Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

Dänemark: Schweinebestand drastisch abgestockt

Um 7,5 % ist der Schweinebestand in Dänemark im letzten Jahr zurückgegangen. Damit ist er auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren in einem Juli gesunken. Am stärksten betroffen ist der Ferkelbereich.

In Dänemark fahren die Schweinehalter ihre Bestände deutlich nach unten. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes wurden am 1. Juli 2022 insgesamt 12,18 Millionen Schweine in dem nördlichen Nachbarland gehalten; das waren 991 000 Tiere oder 7,5 % weniger als ein Jahr zuvor. Bereits bei der Frühjahrserhebung war ein Rückgang der Tierzahlen im Vorjahresvergleich von 5,2 % festgestellt worden.

Geringere Tierzahlen wurden der jüngsten Stichprobenerhebung zufolge in allen Kategorien verzeichnet. Am stärksten fiel das relative Minus bei den Ferkeln bis 20 kg mit 9,0 % auf 2,51 Millionen Stück aus. Die Zahl der Läufer im Gewichtsbereich zwischen 20 kg und 50 kg verringerte sich gegenüber Juli 2021 um 6,8 % auf 5,66 Millionen, bei den Mastschweinen um 8,2 % auf 2,79 Millionen Stück.

Laut den Statistikern aus Kopenhagen stockten die dänischen Erzeuger auch ihre Sauenherden merklich ab. Die Zahl der weiblichen Zuchttiere insgesamt sank im Vorjahresvergleich um 83 000 Stück beziehungsweise 6,5 % auf 1,19 Millionen. Dabei nahm der Bestand an trächtigen Tieren um 8,0 % auf 735 000 ab; bei den nicht tragenden Sauen fiel das relative Minus mit 4,0 % auf 457 000 halb so groß aus.

Die Abstockung des Schweinebestandes hat in Dänemark die Zahl der Schlachtungen im Vergleich zu anderen EU-Ländern zumindest bislang recht wenig sinken lassen. Laut vorläufigen Erhebungen ging das Schlachtaufkommen von Januar bis Mitte Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach Angaben des Dachverbandes der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) um 0,9 % zurück. Der schwächere „Nachschub“ an Schweinen dürfte bis zum Jahresende allerdings zu deutlicheren Rückgängen bei den Schlachtungen und damit der dänischen Schweinefleischerzeugung führen. Dies hängt allerdings auch von der Entwicklung des Lebendschweinexports ab.

Rapspreise fallen zweitstellig – auf ein 12-Monatstief

Die Rapsreise fallen zum Beginn dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit September 2021. Die Gründe sind komplex. Fallende Sojapreise, Erntedruck und auch mehr Raps-Exporte vom Schwarzen Meer, sind nur einige Ursachen.

rapsreise.

Am Montag  rauschten die Rapspreise am europäischen Terminmarkt um 24 Euro je Tonne nach unten und am Dienstag fallen die Kurse  im laufenden Handel weiter – auf nur noch 629 Euro je Tonne. Das ist der niedrigste Stand seit September 2021. Ein Grund  für den Preispfusch sind zunächst die fallenden Sojapreise in den USA.

Dort verlor der vordere September-Termin am Montag 44 Cent und fällt am heutigen Dienstag um weiter 22 Cent auf 1473 Cent je Bushel. Ein Verlust von 4,2 % in zwei Tagen. US-Analysten erklären den Preisrutsch bei Sojabohnen mit der nach oben korrigierten Produktionsprognose des USDA. Dort hatte man Freitag die neue Sojaernte um knapp 1 Millionen Tonnen auf 123,3 Millionen Tonnen nach oben gesetzt. Analysten hatten indessen eine witterungsbedingte Kürzung der Sojabohnenproduktion erwartet.

„Das USDA erhöhte die Produktion und Ertrag unerwartet auf Rekordhöhen“, heißt es in einem US-Markt-Bericht. Die US-Sojabohnenproduktion wird damit größer sein als bisher prognostiziert, weil die besser als erwarteten Erträge den Rückgang der Anbaufläche mehr als ausgleichen werden, begründete das USDA den Schritt.

Hinzu kommen aktuelle Meldungen, über besseres Wetter (Regen) in den Sojaanbaugebieten des Mittleren Westens, die ebenfalls massiv unter Hitze und Trockenheit leiden.

In Deutschland-Tönnies kündigt teilweise Tierwohl-Verträge

Nachdem sich die Schlachter im letzten Jahr um die ITW-Schweine gerissen haben, kommt jetzt die Rolle rückwärts.

Als wären die Sorgen der Schweinehalter nicht schon groß genug, kommt jetzt der nächste Ärger: Die Tönnies-Unternehmensgruppe kündigt für die Standorte Weißenfels, Rheda-Wiedenbrück und Sögel teilweise die ITW-Verträge. Wie viele Landwirte die Kündigung treffen wird, ist derzeit noch unklar. Der Umfang der Kündigungen soll sich aber in Grenzen halten. Wie Tönnies betont, halte man sich zudem an die gemäß Vertrag bestehenden Laufzeiten.

Primär werden solche Verträge gekündigt, bei denen zuletzt unregelmäßig oder wegen Aufgabe der Schweinemast gar nicht mehr geliefert wurde. Aber auch solche Vereinbarungen mit nur noch kurzfristiger Laufzeit – bis November 2022 – beendet Tönnies. Hintergrund der Kündigungen sind Absatzschwierigkeiten bei ITW-Fleisch. So klagte die Schlachtbranche zuletzt immer wieder darüber, dass sie die ITW-Ware nicht immer als solche vermarkten kann.

Bei der Firma Manten oder der Westfleisch SCE ist bislang nichts von Kündigungen der ITW-Verträge bekannt. Nach zusätzlicher Ware ruft derzeit aber niemand in der Branche. Westfleisch nimmt freie ITW-Ware außerhalb ihrer Verträge nur bei entsprechender Verwertungsmöglichkeit auf; andernfalls entfällt die Zahlung des ITW-Zuschlages.

Ein Grund für den deutlichen Nachfragerückgang bei ITW-Fleisch sind die ausbleibenden Sonder- und Rabattaktionen im LEH. Die Aktionen sind seltener geworden, die Absatzmengen dadurch viel besser zu kalkulieren. Viele Schlachter können jetzt auf ITW-Reserven für Sonderaktionen verzichten.

Bei den betroffenen Landwirten kommen die Kündigungen naturgemäß nicht gut an. Auch Erzeugergemeinschaften, Genossenschaften und der Viehhandel sind sauer. „Da hat man die Mäster zuerst zu ITW genötigt – der Ausdruck „erpresst“ ist auch nicht falsch – und jetzt darf man seinen Landwirten die Kündigung erklären“, so Dr. Frank Greshake von der Schweinevermarkung Rheinland. Die Schuld sieht er primär aber nicht bei Tönnies oder den anderen Schlachtunternehmen. Die nachgelagerte Stufe sei das Hauptproblem, sie schaue wieder einmal nur auf das liebe Geld.

Während der LEH in der Bedientheke anscheinend weiter auf ITW-Ware setzt – jedoch in geringerem Umfang als bislang angekündigt -, bröckelt das Interesse in der Verarbeitungsstufe zuletzt doch merklich. Ein Problem scheint der hohe Basispreis von knapp 2 € zu sein. Die Kalkulation werde dadurch deutlich schwieriger als bei 1,20 €, h

Internationale Holzmesse zeigt Innovationen der Branche

Von 31. August bis 3. September findet die „Internationale Holzmesse/Holz&Bau“ in Klagenfurt statt. Veranstalter rechnen mit rund 20.000 Besuchern.

Im Rahmen des Messeduos „Internationale Holzmesse/HOLZ &BAU“ vom 31. August bis 3. September 2022 in Klagenfurt präsentieren mehr als 500 Fachaussteller aus 20 Nationen auf einer Ausstellungsfläche von 50.000 m2 die neuesten Trends. Vertreten sind Marktteilnehmer der gesamten Wertschöpfungskette mit Forst- bis Sägewerkstechnik über Bioenergie und Logistik bis hin zu Holzbautechnik, Tischlerei- und Zimmereibedarf. Parallel dazu präsentiert sich „Treffpunkt Jagd“ in Halle 3.

In gewohnter Weise umfasst die Forstwirtschaft den prominentesten und größten Ausstellungsbereich der Fachmesse, die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet. Das Angebot reicht hier von Holzernte- und Seilkrantechnik über Aufforstung bis hin zu Forst- und Sicherheitsbekleidung sowie Forstwerkzeugen. Zugleich sind namhafte Säge- und Holztrocknungsanbieter vertreten, die das Fachpublikum über die neuesten Technologien in der Sägewerksbranche informieren. Auch professionelle Anbieter von Lager- und Transporttechnik sind bei der Messe in Klagenfurt vor Ort.

