Monat: August 2025

Brucellose bei Schweinen in Dänemark ausgebrochen

Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde hat die Krankheit Brucellose bei Freilandschweinen in der Gemeinde Herning bestätigt.

In Dänemark ist die Krankheit Brucellose in einem Schweinebestand ausgebrochen. Laut dem Online-Portal Animal Health Online handelt es sich um 3.850 Schweine in Freilandhaltung in der Gemeinde Herning im mittleren Jütland.

Bereits am 1. August wurde der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde (DVFA) ein Laborverdacht auf Brucella suis gemeldet, wie die DVFA gegenüber top agrar mitteilt. Anschließend wurden Abortproben zur Sequenzierung der Spezies an das Referenzlabor der Europäischen Union (ANSES) geschickt. Das bestätigte am 22. August das Vorhandensein von Brucella suis Biovar 2.

Die Situation werde nun von der DVFA genau beobachtet. Die Untersuchung der Tiere der Herde dauere noch an. In Deutschland ist Brucellose bei Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen eine anzeigepflichtige Tierseuche. Jeden Verdacht auf die Krankheit müssen Landwirte der zuständigen Veterinärbehörde melden. Wird der Ausbruch der Krankheit offiziell bestätigt, greifen weitreichende Schutzmaßnahmen, wie ein Verbringungsverbot der Tiere und tierischer Produkte.

Brucellose

Bei der Brucellose handelt es sich um eine Zooonose, die durch Infektion mit Bakterien der Gattung Brucella (B.) übertragen wird. Laut dem Robert-Koch-Insititut (RKI) kommt das Bakterium B. abortus bei Rindern vor, B. melitensis vorwiegend bei Ziegen und Schafen sowie B. suis bei Schweinen.

Bei Schweinen werden 4 Biovaren unterschieden, von denen Biovar 2 nur in Europa vorkommt und die geringste Virulenz für den Menschen besitzt. Biovar 1 kommt weltweit und Biovar 3 vor allem in Nordamerika und Südostasien vor. Sie sind deutlich ansteckender für den Menschen.

Symptome

Die Symptome bei Schweinen sind gehäuftes Umrauschen der Sauen, Aborte und Geburten von lebensschwachen Ferkeln. Bei Ebern sind einseitige Hodenentzündungen zu verzeichnen. Ebenso treten entzündliche Veränderungen bis hin zu Abszessen am Geschlechtsapparat auf. Sie können auch den Bewegungsapparat betreffen und zu Lahmheiten führen. Bei Wiederkäuern führt die Brucellose häufig ebenfalls zu Aborten, Frühgeburten oder der Geburt toter, lebensschwacher und unterentwickelter Tiere.

Erkrankung des Menschen

Erkrankungen bei Menschen gehen in der Regel auf den Verzehr kontaminierter Lebensmittel wie Rohmilch oder direkten Kontakt zu infizierten Tieren zurück. Für die Erkrankung beim Menschen existieren laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI) eine Reihe von Synonymen: Malta-Fieber, Mittelmeer-Fieber, Gibraltar-Fieber, Morbus Bang.

Die Symptome können plötzlich beginnen und akut mit Schüttelfrost, Fieber, schwerem Kopfschmerz, anderen Schmerzen, Unwohlsein und manchmal Durchfall verlaufen. Oder sie beginnen allmählich mit leichtem vorausgehendem Unwohlsein, Muskel-, Kopf- und Nackenschmerzen gefolgt von einem typischen abendlichen Temperaturanstieg, der am Morgen wieder abgekungen ist. von Anna Hüttenschmidt

Premium Food Group steigt bei österreichischem Insektenzuchtunternehmen ein

Die Premium Food Group, vormals Tönnies, wird Aktionär bei der Reploid Group AG aus Österreich. Das Biotech-Unternehmen bietet modulare Industrie-Systeme für die Zucht der Schwarzen Soldatenfliege.

Die Premium Food Group, vormals bekannt als Tönnies, wird Aktionär beim Biotechunternehmen Reploid Group AG aus Österreich. Das seit Kurzem an der Österreich Börse notierte Unternehmen kann nach eigenen Angaben in einer Anlage 40 Tonnen organische Reststoffe pro Tag verarbeiten, die als Nahrungssubstrat für Insektenlarven geeignet und zugelassen sind.

Ziel von Reploid und der Premium Food Group ist nach Angaben in der Pressemitteilung „die partnerschaftliche Entwicklung von Upcycling Projekten für Nebenströme der Lebensmittelproduktion auf Basis der Reploid-Technologie“. Die gemeinsame Initiative fokussiere sich darauf, Nährstoffkreisläufe innerhalb der Lebensmittelproduktion effizienter zu schließen und damit einen entscheidenden Beitrag für einen effizienten Ressourcenschutz zu leisten.

Anfang 2025 gab sich der Fleischkonzern Tönnies erst den neuen Namen, mit dem sich die Gruppe als mehr zeigen will, als ein Fleischproduzent. Im Jahr 2025 war das Unternehmen als strategischer Investor beim Berliner Start-üp Nosh eingestiegen. Dieses gewinnt aus einem japanischen Schimmelpilz Proteine, die man als Bindemittel oder zur Herstellung künstlichen Fleischs nutzen kann. Jetzt also die Entwicklung sogenannter Upcycling-Projekte. Damit ist gemeint, dass man biogene Restströme aus der Lebensmittelproduktion aufbereitet und in neue Lebensmittel, meist Fleischersatzprodukte, umwandelt. von Eva Plepenbrock

Kraftstoffmangel in Russland: Exportverbot soll Ernte retten

In Russland erreichen die Kraftstoffpreise neue Spitzen, während die Regierung Ausfuhren stoppt, um die heimische Versorgung während der Erntephase zu sichern. Für landwirtschaftliche Betriebe fällt die Knappheit mit den intensiven Feldarbeiten zusammen, was die Kostenkalkulation zusätzlich belastet.

Seit mehreren Wochen beschädigen präzise Angriffe auf Raffinerien die Produktionskette. Die Zerstörungen trieben die Großhandelspreise für Benzin auf Rekordniveau. Parallel kommt es zu regionalen Lieferengpässen, die genau in die saisonale Spitzenlast der Landwirtschaft fallen, in der Diesel und Benzin in größerem Umfang benötigt werden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sind derzeit rund 17 % der gesamten russischen Raffineriekapazitäten beeinträchtigt. Dies entspricht einer täglichen Produktion von etwa 1,1 Millionen Tonnen Kraftstoff. Um gegenzusteuern, arbeitet die Regierung an zusätzlichen Importen, auch aus Belarus, während das bereits verhängte Exportverbot die Inlandsmengen sichern soll.

Offizielle Berichte stellen die Lage weniger kritisch dar. Die Versorgung landwirtschaftlicher Erzeuger während der Erntekampagne wird als stabil beschrieben. Gegen überhöhte Preise an Tankstellen in einzelnen Regionen gehen Behörden vor. Prognosen verweisen zudem darauf, dass die Benzinerzeugung im September den Bedarf auf dem Binnenmarkt übertreffen könnte, unterstützt durch Zukäufe aus dem Ausland.

Das Energieministerium hat den Exportstopp für Benzin für sämtliche Marktakteure, einschließlich der Hersteller, bestätigt. Vizepremier Alexander Nowak wies die Ressorts an, den Markt für Erdölprodukte eng zu beobachten, die inländische Versorgung zu sichern und Preisbewegungen im Einzelhandel zu dämpfen. Der Exportstopp kann den Angaben zufolge bis September verlängert werden.

Landwirtschaft große Nachteile

Mit mehr Klarheit über die Details der Einigung im Zollkonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA wird auch die Kritik aus EU-Verbänden lauter. Nachdem US-Regierung und EU-Kommission am Donnerstag (21.8.) den Rahmen für den künftigen transatlantischen Handel skizziert haben, sehen einige Branchenvertreter die Interessen der Landwirtschaft vernachlässigt.

Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) kritisieren, dass die Vereinbarung US-amerikanischen Agrar- und Lebensmittelerzeugern einen verbesserten Marktzugang verschaffe, während die EU-Produzenten mit höheren Zöllen auf wichtige Exportprodukte konfrontiert würden. Dieses einseitige Ergebnis sei ungerechtfertigt, sehr schädlich für den Sektor und ein strategischer Fehler. Außerdem dürfe Flexibilität, die den USA in Bezug auf nicht tarifäre Handelshemmnisse möglicherweise gewährt werde, nicht auf Kosten der heimischen Produktionsstandards oder der Landwirte gehen.

Von der EU-Kommission erwarten Copa und Cogeca nun weitere Verhandlungen mit Washington zu Zollsenkungen für wichtige Agrarausfuhren und eine Folgenabschätzung über die Auswirkungen auf den EU-Agrarsektor. Sorgen macht man sich insbesondere um Substitutionseffekte. Konkurrenzländer wie etwa Australien und Argentinien würden weiterhin von niedrigeren Zöllen in Höhe von 10% profitieren. Das bedeute, dass EU-Produzenten nun in einem wichtigen Markt noch stärker benachteiligt seien. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic hatte die Einigung insbesondere dafür gelobt, dass der 15% Zoll nicht auf den Satz für die meistbegünstigten Länder (MFN) Länder aufgeschlagen werde, sondern in diesem bereits enthalten sei. Das unterscheide das geplante europäische Abkommen von den Vereinbarungen, die andere Länder mit den USA geschlossen hätten.

Auch aus Sicht der Denkfabrik Farm Europe ist die Situation besorgniserregend. Bislang sei es der Kommission nicht gelungen, die offensiven Interessen der EU im Agrar- und Lebensmittelsektor zu verteidigen. Betrachte man die Einigung als Ausgangspunkt für künftige Verhandlungen, stelle man fest, dass die europäische Landwirtschaft bereits mit erheblichem Rückstand starte. Mögliche Ausnahmen für die heimischen Landwirte seien nicht geklärt, während gleichzeitig vage Zugeständnisse für US-Importe im Bereich sensibler Sektoren wie Obst und Gemüse, Schweinefleisch und Milchprodukte gemacht worden seien. In Bezug auf Wein und Spirituosen warnt Farm Europe, dass die über viele Jahre mit großem Einsatz erworbenen Marktanteile in den USA gefährdet seien.

