Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

Wojciechowski lehnt Krisenhilfen für Schweinehalter weiter ab

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski beharrt auf seiner Absage von Sonderbeihilfen für die europäischen Schweinehalter. Stattdessen fordert er nationale Hilfspakete von den Mitgliedsstaaten.

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski bleibt seiner Haltung zum Schlachtschweinemarkt treu: Auch auf dem Agrarrat am Montag dieser Woche (21.2.) erteilte er Forderungen nach Krisenhilfen eine Absage. Der Pole bekräftigte damit seine schon bei den vier vorangegangenen Agrarministertreffen eingenommene Position, als er Anfragen auf Sonderbeihilfen stets mit Nein beantwortet hatte. Erneut war es sein Heimatland Polen, das mit Unterstützung aus Ungarn und Lettland, Hilfen forderte. Die Delegation aus Warschau wies darauf hin, dass die Zahl der kleinen und mittleren Schweinebetriebe in Polen in den vergangenen fünf Jahren um die Hälfte abgenommen habe.

Agra Europe (AgE)Wojciechowski räumte ein, dass die Lage für die Schweinehalter nach wie vor „besorgniserregend“ sei. Kritisch zu bewerten sei auch der starke Anstieg der Energie- und Düngemittelpreise. In dem Zusammenhang stellte der Brüsseler Agrarchef für Anfang März eine Mitteilung der Kommission zum Umgang der EU mit der Energiekrise in Aussicht. Auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) stelle nach wie vor ein großes Problem dar, erklärte Wojciechowski. Der Sektor muss nach seinen Worten aber auch selbstkritisch einräumen, dass er die Erwartungen an die Nachfrage Chinas falsch eingeschätzt habe.

Der Preistrend nach unten sei aber inzwischen gebrochen. Aktuell hätten die Schlachtschweinepreise ein Niveau erreicht, das mit dem des Vorjahres vergleichbar sei. Auch die Ferkelpreise würden, wenn auch nur langsam, weiter ansteigen. Der Forderung von Delegationen nach einem Einsatz der Krisenreserve stellte sich der Agrarkommissar ebenfalls entgegen.

Erneut ermunterte er stattdessen die Mitgliedstaaten, sofern nicht schon geschehen, nationale Hilfsprogramme für die Landwirte aufzuerlegen. Laut Wojciechowski muss sich der Sektor langfristig anders aufstellen. Die Abhängigkeit von Exporten in instabile Drittlandsmärkte und der Bedarf an Soja- und Maisimporten seien zu hoch. „Bedenklich“ sei zudem, dass in einigen Mitgliedstaaten eine „massive Konzentration“ in immer größeren Schweinehaltungsbetrieben erfolge. Spanien mit einem plus von 5,4%. Agra Europe (AgE)

Chinas wachsender Schweinebestand kurbelt Futtermittelindustrie an und die Preise werden unbezahlbar

Die gesamte Futtermittelproduktion in China stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 16,1 % auf 293,4 Mio. t an. Der wichtigste Absatzmarkt für die Futtermittelhersteller war die Schweinehaltung.

Der wieder zunehmende Schweinebestand und ein größerer Bedarf für Rinder und Aquakulturen haben Chinas Futtermittelherstellern im vergangenen Jahr gute Geschäfte ermöglicht. Wie der nationale Verband der Futtermittelindustrie kürzlich mitteilte, nahm die Gesamtproduktion gegenüber 2020 um 16,1 % auf 293,4 Mio. t zu. Aufgrund der höheren Preise stieg der Umsatz sogar um 29,3 % auf umgerechnet 170 Mrd. €. Dem Verband zufolge nahm die Erzeugung von Mischfutter um 17,1 % auf 270,2 Mio. t und diejenige von speziellem Kraftfutter um 2,4 % auf 15,5 Mio. t zu. Zudem wurden 14,8 Mio. t an Futtermittelzusatzstoffen hergestellt; das waren 6,2 % mehr als im Vorjahr.

Wichtigster Absatzmarkt waren die Schweinehalter, für die mit 130,8 Mio. t fast die Hälfte mehr Futter produziert wurde als 2020. Nach Angaben des Verbandes gab es 2021 in China insgesamt 957 Produktionsanlagen mit einem Ausstoß von jeweils mehr als 100.000 t Futter; das waren 208 Anlagen mehr als im Vorjahr. In landesweit 14 Produktionsstätten konnten mehr als 500.000 t im Jahr erzeugt werden; die größte Anlage brachte es auf 1,25 Mio. t. Hochburg der industriellen Futtermittelproduktion ist die Provinz Shandong, wo 2021 rund 44,7 Mio. t an Futtermitteln erzeugt wurden. Es folgt Guangdong mit 35,7 Mio. t. Wie der Verband außerdem mitteilte, ging der Anteil von Mais und Soja in den Futtermittelmischungen zurück, dafür erhöhte sich unter anderem der von Rapsschrot und Baumwollschrot. Agra Europe (AgE)

Herkunftskennzeichnung: Köstinger und Özdemir gründen Fairness-Allianz

Brüssel Beim Treffen der EU-Agrarminister in Brüssel am Montag (21. 2.) hat Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gemeinsam mit dem deutschen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir eine Fairness-Allianz initiiert. 14 Länder, mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten, unterstützen diesen österreichisch/deutschen Vorstoß, darunter Spanien, Italien, Portugal, Finnland, Belgien, sowie osteuropäische Länder wie Bulgarien, Ungarn, Rumänien und Slowenien. Frankreich gilt inoffiziell auch als Befürworter einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung. Da das Land aber derzeit den Ratsvorsitz innehat, kann es sich offiziell nicht zur Allianz bekennen.

Gemeinsam fordern die Mitgliedsstaaten die EU-Kommission auf, zügig einen Legislativvorschlag für eine verpflichtende EU-weite Herkunftskennzeichnung vorzulegen, der die veränderten Verbraucheranforderungen berücksichtigt, aber vor allem Rahmenbedingungen schafft, damit Bäuerinnen und Bauern wieder fair von ihrer täglichen Arbeit leben können. Die Kommission hatte für Ende 2022 einen Vorschlag zur Herkunftskennzeichnung angekündigt. Allerdings denkt Brüssel eher an eine freiwillige Lösung, hört man aus gut informierten Brüsseler Kreisen.

So soll Brüssel auch die Position der Landwirtinnen und Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette weiter stärken. Die Umsetzung der Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken (UTP-Richtlinie) und die Stärkung von Erzeugergemeinschaften zur Verbesserung der Marktposition sind dafür aus Sicht der Allianz nur erste Schritte. Das Stärken regionaler Versorgungsketten und kurzer Versorgungswege, wie sie auch schon in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ angesprochen werde, steht ebenfalls auf dem Forderungskatalog.

Unsere Agrarministerin Köstinger sind in der Allianz einen „Riesen-Erfolg“. So habe Österreichs Vorstoß beim informellen Rat Anfang Februar gezeigt, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung ein zwingend notwendiges Instrument ist, um die Wertschöpfung bei den Bäuerinnen und Bauern zu steigern, so Köstinger. Sie verweist auf die positiven Effekte einer Herkunftskennzeichnung für die Bäuerinnen und Bauern in Österreich bereits bei der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Frischfleisch im Lebensmitteleinzelhandel oder beim freiwilligen AMA Gütesiegeln. Laut Köstinger legen 86 % der Österreicher großen Wert auf die Herkunft von Lebensmitteln. „Daher brauchen wir eine europaweite Kennzeichnung, die diesen Namen auch verdient. Und keine Freihandelsabkommen auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern“, so die Agrarministerin. Sie unterstützt daher die Aussagen ihres französischen Amtskollegen Julien Denormandie gegen Mercosur. Nach Ansicht des Franzosen müssen EU-Freihandelsabkommen neu überdacht werden. Denormandie lehnte Mitte Februar im Umweltausschuss des EU-Parlaments das Handelsabkommen Mercosur klar ab.

EU-Schweinebestände klar rückläufig

Viele Schweinehalter in der Europäischen Union haben offensichtlich auf die stark gestiegenen Produktionskosten bei anhaltend niedrigen Erzeugerpreisen im vergangenen Jahr reagiert und ihre Bestände spürbar abgestockt. Darauf deuten jedenfalls erste vorläufige Ergebnisse der Viehzählung vom November beziehungsweise Dezember 2021 hin, die das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) jetzt für 14 der 27 Mitgliedstaaten veröffentlicht hat. 

Demnach ist die Zahl der in diesen Ländern gehaltenen Schweine, die gut 60 % des EU-Gesamtbestandes repräsentieren, gegenüber der Vorjahreserhebung um 5,78 Millionen oder 6,4 % auf 84,06 Millionen Tiere gesunken. Die Zuchtsauenherde nahm dabei um 416’000 oder 6,2 % auf 6,31 Millionen Stück ab.

Zu beachten ist bei diesen Daten allerdings, dass Spanien als der grösste Schweineproduzent in der EU noch keine Zahlen gemeldet hat. Dortige Analysten erwarten mehrheitlich keinen grösseren Rückgang der Viehzahlen.

Laut den bisher vorliegenden Ergebnissen wurde – mit Ausnahme des wenig bedeutenden Zyperns – in allen EU-Staaten der Schweinebestand abgestockt. Absolut gesehen fiel in Deutschland das Minus mit 2,45 Millionen oder 9,4 % auf 23,62 Millionen Tiere am grössten aus. Relativ gesehen war der Einbruch in Polen mit 12,7 % auf 10,24 Millionen Stück jedoch noch stärker.

Ähnlich stark verringerten die Halter in Griechenland ihre Schweineherde, nämlich um 12,5 % auf 650’000 Stück. Bei den grösseren Produzentenländern wurde für die Niederlande ein Bestandsrückgang von 5,8 % auf 10,87 Millionen Schweine gemeldet.

In Frankreich ging es um 3,4 % auf 12,94 Millionen Tiere nach unten. Zudem waren in Belgien 2,8 % weniger Tiere eingestallt. In Dänemark wurde der positive Trend der Vorjahre gebrochen, denn mit 13,15 Millionen Schweinen wurde das vergleichbare Niveau vom Dezember 2020 um 1,8 % unterschritten.

Ein ähnliches Bild wie im Gesamtbestand gab es auch bei der für die weitere Produktionsentwicklung wichtigen Zahl der Zuchtsauen. Hier sollen die polnischen Erzeuger laut den vorläufigen Daten von Eurostat binnen Jahresfrist ihre Herde um rund ein Fünftel auf nur noch 654’000 Tiere abgebaut haben.

In Deutschland kam es gemessen am EU-Mittel ebenfalls zu einem überdurchschnittlichen Rückgang des Sauenbestandes, und zwar um 7,3 % auf 1,57 Millionen Stück. In Frankreich und Dänemark wurden 3,8 % beziehungsweise 3,0 % weniger Sauen als ein Jahr zuvor gezählt. Moderater fiel der Rückgang in den Niederlanden mit 1,8 % auf 910’000 Muttertiere aus.

Europas Bauern zittern vor dem Green Deal

Der Green Deal wird nicht nur die Landwirtschaft stark verändern. Auch die Verbraucher müssen sich wohl auf höhere Preise einstellen.