Eigener Bereich für erneuerbare Energie

Ein Ausstellungsbereich ist der erneuerbaren Energie gewidmet. Dazu werden die unterschiedlichsten Bioenergieträger, Kleinkraftwerke, Sieb- und Zerkleinerungstechnik sowie die gesamte Verbrennungs- und Umwelttechnik auf der Fachmesse präsentiert. HOLZ &BAU: Die Fachmesse für Zimmerer und Tischler Auf einer Gesamtausstellungsfläche von mehr als 10.000 m2 wird alles gezeigt, was für das Thema „Bauen mit Holz“ von Interesse ist. Das Ausstellungsspektrum reicht von neuesten Handmaschinen und Holzbau-Software über Holzbausysteme, Holzwerkstoffe und Verbindungstechniken bis hin zu den Fachschulangeboten, wie beispielsweise das Holztechnikum Kuchl, und Holzliteratur. Innovation Area In der Innovation Area präsentieren findige Zulieferer, Start-ups, Maker und Wissenschafter ihre neuesten Ideen.

„Grundwasser, Seen und Agrarflächen in Gefahr“

Erderwärmung, massive Bodenversiegelung und die Regulierung von Flüssen: Das sind die Hauptursachen für ausbleibende Niederschläge, sinkende Grundwasserspiegel und dürregeschädigte Agrarflächen. Mit welchen Dürreschäden müssen Landwirte heuer rechnen? Wie entwickelt sich der Grundwasserspiegel? Welche Auswirkungen sind für die Seen zu befürchten? Darüber informierten heute Hagelversicherungs-Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger und Prof. Helmut Habersack von der BOKU bei einer Pressekonferenz.

„Der Klimawandel ist mittlerweile in Österreich längst spürbar. Eine ständige Zunahme von Hitzetagen, also Tage mit über 30 Grad, und ausbleibender Regen haben massive Auswirkungen“, erklärte Kurt Weinberger, GF der österreichischen Hagelversicherung. „Diese extreme Wettersituation führt zu einem sinkenden Grundwasserspiegel und gefährdet damit Österreichs Seen und Flüsse, aber insbesondere die Ernten der Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel.“

So erreiche etwa der Neusiedler See seinen niedrigsten Wasserstand seit fast 60 Jahren. Der benachbarte Zicksee ist laut Weinberger fast vollständig ausgetrocknet und die Landwirtschaft insbesondere im Osten und Süden Österreichs ist auch heuer wieder von massiven Dürreschäden betroffen. „Die Ursachen dafür liegen auf der Hand: Die Erderwärmung verbunden mit ausbleibenden Niederschlägen, aber auch die Verbauung unserer Äcker und Wiesen, die als Wasserspeicher zunehmend verloren gehen“, so der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung,.

„Der Wasserstand des Bodensees ist nur mehr elf Zentimeter von seinem historischen Minimalwert entfernt. Aber auch der Neusiedler See erreicht heuer seinen tiefsten Wasserstand seit 1965. Mit ein Grund dafür ist der niedrige Grundwasserstand. Aber auch die Abflüsse der Flüsse, also das durchfließende Wasservolumen, leiden durch den Klimawandel“, erklärte Prof. Habersack. „Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist ein Rückbau von Flüssen und Feuchtgebieten sowie die Reduktion des Bodenverbrauchs notwendig. Wasser könnte so länger in der Landschaft gehalten werden, was wiederum auch der Reduktion des Hochwasserrisikos dient, da Überflutungsflächen erhalten bleiben beziehungsweise zurückgewonnen werden.“

„Wie ist die Situation konkret im heurigen Jahr in der österreichischen Landwirtschaft? Wir hatten grundsätzlich eine gute Getreideernte, da es dafür ausreichend Niederschläge gab. Anders ist die Situation bei den Herbstkulturen wie Mais, Sojabohnen, Kürbis, Kartoffeln, Sonnenblumen und dem Grünland. Insbesondere im Osten und Süden Österreichs rechnen wir mit erheblichen Ernteausfällen“, berichtete Weinberger. Der Grund dafür liege in den extremen Niederschlagsdefiziten der vergangenen zwei Monate. Die Konsequenz laut dem Chef der Hagelversicherung: „Wir erwarten aus heutiger Sicht einen Dürreschaden in der Landwirtschaft von mindestes 100 Millionen Euro.“

Das Phänomen von Dürreschäden nehme in der Landwirtschaft stark zu. Während in den 80iger Jahren alle zehn Jahre eine Dürre aufgetreten ist, treten große Dürreereignisse in Österreich nun durchschnittlich jedes zweite Jahr auf. „So entstand in den vergangenen zehn Jahren aufgrund der Dürre ein Gesamtschaden von mehr als einer Milliarde Euro“, so Weinberger, in einer ersten Zwischenbilanz zu den Dürreschäden in der Landwirtschaft.

„Auch wenn das endgültige Schadensausmaß erst Mitte September beziffert werden kann, wird uns vor Augen geführt, dass in Zukunft vermehrt mit extremer Trockenheit zu rechnen ist. Das zeigt uns auch die Zahl der Hitzetage, also Tage mit mindestens 30 Grad Celsius. Gab es in den 80/90er Jahren noch zwischen drei und zwölf Hitzetage, zählen wir mittlerweile das Dreifache solcher Tage. Werden die Klimaziele von Paris nicht eingehalten, müssen wir im Jahr 2100 mit 60 bis 80 Hitzetagen pro Jahr rechnen“, so Weinberger.

„Neben der Bedrohung der österreichischen Landwirtschaft durch zunehmende Dürreschäden, wird die landwirtschaftliche Produktion durch die rasante Zubetonierung der Agrarflächen massiv gefährdet. Alleine in den letzten 25 Jahren wurden in Österreich 150.000 ha Agrarflächen verbaut, das entspricht einer Größe der gesamten Agrarfläche des Burgenlands. Mit der Zubetonierung Österreichs führen wir diesem Land beträchtlichen Schaden zu. Die zunehmende Versiegelung führt aber nicht nur dazu, dass Agrarflächen für die Produktion von heimischen Lebensmitteln verloren gehen. Versiegelter Boden geht als Wasser- und Kohlenstoffspeicher verloren, wodurch Überschwemmungsschäden zunehmen, da der Regen nicht mehr ins Grundwasser absickern kann. Hinzu kommt der Aspekt, dass gleichzeitig versiegelte Flächen Hitze stärker aufnehmen, speichern und wieder abgeben.

Tag der offenen Tür im Tierwohlstall Neuhold-Jaga

Familie Neuhold aus St. Veit in der Südsteiermark hat 2020 einen neuartigen Tierwohlstall für 850 Mastschweine gebaut. Kommenden Sonntag, 14. August, findet ein Tag der offenen Tür im Stall statt.

Die Familie hat sich auf die Direktvermarktung von Schweinefleisch spezialisiert und rund zwei Millionen Euro in den neuen Maststall investiert. Begleitet wurden sie bei der Planung und Umsetzung von der Höheren Bundes- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein. Eduard Zentner leitet das Projekt „SaLuT – Saubere Luft in der Tierproduktion“ Die Forschungseinrichtung untersucht die emissionssenkenden Maßnahmen im Schweinestall der Familie Neuhold. Neben Emissionen und Geruch sammeln die Forscher aber auch Daten zu Lärm, Staubbelastung, Tierverhalten, Bioaerosolen und Wirtschaftlichkeit.

Weniger Ammoniak und kaum Geruchsbelastung

Beteiligt ist auch die Medizinische Universität Graz, die das Keimspektrum im Stall überwacht. Mit Videotechnik wurde das Verhalten der Schweine und die Tierwohl Standards beurteilt. Die Firma Schauer hat den Stall gebaut und am Sonntag werden auch die ersten Zwischenergebnisse der Forscher präsentiert. „Die Zwischenergebnisse seien auf jeden Fall vielversprechend“, heißt es von Schauer.

Der Tag der offenen Tür beim Tierwohlstall in Leitersdorf 8a, 8422 St. Veit in der Südsteiermark, beginnt um 10 Uhr. Es gibt den ganzen Tag Führungen durch die Stallungen und die Experten werden ihre Zwischenergebnisse präsentieren.

„Abnehmer betteln nach vorgezogenen Partien“

In Österreich und im übrigen Europa tendieren die Erzeugerpreise für Schweinefleisch wegen eines verringerten Angebotes nach oben. Es wird ein Bestandsabbau von 5 bis 10% prognostiziert. Die Notierung in Österreich legt 5 Cent zu.

Das Gleichgewicht am EU-Schweinemarkt mit unterdurchschnittlichen Mengen bei Angebot und Nachfrage tendiert Richtung Schieflage. Während der Fleischmarkt unverändert schwächelt, verliert das Lebendangebot zunehmend an Substanz. Hitzebedingt niedrige Mastleistungen und der allgemeine Trend zur Produktionsrücknahme in den meisten EU-Ländern bedingen diese Entwicklung. Die Personalsituation an den Schlacht- und Zerlegelinien war in den vergangenen Wochen durch Corona-Fälle und Urlaube spürbar angespannt, ab Mitte August sollte sich diesbezüglich die Lage aber wieder bessern. Dies dürfte unter anderem auch ein Grund dafür sein, warum die Suche nach schlachtreifen Schweinen Impulse erfährt. Vor diesem Hintergrund konnte das deutsche Preismodell nach siebenwöchiger Stagnation ein Plus von 8 Cent reüssieren. Die übrigen EU-Länder verbesserten bereits in den vergangenen Wochen in kleinen Schritten die Preise, insbesondere Spanien.