Der Dachverband der Spirituosenhersteller (SpiritsEurope) zeigte sich „tief enttäuscht“, dass die Einigung keine Zollausnahme für die Ausfuhr europäischer Spirituosen in die USA vorsieht. Ganz ähnlich positionierte sich der Europäische Dachverband der Weinwirtschaft (CEEV). Die Vereinigten Staaten seien der größte Absatzmarkt für europäische Weine, betonte der CEEV. Der seit Monatsbeginn geltende US-Zollsatz von 15% schade dem Sektor und mindere Umsatz, Investitionen und Exportmengen. Der CEEV ist nach eigenen Angaben indes nach wie vor zuversichtlich, dass es eine Ausnahmeregelung für EU-Wein geben wird und die Zölle auf MFN-Niveau beschränkt werden. AgE (25.08.2025)

Kartoffelpreise in Deutschland sinken dramatisch – Markt überschwemmt

Die Stimmung am Kartoffelmarkt bleibt angespannt. Der Grund liegt im deutlichen Überangebot, das mit einer äußerst geringen Nachfrage zusammentrifft. Mangels Handelsaktivität konnten auch in der vergangenen Woche keine offiziellen Notierungen veröffentlicht werden. Weder die Rheinische Erzeugergemeinschaft Kartoffeln (REKA) noch die belgischen Institutionen Fiwap, Viaverda und Belgapom sowie die niederländische Potato NL gaben Preisangaben heraus.

Anstelle klassischer Vermarktungswege bleibt vielen Erzeugern nur die Abgabe ihrer Knollen an Viehhalter oder die Nutzung zur Biogaserzeugung. In den Niederlanden verschärfte sich die Lage zusätzlich durch die Insolvenz des Verarbeitungsunternehmens CêlaVíta in Wezep, das jährlich rund 100.000 Tonnen Kartoffeln verarbeitet hatte.

Auch an der Terminbörse EEX in Leipzig setzte sich der Preisverfall fort. Der Future-Kontrakt für Verarbeitungskartoffeln zur Lieferung im April 2026 schloss am 25. August bei 7,50 Euro je Dezitonne. Damit wurde das niedrigste Niveau für April-Kontrakte seit dem Frühjahr 2021 erreicht. Noch Mitte März lag der Kurs zur Pflanzzeit zwischen 22 und 23 Euro je Dezitonne.

Die Nachfrage der Industrie nach frei gehandelten Verarbeitungskartoffeln tendiert in Nordwesteuropa derzeit gegen null. Damit entfielen erneut alle offiziellen Notierungen. Landwirte sehen sich gezwungen, ihre Ernte außerhalb des regulären Marktes abzusetzen. Besonders der Zusammenbruch von CêlaVíta belastet den niederländischen Markt, da eine bedeutende Absatzmenge wegfällt.

Das Preisniveau ist eine direkte Folge des Ungleichgewichts zwischen stark gestiegener Produktion und fehlender Nachfrage. Nach Angaben der Bodennutzungshaupterhebung vom 1. August umfasst die Kartoffelanbaufläche in Deutschland 301.000 Hektar. Das entspricht einem Zuwachs von 19.000 Hektar oder 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit 2021 erhöhte sich die Anbaufläche insgesamt um 43.000 Hektar, während die Fläche für Stärkekartoffeln leicht zurückging.

In Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden wird die Anbaufläche für Speisekartoffeln in diesem Jahr auf rund 650.000 Hektar geschätzt. Das bedeutet ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zu 2024. Um das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in der kommenden Saison auszugleichen, regt der niederländische Verband der Konsumkartoffelanbauer (POC) eine Verringerung der Pflanzfläche für Pommeskartoffeln um etwa 15 Prozent an. Voraussetzung wären abgestimmte Maßnahmen innerhalb der Branche.

Neben dem Überangebot schwächelt auch die Vermarktung der Endprodukte. Sowohl Pommes frites als auch Chips werden weniger stark nachgefragt. Hinzu kommen erschwerte Exportbedingungen, da der stärkere Euro die Wettbewerbsfähigkeit mindert und zusätzliche Zölle die Märkte belasten.

Medienförderung in der Kritik: Bauernzeitung verteidigt sich

Ziel der Qualitätsjournalismusförderung ist es, die vielfältige Nachrichtenlandschaft im Wettbewerb mit internationalen Konzernen zu stärken. Aber geht es bei der Verteilung des staatlichen Geldes mit rechten Dingen zu?

Wien Die vorangegangene schwarz-grüne Bundesregierung hat im Jahr 2023 ein Förderinstrument ins Leben gerufen, um den qualitätsvollen Journalismus zu unterstützen. Jährlich werden rund 20 Mio. € an inländische Print- und Onlinemedien ausbezahlt, die dafür entsprechende Auflagen erfüllen. Dazu zählt auch die journalistische Sorgfaltspflicht.

Vor Kurzem hat die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) die diesjährige Vergabe von Fördermitteln nach dem „Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz“ veröffentlicht. Die Kritik daran ließ nicht lange auf sich warten. Das progressive Onlineformat moment.at – das ohne diese Förderung auskommen muss – , der ORF oder das Nachrichtenmagazin Profil bemängelten, dass die Geldausschüttung ungerecht und wenig transparent erfolgt sei.

Stein des Anstoßes war die erstmalige Auszahlung einer Qualitätsjournalismusförderung in der Höhe von 41.259 € an das Boulevard-Onlinemedium Exxpress – in der Rangliste auf Platz 51. Exxpress, dessen Mehrheitseigentümer das deutsche Onlineportal Nius ist, steht selbst immer wieder im Mittelpunkt der Berichterstattung anderer Medien.

In der Liste der 78 Empfänger der Qualitätsförderung findet sich an 42. Stelle auch die Österreichische Bauernzeitung. Als Organ des Bauernbunds, einer politischen Vorfeldorganisation der Volkspartei, liegt der Verdacht eines politischen Naheverhältnisses mit der ÖVP nahe. Laut Richtlinie sind aber Parteien und deren Medien eigentlich von der Förderung ausgeschlossen.

Von der unabhängigen und weisungsfreien Behörde KommAustria heißt es, dass alle Medien, deren Inhaber Förderungen erhalten hätten, auch die gesetzlichen Voraussetzungen und damit die verbindliche Grundlage für die Förderentscheidungen erfüllen.

Die Agrar Media Verlagsgesellschaft mbH (AMV) ist seit langer Zeit Medieninhaberin und Herausgeberin der Bauernzeitung. Eigentümer der AMV wiederum ist seit 1. Jänner 2024 der Verein Landmedien. Zum Zeitpunkt des Antrags für das Förderjahr 2023 war also die Bauernzeitung nicht mehr im Eigentum des Bauernbunds.

Für den Beobachtungszeitraum 2022 konnten Anträge bis 1. März 2024 eingebracht werden. Rückwirkend für das Jahr 2022 wurden der Bauernzeitung 31.971 € und für das Jahr 2023 weitere 32.657 € zugesprochen. Die Richtlinien mache nicht die Bauernzeitung, sondern die zuständige Behörde auf Basis des Gesetzes, so Pichler.

Dem im Zuge eines ORF-Interviews erhobenen Vorwurf, die Bauernbundmitglieder würden die Bauernzeitung gratis zugestellt bekommen, widersprach Pichler: „Das stimmt nicht. Natürlich zahlen unsere Abonnenten für die Zeitung. Jeder kann auf unserer Webseite ein Abo bestellen.“ von Arthur Riegler

ASP in Estland: Schweinebestand stark eingebrochen

ASP in Europa, Stand 20.08.2025 © FLI

Die Afrikanische Schweinepest hat Estlands Schweinehaltung schwer getroffen: Rund 26.000 Tiere mussten infolge von mehreren ASP-Ausbrüchen gekeult werden. Damit ist der landesweite Schweinebestand um mehr als 9% geschrumpft. Die Regierung reagiert mit drastischen Schutzmaßnahmen stellt für die Eindämmungsmaßnahmen ein Krisenbudget bereit. Auch in Litauen und Polen gab es neue Ausbrüche.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in Estland eine Krise ausgelöst. Laut dem estnischen Landwirtschaftsministerium wurden Stand Dienstag (19.8.) in diesem Jahr insgesamt acht Ausbrüche bei Hausschweinen festgestellt, in deren Folge etwa 26.000 Tiere starben oder gekeult worden sind, so Agra Europe.

Schweinebestand massiv dezimiert

Damit ist mehr als 9% des landesweiten Bestandes, der dem Tallinner Agrarressort zufolge Ende Juli noch rund 280.000 Tiere umfasste, betroffen. Premierminister Kristen Michal sprach von einer sehr ernsten Situation, die sich auf die Ernährungssicherheit des Landes auswirke.

Regierung reagiert mit drastischen Eindämmungsmaßnahmen

Um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, stellt die Regierung Estlands nun knapp 3,8 Mio. Euro für verschiedene Maßnahmen bereit, darunter für Investitionen in die Biosicherheit von Ställen, die Beseitigung von gekeulten Tieren und die Bejagung von Wildschweinen. Die Veterinärbehörde verhängte zudem Aufenthaltsverbote rund um mehrere Betriebe, darunter den landesweit größten Schweinebetrieb, auf dem etwa 50.000 Tiere gehalten werden.

Agrarminister warnt vor Exportverlusten

Agrarminister Hendrik Johannes Terras betonte, dass die Branche durch die Unterstützung gestärkt aus der Krise hervorgehen solle, warnte jedoch vor möglichen Exportverlusten. Eine Beschränkung der Ausfuhren wäre ein schwerer Schlag für Estland, betonte der Minister. Im vergangenen Jahr erlösten estnische Schweinefleischexporte laut Regierung rund 22 Mio. Euro.

ASP-Ausbrüche in Litauen und Polen

Auch in Litauen und Polen wurden neue ASP-Fälle gemeldet. Der staatliche Veterinärdienst in Litauen meldete am Mittwoch (20.8.) den fünften Fall bei Hausschweinen in diesem Jahr. Betroffen war demnach ein kleiner Bauernhof innerhalb der 10-Kilometer-Überwachungszone eines früheren ASP-Ausbruchs. Am gleichen Tag wurde zudem in Polen der zwölfte Ausbruch in diesem Jahr vermeldet.

Es geht bergab-weniger Rinder und Schweine in Österreichs Ställen

Rinder- und Schweinebestände sind erneut deutlich rückläufig. Aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen einen anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Die Tierhaltung ist in Österreich weiterhin auf dem Rückzug. Die Statistik Austria hat zum Stichtag 1. Juni den Rinder- und Schweinebestand erhoben. Dabei wurden1,79 Mio. Rinder und 2,49 Mio. Schweine gezählt.

