Autor: Hannes Kulterer

Rückläufiges Schweineangebot

Laut Österreichischer Schweinebörse zeigte der Lebendmarkt eine leichte Tendenz Rich-
tung Entspannung. Diese ermöglichte jedoch nicht ein florierender Fleischmarkt, sondern
ein weniger drückendes Angebot an schlachtreifen Schweinen. Quer durch die Fleisch-
branche klagten Unternehmen über Personalausfälle, die die Aktivität zum Teil erheblich einschränkten. Außerdem machte ein immer umfangreicher werdendes Dumpingangebot
in der Fleischverarbeitung aus Spanien und Deutschland den heimischen Schlacht- und
Zerlegebetrieben das Leben schwer.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt machte sich der saisonübliche Effekt eines knapper
werdenden Angebotes bei gleichzeitig wachsender Nachfrage bundesweit bemerkbar. Die
Nachfrage konnte nicht mehr überall pünktlich gedeckt werden, erste Bestellungen muss-
ten zurückgestellt werden. Damit wurde der erste Preisanstieg seit 18 Wochen möglich.
Die Ferkelnotierung wird in der 6. Kalenderwoche um 5 Cent auf EUR 1,85 je kg ange-
hoben.
EU-weit passten Ferkelangebot und -nachfrage relativ gut zueinander. Die Vermarktung
lief zügig. Dementsprechend entwickelten sich die Notierungen unverändert bis leicht
steigend.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich ähnlich wie in der Vorwoche. Die Nachfrage litt
weiterhin unter dem stockenden Fleischhandel. Auf der Angebotsseite blieben die Mengen
überschaubar, der zu dieser Jahreszeit übliche Rückgang blieb zumeist noch aus. Somit
dominierten stabile Notierungen, in Italien setzte sich der Preisdruck fort. Spanische
Schlachtschweine wurden dagegen stark nachgefragt. In Erwartung eines deutlich gerin-
geren Angebotes und höherer Preise in den nächsten Monaten lagerten die Schlacht-
betriebe große Mengen ein.

Die chinesische Nationale Entwicklungs- und Reformkommission hat am Dienstag (08.02.) die Warnstufe für die Marktsituation bei Schlachtschweinen erhöht. Momentan wird geprüft, ob einzelne Regionen Schweinefleisch für die Lagerhaltung ankaufen sollen.

Berechnungen der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission zufolge lag die Relation von Schweinepreis zum Futtermittel- beziehungsweise Getreidepreis in der letzten Januarwoche bei 5,57 zu eins. Im dreistufigen Warnsystem wird die zweite Warnstufe von 5,00 zu eins bis 6,00 zu eins ausgelöst.

Innerhalb dieser Spanne bewegt sich die Relation nun schon die dritte Woche in Folge. Während sich die Futterkosten auf hohem Niveau bewegen, bleiben die Schweinepreise niedrig.

Deutschland: 33% hatten noch nie Kontakt mit Landwirt

Und bei uns in Österreich ? Wir in Kärnten waren mit ,, SAUGUT“ ganz gut unterwegs ….

Jeder dritte Deutsche hat noch nie mit einem Landwirt gesprochen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) jetzt gemeinsam mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat. 

Demnach mangelt es vor allem im Osten und Westen Deutschlands an Gesprächen zwischen Landwirtschaft und dem Rest der Gesellschaft, weniger im Norden und Süden.

Bevölkerung wünscht Austausch

Daneben haben Menschen aus Grossstädten besonders wenig Kontakt zur Landwirtschaft. Beispielsweise haben 47% der Befragten in Berlin noch nie mit einem Landwirt gesprochen. Zugleich belegen die Studienergebnisse, dass sich die Bevölkerung durchaus den Austausch mit Landwirten wünscht. Landesweit 37% der Befragten fänden ein Gespräch sehr interessant, weitere 30% eher interessant.

Fast jeder Zweite würde mit einem Landwirt über das Wohlbefinden von Nutztieren sprechen wollen, 35 % über den Arbeitsalltag auf den Höfen und 34 % über den Umweltschutz. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse hat das FML am 2. Februar 2022  in Berlin seine Aktions-Tour «Entdecke mit uns die moderne Landwirtschaft» gestartet.

Wie das FML berichtete, wird ein Tourbus jetzt ein Jahr lang durch alle 16 Bundesländer reisen und bei insgesamt 52 Aktionen über die moderne Landwirtschaft informieren. Geplant sind unter anderem Stopps auf Wochenmärkten, Hofbesichtigungen und Veranstaltungen zum Klimaschutz und zum Tierwohl. Teilnehmen wollen Unternehmen der Agrarbranche, Politiker und Nichtregierungsorganisationen sowie das AgrarScouts-Netzwerk.

Nach dessen Angaben wird es in den Veranstaltungen darum gehen, dass die Menschen mit den Landwirten ganz offen sprechen können. Beispielsweise werde erklärt, wie Landwirtschaftliche Betriebe heute bewirtschaftet werden oder wie die Nutztierhaltung wirklich aussieht. Informationen zur Entdecker-Tour stehen im Internet bereit.

Russland stoppt Export von Ammonium und Düngerpreise starten durch und unsere Gülle auch

Am Weltmarkt steigen die Düngerpreise schon wieder. Das hat viele Gründe. Einer ist der Exportstopp Russlands.

Russland, einer der weltgrößten Exporteure von Düngemitteln, verhängte ein zweimonatiges Ausfuhrverbot für Ammoniumnitrat. Harnstoff und Ammoniumnitrat sind die weltweit am häufigsten verwendeten Stickstoff-Dünger.

Russlands neues Exportverbot für Ammoniumnitrat, das bis zum 1. April gilt, zielt darauf ab, mehr Düngemittel im Inland zu behalten und die Inlandspreise zu kontrollieren. Die russische Maßnahme folgt auf das Exportverbot Chinas für Phosphatdünger, das bis Juni 2022 gilt.

Der Exportstopp der Russen dürfte das globale Düngemittelangebot spürbar reduzieren. Betroffen sind vor allem Brasilien und Europa. Das südamerikanische Land ist der mit Abstand größte Importeur von Ammoniumnitrat aus Russland. Brasiliens zweite Maisernte (Safrinha) wird nach der laufenden Sojabohnenernte gepflanzt und benötigt reichlich Stickstoffdünger.

Samuel Taylor, Analyst für landwirtschaftliche Betriebsmittel bei Rabobank Research, sagte gegenüber dem US-Onlinedienst DTN: Ein militärischer Konflikt hätte enorme negative Auswirkungen sowohl auf die globale Nährstoffversorgung als auch auf die Düngerpreise. Viele Düngemittelanalysten hatten spätestens für die zweite Jahreshälfte 2022 eigentlich niedrigere Düngemittelpreise erwartet.

Ohne die derzeitigen massiven Marktstörungen und die wieder wachsenden Angebotsmengen wären die Düngemittelpreise auf dem Weltmarkt zum Beginn des Jahres 2022 weiter gefallen, vermuten Analysten. Das galt vor allem für Harnstoff, aber auch für Phosphordünger. Chris Lawson, Leiter der Düngemittelabteilung des Beratungsunternehmens CRU, beobachtete: „Die globalen Harnstoffpreise waren in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen.“ Davon ist nun erst einmal keine Rede mehr.

An den deutschen Importhäfen sind die Preise für Kalidünger Anfang Februar auf 408 Euro je Tonne gestiegen. Dagegen ging es für Harnstoff im Februar auf 855 Euro je Tonne nach unten. Die Preise für die beiden Stickstoffdünger Kalkammonsalpeter (KAS) und Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) blieben mit 616 Euro je Tonne bzw. 603 Euro je Tonne auf sehr hohem Niveau stabil und für Phosphordünger (DAP) wurden mit 804 Euro je Tonne ebenfalls unveränderte Preise gefordert.

Auch Frankreich stellt 270 Mio. € für Schweinebranche bereit

Frankreichs Regierung stellt den Schweinehaltern ein 270 Mio. € schweres Hilfspaket bereit. Der Nationale Schweineverband FNP begrüßt die Hilfen, fürchtet aber, dass sie nicht ausreichen könnten.

Angesichts der anhaltenden Krise der Schweinebranche hat Frankreichs Landwirtschaftsminister Julien Denormandie ein Hilfspaket für den Sektor auf den Weg gebracht.

Nach Angaben der Branchenorganisation Inaporc verlieren Frankreichs Schweinehalter aktuell zwischen 25 und 30 € pro Schwein. Viele Tierhalter erwägten den Ausstieg aus der Produktion, einige hätten dies bereits getan. Der Grund sei eine „historische“ Kostenschere, die sowohl mit dem Einbruch des Schweinepreises (-14 % im Vergleich zum Vorjahr) als auch mit dem massiven Anstieg der Produktionskosten zusammenhänge. Hinzu kommen laut Inaporc innereuropäische Wettbewerbsverzerrungen, da einige Staaten ihre Schweinebranchen angesichts der Corona-Pandemie unterstützt haben.

Angesichts dessen schlugen Frankreichs Schweinehalter in mehreren Demonstrationen und über den Branchenverband Inaporc Alarm und forderten Soforthilfen für die Schweinebranche.

Als Reaktion auf die Notlage fand Anfang der Woche eine Krisensitzung statt. In dieser legten die Beteiligten einen Fahrplan fest, um der Schweinebranche aus der Krise zu helfen und sich für die Zukunft zu wappnen, heißt es in einer Mitteilung des französischen Landwirtschaftsministeriums.

Laut Landwirtschaftsminister Julien Denormandie sieht der Plan fünf Punkte vor. Unter anderem sollen Direkthilfen in Höhe von insgesamt 270 Mio. € an die Schweinehalter ausgezahlt werden. Davon sollen maximal 75 Mio. € als direkte Zuschüsse an Betriebe mit besonders starken Liquiditätsengpässen, die bereits staatliche Darlehen beantragt haben, ausgezahlt werden. Innerhalb von 15 Tagen sollen jeder Betrieb 15.000 € erhalten.

Weitere 175 Mio. € sind als Strukturierungshilfen für die Branche veranschlagt. Mit den übrigen 20 Mio. € will Frankreichs Landwirtschaftsminister die Schweinehalter von Sozialabgaben befreien.

Zudem fordert Frankreich eine europäische Antwort auf die Schweinekrise. Es brauche die weitere Mobilisierung anderer EU-Mitgliedstaaten, um die EU-Kommission über die Lage auf dem Schweinemarkt zu alarmieren und weitere europäischer Maßnahmen wie z.B. Beihilfen für die private Lagerhaltung für den Sektor zu fordern. „Diese Maßnahmen sind absolut notwendig, um den Markt zu entlasten“, heißt es in der Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums.

Ferner plant das Ministerium, den Schweinefleischabsatz über Werbekampagnen sowie Exportförderung anzukurbeln und will das Volumen von durch den Staat abgesicherten Darlehen ausbauen.

Weniger Geruch, weniger Konflikte bei Fam. Neuhold

Der Schweinegeruch ist bei Anrainern verhasst. Einen emissionsarmen Stall analysiert jetzt ein Großprojekt.

Der Geruch ist oft ein Problem in der Schweinehaltung, wenn es z. B. um Anrainer geht. Wie sind die Bauern betroffen?