Ob der Green Deal für Europas Bauern eine rosige Zukunft bedeutet, ist offen.
Ob der Green Deal für Europas Bauern eine rosige Zukunft bedeutet, ist offen.

Farm to Fork, vom Bauernhof bis zum Tisch, heißt die Strategie, mit der die EU bis 2030 die Umweltziele des Green Deals von der Landwirtschaft entlang der gesamten Lebensmittelkette bis zum Konsumenten umsetzen will. Obwohl es noch nicht mehr als grobe Ziele gibt, sorgt das bei den Bauern schon jetzt für viel Unbehagen.

Wie sie bei einer Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um 50 Prozent, des Einsatzes von Düngemitteln um 20 Prozent und der Stilllegung von 10 Prozent der Flächen wirtschaftlich zurechtkommen sollen, können sich die wenigsten vorstellen. Sie befürchten, dass sie zu den Opfern der EU-Umweltpläne werden könnten, wahrend sich Farmer in anderen Teilen der Welt wegen der neuen Absatzchancen in Europa schon jetzt die Hände reiben können. Die Produktion der EU-Landwirtschaft werde Studien zufolge um bis zu 12% sinken und die Wettbewerbsfähigkeit dramatisch zurückgehen.

Einig sind sich die Wissenschaftler auch darin, dass Europa sein Position auf den internationalen Lebensmittelmärkten schwächen und deutlich stärker als bisher von Importen abhängig würde. Es wird erwartet, dass sich die Handelströme neu ordnen. Von einem Nettoexporteur würde die EU vor allen bei Getreide und Rindfleisch zu einem Nettoimporteur werden. Bei Schweinefleisch und Milch würden die Nettoexporte deulich zurückgehen und bei Ölsaaten sowie Obst und Gemüse die Nettoimporte deulich steigen.

Es gibt aber noch eien zweite Seite, die über die Landwirschaft hinausgeht. Wissenschafter des Karlsruher Instituts für Technologie nennen den Grenn Deal einen schlechten Deal für den Planeten. Die Universität Kiel hat errechnet, dass die Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie zusätzliche Treibhausgasemissionen von mehr als 50 Mill. Tonnen CO²-Äquivalent in der Landwirtschaft in Nicht-EU-Ländern bedeutet. Unterm Strich sei die Strategie nichr klimawirksam, schließt man daraus. Die Universität von Wageningen hat zudem eine beträchtliche Änderung der Landnutzung errechnet. Außerhalb dr EU würden demnach direkt und indirekt insgesamt fast acht Millionen Hektar zusätzlich benötigt, um die Flächenstilllegungen und Produktionsrückgänge in der EU zu kompensieren.

Auch das Preisgefüge wird sich verschieben. Einig sind sich die Studien darin, dass die Umsetzung des Green Deals eine deutliche Verteuerung der Agrarprodukte und in der Folge auch die Lebensmittel für die Konsumenten bringen wird. Auf insgesamt bis zu 70 Milliarden Euro wird der Verlust an Wohlfahrt für die Konsumenten geschätzt. Das sind durchschnittlich 157 Euro pro Kopf in der EU.

Darüber wie sich die Farm-to-Fork-Vorgaben auf die Brieftaschen von uns Bauern auswirken werden, gehen die Meinungen der Wissenschafter hingegen auseinander. Im EU-Durchschnitt soll das Einkommensplus 156 Euro je Hektar ausmachen bei uns in Österreich sagt man ein Plus von 189 Euro je Hektar voraus.

ÖKO-BILANZIERUNG nun auch für Ackerbaubetriebe

Kennen Sie den ökologischen Fußabdruck ihres Betriebes ? Erfahren Sie im Online-Seminar mehr zur Ökobilanzierung und zur standortgerechten Landwirtschaft.

Termin : Donnerstag 24. Februar 2022, 19- 20:30 Uhr

Im Ackerbau gilt es über gezielte Fruchtfolgen Humus und Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Dünger stabilisiert die Erträge. Eine standortgerechte Landwirtschaft versucht einen Ausgleich von ökonomischen und sozialen Aspekten zu schaffen. Die HBLFA Raumberg- Gumpenstein und der von uns bekannte Dr. Thomas Guggenberger hat das Betriebsmanagement – Werkzeug ,, FarmLife“, das einige vom SVR schon nutzen , für eine standortangepasste und leistungsorientierte Landwirtschaft entwickelt. Dabei wird für den Betrieb eine Ökobilanz und eine Risikobewertung erstellt.

In diesem Online Seminar erfahren Sie, wie sie zu einer Ökobilanz kommen und wie Sie mit Hilfe des Beratungstool FarmLife langfristig ihre ökonomischen als auch die ökologischen Kennzahlen optimieren und ihren Hof am Konzept der standortangepassten Landwirtschaft ausrichten können.

Vom SVR wird Johannes Wedenig der Ackerbauer und Schweinemäster ist, über seinen Betrieb und seine Ökobilanz die er mit FarmLife errechnet hat berichten, und seine Erfahrungen damit und welchen Mehrwert man hat.

Vom LFI Kärnten ist Dipl. Ing. Berhard Tscharre zuständig. 0463-5850 1403

Kosten, Anmeldung, Information: 15 Euro für Landwirte mit Betriebsnummer LFI-Kärnten 0463/5850- 2500

EU-Schweinemarkt: Deutsche Notierung angehoben

Auf dem EU-Schweinemarkt lief der Handel zumeist in ruhigen Bahnen. Nachfrageseitig
fehlten weiterhin spürbare Impulse aus dem Fleischgeschäft. Stabilisierend wirkte das
tendenziell rückläufige Angebot. Abgesehen von Italien, das mit den Auswirkungen der
Afrikanischen Schweinepest in den Regionen Piemont und Ligurien kämpfte, konnten sich
die Notierungen zumindest behaupten. Im Windschatten von Spanien verbuchte auch
Frankreich einen Preisanstieg. Dieser wurde aufgrund wachsender Ausfuhren in das süd-
westliche Nachbarland und durch einen freiwilligen Krisenzuschlag eines französischen
Schlachtunternehmens möglich.

In Deutschland nimmt das Schweineangebot ab. Gleichzeitig steigen die Schlachtungen,
weil weniger Personal als zuletzt durch Corona-Infektionen ausfällt. Regional ist die Nach-
frage bereits größer als die verfügbaren Mengen. Daher steigt der Vereinigungspreis für
Schlachtschweine ab dem 17. Februar um 5 Cent auf EUR 1,25 je kg. Im Fleischhandel
hofft man auf eine Belebung durch Lockerungen der Maßnahmen gegen die Pandemie.

Laut Österreichischer Schweinebörse gelang in der Berichtswoche ein weitgehender Ab-
bau der seit Monaten bestehenden Überhänge. Diese Entwicklung ermöglichte vor allem
der Rückgang des Schweineangebotes, der eine Folge des Preiseinbruchs Mitte 2020
war. Der Handel mit Schweinefleisch lief weiter zäh auf teilweise sehr tiefem Preisniveau.
Heimische Fleischunternehmer kritisierten massives Preisdumping durch deutsche und
spanische Anbieter.

Der österreichische Ferkelmarkt entwickelte sich positiv. Bei einem anhaltend unterdurch-
schnittlichen Angebot kam Schwung in die Nachfrage.

Europaweit bestand bei Ferkeln eine hohe Absatzsicherheit. Neben oftmals ausgegliche-
nen Märkten überwog in einigen Ländern bereits die Nachfrage. Stabile bis leicht steigen-
de Notierungen entsprachen den unterschiedlichen Verhältnissen.

In China fallen die Schweinepreise nach dem Frühlingsfest Anfang Februar auf neue Tiefstände. Diese Woche lagen die Preise für lebende Schweine am Terminmarkt in Dalian nur noch bei 12.500 Yuan je Tonne Lebendgewicht (1.650 Euro/t). Das ist der niedrigste Preis seit dem bisherigen Rekordtief im vorigen September. Zugleich sind die chinesischen Schweinepreise damit rund 60 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die chinesischen Schweinehalter, vor allem aber die großen Unternehmen, die viele Milliarden Dollar in Schweinehochhäuser und Großanlagen investiert haben, machen riesige Verluste.

Gastro muss Blockade gegen Herkunftskennzeichnung einstellen

Noch in diesem Jahr soll bei uns in Österreich eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel umgesetzt werden. Der Gastronomiebereich pocht auf Freiwilligkeit.

Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) fordert die umfassende Umsetzung der Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung, für verarbeitete Lebensmittel sowie in der Gastronomie. „Die ablehnende Haltung und die Drohgebärden des Gastronomie-Spartenobmanns der Wirtschaftskammer, Mario Pulker, sind skandalös.“

Pulkers Aussagen, wonach es „der Sau relativ wurscht sein wird, ob sie in Österreich oder Ungarn auf einem Spaltenboden steht“, seien, so der VÖS, eine „Verhöhnung der österreichischen Landwirtschaft und gehen gegen den allgemeinen Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität. In Österreich werden Schweine auf Familienbetrieben gehalten, das Futter kommt im Sinne der Kreislaufwirtschaft überwiegend von den hofeigenen Ackerflächen und auch die Zucht ist in bäuerlicher Hand. Das ist in den meisten europäischen Ländern gänzlich anders“.

Auch in Haltungsfragen befinde sich Österreich mitten in einer nachhaltigen Weiterentwicklung zu mehr Tierwohl. Ein Beispiel sei der Umstieg auf Bewegungsbuchten in der Sauenhaltung, wo Österreich in Europa eine Vorreiterrolle einnehme. Der VÖS bekennt sich außerdem im Rahmen einer umfassenden Tierwohlstrategie zu dem Ziel, bis 2030 den Anteil an Schweinen aus Systemen mit besonders hohen Tierwohlstandards zu vervierfachen.

„Dieser Umbau zu mehr Tierwohl in der Schweinehaltung kann aber nur funktionieren, wenn alle Teilnehmer entlang der Wertschöpfungskette Verantwortung übernehmen und die österreichische Landwirtschaft unterstützen. Konsumentinnen und Konsumenten sollen sich deshalb in Zukunft auch im Wirtshaus bewusst für österreichisches Fleisch entscheiden können. Unsere heimischen Wirtinnen und Wirte wurden im Rahmen der Corona-Pandemie zu Recht mit Hilfspaketen gestützt. Nun ist es an der Zeit, dass sich die Gastronomie solidarisch mit der krisengebeutelten Landwirtschaft zeigt und die Blockade gegenüber einer umfassenden Herkunftskennzeichnung einstellt“, so VÖS-Geschäftsführer Michael Klaffenböck.

Die Andeutung Pulkers, dass die Versorgungssicherheit auf dem Spiel stünde, ist zurückzuweisen. „Ich kann versichern, dass der heimischen Gastronomie ausreichend hochwertiges österreichisches Schweinefleisch zur Verfügung steht“, betont Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. „Fleisch darf natürlich weiterhin importiert werden, aber das Unterjubeln von anonymer ausländischer Ware im Wirtshaus muss ein Ende haben. Der heftige Widerstand der Wirtevertreter bestätigt einmal mehr den sehr hohen Anteil von billigem ausländischem Fleisch in der Gastronomie. Wir wissen aber auch, dass viele Gastronomen bereits jetzt erfolgreich auf österreichische Ware setzen.“

In der Ferkelnachfrage kommt wieder Luft nach oben

Die üblichen Preisverbesserungen am Ferkelmarkt im Februar fallen aufgrund des niedrigen Schlachtschweinepreises noch verhalten aus. Mit Plus 5 Cent macht die Notierung aber auch diese Woche einen Schritt nach oben.