Im Rinderbereich gab es in den verschiedenen Altersklassen und Kategorien insbesondere bei den jungen und ein- bis zweijährigen Tieren spürbare Rückgänge. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 0,8 % bzw. 13.700 Rinderern.

Es wurden in nahezu allen Schweinekategorien Bestandsrückgänge verzeichnet. Waren es am 1. Juni 2024 noch rund 2,52 Mio. Schweine, sind es mit Stand 1. Juni 2025 2,49 Mio. gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Bestand an Ferkeln um 2,9 % auf 588.700 und jener der Jungschweine um 1,3 % auf 696.200.

Beiried und Rumpsteak


Die Beiried wird aus dem Englischen geschnitten. Steaks aus der Beiried nennt man Rumpsteaks oder New York Strip. Das Clubsteak ist ein Steak aus der Beiried mit Knochen. Das Teilstück besteht aus dem Longissimus dorsi, einem Muskel der einerseits kurzfaserig ist, andererseits stark beansprucht wird. Das Fleisch ist daher stark marmoriert. Wo das Rib-Eye Steak mit seinem intensiven Aroma punktet und das Filet mit seiner zarten Textur, schlägt das Rumpsteak eine Art Mittelweg ein. Es ist einfach zuzubereiten, sehr beliebt und macht Spaß.  

Geschmack: Intensiv 
Andere Namen:  Flaches Roastbeef, Roastbeef, Strip, Striploin, Stripsteak, Faux-filet
Textur: Abhängig von der Fleischqualität. Alle Teilstücke aus der Beiried, die in der Fleischwerkstatt erhältlich sind, sind handselektiert und auf den Punkt gereift, daher zart, wenn richtig zubereitet.

Begriffe, Tipps & Tricks

Klären wir zunächst eine überaus wichtige Frage: der Beiried ist falsch. Aber sowohl die als auch das Beiried sind laut Duden zulässig.

Besonders interessant an der Beiried – anders als der Rostbraten besteht es nur aus einem einzigen Muskelstrang. Der Longissimus bleibt bei minderer Fleischqualität oder zu kurzer Reifung eher zäh. Zart wird das Teilstück erst dann, wenn alle Komponenten guter Qualität zusammenspielen. Daher sagt die Beiried viel über die Fleischqualität eines Rindes aus.

Der Fettrand

Das stark marmorierte und kurzfaserige Muskelfleisch wird einseitig von einem Fettrand umrahmt. Dieses hält das Fleisch in Form, neigt aber bei dünner Schnittstärke zum Schüsseln. Man sollte den Rand dann einfach vor der Zubereitung einschneiden. Gerade beim Rumpsteak macht der Fettrand sowohl optisch als auch geschmacklich viel her. Durch den ebenmäßigen Muskelaufbau lässt sich das Steak leicht in Tranchen anrichten oder am Teller schneiden.

Roastbeef

Roastbeef ist der traditionelle Sonntagsbraten in England und dem Commonwealth und auch bei uns sehr beliebt. Die Beiried wird dafür im Ganzen als Braten zubereitet. Der Kern bleibt rosa, bei einer finalen Kerntemperatur zwischen 55 – 58 °C. Roastbeef kann als Hauptspeise warm gegessen werden oder kalt und hauchdünn aufgeschnitten auf Brötchen oder in Sandwiches.

BTV Serotyp 8 in Kärnten nachgewiesen

Aus den Balkanstaaten drängt ein neuer Blauzungen-Serotyp nach Österreich hinein: Anfang August wurde der Serotyp 8 im Bezirk Hermagor (Kärnten) nachgewiesen.

Seit Juni 2025 wird ein erneuter Seuchenzug Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit (BTV) über die Balkanstaaten beobachtet: Aus Nord-Mazedonien, Griechenland, Slowenien, Italien, Serbien, Kroatien und Bulgarien sowie auch im Norden Italiens wurden Ausbrüche gemeldet.

In Italien wurde am 18. Juli 2025 der Serotyp 8 erstmals in der Region Friaul-Julisch Venetien nachgewiesen. Diese Region hatte, ebenso wie die Autonome Provinz Bozen-Südtirol, bislang den Status „seuchenfrei“. Aufgrund des Nachweises wird dieser Status für Friaul-Julisch Venetien voraussichtlich ausgesetzt.

Am 4. August 2025 wurde ein Rind mit für BTV typischer Symptomatik (Erosionen im Bereich der Schleimhaut, krustige Auflagerungen, Speichelfluss, Nasenausfluss, Innere Körpertemperatur 39,2) im Bezirk Hermagor in Kärnten gemeldet. In dieser Region kommt derzeit Serotyp 4 vor, welcher sich deutlich seltener durch ein klinisches Erscheinungsbild äußert als Serotyp 3 oder 8. Die labordiagnostischen Untersuchungen der gezogenen Proben des verdächtigen Tieres ergaben am 8. August 2025 eine Infektion mit Serotyp 8. Das betroffene Rind war nicht geimpft. Aufgrund der bereits bekannten Ausbreitungsdynamik von BTV ist auch für diesen Serotyp mit einer weiteren Verbreitung zu rechnen.

Gegen die Blauzungenkrankheit gibt es serotypenspezifische Impfstoffe. Um Tierleid zu verhindern und Kosten zur Behandlung von erkrankten Tieren möglichst gering zu halten, wird Haltern von empfänglichen Tieren dringend empfohlen, ihren Tierbestand mit einer Impfung zu schützen.

Der Impfstoff gegen Serotyp 4 ist ein Kombinationsimpfstoff, der auch gegen Serotyp 8 schützt. Landwirte, die ihre Tiere vorsorglich gegen Serotyp 4 geimpft haben, müssen daher keine weitere Impfung veranlassen um ihren Bestand zu schützen. Um einer Übertragung der Krankheit vorzubeugen, können auch insektenabwehrende Mittel (Repellentien) genutzt werden. Des Weiteren sollten die Tiere in der Morgen- und Abenddämmerung möglichst vor den Vektoren (Gnitzen) geschützt untergebracht werden. Austriebe in der Dämmerung sollten vermieden werden, da zu dieser Tageszeit die Vektoraktivität am höchsten ist. von Felicitas Greil

Derzeit gibt es in Österreich Ausbrüche von:

  • BTV Serotyp 3 (BTV-3) in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol, Niederösterreich und Vorarlberg
  • BTV Serotyp 4 (BTV-4) im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark
  • BTV Serotyp 8 (BTV-8) in Kärnten

RTK: Systemumstellung am 25.August bei kostenfreiem APOS für die Landwirtschaft

Änderung der Zugangsdaten durch Nutzer:innen bis 25. August erforderlich.

Lenksysteme .jpg © Innovation Farm
© Innovations-Bauernhof

Aufgrund technischer Updates zur Gewährleistung der Daten- und Systemsicherheit müssen bestehende User bis spätestens 25. August 2025 ihre Zugangsdaten an ihrem Endgerät aktualisieren: Die bisherige IP-Adresse (217.13.180.215) wird durch den URL-Text „aposrtk.bev.gv.at“ ersetzt und muss dementsprechend manuell und selbstständig durchgeführt werden. Alle weiteren Zugangsdaten (Port „2201“, Ihr persönlich gewählter Benutzername und Ihr Passwort) bleiben hingegen unverändert.    

Alle aktiven User wurden bereits per E-Mail über die Umstellung informiert und werden in den folgenden Wochen erneut daran erinnert. Alle Informationen, Erklärvideos und den Zugang zu APOS finden Sie im Online-Portal der Landwirtschaftskammern unter 

Bereits 6.000 APOS-Betriebe nutzen freien Korrekturdatendienst

Seit über vier Jahren steht der amtliche RTK-Korrekturdatendienst APOS für landwirtschaftliche Betriebe kostenfrei zur Verfügung. Dies erleichtert Betrieben mit geeigneten Geräten wie automatischen Lenksystemen den Einstieg in „Precision Farming“ und reduziert laufende Kosten.

Heute nutzen bereits rund 6.000 Betriebe mit rund 7.700 Geräten dieses Angebot des Bundes – Tendenz weiter steigend. „APOS für die Landwirtschaft“ wird durch die Zusammenarbeit des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Regionen & Wasserwirtschaft sowie den Landwirtschaftskammern ermöglicht.

Schweinepreise in Dauerschleife

Die europäischen Schlachtschweinemärkte zeigen sich Mitte August weiter nahezu unverändert. In Mittel- und Nordeuropa gleichen sich abermals ein niedriges Angebot und eine geringe Nachfrage aus. Die Folge sind konstante Preise. Unterdessen hält in Frankreich und Spanien die Preisschwäche an, während sich Italiens Schlachtschweinehalter über nochmals höhere Notierungen freuen können.

In Deutschland legte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (14.8) in der inzwischen sechsten Woche in Folge bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) fest. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete, dass die Nachfrage problemlos gedeckt werden könne, obwohl die aktuell hohen Temperaturen das Wachstum der Tiere ausbremsten und das Angebot „hier und da“ etwas kleiner ausfalle. Der Fleischmarkt biete kaum Impulse. Zwar habe der Einzelhandel in den zurückliegenden Wochen viele Werbeaktionen zu Grill- und Kurzbratartikeln gefahren, diese hätten aber keine große Wirkung gezeigt. Gründe dafür seien die aktuelle Ferienzeit und die in den vergangenen Wochen oft regnerische Witterung, die Grillaktivitäten behindert habe.

Auch in Österreich blieb alles beim Alten. Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) legte den Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,92 Euro/kg SG und damit auf dem Niveau der Vorwochen fest. Trotz der durch Mariä Himmelfahrt verkürzten Schlachtwoche sei das Angebot komplett abgeflossen. Dazu beigetragen habe das zuletzt gute Grillwetter.

Der Feiertag bremst zusätzlich

Die belgische Danis-Gruppe zahlt in der 33. Kalenderwoche 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit ebenso viel wie in der Vorwoche. Danish Crown (DC) fixierte den Preis für die 34. Kalenderwoche weiter bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG. Die Nachfrage nach Vorderschinken, Hinterkeulen und Nacken sei gleichmäßig, erläuterte DC. Der mittlere Teil des Schweins werde weitgehend an Kunden außerhalb Europas und in Großbritannien zu guten Preisen verkauft.

Unterdessen verläuft die Sommersaison in Frankreich und Spanien weiter schlechter als zu Beginn erwartet. Zudem ist auch in diesen beiden Ländern die Schlachtwoche wegen des Feiertags verkürzt. Am Marché du Porc Français bewegte sich der Schlachtschweinepreis am Mittwoch erneut nach unten, und zwar um 2,6 Cent auf 1,805 Euro/kg SG. An der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa werden in der 33. Kalenderwoche 1,730 Euro/kg LG gezahlt, 2,8 Cent weniger als zuvor.