Zentner: Alle Auswirkungen auf die Umwelt bzw. auf etwaige ­Anrainer müssen Sachver­ständige laut den jeweiligen ­Gesetzen der Länder beurteilen. Der Komponente Geruch kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Viele landwirtschaftliche Bauverfahren werden dadurch oft Jahre verzögert.

Im Projekt SaLuT – Saubere Luft in der Tierproduktion – werden jetzt Emissionen in ­einem Schweinemaststall analysiert. Was wird ­dabei genau untersucht?

Zentner: Es handelt sich um ein EU-Projekt, welches erstmals umfassend nahezu alle wesentlichen Parameter der Tierhaltung abhandelt. Diese gehen von den Emissionen über den Keimgehalt bis zum Tierverhalten. Zudem werden Lärm und auch die Wirtschaftlichkeit des Stalls beurteilt.

Welche Ergebnisse brachte das Projekt bereits?

Zentner: Bisher wurden ­Schweinemast-Außenklimaställe ­emissionstechnisch eher negativ ­beurteilt. Mit emissionsarmen Systemen zeigt sich hingegen, dass nicht nur mehr Tierwohl ­gewährleistet werden kann. Es können außerdem nahezu alle Emissionen, vom Lärm über die Schadgase bis zum Geruch massiv reduziert werden.

Emissionen lassen sich auch durch Abluftwäscher reduzieren. Wie sind diese im Vergleich mit einer Kot-Harn-Trennung zu ­sehen, die im Projektstall ­eingebaut ist?

Zentner: Die Abluftreinigung setzt außerhalb des Stalles an und ist mit massiven Kosten in der Anschaffung und im laufenden Betrieb verbunden. Eine Kot-Harn-Trennung reduziert Emissionen bereits im Stall bzw. im Tierbereich. Das verbessert das Stallklima und auch die ­Tiergesundheit.

Warum ist die Kot-Harn-Trennung nicht weiter verbreitet?

Zentner: Die Güllewirtschaft in Kombination mit Vollspaltensystemen ist arbeitstechnisch und wirtschaftlich von Vorteil. Das ist der Grund, warum sich die Kot-Harn-Trennung noch nicht in diesem Umfang etabliert hat.

Was ist das Ziel des Projektes im Hinblick auf künftige ­Stallbauvorhaben?

Zentner: Ziel ist, abgesicherte Parameter für künftige Bauverfahren zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wollen wir den Interessenten entsprechende Informationen zum neuen Stallsystem, zum Tierverhalten und zur integrierten Technik anbieten. Konflikte mit Anrainern sollen folglich reduziert und Bauverfahren von Schweineställen schneller umgesetzt werden können.

Tierwohl zu Tiefstpreisen: Alles versprechen und nichts halten -Landwirte protestieren vor Aldi-Filialen

Vor Aldi-Filialen in den bayerischen Städten Dillingen und Donauwörth demonstrieren Landwirte gegen das Haltungswechsel-Versprechen des Discounters. Die Bauern vermissen bei Aldi die Bereitschaft, für mehr Tierwohl höhere Preise zu zahlen.

Dass Aldi für Werbeanzeigen zum Haltungswechsel-Versprechen eine Menge Geld in die Hand nehme und beim Tierwohl knausere, treibt die bayerischen Landwirte vor die Aldi-Filialen. Der bayerische Bauernverband mahnt klar an, dass ein Haltungswechsel mit einem Ende der Niedrigpreise einhergehen müsse.

Stattdessen seien die Landwirte aber vor vollendete Tatsachsen gestellt worden. Zum einen durch Aldis Ankündigung vom Juni, ab 2030 nur noch Frischfleisch aus den Haltungsstufen 3 und 4 anbieten zu wollen. Zum anderen kam vor drei Wochen das Versprechen an die Verbraucher zur Aldi-Trinkmilch hinzu: Diese soll ebenfalls bis 2030 nur noch von Tieren aus den Haltungsstufen 3 und 4 stammen.

An einer schrittweisen Weiterentwicklung der Tierhaltung haben Politik und die Bauernverbände in Bayern und Baden-Württemberg laut BBV in den letzten Jahren gemeinsam gearbeitet. Doch nun gefährde Aldi durch das Ausspielen seiner Machtposition die regionale Landwirtschaft. BBV-Präsident Walter Heidl fordert eine Berücksichtigung der besonderen Situation der kleineren Betriebe.

In den Verhandlungen zum branchenweiten Tierwohlprogramm für Rindfleisch und Milch sei vom Einzelhandel keine Bereitschaft gezeigt worden, die Mehrkosten auf den Betrieben auszugleichen. „Gleichzeitig sind aber anscheinend riesige Werbebudgets vorhanden. Das passt einfach nicht zusammen“, so Heidl. Die Entwicklung müsse schrittweise vollzogen werden. Dazu gehöre auch ein Nebeneinander der verschiedenen Haltungsformen.

Karlheinz Götz, Kreisobmann des BBV-Kreisverbandes Donau-Ries, weist auf die noch ungeklärte Kostenfrage nach den Ankündigungen von Aldi hin: „Die Standards in Sachen Tierwohl steigen. Doch die Frage, wer die damit verbundenen Kosten trägt, ist offen. Die Existenz zahlreicher Höfe im Landkreis Donau-Ries steht auf dem Spiel“, so Götz.

Am Dienstag (01.02.) wandte sich BBV-Präsident Heidl in einem offenen Brief an die Geschäftsleitung von Aldi Süd. Darin machte er deutlich, dass das Haltungswechsel-Versprechen angesichts der nach wie vor aggressiven Niedrigpreisstrategie von Aldi für die Tierhalter ein Schlag ins Gesicht sei.  

Gegenüber dem BR habe Aldi Süd erklärt, dass es zwischen der Unternehmensgruppe und den Landwirten in der Regel keine direkten Vertragsbeziehungen gebe. Stattdessen seien die verarbeitenden Unternehmen, also Schlachtereien und Molkereien, die direkten Partner der Landwirte.

Darüber hinaus würden die Preise laut Aldi Süd vom Weltmarkt beeinflusst. Schließlich verhindere auch das Kartellrecht einen unmittelbaren Einfluss auf den Auszahlungspreis, aber so nicht !!!

Brutaler Schweinemarkt in Deutschland

von Fred Schnippe

Die Schweinehalter stecken in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. In der Kette fehlen 50 bis 60 € am Schwein, um alle Kosten zu decken. Selbst in Familienbetrieben mittlerer Größe türmen sich sechsstellige Verluste auf. Etliche von ihnen mussten bereits im vergangenen Jahr Überbrückungsdarlehen aufnehmen. Wie sie das Geld zurückzahlen sollen, ist unter jetzigen Bedingungen unklar. Viele hatten gehofft, dass die Erlöse zum neuen Jahr anziehen. Doch im Januar schlug der Markt erneut mit voller Härte zu. Auf ruinösem Niveau gaben die Ferkel- und Schweinenotierungen nochmals nach. Hauspreise und Coronaeinschränkungen in Schlachthöfen erhöhten den Druck. Etliche Betriebsleiter haben massive Existenzängste. Was uns bleibt, ist die Marktlage nüchtern zu analysieren:

  • Die schwächelnde Nachfrage bleibt ein Kernproblem.
  • Neue Impulse erwarten die Fachleute erst in einigen Wochen. Die extrem hohen Rindfleischpreise können helfen.
  • In manchen Regionen stehen bis zu 30 % der Mastställe leer. Auch andere Länder wie Polen, Belgien und Frankreich stocken ab. Das vermindert das Lebendangebot erheblich.
  • Optimistische Fachleute halten im laufenden Jahr einen Durchschnittspreis von 1,50 €/kg SG für möglich. Bleiben uns die hohen Futterkosten, ist dies noch zu wenig.
  • ITW plus 5 x D ist eine Chance. Denn momentan erfüllen weniger als 10% unserer Schweine beide Kriterien. Die Einführung der Nämlichkeit bei ITW kann den Weg fördern. Voraussetzung ist aber, dass Handel, Gastronomie und Verbraucher zur deutschen Herkunft stehen, auch wenn diese teurer ist.
  • Mit höheren Tierwohlstufen müssen sich Mäster und Schlachthöfe stärker binden. Das erhöht die Absatzsicherheit. Die Entwicklung zu vertikalen Produktionsketten erwarten Fachleute nicht.

Fazit: Auch wenn einige Frühindikatoren mittelfristig für eine Preiserholung sprechen, wird sich die deutsche Schweinehaltung neu aufstellen müssen. Vermutlich muss sich die Produktion verkleinern und stärker auf den heimischen Markt konzentrieren. Die erste Jahreshälfte wird für viele Betriebe richtungsweisend.

Das Ende der Freiheit für Almtourimus-Tiroler Viehhalter wegen Kuhattacke zu hoher Strafzahlung verurteilt

Das gestern verkündete Urteil in einem Zivilprozess um die tödliche Attacke einer Kuh auf eine 45-jährige Deutsche hat bei Österreichs Almbauern und im gesamten Berufsstand große Besorgnis ausgelöst. Das Landesgericht für Zivilrechtssachen Innsbruck verurteilte den vom Witwer beklagten Landwirt – nach einem vorangegangenen strafrechtlichen Freispruch – in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 490 000 Euro, zusammengesetzt aus Schadenersatz und Hinterbliebenenrente. Der Bauer will gegen das Urteil in Berufung gehen.

Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Georg Strasser, reagierte fassungslos auf die Gerichtsentscheidung. Er warnte davor, dass dieses Urteil das Aus für die Weidehaltung auf Österreichs Almen bedeuten würde. Eine verpflichtende Einzäunung von Almweiden, aber vor allem hohe Schadenersatzforderungen würden die Almbauern in Zukunft ruinieren.

Auf die möglichen enormen Auswirkungen des Urteils auf den Tourismus und die Weidewirtschaft verwiesen auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, und der Obmann der Arbeitsgemeinschaft Bergbauernfragen, Rupert Quehenberger. Sollte das Urteil letztlich bestätigt werden, müssten Wanderwege durch Weiden und Almen für Wanderer gesperrt werden. Eine verpflichtende Einzäunung wäre den Bergbauern finanziell aber nicht zumutbar und würde vielerorts das Ende der Weidewirtschaft bedeuten, so Moosbrugger und Quehenberger. Die Weidehaltung sei aber nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch im Sinne von Artenschutz, Biodiversität, Landschaftserhaltung und Klimaschutz dringend erforderlich.

Kopfschütteln rief die Gerichtsentscheidung bei der Wirtschaftskammer Kärnten hervor.

Die Auswirkungen auf den Tourismus seien aus heutiger Sicht gar nicht abzuschätzen, zumal der verurteilte Tiroler Bauer sehr wohl Hinweis- und Warnschilder, die auf die Mutterkuhhaltung aufmerksam machen sollten, bei den Zugängen zu seiner Weide angebracht habe. Das Gericht habe allerdings entschieden, dass der Viehhalter den Weg hätte abzäunen müssen, was ein enormer Aufwand sei. „Wenn diese Schuldzuweisungsmentalität weiter zunimmt, könnte das Auswirkungen auf den Tourismus haben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können“, gab die Wirtschaftskammer zu bedenken. In freier Natur sei Selbstverantwortung gefragt, nicht „Vollkasko-Mentalität“. AgE

Na endlich -Schweinebauern erhalten 20 Mio. € Verlustersatz

Seit Monaten können Schweinebauern nicht mehr kostendeckend produzieren. Um Einkommenstverluste teilweise auszugleichen, stellt das Landwirtschaftsministerium jetzt 20 Mio. € zur Verfügung.

