowie
Vertriebsunterstützungs- und Repräsentanzbüros in 16 Ländern. 2021 hat Vion mit 12
000 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro erzielt. Täglich genießen über
100 Millionen Konsumenten das Fleisch von Vion.

Mais und Getreidepreise unter Druck

Die europäischen Weizenpreise geben weiter nach. Ein Grund ist die Verlängerung des Exportdeals. Dieser führt zu mehr Angebot an den Exportmärkten. Dazu kommen höhere Importe aus der Ukraine in die EU. Auch der zuletzt kräftig aufgewertete Euro drückt auf die Getreidepreise.

Die Getreidepreisesind im Novenber heftig geschwankt – sie sind unterm Strich aber um knapp 35 Euro gefallen – auf zuletzt 325 Euro je Tonne. Die Weizenpreise in den USA fielen am Montag im laufenden Handel auf ein Dreimonatstief. Grund war die Besorgnis über die Folgen der Corona-Proteste in China für die Getreidemärkte.

Die globalen Märkte, einschließlich Rohöl, Aktien und Getreide, fielen am Montag, als zahlreiche Proteste in China gegen strenge COVID-Beschränkungen eine Welle von Verkäufen aufgrund von Sorgen über die Folgen für die globale Wirtschaft auslösten.

Die EU hat die Schätzung für den Getreideexport 2022/23 auf 34,0 Millionen Tonnen gesenkt, gegenüber den 36,0 Millionen Tonnen, die vor einem Monat prognostiziert wurden. Ein Teil des nicht exportierten Weichweizens soll als Viehfutter verbraucht werden, sagt die Kommission.

is zum 21. November haben die Länder der Europäischen Union 14,2 Millionen Tonnen Weizen exportiert – im Vergleich zu 13,6 Millionen Tonnen im vorigen Jahr.

Die Maispreise sind stärker gefallen als die Weizenpreise. Bei starken Preisausschlägen ging es im November um insgesamt 45 Euro nach unten – auf aktuell nur noch 300 Euro je Tonne. Billige Lieferungen vom Schwarzen Meer erhöhen den Druck auf die Preise, sagten Analysten und Händler.

Russland verfügt immer noch über Instrumente, um die Ausfuhren künstlich einzuschränken, sagte der Minister für Infrastruktur der Ukraine, Oleksandr Kubrakov. „77 Schiffe warten in der Türkei auf eine Inspektion. Die Häfen von Groß-Odessa nutzen nur 50% ihrer Kapazität, die Getreidekosten steigen mit jeder neuen Erpressung aus Russland“, – sagte Kubrakov.

Die russischen Landwirte haben außerdem auf 17,7 Millionen Hektar Wintergetreide gepflanzt, verglichen mit 18,4 Millionen Hektar im Vorjahr, sagte die Beratungsfirma außerdem. ein Rückgang um 700.000 Hektar!

Vom Rest- zum Wertstoff: Potenziale der Bioökonomie​

Zunehmend in den Fokus rücken auch Reststoffe aus der Landwirtschaft, beispielsweise Getreidestroh, Waldrestholz oder Gülle. Die Vorteile der Verwendung solcher Stoffe liegen darin, dass diese derzeit vielfach zu günstigen Preisen verfügbar sind und nicht in Konkurrenz zu Nahrungs- oder Futtermitteln stehen. Auch in der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln entstehen Reststoffe wie etwa Molke, Rapspresskuchen, Algen-Restbiomasse oder Reststoffe aus der Stärkeproduktion. Auch Grüngut, Speiseöle und Fette, Lebensmittelabfälle, Altholz oder Rinde fallen in den Bereich.

Für die energetische und stoffliche Nutzung stehen laut biooekonomie.de zwischen 20 % und 30 % des insgesamt anfallenden Strohs zur Verfügung. Die Menge werde bislang aber nicht in diesem Umfang abgerufen. Neben der Nutzung in der Landwirtschaft eigne sich Stroh in der Verpackungs- und Baustoffindustrie, potenziell sei auch der Einsatz in Biogasanlagen oder für die Wärmegewinnung möglich. Stroh könne aber auch Ausgangsstoff für Plattformchemikalien in der Chemie- und Pharmaindustrie sein oder zu Kraftstoffen verarbeitet werden.

Beispiele gibt es in der Praxis bereits einige: So stellt der Spezialchemie-Konzern Clariant mit dem sogenannten sunliquid-Verfahren aus Stroh Cellulose-Ethanol her. In einer unter anderem vom Bund geförderten Anlage in Straubing sowie in einer kommerziellen Bioraffinerie in Rumänien wird die Lignocellulose aus dem Stroh in Zuckermoleküle zerlegt und dann zu Ethanol vergoren. Auf Stroh basiert ebenfalls der Zellstoff, den die Firma Essity in Mannheim fertigt. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Unternehmen BluCon Biotech gewinnt aus Stroh Milchsäure.

  • Das Hamburger Start-up Bio-Lutions verwendet Weizen-, Rapsstroh, Schilf oder Gemüsestängel als Faserquelle, um über ein mechanisches Verfahren Verpackungen daraus herzustellen. Im brandenburgischen Schwedt entstehe derzeit eine Produktionsstätte.
  • Das Unternehmen Landpack bietet Isolierverpackungen aus Stroh an. Diese eignen sich zum Beispiel für den Versand gekühlter Waren.
  • Grillkohle aus Maisspindeln: Das Start-up Kolbenglut vertreibt nachhaltige Grillkohle. Gründer ist ein Landwirt aus Bayern, der nach einer Nutzungsmöglichkeit für die Spindeln suchte.
  • Vom Feld wieder zurück auf den Acker geht es beim Projekt Ashes. Die Bagasse-Asche, ein Nebenprodukt der Ethanolherstellung aus Zuckerrohr, wird als Rohstoff verwendet, um Dünger herzustellen.
  • Ebenfalls Düngemittel entwickelt das Projekt Abc4Soil. Es verarbeitet mit Nährstoffen aus Gülle angereicherte Biokohle. Die Kohle entsteht dabei mittels thermochemischer Spaltung (Pyrolyse) von Agrarrückständen.
  • Im Forstsektor dreht sich bei der Reststoffnutzung vieles um Lignin, den Hauptbestandteil von Holz. Die Nutzungsmöglichkeiten reichen von Carbonfasern auf Ligninbasis bis hin zu Spezialchemikalien.
  • Aus Abfall wird Futtermittel: Im Projekt InProSol wird die Schwarze Soldatenfliege mit organischen Reststoffen gefüttert. Die Larven des Insekts sollen dann als proteinreiches Fischfutter dienen.
  • In ChicOpt planen die Forscher, aus Rüben und Wurzeln Chicorée und Radicchio Plattformchemikalien zu gewinnen, aus denen Kunststoffe entwickelt werden sollen.