In Italien setzten die Schlachtschweinepreise derweil ihre Bergfahrt fort. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,907 Euro/kg LG, nach 1,877 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich ebenfalls um 3,0 Cent auf nun 2,043 Euro/kg LG.

EU-Durchschnittspreis steigt

Auf europäischer Ebene ging der Durchschnittspreis nach seiner Schwäche in den Vorwochen in die Aufwärtsbewegung über. In der Woche zum 10. August wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 202,68 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,2% mehr als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde weiter verfehlt, konkret um 3,7%.

Die Preisveränderungen waren in allen Mitgliedsländern gering ausgeprägt. Den mit 1,9% größten Preisaufschlag meldete Dänemark, gefolgt von Polen mit 1,3% sowie der Slowakei und Kroatien mit jeweils 0,7%. Deutschland meldete ein kleines Plus von 0,1%. Den mit 1,1% kräftigsten Preisabschlag gab es in Litauen. In Frankreich wurde 1,0% weniger gezahlt, in Spanien 0,7% weniger. AgE (18.08.2025)

Neue Märkte im Visier: Agrana versüßt seine Geschäfte

Der österreichische Zuckerhersteller kauft in Slowenien den Lebenshersteller Mercator Emba. Die Behörden müssen noch zustimmen.

Der Lebensmittelkonzern Agrana wächst weiter. Laut dem Unternehmen erweitert der Zuckerhersteller eine Präsenz in Europa und erwirbt in Slowenien Mercator-Emba d.o.o. („EMBA“). Die zuständigen Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden müssen den Agrana-Kauf aber noch genehmigen. Über den Kaufpreis machen die Unternehmen keine Angaben.

Bereits Anfang Juni haben die Behörden das Joint Venture zwischen Agrana Stärke GmbH und dem globalen Anbieter von Zutatenlösungen Ingredion genehmigt. Mit dem Joint Venture werden die beiden Unternehmen gemeinsam 35 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion im rumänischen Tandarei investieren.

Emba zählt zu den führenden Herstellern für die Systemgastronomie (Food Service), für Lebensmittelverarbeiter und den Lebensmitteleinzelhandel. Das slowenische Unternehmen zeichnet sich durch sein spezielles Know-how in der Produktentwicklung und Produktion von Sirupen und Dessert-Toppings aus, dessen Produkte vor allem nach Zentral-, Süd- und Osteuropa geliefert werden.

Emba hat seinen Unternehmenssitz etwa 30 km südwestlich von Ljubljana, beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund 30 Mio. €.

„Der Erwerb von Mercator-Emba eröffnet Agrana zusätzliche Absatzmärkte sowie Zugang zu neuen Kundensegmenten im wachsenden Bereich des Food Service-Geschäfts. Das passt perfekt zu unserem Portfolio und zu unserer Konzernstrategie Next Level, in der profitables Wachstum im Geschäftsbereich Food & Beverage Solutions ein Kernelement ist“, betont Agrana-CEO Stephan Büttner.

Der österreichische Zuckerhersteller Agrana betreibt im Geschäftsbereich Food & Beverage Solutions weltweit 37 Produktionsstandorte, davon 20 in Europa. An diesen Standorten stellt er Rezepturen und kundenorientierte Lösungen für Molkereien, die Food Service-, Eiscreme-, Backwaren- sowie die Getränkeindustrie her.

Mit Material von Agrana und Josef Koch

Es geht bergab – Gute Ernte, schlechte Preise: Bauern kämpfen mit Talfahrt

Einen Einblick in die vorläufigen Ernteergebnisse der österreichischen Landwirtschaft gab die Agrarmarkt Austria (AMA). Gute Erträge stehen mäßigen Preisen gegenüber.

Wien „Gute Wachstumsbedingungen im Frühjahr trugen wesentlich zur Ertragssteigerung bei Getreide bei“, betonte Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der AMA, im Rahmen der Präsentation der Ernteergebnisse 2025 in Wien.

Mit rund 2,9 Mio. t war die Getreideproduktion um 4,6 % höher als 2024. Das Ergebnis blieb aber unterdurchschnittlich, weil die Anbaufläche für Getreide mit 504.522 ha einen historischen Tiefpunkt erreichte.

Die prognostizierte Gesamtproduktion für Getreide einschließlich Mais erreicht 5,25 Mio. t, um fast 9 % mehr als 2024. Bei Weichweizen konnte mit einer Zunahme der Anbaufläche von rund 3.500 ha der Flächenrückgang des Vorjahres ausgeglichen werden.

Mit 241.770 ha ist Weichweizen die Hauptkultur auf Österreichs Äckern. Die Ernte erreichte eine Menge von 1,53 Mio. t, bei Gerste stieg sie um 6 % auf 750.000 t und bei Hartweizen blieb sie mit 138.000 t unverändert. Die Roggenernte machte heuer mit einer Zunahme von 3,4 % rund 132.000 t aus. Ein Einbruch ist bei der Rapsfläche in den vergangenen zwölf Jahren mit 65 % auf nur mehr 19.872 ha festzustellen. Der Sojaanbau blieb auf einer Fläche von 85.622 ha unter dem Rekord von fast 93.000 ha im Jahr 2022. Die Zuckerrübenanbaufläche verzeichnet mit einem Minus von 18.413 ha den stärksten Rückgang aller Ackerkulturen auf das niedrige Niveau von nur mehr rund 25.000 ha. Die Zuckerrübenpreise blieben mit 540 €/t um etwa 35 % unter dem Vorjahresniveau.

Österreich exportierte in den vergangenen zwölf Monaten fast 1,3 Mio. t Getreide, Italien ist mit einem Anteil von 71 % der wichtigste Absatzmarkt. Für das Wirtschaftsjahr 2025/26 erwartet die AMA Getreideexporte in der Größe von 1,8 Mio. t, die Importe werden auf 2,7 Mio. t geschätzt. Die Mehlproduktion hat mit einer Zunahme von 6 % bei Getreide noch einmal eine Ausweitung erfahren, besonders deutlich bei der Grießerzeugung für Teigwaren aus Hartweizen.

Mit 650.000 t Vermahlungsmenge Weichweizen ist die Versorgung mit Mehl ausreichend gesichert. Die Preisentwicklung für Getreide orientiert sich stark an der Pariser Börse und bewegt sich auf niedrigem Niveau. Premiumweizen notiert an der Wiener Produktenbörse mit 237,50 €/t. Qualitätsweizen notiert (Stand: 30. Juli 2025) mit 230 €/t deutlich unter dem Vorjahreswert, ebenso Mahlweizen mit 210 €/t. Die Verarbeitung von Biogetreide konnte 2024/25 auf fast 290.500 t um 5 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Lorenz Mayr, Verwaltungsratsvorsitzender der AMA, beklagte den klimabedingt wachsenden Schädlingsbefall, weil die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln in Österreich erheblich eingeschränkt ist.

„Österreichs Landwirte sind im internationalen Vergleich im Nachteil und stehen mit dem Rücken zur Wand“, betonte er. Die anhaltende Diskussion über zu hohe Lebensmittelpreise kann die AMA angesichts der Talfahrt bei den Getreidepreisen nicht nachvollziehen. „Es muss mehr Geld aus dem Lebensmittelhandel bei den Bauern ankommen, damit der Qualitätsstandard erhalten werden kann“, so Mayr. Die Teuerung bei Nahrungsmitteln zwischen Jänner 2022 und Jänner 2025 betrug in der Eurozone 25,8 %, in Österreich 27,4 % und in Deutschland 28,1 %. Insgesamt wird die pflanzliche Produktion in den bäuerlichen Betrieben mit steigenden Energiepreisen und Ausgaben für Dünge- und Pflanzenschutzmittel belastet. Die Getreideproduktion ist aber für die Ernährungssicherung in Österreich der Schlüsselbereich. von Gerhard Poschacher

Neuheiten aus der Landtechnik auf der Rieder Messe 2025

Die Bauer-Group hat speziell für die Voralpenregion die Edelweiss-Linie entworfen. Große Räder und inte-grierte Radausschnitte sollen für Leichtzügigkeit auf feuchtem Grasland und Stabilität in Hanglagen sorgen. Die Stahlfässer der Edelweiss-Edition, erhältlich in 7.000, 8.000 und 9.000 l, sind ideal für hügelige bis leicht bergige Regionen, erklärt Bauer. Die niedrige Bauweise und großzügige Bereifung würden für Stabilität und Leichtgängigkeit sorgen, selbst auf nassen Wiesen.

Die Edelweiss-Linie ist auch für bodennahe Gülleausbringung konzipiert.  Ideal für diese Fass-Serie sind Schleppschuhverteiler in den Arbeitsbreiten von 6 bis 10,5 m, die jederzeit nachgerüstet werden können, berichtet der Hersteller. Neben den leichten Schleppschlauchverteilern sorge der Schleppschuhverteiler für die effektivste und verlustärmste Gülleausbringung sowohl auf Grünland als auch in Pflanzenbeständen.

Das serienmäßige SLE-System Das SLE-System (Stützlasterhaltung) garantiere maximale Stützlast und beste Traktion der Traktorreifen. Es basiert auf einem 2-Kammer-System, das die volle Stützlast bis zuletzt gewährleistet und Flurschäden verhindert.

Freigelände Block E, Stand: 014

Vogelsang präsentiert auf der Rieder Messe die ­Neuheiten BlackBird Light und BlackBird Single. Das BlackBird Light-Schleppschuhgestänge wurde um 20 % leichter, bleibt dabei laut Vogelsang aber stabil und arbeitet mit Exaktverteilern ohne Luftnachsaugung.

Dies soll Platz- und Gewichts­einsparungen bei gleichbleibender Leistung ermöglichen.

Das BlackBird Single ­ermögliche präzise, emissionsarme Gülleausbringung auf Arbeitsbreiten von 7,5 bis 12 Metern. Sein leichtes, kompaktes Design erleichtert Nachrüstung und Handhabung. Beide Modelle verfügen über den 3D-Anfahrschutz und die optionale Gestänge­beleuchtung NightShift, die auch kontrollierte ­Nachtfahrten ermöglichen soll.