„Durch die Corona-Krise und die Schließung der Gastronomie und Hotellerie sind verlässliche Absatzwege für Schweinefleisch weggebrochen. Durch die Afrikanische Schweinepest wurden wir regelrecht mit billigem Fleisch aus Deutschland überschwemmt. Das führt dazu, dass unsere schweinehaltenden Betriebe seit Monaten nicht mehr kostendeckend produzieren können und mit jedem Handgriff im Stall ein Minus am Konto machen“, so Landwirtschaftsminsterin Elisabeth Köstinger.

Mit dem ‚Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft‘ für den Schweinebereich stellt das Ministerium jetzt zusätzlich 20 Mio. € zur Verfügung. Damit können Einkunftsverluste aufgrund COVID-bedingter Einnahmenausfälle teilweise ersetzt werden. Der Verlustersatz für die indirekt Betroffenen in der Landwirtschaft kann ab April 2022 beantragt werden.

Der Verlust wird für die Betriebszweige einzeln pauschal berechnet. Ist ein Verlust von mindestens 30% des Deckungsbeitrages gegeben, werden 70% des errechneten Verlustes als Zuschuss gewährt. Aktuell kann dieser Verlust für die Produktionskategorien Schweinemast und Zuchtsauenhaltung des Betriebszweiges Schweinehaltung nachgewiesen werden. Die Berechnung wird pauschal durch die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen vorgenommen. Exakte Beträge je Mastschwein oder Zuchtsau werden im April 2022 vorliegen.

Das sind die Voraussetzungen für die Unterstützung

• Landwirtschaftlicher Betrieb, der im Betrachtungszeitraum von Dezember 2021 bis Februar 2022 einen entsprechenden Verlust im Betriebszweig erlitten hat.

• Ein Verlust von zumindest 30% des Deckungsbeitrags im Betriebszwieg ist Voraussetzung für den Zuschuss.

• 70% des pauschal ermittelten Einkunftsverlustes werden als Zuschuss gewährt.

• Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss.

• Die Förderung wird mit 100.000 € gedeckelt.

• Die Beantragung erfolgt über die Agrarmarkt Austria (AMA)

Die im Vorjahr schon niedrigen Schweinepreise sind jetzt endgültig im Keller. Pro Kilogramm Schweinefleisch erhalten unsere Bauernfamilien gerade einmal 1,40 €. Die Betriebe können damit ihre Produktionskosten bei weitem nicht decken. Jedes verkaufte Schwein bringt statt eines Gewinns derzeit rund 25 € Verlust. Deshalb ist die Verlängerung des Verlustersatzes ein wichtiger Schritt, um Einkommenseinbußen zumindest teilweise auszugleichen und so die Situation zu entlasten“, erklärt Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

„Alleine die gestiegenen Getreidepreise und Sojapreise verteuern die Fütterung eines Schweins um rund 2

5 €. Auch der Fleischabsatz in der Gastronomie liegt weit unter früheren Zeiten. Eine rentable Produktion von Schweinefleisch geht sich für die viele nicht aus, die Situation bedroht die Existenz zahlreicher Bauernfamilien. Wenn unsere Betriebe das Handtuch werfen, sind wir auf Billig-Importe aus dem Ausland, wo natürlich auch niedrigere Standards herrschen, angewiesen“, sagt Strasser.

„Viele heimische Höfe befinden sich wegen dramatisch niedriger Preise in einer existenzbedrohenden Situation. Aus diesem Grund begrüßen wir sehr, dass die außergewöhnliche Notlage unserer Familienbetriebe anerkannt und mit dem Verlustersatz eine konkrete Abfederungsmaßnahme geschaffen wird. Auch in anderen Landwirtschaftssektoren, die von der Corona-Pandemie sowie gleichzeitig dramatisch gestiegenen Produktionskosten betroffen sind, ist die Situation äußerst angespannt“, so Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich.

„Für die heimische Schweinebranche ist es angesichts der dramatischen Marktsituation inakzeptabel, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für tierische Produkte noch immer nicht umgesetzt ist. Wir müssen verhindern, dass unsere Märkte weiterhin von Billigimporten überschwemmt werden, ohne dass die Konsumenten etwas mitbekommen. Viele würden sich bewusst für heimische Qualitätswurst und Fleischwaren entscheiden, können aber nicht erkennen, woher diese stammen. Der Gesundheitsminister ist gefordert, das fixfertig auf dem Tisch liegende Paket endlich umzusetzen, in Begutachtung und EU-Notifikation zu schicken“, erklärt Moosbrugger weiter.

Es wird noch enger -China verbietet Schweinefleisch aus Italien: ASP-Krise spitzt sich zu

Der italienische Landwirtschaftsverband Confagricoltura teilte mit, dass China, Japan, Taiwan und Kuwait die Einfuhr von italienischem Schweinefleisch bereits ausgesetzt haben und dass auch die benachbarte Schweiz Beschränkungen verhängt hat.

Chinas Landwirtschaftsministerium teilte am Mittwoch mit, es habe die Einfuhr von Schweinefleisch aus Italien ausgesetzt, nachdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein im Land festgestellt worden war, berichtet Reuters.

Dies war der erste gemeldete ASP-Fall in Italien, seit das Virus 2018 in Westeuropa angekommen ist. Italien ist der siebtgrößte Schweinefleischproduzent der Europäischen Union mit einer Industrie im Wert von 9,1 Milliarden US-Dollar bzw. knapp 8,1 Milliarden Euro. Der ASP-Fall wurde in der Region Piemont entdeckt, das regionale Gesundheitsamt von Piemont bestätigte den Fall nach Tests an einem Wildschwein.

ASP ist für Schweine fast immer tödlich und hat 2019 etwa die Hälfte der chinesischen Herde ausgerottet. Das Virus verursacht immer noch Ausbrüche in China.

Die Entdeckung der Afrikanischen Schweinepest in Norditalien lässt italienische Schweinefleischproduzenten erhebliche wirtschaftliche Schäden für einen großen Agrarexport befürchten und hat dazu geführt, dass die offiziellen Zeiten für die Jagd nach Wild und das Sammeln von Trüffeln verkürzt wurden.

Andere Regionen im Norden Italiens drängen auf ein Vorgehen gegen Wildschweine außerhalb des betroffenen Gebiets, um ihre eigene Schweinefleischproduktion zu retten. „Die Afrikanische Schweinepest kann Schweine und Wildschweine treffen, sie ist hoch ansteckend und oft tödlich“, sagte Gianluca Barbacovi, der Leiter des landwirtschaftlichen Verbandes Coldiretti in der italienischen Region Trentino-Südtirol.

Kein Ende aus dem Tal der Tränen

Die Hoffnung, dass die jüngsten Preiszugeständnisse zur Entspannung der kritischen Situation beitragen könnten, haben sich nicht erfüllt. Vielmehr hat man den Eindruck, dass dieser Schritt zu einer verstärkten Dumpingwelle am europäischen Schweinefleischmarkt beigetragen hat. Jedenfalls wirft man sich gegenwärtig am internationalen Markt gegenseitiges Unterbieten bei Teilstücken vor. Ein plakatives Beispiel dafür ist das Angebot namhafter Exportbetriebe, welche Schultern wie gewachsen ohne Fuß um 80 Cent pro kg chinesischen Importeuren anbieten. Hauptgründe dafür sind u. a. der ASP-Ausbruch in Italien sowie anhaltende Personalausfälle an den Zerlegebändern durch COVID-Erkrankung oder Quarantäne. Die Erzeugernotierungen werden mit Ausnahme von Italien (-4 Cent) unverändert seitwärts geschrieben. Die Preisstabilität basiert allerdings nicht auf einer stabilen Marktlage, sondern auf der überwiegenden Sichtweise der Marktbeteiligten, dass weitere Preisrückgänge überhaupt keinen Sinn mehr machen.

EU-Schweinemarkt: Mitarbeitermangel in Schlachthöfen
Der EU-Schweinemarkt befand sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Die saisonal be-
dingt schwache Fleischnachfrage (Jännerloch) wurde durch Maßnahmen zur Bekämpfung
der Corona-Pandemie weiter reduziert. Zudem fehlten den Schlacht- und Zerlegebetrieben
zahlreiche Mitarbeiter wegen Infektionen. Allerdings stand auch kein allzu großes Angebot
an Schweinen zur Verfügung.

In Österreich zeigt sich das Marktgeschehen deckungsgleich zum europäischen Durchschnitt. Die Fleischbranche spricht von schwierigen bis lustlosen Geschäften. International tätige Schlachtunternehmen sind erbost über Mitbewerber mit Schleuderpreisen unter der Gürtellinie. Die üblicherweise verpönte Aktionitis im Lebensmittelhandel wäre jetzt ein wünschenswertes Instrument, das zur Entspannung beitragen könnte. Demnach ruht die Hoffnung auf dem Monatsbeginn, wo erfahrungsgemäß mehr Geld im Haushaltsbörserl liegt, wovon üblicherweise auch das Fleischregal profitiert. Dem Abbau von Überhängen täte es gut.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt konnten die Rückstellmengen in den letzten Wo-
chen abgebaut werden. Das saisonbedingt unterdurchschnittliche Angebot und die von
den Problemen auf dem Schweinemarkt gedämpfte Nachfrage standen sich ausgeglichen
gegenüber.Europaweit lagen Ferkelangebot und -nachfrage zumeist auf ähnlichem Niveau. Dement-
sprechend überwogen konstante Notierungen, nur vereinzelt gab es Korrekturen nach
oben oder unten.

Der Fleischkonzern Tönnies und die Umweltschützer von Greenpeace fordern dasselbe: Höhere Steuern auf Steak und Würste. Was steckt dahinter in Deutschland?

Von Marcus Rohwetter DIE ZEIT

Es ist unwahrscheinlich, dass Greenpeace und der Fleischkonzern Tönnies in der Vergangenheit jemals einer Meinung waren. Die Nichtregierungsorganisation hat sich unter anderem dem Tierschutz verpflichtet. In den Schlachthäusern der westfälischen Firmengruppe finden jährlich 20 Millionen Schweine und mehr als 400.000 Rinder den Tod. Umso überraschender, dass Greenpeace und Tönnies nun doch das Gleiche fordern: einen höheren Mehrwertsteuersatz für Fleisch.

Bislang gilt für Fleisch – so wie für andere Grundnahrungsmittel – der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent. Der Vorschlag von Greenpeace, das zu ändern, bekommt nun unerwartete Unterstützung aus dem größten Schlachthaus Europas. „Für tierische Lebensmittel sollte der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gelten“, sagt Thomas Dosch, Leiter Public Affairs und damit so etwas wie der oberste politische Lobbyist von Tönnies.

Mit der Forderung wird die von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) angestoßene Debatte über „Ramschpreise“ für Lebensmittel konkreter. Bislang waren sich Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bloß in der Diagnose einig: Niedrige Fleischpreise sind schlecht für die Bauern, schlecht für die Tiere, schlecht fürs Klima. Özdemir will die Ära der Billigschnitzel beenden. Offen blieb bislang, wer den Systemwechsel bezahlen soll.