Endlich – Schweinenotierung geht nach oben

Laut Österreichischer Schweinebörse konnte der Rückstau auf dem heimischen Markt
deutlich abgebaut werden, in einigen Regionen sogar zur Gänze. Mit etwa 97.000
Schlachtungen wurde in der Berichtswoche ein neuer Jahreshöchstwert erzielt. Während
die Nachfrage nach Verarbeitungsfleisch wie etwa Schultern und Bäuche mittlerweile den
Erwartungen des Fleischhandels entsprach, wartete die Schlachtbranche beim Absatz von
Frischfleisch noch auf eine Belebung.
Die Mastschweine-Notierung steigt um 5 Cent auf EUR 2,04 je kg für den Zeitraum 24. bis November.


Ferkelnotierung steigt
Der österreichische Ferkelmarkt war nach extrem schwierigen Monaten erstmals wieder in
allen Regionen vollständig geräumt. Angebot und Nachfrage standen sich ausgeglichen
gegenüber, der Trend ging aber Richtung knappe Versorgung.

In Deutschland ….

Infolge eines sich lebhafter entwickelnden besseren Fleischgeschäft steigt die Nachfrage nach Schlachtschweinen der neuen Schlachtwoche an, sagt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrem Wochenbericht. Die Preise legen sowohl im Fleischhandel als auch auf Erzeugerebene endlich zu.

Das sehen auch die Marktexperten der Interessengemeinschaft der Schweinhalter (ISN) so. Dort geht man davon aus, dass das vorweihnachtliche Geschäft im Fleischhandel für die aktuellen Impulse sorgt. Auf der anderen Seite stehen relativ niedrige fertige Schweine gegenüber.

Die Schlachtzahlen bewegten sich in den vergangen fünf Wochen gerade einmal bei durchschnittlich 760.000 Schweinen pro Woche. Vor Beginn der schweren Krise im Jahr 2019 erreichten die Schlachtzahlen zu dieser Jahreszeit regelmäßig die Marke von 1 Millionen Tieren.

Dennoch ist es noch ein langer Weg, bis zu „auskömmlichen“ Preisen. Trotz des Notierungsanstiegs sind die deutschen Schweinehalter weit von einer kostendeckenden Erzeugung entfernt, sagt die ISN.

Angesichts der hohen Futter- und Energiekosten müsste der Schweinepreis Richtung 2,50 Euro/kg SG laufen, damit Ferkelerzeuger und Mäster ihre Kosten decken können, haben die ISN-Experten ausgerechnet.

Nicht nur Fußball in Mexiko – Hohe Inflation: Mexiko öffnet Grenzen für Rind- und Schweinefleisch

Wie die Regierung in Buenos Aires jetzt mitteilte, hat die zuständige Behörde in Mexiko insgesamt 22 argentinischen Unternehmen die Genehmigung zur Rindfleischlieferung erteilt. Damit endet das seit 2001 in Mexiko bestehende Importverbot für argentinisches Rindfleisch. Dieses war damals wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Argentinien aufgestellt worden. Der Verhandlungsprozess zwischen den beiden Ländern zur Wiedereröffnung des Marktes war bereits vor acht Jahren aufgenommen worden.

Das brasilianische Landwirtschaftsministerium teilte in der vergangenen Woche auch mit, dass Mexiko seinen Markt auch für brasilianisches Schweinefleisch öffnen werde. Damit werde es Brasilien möglich, „einen noch größeren Beitrag zur Bekämpfung der Inflation und zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit in Mexiko zu leisten“. Allerdings bezieht sich die Genehmigung ausschließlich auf Importe aus dem brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina. Denn dieser gilt als frei von MKS ohne Impfung.

Der brasilianische Verband für tierisches Protein (ABPA) feierte die Nachricht dennoch. Seinen Berechnungen zufolge beliefen sich die Schweinefleischimporte Mexikos in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres auf insgesamt 924.200 t; das waren 4,5 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Mexiko sei eines der wichtigsten Zielländer für Schweinefleischexporte.

In Mexiko sind Lebensmittel in diesem Herbst im Durchschnitt ungefähr 14 % teurer als vor einem Jahr. Vor diesem Hintergrund hatte die Staatsregierung bereits zuvor versucht, den Import von Nahrungs- und Futtermitteln sowie Gütern des täglichen Bedarfs anzukurbeln. Beispielsweise fielen im Oktober die Einfuhrzölle für mehrere Güter, darunter für Futtermais und Toilettenpapier.

Energieunabhängig werden – mit Mist in Dänemark – in Österreich fast tot

Dänemarks Energienetz hat den weltweit größten Anteil an Biogas. Schon bald könnte das Land ausgerechnet dank seiner Kühe und Schweine klimaneutral und unabhängig von Gasimporten sein.

Kühe von Peter Høj auf der dänischen Insel Fünen kauen und verdauen – auch für Dänemarks Energiewende. Sein Großvater hat hier in den 1930er Jahren den Milchbetrieb aufgebaut. Heute macht Enkel Peter nicht nur die Milch der Kühe zu Geld, sondern auch das, was hinten rauskommt: Er verkauft Gülle an eine Biogasanlage. „Die Zusammenarbeit mit der Biogasanlage hat vor etwa fünf bis sieben Jahren begonnen“, erzählt der Landwirt. „Die Initiative kam von den Landwirten hier in der Region und der Kommune. Wir haben uns zusammengesetzt. Mit dem Ergebnis, dass sich sehr viele Landwirte an einer gemeinsamen Anlage beteiligen wollten.“

Christian Blenker

Christian BlenkerARD-Studio Stockholm

Damals war klar: Es lohnt sich, denn schon 2012 hatte die dänische Regierung beschlossen, die Produktion von Biogas zu subventionieren. Und so kommt einmal in der Woche ein großer Tanklaster bei Høj vorbei. 38.000 Liter Gülle werden in wenigen Minuten in den Tank gesaugt. Der Landwirt verdient so im Jahr 6000 Euro. Steigt der Gaspreis, bekommt er noch einmal einen Aufschlag. Und das, obwohl er seine wertvolle Gülle eigentlich nur verleiht: „Man kann sagen, dass die Biogasanlage eine Zwischenstation zwischen meinem Stall und meinem Gülle-Lager ist“, erklärt Høj. „Denn ich bekomme sie später wieder in meinen Tank zurück.“ 

Dänemark nutzt Biogas zur Deckung seines Gasbedarfs für die Energiewende

Christian Blenker, ARD Stockholm, Europamagazin

Jetzt fährt der LKW seine Ladung in eine Biogasanlage: In hochhaushohen Tanks werden Gülle, Mist, aber auch Essensreste verarbeitet. Aus dem Schlamm entstehen Gase – insbesondere Methan. Das wird von den Betreibern direkt vor Ort durch eine eigene Leitung in das dänische Gasnetz eingespeist, erklärt Lars Kapersen vom Betreiber Nature Energy: „Wir produzieren grünes Gas im großen Stil. Mit so einer Anlage können wir 20.000 Haushalte versorgen, allein mit der Energie, die wir aus Abfall gewinnen. Man muss also in großen Dimensionen denken.  