Hall 12, Stand 12002

Mit dem SP 350 erweitert Mammut seine Maisschild-Serie um ein wendiges Modell mit 3,50 m Arbeitsbreite, das speziell für enge Silos und typische Hofgrößen konzipiert wurde. Die hydraulisch verstellbaren Seitenflügel lassen sich unabhängig um 90° nach hinten und 35° nach vorne schwenken, wodurch sich die Arbeitsbreite flexibel anpassen lässt. Für den Straßentransport kann das Schild auf 1,90 m Breite eingefahren werden. Der robuste Unterbau ist für Schub- und Zugbelastungen ausgelegt, verschleißarme Schürfleisten verringern den Wartungsaufwand. Optional lässt sich das Schild zur besseren Verdichtung mit Magnetitsand beschweren. Das SP 350 ­eignet sich für Traktoren bis 150 PS und bietet eine kompakte Lösung für die Futterverteilung und ­Siloverdichtung.

Freigelände Block F, Stand 030Lema stellt auf der Rieder Messe neue Lösungen für die Hofreinigung vor. Im Fokus stehen Hochdruckreiniger für Heiß- und Kaltwasser. Neu ist die Lema ErgonomicLanze, die durch ergonomisches Design die körperliche Belastung bei der Reinigung reduzieren soll. Sie ist individuell konfigurierbar und mit bestehenden Lema-Geräten kompatibel. Ergänzt wird das Programm durch ­robustes Zubehör wie Waschbürsten, Teleskoplanzen und Industriesauger für Nass- und Trockeneinsatz – ausgelegt für die speziellen ­Bedingungen in der Landwirtschaft.

Freigelände Block G, Stand 020

Marktausblick der Rabobank: Verschiebungen im globalen Fleischhandel erwartet

©Canva

Die Rabobank erwartet in ihrem aktuellen Quartalsbericht eine positive Entwicklung der europäischen Schweinefleischexporte und Verschiebungen auf den internationalen Schweinefleischmärkten.

Die EU-Schweinefleischproduktion ist im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahr um rund 3 % gestiegen. Insbesondere Spanien (+6 %), Deutschland (+2,5 %), Polen (+5 %) und weitere Mitgliedsstaaten verzeichneten Zuwächse. Parallel stiegen die EU-Exporte im gleichen Zeitraum um 5 %, vor allem durch mehr Lieferungen nach China (+10 %), den Philippinen (+2 %) und der Elfenbeinküste (+35 %).

Handel zwischen China und den USA angespannt

Trotz dieser positiven Entwicklung hemmen geopolitische Spannungen den globalen Schweinefleischhandel. Besonders die angespannten Handelsbeziehungen zwischen den USA und China sowie ein Produktionsanstieg in China führen zu einem deutlichen Rückgang der US-Exporte nach China. Es bleibe abzuwarten, wie die laufenden Verhandlungen ausgehen werden und welche konkreten Auswirkungen dies dann auf den internationalen Welthandel haben werde.

Globaler Schweinefleischhandel steigt voraussichtlich

Der globale Schweinefleischhandel dürfte jedoch insgesamt wachsen, so die Bank weiter. Lieferengpässe gebe es in Mexiko, Südostasien (z. B. auf den Philippinen) und Japan. Davon profitieren Exportnationen wie Brasilien sowie die EU. Die brasilianischen Schweinefleischexporte nach China gehen hingegen zurück.

Sinkende Schweinepreise erwartet

Die Marktanalysten der Rabobank rechnen für das 3. Quartal 2025 mit global sinkenden Schweinepreisen. Ursachen seien die saisonal geringere Nachfrage im Sommer, der starke Wettbewerb in Europa sowie eine schwächere Weltwirtschaft, die das Konsumverhalten belastet. Trotz eines möglichen Preisrückgangs dürfte das Preisniveau laut der Erwartung voraussichtlich weiterhin über dem Vorjahresniveau liegen.

Futterpreise könnten ebenfalls sinken

Günstigere Futterpreise, vor allem durch eine gute Maisernte in den USA und Brasilien könnten die geringeren Preise teilweise abfedern. Die Schlachtzahlen werden bei höheren Schlachtgewichten leicht rückläufig erwartet, so dass die Versorgung insgesamt ausgeglichen bleiben dürfte. Zusätzlich bleiben Tierseuchen wie Afrikanische Schweinepest (ASP), PRRS und die Maul- und Klauenseuche (MKS) bedeutende Risiken für die Schweineerzeugung und den Handel.

Bioplastik aus Hühnerfedern

Millionen Tonnen Hühnerfedern landen im Müll – doch sie könnten die Basis für einen nachhaltigen Kunststoff sein. Wie das geht und ob die Geflügelwirtschaft profitieren kann.

Nur in den USA fallen jährlich rund 1,5 Mio. t Hühnerfedern an – bisher meist als Abfall. Doch Forschende der University of Nebraska haben eine Methode entwickelt, um aus diesem Nebenprodukt biologisch abbaubaren Kunststoff herzustellen.

Der Schlüssel liegt im stabilen Eiweiß Keratin, das in großen Mengen in Federn enthalten ist. Durch eine chemische Behandlung wird das Keratin wasserfest und mechanisch belastbar gemacht – ideal für die Kunststoffverarbeitung.

Das sogenannte „Hühnerplastik“ ist leichter als herkömmliche Materialien wie Polyethylen, dabei robust und umweltfreundlich. Auch in Deutschland laufen Forschungsprojekte, die Keratin aus Federn für Dämmstoffe und Geotextilien nutzbar machen wollen. 

Für die Geflügelhaltung könnte das eine neue Einkommensquelle schaffen – und eine nachhaltige Lösung für das Abfallproblem bieten. Das weltweite Plastikabkommen ist leider gescheitert.

Globaler Fleischpreisindex erklimmt Rekordhöhe und bei uns Preisanpassungen ?

Weltweit steigen die Verbraucherpreise für Lebensmittel. Der monatliche Fleischpreisindex der FAO hat nun einen neuen Rekordwert erreicht. Der Milchpreisindex sank dagegen erstmals seit April 2024.

Der globale Fleischpreisindex, den die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) monatlich ausgibt, hat im Juli 2025 mit 127,3 Punkten einen neuen Höchstwert erreicht. Im Vergleich zum Vormonat entspricht das einem Anstieg von 1,2 % und im Vergleich zum Juli 2024 sogar von 6,0 %.

Das Preisniveau von 2014 bis 2016 gilt dabei als Referenzwert, d.h. einem Wert von 100 Punkten.

Die globalen Lamm- und Rindfleischpreise sind überdurchschnittlich stark angestiegen. Wie die FAO erklärte, lag dies vor allem an der hohen Nachfrage in China und den Vereinigten Staaten.

Ebenso stiegen die Preise für Geflügelfleisch leicht an. Hauptgrund dafür waren die höheren brasilianischen Exportpreise. Nach einem Ausbruch der Vogelgrippe haben die Südamerikaner im Juni ihren Freiheitsstatus wiedererlangt und fahren seitdem ihre Exporte wieder hoch.

Der Preis für Schweinefleisch sank hingegen. Hier trafen, insbesondere in der EU, ein hohes Angebot und eine sinkende Nachfrage aufeinander.

Der Milchpreisindex lag mit 155,3 Punkten nur knapp unter dem Allzeithoch im Juni 2022 (158,2 Punkte). Im Vergleich zum Juni 2025 bedeutet das zwar ein Rückgang von 1,2 %, verglichen mit dem Vorjahr sind die Preise für Milch aber um satte 21,5 % gestiegen.

Der marginale Rückgang des Milchpreisindexes – der erste seit April 2024 – ist auf sinkende internationale Preise für Butter und Milchpulver zurückzuführen. Anhaltende Preissteigerungen bei Käse glichen den Abwärtstrend jedoch fast aus.

Die Indizes für Vollmilch- und Magermilchpulver gingen ebenfalls weiter zurück. Gründe dafür sind das reichliche Exportangebot aus Ozeanien und die gedämpfte Importnachfrage, insbesondere aus China und anderen wichtigen asiatischen Märkten. von Hauke Deeken

Russlands stiehlt 15 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide wie die neuen Herren

Seit Beginn der umfassenden militärischen Invasion hat Russland etwa 15 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide aus den besetzten Gebieten gestohlen. Diese Mengen stammen aus den Regionen Luhansk, Donezk, Cherson, Saporischschja sowie der Krim. Der stellvertretende ukrainische Wirtschaftsminister Taras Wysozkyj teilte diese Informationen in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Ukrainische Geheimdienste berichten, dass die erbeuteten Getreidemengen in den Häfen am Schwarzen Meer mit russischem Getreide vermischt werden. Anschließend erfolgt der Export dieser gemischten Ware. Die ukrainische Regierung betrachtet solche Produkte als Diebesgut und fordert westliche Partner dazu auf, Sanktionen gegen die Importeure zu verhängen.

In einem konkreten Fall bat die Ukraine die Europäische Union um Beschränkungen gegen Bangladesch, das Weizen aus den besetzten Territorien erwarb. Die EU lehnte jedoch entsprechende Maßnahmen ab. Händler behaupten, dass nach der Vermischung eine Bestimmung der Getreideherkunft unmöglich wird.

Währenddessen melden die russischen Besatzungsverwaltungen steigende Ernten in der Region Luhansk und planen eine Ausweitung der Anbauflächen. Teile der Ernte sollen exportiert werden, wobei ein Vorzugsregime genutzt wird, das Ausfuhrzölle aufhebt.

Die Ukraine beharrt darauf, dass jegliches auf besetzten Gebieten geerntete Getreide unrechtmäßig ausgeführt wird und internationalen Sanktionen unterliegen sollte.

Rainer und Totschnig treffen sich: Agrarminister besuchen Biohof

Der deutsche Bundesagrarminister Alois Rainer war am 7. August bei seinem ersten offiziellen Besuch in Österreich auch auf einem Heumilchbetrieb zu Gast. Dort traf er auf den österreichischen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Beide gaben eine klare Botschaft an die bäuerliche Zukunft.

Krispl/Salzburg – Ein bisschen aufgeregt war sie schon, sagte die junge Bäuerin Gertraud Ziller. Denn es kommt ja auch nicht alle Tage vor, dass gleich zwei Landwirtschaftsminister am Bioheumilchhof auftauchen. Zu einem kleinen Gipfeltreffen trafen sich dieser Tage im salzburgerischen Krispl der österreichische Ressortminister Norbert Totschnig und sein deutscher Kollege Alois Rainer: Sie redeten über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR).

Einig war man sich insbesondere darin, gemeinsam für eine „zukunftsfähige bäuerliche Landwirtschaft“ zu kämpfen.