Am europäischen Schlachtschweinemarkt geht die Schere in der laufenden Schlachtwoche weiter auseinander. Während die Notierungen in den meisten EU-Ländern vornehmlich von Stabilität geprägt sind, steigen die Notierungen in Spanien und Frankreich an. Der italienische Markt zeigt weiter Schwäche.

Gar nicht vom Fleck kommt vorerst der Schlachtschweinemarkt. Dennoch kommt ein leichter Optimismus auf. Anhaltend rückläufige Produktionszahlen stützen zunehmend den europäischen Schweinemarkt. Die jetzt aktuell veröffentlichen Zahlen zu den Zuchtsauenbeständen zeigen in vielen EU-Ländern ein sattes bis zweistelliges prozentuelles Minus. Vor allem in Deutschland leidet in manchen Regionen bereits die Ferkelversorgung. Die europäischen Ferkelmärkte zeigen inzwischen eine hohe Absatzsicherheit,

Erfreulich entwickelt sich auch der heimische Ferkelmarkt. Bei einem anhaltend unterdurchschnittlichen Angebot kommt nun Schwung in die Ferkelnachfrage. Eine vollständige und pünktliche Markträumung ist die Folge. Die Tendenz zeigt für die nächsten Wochen Richtung Ferkelknappheit. Der Notierungspreis steigt um 5 Cent auf 1,90 €/kg.

Unsere Landwirtschaftsministerin Köstinger: Billigimporte fluten heimischen Markt

Die Landwirtschaftsministerin von Österreich kritisiert die hohen Schweinefleischimporte aus Deutschland.

Unsere Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger hat die Notwendigkeit unterstrichen, den heimischen Schweinehaltern in der aktuell schwierigen Situation finanziell unter die Arme zu greifen. „Ein ganzes Schwein aus Deutschland ist aktuell um 50 € günstiger als eines aus Österreich. Das führt dazu, dass der Markt mit billigem Importfleisch überschwemmt wird und unsere schweinehaltenden Betriebe seit Monaten nicht mehr kostendeckend produzieren können“, beklagte die Ministerin vergangene Woche beim Fachtag Schweinehaltung auf der Wintertagung 2022 des Ökosozialen Forums. Deshalb bedeute jeder Handgriff im Stall ein Minus auf dem Konto, und diese Situation setze die Bauern unter Druck. Laut Köstinger stehen in Österreich mit dem „Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft“ für den Schweinebereich zusätzlich 20 Mio. € zur Verfügung, um den betroffenen Betrieben zumindest einen Teil ihres Einkommensverlustes abzugelten und die angespannte Situation etwas zu entlasten. Johann Schlederer, Geschäftsführer des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) und der Österreichischen Schweinebörse, betonte, dass es unter den Verbrauchern den Wunsch nach mehr Tierwohl gebe. Deshalb strebe Brüssel im Rahmen der Farm-to-Fork-Strategie in den nächsten Jahren das „Animal Welfare Labeling“ an, das die gesamte Produktion umfassen solle. Nach Ansicht von Schlederer dürfte es allerdings ein langwieriger und komplexer Prozess werden, eine Umsetzung für alle Länder zu schaffen, da ein solches Vorhaben schon in einzelnen Mitgliedstaaten schwierig sei. Hinzu komme, dass das Thema Tierwohl nicht in allen Ländern ernstgenommen werde. Prof. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (TUM) wandte sich gegen die Behauptung, dass Nutztiere Nahrungsmittelkonkurrenten des Menschen seien. Genau das Gegenteil sei der Fall. Nutztiere seien „ein Booster der Lebensmittelproduktion“, und zwar tierisch und vegan. Die Kombination der Produktion veganer Produkte mit der Verfütterung der Nebenprodukte an Nutztiere erzeuge ein Maximum an Lebensmitteln aus derselben Biomasse bei weitgehend unveränderten Emissionen, so Windisch. Umweltwirkungen durch die Nutztierhaltung entstünden erst beim gezielten Anbau von zusätzlichem Futter oder durch die Umwidmung von essbaren Pflanzenkulturen zu Tierfutter. AgE

Die Endemie ist ein falsches Freiheitsversprechen

Endemie ist in der Pandemie das Zauberwort, das Freiheit verheißt. Aber das ist leider ein Missverständnis.

Von

  • Jo Schilling

Ob es wohl daran liegt, dass das Wort „Ende“ in endemisch steckt, dass so viele Hoffnungen auf diesem Begriff ruhen? Es heißt immer: Wenn wir nur erst von der pandemischen in die endemische Lage übergehen, dann… Ja, was dann?

Der Begriff „Endemie“ geistert durch die virologische und politische Landschaft als Hoffnungsmarker, dabei heißt endemisch überspitzt nichts weiter als: Die Krankheit bleibt in der endemischen Region. Und zwar dauerhaft. Definiert ist die Endemie dadurch, dass die Zahl der Krankheitsfälle in einer Region erhöht, aber etwa konstant ist. Das Kriterium ist dabei nicht, dass nur Wenige leicht erkranken, wie der inflationäre Gebrauch der „endemischen Lage“ suggeriert. Das Kriterium ist ein konstantes Niveau von Kranken, das auch durchaus hoch sein kann.

Ganz so einfach ist das nicht, wenn es um Infektionserreger geht. Das perfekte Beispiel für eine solche Endemie ist sicher die Malaria: Sie ist räumlich begrenzt durch den Verbreitungsraum der Anopheles-Mücke, die den Malaria-Erreger auf Menschen überträgt. Die Moskitos sind stets präsent, es gibt keine ausgeprägten saisonalen Effekte. Endemisch heißt in diesem Fall allerdings auch, dass in der afrikanischen Subsahara-Region im Jahr 2020 um die 240 Millionen Menschen an Malaria erkrankt und etwa 600.000 daran gestorben sind. Das zeigt sehr deutlich, worüber das Wort endemisch nichts sagt: über die Schwere des Krankheitsverlaufs, über die Zahl der Erkrankten und über die der Toten. Auch die Pocken waren endemisch, Polio ist es nach wie vor. Und niemand wird wohl behaupten wollen, dass diese Krankheiten harmlos sind.

Ein entscheidender Unterschied zwischen Malaria und COVID-19 ist natürlich, dass es für SARS-CoV-2 einen wirksamen und zugelassenen Impfstoff gibt. Dass endemische Zustände durch gute Impfstoffe beendet werden können, zeigen die Pocken und Polio. Zwar ist Polio noch nicht eradiziert, so wie die Pocken, aber das hat eher politische als medizinische Gründe. Aber SARS-CoV-2 ist eben ein anderes Virus. Eines, das sich rasant verändert und so dafür sorgt, dass die Impfstoffe nur eine gewisse Halbwertzeit haben. Das haben die letzten Monate eindrücklich gezeigt.

Gerne wird darauf verwiesen, dass es verschiedene Corona-Viren gebe, die ebenfalls endemisch wären und nur einen ordinären Schnupfen auslösen. Dabei schwingt die Hoffnung mit, dass es mit SARS-CoV-2 ähnlich laufen könnte. Aber diese Corona-Erkältungsviren nehmen auch ohne Impfung keine Leben – zumindest nicht als alleinige Ursache. Sie sind harmlos und kosten uns nichts weiter als ein paar Tage Unwohlsein und unzählige Taschentücher.

Weshalb durchaus auch Experten von einer Zukunft des SARS-CoV-2 als neuer Erkältung sprechen, es ist mitnichten deren Glaube daran, dass das Virus sich abschwächen wird. Soweit wir wissen, sind Mutationen Zufall und es setzen sich diejenigen Mutationen durch, die dem Virus einen Vorteil verschaffen. Den Vorteil, sich effizient zu verbreiten. Tötet das Virus schnell, entzieht es sich selbst die Existenzgrundlage, denn ein toter Wirt verbreitet keine Viren. Sackgasse. Aber ein langsam über Wochen auf der Intensivstation sterbender Mensch ist durchaus ein guter Wirt. Er hat noch viel Zeit, das Virus unter die Menschen zu bringen.

Auch den Legehennhalter geht es schlecht- ZAG fordert rasche Hilfe

Die Auswirkungen der Corona-Krise schädigen die österreichischen Legehennenhalter immer gravierender. Eine wirtschaftliche Betriebsführung ist für viele nicht mehr möglich. Die Dachorganisation der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) fordert deshalb einen Mehrpreis zum Ausgleich extremer Kostensteigerungen, eine Lebensmittelkennzeichnung und nationale Stützungsmaßnahmen.

Die Gründe für die kritische Situation liegen laut ZAG einerseits in den stark gestiegenen Kosten für Betriebsmittel, die bisher nicht ausreichend an die Handelspartner weitergegeben werden konnten. Andererseits belaste die Branche nach wie vor der deutlich zu geringe Eierabsatz in der Gastronomie. Der nachweislich sehr hohe österreichische Qualitätsstandard und der damit einhergehende höhere Basispreis würden auch kaum Exporte, die den Markt entlasten könnten. Die Preise für Industrieeier seien ebenfalls auf einem Niveau, auf dem nicht einmal die Futterkosten abgedeckt werden können.

Weiters kämpfe die Branche seit letztem Herbst auch gegen die Einschleppung der Vogelgrippe. Biosicherheitsbestimmungen hätten verschärft werden müssen. Viele Bauern könnten nun ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Marktexperten gehen davon aus, dass viele Betriebe gänzlich aus der Geflügelhaltung aussteigen werden, oder leer stehen lassen. Mit der Erholung der Gastronomie könnte damit am Markt in Zukunft eine Unterversorgung entstehen.

Offizielle Notierungen für Weizen, Mais und besonders GVO-freies, europäisches Soja seien seit Herbst des letzten Jahres letztlich auch aufgrund der Corona-Krise noch einmal deutlich angestiegen. Die Preise für Legehennenfutter lägen inzwischen um zirka 50% höher als noch vor der Corona-Krise. Zeitgleich seien die Kosten für Strom und Heizen sowie Verpackungen auch auf Ebene der Eierpackstellen gestiegen. Bauern und Eierpackstellen hätten diese Kosten bislang nur zu einem geringen Teil von den Handelspartnern abgegolten bekommen, obwohl der Lebensmitteleinzelhandel die Endverbraucherpreise angehoben hat.

ZAG-Obmann Franz Karlhuber fordert für österreichische Bauern und Eierpackstellen einen fairen Anteil am Endverbraucherpreis: „Wenn es uns jetzt nicht gelingt, einen entsprechenden Mehrpreis für hochwertige österreichische Eier zu erzielen, dann werden wir zusehen müssen, wie immer mehr Legehennenhalter aus der Geflügelhaltung aussteigen. Damit werden auch Tür und Tor geöffnet für Importe von Käfigeiern aus dem Ausland.“ Die langjährige Partnerschaft mit dem Handel basiere auf beiderseitigem Verständnis und Vertrauen. Die ZAG erwarte sich nun angesichts der kritischen Situation auch Verständnis von ihren Partnern im Handel.