Schon jetzt liegt der Biogasanteil am Gesamtmarkt bei 40 Prozent. In zehn Jahren soll er den kompletten Gasbedarf abdecken. Dieses Ziel ist Teil des ehrgeizigen dänischen Klimaplans: Bis 2050 will das Land klimaneutral sein und vollständig auf fossile Energieträger verzichten. Schon heute wird das Gas zur Stromerzeugung oder zum Heizen genutzt.

Ein Tanklastzug holt die Gülle von Peter Højs Milchviehbetrieb ab. | ARD-Studio Stockholm

Peter Højs Milchviehbetrieb verdient auch mit den Abfallprodukten der Tiere Geld. Bild: ARD-Studio Stockholm

„Notwendig, dass wir etwas tun“

Zum Beispiel in Odense, Dänemarks drittgrößter Stadt. An der süddänischen Uni sind Energieexperten wie Henrik Wenzel optimistisch, dass die Energiewende gelingen kann. „Wir setzen in Dänemark auf Solar- und viel auf Windkraft“, sagt er. „Aber wie gewinnen wir Strom, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst? Die Antwort: Gasturbinen, die mit Biogas betrieben werden. Sie sind günstig und lassen sich schnell an- und abschalten.“   

Auf dem Hof von Peter Høj ist der Tanklaster mittlerweile zurückgekommen. Diesmal bringt er die vergorene Gülle von der Biogasanlage zurück, mit der der Bauer nun klimaneutral düngen kann. Denn nach dem Prozess in der Anlage enthält die Gülle kein Kohlendioxid mehr. 

Der Biogas-Kreislauf hat für Bauer Høj viele Vorteile. „In Zukunft werden unsere Produkte daran gemessen, welche Auswirkungen sie für das Klima haben“, sagt er. „Es ist also notwendig, dass wir etwas tun – nicht nur für unser Gewissen der Natur gegenüber, sondern auch, um künftig Produkte zu verkaufen.“ Kein Land produziere mehr Biogas als Dänemark, sagt Høj mit einem gewissen Stolz. Andere Länder könnten also noch einiges von Dänemark lernen.  

Christian Blenker, ARD Stockholm,

Der Bedarf an Milch, Fleisch und Gemüse sank 2022 besonders stark

Gleichermaßen wie die Preise steigen auch die Einkäufe in Aktion. Bald ein Drittel der Ausgaben in den RollAMA-Kategorien entfallen auf Aktionsprodukte.

Aktuelle Herausforderungen für die heimischen Haushalte äußern sich auch in einem geänderten Einkaufsverhalten bei Lebensmitteln, wie aktuelle RollAMA-Daten für die ersten drei Quartale 2022 zeigen.

Laut den Ergebnissen sind die Haushaltsausgaben um knapp 1% auf das Niveau von 2019 gefallen. Auch die Einkaufsfrequenz aufgrund von Preiserhöhungen, mehr Urlauben etc. ist rückläufig. Gleichzeitig haben sich in dem untersuchten Zeitraum die Preise für RollAMA-Frischeprodukte um 13% erhöht, während der Anteil bei Biofleisch leicht gestiegen ist. Stabil waren jedoch die Einkäufe bei Butter und jeder dritte Euro wurde für Aktionen ausgegeben.

Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing im Detail mitteilt, fielen die Haushaltsausgaben für die RollAMA-Warengruppen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) von Jänner bis September 2022 um knapp 1% gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr, die Mengen um 9%. Gegenüber 2019 wurde um 13% mehr ausgegeben, die Einkaufsmengen im LEH sind auf das damalige Niveau gefallen. Im Vergleich zu den Diskontern verlieren die anderen Händler Marktanteile.

Preiserhöhungen auf der anderen Seite führten zu rückläufigen Einkaufsfrequenzen. Gleichzeitig stagnieren die Mengen pro Einkauf. Der Bedarf an Milch, Fleisch und Gemüse sank laut AMA-Marketing in den ersten drei Quartalen besonders stark. Trotz höherer Preise konnten nur in wenigen Warengruppen wie Butter und Eier Umsatzzuwächse erzielt werden.

Die Preissteigerungen für die RollAMA-Frischeprodukte lagen im September bei 12,8%, also über der allgemeinen Inflationsrate von 10,7%. Der heurige Höchststand zeigte sich im August mit über 15%. Die höchsten Ausschläge sind bei Butter, Milch, Käse und Eiern im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Wesentlich geringer als bei Fleisch (+ 16%) fallen die Preiserhöhungen für Wurst und Schinken aus (+ 7%).

Der Anteil der Ausgaben für Bioprodukte im LEH erreichte in den ersten drei Quartalen einen Höchstwert von 12%. Im Verlauf der Monate Juli 2021 bis September 2022 ging der Anteil mit starken Preissteigerungen etwas zurück und fiel im September auf insgesamt 10%. Bei Obst und Gemüse ist die Bionachfrage ungebrochen, während sie bei Eiern sinkt, wohl auch weil es immer mehr Angebot an etwas günstigeren Tierwohleiern aus konventioneller Landwirtschaft gibt. Steigende Anteile bei Biofleisch zeigen, dass vielen Konsumentinnen und Konsumenten Tierwohl ein wichtiges Anliegen ist, so die AMA-Marketing.

Trotz massiver Preissteigerungen bei Butter auf im Schnitt 9,90 Euro pro kg im September und nur wenig Bewegung bei Margarine bleiben die Österreicher ihrem Butterbrot treu. 63% der Käufe in dieser Kategorie entfallen auf das Produkt rein tierischen Ursprungs, 27% auf seinen pflanzlichen Vertreter. Leichte Zuwächse gibt es bei den Mischfetten mit tierischen und pflanzlichen Zutaten. Gleichermaßen wie die Preise steigen auch die Einkäufe in Aktion. Bald ein Drittel der Ausgaben in den RollAMA-Kategorien entfallen auf Aktionsprodukte. Butter und Fleisch bleiben die Kategorien mit den höchsten und steigenden Aktionsanteilen.

So wie immer scheitert der Umbau auf Tierwohl in Deutschland- ABL fordert Umsetzung des Borchert-Plans

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat sich anlässlich der EuroTier für eine bäuerliche, zukunftsfähige und klimagerechte Landwirtschaft ausgesprochen. Den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung, der demnächst im Bundesrat verabschiedet werden soll, lehnte der AbL-Vorsitzende Martin Schulz in diesem Zusammenhang als völlig unzureichend ab.

Der Entwurf müsse dringend um weitere Tierwohlkriterien und ein klares Finanzierungskonzept ergänzt werden, argumentierte Schulz. In der Haltungsstufe 3 „Freiluftstall“ fehle es an Klarheit und Übersichtlichkeit, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher die Kriterien in den Stufen überhaupt nachvollziehen können.

In der Stufe 4 „Auslauf/Freiland“ müsse zudem das Tierwohl noch deutlich erhöht werden. Der intakte Ringelschwanz gehöre als Tierwohlkriterium in den oberen Haltungsstufen eindeutig dazu. Deshalb sei es dringend erforderlich, auch die Sauenhaltung mit einzubeziehen.