Auch Salzburgs LK-Präsident Rupert Quehenberger und seine Stellvertreter, Landesbäuerin Claudia Entleitner und Josef Braunwieser, nahmen teil. Für die grünlandbasierte Milchproduktion sei hochwertiges Grundfutter alternativlos, erläuterte Kammerexperte Johan Schmid dem Gast. „Salzburgs Landwirte leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Biodiversität“, betonte Quehenberger. Das Salzburger Land sei nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa Vorreiter bei der biologischen Landwirtschaft. Nirgendwo sonst ist der Anteil an Biobauern und Biobäuerinnen so hoch wie hier: Knapp 60 % der landwirtschaftlichen Flächen werden biologisch bewirtschaftet.

Ein Salzburger Markenzeichen ist zudem die traditionelle Heumilchwirtschaft. Die Anerkennung als Weltkulturerbe sei eine Auszeichnung „für unsere Art der Landwirtschaft“, wurde betont.

„Es gibt kaum einen Strukturwandel im Bundesland Salzburg“, konstatierte Bundesminister Totschnig, wie überhaupt eine Politik des „Wachsens oder Weichens“ für ihn keine Option sei. Sein Ziel sei, die kleinbäuerlichen Betriebe zu erhalten. „Man muss es nur wirklich wollen“, fügte Totschnig hinzu. Seinen bayerischen Kollegen bezeichnete er als „echten Partner, dem ich keinen Nachhilfekurs geben muss“. Erfolge in Brüssel habe man nur dann, „wenn wir Allianzen bilden“.

Gemeinsam kämpfe man um Entbürokratisierung und schlanke Regelungen, wie etwa beim Entwaldungsgesetz, so Minister Rainer. Aber es sei kaum möglich, die Agrarstrukturen beider Länder zu vergleichen. von Paul Kannamüller

Schlachtrindermarkt im Ausnahmezustand: Exporte treiben Preise bei uns in Österreich

In Österreich ist das Angebot beim Jungstier gegenüber den letzten Wochen leicht gestiegen. Die Notierung bleibt aber ausgesetzt, Kälber als Preistreiber.

Der Schlachtrindermarkt kannte in den vergangenen Wochen nur steigende Preise. Rindfleisch ist in den vergangenen zwölf Monaten in Österreich erheblich teurer geworden. Der Erzeugerpreis stieg in dieser Zeit um bis zu 35 %.“Es hat in der Schlachthofbranche nicht immer Einigkeit geherrscht, viele Betriebe haben die Preise überzahlt, deshalb haben wir die wöchentliche Notierung ausgesetzt“, sagt Werner Habermann, Geschäftsführer der Rinderbörse.

Europaweit herrscht ein Mangel an Rindfleisch, viele Länder sind auf der Suche nach Importen. In Österreich ist das Angebot beim Jungstier gegenüber den letzten Wochen leicht gestiegen. Gleichzeitig herrscht urlaubsbedingt eine schwächere Nachfrage seitens des Lebensmitteleinzel- und Großhandels. Die Preisspitzen werden in der aktuellen Woche sinken, meint Habermann. Er rechnet auch mit einer Rücknahme der Überzahlungen in den nächsten Wochen.

Im September „könnte es mit den Preisen wieder bergauf gehen“, sagt Habermann. Prognosen seien derzeit schwierig, aber im Herbst werde erfahrungsgemäß mehr Rindfleisch konsumiert. „Allerdings hat der Lebensmitteleinzelhandel viele Rindfleisch Aktionen ausgesetzt, da die Preise hoch sind“, sagt Habermann.

Diese hohen Preise seien auch nötig. Denn die Kälberpreise sind massiv gestiegen. „Es werden 1.200 bis 1.300€ oder noch mehr für ein Kalb bezahlt“, sagt Habermann. Traditionell werden Kälber aus Österreich exportiert, aber diese große Nachfrage aufgrund der gestiegenen Preise sei neu. Aus Ländern wie Kroatien, Polen oder Italien werden die Kälber nachgefragt und selbst deutsche Käufer treten nun verstärkt auf.

Das schadet laut Habermann den heimischen Mastbetrieben, „die haben keine Garantie, dass die Preise beim Rindfleisch in einem Jahr immer noch so hoch sind.“ Seiner Meinung nach gehört die Wertschöpfung im Inland gehalten.“ Denn die Schlachtzahlen in den ersten 6 Monaten seien beim AT-Stier um 7 % gesunken, „das ist schon ein enormer Rückgang“, meint Habermann. Auch die Mastplätze sind in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Drittel gesunken.

Im Herbst rechnet der Geschäftsführer der Rinderbörse mit einer Erholung in Österreich: „Durch die saisonale Abkalbung in Österreich sind im Herbst normalerweise mehr Kälber auf dem Markt und die Preise sinken.“

In Deutschland dreht sich der Markt gerade. „In Bayern ist es schon einige Cent nach unten gegangen bei Stieren und Kühen“, weiß Habermann. von Roland Pittner

China kauft mehr Soja, Weizen- und Kartoffelmärkte unter Druck

Am europäischen Terminmarkt standen die Weizenpreise zur Wochenmitte unter Abgabedruck. Der Dezember-Kontrakt, der an der Euronext am häufigsten gehandelt wird, verlor 1,25 Euro und notierte zum Handelsschluss bei 198,25 Euro je Tonne. Damit setzte sich die zuletzt schwache Tendenz am Weizenmarkt fort.

Am Milchmarkt blieb der Handel mit Magermilchpulver an der EEX weitgehend ruhig. Die Notierungen bewegten sich kaum, während sich die Butterpreise stabil zeigten. Die jüngste Auktion der Global Dairy Trade in Neuseeland brachte wenig Bewegung: Der Preis für Vollmilchpulver stieg leicht, wohingegen Butter etwas günstiger wurde.

Im Bereich der Kartoffel-Futures zeigt sich weiterhin ein tristes Bild. Die Preise an der Terminbörse verharren auf einem niedrigen Niveau. Gleichzeitig führen Tiefstände am Kassamarkt dazu, dass sich keine nachhaltige Preisstabilisierung einstellen kann.

In den USA zeigte sich ein anderes Bild: An der CBoT legte der September-Termin minimal um 0,25 Cent auf 5,08 US-Dollar je Scheffel zu, was umgerechnet etwa 160 Euro je Tonne entspricht. Dieser Anstieg erfolgte, nachdem der Kurs im Tagesverlauf ein Fünf-Jahres-Tief erreicht hatte. Marktbeobachter gehen davon aus, dass weltweit genügend Weizen verfügbar sein wird. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage zurückhaltend – belastet durch unsichere wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen.

Günstige Wetterbedingungen in den USA stützen die Ertragserwartungen zusätzlich. Gleichzeitig fehlen neue Exportabschlüsse in Richtung China, was die Preise für Sojabohnen weiter unter Druck setzt. Auch der US-Maispreis bleibt schwach. Trotz solider Nachfrage am Weltmarkt sorgen zunehmende Lieferungen aus Brasilien für wachsenden Konkurrenzdruck und verhindern eine Erholung.

Im Bereich der Ölsaaten beeinflusst der chinesische Markt das Preisgefüge spürbar. Aufgrund einer außergewöhnlich guten Ernte in Brasilien deckt sich China derzeit verstärkt mit Sojabohnen aus südamerikanischen Quellen ein. Das verringert den Absatz für US-Ware, was sich in sinkenden Preisen an der CBoT widerspiegelt. Auch der Raps an der Euronext musste zur Wochenmitte nachgeben, während die November-Sojabohne in Chicago ebenfalls Kursverluste hinnehmen musste.

Australien entwickelt biologisch abbaubaren FMD-mRNA-Impfstoff

In Australien wurde der weltweit erste biologisch abbaubare mRNA-Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche (FMD) entwickelt. Das Land, das seit über 150 Jahren frei von dieser Viruskrankheit ist, reagiert damit auf die zunehmende Verbreitung der Tierseuche weltweit.

Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche betrifft Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Sie ist in vielen Teilen Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens endemisch. Auch in Europa gab es zuletzt einzelne Nachweise bei Rindern, etwa in Deutschland, Ungarn und der Slowakei.

Obwohl Australien bislang von FMD verschont blieb, ist die Sorge vor einem möglichen Ausbruch groß. Nach Berechnungen der australischen Agrarbehörde ABARES könnte das wirtschaftliche Schadenspotenzial im Fall eines FMD-Eintrags bis zu 80 Milliarden australische Dollar betragen. Neben den Folgen für den Export wären auch Tiergesundheit und Betriebsabläufe massiv betroffen.

Der neue Impfstoff ist das Ergebnis eines fünfjährigen Forschungsprojekts im Umfang von 20 Millionen australischen Dollar. Beteiligt waren unter anderem Meat & Livestock Australia, das Biotechnologieunternehmen Tiba Biotech sowie die Regierung des Bundesstaats New South Wales. Die Entwicklung des Impfstoffs dauerte weniger als 18 Monate und kostete rund 2,5 Millionen australische Dollar.

Erste Versuche mit dem Impfstoff zeigten vielversprechende Ergebnisse. In Studien, die unter anderem in Deutschland durchgeführt wurden, entwickelten geimpfte Tiere eine starke Immunreaktion und blieben nach Kontakt mit dem Virus symptomfrei. Besonders bedeutsam: Die behandelten Rinder schieden das Virus nicht aus, was die Ausbreitung verhindern kann.

Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche betrifft Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Sie ist in vielen Teilen Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens endemisch. Auch in Europa gab es zuletzt einzelne Nachweise bei Rindern, etwa in Deutschland, Ungarn und der Slowakei.

Obwohl Australien bislang von FMD verschont blieb, ist die Sorge vor einem möglichen Ausbruch groß. Nach Berechnungen der australischen Agrarbehörde ABARES könnte das wirtschaftliche Schadenspotenzial im Fall eines FMD-Eintrags bis zu 80 Milliarden australische Dollar betragen. Neben den Folgen für den Export wären auch Tiergesundheit und Betriebsabläufe massiv betroffen.

Der neue Impfstoff ist das Ergebnis eines fünfjährigen Forschungsprojekts im Umfang von 20 Millionen australischen Dollar. Beteiligt waren unter anderem Meat & Livestock Australia, das Biotechnologieunternehmen Tiba Biotech sowie die Regierung des Bundesstaats New South Wales. Die Entwicklung des Impfstoffs dauerte weniger als 18 Monate und kostete rund 2,5 Millionen australische Dollar.