Seit über zwei Jahren führe die Corona-Krise zu massiven Marktverwerfungen, die in erster Linie die Gastronomie und Tourismusindustrie, aber in weiterer Folge auch die österreichischen Legehennenhalter und Eierpackstellen als Zulieferer getroffen haben und immer noch treffen. Branchenberechnungen hätten ergeben, dass inzwischen 80% aller Eier in der Gastronomie aus österreichischer Tierhaltung stammen. Entsprechend hart wird die Branche durch den Absatzausfall getroffen.

Die EZG Frischei fordert daher, die bestehenden Instrumente zur COVID-Hilfe für österreichische Legehennenhalter als systemrelevanten Teil der Lebensmittelproduktion auch in dieser schwierigen Marktsituation einzusetzen. EZG-Obmann Franz Kirchweger hält fest: „Die wirtschaftliche Situation für Legehennenhalter stellt sich in diesem Jahr noch schwieriger dar als im Vorjahr, unsere Bodenhaltungsbetriebe brauchen dringend einen COVID-Verlustersatz, um zumindest einen Teil der wirtschaftlichen Einbußen durch Corona abzudecken.“ ZAG und EZG Frischei prüfen gegenwärtig mit Experten des Landwirtschaftsministeriums die Möglichkeiten im Rahmen der bestehenden Bestimmungen.

Rückläufiges Schweineangebot

Laut Österreichischer Schweinebörse zeigte der Lebendmarkt eine leichte Tendenz Rich-
tung Entspannung. Diese ermöglichte jedoch nicht ein florierender Fleischmarkt, sondern
ein weniger drückendes Angebot an schlachtreifen Schweinen. Quer durch die Fleisch-
branche klagten Unternehmen über Personalausfälle, die die Aktivität zum Teil erheblich einschränkten. Außerdem machte ein immer umfangreicher werdendes Dumpingangebot
in der Fleischverarbeitung aus Spanien und Deutschland den heimischen Schlacht- und
Zerlegebetrieben das Leben schwer.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt machte sich der saisonübliche Effekt eines knapper
werdenden Angebotes bei gleichzeitig wachsender Nachfrage bundesweit bemerkbar. Die
Nachfrage konnte nicht mehr überall pünktlich gedeckt werden, erste Bestellungen muss-
ten zurückgestellt werden. Damit wurde der erste Preisanstieg seit 18 Wochen möglich.
Die Ferkelnotierung wird in der 6. Kalenderwoche um 5 Cent auf EUR 1,85 je kg ange-
hoben.
EU-weit passten Ferkelangebot und -nachfrage relativ gut zueinander. Die Vermarktung
lief zügig. Dementsprechend entwickelten sich die Notierungen unverändert bis leicht
steigend.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich ähnlich wie in der Vorwoche. Die Nachfrage litt
weiterhin unter dem stockenden Fleischhandel. Auf der Angebotsseite blieben die Mengen
überschaubar, der zu dieser Jahreszeit übliche Rückgang blieb zumeist noch aus. Somit
dominierten stabile Notierungen, in Italien setzte sich der Preisdruck fort. Spanische
Schlachtschweine wurden dagegen stark nachgefragt. In Erwartung eines deutlich gerin-
geren Angebotes und höherer Preise in den nächsten Monaten lagerten die Schlacht-
betriebe große Mengen ein.

Die chinesische Nationale Entwicklungs- und Reformkommission hat am Dienstag (08.02.) die Warnstufe für die Marktsituation bei Schlachtschweinen erhöht. Momentan wird geprüft, ob einzelne Regionen Schweinefleisch für die Lagerhaltung ankaufen sollen.

Berechnungen der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission zufolge lag die Relation von Schweinepreis zum Futtermittel- beziehungsweise Getreidepreis in der letzten Januarwoche bei 5,57 zu eins. Im dreistufigen Warnsystem wird die zweite Warnstufe von 5,00 zu eins bis 6,00 zu eins ausgelöst.

Innerhalb dieser Spanne bewegt sich die Relation nun schon die dritte Woche in Folge. Während sich die Futterkosten auf hohem Niveau bewegen, bleiben die Schweinepreise niedrig.

Deutschland: 33% hatten noch nie Kontakt mit Landwirt

Und bei uns in Österreich ? Wir in Kärnten waren mit ,, SAUGUT“ ganz gut unterwegs ….

Jeder dritte Deutsche hat noch nie mit einem Landwirt gesprochen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) jetzt gemeinsam mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat. 

Demnach mangelt es vor allem im Osten und Westen Deutschlands an Gesprächen zwischen Landwirtschaft und dem Rest der Gesellschaft, weniger im Norden und Süden.

Bevölkerung wünscht Austausch

Daneben haben Menschen aus Grossstädten besonders wenig Kontakt zur Landwirtschaft. Beispielsweise haben 47% der Befragten in Berlin noch nie mit einem Landwirt gesprochen. Zugleich belegen die Studienergebnisse, dass sich die Bevölkerung durchaus den Austausch mit Landwirten wünscht. Landesweit 37% der Befragten fänden ein Gespräch sehr interessant, weitere 30% eher interessant.

Fast jeder Zweite würde mit einem Landwirt über das Wohlbefinden von Nutztieren sprechen wollen, 35 % über den Arbeitsalltag auf den Höfen und 34 % über den Umweltschutz. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse hat das FML am 2. Februar 2022  in Berlin seine Aktions-Tour «Entdecke mit uns die moderne Landwirtschaft» gestartet.

Wie das FML berichtete, wird ein Tourbus jetzt ein Jahr lang durch alle 16 Bundesländer reisen und bei insgesamt 52 Aktionen über die moderne Landwirtschaft informieren. Geplant sind unter anderem Stopps auf Wochenmärkten, Hofbesichtigungen und Veranstaltungen zum Klimaschutz und zum Tierwohl. Teilnehmen wollen Unternehmen der Agrarbranche, Politiker und Nichtregierungsorganisationen sowie das AgrarScouts-Netzwerk.

Nach dessen Angaben wird es in den Veranstaltungen darum gehen, dass die Menschen mit den Landwirten ganz offen sprechen können. Beispielsweise werde erklärt, wie Landwirtschaftliche Betriebe heute bewirtschaftet werden oder wie die Nutztierhaltung wirklich aussieht. Informationen zur Entdecker-Tour stehen im Internet bereit.

Russland stoppt Export von Ammonium und Düngerpreise starten durch und unsere Gülle auch

Am Weltmarkt steigen die Düngerpreise schon wieder. Das hat viele Gründe. Einer ist der Exportstopp Russlands.

Russland, einer der weltgrößten Exporteure von Düngemitteln, verhängte ein zweimonatiges Ausfuhrverbot für Ammoniumnitrat. Harnstoff und Ammoniumnitrat sind die weltweit am häufigsten verwendeten Stickstoff-Dünger.

Russlands neues Exportverbot für Ammoniumnitrat, das bis zum 1. April gilt, zielt darauf ab, mehr Düngemittel im Inland zu behalten und die Inlandspreise zu kontrollieren. Die russische Maßnahme folgt auf das Exportverbot Chinas für Phosphatdünger, das bis Juni 2022 gilt.

Der Exportstopp der Russen dürfte das globale Düngemittelangebot spürbar reduzieren. Betroffen sind vor allem Brasilien und Europa. Das südamerikanische Land ist der mit Abstand größte Importeur von Ammoniumnitrat aus Russland. Brasiliens zweite Maisernte (Safrinha) wird nach der laufenden Sojabohnenernte gepflanzt und benötigt reichlich Stickstoffdünger.

Samuel Taylor, Analyst für landwirtschaftliche Betriebsmittel bei Rabobank Research, sagte gegenüber dem US-Onlinedienst DTN: Ein militärischer Konflikt hätte enorme negative Auswirkungen sowohl auf die globale Nährstoffversorgung als auch auf die Düngerpreise. Viele Düngemittelanalysten hatten spätestens für die zweite Jahreshälfte 2022 eigentlich niedrigere Düngemittelpreise erwartet.

Ohne die derzeitigen massiven Marktstörungen und die wieder wachsenden Angebotsmengen wären die Düngemittelpreise auf dem Weltmarkt zum Beginn des Jahres 2022 weiter gefallen, vermuten Analysten. Das galt vor allem für Harnstoff, aber auch für Phosphordünger. Chris Lawson, Leiter der Düngemittelabteilung des Beratungsunternehmens CRU, beobachtete: „Die globalen Harnstoffpreise waren in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen.“ Davon ist nun erst einmal keine Rede mehr.

An den deutschen Importhäfen sind die Preise für Kalidünger Anfang Februar auf 408 Euro je Tonne gestiegen. Dagegen ging es für Harnstoff im Februar auf 855 Euro je Tonne nach unten. Die Preise für die beiden Stickstoffdünger Kalkammonsalpeter (KAS) und Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) blieben mit 616 Euro je Tonne bzw. 603 Euro je Tonne auf sehr hohem Niveau stabil und für Phosphordünger (DAP) wurden mit 804 Euro je Tonne ebenfalls unveränderte Preise gefordert.

Auch Frankreich stellt 270 Mio. € für Schweinebranche bereit

Frankreichs Regierung stellt den Schweinehaltern ein 270 Mio. € schweres Hilfspaket bereit. Der Nationale Schweineverband FNP begrüßt die Hilfen, fürchtet aber, dass sie nicht ausreichen könnten.

Angesichts der anhaltenden Krise der Schweinebranche hat Frankreichs Landwirtschaftsminister Julien Denormandie ein Hilfspaket für den Sektor auf den Weg gebracht.

Nach Angaben der Branchenorganisation Inaporc verlieren Frankreichs Schweinehalter aktuell zwischen 25 und 30 € pro Schwein. Viele Tierhalter erwägten den Ausstieg aus der Produktion, einige hätten dies bereits getan. Der Grund sei eine „historische“ Kostenschere, die sowohl mit dem Einbruch des Schweinepreises (-14 % im Vergleich zum Vorjahr) als auch mit dem massiven Anstieg der Produktionskosten zusammenhänge. Hinzu kommen laut Inaporc innereuropäische Wettbewerbsverzerrungen, da einige Staaten ihre Schweinebranchen angesichts der Corona-Pandemie unterstützt haben.

Angesichts dessen schlugen Frankreichs Schweinehalter in mehreren Demonstrationen und über den Branchenverband Inaporc Alarm und forderten Soforthilfen für die Schweinebranche.

Als Reaktion auf die Notlage fand Anfang der Woche eine Krisensitzung statt. In dieser legten die Beteiligten einen Fahrplan fest, um der Schweinebranche aus der Krise zu helfen und sich für die Zukunft zu wappnen, heißt es in einer Mitteilung des französischen Landwirtschaftsministeriums.

Laut Landwirtschaftsminister Julien Denormandie sieht der Plan fünf Punkte vor. Unter anderem sollen Direkthilfen in Höhe von insgesamt 270 Mio. € an die Schweinehalter ausgezahlt werden. Davon sollen maximal 75 Mio. € als direkte Zuschüsse an Betriebe mit besonders starken Liquiditätsengpässen, die bereits staatliche Darlehen beantragt haben, ausgezahlt werden. Innerhalb von 15 Tagen sollen jeder Betrieb 15.000 € erhalten.