Gefragt ist ein ökonomisches Wunder. Am Ende soll es ja nicht nur den Nutztieren besser gehen, weil den Mastbetrieben genügend Geld für den Umbau der Ställe bleibt. Auch das Einkommen der Bauern soll steigen. Das alles bei insgesamt weniger Tieren, weil die Landwirtschaft ihre Klimaziele erreichen will. Und natürlich sollen Schnitzel auch für Hartz-IV-Empfänger bezahlbar bleiben.

Dass Tönnies sich nun für die Mehrwertsteuer ausspricht, folgt auch einer betriebswirtschaftlichen Logik. Eine neue Tierwohlabgabe korrekt zu erheben und abzuführen brächte nicht nur bürokratischen Aufwand und damit Kosten mit sich. Auch ihre Ausgestaltung birgt Risiken. Die Abgabe nur auf deutsches Fleisch zu erheben würde billigem Importfleisch – etwa aus Spanien – einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das wäre schlecht für einen Schlachter wie Tönnies. Fleisch aus dem Ausland ebenfalls mit einer Tierwohlabgabe zu belasten könnte gegen Europarecht verstoßen, sofern die Einnahmen nur deutschen Bauern zugutekämen.

Die Mehrwertsteuer wird bereits erhoben. Der Satz ließe sich leicht ändern, er träfe deutsches ebenso wie Importfleisch. Doch ist auch hier unklar, ob die Mehreinnahmen direkt an Bauern oder Verbraucher weitergereicht werden dürften. Eine Zweckbindung ist bei Steuern normalerweise verboten.

Düngerpreise und Düngerkrise: Wir Europas Bauern sind am schlimmsten dran

Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Dünger bleibt in Europa knapp und extrem teuer. Das hat Folgen für die Kosten der Landwirte und für die Nahrungsmittelpreise – weltweit.

Europa wurde am stärksten von den Kürzungen der Düngerproduktion infolge der steigenden Kosten für das zu seinem Betrieb verwendete Erdgas getroffen. Die Preise für Mineraldünger blieben weiter auf Rekordniveau, selbst als die Harnstoffpreise in Nordamerika nachgaben“ schreiben Analysten von Bloomberg in einem Bericht.

Europa könnte im ersten Halbjahr mit einem Defizit von etwa 9 Prozent seines jährlichen Bedarfs an Stickstoffdünger konfrontiert sein, schätzen die Analysten der Investmentbank VTB Capital. Lebensmittel dürften noch teurer werden, weil die Ernten darunter leiden und die Erntepreise für Brotgetreide steigen.

Ebenfalls vorige Woche berichteten Bloomberg-Autoren: „Während Europas Landwirte sich darauf vorbereiten, nach dem Winter Düngemittel auf die Felder auszubringen, lassen ihnen die himmelhohen Nährstoffpreise keine andere Wahl, als weniger zu verbrauchen und zu versuchen, die Kosten weiterzugeben“.

„Für Erzeuger von Grundnahrungsmitteln wie Mais und Weizen ist es das erste Mal, dass sie wirklich einer echten Düngemittelkrise ausgesetzt sind, die durch Energieknappheit, Exportbeschränkungen und Handelssanktionen angeheizt wird. Es kostet jetzt viel mehr, Dünger und Agrar-Chemikalien zu kaufen, die für Winterkulturen benötigt werden, die jetzt aus der Winterruhe kommen und die zusätzlichen Kosten könnten die Frühjahrsaussaat negativ beeinflussen, die etwa ein Drittel der europäischen Getreideproduktion ausmacht,“ schreiben die Analysten von VTB Capital.

Ein Bericht, der im Januar von der Texas University veröffentlicht wurde, kommt zu folgender Einschätzung: „Unabhängig von den Faktoren, die den Kostenanstieg vorantreiben, sieht die Realität vor Ort so aus, dass die Produzenten mit der Aussicht auf einen enormen Kostenanstieg im Frühjahr 2022 konfrontiert sind .“

Im Jahr 2021 lag der Lebensmittelpreisindex der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen im Durchschnitt bei 125,7 Punkten, was dem höchsten Wert der letzten 10 Jahre entspricht. Neben steigenden Preisen gibt es anhaltende Sorgen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Düngemitteln, was sich wahrscheinlich auf die Aussaat auswirken wird. Wenn Landwirte aufgrund des knappen Angebots den Einsatz von Düngemitteln einschränken müssen, wird dies letztendlich zu Druck auf Ertrag und Produktion führen.

Die derzeitige Entwicklung deutet ziemlich eindeutig darauf hin, dass die Landwirte nicht bereit sind, „normale“ Mengen zum aktuellen Preisniveau für Düngemittel zu kaufen, so der Kommentar von IHS. „Das letzte Mal als die Kalipreise für einen längeren Zeitraum (das war 2009) auf solch hohem Niveau waren, hat sich die globale Jahresnachfrage fast halbiert“, heißt es weiter. Und wenn die Erdgaspreise auf dem derzeitigen Niveau gehalten werden oder höher steigen, müssen die Agrarpreise weiter sehr hoch bleiben, um die benötigten Hektar zu bestellen, und dies wird wiederum zu höheren Lebensmittelpreisen führen, glauben die Analysten.

Es geht doch Frankreich führt Herkunftskennzeichnung für Gastronomie ein

Gleichzeitig zeigt man in Frankreich, dass es auch anders geht. Eine gestern veröffentliche Verordnung verpflichtet Restaurants und Kantinen dazu, ab März die Herkunft von angebotenem Schweine-, Geflügel- und Lammfleisch anzugeben. Künftig soll bei roh gekauftem Fleisch das Zuchtland und das Schlachtland angeben werden, außerdem ob es sich um frisches oder tiefgefrorenes Fleisch handelt. Laut einem Bericht der Tagesschau, will die französische Regierung damit den Verzehr von heimischen Produkten ankurbeln. Eine nationale Lösung geht also doch, wenn man nur den nötigen politischen Willen zeigt. Wir erwarten, dass sich Deutschland genauso dieser Verantwortung stellt. Das Vorbild aus Frankreich sollte eine Blaupause werden – übrigens ausdrücklich auch für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung! Denn gerade im Gastronomie- und Großverbraucherbereich landet doch die anonyme Ware, bei der nicht ersichtlich ist, woher sie kommt und unter welchen Bedingungen sie erzeugt wurde.

Wie geht es in Deutschland weiter ?

Statt mit der geplanten Einführung einer Haltungskennzeichnung für tierische Erzeugnisse auch gleichzeitig die Herkunftskennzeichnung zu implementieren, will das Bundeslandwirtschaftsministerium auf eine europäische Gesetzesinitiative setzen und mit einer nationalen Lösung warten. Bis zum Jahresende soll laut Aussage von Staatssekretärin Silvia Bender außerdem ein Gesamtpaket aus Haltungskennzeichnung, Finanzierung und einem veränderten Genehmigungsrecht für Stallbauten stehen. Verfällt das Landwirtschaftsministerium in alte Muster und schiebt ein angekündigtes Ziel auf die lange Bank bzw. nach Brüssel? Wenn heute nicht schnell reagiert wird, dann wird es morgen keine Betriebe in Deutschland mehr geben, die höhere Haltungsstufen umsetzen können. Haltungskennzeichnung geht nicht ohne Herkunftskennzeichung!

Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird zunächst keine Gesetzesinitiative für eine nationale Herkunftskennzeichnung tierischer Erzeugnisse starten. Staatssekretärin Silvia Bender begründete das gestern auf einer Veranstaltung Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Thema Verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung – Entscheidend für die Weiterentwicklung der Tierhaltung mit ungeklärten EU-rechtlichen Fragen bei einer nationalen Lösung. Das berichtet Agra Europe (AgE). Bender verwies demnach stattdessen auf die Brüsseler Ankündigung, bis Ende dieses Jahres Vorschläge für eine EU-weite Herkunftskennzeichnung vorzulegen. Die werde man abwarten und sich intensiv in die Beratungen einbringen, sagte Bender.

Und wie ist es bei uns in Östereich ?

Die schlechte Nachricht für Bauern und Konsumenten: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger wird mit ihrem Vorhaben, die Herkunft von Fleisch, Milch und Ei in verarbeiteten Produkten auszuweisen, voraussichtlich scheitern.

Impfstoff gegen ASP: Russland meldet Erfolge

Die russischen Behörden zeigen sich optimistisch über die Impfstoffentwicklung gegen ASP. Es sollen nun Impfstoffe getestet werden

Nach Angaben der russischen Behörden geht die Entwicklung des Impfstoffs gegen die Afrikanische Schweinepest in die nächste Phase. Laut eines Sprechers sollen nun vielversprechende Impfstoffkandidaten ausgewählt und im weiteren Verlauf getestet werden. Dabei ginge es vor allem darum, einen Impfstoff mit einer geringen Reaktogenität auszuwählen, also das der mit dem geringsten Potenzial unerwünschte Reaktionen hervorzurufen, erklärt Maxim Uvaidov, Abgeordneter des russischen Landwirtschaftsministeriums gegenüber dem russischen Staatsmagazin Tiermedizin & Leben. Zudem müsse der Impfstoffkandidat über die beste immunbiologische Stabilität und den besten Schutz gegen das Virus verfügen. „Wissenschaftler arbeiten schon seit Jahrzehnten an einem Impfstoff gegen die ASP. Es stimmt, dass bisher kein Land eine wirksame und sichere Lösung entwickelt hat, die die Krankheit verhindern kann.“

Um die Situation vollständig unter Kontrolle zu bringen, könnte es ausreichen, den Impfstoff bei Wildschweinen in Russland einzusetzen, sagte Uvaidov. „Die Tierseuchenlage der ASP sieht in jedem Land anders aus, was auf die spezifischen natürlichen und wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen ist. In den meisten Fällen spielen Wildschweine jedoch eine große Rolle. Wenn es möglich wäre, eine Impfung in der Wildschweinpopulation durchzuführen, würde sich die ASP-Situation stabilisieren. Die Wildschweinimpfung könnte das Eindringen der ASP in neue Gebiete verhindern und das Verhalten des Virus generell vorhersehbarer machen, fügte er hinzu, ist der Wissenschaftler überzeugt.

Schweinefleisch: Dänemark schließt deutsche Lieferlücke nach Südkorea

Dänemark hat 2021 rund 175 % mehr Schweinefleisch als im Vorjahr nach Südkorea geliefert. Der enorme Zuwachs basiert nach Einschätzung der Marktbeobachter auf dem weitgehenden Ausfall Deutschlands.

Dänemark hat als Schweinefleischexporteur im vergangenen Jahr kräftig von Deutschlands Problemen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) profitiert. Wie die Marktanalysten des Dachverbandes der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) berichteten, sind 2021 aus dem nördlichen Nachbarland insgesamt 25.300 t Schweinefleisch nach Südkorea geliefert worden, was einem Anstieg von rund 175 % zum Vorjahr entsprach. Der enorme Zuwachs basiert nach Einschätzung der Marktbeobachter auf dem weitgehenden Ausfall Deutschlands. Nachdem die ASP in der Bundesrepublik aufgetreten ist, seien die Ausfuhren zum Vorjahr um mehr als 96 % auf nur noch rund 2.800 t eingebrochen. Dänemark wie auch andere EU-Länder hätten diese Lücke ausgeglichen. Dänemark ist damit 2021 beim Schweinefleisch zum siebtwichtigsten Lieferanten Südkoreas aufgestiegen.