Erste Versuche mit dem Impfstoff zeigten vielversprechende Ergebnisse. In Studien, die unter anderem in Deutschland durchgeführt wurden, entwickelten geimpfte Tiere eine starke Immunreaktion und blieben nach Kontakt mit dem Virus symptomfrei. Besonders bedeutsam: Die behandelten Rinder schieden das Virus nicht aus, was die Ausbreitung verhindern kann.

EU-Weizenexport zu Saisonbeginn deutlich rückläufig

In den ersten Wochen der neuen Vermarktungssaison 2025/26 haben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union spürbar weniger Weichweizen exportiert. Nach Angaben der Europäischen Kommission beliefen sich die Ausfuhren bis zum 3. August auf insgesamt 1,11 Millionen Tonnen – ein Rückgang von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die größten Abnehmer europäischer Weichweizenexporte zu Saisonbeginn waren Saudi-Arabien mit 137.000 Tonnen, gefolgt von Nigeria mit 128.800 Tonnen. Algerien nahm 93.800 Tonnen ab, während Großbritannien 79.600 Tonnen und Vietnam 61.000 Tonnen importierten.

Unter den exportierenden Mitgliedstaaten führte Rumänien mit einem Volumen von 740.000 Tonnen deutlich die Liste an. Dahinter folgten Deutschland mit 126.000 Tonnen, Bulgarien mit 96.000 Tonnen sowie Polen mit 82.000 Tonnen.

Frankreich, das üblicherweise zu den wichtigsten Weizenexporteuren innerhalb der EU zählt, war im Berichtsmonat Juli hingegen nicht am Exportgeschehen beteiligt. Aus dem Land wurden im beobachteten Zeitraum keine Weichweizenmengen ins Ausland geliefert.

Bauern laufen Sturm gegen staatliche Eingriffe bei Lebensmittelpreisen

Nach dem Vorstoß des Finanzministers, wegen der hohen Inflation direkt in die Lebensmittelpreise einzugreifen, laufen bäuerliche Organisationen Sturm dagegen. Sie warnen vor dramatischen Folgen.

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) hat sich für Eingriffe bei den Lebensmittelpreisen ausgesprochen. Grund dafür ist die nach wie vor hohe Inflation in Österreich, diese lag im Juli bei 3,5 %. Aus Sicht des Finanzministers bedarf es deshalb zusätzlicher Maßnahmen, um die Teuerung wieder in den Griff zu bekommen. Und wo will er eingreifen? Bei den Lebensmittelpreisen. Denn hier lag die Teuerung mit 4,4 % deutlich über dem Gesamtschnitt, Tendenz weiter steigend. Aber eine Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel schließt Marterbauer aus. Der Finanzminister verwies auf das Beispiel Spanien, dass mit Eingriffen bei Nahrungsmittelpreisen die Teuerungskrise am erfolgreichsten bewältigt hätte.

Laut Medien verwies der Finanzminister darauf, dass es Hinweise von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gebe, dass vor allem bei den Großhandelspreisen „etwas faul“ sei. Hier gebe es den Verdacht, dass internationale Konzerne territoriale Lieferbeschränkungen hätten, also kleine Länder gegenüber großen benachteiligt würden. Marterbauer verwies auf Preisunterschiede von bis zu 20 % zwischen Deutschland und Österreich. Hier müsse auf EU-Ebene der Binnenmarkt gestärkt werden.

Auf energischen Widerstand stößt der Vorstoß Marterbauers bei bäuerlichen Interssenvertretern. BB-Präsident Georg Strasser spricht sich klar gegen pauschale Preiseingriffe aus: „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind keine Preistreiber, sondern selbst Leidtragende der Teuerung. Wer an der Preisschraube dreht, ohne auf die realen Kosten zu schauen, gefährdet die Versorgungssicherheit im Land.“

Internationale Beispiele wie Ungarn zeigen, dass Preisobergrenzen bei Grundnahrungsmitteln nicht nur zur Angebotsverknappung führen, sondern auch Einkaufstourismus befeuern und mittelfristig den gesamten Warenkorb verteuern.

Auch Spanien konnte mit der befristeten Mehrwertsteuersenkung auf Basislebensmittel lediglich einen kurzfristigen Preiseffekt erzielen, heißt es weiter. Bereits wenige Monate später seien die Preise erneut gestiegen. „Künstliche Preiseingriffe verzerren den Markt, gefährden Verfügbarkeit und setzen heimische Lebensmittel unter Druck. Sie schaden am Ende allen: den Bäuerinnen und Bauern, den Regionen und den Konsumenten“, so Strasser.

Die Landwirtschaft kämpfe mit stark gestiegenen Kosten bei Energie, Betriebsmitteln und Futtermitteln. Ob Fleisch, Milch oder Getreide, überall seien die Erzeugungspreise massiv gestiegen. „Die Teuerung trifft damit auch unsere bäuerlichen Familienbetriebe unmittelbar. Wer jetzt pauschal in Preise eingreift, ohne die Produktionsrealität zu kennen, gefährdet die Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe“, warnt Strasser.

Mit großer Besorgnis reagiert auch die Agrar-Gemeinschaft Österreich (AGÖ) auf die Ankündigung des Finanzministers. „Eine solche Maßnahme würde tief in marktwirtschaftliche Strukturen eingreifen und hätte fatale Folgen für die heimische Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit Österreichs“, erklärt die neue Sprecherin der AGÖ Sonja Bugnics. „Während man jahrelang zugesehen hat, wie sich Energiepreise – auch durch staatliche Abgaben – zum Inflationsmotor entwickelt haben, wird jetzt ausgerechnet dort angesetzt, wo die Folgen dieser Politik am stärksten spürbar sind: bei den Bäuerinnen und Bauern. Die Konsequenz wäre das endgültige Aus für viele Familienbetriebe“, kritisiert die AGÖ.

Die AGÖ erinnert daran, dass während der Energiekrise milliardenschwere Gewinne bei staatsnahen Konzernen erzielt wurden – während bäuerliche Betriebe mit explodierenden Kosten und fehlender Unterstützung alleingelassen wurden. „Wenn die Politik wegsieht, wenn Konzerne Milliarden abschöpfen, aber gleichzeitig den Bauern die Preise deckeln will, ist das ein Schlag ins Gesicht jeder regionalen Produktion“, so die AGÖ.

Die Standards, unter denen in Österreich Landwirtschaft betrieben wird, zählen laut AGÖ zu den strengsten in ganz Europa – insbesondere im Hinblick auf Umwelt, Tierwohl und soziale Verantwortung. Diese Anforderungen würden Mehrkosten verursachen, die nur dann tragbar sind, wenn Produzentinnen und Produzenten faire und kostendeckende Preise erhalten. „Als wir Landwirtinnen und Landwirte eine inflationsangepasste Preisgestaltung gefordert haben, hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium, politisches Eingreifen sei nicht möglich. Jetzt plötzlich ist es denkbar – aber gegen uns?“, so die AGÖ weiter. „In einer instabilen Welt brauchen wir mehr Eigenversorgung, nicht weniger. Wer bäuerliche Betriebe schwächt, macht uns abhängig von Importen und gefährdet die Krisenfestigkeit unseres Landes.“

von Torsten Altmann

Jugend in Deutschland bereit für nachhaltige Erzeugung mehr zu zahlen

Bei der Akzeptanz von höheren Fleischpreisen als Folge einer nachhaltigeren Erzeugung gibt es in der Bevölkerung deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) am Montag (4.8.) vorgelegt hat. Demnach sind vor allem jüngere Menschen bereit, für die Berücksichtigung der „ökologischen Kosten“ mehr Geld auf den Tisch zu legen.

Laut der Erhebung ist die Bereitschaft, höhere Preise für Fleisch mit höheren Umweltstandards zu zahlen, am höchsten in den nach 1996 geborenen Jahrgängen. In dieser Kohorte zeigten sich 57,3% der Befragten aufgeschlossen und nur 21,3% brachten Ablehnung zum Ausdruck. Bei den sogenannten Millennials, also den Jahrgängen 1983 bis 1996, standen 50,8% den höheren Fleischpreisen positiv gegenüber.

Unter den älteren Generationen nimmt die Zahlungsbereitschaft dann spürbar ab. Bei den ab 1965 bis 1982 geborenen Teilnehmern war die höhere Zahlungsbereitschaft mit 43,4% ähnlich verbreitet wie mit 43,5% bei der ältesten Kohorte, die vor 1955 geboren wurden. Die geringste Bereitschaft, aufgrund von ökologischen Kosten höhere Fleischpreise zu zahlen, zeigten mit 40,2% die sogenannten Babyboomer, die zwischen 1955 und 1964 das Licht der Welt erblickten. Unter ihnen war m (

Niederlande: Schweinebestand fällt unter 10 Mio.-Marke

In den Niederlanden wurden zuletzt nur noch knapp 10 Mio. Schweine gehalten. Allen voran die stark nachgefragten Ausstiegssprogramme haben dem Bestand zugesetzt.

In den Niederlanden standen zum Stichtag 1. April nur noch 9,96 Mio. Schweine in den Ställen. Das sind 5,1 % weniger Tiere als ein Jahr zuvor und der niedrigste Bestand seit mehr als 45 Jahren.

Der Sauenbestand ging binnen Jahresfrist sogar um 6,7 % auf 790.000 Tiere zurück. Auch die Zahl der Schweinehalter sinkt weiter. Mit rund 1.900 Betrieben verzeichneten die Niederlande einen Rückgang von 7,1 % gegenüber 2024. Besonders betroffen waren Betriebe mit weniger als 500 Schweinen sowie Betriebe mit 2.000 bis 5.000 Schweinen, deren Anzahl jeweils um gut 10 % zurückging.

Hauptgrund für den schnellen Bestandsabbau sind die beiden Aufkaufprogramme der niederländischen Regierung. Sie bieten Schweinehaltern attraktive Ausstiegskonditionen. von Fred Schnippe

Stabiler EU-Schweinefleischexport 2024: China bleibt wichtigster Kunde

Im Jahr 2024 hat sich der Schweinefleischexport der Europäischen Union auf einem nahezu konstanten Niveau gehalten. Insgesamt wurden 4,264 Millionen Tonnen ausgeführt – ein leichter Zuwachs von 0,4 Prozent beziehungsweise rund 16.000 Tonnen im Vergleich zu 2023.

Die Ausfuhrmengen liegen jedoch weiterhin deutlich unter den Spitzenwerten früherer Jahre. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden noch über 5,3 Millionen Tonnen exportiert, in den beiden Jahren zuvor lag das Volumen jeweils über 6 Millionen Tonnen.