Weitere 175 Mio. € sind als Strukturierungshilfen für die Branche veranschlagt. Mit den übrigen 20 Mio. € will Frankreichs Landwirtschaftsminister die Schweinehalter von Sozialabgaben befreien.

Zudem fordert Frankreich eine europäische Antwort auf die Schweinekrise. Es brauche die weitere Mobilisierung anderer EU-Mitgliedstaaten, um die EU-Kommission über die Lage auf dem Schweinemarkt zu alarmieren und weitere europäischer Maßnahmen wie z.B. Beihilfen für die private Lagerhaltung für den Sektor zu fordern. „Diese Maßnahmen sind absolut notwendig, um den Markt zu entlasten“, heißt es in der Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums.

Ferner plant das Ministerium, den Schweinefleischabsatz über Werbekampagnen sowie Exportförderung anzukurbeln und will das Volumen von durch den Staat abgesicherten Darlehen ausbauen.

Weniger Geruch, weniger Konflikte bei Fam. Neuhold

Der Schweinegeruch ist bei Anrainern verhasst. Einen emissionsarmen Stall analysiert jetzt ein Großprojekt.

Der Geruch ist oft ein Problem in der Schweinehaltung, wenn es z. B. um Anrainer geht. Wie sind die Bauern betroffen?

Zentner: Alle Auswirkungen auf die Umwelt bzw. auf etwaige ­Anrainer müssen Sachver­ständige laut den jeweiligen ­Gesetzen der Länder beurteilen. Der Komponente Geruch kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Viele landwirtschaftliche Bauverfahren werden dadurch oft Jahre verzögert.

Im Projekt SaLuT – Saubere Luft in der Tierproduktion – werden jetzt Emissionen in ­einem Schweinemaststall analysiert. Was wird ­dabei genau untersucht?

Zentner: Es handelt sich um ein EU-Projekt, welches erstmals umfassend nahezu alle wesentlichen Parameter der Tierhaltung abhandelt. Diese gehen von den Emissionen über den Keimgehalt bis zum Tierverhalten. Zudem werden Lärm und auch die Wirtschaftlichkeit des Stalls beurteilt.

Welche Ergebnisse brachte das Projekt bereits?

Zentner: Bisher wurden ­Schweinemast-Außenklimaställe ­emissionstechnisch eher negativ ­beurteilt. Mit emissionsarmen Systemen zeigt sich hingegen, dass nicht nur mehr Tierwohl ­gewährleistet werden kann. Es können außerdem nahezu alle Emissionen, vom Lärm über die Schadgase bis zum Geruch massiv reduziert werden.

Emissionen lassen sich auch durch Abluftwäscher reduzieren. Wie sind diese im Vergleich mit einer Kot-Harn-Trennung zu ­sehen, die im Projektstall ­eingebaut ist?

Zentner: Die Abluftreinigung setzt außerhalb des Stalles an und ist mit massiven Kosten in der Anschaffung und im laufenden Betrieb verbunden. Eine Kot-Harn-Trennung reduziert Emissionen bereits im Stall bzw. im Tierbereich. Das verbessert das Stallklima und auch die ­Tiergesundheit.

Warum ist die Kot-Harn-Trennung nicht weiter verbreitet?

Zentner: Die Güllewirtschaft in Kombination mit Vollspaltensystemen ist arbeitstechnisch und wirtschaftlich von Vorteil. Das ist der Grund, warum sich die Kot-Harn-Trennung noch nicht in diesem Umfang etabliert hat.

Was ist das Ziel des Projektes im Hinblick auf künftige ­Stallbauvorhaben?

Zentner: Ziel ist, abgesicherte Parameter für künftige Bauverfahren zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wollen wir den Interessenten entsprechende Informationen zum neuen Stallsystem, zum Tierverhalten und zur integrierten Technik anbieten. Konflikte mit Anrainern sollen folglich reduziert und Bauverfahren von Schweineställen schneller umgesetzt werden können.

Tierwohl zu Tiefstpreisen: Alles versprechen und nichts halten -Landwirte protestieren vor Aldi-Filialen

Vor Aldi-Filialen in den bayerischen Städten Dillingen und Donauwörth demonstrieren Landwirte gegen das Haltungswechsel-Versprechen des Discounters. Die Bauern vermissen bei Aldi die Bereitschaft, für mehr Tierwohl höhere Preise zu zahlen.

Dass Aldi für Werbeanzeigen zum Haltungswechsel-Versprechen eine Menge Geld in die Hand nehme und beim Tierwohl knausere, treibt die bayerischen Landwirte vor die Aldi-Filialen. Der bayerische Bauernverband mahnt klar an, dass ein Haltungswechsel mit einem Ende der Niedrigpreise einhergehen müsse.

Stattdessen seien die Landwirte aber vor vollendete Tatsachsen gestellt worden. Zum einen durch Aldis Ankündigung vom Juni, ab 2030 nur noch Frischfleisch aus den Haltungsstufen 3 und 4 anbieten zu wollen. Zum anderen kam vor drei Wochen das Versprechen an die Verbraucher zur Aldi-Trinkmilch hinzu: Diese soll ebenfalls bis 2030 nur noch von Tieren aus den Haltungsstufen 3 und 4 stammen.

An einer schrittweisen Weiterentwicklung der Tierhaltung haben Politik und die Bauernverbände in Bayern und Baden-Württemberg laut BBV in den letzten Jahren gemeinsam gearbeitet. Doch nun gefährde Aldi durch das Ausspielen seiner Machtposition die regionale Landwirtschaft. BBV-Präsident Walter Heidl fordert eine Berücksichtigung der besonderen Situation der kleineren Betriebe.

In den Verhandlungen zum branchenweiten Tierwohlprogramm für Rindfleisch und Milch sei vom Einzelhandel keine Bereitschaft gezeigt worden, die Mehrkosten auf den Betrieben auszugleichen. „Gleichzeitig sind aber anscheinend riesige Werbebudgets vorhanden. Das passt einfach nicht zusammen“, so Heidl. Die Entwicklung müsse schrittweise vollzogen werden. Dazu gehöre auch ein Nebeneinander der verschiedenen Haltungsformen.

Karlheinz Götz, Kreisobmann des BBV-Kreisverbandes Donau-Ries, weist auf die noch ungeklärte Kostenfrage nach den Ankündigungen von Aldi hin: „Die Standards in Sachen Tierwohl steigen. Doch die Frage, wer die damit verbundenen Kosten trägt, ist offen. Die Existenz zahlreicher Höfe im Landkreis Donau-Ries steht auf dem Spiel“, so Götz.

Am Dienstag (01.02.) wandte sich BBV-Präsident Heidl in einem offenen Brief an die Geschäftsleitung von Aldi Süd. Darin machte er deutlich, dass das Haltungswechsel-Versprechen angesichts der nach wie vor aggressiven Niedrigpreisstrategie von Aldi für die Tierhalter ein Schlag ins Gesicht sei.  

Gegenüber dem BR habe Aldi Süd erklärt, dass es zwischen der Unternehmensgruppe und den Landwirten in der Regel keine direkten Vertragsbeziehungen gebe. Stattdessen seien die verarbeitenden Unternehmen, also Schlachtereien und Molkereien, die direkten Partner der Landwirte.

Darüber hinaus würden die Preise laut Aldi Süd vom Weltmarkt beeinflusst. Schließlich verhindere auch das Kartellrecht einen unmittelbaren Einfluss auf den Auszahlungspreis, aber so nicht !!!

Brutaler Schweinemarkt in Deutschland

von Fred Schnippe

Die Schweinehalter stecken in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. In der Kette fehlen 50 bis 60 € am Schwein, um alle Kosten zu decken. Selbst in Familienbetrieben mittlerer Größe türmen sich sechsstellige Verluste auf. Etliche von ihnen mussten bereits im vergangenen Jahr Überbrückungsdarlehen aufnehmen. Wie sie das Geld zurückzahlen sollen, ist unter jetzigen Bedingungen unklar. Viele hatten gehofft, dass die Erlöse zum neuen Jahr anziehen. Doch im Januar schlug der Markt erneut mit voller Härte zu. Auf ruinösem Niveau gaben die Ferkel- und Schweinenotierungen nochmals nach. Hauspreise und Coronaeinschränkungen in Schlachthöfen erhöhten den Druck. Etliche Betriebsleiter haben massive Existenzängste. Was uns bleibt, ist die Marktlage nüchtern zu analysieren:

  • Die schwächelnde Nachfrage bleibt ein Kernproblem.
  • Neue Impulse erwarten die Fachleute erst in einigen Wochen. Die extrem hohen Rindfleischpreise können helfen.
  • In manchen Regionen stehen bis zu 30 % der Mastställe leer. Auch andere Länder wie Polen, Belgien und Frankreich stocken ab. Das vermindert das Lebendangebot erheblich.
  • Optimistische Fachleute halten im laufenden Jahr einen Durchschnittspreis von 1,50 €/kg SG für möglich. Bleiben uns die hohen Futterkosten, ist dies noch zu wenig.
  • ITW plus 5 x D ist eine Chance. Denn momentan erfüllen weniger als 10% unserer Schweine beide Kriterien. Die Einführung der Nämlichkeit bei ITW kann den Weg fördern. Voraussetzung ist aber, dass Handel, Gastronomie und Verbraucher zur deutschen Herkunft stehen, auch wenn diese teurer ist.
  • Mit höheren Tierwohlstufen müssen sich Mäster und Schlachthöfe stärker binden. Das erhöht die Absatzsicherheit. Die Entwicklung zu vertikalen Produktionsketten erwarten Fachleute nicht.

Fazit: Auch wenn einige Frühindikatoren mittelfristig für eine Preiserholung sprechen, wird sich die deutsche Schweinehaltung neu aufstellen müssen. Vermutlich muss sich die Produktion verkleinern und stärker auf den heimischen Markt konzentrieren. Die erste Jahreshälfte wird für viele Betriebe richtungsweisend.

Das Ende der Freiheit für Almtourimus-Tiroler Viehhalter wegen Kuhattacke zu hoher Strafzahlung verurteilt

Das gestern verkündete Urteil in einem Zivilprozess um die tödliche Attacke einer Kuh auf eine 45-jährige Deutsche hat bei Österreichs Almbauern und im gesamten Berufsstand große Besorgnis ausgelöst. Das Landesgericht für Zivilrechtssachen Innsbruck verurteilte den vom Witwer beklagten Landwirt – nach einem vorangegangenen strafrechtlichen Freispruch – in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 490 000 Euro, zusammengesetzt aus Schadenersatz und Hinterbliebenenrente. Der Bauer will gegen das Urteil in Berufung gehen.

Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Georg Strasser, reagierte fassungslos auf die Gerichtsentscheidung. Er warnte davor, dass dieses Urteil das Aus für die Weidehaltung auf Österreichs Almen bedeuten würde. Eine verpflichtende Einzäunung von Almweiden, aber vor allem hohe Schadenersatzforderungen würden die Almbauern in Zukunft ruinieren.

Auf die möglichen enormen Auswirkungen des Urteils auf den Tourismus und die Weidewirtschaft verwiesen auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, und der Obmann der Arbeitsgemeinschaft Bergbauernfragen, Rupert Quehenberger. Sollte das Urteil letztlich bestätigt werden, müssten Wanderwege durch Weiden und Almen für Wanderer gesperrt werden. Eine verpflichtende Einzäunung wäre den Bergbauern finanziell aber nicht zumutbar und würde vielerorts das Ende der Weidewirtschaft bedeuten, so Moosbrugger und Quehenberger. Die Weidehaltung sei aber nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch im Sinne von Artenschutz, Biodiversität, Landschaftserhaltung und Klimaschutz dringend erforderlich.