Spitzenreiter USA

Mit weitem Abstand angeführt wird diese Liste von den USA. Diese haben 2021 etwa 139.400 t Schweinefleisch nach Südkorea geliefert, was allerdings einen Rückgang von rund 10 % gegenüber 2020 bedeutete. Die Gesamteinfuhren des asiatischen Landes hatten auf Jahressicht gleichwohl zugelegt, und zwar um gut 3 % auf 431.900 t.

Deutschland hat mit Südkorea und anderen Ländern wie China, Japan oder den Philippinen bislang noch kein Regionalisierungsabkommen abgeschlossen, weshalb diese nach dem Auftreten der ASP im Land einen Importstopp gegen die gesamte Bundesrepublik verhängten. Aufgrund dessen sind die gesamten deutschen Schweinefleischexporte in Drittländer von Januar bis Oktober 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 % auf 476.931 t eingebrochen.

Agra Europe (AgE)

Dr. Malte Rubach: „Eine vegane Welt ist völlig abwegig“

Januar 2022: Ganz Deutschland zelebriert den „Veganuary“. Ganz Deutschland? Das könnte man tatsächlich meinen, wenn man die zahlreichen Nachrichten, Marketing-Offensiven und sich beteiligenden Unternehmen aus Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, LEH und Lebensmittelproduktion zählt. Wissenschaftler wie der Ernährungsexperte und Buchautor Dr. Malte Rubach sehen den Hype dagegen eher kritisch und weisen darauf hin, dass eine rein pflanzliche Ernährung auch Schattenseiten wie mangelnde Nährstoffversorgung und hohen Frischwasserverbrauch haben kann – vor allem in anderen, oft ohnehin ärmeren Teilen der Welt. 

Herr Rubach, Sie beschäftigen sich mit Ernährungsphysiologie und den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln. Seit ein paar Wochen begleiten Sie den Veganuary mit Posts auf LinkedIn, in denen Sie wissenschaftliche Fakten zu den Auswirkungen der rein pflanzlichen Ernährung auf die Umwelt und unsere Gesundheit darstellen. Darin kommt die vegane Ernährung nicht immer so gut weg wie bei anderen Quellen – beruht der Hype um den Veganuary etwa auf Fake News?

Dr. Malte Rubach: Ich habe gar nichts gegen den Veganuary, den es seit 2014 gibt und der in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Anfangs ging es vor allem um den Gesundheitsaspekt, inzwischen rücken die Folgen unserer Ernährung für die Umwelt immer stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Damit lässt sich die Zielgruppe aus Sicht von Unternehmen, Aktivisten und digitalen Influencern offenbar noch besser mobilisieren als nur mit der Frage nach den Tierrechten allein. Dabei geht es um das gute Gewissen beim Essen. Der Veganuary suggeriert: „Wenn ich noch nicht einmal diese 30 Tage ohne tierische Lebensmittel schaffe, bin ich ein schlechter Mensch“.  

Kann man sich heute überhaupt mit gutem Gewissen ernähren? 

Dr. Malte Rubach: Nein, es gibt wohl keine Chance auf ein zu 100 Prozent ethisches Leben. Ich halte es auch für problematisch, ein ethisches Konzept wie zum Beispiel den Veganismus über alles andere zu erheben. Tierethik ist ja kein allumfassendes Gesellschaftskonzept, wird aber teilweise sehr dogmatisch ausgelebt. Deswegen ist der Diskurs – auch der tierethische – sehr wichtig, um immer wieder nachzujustieren. 

Wie steht es denn um die positiven Folgen für Gesundheit und Klima, wenn mehr Pflanzliches gegessen wird?

Man darf aber – wie bei anderen Produkten auch – nicht nur auf die Klimawirkung des einzelnen Lebensmittels schauen. Beim Frischwasserverbrauch sieht es nämlich schon wieder anders aus. Der WWF – nicht gerade eine NGO, die sich für Fleischverzehr einsetzt – hat für Deutschland errechnet, dass die vegane Ernährung 50 Prozent mehr Frischwasser verbraucht als unsere aktuellen Verzehrgewohnheiten mit verhältnismäßig viel Fleisch. Und zwar nicht in Deutschland, sondern in Ländern, in denen Wasser eher knapp ist, weil wir sehr viele pflanzliche Produkte importieren, da wir hier gar nicht genügend Anbauflächen haben. Für die Produktion tierischer Lebensmittel reichen unsere Ressourcen hingegen – inklusive Futtermittel.

Sie argumentieren außerdem oft mit dem Nährstoffgehalt von Lebensmitteln … 

Dr. Malte Rubach: Auch dieser Faktor wird oft vernachlässigt, wenn wir Vergleiche von Klimawirkung pro Liter oder pro Kilogramm Protein präsentiert bekommen, beispielsweise bei der Milch und Milchalternativen. Aber das ist viel zu kurz gegriffen, weil Lebensmittel selten nur einen Nährstoff liefern. Hier werden auch oft Produkte aus unterschiedlichen Kategorien in eine Schublade geworfen, um zu suggerieren, dass es sich um gleichwertige Lebensmittel handelt. Statt Tiermilch mit Haferdrink zu vergleichen, müsste man die Bilanzen von Kuhmilch und Schafmilch oder Haferdrink und Sojadrink gegenüberstellen. 

Auf den ersten Blick sind die pflanzlichen Drinks natürlich klimaschonender. Berücksichtigt man jedoch ihren Nährstoffgehalt, ergibt sich ein anderes Bild. Da müsste man schon sehr viel Haferdrink trinken, um auf denselben Nährstoffgehalt wie bei Kuhmilch zu kommen – und es würden immer noch Nährstoffarten fehlen, die der pflanzliche Drink eben nicht liefert. Dann wäre die Klimawirkung von Haferdrink zehnmal so hoch wie die von Kuhmilch.

Eine vegane Welt wäre also gar nicht möglich und auch nicht sinnvoll … 

Dr. Malte Rubach: Erzählen Sie mal den Menschen in der Subsahara, dass sie keine Kühe, Schafe oder Ziegen mehr halten und stattdessen ihren Nährstoffbedarf mit Haferdrink decken sollen, die ihnen dann wahrscheinlich westliche Konzerne teuer verkaufen. Eine vegane Welt ist völlig abwegig, da werden Scheinrechnungen aufgemacht. Es gibt aktuell ca. 1,5 Milliarden unfreiwillige Vegetarier auf der Welt, die keinen Zugang zu Fleisch haben, es aber gerne essen würden, wenn sie denn könnten. 

Die Schweinebauern in der Krise: Es fehlt einfach alles zur Kostendeckung

Die heimischen Schweinebauern sind aktuell von einer rentablen Produktion weit entfernt. Die Vertreter der Branche fordern nun rasche Unterstützung für die Betriebe.

In dieser Woche wurde von den Abnehmern ein weiterer Preisrückgang am Schweinemarkt erzwungen. „Schon das durchschnittliche Preisniveau des Vorjahres mit einer Börsen-Notierung von 1,53 Euro pro kg Schlachtgewicht zählt zu den drei schlechtesten des vergangenen Jahrzehnts“, erklärt Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. „Beim aktuellen Preisniveau von Euro 1,40 pro kg Schlachtgewicht fehlen den österreichischen Ferkelerzeugern zirka 30 Euro je Ferkel und den Schweinemästern zirka 25 Euro je schlachtreifem Schwein zur Kostendeckung.“

Schlederer warnt: „Dass bei dieser Marktsituation mehr Bauern denn je das Handtuch werfen, ist klar. Zu allem Überdruss sind so wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen die Kosten für Betriebsmittel wie Energie oder Futter stark gestiegen. Wir sind momentan von einer rentablen Schweineproduktion weit entfernt.“

Hintergrund für die prekäre Situtation sind Corona und die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Europa. In den vergangenen Jahren ist in Europa eine massive Überproduktion bei Schweinefleisch entstanden. Diese ist zuletzt noch einmal sprunghaft angestiegen, als der Export von Schweinefleisch vor allem in asiatische Länder weitgehend zum Erliegen gekommen ist.

Auch die COVID-Pandemie ist seit bald zwei Jahren eine enorme Belastung für die Fleischwirtschaft, die ein maßgeblicher Vorlieferant für Gastronomie, Hotellerie und Catering ist. Eine zusätzliche Erschwernis ist, dass durch den Wegfall des Außer-Haus-Verzehrs insgesamt weniger Schweinefleisch nachgefragt wird, da sich das Einkaufsverhalten im Lebensmitteleinzelhandel vom Konsum in der Gastronomie unterscheidet. Während der aktuellen Omikron-Welle fällt zudem ein beträchtlicher Teil des Personals in der Schlacht- und Zerlegesparte aufgrund von Krankheit oder Quarantäne aus. So ist ein Flaschenhals im Bereich der Schlachtung und Zerlegung entstanden, der einen Rückstau von schlachtreifen Tieren auf den heimischen Betrieben verursacht.

Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) fordert daher, die bestehenden Instrumente zur COVID-Hilfe für österreichische Schweinebauern und -bäuerinnen als systemrelevanter Teil der Lebensmittelproduktion auch in dieser schwierigen Marktsituation einzusetzen. Raimund Tschiggerl, Geschäftsführer der Styriabrid GmbH, sieht auch die EU in der Verantwortung: „Die EU-Agrarpolitik ist hier gefordert, nachhaltige Konzepte für die europäische Schweineproduktion auf den Tisch zu legen. Nur Tierschutzbestimmungen zu beschließen, ist zu wenig“.

VÖS-Obmann Walter Lederhilger: „Wir appellieren außerdem an alle Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten, beim Einkauf auf österreichisches, mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnetes Schweinefleisch zu setzen.“ Auch eine lückenlose Umsetzung der Herkunftskennzeichnung bis hin zur Gastronomie ist eine alternativlose Maßnahme, um auch in Zukunft die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln in Österreich gewährleisten zu können.

Ist Schweinepreis- Talsohle erreicht?

Omikron verschärft die schwierige Lage am Schweinemarkt. Denn Personalausfälle in der Verarbeitung verursachen einen Rückstau, wodurch der Preisdruck am Lebendmarkt steigt. Die Ö-Börse musste die Notierung somit nach unten korrigieren.

Laut Österreichischer Schweinebörse gelang es abermals nicht, alle zur Schlachtung
gemeldeten Tiere zeitnah zu vermarkten. Die Schlachtbranche erklärte die Zurückhaltung
mit einer Flaute auf dem Fleischmarkt, die wiederum mit der Verunsicherung durch Covid-
Maßnahmen in Verbindung gebracht wurde. Zudem ist die Zeit zwischen Weihnachtsur-
laub und Februar im Winterfremdenverkehr eine Durststrecke, wie auch nachlassende
Bestellungen aus den Schigebieten belegen. Die Mastschweine-Notierung sinkt ab dem
20. Jänner um 5 Cent.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt fielen sowohl Angebot als auch Nachfrage unter-
durchschnittlich aus. Im Absatzgeschehen bestanden regionale Unterschiede, die Bundes-
länder Oberösterreich und Steiermark waren weitgehend geräumt. Europaweit wurde der zuletzt aufgekommene Schwung im Ferkelhandel von den Proble-
men auf dem Schweinemarkt wieder gebremst. Daher legten nur wenige Notierungen zu,
vereinzelt gab es sogar Rücknahmen.