Trotz eines anhaltenden Rückgangs der Bestellungen bleibt China auch 2024 der wichtigste Abnehmer für EU-Schweinefleisch. Die Ausfuhren in das Land beliefen sich auf 1,12 Millionen Tonnen – das sind 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum Höhepunkt im Jahr 2020 hatte China infolge der Afrikanischen Schweinepest mehr als 3,3 Millionen Tonnen aus der EU bezogen.

Auch der Handel mit Großbritannien entwickelte sich rückläufig. Die Lieferungen sanken im Vergleich zu 2023 um 0,7 Prozent und lagen bei 895.700 Tonnen. Damit bleibt das Vereinigte Königreich ein bedeutender, aber leicht geschrumpfter Markt für europäische Produzenten.

Eine spürbare Steigerung zeigte hingegen der Absatz auf den Philippinen. Dort legte der Import von EU-Schweinefleisch im Vergleich zum Vorjahr um 26,1 Prozent auf 366.500 Tonnen zu. Das asiatische Land ist damit der drittgrößte Kunde der EU in diesem Segment.

Knapp dahinter folgt Japan. Dorthin wurden 354.800 Tonnen exportiert – ein Rückgang um 0,4 Prozent im Vergleich zu den Zahlen aus 2023. Südkorea hingegen verzeichnete ein moderates Plus von 3,8 Prozent, was die Liefermenge auf 251.500 Tonnen steigen ließ.

Ebenfalls positiv entwickelte sich der Export nach Vietnam. Die Mengen stiegen dort im vergangenen Jahr um 15,2 Prozent und erreichten 136.400 Tonnen. Damit zeigt sich, dass bestimmte asiatische Märkte weiterhin ein hohes Wachstumspotenzial für EU-Schweinefleisch bieten.

Nach Nordamerika nahmen die Ausfuhren ebenfalls zu. Die Vereinigten Staaten importierten 113.900 Tonnen, was einem Anstieg von 11,6 Prozent entspricht. Auch Australien erhöhte seine Einfuhren – dort wurden 2024 insgesamt 99.800 Tonnen abgenommen, ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Gegensatz zu den Exporten ging die Einfuhr von Schweinefleisch in die Europäische Union zurück. Mit rund 159.000 Tonnen wurde 2024 ein Minus von 3,8 Prozent gegenüber 2023 verzeichnet. Besonders deutlich war der Rückgang bei den Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich, die um ebenfalls 3,8 Prozent auf 106.200 Tonnen sanken.

Deckungsbeiträge bei Weizen im Sinkflug

Die OÖ Landwirtschaftskammer zieht eine Zwischenbilanz über die Getreide-Ernte 2025, Fazit: Viel Regen gefährdet Weizenernte, Preise sind im Keller, der Ackerbau ist in einer kritischen Phase.

„Dennoch konnte in den Gunstlagen der Großteil der Ernte bis in die dritte Juliwoche eingebracht werden und dies mit überdurchschnittlichen Erträgen und vorwiegend guten Proteinwerten. Die Ackerbauern sind aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen mit ihren Mähdreschern fast rund um die Uhr für die Getreidequalität im Einsatz. In manchen, vor allem mittleren und höheren Lagen, drohen aber durch die vielen Regenfälle bei Weizen, Roggen und Triticale Qualitätsverluste mit sinkenden Fallzahlen und Auswuchs. Preisabschläge erschweren damit die Wirtschaftlichkeit des Getreidebaus, der ohnehin bereits das dritte Jahr in Folge enorm unter Druck steht“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

International betrachtet prognostiziert der Internationale Getreiderat (IGC) für 2025/26 mit 2.376 Mio. Tonnen die höchste globale Getreideproduktion (Weizen, Gerste, Mais, Reis) aller Zeiten – getrieben durch Rekordernten bei Weizen (808 Mio. Tonnen, +8 Mio. Tonnen) und Mais (1.276 Mio. Tonnen, +48 Mio. Tonnen) im Vergleich zum Vorjahr. Am europäischen Getreidemarkt führen laut LK mehrere Faktoren dazu, dass die Kostenschere immer weiter auseinander gehe. Zum einen sei die europäische Agrarproduktion wegen hoher Umweltauflagen, hoher Energie- und Produktionskosten, einem gegenüber dem Dollar stark gestiegenen Euro und nicht zuletzt wegen der Auswirkungen der Russlandsanktionen massiv unter Druck geraten.

Nachdem die EU den Import von russischem Phosphor sanktioniere, biete Marokko den Phosphor der EU nun um 170 Euro pro Tonne teurer an als beispielsweise Brasilien, das alternativ auch Phosphordünger aus Russland importiere. So koste die Tonne Diammonphosphat 18/46 im OÖ-Agrarhandel mittlerweile 940 €/t im BigBag.

Zudem habe die EU-Kommission mit 1. Juli 2025 hohe Importzölle für Stickstoffdünger aus Russland eingeführt, die den Import von aktuell bis zu 30 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre gegen Null gehen lasse. Der Harnstoff kommt damit verstärkt aus Ägypten, wo infolge des Irankonflikts die Gas- und Ölpreise in die Höhe gingen und die ägyptischen Harnstoffpreise für österreichische Landwirte Mitte Juni auf 700 Euro pro Tonne in die Höhe schossen.

Weiters werden laut LK OÖ mit Jahresbeginn 2026 werden alle europäischen Dünger mit CO2-Zertifikaten belastet. Je nach Kurs des Emissionshandels werde sich damit NAC in einem halben Jahr um weitere 80 bis 100 Euro je Tonne verteuern. „Es wird erwartet, dass Stickstoff-Dünger allein durch den CO2-Grenzausgleichsmechanismus um rund 20 Prozent teurer werden. Mit diesen Aussichten wird den europäischen Ackerbauern jede Perspektive auf eine Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Getreidemarkt genommen“, erläutert Präsident Waldenberger.

Die Vorzeichen für die Vermarktung der laufenden Weizenernte stehen laut dem Präsidenten schlecht. Russland habe Anfang Juli die seit 2021 eingeführte Exportsteuer bei Weizen auf Null gesetzt und kann damit den Weizen billigst exportieren. So schätze das Beratungsunternehmen SovEcon die russischen Weizenexporte 2025/26 aufgrund verbesserter Ernteaussichten auf 42,9 Mio. t. Die EU habe 2024/25 nur etwa die Hälfte dieses Ausmaßes exportiert. Aufgrund des gegenüber dem Dollar massiv aufgewerteten Euro sei nicht absehbar, dass europäischer gegenüber russischem Weizen auf den Exportmärkten nach Nordafrika und Asien konkurrenzfähig sein werde.

„Die traurige Bilanz ist, dass die europäischen Ackerbauern aufgrund zu vieler Wettbewerbsnachteile gegenüber Agrargiganten wie Brasilien, Russland und Ukraine nicht mehr konkurrenzfähig sind und trotz oder gerade wegen hoher Produktionsstandards immer mehr ins Hintertreffen geraten“, resümiert Waldenberger.

Die Weizen-Deckungsbeiträge sinken seit dem letzten guten Wirtschaftsjahr 2021/22, in dem dieser für Weizen noch rund 2.000 Euro pro Hektar betragen hat. Seither sind die Deckungsbeiträge von Weizen aufgrund fallender Getreidepreise und immer teurer werdender Betriebsmittel laufend gesunken. Aktuell liegt der Deckungsbeitrag für einen guten Ertrag von acht Tonnen Mahlweizenqualität unter 400 Euro pro Hektar.

Für die Herbsternte wird bei Körnermais gegenüber dem fünfjährigen Durchschnitt eine um 9 % höhere Produktion prognostiziert. Besonders stark falle die Erwartung bei der Sojabohen aus, hier wird mit einer Mehrproduktion von 23 % gerechnet. Damit produziere Oberösterreich aufgrund des hohen Ertragsniveaus bereits rund ein Drittel der österreichischen Sojaproduktion. Grund für diese positiven Aussichten sind sowohl die gestiegene Anbaufläche als auch die günstigen Wachstumsbedingungen für Soja und Mais in den vergangenen Monaten. von Torsten Altmann

Landmaschinenpreise steigen deutlich auf beiden Seiten des Atlantiks

In den vergangenen Jahren haben sich die Preise für landwirtschaftliche Maschinen in Deutschland teils erheblich verändert. Unterschiedliche Ursachen, etwa unterbrochene Lieferketten durch pandemiebedingte Einschränkungen oder staatliche Unterstützungsmaßnahmen, beeinflussten die Marktentwicklung. Ein Vergleich mit den Zahlen vor dem Jahr 2020 zeigt in vielen Bereichen der Technik einen Preisanstieg im zweistelligen Prozentbereich.

Auch in den Vereinigten Staaten sind ähnliche Tendenzen zu beobachten. Nach Informationen der San Antonio Express-News haben sich die Listenpreise für

Traktoren zwischen 2017 und 2023 um rund 50 bis 60 Prozent erhöht. Zum Vergleich: Die Anschaffungskosten für Pkw und Lkw stiegen im gleichen Zeitraum laut Verbraucherpreisindex lediglich um 22 Prozent.

Die Preisentwicklung bei Landtechnik in den USA lässt sich in weiten Teilen durch die Einkommenslage der landwirtschaftlichen Betriebe erklären. Von 2016 bis 2022 verzeichneten viele Betriebe ein Plus bei den Einnahmen, was Investitionen in neue Maschinen begünstigte. In den letzten zwei Jahren sank das landwirtschaftliche Einkommen jedoch, wodurch auch die Nachfrage nach Neugeräten deutlich nachließ.

Ein weiterer Punkt ist die aktuell niedrige Produktionsauslastung bei Landtechnikherstellern. Gleichzeitig nimmt das Interesse an Neuanschaffungen ab, was das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage beeinflusst. Diese Kombination könnte mittelfristig zu einer erneuten Preissteigerung führen.

Darüber hinaus hat sich das Einkaufsverhalten vieler Landwirte in den USA gewandelt. Maschinen werden zunehmend standortunabhängig gesucht und gekauft. Digitale Angebote und größere Vergleichsräume tragen dazu bei, dass Landtechnik nicht mehr ausschließlich regional beschafft wird.

Die Entwicklungen in Deutschland und den Vereinigten Staaten zeigen deutlich, wie eng die Preisgestaltung für Landmaschinen mit wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verflochten ist. Veränderungen bei Einkommen, Förderung und Produktionskapazitäten wirken sich unmittelbar auf Investitionsentscheidungen in der Landwirtschaft aus.