Kopfschütteln rief die Gerichtsentscheidung bei der Wirtschaftskammer Kärnten hervor.

Die Auswirkungen auf den Tourismus seien aus heutiger Sicht gar nicht abzuschätzen, zumal der verurteilte Tiroler Bauer sehr wohl Hinweis- und Warnschilder, die auf die Mutterkuhhaltung aufmerksam machen sollten, bei den Zugängen zu seiner Weide angebracht habe. Das Gericht habe allerdings entschieden, dass der Viehhalter den Weg hätte abzäunen müssen, was ein enormer Aufwand sei. „Wenn diese Schuldzuweisungsmentalität weiter zunimmt, könnte das Auswirkungen auf den Tourismus haben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können“, gab die Wirtschaftskammer zu bedenken. In freier Natur sei Selbstverantwortung gefragt, nicht „Vollkasko-Mentalität“. AgE

Na endlich -Schweinebauern erhalten 20 Mio. € Verlustersatz

Seit Monaten können Schweinebauern nicht mehr kostendeckend produzieren. Um Einkommenstverluste teilweise auszugleichen, stellt das Landwirtschaftsministerium jetzt 20 Mio. € zur Verfügung.

„Durch die Corona-Krise und die Schließung der Gastronomie und Hotellerie sind verlässliche Absatzwege für Schweinefleisch weggebrochen. Durch die Afrikanische Schweinepest wurden wir regelrecht mit billigem Fleisch aus Deutschland überschwemmt. Das führt dazu, dass unsere schweinehaltenden Betriebe seit Monaten nicht mehr kostendeckend produzieren können und mit jedem Handgriff im Stall ein Minus am Konto machen“, so Landwirtschaftsminsterin Elisabeth Köstinger.

Mit dem ‚Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft‘ für den Schweinebereich stellt das Ministerium jetzt zusätzlich 20 Mio. € zur Verfügung. Damit können Einkunftsverluste aufgrund COVID-bedingter Einnahmenausfälle teilweise ersetzt werden. Der Verlustersatz für die indirekt Betroffenen in der Landwirtschaft kann ab April 2022 beantragt werden.

Der Verlust wird für die Betriebszweige einzeln pauschal berechnet. Ist ein Verlust von mindestens 30% des Deckungsbeitrages gegeben, werden 70% des errechneten Verlustes als Zuschuss gewährt. Aktuell kann dieser Verlust für die Produktionskategorien Schweinemast und Zuchtsauenhaltung des Betriebszweiges Schweinehaltung nachgewiesen werden. Die Berechnung wird pauschal durch die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen vorgenommen. Exakte Beträge je Mastschwein oder Zuchtsau werden im April 2022 vorliegen.

Das sind die Voraussetzungen für die Unterstützung

• Landwirtschaftlicher Betrieb, der im Betrachtungszeitraum von Dezember 2021 bis Februar 2022 einen entsprechenden Verlust im Betriebszweig erlitten hat.

• Ein Verlust von zumindest 30% des Deckungsbeitrags im Betriebszwieg ist Voraussetzung für den Zuschuss.

• 70% des pauschal ermittelten Einkunftsverlustes werden als Zuschuss gewährt.

• Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss.

• Die Förderung wird mit 100.000 € gedeckelt.

• Die Beantragung erfolgt über die Agrarmarkt Austria (AMA)

Die im Vorjahr schon niedrigen Schweinepreise sind jetzt endgültig im Keller. Pro Kilogramm Schweinefleisch erhalten unsere Bauernfamilien gerade einmal 1,40 €. Die Betriebe können damit ihre Produktionskosten bei weitem nicht decken. Jedes verkaufte Schwein bringt statt eines Gewinns derzeit rund 25 € Verlust. Deshalb ist die Verlängerung des Verlustersatzes ein wichtiger Schritt, um Einkommenseinbußen zumindest teilweise auszugleichen und so die Situation zu entlasten“, erklärt Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

„Alleine die gestiegenen Getreidepreise und Sojapreise verteuern die Fütterung eines Schweins um rund 2

5 €. Auch der Fleischabsatz in der Gastronomie liegt weit unter früheren Zeiten. Eine rentable Produktion von Schweinefleisch geht sich für die viele nicht aus, die Situation bedroht die Existenz zahlreicher Bauernfamilien. Wenn unsere Betriebe das Handtuch werfen, sind wir auf Billig-Importe aus dem Ausland, wo natürlich auch niedrigere Standards herrschen, angewiesen“, sagt Strasser.

„Viele heimische Höfe befinden sich wegen dramatisch niedriger Preise in einer existenzbedrohenden Situation. Aus diesem Grund begrüßen wir sehr, dass die außergewöhnliche Notlage unserer Familienbetriebe anerkannt und mit dem Verlustersatz eine konkrete Abfederungsmaßnahme geschaffen wird. Auch in anderen Landwirtschaftssektoren, die von der Corona-Pandemie sowie gleichzeitig dramatisch gestiegenen Produktionskosten betroffen sind, ist die Situation äußerst angespannt“, so Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich.

„Für die heimische Schweinebranche ist es angesichts der dramatischen Marktsituation inakzeptabel, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für tierische Produkte noch immer nicht umgesetzt ist. Wir müssen verhindern, dass unsere Märkte weiterhin von Billigimporten überschwemmt werden, ohne dass die Konsumenten etwas mitbekommen. Viele würden sich bewusst für heimische Qualitätswurst und Fleischwaren entscheiden, können aber nicht erkennen, woher diese stammen. Der Gesundheitsminister ist gefordert, das fixfertig auf dem Tisch liegende Paket endlich umzusetzen, in Begutachtung und EU-Notifikation zu schicken“, erklärt Moosbrugger weiter.

Es wird noch enger -China verbietet Schweinefleisch aus Italien: ASP-Krise spitzt sich zu

Der italienische Landwirtschaftsverband Confagricoltura teilte mit, dass China, Japan, Taiwan und Kuwait die Einfuhr von italienischem Schweinefleisch bereits ausgesetzt haben und dass auch die benachbarte Schweiz Beschränkungen verhängt hat.

Chinas Landwirtschaftsministerium teilte am Mittwoch mit, es habe die Einfuhr von Schweinefleisch aus Italien ausgesetzt, nachdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein im Land festgestellt worden war, berichtet Reuters.

Dies war der erste gemeldete ASP-Fall in Italien, seit das Virus 2018 in Westeuropa angekommen ist. Italien ist der siebtgrößte Schweinefleischproduzent der Europäischen Union mit einer Industrie im Wert von 9,1 Milliarden US-Dollar bzw. knapp 8,1 Milliarden Euro. Der ASP-Fall wurde in der Region Piemont entdeckt, das regionale Gesundheitsamt von Piemont bestätigte den Fall nach Tests an einem Wildschwein.

ASP ist für Schweine fast immer tödlich und hat 2019 etwa die Hälfte der chinesischen Herde ausgerottet. Das Virus verursacht immer noch Ausbrüche in China.

Die Entdeckung der Afrikanischen Schweinepest in Norditalien lässt italienische Schweinefleischproduzenten erhebliche wirtschaftliche Schäden für einen großen Agrarexport befürchten und hat dazu geführt, dass die offiziellen Zeiten für die Jagd nach Wild und das Sammeln von Trüffeln verkürzt wurden.

Andere Regionen im Norden Italiens drängen auf ein Vorgehen gegen Wildschweine außerhalb des betroffenen Gebiets, um ihre eigene Schweinefleischproduktion zu retten. „Die Afrikanische Schweinepest kann Schweine und Wildschweine treffen, sie ist hoch ansteckend und oft tödlich“, sagte Gianluca Barbacovi, der Leiter des landwirtschaftlichen Verbandes Coldiretti in der italienischen Region Trentino-Südtirol.

Kein Ende aus dem Tal der Tränen

Die Hoffnung, dass die jüngsten Preiszugeständnisse zur Entspannung der kritischen Situation beitragen könnten, haben sich nicht erfüllt. Vielmehr hat man den Eindruck, dass dieser Schritt zu einer verstärkten Dumpingwelle am europäischen Schweinefleischmarkt beigetragen hat. Jedenfalls wirft man sich gegenwärtig am internationalen Markt gegenseitiges Unterbieten bei Teilstücken vor. Ein plakatives Beispiel dafür ist das Angebot namhafter Exportbetriebe, welche Schultern wie gewachsen ohne Fuß um 80 Cent pro kg chinesischen Importeuren anbieten. Hauptgründe dafür sind u. a. der ASP-Ausbruch in Italien sowie anhaltende Personalausfälle an den Zerlegebändern durch COVID-Erkrankung oder Quarantäne. Die Erzeugernotierungen werden mit Ausnahme von Italien (-4 Cent) unverändert seitwärts geschrieben. Die Preisstabilität basiert allerdings nicht auf einer stabilen Marktlage, sondern auf der überwiegenden Sichtweise der Marktbeteiligten, dass weitere Preisrückgänge überhaupt keinen Sinn mehr machen.

EU-Schweinemarkt: Mitarbeitermangel in Schlachthöfen
Der EU-Schweinemarkt befand sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Die saisonal be-
dingt schwache Fleischnachfrage (Jännerloch) wurde durch Maßnahmen zur Bekämpfung
der Corona-Pandemie weiter reduziert. Zudem fehlten den Schlacht- und Zerlegebetrieben
zahlreiche Mitarbeiter wegen Infektionen. Allerdings stand auch kein allzu großes Angebot
an Schweinen zur Verfügung.

In Österreich zeigt sich das Marktgeschehen deckungsgleich zum europäischen Durchschnitt. Die Fleischbranche spricht von schwierigen bis lustlosen Geschäften. International tätige Schlachtunternehmen sind erbost über Mitbewerber mit Schleuderpreisen unter der Gürtellinie. Die üblicherweise verpönte Aktionitis im Lebensmittelhandel wäre jetzt ein wünschenswertes Instrument, das zur Entspannung beitragen könnte. Demnach ruht die Hoffnung auf dem Monatsbeginn, wo erfahrungsgemäß mehr Geld im Haushaltsbörserl liegt, wovon üblicherweise auch das Fleischregal profitiert. Dem Abbau von Überhängen täte es gut.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt konnten die Rückstellmengen in den letzten Wo-
chen abgebaut werden. Das saisonbedingt unterdurchschnittliche Angebot und die von
den Problemen auf dem Schweinemarkt gedämpfte Nachfrage standen sich ausgeglichen
gegenüber.Europaweit lagen Ferkelangebot und -nachfrage zumeist auf ähnlichem Niveau. Dement-
sprechend überwogen konstante Notierungen, nur vereinzelt gab es Korrekturen nach
oben oder unten.

Der Fleischkonzern Tönnies und die Umweltschützer von Greenpeace fordern dasselbe: Höhere Steuern auf Steak und Würste. Was steckt dahinter in Deutschland?