Österreichs Markt leergefegt

In Österreich ist der Schlachtschweinemarkt blitzblank leergefegt. Auf der Suche nach zusätzlichen Schweinen betteln Abnehmer nach vorgezogenen Partien. Kein Wunder, denn die zu Ende gehende Woche dürfte einen weiteren Minusrekord in Sachen Wochenschlachtungen 2022 aufstellen. Damit bestätigt sich die Befürchtung, dass das jahrelange Schweinebauern-Bashing in Österreich zu einem Bestandsabbau nach aktuellen Schätzungen zwischen 5 und 10% führen dürfte, meint Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. Auch das frische Angebot – einmal mehr das geringste in diesem Jahr – ist selbst für eine feiertagsbedingte Vier-Tage-Arbeitswoche nicht ausreichend. In der Konsequenz musste die Abnehmerseite ein Plus von 5 Cent auf 2,08 Euro (Berechnungsbasis: 1,98 Euro) je kg Schlachtgewicht akzeptieren.

Bauern warnen wegen Trockenheit vor schlechter Ernte – und noch höheren Preisen

Die Bauern leiden unter stark gestiegenen Preisen für Dünger, Sprit oder Futter. Nun bedroht die anhaltende Dürre auch noch die Ernte. Das dürften auch Verbraucher spüren.

Eigentlich sollen die Bauern derzeit dabei helfen, in einer Krisenproduktion die weltweit durch den Krieg beeinträchtige Lebensmittelversorgung zu sichern. Doch stark gestiegene Preise für Dünger, Futtermittel oder Treibstoff machen ihnen zu schaffen. Nun fällt angesichts der anhaltenden Trockenheit wohl auch noch die Ernte deutlich geringer aus als sonst.

»Im Moment kämpfen wir an vielen Fronten. Die Düngemittelpreise sind vier Mal höher als vor einem Jahr. Die Energiekosten sind doppelt so hoch. Die Futterkosten haben zugenommen«, Wenn es nicht demnächst durchgehend regnet, dann sind dort eben Ertragseinbußen von 30, 40 Prozent zu befürchten.«

Schwierig werden wird es bei Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln. Da rechnen wir wegen der Trockenheit mit erheblichen Ertragseinbrüchen.« Insbesondere für die Kartoffelernte sei es derzeit einfach zu heiß und zu trocken. Es gebe jedoch auch einen Vorteil der Trockenheit: weniger Krankheiten.

Die Getreideernte ist für dieses Jahr bereits auf der Zielgeraden. Sie dürfte Schätzungen zufolge etwas unter dem Mittel der zurückliegenden Jahre ausfallen. Die Ernten der Herbstkulturen, Kartoffeln oder Zuckerrüben etwa, stehen aber noch aus.

Die etwas größeren Energieverbraucher :(

Ich erlaube mir hier mal ein paar Zahlenspiele mit Euch. Und zwar, eine Boeng i 747 fasst sage und schreibe ca. 216’000 Liter Kerosin. Mit dieser Menge fliegt ein Flugzeug dieser Größe ca. 9800 KM. Als Vergleich, ein durchschnittlicher Autofahrer fährt ca. 10’000 Km jährlich und verbraucht dabei 500 Liter Treibstoff. Ein Bauer könnte mit der Menge dieses einen Fliegers 12 Jahre arbeiten und dafür Lebensmittel produzieren. Und ja Kerosin kann in jedem Dieselmotor verwendet werden, kostet jedoch nur ca. 35 Cent pro Liter, im Vergleich zu Diesel zur Zeit ca. 2 Euro. Da soll mir noch einer sagen, dass das Problem die Bauern sind. Vielleicht sollte sich der eine oder andere mal überlegen ob er nicht besser auf den Flieger verzichtet.

Wir reden nun alle von Gas aus den USA – nun gut. Wie dieses da abgebaut wird, wollen wir hier mal nicht anschauen. Das Gas wird anschließend gekühlt (da wollen wir mal nicht wissen, welchen Energieaufwand dafür nötig ist) Dann wird es flüssiges Gas sogenanntes LNG. Dies wird dann in Tanker geladen, welch von den USA nach Europa fahren. So ein Tanker braucht pro Tag ca. 100 Tonnen Schweröl. Eine Tonne Schweröl sind ca. 1190 Liter sprich so ein Tanker braucht täglich 119’250 Liter. Für eine Überfahrt braucht er ca. 20 Tage, somit 2’385’000 Liter Schweröl für eine Hinfahrt, die Rückfahrt ist noch nicht dabei. Also ca. das 10 fache einer Boeing 747. Somit könnte ein Bauer mit einer einzigen Fahrt ca. 120 Jahre lang arbeiten. Ach ja und zu sagen ist noch, ein Liter Schweröl kostet 13 Cent und ist eines der giftigsten Produkte der Ölgewinnung.****************************Soll mir noch einer sagen, dass dies alles wirklich sinnvoll ist, wenn es wirklich um Knappheit geht, sollten wir da wohl an anderen Enden beginnen zu sparen.

Bernhuber: „EU braucht vollen Werkzeugkoffer für Versorgungssicherheit“

Kritik an pauschalen Reduktionszielen der EU kommt von EU-Mandatar Alexander Bernhuber: Die Lebensmittelversorgung muss Vorrang haben

Die EU-Pflanzenschutzmittelverordnung wird ab Herbst 2022 im Europaparlament verhandelt. Wesentliche Kritikpunkte an dem Vorschlag der EU Kommission sind das pauschale Reduktionsziel von 50% der Pflanzenschutzmittel bis 2030 und ein Beinahe-Totalverbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten wie Natura 2000.

Vonseiten der Europäischen Volkspartei wird EU-Mandatar Alexander Bernhuber als Chefverhandler die Interessen der europäischen Landwirtinnen und Landwirte vertreten. Bernhuber ist als Landwirt Mitglied im Umweltausschuss und wird mit anderen Fraktionen die Verhandlungen führen. „Ich werde klar gegen pauschale Pflanzenschutzmittelreduktionen eintreten“, gibt Bernhuber seine Position bekannt.

Sachliche Diskussion gefordert

„Ich erwarte mir eine sachliche und keine emotionale Diskussion. Pestizide sind nach wie vor ein wesentliches Element für den notwendigen Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Ein gezielter Pflanzenschutzmitteleinsatz ist wesentlich, um die Lebensmittelversorgung zu sichern.“ Für die grüne Fraktion wird die österreichische Mandatarin Sarah Wiener zuständig sein. Sie wird die Verhandlungen im Namen des EU-Parlaments als Chefverhandlerin leiten.

Bernhuber will eine laute Stimme für die Bäuerinnen und Bauern sein und wird bei den Verhandlungen klare Position beziehen, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten und bäuerlichen Einkommen langfristig zu sichern.

Er verweist auf die Auswirkungen des Krieges und drohende Hungersnöte in der Welt: „Wenn die Pflanzen nicht ausreichend gedüngt sowie geschützt und die Wetterlagen immer extremer werden, ist in den kommenden Jahren mit drastischen Ertragsausfällen zu rechnen. Mit den Auswirkungen des Krieges sind pauschale Reduktionen undenkbar. Die EU-Landwirtschaft braucht einen vollen Werkzeugkoffer für die Versorgungssicherheit. Europa muss Verantwortung übernehmen und die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln garantieren.“ Für Bernhuber steht im Vorfeld der Verhandlungen fest: „Was Europa jetzt braucht ist mehr Nahrungsmittelproduktion, nicht weniger. Das werden auch die Grünen und Sarah Wiener einsehen müssen.“

Neue Automarke entdeckt

Was zum schmunzeln, obwohl die derzeitige Preislage nicht zum lachen animiert

Die Treibstoffpreise haben den Einen oder Anderen zum kreativ Denken angeregt.

Die aktuellen Treibstoffpreise fordert den einen oder anderen derzeit ziemlich. man denke um genau ein Jahr zurück wo man für Treibstoff teilweise weniger als 1 Euro bezahlt hat

Kartoffeln im Hitzestress

Die anhaltende Trockenheit in den Kartoffelanbaugebieten sorgt zunehmend für Ertragseinbußen.

Der Angebotsdruck am Markt für Speisefrühkartoffeln schwindet allmählich. Einige Erzeuger haben mittlerweile Zwischenlager mit frühen Beständen von Colomba, Musica oder Princess befüllt, andere – vornehmlich im Norden – haben alternative Verwertungen genutzt und ihre Ernte, allerdings mit erheblichen Abschlägen, in den Export nach Polen oder für noch weniger Geld an Schälbetriebe abgegeben. So schrumpfen derzeit die Übermengen in den Versandregionen.

Bestände kapitulieren vor Hitze und Trockenheit

Das Marktgeschehen ist zunehmend von trockenheitsbedingten Ertragseinbußen geprägt. Überall ist zu hören, dass bei geringem Zuwachs in jüngster Zeit die Bestände der Haupternte auf den Feldern auseinanderbrechen und aufhellen. Auch ohne abnehmende Vitalität ist in den kommenden Tagen nicht mehr viel Ertragsbildung zu erwarten, wenn die Hitze und Trockenheit Bestand hat. Zur Qualitätssicherung müssen Bestände behandelt und dann abgereift werden. Die Keimhemmung auf dem Acker wird aber in Beständen, die wegen der Witterung inaktiv sind, schwierig.