Zur Tierhaltungskennzeichnung gehöre außerdem ein langfristiges Finanzierungskonzept dazu, das auch die entstehenden Mehrkosten über einen längeren Zeitraum zu einem Großteil ausgleicht. Erst durch Planungssicherheit und eine wirtschaftliche Perspektive würden für die tierhaltenden Betriebe geeignete Bedingungen geschaffen, Klimaschutz und Tierwohl auf ihren Höfen umzusetzen.

Von den für die kommenden vier Jahre versprochenen 1 Mrd. € für den Umbau der Tierhaltung sind jetzt im Haushalt 2023 zunächst nur 150 Mio. € vorgesehen. Die Koalition hat sie in der Nacht aufgeteilt in 100 Mio. € für die Investitionsförderung in den Stallbau und 50 Mio. € für die Förderung von höheren laufenden Kosten, die bei der Umstellung auf höhere Haltungsstufen anfallen.

Kritik an der Umschichtung und dem geringen Mittelansatz für den Umbau der Tierhaltung kommt hingegen aus der Unionsfraktion im Bundestag. „Die jetzt schon unzureichend geplanten Mittel für den Stallumbau von 150 Mio. € sollen nicht nur für Investitionen in den Ställen genutzt werden, sondern auch für laufende Kosten zur Verfügung stehen.

Damit ist das Projekt Tierwohl durch Stallmodernisierung zum Scheitern verurteilt“, sagte der CDU-Abgeordnete Josef Rief, der als Berichterstatter für den Haushalt des BMEL zuständig ist. Um die ca. 13 Mio. Schweinemastplätze in Deutschland umzubauen, würden 10 Mrd. € benötigt, so Rief. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir bliebe damit weit hinter den Ergebnissen der Borchert-Kommission zurück.

Messe agraria 2022

Neueste Trends am Acker und Tierhaltung stehen im Fokus

Die klimatischen Veränderungen und steigenden Energiepreise stellen die Landwirtschaft vor immense Herausforderungen. Damit sind die Themen auf der agraria schon größtenteils vorgegeben“, erklärt Messedirektor Robert Schneider.

Im Mittelpunkt der vier Ausstellungstage vom 23. bis 26. November 2022 stehen die Themen Ackerbau, Grünland, Innenwirtschaft bzw. Tierhaltung, Forstwirtschaft sowie die dazugehörige Wärmeenergiegewinnung.

Das Besondere der agraria 2022 ist zudem auch die Menge an präsentierten Neuheiten und Österreich-Premieren. . Weiters werden in Wels auch wieder die eingereichten Innovationen der Hersteller prämiert.

Im Ackerbau dreht sich alles um alternative Bodenbewirtschaftungskonzepte und die Digitalisierung. Der Ackerbau besetzt 2022 auch thematisch den größten Teil der Messefläche. Ein Ausstellungsschwerpunkt wird die Hacktechnik sein. Sie erlebt derzeit eine Renaissance. Viele Aussteller präsentieren dazu ihre Lösungen – von der einfachen mechanischen Hacke bis hin zu hochmodernen, automatisiert geführten Lösungen. Die Digitalisierungslösungen im Ackerbau dürfen dabei nicht fehlen: Dazu zeigt die Innovation Farm in der Halle 2 die neuesten Trends und gibt Einblick, welche Systeme und Konzepte praxistauglich sind.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die moderne Grünlandbewirtschaftung. Gezeigt wird Technik, um das Ertragspotenzial hochzuhalten, und Futterverschmutzung bzw. Bröckelverluste zu vermeiden. Dabei spielt auch die Digitalisierung eine wesentliche Rolle.

Smart Farming ist auch im Grünland mittlerweile angekommen. Das betrifft Daten- und Fuhrparkmanagement, Dünger- und Ertragskartierung ebenso wie teilflächenspezifische Grünlandnachsaat. Neben der umfangreichen Beratungsleistung auf der Messe wird es ein breites Angebot an ausgestellter Technik im Grünlandbereich mit vielen neuen Innovationen geben. Auch beraten Aussteller aus den Bereichen Saatgut und Düngung sowie Berater der Landwirtschaftskammer OÖ, wie man künftig trotz zunehmender Trockenperioden das Grünlandpotenzial maximal nutzen kann.

Unter dem Motto „Bauernhof der Zukunft“ wird zudem die „Innovation Farm“, ein einzigartiger Zusammenschluss aus Forschung, Entwicklung und Praxis, in der Halle 2 einen Einblick in den derzeitigen, praxistauglichen Stand neuer Technologien geben.

In der Tierhaltung stehen neben modernen Haltungskonzepten, Stallungs- und Luftoptimierungslösungen das automatisierte Fütterungs- und Stallmanagement im Mittelpunkt. In der Milchviehwirtschaft sind Tierüberwachungskonzepte, automatisierte Lösungen in der Fütterung und Entmistung, aber auch die Melkrobotik wesentliche Schwerpunkte auf der Messe. Zudem zeigen viele Aussteller moderne Stallkonzepte, die den künftigen Tierwohlstandards gerecht werden.

Für Schweinehalter geben Verbände und Landwirtschaftskammer Tipps und Empfehlungen für zukünftige, wirtschaftliche Strategien. Zudem präsentieren Stalleinrichter aktuelle Lösungen in der Haltung. Die Bereiche Geflügel, Schafe und Ziegen kommen dabei ebenfalls nicht zu kurz. Hier sind die jeweiligen Verbände mit ihrer Beratungsleistung bestens vertreten.

Der Wald als Energielieferant und Einnahmequelle gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung. Darum fällt auch das Ausstellungsangebot dementsprechend groß aus. Dazu zählen auch Heizanlagen mit Hackgut, die sowohl Stall, Wohnhaus als auch Trocknungsanlagen für Erntegüter versorgen können.

Ferkelhandel im Umbruch: Das sind die Händler in Deutschland und Österreich

Wer handelt eigentlich in Deutschland die Ferkel? Das wollte Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW wissen und brachte interessante Zahlen zusammen.

Früher dominierten regionale Händler das Ferkelgeschäft. Doch das Ungleichgewicht zwischen Ferkelerzeugung und Mast in vielen Regionen hat die Strukturen im Handel nachhaltig verändert. Eine neu von Dr. Frank Greshake erstellte Übersicht zeigt, dass große Händler mit einer Million und mehr Ferkeln mittlerweile das Geschäft beherrschen.

Die Gruppengrößen liegen demnach heute zwischen 100 und 600 Ferkeln im bäuerlichen Ferkelerzeugerbetrieb und zwischen 500 und 3 000 Ferkeln in den oft ostdeutschen Großanlagen. Die 8 kg-Ferkelvermarktung spielt bei den meisten Händlern mit weniger als 5 % Anteil nur noch eine untergeordnete Rolle. Ausnahme sind die Viehzentrale Südwest und die VVG Münsterland mit Anteilen von 20 % und mehr.