Von Marcus Rohwetter DIE ZEIT

Es ist unwahrscheinlich, dass Greenpeace und der Fleischkonzern Tönnies in der Vergangenheit jemals einer Meinung waren. Die Nichtregierungsorganisation hat sich unter anderem dem Tierschutz verpflichtet. In den Schlachthäusern der westfälischen Firmengruppe finden jährlich 20 Millionen Schweine und mehr als 400.000 Rinder den Tod. Umso überraschender, dass Greenpeace und Tönnies nun doch das Gleiche fordern: einen höheren Mehrwertsteuersatz für Fleisch.

Bislang gilt für Fleisch – so wie für andere Grundnahrungsmittel – der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent. Der Vorschlag von Greenpeace, das zu ändern, bekommt nun unerwartete Unterstützung aus dem größten Schlachthaus Europas. „Für tierische Lebensmittel sollte der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gelten“, sagt Thomas Dosch, Leiter Public Affairs und damit so etwas wie der oberste politische Lobbyist von Tönnies.

Mit der Forderung wird die von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) angestoßene Debatte über „Ramschpreise“ für Lebensmittel konkreter. Bislang waren sich Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bloß in der Diagnose einig: Niedrige Fleischpreise sind schlecht für die Bauern, schlecht für die Tiere, schlecht fürs Klima. Özdemir will die Ära der Billigschnitzel beenden. Offen blieb bislang, wer den Systemwechsel bezahlen soll.

Gefragt ist ein ökonomisches Wunder. Am Ende soll es ja nicht nur den Nutztieren besser gehen, weil den Mastbetrieben genügend Geld für den Umbau der Ställe bleibt. Auch das Einkommen der Bauern soll steigen. Das alles bei insgesamt weniger Tieren, weil die Landwirtschaft ihre Klimaziele erreichen will. Und natürlich sollen Schnitzel auch für Hartz-IV-Empfänger bezahlbar bleiben.

Dass Tönnies sich nun für die Mehrwertsteuer ausspricht, folgt auch einer betriebswirtschaftlichen Logik. Eine neue Tierwohlabgabe korrekt zu erheben und abzuführen brächte nicht nur bürokratischen Aufwand und damit Kosten mit sich. Auch ihre Ausgestaltung birgt Risiken. Die Abgabe nur auf deutsches Fleisch zu erheben würde billigem Importfleisch – etwa aus Spanien – einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das wäre schlecht für einen Schlachter wie Tönnies. Fleisch aus dem Ausland ebenfalls mit einer Tierwohlabgabe zu belasten könnte gegen Europarecht verstoßen, sofern die Einnahmen nur deutschen Bauern zugutekämen.

Die Mehrwertsteuer wird bereits erhoben. Der Satz ließe sich leicht ändern, er träfe deutsches ebenso wie Importfleisch. Doch ist auch hier unklar, ob die Mehreinnahmen direkt an Bauern oder Verbraucher weitergereicht werden dürften. Eine Zweckbindung ist bei Steuern normalerweise verboten.

Düngerpreise und Düngerkrise: Wir Europas Bauern sind am schlimmsten dran

Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Dünger bleibt in Europa knapp und extrem teuer. Das hat Folgen für die Kosten der Landwirte und für die Nahrungsmittelpreise – weltweit.

Europa wurde am stärksten von den Kürzungen der Düngerproduktion infolge der steigenden Kosten für das zu seinem Betrieb verwendete Erdgas getroffen. Die Preise für Mineraldünger blieben weiter auf Rekordniveau, selbst als die Harnstoffpreise in Nordamerika nachgaben“ schreiben Analysten von Bloomberg in einem Bericht.

Europa könnte im ersten Halbjahr mit einem Defizit von etwa 9 Prozent seines jährlichen Bedarfs an Stickstoffdünger konfrontiert sein, schätzen die Analysten der Investmentbank VTB Capital. Lebensmittel dürften noch teurer werden, weil die Ernten darunter leiden und die Erntepreise für Brotgetreide steigen.

Ebenfalls vorige Woche berichteten Bloomberg-Autoren: „Während Europas Landwirte sich darauf vorbereiten, nach dem Winter Düngemittel auf die Felder auszubringen, lassen ihnen die himmelhohen Nährstoffpreise keine andere Wahl, als weniger zu verbrauchen und zu versuchen, die Kosten weiterzugeben“.

„Für Erzeuger von Grundnahrungsmitteln wie Mais und Weizen ist es das erste Mal, dass sie wirklich einer echten Düngemittelkrise ausgesetzt sind, die durch Energieknappheit, Exportbeschränkungen und Handelssanktionen angeheizt wird. Es kostet jetzt viel mehr, Dünger und Agrar-Chemikalien zu kaufen, die für Winterkulturen benötigt werden, die jetzt aus der Winterruhe kommen und die zusätzlichen Kosten könnten die Frühjahrsaussaat negativ beeinflussen, die etwa ein Drittel der europäischen Getreideproduktion ausmacht,“ schreiben die Analysten von VTB Capital.

Ein Bericht, der im Januar von der Texas University veröffentlicht wurde, kommt zu folgender Einschätzung: „Unabhängig von den Faktoren, die den Kostenanstieg vorantreiben, sieht die Realität vor Ort so aus, dass die Produzenten mit der Aussicht auf einen enormen Kostenanstieg im Frühjahr 2022 konfrontiert sind .“

Im Jahr 2021 lag der Lebensmittelpreisindex der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen im Durchschnitt bei 125,7 Punkten, was dem höchsten Wert der letzten 10 Jahre entspricht. Neben steigenden Preisen gibt es anhaltende Sorgen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Düngemitteln, was sich wahrscheinlich auf die Aussaat auswirken wird. Wenn Landwirte aufgrund des knappen Angebots den Einsatz von Düngemitteln einschränken müssen, wird dies letztendlich zu Druck auf Ertrag und Produktion führen.

Die derzeitige Entwicklung deutet ziemlich eindeutig darauf hin, dass die Landwirte nicht bereit sind, „normale“ Mengen zum aktuellen Preisniveau für Düngemittel zu kaufen, so der Kommentar von IHS. „Das letzte Mal als die Kalipreise für einen längeren Zeitraum (das war 2009) auf solch hohem Niveau waren, hat sich die globale Jahresnachfrage fast halbiert“, heißt es weiter. Und wenn die Erdgaspreise auf dem derzeitigen Niveau gehalten werden oder höher steigen, müssen die Agrarpreise weiter sehr hoch bleiben, um die benötigten Hektar zu bestellen, und dies wird wiederum zu höheren Lebensmittelpreisen führen, glauben die Analysten.

Es geht doch Frankreich führt Herkunftskennzeichnung für Gastronomie ein

Gleichzeitig zeigt man in Frankreich, dass es auch anders geht. Eine gestern veröffentliche Verordnung verpflichtet Restaurants und Kantinen dazu, ab März die Herkunft von angebotenem Schweine-, Geflügel- und Lammfleisch anzugeben. Künftig soll bei roh gekauftem Fleisch das Zuchtland und das Schlachtland angeben werden, außerdem ob es sich um frisches oder tiefgefrorenes Fleisch handelt. Laut einem Bericht der Tagesschau, will die französische Regierung damit den Verzehr von heimischen Produkten ankurbeln. Eine nationale Lösung geht also doch, wenn man nur den nötigen politischen Willen zeigt. Wir erwarten, dass sich Deutschland genauso dieser Verantwortung stellt. Das Vorbild aus Frankreich sollte eine Blaupause werden – übrigens ausdrücklich auch für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung! Denn gerade im Gastronomie- und Großverbraucherbereich landet doch die anonyme Ware, bei der nicht ersichtlich ist, woher sie kommt und unter welchen Bedingungen sie erzeugt wurde.

Wie geht es in Deutschland weiter ?

Statt mit der geplanten Einführung einer Haltungskennzeichnung für tierische Erzeugnisse auch gleichzeitig die Herkunftskennzeichnung zu implementieren, will das Bundeslandwirtschaftsministerium auf eine europäische Gesetzesinitiative setzen und mit einer nationalen Lösung warten. Bis zum Jahresende soll laut Aussage von Staatssekretärin Silvia Bender außerdem ein Gesamtpaket aus Haltungskennzeichnung, Finanzierung und einem veränderten Genehmigungsrecht für Stallbauten stehen. Verfällt das Landwirtschaftsministerium in alte Muster und schiebt ein angekündigtes Ziel auf die lange Bank bzw. nach Brüssel? Wenn heute nicht schnell reagiert wird, dann wird es morgen keine Betriebe in Deutschland mehr geben, die höhere Haltungsstufen umsetzen können. Haltungskennzeichnung geht nicht ohne Herkunftskennzeichung!

Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird zunächst keine Gesetzesinitiative für eine nationale Herkunftskennzeichnung tierischer Erzeugnisse starten. Staatssekretärin Silvia Bender begründete das gestern auf einer Veranstaltung Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Thema Verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung – Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung mit ungeklärten EU-rechtlichen Fragen bei einer nationalen Lösung. Das berichtet Agra Europe (AgE). Bender verwies demnach stattdessen auf die Brüsseler Ankündigung, bis Ende dieses Jahres Vorschläge für eine EU-weite Herkunftskennzeichnung vorzulegen. Die werde man abwarten und sich intensiv in die Beratungen einbringen, sagte Bender.

Und wie ist es bei uns in Östereich ?

Die schlechte Nachricht für Bauern und Konsumenten: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger wird mit ihrem Vorhaben, die Herkunft von Fleisch, Milch und Ei in verarbeiteten Produkten auszuweisen, voraussichtlich scheitern.

Impfstoff gegen ASP: Russland meldet Erfolge

Die russischen Behörden zeigen sich optimistisch über die Impfstoffentwicklung gegen ASP. Es sollen nun Impfstoffe getestet werden

Nach Angaben der russischen Behörden geht die Entwicklung des Impfstoffs gegen die Afrikanische Schweinepest in die nächste Phase. Laut eines Sprechers sollen nun vielversprechende Impfstoffkandidaten ausgewählt und im weiteren Verlauf getestet werden. Dabei ginge es vor allem darum, einen Impfstoff mit einer geringen Reaktogenität auszuwählen, also das der mit dem geringsten Potenzial unerwünschte Reaktionen hervorzurufen, erklärt Maxim Uvaidov, Abgeordneter des russischen Landwirtschaftsministeriums gegenüber dem russischen Staatsmagazin Tiermedizin & Leben. Zudem müsse der Impfstoffkandidat über die beste immunbiologische Stabilität und den besten Schutz gegen das Virus verfügen. „Wissenschaftler arbeiten schon seit Jahrzehnten an einem Impfstoff gegen die ASP. Es stimmt, dass bisher kein Land eine wirksame und sichere Lösung entwickelt hat, die die Krankheit verhindern kann.“

Um die Situation vollständig unter Kontrolle zu bringen, könnte es ausreichen, den Impfstoff bei Wildschweinen in Russland einzusetzen, sagte Uvaidov. „Die Tierseuchenlage der ASP sieht in jedem Land anders aus, was auf die spezifischen natürlichen und wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen ist. In den meisten Fällen spielen Wildschweine jedoch eine große Rolle. Wenn es möglich wäre, eine Impfung in der Wildschweinpopulation durchzuführen, würde sich die ASP-Situation stabilisieren. Die Wildschweinimpfung könnte das Eindringen der ASP in neue Gebiete verhindern und das Verhalten des Virus generell vorhersehbarer machen, fügte er hinzu, ist der Wissenschaftler überzeugt.