Das kann Probleme bringen, genau wie die jetzt schon hohen Stärkegehalte, die eine Vorberegnung auf bindigen Böden dringend erforderlich machen, wenn es keinen Regen gibt. Die Nutzung von Wasser wiederum wird zunehmend eingeschränkt. Bei der Nutzung von Oberflächenwasser gibt es jetzt schon Beschränkungen.

An der allgemeinen Marktlage hat sich unterdessen noch nicht viel geändert, auch wenn die Übermengen inzwischen weit geräumt oder im Übergangslager sind. Erneut gab es zum vergangenen Wochenende einen Preisabschlag, der aber nur noch halb so hoch ausfiel wie zuvor. Die Nachfrage ist unverändert gering und kann trotz Einschränkung der Rodungen und steigender Bonitätsverluste noch gut gedeckt werden.

Aktuelle Kartoffelpreise und Markteinschätzungen


Nachfrage dürfte anziehen

Die Nachfrageentwicklung dürfte demnächst zur Marktstabilisierung beitragen. Im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen gehen diese Woche die Schulferien zu Ende. Der Export sowohl in Richtung Osten als auch in Richtung Beneluxraum dürfe weitergehen, auch wenn an den Bestimmungsmärkten mehr eigene Ware zur Verfügung steht.

Allerdings ist es fast überall in Europa zu trocken und so werden viele bis zur Einlagerung versuchen, ihre Bestände dafür zu schonen und aus den laufenden Rodungen aufnehmen, was sie können. 

Bauern laufen Sturm gegen Pflanzenschutzmittelverbote

Die EU-Kommission will in sogenannten „sensiblen Gebieten“ ein Totalverbot von Pflanzenschutzmitteln verhängen. Darunter würden alle Landschaftsschutzgebiete fallen. Der WLV kündigt Widerstand an.

Die Bauern laufen laut Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) Sturm gegen den Plan der EU-Kommission, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der EU weitgehend zu verbieten. Die Landwirte betrachten das Brüsseler Vorhaben als Angriff auf die Existenzgrundlagen der heimischen Höfe und sind entschlossen, hiergegen massiv Widerstand zu leisten, so der WLV in einer Mitteilung.

Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), erklärte dazu, dass die Pläne der EU-Kommission allein schon vor dem Hintergrund der angespannten weltweiten Versorgungslage bei Nahrungsmitteln moralisch mehr als fragwürdig seien.

„Nach sorgfältiger Prüfung der Vorschläge ist jetzt zu erkennen, dass die Brüsseler Eurokraten in sogenannten „sensiblen Gebieten“ ein Totalverbot verhängen wollen. Darunter würden in Deutschland u.a. auch alle Landschaftsschutzgebiete fallen, sodass es kaum noch Flächen gäbe, auf denen wir wie bisher die dringend benötigten Nahrungs- und Futtermittel erzeugen könnten. Hiergegen werden wir mit aller Entschlossenheit vorgehen und unseren Protest auch nach Brüssel tragen“, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier.

Die EU-Kommission hatte Ende Juni Pläne vorgestellt, nach denen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der EU bis 2030 um 50 % verringert werden soll und dabei für „sensible Gebiete“ auch Totalverbote gefordert.

Ist Schweinefleisch wirklich ungesund?

Ob als Steak, gegrillt oder im Wurstaufschnitt enthalten, Schweinefleisch steht häufig auf dem Speiseplan. Die Hypothese, dass Schweinefleisch ungesund ist, existiert jedoch immer noch. Handelt es sich um ein Gerücht oder wirkt sich der Verzehr von Schweinefleisch tatsächlich generell negativ auf die Gesundheit der Menschen aus? Eine Frage, die hier beantwortet werden soll.

Immer wieder werden Verbraucher verunsichert, wenn sie Berichte lesen, die Schweinefleisch als besonders fett darstellen. Dabei wurde längst erkannt, dass der Fettgehalt sich nicht wesentlich von dem im Rindfleisch unterscheidet. Natürlich spielt auch eine Rolle, welches Teilstück des Schweins verzehrt wird. Ein Krustenbraten weist mehr Fett auf als ein Filetstück vom Schwein. Letzteres fördert durch seine Proteine den Muskelaufbau, ist jedoch nicht für eine eventuelle Fettleibigkeit verantwortlich. Einen gewissen Fettanteil im Fleisch sollte jeder sowieso tolerieren. Schließlich gilt Fett als Geschmacksträger und übernimmt viele Aufgaben im menschlichen Körper.

Religiöse Gründe stehen im Vordergrund, wenn es darum geht, dass Moslems und Juden kein Schweinefleisch essen. Das Schwein an sich gilt dort als unrein. Allerdings soll der wirkliche Grund für den Verzicht auf Schweinefleisch ein anderer sein. Es wird vermutet, dass dies einfach damit zusammenhängt, dass Schweine – anders als Schafe oder Ziegen – nicht allein von Blättern und Gras leben können. Sie galten daher vor langer Zeit im Nahen Osten als unnütz, da sie zudem keine Milch gaben und auch eine Wasserknappheit herrschte. Gesundheitliche Aspekte sind für den Verzicht auf Schweinefleisch eher unwahrscheinlich.

Bereits beim Einkauf auf hochwertiges Schweinefleisch zu achten, ist die beste Voraussetzung dafür, ein saftiges Schweineschnitzel ohne Reue genießen zu können. Öfter mal einen Tag ohne den Verzehr von rotem Fleisch einzulegen, empfiehlt sich allerdings. Dies gilt jedoch nicht nur für Schweinefleisch, sondern auch für andere Fleischsorten wie Rindfleisch oder Lamm. Fakt ist, dass Schweinefleisch bei weitem nicht so ungesund ist, wie es sein Ruf vermuten lässt. Es spricht nichts dagegen, dass Menschen ohne Vorerkrankungen wie Rheuma oder Gicht, sich öfter mal ein leckeres Gericht mit Schweinefleisch gönnen.

Doch nicht das gelbe von Ei – McDonald‘s USA streicht den Veggie-Burger, Beyond-Meat-Aktie fällt

Die Imbisskette McDonald‘s nimmt ihren vegetarischen Burger McPlant in den USA von der Speisekarte. Die Aktie des Herstellers Beyond Meat rutscht daraufhin ab.

Ende vergangenen Jahres hatte McDonald‘s in den USA einen zunächst sehr begrenzten Markttest mit dem fleischlosen Burger gestartet. Im Februar dieses Jahres war der Test ausgedehnt worden auf rund 600 der insgesamt 13.400 Filialen in den Staaten. Die Patties für den fleischlosen Burger lieferte das Unternehmen Beyond Meat.

Doch jetzt beendete McDonald‘s den Probelauf. Der McPlant wird in den USA nicht mehr verkauft. Der Grund: Der Markterfolg blieb aus, die Nachfrage enttäuschte. Das berichten zumindest Analysten von JP Morgan und BTIG.

McDonald‘s bestätigte, dass der Markttest beendet wurde. Die Imbisskette machte aber keine Angaben zu den Gründen oder ob eine spätere Markteinführung noch geplant ist. In Europa verkauft McDonald‘s den Veggie-Burger McPlant in Österreich, Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien.

Der Verkaufsstopp in den USA schickte die Aktie von Pattie-Hersteller Beyond Meat vorübergehend auf Talfahrt. Der Einbruch war aber nur vorübergehend. Gravierender für das Unternehmen ist, dass die Wall Street offenbar grundsätzlich von der Erfolgsstory fleischloser Ersatzprodukte nicht mehr so begeistert ist wie noch bis Mitte 2021. So ist die Aktie von Beyond Meat von fast 160 US-Dollar Ende Juni 2021 auf aktuell nur noch etwas über 33 US-Dollar abgestürzt.

intergrund ist, dass der Erfolg der fleischlosen Ersatzprodukte beim Verbraucher hinter den Erwartungen zurückbleibt. Längst sind viele der in den USA und weltweit agierenden Fast-Food-Ketten auf den Zug aufgesprungen, wie zum Beispiel Burger King und Kentucky Fried Chicken (KFC), Dunkin‘ und Subway. Die Konkurrenz ist groß, aber die Nische wächst offenbar nur langsam.

Einige Imbissketten haben die veganen Ersatzprodukte inzwischen wieder von ihren Speisekarten genommen, darunter Dunkin‘ und jetzt eben auch McDonald‘s in den USA. Bei anderen verläuft die Markteinführung weniger erfolgreich als erhofft.

Initiative Holzwärme: Heimische Holzenergie fördern jetzt auch in Deutschland statt zu verhindern

Die Initiative Holzwärme sieht in der BEG-Reform eine Schlechtestellung der Holzenergie im Vergleich zu anderen Heizungstechnologien und fordert Korrekturen.

Bezugnehmend auf die Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) hält die Initiative Holzwärme eine Korrektur seitens der Bundesregierung hinsichtlich der Förderung von holzbasierter Wärme für zwingend geboten, um die klimapolitischen Ziele im Wärmemarkt zu erreichen.