Durch den Abbau der Schweinehaltung verändert sich vor allem im Süden der Ferkelhandel. Das „Ländle“ ist beispielsweise in kurzer Zeit von einem Ferkelexporteur zu einem Importeur geworden. Für Bayern gilt das schon lange. Trotz der bedeutsamen Regionalprogramme im Bereich der Mastschweine „importiert“ der Süden zunehmend Ferkel – nicht aus dem Ausland, aber z. B. aus Ostdeutschland.

Viele süddeutsche Mäster suchen für ihre stallweisen Rein-Raus-Verfahren Partien zwischen 400 und 2.000 Ferkel. Vor allem große norddeutsche Ferkelvermarkter bauen nun feste Kundenbeziehungen auf.

Im inländischen Ferkelhandel haben Erzeugergemeinschaften und Genos­senschaften mit etwa 60 % Anteil die Oberhand. Mit den Fusionen nimmt die Bedeutung regionaler Notierungen ab. Die meisten EZG beteiligen sich an der Ferkelnotierung der VEZG und liefern mit der Tendenz für die neue Woche eine wichtige Orientierung. Teilweise liefert der private Handel nachlaufend Stückzahlen und Preis.

Fa.Venneker Nordkirchen 2,600000 Mil.

Westfleisch SCE Münster 1,700000 Mil.

RVG Werne 1,600000 Mil.

Und bei uns in Östereich Fa. Stelzl Kleinklein …….. ? und dann VLV, Gut Streidorf , Styriabrid und so weiter.

Beyond Meat und Oatly – vegane Superstars sind in schwerer Krise

Die einstigen Superstars der veganen Ernährung müssen Federn lassen. Wirtschaftlich gesehen. Beyond Meat büßte 2022 rund 85 % an Börsenwert ein und Oatly schrumpfte um 80 %. Und die Aussichten sind keineswegs besser. Entlassungen und Einsparungen sind Programm – auch wenn Beyond Meat in Deutschland sein Angebot bei Rewe ausbauen will.

Beyond Meat Chef Ethan Brown sprach einmal davon, die Welt zu verändern. Doch für beide Unternehmen scheint es jetzt ganz andere Herausforderungen zu geben. Vor allem das veränderte Kaufverhalten bei explodierenden Verbraucherpreisen erweist sich für die vergleichsweise teuren vergangen Produkte als großes Dilemma. Sinkende Umsätze, hohe Verluste und entlassene Mitarbeiter sprechen eine eindeutige Sprache.

Die aktuellen Börsenkurse spiegeln diese Krise wider. Als Gründe für die Krise führt Beyond Meat eine Reihe von Ursachen an, darunter die hohe Inflation, steigende Zinsen, zunehmende Besorgnis über eine Rezession, Covid, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und der Krieg in der Ukraine.

Ähnlich verhält es sich bei Oatly, dessen Kurse im November ebenfalls auf ein neues Tief abstürzten. Der börsennotierte Marktführer für Milchalternativen senkte seine Umsatzprognose, weil er Schwierigkeiten hatte, „neue Verbraucher von Milchprodukten für pflanzliche Milch zu gewinnen“.

Dies ist nicht nur für diese beiden Unternehmen, sondern für einen Großteil der veganen Ersatzprodukte ein besorgniserregender Trend. Diese Produkte werden in der Regel mit einem Preisaufschlag gegenüber konventionellen Fleisch- und Milchprodukten verkauft. Bei angespannten Lebenshaltungskosten ist dies aber offenbar ein Problem.

Toni Petersson, Chef von Oatly, ist jedoch überzeugt, dass die hohe Inflation kein Grund für anhaltend sinkenden Umsätze ist, und sagte Analysten, dass die Nachfrage nach pflanzlicher Milch trotz des zunehmenden Kostendrucks wachsen wird.

„Hier geht es nicht um die Nachfrage, hier geht es um das Wachstumstempo und darum, wie schnell Sie neue Verbraucher für den Bereich gewinnen können“, sagte er.

In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen wird Belastbarkeit solcher Aussagen aber schnell auf die Probe gestellt. Zumindest Beyond Meat scheint sich des Problems bewusst zu sein. Das Unternehmen hat vor, seine Preise in ganz Europa zu senken und bietet außerdem seinen Flaggschiff-Burger künftig in 1.600 REWE-Märkten an.

Wer von beiden Unternehmen besser über die Runden kommt, wird in den kommenden Monaten sicherlich bis an die Grenzen getestet.

EuroTier 2022: Planbare Rahmenbedingungen für Tierhaltung in Deutschland notwendig sonst leere Fleischregale

Bei mehreren Veranstaltungen im Rahmen der diesjährigen EuroTier in Hannover betonten verschiedene Referenten, dass der aktuelle politische Stillstand bei der Festlegung von Rahmenbedingungen für die Tierhaltung in Deutschland dringend aufgelöst werden muss. Die Wettbewerbsfähigkeit der Tierhaltungsbetriebe muss dringend wieder hergestellt werden.

Planbare Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft – insbesondere für die Tierhalter – mahnte laut Agra Europe unter anderem der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, an. Das Innovationssystem in unserem Sektor ist so stark und leistungsfähig, dass es die passenden Antworten auf die Fragen liefert, die die Gesellschaft berechtigterweise an die Tierhaltung stellt. Veränderung unter Druck muss aber planbar unterstützt werden, betonte Paetow auf einer Veranstaltung zur Verleihung der Innovation Awards im Rahmen der EuroTier.

Paetow: Schweinehalter sind bereits in Vorleistung gegangen

Paetow kritisierte, dass weder die zukunftsorientierten und vor allem gesellschaftlich breit abgestimmten Vorschläge der Borchert-Kommission noch die Rahmenbedingungen für eine verlässliche Investition in nachhaltige Zukunftstechnologien auf die Spur gesetzt worden seien. Das sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Tierhaltungsbetriebe ein Desaster. Es lägen gute Konzepte auf dem Tisch, und große Teile der Schweinehaltungsbranche seien bereits in Vorleistung gegangen und hätten in einen modernen Stallbau oder Stallumbau investiert.

Köckler fordert Leitplanken für zukunftsfähige Nutztierhaltung

Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG, unterstrich laut AgE bei einer Pressekonferenz: Wir erleben zurzeit eine politische Zeitenwende. Die Rahmenbedingungen mit dem Ukraine-Krieg und seine Folgen für die Agrar- und Energiemärkte, die vielfältigen Kostensteigerungen sowie die angespannte Lage bei Lieferketten und Logistik seien fordernd und prägten eine Phase der Knappheit. Dies alles zeigt, welch hohen Stellenwert die Versorgungs- und Ernährungssicherheit in Deutschland und auf der Welt hat, die eine ähnliche Relevanz wie diejenige für die Energieversorgung oder die Sicherheit besitzt, so Köckler.