Schweinefleisch: Dänemark schließt deutsche Lieferlücke nach Südkorea

Dänemark hat 2021 rund 175 % mehr Schweinefleisch als im Vorjahr nach Südkorea geliefert. Der enorme Zuwachs basiert nach Einschätzung der Marktbeobachter auf dem weitgehenden Ausfall Deutschlands.

Dänemark hat als Schweinefleischexporteur im vergangenen Jahr kräftig von Deutschlands Problemen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) profitiert. Wie die Marktanalysten des Dachverbandes der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) berichteten, sind 2021 aus dem nördlichen Nachbarland insgesamt 25.300 t Schweinefleisch nach Südkorea geliefert worden, was einem Anstieg von rund 175 % zum Vorjahr entsprach. Der enorme Zuwachs basiert nach Einschätzung der Marktbeobachter auf dem weitgehenden Ausfall Deutschlands. Nachdem die ASP in der Bundesrepublik aufgetreten ist, seien die Ausfuhren zum Vorjahr um mehr als 96 % auf nur noch rund 2.800 t eingebrochen. Dänemark wie auch andere EU-Länder hätten diese Lücke ausgeglichen. Dänemark ist damit 2021 beim Schweinefleisch zum siebtwichtigsten Lieferanten Südkoreas aufgestiegen.

Spitzenreiter USA

Mit weitem Abstand angeführt wird diese Liste von den USA. Diese haben 2021 etwa 139.400 t Schweinefleisch nach Südkorea geliefert, was allerdings einen Rückgang von rund 10 % gegenüber 2020 bedeutete. Die Gesamteinfuhren des asiatischen Landes hatten auf Jahressicht gleichwohl zugelegt, und zwar um gut 3 % auf 431.900 t.

Deutschland hat mit Südkorea und anderen Ländern wie China, Japan oder den Philippinen bislang noch kein Regionalisierungsabkommen abgeschlossen, weshalb diese nach dem Auftreten der ASP im Land einen Importstopp gegen die gesamte Bundesrepublik verhängten. Aufgrund dessen sind die gesamten deutschen Schweinefleischexporte in Drittländer von Januar bis Oktober 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 % auf 476.931 t eingebrochen.

Agra Europe (AgE)

Dr. Malte Rubach: „Eine vegane Welt ist völlig abwegig“

Januar 2022: Ganz Deutschland zelebriert den „Veganuary“. Ganz Deutschland? Das könnte man tatsächlich meinen, wenn man die zahlreichen Nachrichten, Marketing-Offensiven und sich beteiligenden Unternehmen aus Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, LEH und Lebensmittelproduktion zählt. Wissenschaftler wie der Ernährungsexperte und Buchautor Dr. Malte Rubach sehen den Hype dagegen eher kritisch und weisen darauf hin, dass eine rein pflanzliche Ernährung auch Schattenseiten wie mangelnde Nährstoffversorgung und hohen Frischwasserverbrauch haben kann – vor allem in anderen, oft ohnehin ärmeren Teilen der Welt. 

Herr Rubach, Sie beschäftigen sich mit Ernährungsphysiologie und den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln. Seit ein paar Wochen begleiten Sie den Veganuary mit Posts auf LinkedIn, in denen Sie wissenschaftliche Fakten zu den Auswirkungen der rein pflanzlichen Ernährung auf die Umwelt und unsere Gesundheit darstellen. Darin kommt die vegane Ernährung nicht immer so gut weg wie bei anderen Quellen – beruht der Hype um den Veganuary etwa auf Fake News?

Dr. Malte Rubach: Ich habe gar nichts gegen den Veganuary, den es seit 2014 gibt und der in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Anfangs ging es vor allem um den Gesundheitsaspekt, inzwischen rücken die Folgen unserer Ernährung für die Umwelt immer stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Damit lässt sich die Zielgruppe aus Sicht von Unternehmen, Aktivisten und digitalen Influencern offenbar noch besser mobilisieren als nur mit der Frage nach den Tierrechten allein. Dabei geht es um das gute Gewissen beim Essen. Der Veganuary suggeriert: „Wenn ich noch nicht einmal diese 30 Tage ohne tierische Lebensmittel schaffe, bin ich ein schlechter Mensch“.  

Kann man sich heute überhaupt mit gutem Gewissen ernähren? 

Dr. Malte Rubach: Nein, es gibt wohl keine Chance auf ein zu 100 Prozent ethisches Leben. Ich halte es auch für problematisch, ein ethisches Konzept wie zum Beispiel den Veganismus über alles andere zu erheben. Tierethik ist ja kein allumfassendes Gesellschaftskonzept, wird aber teilweise sehr dogmatisch ausgelebt. Deswegen ist der Diskurs – auch der tierethische – sehr wichtig, um immer wieder nachzujustieren. 

Wie steht es denn um die positiven Folgen für Gesundheit und Klima, wenn mehr Pflanzliches gegessen wird?

Man darf aber – wie bei anderen Produkten auch – nicht nur auf die Klimawirkung des einzelnen Lebensmittels schauen. Beim Frischwasserverbrauch sieht es nämlich schon wieder anders aus. Der WWF – nicht gerade eine NGO, die sich für Fleischverzehr einsetzt – hat für Deutschland errechnet, dass die vegane Ernährung 50 Prozent mehr Frischwasser verbraucht als unsere aktuellen Verzehrgewohnheiten mit verhältnismäßig viel Fleisch. Und zwar nicht in Deutschland, sondern in Ländern, in denen Wasser eher knapp ist, weil wir sehr viele pflanzliche Produkte importieren, da wir hier gar nicht genügend Anbauflächen haben. Für die Produktion tierischer Lebensmittel reichen unsere Ressourcen hingegen – inklusive Futtermittel.

Sie argumentieren außerdem oft mit dem Nährstoffgehalt von Lebensmitteln … 

Dr. Malte Rubach: Auch dieser Faktor wird oft vernachlässigt, wenn wir Vergleiche von Klimawirkung pro Liter oder pro Kilogramm Protein präsentiert bekommen, beispielsweise bei der Milch und Milchalternativen. Aber das ist viel zu kurz gegriffen, weil Lebensmittel selten nur einen Nährstoff liefern. Hier werden auch oft Produkte aus unterschiedlichen Kategorien in eine Schublade geworfen, um zu suggerieren, dass es sich um gleichwertige Lebensmittel handelt. Statt Tiermilch mit Haferdrink zu vergleichen, müsste man die Bilanzen von Kuhmilch und Schafmilch oder Haferdrink und Sojadrink gegenüberstellen. 

Auf den ersten Blick sind die pflanzlichen Drinks natürlich klimaschonender. Berücksichtigt man jedoch ihren Nährstoffgehalt, ergibt sich ein anderes Bild. Da müsste man schon sehr viel Haferdrink trinken, um auf denselben Nährstoffgehalt wie bei Kuhmilch zu kommen – und es würden immer noch Nährstoffarten fehlen, die der pflanzliche Drink eben nicht liefert. Dann wäre die Klimawirkung von Haferdrink zehnmal so hoch wie die von Kuhmilch.

Eine vegane Welt wäre also gar nicht möglich und auch nicht sinnvoll … 

Dr. Malte Rubach: Erzählen Sie mal den Menschen in der Subsahara, dass sie keine Kühe, Schafe oder Ziegen mehr halten und stattdessen ihren Nährstoffbedarf mit Haferdrink decken sollen, die ihnen dann wahrscheinlich westliche Konzerne teuer verkaufen. Eine vegane Welt ist völlig abwegig, da werden Scheinrechnungen aufgemacht. Es gibt aktuell ca. 1,5 Milliarden unfreiwillige Vegetarier auf der Welt, die keinen Zugang zu Fleisch haben, es aber gerne essen würden, wenn sie denn könnten. 

Die Schweinebauern in der Krise: Es fehlt einfach alles zur Kostendeckung

Die heimischen Schweinebauern sind aktuell von einer rentablen Produktion weit entfernt. Die Vertreter der Branche fordern nun rasche Unterstützung für die Betriebe.

In dieser Woche wurde von den Abnehmern ein weiterer Preisrückgang am Schweinemarkt erzwungen. „Schon das durchschnittliche Preisniveau des Vorjahres mit einer Börsen-Notierung von 1,53 Euro pro kg Schlachtgewicht zählt zu den drei schlechtesten des vergangenen Jahrzehnts“, erklärt Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. „Beim aktuellen Preisniveau von Euro 1,40 pro kg Schlachtgewicht fehlen den österreichischen Ferkelerzeugern zirka 30 Euro je Ferkel und den Schweinemästern zirka 25 Euro je schlachtreifem Schwein zur Kostendeckung.“

Schlederer warnt: „Dass bei dieser Marktsituation mehr Bauern denn je das Handtuch werfen, ist klar. Zu allem Überdruss sind so wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen die Kosten für Betriebsmittel wie Energie oder Futter stark gestiegen. Wir sind momentan von einer rentablen Schweineproduktion weit entfernt.“

Hintergrund für die prekäre Situtation sind Corona und die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa. In den vergangenen Jahren ist in Europa eine massive Überproduktion bei Schweinefleisch entstanden. Diese ist zuletzt noch einmal sprunghaft angestiegen, als der Export von Schweinefleisch vor allem in asiatische Länder weitgehend zum Erliegen gekommen ist.

Auch die COVID-Pandemie ist seit bald zwei Jahren eine enorme Belastung für die Fleischwirtschaft, die ein maßgeblicher Vorlieferant für Gastronomie, Hotellerie und Catering ist. Eine zusätzliche Erschwernis ist, dass durch den Wegfall des Außer-Haus-Verzehrs insgesamt weniger Schweinefleisch nachgefragt wird, da sich das Einkaufsverhalten im Lebensmitteleinzelhandel vom Konsum in der Gastronomie unterscheidet. Während der aktuellen Omikron-Welle fällt zudem ein beträchtlicher Teil des Personals in der Schlacht- und Zerlegesparte aufgrund von Krankheit oder Quarantäne aus. So ist ein Flaschenhals im Bereich der Schlachtung und Zerlegung entstanden, der einen Rückstau von schlachtreifen Tieren auf den heimischen Betrieben verursacht.

Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) fordert daher, die bestehenden Instrumente zur COVID-Hilfe für österreichische Schweinebauern und -bäuerinnen als systemrelevanter Teil der Lebensmittelproduktion auch in dieser schwierigen Marktsituation einzusetzen. Raimund Tschiggerl, Geschäftsführer der Styriabrid GmbH, sieht auch die EU in der Verantwortung: „Die EU-Agrarpolitik ist hier gefordert, nachhaltige Konzepte für die europäische Schweineproduktion auf den Tisch zu legen. Nur Tierschutzbestimmungen zu beschließen, ist zu wenig“.

VÖS-Obmann Walter Lederhilger: „Wir appellieren außerdem an alle Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten, beim Einkauf auf österreichisches, mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnetes Schweinefleisch zu setzen.“ Auch eine lückenlose Umsetzung der Herkunftskennzeichnung bis hin zur Gastronomie ist eine alternativlose Maßnahme, um auch in Zukunft die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln in Österreich gewährleisten zu können.