Die holzbasierte Wärmeerzeugung biete sich besonders gut für die Dekarbonisierung des Gebäudebestandes an: „Wir benötigen alle Energieträger, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen und uns von fossiler Energie unabhängig zu machen“, erklärt Andreas Lücke, Sprecher der Initiative Holzwärme und Senior Expert beim Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie, BDH.

Die heimische CO2-arme Holzenergie trage heute annähernd so viel zur deutschen Energieversorgung bei wie die Windenergie. Im Gebäudebereich nehme sie sogar mit über zwei Dritteln die Spitzenstellung bei den erneuerbaren Energien ein.

Holzenergie kann einen Teil des russischen Erdgases ersetzen und die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern schaffen. Laut Initiative Holzwärme ist sie – verwendet in Einzelfeuerstätten und Holzzentralheizungen – ein wesentlicher Eckpfeiler für die Klimapolitik und die unabhängige Versorgung Deutschlands. „Dass die vom Wirtschafts- und Klimaministerium publizierte neue Förderkulisse die Förderung moderner Holzenergie mehr als halbiert, konterkariert die Zielsetzung der Bundesregierung und bremst den Einsatz der heimischen und klimafreundlichen Holzenergie aus“, so Lücke.

Moderne Holz- und Pelletfeuerungen als innovative Heizsysteme einstufen

Die Kesselhersteller haben die saubere und komfortable Holznutzung mit zahlreichen Innovationen und Entwicklungsfortschritten in den letzten Jahren massiv vorangetrieben. „Moderne Holz- und Pelletfeuerungen sparen mit dem geringsten Mitteleinsatz die größten CO2-Mengen im Gebäude ein. Die Schlechterstellung der Holzenergie im Vergleich zu anderen Technologien hebelt die enormen Chancen aus, die sich durch den Einsatz des speicherbaren, heimischen Energieträgers ergeben. Gerade im ländlichen Raum sowie im gering sanierten Gebäudebestand bietet sie die technisch sinnvollste Alternative zu fossilen Energieträgern“ erläutert Beate Schmidt-Menig, Vorsitzende des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) und Mitglied der Initiative Holzwärme.

„Heizungshightech aus Deutschland und auch Österreich, eingebaut von einem sachkundigen und sehr gut ausgebildeten Handwerker, garantiert eine effiziente und saubere Nutzung der regionalen Energieressource Holz. Diese hochinnovativen Heizungssysteme mit ihrer exzellenten CO2-Bilanz und ihrer Optimierung der Wärmeerzeugung über digitale Steuerungen sollten als innovative Heizsysteme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude, BEG, eingestuft werden“ ergänzt Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima, ZVSHK, und ebenfalls Mitglied der Initiative Holzwärme.

Hintergrund: Die Initiative Holzwärme wird von neun Verbänden und Institutionen aus dem Bereich der Holzenergie und der Holzwärme getragen. Die Initiative Holzwärme beteiligt sich am energiepolitischen Diskurs über den Beitrag der nachhaltigen und heimischen Ressource Holz und deren Beitrag zum Klimaschutz. Die Initiative wird vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) koordiniert.

Mastschweine-Notierung steigt leicht

Laut Österreichischer Schweinebörse lagen die wöchentlichen Schlachtzahlen im Juli bei
87.500 Stück, was einem Minus von 5,8 % zur vergleichbaren Vorjahresperiode ent-
sprach. Von einer tendenziellen Verknappung auf dem Fleischmarkt war dennoch keine
Rede. „Grillartikel liegen im Rahmen der Erwartungen, alles andere plätschert eher lustlos
vor sich hin“, so beschrieben Abnehmer der Schweinebörse das Szenario.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt schwankten Angebot und Nachfrage zuletzt relativ
stark. In der Berichtswoche konnten die Ferkelrückstellungen reduziert werden. Dennoch
waren die Marktverhältnisse weiterhin angespannt.

Europaweit wurden Ferkelangebot und -nachfrage zumeist als unterdurchschnittlich und
weitgehend ausgeglichen eingeschätzt. Dementsprechend verharrten fast alle Notierun-
gen auf dem Niveau der Vorwoche. In Spanien setzte sich der leichte Aufwärtstrend fort.

Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen des geringen Angebotes, das den
Bedarf der Schlachthöfe nur knapp deckte. Dennoch stieg deren Widerstand gegen
weitere Preisanhebungen, weil der Fleischhandel schwächelte und die Erlöse nicht Schritt
halten konnten. Die Mastschweine-Notierungen blieben stabil oder legten geringfügig zu.
In Dänemark ermöglichten Vertragsabschlüsse mit asiatischen Fleischeinkäufern einen
Anstieg.
In Deutschland zeichnet sich zumindest regional eine leichte Entspannung ab. Insbeson-
dere im Süden wird das nach wie vor kleine Angebot an Schlachtschweinen flotter ver-
marktet als zuletzt. Der Druck von einigen großen Schlachtunternehmen, die niedrigere
Hauspreise für nicht vertraglich gebundene Schweine zahlen, dürfte somit verpuffen. Mit
dem baldigen Ende der Schulferien in einigen Bundesländern und der erhofften Nach-
fragebelebung könnte sogar Spielraum für einen Preisanstieg entstehen.

Gnadenfrist für vegane Wurst in Frankreich

Verschärfte Vorschriften für Fleischersatzprodukte werden in Frankreich nicht wie geplant in Kraft treten. Die Richter halten unter anderem die Umstellungsfristen für zu knapp.

In Frankreich werden die verschärften Vorschriften für vegane Produkte bezüglich der Verwendung von für tierische Erzeugnisse übliche Bezeichnungen nicht wie geplant in Kraft treten. Das oberste Verwaltungsgericht, der Staatsrat, entschied in der vergangenen Woche, das entsprechende Dekret der Regierung aufzuheben. Die Richter sehen durch zu vage Vorgaben die Rechtssicherheit für die betroffenen Unternehmen über Gebühr beeinträchtigt und halten auch die Umstellungsfristen für zu knapp, zumal kein öffentliches Interesse an einer schnellen Umsetzung bestehe. Geklagt hatte der Branchenverband der im Bereich der Pflanzenproteine aktiven Lebensmittelhersteller, Protéines France. Das Gericht war den Argumenten der Interessenvertreter weitgehend gefolgt.

Verarbeitete Lebensmittel auf Pflanzenbasis

Mit der neuen Gesetzgebung hätten verarbeitete Lebensmittel, die auf pflanzlichen Proteinen basieren, ab dem 1. Oktober nicht mehr mit Bezeichnungen vermarktet werden dürfen, die sich auf Tierarten oder -gruppen sowie die Morphologie oder Anatomie von Tieren beziehen. Verboten worden wären unter anderem auch spezifische Begriffe aus der Metzgerei, der Fleischverarbeitung und der Fischerei sowie Bezeichnungen, deren Gebrauch im Handel sich üblicherweise auf Produkte tierischen Ursprungs bezieht.

Bauernverband FNSEA fassungslos

Der französische Bauernverband (FNSEA) gab sich „fassungslos“ und bezeichnete die Entscheidung des Staatsrates als „inakzeptable Provokation für die Tierhalter“. Das Dekret sei mehr als zwei Jahre von allen Landwirtschaftsverbänden gemeinsam mit staatlichen Stellen vorbereitet und anschließend nach Brüssel notifiziert worden. Fragwürdig sind für den FNSEA auch die Beweggründe von Protéines France. Den Markt für alternative Proteine auf Basis von Verbrauchertäuschung zu entwickeln, sei weder fair noch akzeptabel oder nachhaltig.

Initiative „Dächer statt Äcker“ für Photovoltaik von Dächern

Die Steirischen Jungbauern mit Obmann Ralf Wagner starten die Kampagne „Dächer statt Äcker“ zum Thema Photovoltaik (PV) auf Freiflächen und fordern die zuständige Landesrätin Ursula Lackner auf, Dach- und Hallenflächen für Photovoltaikanlagen zu verwenden anstatt wertvolle Ackerböden zu versiegeln.

„Lassen Sie uns unsere Äcker und nehmen Sie bitte unsere Dächer. Wir wollen mit Photovoltaikanlagen auf Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden einen Beitrag zur Energieversorgung leisten. Wir verwehren uns aber klar gegen ein Durchpeitschen von Freiflächenanlagen auf wertvollen Ackerböden in der Nähe von Umspannwerken mit Netzzugang. Wir stellen die Interessen von Bauern und Gemeindebürgern klar vor die Interessen der Konzerne“, appelliert die steirische Jungbauernorganisation an Lackner.

Allein in der Steiermark gebe es ein Potenzial von 600 ha Dachfläche auf landwirtschaftlichen Gebäuden. Mit Industrie- und Gewerbegebäuden sowie Einfamilienhäusern sei das Potenzial nochmal um ein Vielfaches größer. „Verbauen wir diese bereits versiegelten Flächen wie Stall- und Hallendächer mit PV-Anlagen, kommen wir dem Ausbauziel bei Photovoltaikanlagen gemeinsam näher“, fordern die Jungbauern den Ausbau der aktuell begrenzten Netzkapazitäten und damit einer Stromnetzinfrastruktur mit Trafos und Leitungen zu Bauernhöfen.