Null Ahnung

Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über den Schutz der Tiere
(Tierschutzgesetz-TSchG) BGBl. I Nr. 118/2004, zuletzt geändert durch das
Bundesgesetz BGBl. I Nr. 86/2018, geändert wird

Die Bundesarbeitskammer (BAK) bedankt sich für die Übermittlung des Entwurfs und nimmt
dazu wie folgt Stellung:

Ziel des Tierschutzgesetzes (TSchG) nach § 1 ist der Schutz des Lebens und des
Wohlbefindens der Tiere aus der besonderen Verantwortung des Menschen für das Tier als
Mitgeschöpf. Für immer mehr Menschen sind gesetzliche Regelungen, die das Wohlbefinden
von Tieren garantieren, von großer Wichtigkeit. Das zeigen alle Umfragen der letzten Jahre.
Der Gesetzgeber hat daher aus mehreren Gründen eine besonders große Verantwortung.
Dieser Verantwortung und dem in § 1 selbst gesteckten Ziel wird der Entwurf leider
keineswegs gerecht.
Zeitgleich mit der Begutachtung zu dieser Novelle wurde der Entwurf zur verpflichtenden
Herkunftskennzeichnung von tierischen Lebensmitteln veröffentlicht. Viele Konsument:innen
nehmen an, dass tierische Produkte mit der Herkunftskennzeichnung „Österreich“ strengeren
Bestimmungen unterliegen würden. Im vorliegenden Entwurf und in der damit in Verbindung
stehenden Tierhaltungsverordnung (THVO), siehe hierzu ebenso die BAK Stellungnahme
vom 30.05.2022, fehlen jedoch Regelungen, die besonders problematische Haltungsformen
und Praktiken verbieten.
In manchen Punkten – wie beim Schwanzkupieren und bei der betäubungslosen Kastration –
bleiben die gesetzlichen Bestimmungen in der THVO unter dem Niveau anderer
Mitgliedstaaten. Auch wenn es im Tierschutzgesetz in erster Linie um das Wohlbefinden der
Tiere geht, so muss doch betont werden, dass eine gesetzliche Festlegung der
Mindeststandards für die Tierhaltung von Nutztieren in Österreich eine weitreichende
wirtschaftliche Bedeutung hat. Relevante Handelsketten in Deutschland haben bereits
klargestellt, dass sie Fleisch aus jenen Haltungsformen, wie sie auch durch den vorliegenden
Entwurf noch immer erlaubt sein werden, nicht mehr abnehmen. Das könnte dazu führen,
dass Fleisch und Milch von Tieren aus besseren Haltungsformen von Österreich nach
Deutschland exportiert werden und jene Produkte, für die lediglich der Mindeststandard erfüllt
ist, mit der Herkunft „Österreich“ für die heimischen Konsument:innen übrigbleiben.
Für den vorliegenden Entwurf des TSchG sowie für den zeitgleich versendeten Entwurf zur
THVO sieht die BAK daher einen deutlichen Nachbesserungsbedarf.
Zusammenfassend darf festgehalten werden, dass die Mindeststandards für die Haltung von
Schweinen und Rindern im TSchG und in der THVO nicht geeignet sind, um den Tieren
ausreichend Schutz zu bieten, wie dies in § 1 vorgesehen ist. Haltungsformen wie die
Anbindehaltung und die Haltung auf Vollspaltenböden für Schweine und Mastrinder sowie die
nicht vorgeschriebene Weidehaltung für Rinder sind ethisch nicht mehr zu rechtfertigen und
entsprechen auch nicht den Wünschen der Mehrheit der Konsument:innen. Es ist weiters mit
einem wirtschaftlichen Schaden zu rechnen, falls derartige Haltungsformen nicht verboten
werden, da in absehbarer Zeit Produkte aus diesen Haltungsformen keine Abnehmer:innen
mehr finden werden.
Explizit zu begrüßen sind alle Verbesserungen, die mehr Tierschutz ermöglichen, was
mehrheitlich den Bereich der Heimtiere betrifft, auf die jedoch in der Stellungnahme nur
teilweise eingegangen wird. Positiv zu sehen ist die Tatsache, dass in einigen Bereichen
Beschlüsse des Tierschutzrates aufgegriffen und umgesetzt werden.
Zu den wesentlichen Bestimmungen des geplanten Entwurfs:
Der Entwurf sieht im Wesentlichen vor:
• Kein Ende der Vollspaltenböden für Schweine und Rinder
• Kein Ende der Anbindehaltung für Rinder
• Verbesserungen bei den Themen Qualzucht und Kükenschreddern
Zu § 6 Abs 2a und 2c:
Das geplante Verbot des Schredderns von lebendigen Küken stellt eine wichtige
Verbesserung im Tierschutz dar. Das Töten lebensfähiger Küken zur Futtergewinnung und
der diesbezüglich zuführende Nachweis der Brüterei gegenüber der
Bezirksverwaltungsbehörde sollte klarer definiert werden. Auch das Verbot des Schlachtens
von Säugetieren, die sich „offensichtlich“ im letzten Drittel der Trächtigkeit befinden, ist zu
begrüßen, wobei allerdings das Wort „offensichtlich“ gestrichen werden sollte.
Zu § 16 Abs 4:
Die Anbindehaltung von Rindern war bereits vor dem Zustandekommen des
Bundestierschutzgesetzes im Jahr 2005 äußerst umstritten. Anbindehaltung bei Rindern
bedeutet, dass die Rinder im Stall mit einer kurzen Kette fixiert sind, die lediglich das
Aufstehen, Fressen und Hinlegen ermöglicht.

