Holzpreise stürzen abwärts – Weltmarkt auf neuem Tiefstand

Die Holzpreise am Terminmarkt in Chicago fallen auf einen neuen Tiefstand. Damit ist Bauholz jetzt so billig wie vor Corona – also vor zweieinhalb Jahren. Analysten glauben, dass das noch nicht das Ende des Preisrückgangs ist.

Die Zinsen für 30-jährige Hypotheken zeitweise auf ein Niveau gehoben, das seit 2001 nicht mehr erreicht wurde.Die Folge ist eine deutliche Verlangsamung des Wohnbaues und eine starke Eintrübung der Stimmung auf dem gesamten Bausektor. Der Niedergang der Bauholzpreise ist nach Einschätzung von Analysten danach hauptsächlich eine Folge der steigenden Zinsen.

Der Krieg in der Ukraine und die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und Weißrussland, auf die zusammen mehr als 10 % des weltweiten Holzexports entfallen, haben die Preise ebenfalls nicht stabilisieren können.

Auch eine Reihe von Produktions-Kürzungen in großen amerikanischen und kanadischen Sägewerken konnten den Markt nicht stabilisieren. Das Analystenhaus Trading Economics erwartet in seinem Makromodell, dass die Holzpreise am Ende dieses Quartals voraussichtlich bei rund 400 USD/1000 Boardfeet liegen könnten. Die Prognose für die Preise in 12 Monaten liegt nur noch bei 344 USD.

Die Holzpreise reagieren schnell auf ein sich änderndes wirtschaftliches Umfeld, sagen Analysten. Bauholz kann deshalb auch ein Indikator für andere Rohstoffmärkte sein.

Laut dem Handelsdatenanbieter OEC waren die fünf größten Importeure von Schnittholz im Jahr 2020 die USA (8,33 Mrd. USD), China (6,91 Mrd. USD), Großbritannien (2,01 Mrd. USD), Japan (1,61 Mrd. USD) und Deutschland (1,51 Mrd. USD). Die größten Exporteure waren Kanada (7,69 Mrd. USD), Russland (4,23 Mrd. USD), Schweden (3,7 Mrd. USD), die Vereinigte Staaten (2,55 Mrd. USD) und Deutschland (2,55 Mrd. USD).

Die Immobilienkrise in China, dem weltweit zweitgrößten Holzimporteur und der zweitgrößten Volkswirtschaft, hat die Probleme am globalen Holzmarkt verschärft und Sorgen über einen „Spillover-Effekt“ auf die Weltwirtschaft geweckt, sagen Analysten.

Während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 hat die Nachfrage nach Immobilien die Holzpreise zunächst in die Höhe getrieben. Danach erreichte der Holzpreis im Mai 2021 ein Allzeithoch.

Pekings Null-Covid -Politik hat das Wirtschaftswachstum in China aber stark verlangsamt und eine mögliche Erholung des Immobiliensektors des Landes und damit auch der globalen Holzpreise erheblich behindert, sind Analysten überzeugt.