Der EU-Schweinemarkt kämpfte mit mehreren negativen Einflüssen. Der Absatz litt unter
der traditionell schwachen Fleischnachfrage im Jänner sowie den Auswirkungen der
Corona-Pandemie. Zu der verringerten Abnahme durch die Gastronomie kam vermehrt
der Ausfall von Schlachthofpersonal nach Infektionen mit der Omikron-Variante. Nur weil
das Schweineangebot unter den Vorjahren lag, konnten sich die meisten Notierungen be-
haupten. Der erstmalige Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest auf dem italienischen
Festland führte bereits zu Preissenkungen. Sorgen bereitete vor allem der Drittlandexport
von italienischem Schinken- und Wurstspezialitäten, die auch aus Schweinefleisch aus
anderen Mitgliedsländern hergestellt werden.

In Deutschland klagen die Schlachtunternehmen seit Wochen über Mitarbeitermangel
und Verluste im Fleischhandel. Trotz eines überschaubaren Angebotes an schlachtreifen
Schweinen bilden sich regionale Überhänge.Vor diesem Hintergrund musste in Deutschland die Erzeugernotierung auf Druck des mit Hauspreisen agierenden Betriebes Tönnies eine Korrektur um drei Cent nach unten durchführen. Durch diesen Auslöser verlieren EU-weit die Notierungen drei bis fünf Cent.

USDA: Ist das möglich-auch 2022 mehr Schweinefleisch am Markt?

Das USDA hat seine Prognose für den Schweinemarkt kräftig nach oben korrigiert. Obwohl weltweit fast alle Schweinehalter rote Zahlen schreiben, soll die Erzeugung auch 2022 wachsen.

Die globale Schweinefleischerzeugung hat 2021 nach den Berechnungen des US-Agrarministeriums (USDA) um über 13 % im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Ausschlaggebend ist die Zunahme in China um über 34 %, berichtet Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW. Mit der steigenden Eigenversorgung sind die Importe im Reich der Mitte von 5,3 Mio. t auf 4,75 Mio. t zurückgegangen.

Auch für das angelaufene Jahr 2022 rechnet das USDA damit, dass die Erzeugung zulegt, allerdings nur noch um rund 1 %. Dabei spielen ebenfalls die Zuwächse in China mit +1,3 % eine Rolle. Aber auch in Brasilien rechnen die amerikanischen Analysten mit einem Plus von 3 %. In den USA und Kanada sollen sich die Erzeugungsmengen hingegen kaum verändern. In der EU-27 dürfte die Produktion demnach etwas zurückgehen.

Der weltweite Schweinefleischhandel wird auf leicht verringerte 11,5 Mio. t geschätzt. Vor allem China dürfte mit nur noch 4,2 Mio. t die Gesamtimporte bremsen. Dagegen erwartet das USDA weitere Einfuhrsteigerungen für Mexiko, Japan und Südkorea.

Auf der Exportseite soll demnach Brasilien profitieren und knapp 3 % mehr ausführen. Die EU-27-Exporte schätzt das USDA relativ stabil bei knapp unter 5 Mio. t. Damit bleibt die EU das weltgrößte Exportgebiet für Schweinefleisch.

Die Schweinekrise hält an: EU-Agrarpolitiker erhöhen Druck auf Wojciechowski

Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament werfen Agrarkommissar Janusz Wojciechowski vor, die angespannte Situation in der Schweinebranche zu wenig im Blick zu haben.

Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament haben Agrarkommissar Janusz Wojciechowski aufgefordert, die angespannte Situation im Schweinefleischsektor stärker als bisher in den Blick zu nehmen und zu handeln. Bei der ersten Anhörung des Polen in diesem Jahr erklärte der Ausschussvorsitzende Norbert Linsin der vergangenen Woche, dass er keine Anzeichen für eine Trendwende am Schweinemarkt sehe. Der CDU-Politiker beklagte, dass die Preise in den vergangenen Monaten nahezu konstant unter 1,30 €/kg Schlachtgewicht gelegen hätten. Auch bei den Ferkelpreisen sei keine Erholung in Sicht.

Wojciechowski wurde von vielen Ausschussmitgliedern vorgeworfen, dass er in seinem Jahresrückblick nicht auf die angespannte Lage am Schweinefleischmarkt eingegangen sei. Der Brüsseler Agrarchef entgegnete, seine Behörde sehe – wie bereits auf dem Agrarrat im Dezember dargelegt – für die gesamte EU erste Zeichen einer Markterholung.

Zugleich stellte der PiS-Politiker in Aussicht, dass Interventionsmaßnahmen wie Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) zeitnah geprüft würden, sollte sich die Situation nicht bald entschärfen. Er riet aber zur Vorsicht und warnte davor, falsche Anreize zu setzen. Derweil war aus Kommissionskreisen zu vernehmen, dass man mindestens noch den Januar abwarten wolle; anschließend könnte die Situation neu bewertet und eine Entscheidung über Eingriffe getroffen werden.

Als Grund für die Misere der Schweinehalter macht der EU-Agrarkommissar neben der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auch die hohen Produktionskosten für die Erzeuger verantwortlich. Besonders hart ging der Pole den russischen Energieversorger Gazprom an. Dieser würde die gegenwärtige Situation „schamlos“ ausnutzen und die Energiepreise in der EU aus politischen Gründen in die Höhe treiben. Dies verteuere vor allem die mineralischen Stickstoffdünger und als Folge auch die Futtermittel.

Derweil musste sich Wojciechowski wiederum deutliche Kritik vom Agrarsprecher der Europäischen Volkspartei (EVP), Herbert Dorfmann, anhören. Der Italiener forderte den Kommissar dazu auf, mehr Entschlossenheit zu zeigen. Sein rumänischer Fraktionskollege und stellvertretende Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Daniel Buda, forderte eine klare Aussage zu den möglichen Optionen; man dürfe den Schweinesektor „nicht einfach sterben lassen“.

Enorme Preis-Kosten-Schere lastet auf Bauern – OÖ LK Präsident Waldenberger zeigt auf

15 € mehr je Schwein, 3 Cent mehr pro Ei und 2 Cent mehr pro Liter Milch: Diese Mehrkosten in der Produktion müssen Landwirte aktuell aufgrund der gestiegenen Futter- und Betriebsmittelkosten stemmen. OÖ LK-Präsident Franz Waldenberger fordert schleunigst faire Erzeugerpreise.

Agrarische Rohstoffe, vor allem Weizen, Mais und Roggen, verzeichneten im vergangenen Jahr große Preissteigerungen. Das berichten die Medien über die jüngst veröffentlichten Erzeugerpreisstatistik der Statistik Austria. Daraus wurde der Schluss gezogen, dass die Lebensmittelpreise aufgrund der höheren Preise für Agrarrohstoffe steigen würden, vor allem bei Mehl und Backwaren sowie bei Eiern und Geflügelfleisch. Dazu stellt der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ, Franz Waldenberger, Folgendes fest: „In Österreich sind die Getreidepreise um etwa 25% gestiegen. In einer Semmel steckt hochqualitatives heimisches Getreide im Wert von nur 1 Cent. Der gestiegene Weizenpreis verteuert daher eine Semmel gerade einmal um einen Viertel Cent. Der Landwirt trägt damit den geringsten Anteil an teurer werdenden Lebensmitteln.“

Der Braugerstenpreis lag bei der Ernte 2021 bei durchschnittlich 300 Euro/t brutto. Für ein Krügerl Bier braucht man 100 g Braugerste, das entspricht einem Wert von 3 Cent. Im Dosenbier zum Preis von 79 Cent macht dies knapp 4% aus. Im Gasthaus kostet ein Krügerl Bier im Schnitt 3,90 Euro, der Braugerstenanteil liegt dort bei 0,8%.

„Die heimischen Landwirte leiden selbst unter den gestiegenen Preisen für die Rohstoffe. Während ein oberösterreichischer Marktfruchtbetrieb, der Ackerkulturen produziert, heuer mit einem rund 200 Euro höheren Deckungsbeitrag kurzfristig profitiert, verzeichnen Tierhalter im Falle des Futterzukaufs Mehrkosten. So verteuert gegenüber Jänner 2021 allein der höhere Futtermittelpreis die Produktion von 1 l Milch um knapp 2 Cent. Das sind beim 40-Kuh-Betrieb in Summe gut 5.000 Euro“, erläutert Waldenberger.

Für ein Mastschwein liegen die Mehrkosten einschließlich der Ferkelerzeugung bei rund 15 Euro. In der Legehennenhaltung machen die Mehrkosten für das Futter 3 Cent je Ei aus. Für die Bäuerinnen und Bauern ist es schwierig, die höheren Produktionskosten beim Verkauf in Richtung Lebensmitteleinzelhandel umzusetzen. Gerade bei Schweinefleisch ist der europäische Markt wegen der gesunkenen Nachfrage aus Asien überfüllt, was eine Preisanhebung kurzfristig unmöglich macht.

„Wir Bauern müssen in der momentanen Situation bei Dünger, Strom, Treibstoffen, Bauvorhaben und Maschinen enorme Kostensteigerungen hinnehmen. Es gibt zwar zurzeit in der Landwirtschaft eine hohe Investitionsbereitschaft, wenn allerdings die Kosten für die Bauern weiterhin derart steigen, geht es sich für viele Betriebe finanziell nicht mehr aus und der Strukturwandel inklusive Betriebsaufgaben setzt sich fort. Aktuell lastet vor allem in der Eier-, Geflügel-, Schweine- und Milchproduktion die Preis-Kosten-Schere auf unseren bäuerlichen Betrieben, da massiv gestiegene Futter- und Betriebsmittelkosten noch nicht in Form höherer Erzeugerpreise umgesetzt werden konnten. Wir fordern daher einen fairen Anteil an der Wertschöpfungskette, mit dem wir unsere Höfe erhalten können“, betont der LK-Präsident.

17. Jänner, Tag des hl. Antonius: im Volksmund Sautoni

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Der hl. Antonius ist ein populärer Viehheiliger. Im Volksmund wird er auch „Sautoni“ genannt. Sein Attribut ist das Schwein.Der hl. Antonius der Große, um 251 im ägyptischen Kome (heute Keman) als Sohn wohlhabender Eltern geboren, verschenkte nach dem Tod seiner Eltern deren gesamten Besitz an die Armen und zog sich als Einsiedler zunächst in die Wüste, dann auf einen einsamen Berg in der Nähe des Nils zurück. Unter Verfolgung des Maximilian Daja, einem der grausamsten Christenverfolger, ging er nach Alexandria, wo er die gefangenen und verurteilten Christen stärkte, und kehrte anschließend in die Wüste zurück. Viele junge Männer, Kranke und Geistliche besuchten ihn dort, um seinen Rat zu erhalten oder weil sie sich Heilung von Krankheiten erhofften. Der hl. Antonius soll 356 im Alter von 105 Jahren gestorben sein. Da nach seinem Vorbild Tausende als Einsiedler in die Wüste zogen und dort Einsiedlergemeinden bildeten, gilt Antonius als „Vater der Mönche“. Die Antoniusverehrung kam über Konstantinopel nach Europa. Antonius gilt als Viehheiliger, als Patron der Ritter, Bauern und Haustiere, besonders der Schweine. Darüber hinaus ist er Schutzpatron der Hirten, Weber, Fleischhauer, Zuckerbäcker und Totengräber. Angerufen wird er bei Feuersnot und Hautkrankheiten. Am Festtag des hl. Antonius ist es im ländlichen Raum auch ein noch heute weit verbreiteter Brauch, die Ställe zu segnen.