Bei der dauernden Anbindehaltung handelt es sich um eine Haltungsform, die den Rindern
ganzjährig und meist lebenslang keinerlei Bewegungsmöglichkeit, mit Ausnahme des Stehens
und Liegens, erlaubt. Die Anbindehaltung widerspricht eindeutig den allgemeinen
Haltungsbestimmungen nach dem TSchG in § 16 Abs 1: Die Bewegungsfreiheit eines Tieres
darf nicht so eingeschränkt sein, dass dem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt
werden oder es in schwere Angst versetzt wird und Abs 2: Das Tier muss über einen Platz
verfügen, der seinen physiologischen und ethologischen Bedürfnissen angemessen ist.
Eigentlich besteht bereits seit 2005 ein gesetzliches Verbot der ständigen Anbindehaltung,
das jedoch bisher durch eine großzügige Ausnahmeregelung für die betroffenen Rinder
praktisch 365 Tage und Nächte im Jahr keinerlei Bewegungsmöglichkeit und Sozialverhalten
bedeutete.
In der vorliegenden Novelle werden nunmehr diese Ausnahmeregelungen für die ganzjährige
Anbindehaltung, jedoch erst – wie in Ziffer 32 festgehalten – ab dem Jahr 2030, gestrichen
und für mindestens 90 Tage geeignete Bewegungsmöglichkeiten, geeigneter Auslauf oder
Weidegang vorgeschrieben. Das bedeutet, dass Rinder in dauernder also ganzjähriger
Anbindehaltung noch weitere sieben Jahre lang keinerlei Bewegungsmöglichkeiten haben
werden. Danach sind sie weiterhin 275 Tage pro Jahr im Stall angebunden und auch an den
90 Tagen, an denen sie nicht durchgehend angebunden sein dürfen, müssen sie nicht
zwingend ins Freie gelassen werden.
Zudem ist unklar, wie diese Bewegungsmöglichkeit tatsächlich kontrolliert werden kann. Auch
wenn die Streichung der Ausnahmen für die dauernde, also ganzjährige Anbindehaltung, eine
überaus notwendige Verbesserung darstellt, so ist diese Anbindehaltung doch noch immer
eine Haltungsform, die weder dem Bewegungsbedarf oder dem Sozialverhalten der Rinder
entspricht, noch die Erwartungen der Konsument:innen erfüllt.
Milch und Fleischwerbung wird oftmals mit schönen Bildern auf der Wiese beworben. Auf den
Milchpackungen selbst ist niemals die Anbindehaltung abgebildet, sondern meist die Kuh auf
der grünen Weise. Wenn Produkte von Rindern stammen, die jedoch niemals auf Weiden
grasen, sollten diese Aufmachungen auch verboten werden, da sie sonst zur Irreführung
geeignet wären. Eine eindeutige und verständliche Kennzeichnung der Haltungsformen wäre
dringend notwendig, um den Konsument:innen tatsächlich die Wahlmöglichkeit zu geben.
Darüber hinaus sollte die dauerhafte Anbindehaltung unverzüglich und nicht erst ab dem Jahr
2030 abgeschafft werden, wie dies eigentlich seit 2005 im Gesetz vorgesehen war. Ziel muss
allerdings auch sein, die Anbindehaltung generell abzuschaffen, ein sofortiges Verbot des
Neubaus von Anbindstallungen festzuschreiben und zwingend vorzuschreiben, dass
insbesondere Kühe einen Zugang zur Weide haben müssen.
Zudem ist zu erwähnen, dass Milch- und Fleischprodukte aus Österreich von Rindern, deren
Haltungsbedingungen lediglich den Mindeststandards des TSchG entsprechen, ab dem Jahr
2030 Absatzschwierigkeiten in Deutschland zu erwarten haben, da sie nicht den
Anforderungen großer Handelsketten entsprechen. Es sollte nicht sein, dass Produkte mit

höheren Standards exportiert werden und jene mit den Mindeststandards nach dem TSchG
den österreichischen Konsument:innen mit der Herkunftskennzeichnung „Österreich“ verkauft
werden, ohne dass die Haltungsform in leicht verständlicher Form erkennbar ist. Es ist
anzunehmen, dass viele Konsument:innen Milch von Kühen in Anbindehaltung bzw ohne
Weidehaltung nicht kaufen würden, sofern sie transparent darüber informiert wären. Eine klare
Verbraucher:inneninformation ist dringend geboten.
Zu § 44 Abs 29:
Die Haltung von Schweinen und Rindern in Österreich auf Beton-Vollspaltenböden wird mit
dem vorliegenden Entwurf nicht verboten, sondern weiterhin auf unbestimmte Zeit legalisiert
und dies obwohl in Österreich seit Jahren alle Umfragen ergeben, dass diese Haltungsformen
abgelehnt werden. Laut einer neuen Umfrage von Vier Pfoten sind 91 % der österreichischen
Bevölkerung für ein Verbot der berüchtigten Vollspaltenböden, auf dem ein großer Teil der
Schweine und der Mastrinder stehen. Zudem widerspricht diese Haltungsform auch den
Grundsätzen des TSchG nach § 1 und § 16 Abs 1 und 2.
Das in § 44 Abs 29 angeführte Gemeinschaftsprojekt des Gesundheits- und
Landwirtschaftsministeriums zur Evaluierung der Haltungssysteme im Bereich der Buchten
und Bodengestaltung bei der Haltung von Schweinen stellt eine unbefriedigende
Verschiebung einer von der Mehrheit der Konsument:innen gewünschten Abschaffung von
unstrukturierten Beton-Vollspaltenböden dar. Erfahrungen über bessere Haltungssysteme
sollten bereits reichlich, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis, im In- und im
Ausland vorhanden sein.
Zudem fehlt hier vor allem ein überschaubarer Zeitrahmen für das Verbot der
Vollspaltenhaltung, die Beiziehung von Tierschutzorganisationen und eine klare
Kennzeichnung von Produkten. Für Fleisch sollte zur besseren Transparenz für
Konsument:innen im Zuge der Umsetzung der ebenfalls in Begutachtung befindlichen
Verordnung zur österreichischen Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern in
verarbeiteten Produkten und in der Gemeinschaftsverpflegung nicht nur die Herkunft, sondern
jedenfalls auch die Haltungsform gekennzeichnet werden. Produkte von Tieren, die auf
Vollspaltenböden gehalten wurden, sollten auch eindeutig und klar verständlich als solche
gekennzeichnet werden.
Wie bereits zur Problematik der Anbindehaltung in § 16 Abs 4 angeführten höheren
Anforderungen an die Tierhaltung bestimmter Handelsunternehmen in Deutschland besteht
auch hier das Problem, dass diese Fleischprodukte aus Österreich, deren
Haltungsbedingungen lediglich den Mindeststandards nach dem TSchG bzw der THVO
entsprechen, ab dem Jahr 2030 Absatzschwierigkeiten in Deutschland haben werden. Es
sollte nicht sein, dass Produkte mit höheren Standards exportiert werden und jene mit den
Mindeststandards nach dem TSchG den österreichischen Konsument:innen mit der
Herkunftskennzeichnung „Österreich“ verkauft werden, ohne dass die Haltungsform in leicht
verständlicher Form erkennbar ist. Es ist anzunehmen, dass viele Konsument:innen Fleisch
von Tieren auf Vollspaltenböden nicht kaufen würden, sofern sie transparent darüber
informiert wären. Eine klare Verbraucher:inneninformation ist dringend geboten.

Die BAK ersucht um Berücksichtigung ihrer Anliegen und Anregungen.

Düngerpreise fallen immer weiter – Markt ist turbulent

Die Preise für Stickstoffdünger fallen auch in dieser Woche. Ein Grund: Die Gaspreise sind stark gefallen und haben die Produktionskosten der Düngerhersteller reduziert. Gleichzeitig sitzen manche Hersteller offenbar auf großen Beständen – und Bauern und Händler kaufen weiterhin nicht.

Die Stickstoffproduktion in der EU nimmt weiter zu, da mildes Wetter die Erdgaspreise weiterhin unten hält. Hohe Lagerbestände belasten den Markt zusätzlich und beeinflussen die weitere Preisentwicklung, sagen Analysten.