„Wir wollen eine dezentrale Energieversorgung, wo Bürger und Bauern zu Selbstversorgern mit Strom werden, wo regionale Energiegemeinschaften gegründet werden und Betriebe ins Netz einspeisen können. Wir wollen Teil der Energiewende sein, keine Zaungäste bei Photovoltaikanlagen von Großinvestoren“, verdeutlicht die Jungbauernschaft Steiermark.

Brauchen intelligenteste Ausbaustrategie

Die bäuerliche Interessenvertretung spart nicht mit Kritik an Lackner und wirft der SPÖ-Landesrätin vor, im Sinne großer Energieinvestoren zu agieren. Aktuell sei es für Landwirte und Gemeindebürger schwierig, eine PV-Anlage zu errichten, während der Verbau fruchtbarster Böden mit Freiflächenanlagen in der Nähe von Transformatoren nahezu forciert werde. Darüber hinaus soll den Gemeinden bei Anlagen mit mehr als 10 ha Freiflächen-Photovoltaik sogar die Entscheidungskompetenz genommen werden. „Mit dieser Vorgangsweise unterstützt die Landesrätin große Energieinvestoren, während sich Bauern und Bürger nicht an der Energiewende beteiligen können. Wir sagen: Bauer und Bürger vor Konzern“, so die steirischen Jungbauern.

Bis 2030 soll Österreich bilanziell mit 100% Ökostrom versorgt werden. „Wir bekennen uns zu diesem Klimaziel und wollen mit Photovoltaikanlagen und damit der Erzeugung erneuerbarer Energie einen Beitrag leisten“, unterstreicht die Interessenvertretung. Mit dem fortgesetzten rasanten Verbau fruchtbarster Ackerflächen werde das heimische Lebensmittelangebot verknappt, die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten verstärkt und das Preisniveau bei Lebensmitteln weiter in die Höhe getrieben. Darüber hinaus hätten eingezäunte großflächige PV-Anlagen einen beträchtlichen Einfluss auf die Biodiversität und das Landschaftsbild.

Agrarreform (GAP)

Ab 2023 werden die EU-Agrarprämien über die reformierte Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) ausgezahlt. Dann soll die Honorierung von Leistungen wichtiger sein als der Flächenbesitz.

Für die neue Agrarreform gibt es noch eine Übergangszeit bis 2023. Erst ab dann werden die Agrarzahlungen nach den neu verhandelten Auszahlungsmodalitäten ausgegeben. Sie führt neue Grundvoraussetzungen (Konditionalität) ein, die alle Landwirte für den Bezug der Basisprämie einhalten müssen. Dazu gehören 4 % nicht-produktive Fläche wie Brache oder Landschaftselemente und ein Umwandlungsverbot von Dauergrünland in Mooren und Feuchtgebieten. Künftig werden 23 oder 25 % der Direktzahlungen an höhere Umwelt- und Klimaleistungen geknüpft sein. Um diese zu erhalten, müssen Öko-Regelungen (Eco-Schemes) umgesetzt werden. Dazu gehören zusätzliche Blühflächen und Brachen, der Anbau von Leguminosen in vielfältigen Fruchtfolgen, extensiver Anbau ohne Pflanzenschutzmittel, extensive Grünlandnutzung oder Agroforstsysteme.

Milchpreise: „60 Cent sind greifbar“

Die Preise für konventionelle Milch gehen durch die Decke. Und der positive Trend geht weiter. Biomilch hingegen bleibt im Regal stehen.

Das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben sprach mit Anna Althoff, Milchreferentin beim WLV, zum aktuellen Milchmarkt.

Die Milchpreise steigen in neuen Dimensionen. Im Juni haben die NRW-Molkereien das Milchgeld weiter erhöht: Die Auszahlungspreise liegen bei mehr als 50 Cent/kg Milch. Wo geht die Reise hin, Frau Althoff?

Die Preise steigen aller Voraussicht nach bis in das dritte Quartal weiter. Einige Molkereien haben bereits für Juli erneut saftige Aufschläge angekündigt.

Knackt konventionelle Milch die 60-Cent-Marke?

Vermutlich ja. Besonders bei den Genossenschaftsmolkereien mit Frischesortiment ist noch Spielraum nach oben. Denn das Frische-Segment, wie Milch und Butter, zieht deutlich an. Das bringt Schwung in die Auszahlungspreise.

Der Kieler Rohstoffwert fällt im Juni auf 65,8 Cent/kg Milch. Ende Juni sinkt das IG-­Milchbarometer um 2 Cent auf 61,1 Cent/kg Milch …

Besonders die Höhe des Kieler Rohstoffwerts zeigt aber, dass bei den Erzeugerpreisen noch Musik drin ist. Knapp 66 Cent/kg ist ein enormes Niveau. Zudem sind Schwankungen normal, da sich der Wert aus den Preisen für Butter und Magermilch zusammensetzt und dieser Markt sehr reaktiv ist.

Die konventionellen Milchpreise haben die Preise für Biomilch fast eingeholt. FrieslandCampina zahlt im Juni für konventionelle Milch mehr als einige Biomolkereien. Warum steigen die Preise für Biomilch nicht entsprechend?

Bei Biomilch leidet die Nachfrage im Einzelhandel. Die Verbraucher lassen die Milch im Regal…

Agrofert will in Düngerproduktion in Linz investieren

Tschechischer Konzern sieht langfristiges Engagement in Linz, der von Borealis verkaufte Standort sei abgesichert.

Nach der Übernahme des Stickstoffgeschäfts von Borealis durch den tschechischen Agrofert-Konzern betonten Vertreter beider Unternehmen die Wichtigkeit der Düngemittelproduktion für die Versorgung mit Lebensmitteln und gleichzeitig des Chemieparks Linz während eines Antrittsbesuchs bei OÖ Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.

Petr Cingr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Agrofert, und Libor Nemecek, Head of M&A and Corporate Finance von Agrofert, kündigten dabei auch weitere Investitionen am Standort Linz an. „Die Übernahme bringt Vorteile für die Versorgungssicherheit in Österreich und Europa, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Chemiepark Linz. Denn Agrofert steht für ein langfristiges Engagement am Standort Linz und die Weiterentwicklung des Düngemittelgeschäfts“, betonten Cingr, Nemecek und Borealis-CEO Thomas Gangl unisono.

Aus der Sicht des Standortes Oberösterreich sei die Absicherung der Düngemittel-, Melamin- und Stickstoffproduktion als wesentliches Zukunftsfeld sehr wichtig. „Mit der Standortgarantie und den angekündigten Investitionen werden entsprechende Voraussetzungen geschaffen, das vorhandene Zukunftspotenzial dieses Bereichs des Chemie-Standorts Oberösterreich auch künftig voll auszuschöpfen und weiter vergrößern zu können“, erwartet sich Achleitner nach dem Antrittsbesuch wichtige Impulse für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.

Düngermittelproduktion unverzichtbar

Auch Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger begrüßte die Zusagen der Vertreter von Agrofert, am Standort Linz in die Düngemittelproduktion weiter zu investieren. „Zugleich erwarte ich jedoch, dass diese nicht nur als Strohfeuer aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit zu sehen sind. Im Sinne der Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln ist es absolut unverzichtbar, die wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette in heimischer und europäischer Hand zu behalten und eine Düngemittelproduktion am Standort Linz gewährleistet zu haben“, verdeutlichte Langer-Weninger. Mit Blick auf die bevorstehende Anbauplanung für die Saison 2022/23, verhaltener Düngergaben wegen drastischer Preissteigerungen in der aktuellen Saison sowie fortgesetzter kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine sei es in diesen unsicheren Zeiten mehr denn je notwendig, die möglichen Ertragspotenziale im Sinne der Eigenversorgung zu heben, unterstrich Langer-Weninger.

Erstes Getreide-Schiff verließ ukrainischen Hafen

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen.

Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ sei am Montagmorgen in Richtung Libanon aufgebrochen, meldete der Sender CNN Türk unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium.

Die Getreidelieferung erfolge im Rahmen des am 22. Juli geschlossenen Abkommens, weitere Exporte sollen folgen.

20 Millionen Tonnen Getreide warten

Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten unter Vermittlung der UNO und der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Von der Vorjahresernte warten ukrainischen Angaben zufolge noch über 20 Millionen Tonnen Getreide auf die Ausfuhr.

Der Hafenbetrieb wurde nach der russischen Invasion Ende Februar aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die Ukraine warf Russland eine Blockade des Getreides vor. Wegen ausbleibender Getreidelieferungen befürchten die Vereinten Nationen zunehmend Hungerkrisen auf der Welt.

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen.

Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ sei am Montagmorgen in Richtung Libanon aufgebrochen, meldete der Sender CNN Türk unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium.

Die Getreidelieferung erfolge im Rahmen des am 22. Juli geschlossenen Abkommens, weitere Exporte sollen folgen.


20 Mio. Euro Verlustersatz für Schweinebauern und Legehennenhalter

4.600 Antragsteller in der Schweinehaltung und 280 Betriebe mit Legehennen bekommen nun ihr Geld ausbezahlt.

Nach der Verlängerung des Verlustersatzes für Schweinebauern und Legehennenhalter im Zuge der COVID-19-Unterstützung startete nun die Auszahlung von 20 Mio. Euro für den Betrachtungszeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022. „Zusätzlich zu oftmals ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen hat die Corona-Krise die heimische Landwirtschaft, vor allem durch die Schließung der Gastronomie und Hotellerie, wirtschaftlich schwer getroffen. Zum Teil waren Umsatzeinbußen einzelner Branchen existenzbedrohend“, sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zur Verlängerung des Verlustersatzes.