In Zeiten wie Diesen wo langfristig wahrscheinlich kein Stein auf den anderen bleiben wird, ist es für die Schweinebranche ein begleitender Segen von Oben besonders wichtig.

17.Jänner Hl. Messe Wabelsdorf 18,30

In Deutschland will Özdemir Tierhaltung mit Flächenbindung und Förderung umbauen

Der Landwirtschaftsminister habe in den Gesprächen betont, dass die Weiterentwicklung der Landwirtschaft eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung sei, die er mit allen Verbänden gemeinsam bewältigen wolle. Dafür solle die Zusammenarbeit mit den Umweltverbänden gestärkt werden.

Im Sinne des Klimaschutzes solle der Umbau der Nutztierhaltung vorangetrieben werden. Das bedeute laut Özdemir, dass die Tierzahlen an die verfügbare Fläche gebunden werden müssen. Gleichzeitig solle die Investitionsförderung auf gute Haltungsbedingungen ausgerichtet werden. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Tierhaltungskennzeichnung werde Transparenz für die Verbraucher schaffen.

Eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit habe Özdemir allen Verbänden versprochen. „Mir ist ein direkter Draht und ein offener Austausch wichtig“, so der Grünen-Politiker. Eine lösungsorientiere Zusammenarbeit erfordere aus seiner Sich die Konzentration auf Gemeinsamkeiten. Ziel sei es, die Landwirtschaft weiter in Einklang mit Natur, Umwelt, Klima und Tierwohl zu bringen. Faire Einkommen für die Landwirte sollen den Betrieben eine wirtschaftliche Perspektive bieten. „Gut gemachter Klima- und Umweltschutz ist auch Landwirtschaftsschutz“, kommentierte Özdemir seine Pläne, die die Transformation der gesamten Landwirtschaft ermöglichen sollen.

ARD bei Panorama: „Das Ende des Schnitzels?“

Das Ende des Schnitzels? – Unter diesem Motto dreht sich heute Abend um 20:45 Uhr in der ARD in der Sendung Panorama alles um die aktuelle Situation in der Schweinehaltung. Produzentin des Beitrags Oda Lambrecht hat dafür unter anderem unser Beiratsmitglied und Schweinehalterin Gesa Langenberg bei der Arbeit in ihrem Betrieb begleitet.

ISN: Reinschalten und Anschauen! In der Schweinehaltung kracht es gerade gewaltig und es muss was passieren! Unser Appell an die Politik: Alle Pläne für die Zukunft nützen nur, wenn es morgen noch schweinehaltende Betriebe in Deutschland geben wird, die den gesellschaftlich gewollten Wandel in der Schweinehaltung auch umsetzen.

Um 21:45 Uhr läuft heute Abend in der ARD die Sendung Panorama. Die komplette Sendung wird sich um die Schweinehaltung, und wie diese zukünftig in Deutschland aussehen kann, drehen. Auch der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir äußert sich im Beitrag zu seinen Plänen für die Zukunft der Schweinehaltung.

Um 21:45 Uhr läuft heute Abend in der ARD die Sendung Panorama. Die komplette Sendung wird sich um die Schweinehaltung, und wie diese zukünftig in Deutschland aussehen kann, drehen. Auch der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir äußert sich im Beitrag zu seinen Plänen für die Zukunft der Schweinehaltung.

Reinschalten und Anschauen! In der Schweinehaltung kracht es gerade gewaltig. Die Schweinehalter sind seit Monaten einer desaströsen und existenzbedrohenden Preissituation ausgesetzt. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Politik und Gesellschaft an die Tierhaltung und immer mehr Auflagen legen Landwirten, die sich für die Zukunft aufstellen wollen, Steine in den Weg. Um den Betrieben zu helfen, muss sich etwas ändern! Deshalb lautet unser Appell an die Politik: Alle Pläne für die Zukunft nützen nur, wenn es morgen noch schweinehaltende Betriebe in Deutschland geben wird, die den gesellschaftlich gewollten Wandel in der Schweinehaltung auch umsetzen.

Die Transformation der Schweinehaltung ist keine leichte Aufgabe und setzt vor allem politischen Rückhalt voraus. Hier darf die Politik den Schweinehaltern keine Steine in den Weg legen! Enorm wichtig sind jetzt kurzfristig die Überbrückungshilfen, um möglichst viele Schweinehalter kurzfristig in der Krise vor dem Aus zu retten und das betriebliche Überleben zu sichern.

Italien meldet weitere ASP-Fälle

Die Zahl der ASP-positiven Wildschweine ist auf sieben gestiegen. Die Schweinehalter sind besorgt.

Nachdem am 6. Januar der erste ASP-Fall bei Wildschweinen in Ovada (Piemont/Norditalien) bekannt wurde, sind weitere Fälle hinzugekommen. In unmittelbarer Nähe zum ersten Fall ist gestern ein weiteres tot aufgefundenes Wildschwein positiv getestet worden ebenso wie ein am Wochenende in Val Lemme gefundener Kadaver. Auch in der der Gemeinde Tagliolo Monferrato wurde ein Wildschwein leblos aufgefunden. Die Beprobung des Tieres ergab, dass es positiv für die Krankheit war. Weitere drei positive Kadaver wurden in Voltaggio gefunden.

Um die Schweinepest einzudämmen, hat die Region Piemont eine Kernzone eingerichtet, die insgesamt 78 Gemeinden umfasst. In diesen Gebieten ist die Jagd strikt verboten. Auch sollen alle Waldarbeiten ruhen. Denn die Schweinehalter aus der Region befürchten, dass sich die Krankheit auf ihre Bestände ausbreitet. Es sollen so schnell wie möglich Suchtrupps zusammengestellt werden, die in den Wäldern Kadaver aufspüren.

Zudem wird berichtet, dass einige außerhalb der betroffenen Region ansässige Schlachtunternehmen die Annahme von Schweinen aus der Provinz Piemont verweigern. Dieses Verhalten wird von den Verbänden scharf kritisiert.

Schweinepreise kein Licht in Sicht: Absatzflaute, Hauspreise und viele Sorgen

Der EU-Schweinemarkt startete mit weitgehender Stabilität in das neue Jahr. Fast überall
blieben die Überhänge überschaubar, auch, weil aufgrund der Lage der Feiertage mehr
Schlachtkapazitäten zur Verfügung standen als in früheren Jahren. Die meisten Notierun-
gen wurden daher unverändert fortgeschrieben. Schwieriger gestaltete sich der Fleisch-
handel, hier war der saisonale Nachfragerückgang spürbar. In Italien gaben die Preise für
Schlachtschweine deshalb bereits nach und ein bestätigter Fall von Afrikanischer Schwei-
nepest dürfte noch stärkere Abschläge auslösen.

Größere Überhänge gibt es derzeit aber nicht, beobachtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN). Die Marktbeobachter der ISN verweisen in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf den drastischen Bestandsabbau im vorigen Jahr, der offensichtlich mittlerweile für ein spürbar kleineres Angebot sorgt.

Wer aber nun gedacht hat, dass einige große Schlachter endlich den Preiskampf beenden, sieht sich entäuscht. „Die großen Schlachtunternehmen zahlen seit Wochen Hauspreise für vertraglich nicht gebundene Schweine“, stellt die ISN noch einmal fest. Der Fleischmarkt in Deutschland und Europa funktioniert offenbar noch lange nicht wieder normal.

Laut Österreichischer Schweinebörse gelang in der vorerst letzten Feiertagswoche kein
Abbau der Angebotsüberhänge. Etwa ein Viertel der schlachtreifen Schweine musste in
die neue Woche mitgeschleppt werden. Dem erhofften Wintertourismus-Boom machte
Omikron einen Strich durch die Rechnung. Mit 100 kg war das durchschnittliche Schlacht-
gewicht weiterhin sehr stabil.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt gestaltete sich das Absatzgeschehen zunehmend
freundlich. Zwar war die Nachfrage nach wie vor bestenfalls durchschnittlich, jedoch nahm
das Ferkelangebot ab. Wenn diese Entwicklung anhält, könnte es spätestens im Februar
zu Preisanpassungen kommen

Am deutschen Ferkelmarkt kann das verfügbare Angebot zügig abgesetzt werden. In der laufenden 2. Kalenderwoche des neuen Jahres steigen die Preise leicht an, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 10. Januar bis 16. Januar mit 23 Euro je Stück angegeben. Das ist zur Vorwoche ein leichtes Plus von einem Euro.

Düngerpreise 2022 extrem hoch: Düngermarkt außer Rand und Band und unsere Gülle immer mehr wert

Der Düngermarkt spielt weiter verrückt. Die Preise bleiben 2022 sehr hoch. Zu kaufen gibt es fast nichts. Die Folgen für die Ernte 2022 dürften gravierend sein.

„Der Düngemittelmarkt spielt auch 2022 weiter verrückt“, berichten Landwirte und Händler. Die Lager der Bauern und Händler sind leer, die Düngerpreise bleiben extrem hoch und vereinbarte Lieferungen verzögern sich. Dabei wird Entwicklung weiterhin durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Ein Problem für die europäischen Bauern ist:  „Die europäische Produktion ist relativ begrenzt. Die Landwirte sind daher vom hochvolatilen Weltmarkt abhängig. Bestimmte große Akteure wie Russland, China, die Ukraine oder die Türkei schränken ihre Exporte weiterhin ein.

Auch dies trägt dazu bei, dass das Angebot unter der Nachfrage bleibt und die Preise hoch bleiben, sagt Adrian Urban, Business Development Manager bei Yara Deutschland gegenüber dem belgischen Agraronline-Dienst Le Sillon Belge. Schließlich kommt die Komponente „Transport“ hinzu. „Die Transportkosten, sowohl auf dem Seeweg als auch auf der Straße, sind zuletzt wirklich explodiert. Es überrascht nicht, dass dies den Anstieg der gesamten Rohstoffpreise, einschließlich Düngemittel, negativ beeinflusst,“ sagt Urban.

Die europäischen Düngemittelpreise blieben in den letzten beiden Woche auf  sehr hohem Niveau relativ stabil. Ein Grund dürfte  sein, dass es über den Jahreswechsel und danach auf dem europäischen Markt nur geringe Aktivitäten gab. Der internationale Markt bleibt jedoch unter starken Spannungen. Mit der Wiederaufnahme der Importe Indiens für ein Harnstoffvolumen, das sich etwa 3 Mio. t nähern könnte, dürfte der Markt erneut in Bewegung geraten.

Auch die russische Exportquote bleibt ein begrenzender Faktor angesichts eines bereits von Chinas Exportrestriktionen geprägten internationalen Marktes. Zu beachten ist auch, dass die Gaspreise vor allem in Europa als Reaktion auf die zunehmenden Spannungen an der ukrainischen Grenze erneut in die Höhe geschossen sind.