Russland will einen Ausfuhrzoll von 23,5 % auf alle Arten von Düngemitteln mit einem „Grenzpreis“ von 450 USD/t erheben, sagte der stellvertretende Premierminister Denis Manturov am 11. November, in einem Interfax-Bericht. Die Zölle müssen noch per Regierungserlass genehmigt werden. Der Preis von 450 USD/t soll der Preis sein, unter dem die Exporteure keine Ausfuhrzölle zahlen würden. Für jede Tonne Düngemittel, die über 450 USD/t verkauft wird, wird eine Steuer von 23,5 % erhoben. Die Regelung soll ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten.

Indessen nehmen immer mehr europäische Düngemittelhersteller ihre Produktion aufgrund des starken Rückgangs der Erdgaspreise wieder auf. Yara International ASA, einer der weltweit größten Düngemittelhrsteller, gab bekannt, dass man wieder mit 65 % der europäischen Ammoniakkapazität arbeite. Das Analystenhaus CRU International sagte, Yaras Schritte sei im Einklang mit anderen europäischen Düngemittelherstellern.

Trotz der gefallenen Gaspreise sind alle Düngemittel deshalb noch immer deutlich teurer als ein Jahr zuvor.

 In Europa geben die Düngerpreise im November weiter nach. In der aktuellen Woche werden folgende Preise gemeldet: An den deutschen Spotmärkten kostet Kalkammonsalpeter (KAS), der wichtigste Stickstoffdünger der deutschen Landwirte, am Dienstag (15.11) knapp 663 Euro je Tonne. Das sind gut 100 Euro je Tonne weniger als zum Beginn des Monats.

Die Preise für Harnstoff liegen bei knapp 800 Euro je Tonne und damit ebenfalls 100 Euro niedriger im zum Beginn des Monats. Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) kostet knapp 665 Euro – das 30 Euro weniger als vor zwei Wochen. Auch bei den übrigen Mineraldüngern haben die Preise nachgegeben.

Zur EuroTier -Drohen Lücken im Kühlregal?

Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) schlägt Alarm. Im kommenden Jahr könnte Schweinefleisch knapp werden. Gewarnt wird vor einem weiteren Ausstieg von Landwirten aus der Tierhaltung.

Die Fleischbranche ist deshalb in Sorge um einen weiteren Rückzug aus der heimischen Erzeugung von Schweinefleisch und warnt vor den Konsequenzen. „In vier bis sechs Monaten haben wir erste Lücken in der Versorgung“, mahnt Hubert Kelliger von Westfleisch. Das VDF-Vorstandsmitglied sagte auf einer Pressekonferenz des Verbands aufgrund des sinkenden Angebots zudem deutlich steigende Preise voraus. Derzeit werden pro Woche 70.000 bis 80.000 Schweine weniger geschlachtet als vor einem Jahr. Von Januar bis September verringerte sich die Zahl der Schlachtschweine um neun Prozent auf 35,3 Mio Tiere.

„Wenn es aufgrund der nationalen, völlig unzulänglichen Politik weiter keine verlässlichen Perspektiven für Landwirte gibt, wird die Tierhaltung noch stärker zurückgehen als schon in den letzten Jahren“, warnte auch VDF-Vorstandsmitglied Dr. Gereon Schulze Althoff von der Tönnies-Gruppe. Die gestiegenen Kosten für Energie und Futtermittel lassen sich nach Angaben des VDF aktuell nicht durch höhere Preise ausgleichen. „Wir verdienen kein Geld in der Kette“ beklagte Kelliger. Wegen der durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) verursachten Exportbeschränkungen würden pro Schlachtschwein Erlöse von 25 Euro pro Tier fehlen. Das addiere sich auf eine Mrd. Euro pro Jahr, so Kelliger. Die Politik müsse größere Anstrengungen zur Wiedereröffnung wichtiger Exportmärkte in Asien unternehmen, fordert der VDF. So kritisierte Kelliger, dass Bundeskanzler Olaf Scholz das Thema bei seinem Staatsbesuch in China nicht angesprochen habe.

Getreidepreise um 35 Euro gefallen – Getreide-Deal vor Verlängerung

Die europäischen Weizenpreise sind im November um 35 Euro gefallen – auf 325 Euro je Tonne. Für die Maispreise ging es ähnlich steil nach unten – auf 318 Euro je Tonne. Auch in der neuen Woche geben die Preise weiter nach. Der Getreidedeal mit Russland steht offenbar vor der Verlängerung.

Der Kreml teilte am Montag mit, dass die Gespräche mit den Vereinten Nationen über ein Abkommen zur Sicherung der Getreideverschiffung aus ukrainischen Häfen „ziemlich konstruktiv“ verlaufen seien und Hoffnungen auf eine reibungslose Umsetzung bestehen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Hochrangige UN-Beamte hatten sich am Freitag in Genf mit einer russischen Delegation getroffen, um Moskaus Beschwerden zu erörtern. Russland fordert ungehinderten Zugang zu den Weltmärkten für seine eigenen Lebensmittel- und Düngemittelexporte als Gegenleistung für die Zustimmung zu einer Verlängerung des Schwarzmeerabkommens, das am Samstag verlängert werden soll.

Moskau hat gedroht, dass es den Deal kündigen wird, wenn keine Fortschritte erzielt werden. Die Zusammenarbeit der Vereinten Nationen mit den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union habe dazu beigetragen, viele Hindernisse für den Export russischer Lebensmittel und Düngemittel zu beseitigen, sagte Generalsekretär Antonio Guterres am Montag auf dem G20-Gipfel.

„Wir müssen auch mehr tun, um die globale Düngemittelkrise zu lindern. Die Düngemittelpreise sind bis zu dreimal höher als vor der Pandemie, und wir arbeiten daran, alle Hindernisse für den freien Fluss russischer Lebensmittel und Düngemittel auf den Weltmärkten zu beseitigen“, sagte Guterres.

Bis zum 14. November hat die Ukraine 15,1 Millionen Tonnen Getreide und Hülsenfrüchte exportiert, davon 1,9 Millionen Tonnen im November, teilte das Ministerium für Agrarpolitik mit. Zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr belief sich der Export auf 21,75 Mio. Tonnen, davon 2,3 Mio. Tonnen im November.

Vom 1. bis 7. November exportierte Russland 799.000 Tonnen Weizen, eine Steigerung um 33,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtete Interfax unter Berufung auf die russische Getreideunion.

Porcom – Stall der Zukunft

Ein von der Firma Alois Niederl entwickelter Tierwohlstall der eine echte Innovation ist.

Der Altbestand wird innen umgebaut, je nach Stallverhältnisse und wird zu Großgruppen zusammengefasst und das Klima im Stall bleibt konstant. Im so genannten angebauten Wintergarten wird ein Schrägbodensystem mit Kot und Harnrinne und abgedeckten Schrapper montiert. Die Strohfütterungsanlage streut automatisch 6 mal am Tag ein und der Schrapper läuft parallel mit. Die ersten umgebauten und neugebauten Stallungen laufen gut und neue Erkenntnisse werden wieder eingebracht. Ein echter Wohlfühlstall für Mensch und Tier und erreicht den Tierwohlstandart TW 100.