„Mit dieser Maßnahme können wir den betroffenen Betrieben zumindest einen Teil ihres Einkommensverlustes in diesem Zeitraum abgelten.“ Anspruchsberechtigt waren indirekt betroffene Betriebe mit nachgewiesenen Verlusten von mehr als 30%. 70% des pauschal ermittelten Einkunftsverlustes werden als Zuschuss gewährt. Rund 19 Mio. Euro stehen für rund 4.600 Antragsteller in der Schweinehaltung (Produktionskategorien Schweinemast und Zuchtsauenhaltung) bereit. Knapp 1 Mio. Euro wird an rund 280 Antragsteller in der Legehennenhaltung ausgezahlt.

AMA – Gütesiegel – Programm: Ende der Anbindehaltung vorgezogen

Die AMA setzt der dauernden Anbindehaltung auf Milchviehbetrieben unter dem AMA-Gütesiegel mit 1. Jänner 2024 ein Ende. Um die Tierhaltungsstandards zu verbessern und um den Anforderungen auf den Exportmärkten gerecht zu werden, hat sich die AMA entschlossen, das Verbot der dauernden Anbindehaltung früher umzusetzen. Der Bauernbund begrüßt diese Entscheidung.

Laut Gesetz ist die dauernde Anbindehaltung von Rindern in Neubauten bereits seit 2005 verboten. In früher errichteten Stallungen ist sie in Ausnahmefällen noch bis 2030 erlaubt, wenn die örtlichen oder geografischen Gegebenheiten einen Umbau in einen Laufstall oder einen Weidegang nicht möglich machen.

Zahlreiche Molkereien beziehen aufgrund der Forderungen der Märkte nur mehr Milch von Lieferanten ohne dauernde Anbindehaltung. Für weitere Verbesserungen der Tierhaltungsstandards und um den Anforderungen in Österreich und auf den Exportmärkten gerecht zu werden, hat sich die AMA-Marketing entschlossen, das Verbot der dauernden Anbindehaltung früher umzusetzen.

Die Anbindehaltung mit Weide, Auslauf oder sonstiger Bewegungsmöglichkeit an weniger als 90 Tagen pro Jahr ist im AMA-Gütesiegel-Programm Milch ab 1. Jänner 2024 nicht mehr zulässig. Die entsprechenden Vorschläge für die Richtlinienänderung wurde in den vergangenen Monaten mit den Branchenvertretern erarbeitet. Der Beschluss fiel am Mittwoch im zuständigen Fachgremium der AMA.

„Damit setzt das AMA-Gütesiegel gemeinsam mit der Branche einen weiteren Schritt bei der Weiterentwicklung einer Tierhaltung, die von Konsumenten anerkannt wird. So wie mit unserem Masterplan Schwein, der einen früheren Ausstieg aus dem Vollspaltenboden im AMA-Gütesiegel vorsieht, möchten wir auch bei der Milchviehhaltung Taktgeber sein“, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Bauernbund begrüßt AMA-Entscheidung

Bauernbund-Präsident Georg Strasser begrüßt diese Entwicklung grundsätzlich: „Unseren Bauernfamilien ist Tierwohl ein großes Anliegen. Denn nur ein gesundes Tier ist auch ein leistungsfähiges Tier. Das Ende der dauernden Anbindehaltung ist ein unumgänglicher Schritt für die Rinderbranche und festigt die weltweite Vorreiterrolle Österreichs. Mit Blick auf die internationalen Märkte bleibt die österreichische Milchwirtschaft zudem konkurrenzfähig.“

Gleichzeitig mahnt Strasser ein, Rücksicht auf die Bedürfnisse der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich zu nehmen: „Wir wissen, dass die Betriebe gerade im Berg- und benachteiligten Gebiet mit dieser Umstellung vor großen Herausforderungen stehen. Wir werden deshalb alles tun, um ihnen dabei Rückendeckung zu geben.“

Mit einem Investitionsprogramm des Landwirtschaftsministeriums und 30 Mio. Euro pro Jahr soll der Umstieg erleichtert werden. „Wir verbessern unsere Standards und sichern zugleich die Kombinationshaltung dort ab, wo es notwendig ist. Dafür braucht es politische Unterstützung. Mit dem Investitionsprogramm ist schon ein erster wichtiger Schritt gelungen. Jetzt sind auch Handel und Konsumenten an der Reihe, die Kosten für höhere Standards in der Milchviehhaltung nachhaltig abzugelten“, betont Strasser.

Drei „Tierwohl“ Perspektiven

Der rechnende Blick der Ökonomie

Im Begriff Landwirtschaft steckt der Begriff Wirtschaft. Die Betriebe werden weniger und größer und sehen sich mit der Situation konfrontiert, dass die Preise auf dem Weltmarkt traditionell starken Schwankungen ausgesetzt sind. Diese machen aufgrund ihrer relativen Unvorhersagbarkeit Investitionen im großen Stil schwierig. Dies sei kurz an einem Beispiel demonstriert: Ein neuer moderner Stall ist in fünf Jahren nicht mehr auf dem neuesten Stand. Der Landwirt muss jedoch mindestens noch 20 Jahre warten, bis der „neue“ Stall abgezahlt ist. Auch gesellschaftliche Erwartungen und politische Reaktionen darauf, etwa in Form von Tierschutzrichtlinien, ändern sich. Der Bauer und die ganze Kette der Produktion können hier oft notgedrungen nur hinterherhinken. Neue Erkenntnisse und neue Forschungsergebnisse bezüglich Tierwohl, werden laufend generiert. Auch wenn also ein sehr umfangreiches Wissen in Bezug auf das Tierwohl gegeben ist, stellt sich die Frage nach der Umsetzbarkeit und damit letztlich die nach der Finanzierung. Nur eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung kann den Spagat zwischen ökonomisch vertretbaren “Zusatzleistungen” der Branche und dem gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Tierwohl leisten.

Der fragende Blick der Ethik

Christian Dürnberger vom Messerli Forschungsinstitut in Wien beschäftigt sich mit ethischen Fragen der Nutztierhaltung. Ethik richtet den Blick auf gängige Moralvorstellungen und hinterfragt diese. Aus dieser Sicht heraus sei zunächst einmal festzustellen, dass das Schwein leidensfähig ist. Dies, so Dürnberger, könne uns moralisch nicht egal sein, „das heißt, wir sind dafür verantwortlich, dem Schwein Leid zu ersparen. Hierin zeigt sich der Gedanke des klassischen Tierschutzes. Seit geraumer Zeit allerdings stellen sich viele die Frage: Genügt das? Oder will ein Tier wie ein Schwein nicht mehr, als ‚nur‘ ein leidensfreies Leben? Das Konzept ‚Tierwohl‘ setzt sich genau mit diesen Aspekten auseinander, die über die Leidensfreiheit hinausgehen.“ Manche Akteure in der Schweineproduktion unterschätzen laut Dürnberger noch immer, dass es mehr und mehr Menschen gibt, denen bloßes Leidersparnis bei Nutztieren zu wenig ist – sie wünschen sich nicht nur Schutz vor Leiden für die Tiere, sondern auch Tierwohl.

Der entfremdete Blick des Konsumenten

“Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral”. Dieses berühmte  Zitat von Berthold Brecht bringt es auf den Punkt: Erst seit im reichen Westen die Frage der Ernährungssicherheit als weitestgehend geklärt angesehen werden kann, richtet sich der gesellschaftliche Fokus auf die darüber hinausgehende Frage nach dem Tierwohl. Hier nun, so der Tier-Ethiker Christian Dürnberger vom Messerli Foschungsinstitut in Wien, sehen sich Schweinehalter und Schlachthofbetreiber, sieht sich die ganze Branche, mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

EU stuft lebensmittelversorgende Betriebe als systemkritisch ein

EU-Verbände begrüßen EU-Notfallplan, damit Lebensmittelkette nicht unterbrochen wird und fordern Gleiches in nationalen Plänen von den Staaten.

Die Europäische Union hat in ihrem Gas-Notfallplan dieser Tage, die in der Lebensmittelversorgung tätigen Betriebe als systemkritisch eingestuft. Die Gruppe von EU-Verbänden entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungskette – COPA-COGECA für Landwirte und Genossenschaften, FoodDrinkEurope für die Lebensmittelhersteller sowie Primary Food Processors für Betriebe der ersten Verarbeitungsstufe fordert, dass die Mitgliedstaaten in ihren nationalen Notfallplänen ebenso handhaben.

Die Energieminister der Mitgliedstaaten legten fest, dass der Gasverbrauch der Union im kommenden Winter in Zusammenhang mit der russischen Invasion der Ukraine um 15% eingeschränkt wird. Vorrangig sollen, die geschützten Verbraucher wie Haushalte und für die Gesellschaft essenzielle Leistungen wie die Lebensmittel-, Getränke- und Haustierfutterproduktion von Kürzungen der Gaszuteilung ausgenommen werden.