Am wichtigsten französischen Importhafen Rouen wurde Ammoniumtrat 33,5 % Anfang Januar zu stabilen Preisen von 775 Euro je Tonne (lose) verladen, Ammoniumtrat 27 % kostete 622,50 Euro je Tonne. Die Preise für Harnstoff schwankten zwischen 895 und 905 Euro je Tonne. Der Preis des wichtigsten Phosphordünger DAP 18-46 lag relativ unverändert bei 840 Euro je Tonne. Der Preis für TSP 45 lag bei rund 590 Euro je Tonne und Kali-60-Chlorid wurde zu Preisen zwischen 560 Euro und 600 Euro je Tonne für Januar-Lieferungen abgegeben.

Im Frühjahr droht vielen Bauern ein erheblicher Düngemittelmangel. Die Situation wird sich 2022 auch auf die Erträge, die Erntemengen und auf die Lebensmittelpreise auswirken, sagen Experten. Dabei dürfte wegen des knappen Düngers nicht nur die Ernte-Menge schrumpfen, sondern auch die Qualität des Getreides, was besonders für den Brotweizen wichtig ist. Dies könnte weltweit zu einer Verknappung von hochwertigem Mehl zum Brotbacken und zu weiteren Preissteigerungen bei Backwaren führen.

AMA-Gütesiegel: Mehr Tierwohl, mehr Auflagen ….

Das weiterentwickelte AMA-Gütesiegel soll uns Schweinebauern neue Perspektiven und Planungssicherheit für die Zukunft bieten.

Für den Mehraufwand gibt es nun neue AMA- Zuschläge von 6.7 und 7 Cent pro kg Schlachtgewicht

Der Ruf nach mehr Tierwohl in der Schweinehaltung wurde in den vergangenen Jahren immer lauter. Mit der Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegels setzt die Schweinebranche jetzt ein Signal, um den Wünschen der Gesellschaft Rechnung zu tragen. Gleichzeitig soll damit auch die Eigenversorgung mit österreichischem Schweinefleisch gesichert bleiben.

Schon im Juni hat die Agrarmarkt Austria (AMA) das neue Konzept für das AMA-Gütesiegel angekündigt. Die neuen Anforderungen gehen deutlich über die gesetzliche Basis und internationale Anforderungen hinaus. Hier die fixen Details des mehrjährigen Stufenplanes (siehe auch die Übersicht):

Mit Anfang dieses Jahres stehen den AMA-Güte­siegel-Mastschweinen mehr Platz und mehr Beschäftigungsmaterial zur Verfügung. Das ab 2022 vorgeschriebene Platzangebot liegt im Gewichtsbereich ab 85 bis 110 kg mit 0,77 m² um 10 % über dem nationalen gesetzlichen Mindestniveau von 0,70 m². Dieses ist in den kommenden Jahren auch stetig zu steigern: Ab 2025 auf 15 % und ab 2033 auf 20 %. Das heißt, ab 2033 müssen AMA-Landwirte 0,84 m² pro Schwein zur Verfügung stellen.

Bei Stallneu- und -umbauten wird gleich bei 15 % mehr Platz (0,8 m²) gestartet. Die ­Betriebe müssen den ­Tieren ­neben dem höheren Platz­an-gebot zudem einen befestigten Liegebereich anbieten. Dieser muss mindestens ein Drittel der Fläche ausmachen. Auf den Liegeflächen darf der Perforationsanteil nicht mehr als 10 % betragen. Mit dieser Vorgabe wird der klassische Vollspaltenboden bis 2033 abgelöst. Die Ställe müssen zudem entsprechend große Buchten und eine Klimatisierung aufweisen.

Diese Änderung betrifft aber nicht nur AMA-Gütesiegelbetriebe, sondern alle Schweinebauern. Die Regierung hat im Dezember beschlossen, dass ab 2022 alle Stallneu- und -umbauten einen Liegebereich haben müssen. Der höhere österreichische Förderstandard 2022 wird somit ab 2023 zum gesetzlichen Mindeststandard für Um- und Neubauten.

Beim Beschäftigungsmaterial müssen Schweinebauern mindestens zwei verschiedene Materialien pro Bucht anbieten. Und davon muss eines ein organisches sein (zum Beispiel Holz, Seile etc.). Neben dem größeren Platzangebot und mehr Beschäftigung ist auch ein Monitoring Teil der neuen AMA-Kriterien. So soll der Antibiotikaverbrauch weiter gesenkt werden. Bauern können sich für das Antibiotikamonitoring der AGES beim Tiergesundheitsdienst (TGD) anmelden.

Auch der Einbau einer Kühlung Aufgrund der immer heißeren Sommer ist verpflichtend und sinnvoll.

Schon mehr Aufwand und Kosten bringt das Modul ,, Mehr Tierwohl“ mit sich. Das bereits bestehende Modul garaniert 60% mehr Platz im Stall oder im Auslauf, eine eingestreute Liegefläche, sowie Stroh oder Heu als Beschäftigungsmaterial. Dieses Modul wird künftig mit der Haltungsnote Gut benannt, dass noch einigerweise vom Handel nachgefragt und teilweise bezahlt wird. Das Modul 100% mehr Platz und ständigen Zugang zu einen Auslauf und Donau-Soja ist momentan preislich nicht realisierbar, und ist in der Fleischindustrie kein Thema!

Die Denkpest geht um

Eine Kolumne von Sascha Lobo Spiegel zum nachdenken…..

Zehntausende protestieren zusammen mit Rechtsextremen gegen die Coronamaßnahmen. Viele von ihnen sind so misstrauisch, dass sie gar nichts mehr glauben. Dahinter steckt mehr als ein Medienphänomen via Telegram.

Zehntausende Menschen gehen auf die Straße, vorgeblich gegen Coronamaßnahmen und Impfpflicht. Tatsächlich ist aus »Querdenken«, Esoterik-Gläubigen und Rechtsextremen eine gefährliche Protestbewegung entstanden, ihr kaum verstecktes Ziel ist ein Umsturz. Verschwörungserzählungen dienen als ideologischer Fugenkitt, begleitet von Antisemitismus und autoritär geprägtem Elitenhass.

Die vielleicht wichtigste Frage ist: Wie konnten sich so viele Menschen radikalisieren oder die Radikalisierung ihrer Crowd verkennen? Ist nur der Zivilisationslack abgeplatzt? Wurde ein lange bestehendes Extremismus-Potenzial so halb gehoben, weshalb vermeintlich ganz normale Leute gemeinsam mit Nazis auf die Straße gehen? Ich möchte eine These anbieten: Die Extremsituation der Pandemie, schlechte (staatliche, institutionelle) Kommunikation und soziale Medien wie Telegram haben ein neues Massenphänomen hervorgebracht, eine Vorstufe zum umfassenden Verschwörungsglauben:

die Denkpest.

Denkpest ist ausdrücklich keine Krankheit, ebenso wie ein »virales Video« nichts mit einem Krankheitserreger zu tun hat. Insbesondere Rechtsextremismus sollte nicht als Krankheit, sondern als hassgetriebene Welthaltung begriffen werden. Aber für wesentliche Mechanismen trifft die Metaphorik gut, weshalb schon 2003 im Zuge der SARS-Epidemie der ähnliche Begriff »Infodemie« (Informationspandemie) entstand.

Bei der Denkpest hat einerseits die Art und Weise der Verbreitung etwas mit Übertragung zwischen Personen zu tun. Andererseits wirkt sie mehr oder weniger auf den gesamten Menschen: auf die Denkweise, die Wahrnehmung, das Verhalten, die Kommunikation, die soziale Interaktion.

Denkpest ist, was passiert, wenn ein Mensch sich in den Gedankenirrgärten von Fake News und Verschwörungstheorien verläuft. Mir persönlich hat bisher ein Wort dafür gefehlt, denn Denkpest ist mehr als ein Medienphänomen via Telegram. Sie ist eine Art unbewusste Ideologie. Das ist ein lange existierender und trotzdem sehr aktueller Begriff der politischen Soziologie. Der österreich-ungarische jüdische Soziologe Karl Mannheim beschrieb die unbewusste Ideologie so: Der Betroffene kann »die Inkongruenz seiner Vorstellungen mit der Wirklichkeit deshalb nicht entdecken […], weil die Gesamtaxiomatik seines historisch und sozial bestimmten Denkens so gelagert ist, daß die Inkongruenz prinzipiell nicht sichtbar werden kann.« Ein bisschen einfacher ausgedrückt: Die unbewusste Ideologie der Denkpest ist wie unangenehmer Körpergeruch, Betroffene sind nicht ohne Weiteres in der Lage, es zu riechen – aber alle anderen leiden darunter.

Maßgeblich ist wie bei vielen Radikalisierungsprozessen ein übersteigertes Misstrauen in klassische, redaktionelle Medien. Nicht, dass es dort nicht viel zu kritisieren gäbe. Aber die Denkpest braucht als Grundlage die Überzeugung, dass mehr oder weniger alle Medien absichtlich oder aus Unwissen falsch berichten. Toxische Begriffe wie »Lügenpresse« bedeuten dabei gerade nicht, dass alle Medien immer lügen. Vielmehr ist die Funktion von »Lügenpresse« oder das angrenzende »Mainstream-Medien« als Symptom der Denkpest viel teuflischer: Sie ermöglicht, sich vollkommen frei auszusuchen, was man für richtig hält, was für falsch oder wo man einfach das Gegenteil des Inhalts für richtig hält. »Mainstream-Medien«, kurz MSM, ist die Selbsterlaubnis, sich stets nur die Informationen herauszusuchen, die einem in den Kram passen. Quasi die kognitive Verzerrung des Bestätigungsfehlers in einen einzelnen Begriff gegossen. Die Denkpest hat sich so ein selbstverstärkendes Muster geschaffen: Richtig ist, was die Denkpest stützt. Falsch ist, was ihr widerspricht.

Tatsächliche und vermutete oder empfundene Fehler in klassischen Medien verstärken das Dilemma, und schließlich bietet sich ein vermeintlicher Ausweg, der sogar noch simpler ist als die einfachen Erklärungen der Verschwörungstheorien: keine Erklärung, sondern einfach ein Abwehrgefühl. In Diskussionen mit wahrscheinlich Denkpest-Betroffenen habe ich Begründungen gehört wie: »Ich kann nicht genau sagen, warum der Impfstoff schädlich ist, aber ich habe kein gutes Gefühl«. Hier zeigt sich vielleicht besonders deutlich der Unterschied zwischen Verschwörungstheorien – die immer Muster oder Erklärungen anbieten – und ihrem Nährboden, der Denkpest.

Schließlich ergibt sich aus der Denkpest auch die hohe Affinität zu Fake News, und das ist unter anderem ein Angriffsvektor für die Putin’sche Propaganda (das russische staatspropagandistische Medium RT DE gehört zu den wichtigsten »Nachrichten«-Quellen von »Querdenken«). Direkt aus den alten, sowjetischen Manipulationshandbüchern des KGB stammt zum Beispiel die Strategie, so viele unterschiedliche, sich widersprechende Informationen zu veröffentlichen, dass das Publikum überfordert ist und nichts mehr glaubt. Dabei spielt für den Effekt kaum eine Rolle, ob hinter der Überflutung mit widersprüchlichen, teils plausiblen und teils absurden Informationen tatsächlich eine Propagandaabteilung steht oder schlicht soziale Medien, die leicht als Radikalisierungsmaschinen funktionieren können – wie Telegram und YouTube. Denn am Ende bewirkt die generalmisstrauende Denkpest, dass man allem misstraut und sich deshalb zum Beispiel nicht impfen lässt: Man weiß ja nie.