Denn jede Unterbrechung der Gasversorgung würde, so die Verbände, die Betriebe von der Landwirtschaft bis hin zur Verarbeitung daran hindern, mit voller Kapazität Lebens- und Futtermittel herzustellen, und würde entsprechende Versorgungsengpässe nach sich ziehen. Gleichzeitig mit ihrer Forderung nach einer prioritären Gasversorgung sichern die von den drei Verbänden vertretenen Wirtschaftszweige ihrerseits zu, sich weiterhin zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz zu verpflichten.

Die drei Verbände der Lebensmittel-Wertschöpfungskette vertreten 22 Mio. Landwirte, 22.000 Genossenschaften sowie Verarbeitungsbetriebe mit 4,62 Mio. Mitarbeitern. Die 290.000 Unternehmen mit Lebensmittel- und Getränkeerzeugung verarbeiten als größte Industriesparte der Union 220 Mio. t Rohstoff – das sind 70% der gesamten EU-Agrarproduktion – und ernähren eine halbe Milliarde Menschen.

Deutschlands-Eierproduzenten im Nachteil

Die Geflügelhalter beklagen wegen falscher Berechnungsgrundlagen eine Benachteiligung von Legehennenhaltern bei Beihilfen für die Landwirtschaft.

Die vom Bundeskabinett in der vergangenen Woche beschlossene Anpassungsbeihilfe erreiche nicht die Legehennenhalter, obwohl sie von den Auswirkungen des Krieges stark betroffen seien, kritisierte der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).

Einzelne Bereiche der Geflügelwirtschaft seien infolge des Ukrainekriegs massiv von existenzbedrohenden Kostensteigerungen betroffen. Vor diesem Hintergrund sei es ausdrücklich zu begrüßen, dass die Auswirkungen auf die verschiedenen Agrarsektoren durch eine Anpassungsbeihilfe oder eine Unterstützung in Form einer staatlichen Beihilfe abgemildert werden sollen, erklärt der ZDG auf top agrar Nachfrage. Allerdings seien Sektoren der Geflügelwirtschaft unberücksichtigt geblieben und für die Eierproduktion falsche Preisnotierungen zu Grunde gelegt worden.

Großhandelspreise für Kalkulation herangezogen

„Die NGW Niedersächsische Geflügelwirtschaft hat das Thünen-Institut bereits darauf hingewiesen, dass die Legehennenhaltung für den Erschwernisausgleich aufzunehmen ist. Es wurde bezüglich der Berechnungen des Thünen-Instituts darauf hingewiesen, dass bei der Kalkulation der Gewinnveränderungen, die für einen Krisenausgleich maßgeblich sind, falsche Preisnotierungen zugrunde gelegt wurden“, erklärt der ZDG. „Es wurden hier bei den Kalkulationen anstelle der Erzeugerpreise die Großhandelspreise herangezogen. Damit sind die ermittelten Erzeugererlöse ungerechtfertigt höher ausgefallen, als sie tatsächlich erzielt wurden.“

Zur Darstellung der tatsächlichen ökonomischen Situation in der Legehennenhaltung müssen die aktuellen Preisnotierungen als Grundlage herangezogen werden. Dann würde auch offensichtlich, dass die Legehennenbetriebe keinen Gewinnzuwachs haben. Vielmehr haben auch hier die gestiegenen Futter- und Energiekosten seit Beginn des Kriegsgeschehens zu hohen wirtschaftlichen Schäden geführt.

Betriebe profitieren nicht von Preissteigerungen

Rund 70 bis 80 % der in Deutschland erzeugten Konsumeier werden in der Regel über Jahreskontrakte gehandelt, von den derzeitigen Preissteigerungen bei Lebensmitteln profitieren die Eierproduzenten deshalb nicht. Derzeit machen die deutschen Eierproduzenten nach Verbandsangaben pro Ei Verluste von 2,5 bis 5 Cent. Für viele Legehennenhalter könne diese Situation das Aus bedeuten.

Im letzten Sommer sind die Kontraktpreise für 2022 unter völlig anderen Kostenvoraussetzungen abgeschlossen worden. Das bedeutet, dass die aktuellen Kontraktpreise noch bis zum Jahresende 2022 Gültigkeit haben und die meisten Betriebe aufgrund ihrer Lieferverpflichtungen nicht von den Preisen im freien Markt partizipieren können.

Österreich stimmt Bracheflächen-Nutzung auch für 2023 zu

Die EU-Kommission schlägt die Nutzung von Bracheflächen auch für 2023 vor. Österreich hat diesem Schritt offiziell zugestimmt. Wichtig in diesem Zusammenhang: Biodiversitätsflächen des Agrarumweltprogramms sind davon nicht betroffen!

„Die Europäische Kommission hat die Verlängerung der Bracheflächen-Nutzung vorgeschlagen. Indem die EU auch für 2023 die Möglichkeit schafft, Bracheflächen für die landwirtschaftliche Produktion zu nutzen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur globalen Ernährungsversorgung. Jede zusätzliche Tonne Getreide und Lebensmittel ist entscheidend“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, und begrüßt diesen Schritt der EU-Kommission, dem Österreich offiziell zugestimmt hat.

Nationale Umsetzung in Vorbereitung

Die nationale Umsetzung dieser Ausnahme wird nun vorbereitet, um den Landwirtinnen und Landwirten ehestmöglich Planungssicherheit zu geben. Biodiversitätsflächen des Agrarumweltprogramms (ÖPUL) sind davon nicht betroffen. Zudem hat die EU-Kommission aufgrund der herausfordernden Situation auch bekannt gegeben, dass die neue, verpflichtende Fruchtwechsel-Auflage für 2023 um ein Jahr verschoben wird.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist die landwirtschaftliche Produktion der Ukraine stark beeinträchtigt und Ausfuhren wurden erschwert, heißt weiter aus dem Ministerium. Daher hat die EU-Kommission bereits 2022 die Ausnahmebestimmung zur Nutzung von Bracheflächen vorgesehen. Auch in Österreich wurde die Möglichkeit in Anspruch genommen, mehr als 10.000 Hektar werden zusätzlich für den Lebensmittelanbau genützt.

Es regnet nicht mehr…Dürre lässt Maisernte in Europa verdorren

In der Europäischen Union wurden die Ertragsprognosen für alle Sommerkulturen drastisch reduziert. Vor allem bei Mais wurden die Ernteerwartungen aufgrund des heißen und trockenen Wetters in vielen Teilen der EU gesenkt, während die Ernteprogosen für Wintergetreide nur noch geringfügig reduziert wurden. Das berichtete am Montag die Crop-Monitoring-Agentur der EU-Kommission (MARS) in ihrem Juli-Report.

Der Berichtszeitraum war von extremer Hitze und Trockenheit in mehreren Regionen Europas geprägt. Negative Auswirkungen auf das Ertragspotential von Sommerkulturen sind vor allem in Regionen zu erkennen, die bereits unter einem langen Regendefizit leiden, wie große Teile Spaniens, der Süden Frankreichs, Mittel- und Norditalien, Mitteldeutschland, Nordrumänien, Ostungarn sowie die West- und Südukraine.

Abgesehen von direkten Auswirkungen auf das Wachstum, fielen Dürre und Hitzestress in mehreren Regionen mit der Blühphase zusammen. Darüber hinaus sind mehreren Regionen, in denen Sommergetreide angebaut wird, auf Bewässerung angewiesen, doch des Wasserreservoirs sind auf sehr niedrigem Niveau und nicht ausreicht, um den Anforderungen standzuhalten.

MARS hat deshalb seine Ertragsaussichten für die Körnermaisernte der EU, die im Herbst geerntet wird, auf 7,25 Tonnen pro Hektar (t/ha) gesetzt, von 7,87 t/ha im letzten Monat und liegt damit jetzt 7,8 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt und 7,9 % unter dem Juniwert.

Die Ernteaussichten in der EU haben in diesem Jahr zusätzliche Bedeutung erlangt, da der Krieg in der Ukraine – einem wichtigen Weizen-, Mais- und Sonnenblumenexporteur – die Getreideexporte deutlich reduzierte und zugleich die Unsicherheit über die Größe der aktuellen Ernte der Ukraine erhöht hat.

Doch die hohen Temperaturen und fehlender Regen schadeten Europas Mais- und Getreideernte und verringerten die Ernteaussichten.„Die Ertragsaussichten für EU-Sommerkulturen wurden aufgrund anhaltend heißer und trockener Wetterbedingungen in weiten Teilen Europas erheblich reduziert“, sagte MARS in seinem Juli-Bericht.

MARS senkte auch die aktuelle Ertragsprognose für Weichweizen auf 5,74 t/ha, gegenüber den im Juni prognostizierten 5,76 t/ha und liegt nun 1,6 % unter dem langjährigen Mittel. Die Ertragsprognose für Sommergerste lag noch bei 4,10 t/ha gegenüber den im Juni prognostizierten 4,19 t/ha und rutscht damit 2,1 % unter die Juni-Prognose.

Auf EU-Ebene wurden die Prognosen neben Körnermais auch für Sonnenblumen und Sojabohnen am deutlichsten reduziert (um 8 bis 9 %) und liegen jetzt weit unter dem 5-Jahres-Durchschnitt.