Ab dem 15. Mai gilt in allen XXXLutz-Restaurants eine Herkunftskennzeichnung für alle Speisen. Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit Land schafft Leben. Hier die Eckpunkte dieses „Meilensteins“ .
Mit dem 15. Mai führen die XXXLutz-Restaurants in Österreich als erste große Gastronomiekette eine freiwillige, umfassende Herkunftskennzeichnung ihrer Zutaten ein. „Das ist ein Meilenstein in unserer Arbeit“, freute sich heute Hannes Royer, Obmann von Land schafft Leben, in einer dazu veranstalteten Pressekonferenz in Wien. Der Verein hat XXLLutz bei der Umsetzung in den letzten eineinhalb Jahren federführend unterstützt.
Land schafft Leben hat laut Royer bereits 2017 das erste Mal eine Herkunftskennzeichnung gefordert, „weil wir gesehen haben, dass es nicht nur wichtig zu wissen ist, wo unsere Lebensmittel im Supermarktregal herkommen, sondern wie schaut es am Teller aus?“ Und da gebe es bis heute zum Großteil wirklich große Anonymität. Man wisse zwar, wo man essen geht, aber nicht, wo das Essen wirklich herkommt.
Royer: „Uns geht es um Entscheidungsfreiheit, um Transparenz für uns Menschen, dass wir frei wählen können, wo das Essen herkommt.“ Es sei auch nicht zwingend erforderlich, dass die Speisen dann alle aus Österreich kommen müssen, sondern es gehe darum, dass man als Konsument wirklich durch die Transparenz die Entscheidungsfreiheit bekomme, welches Essen aus welchem Land man wähle.
Aktuell seien die Zahlen der in der Gastronomie verwendeten aus Österreich stammenden Produkte sehr ernüchternd. Royer: „Wenn man Putenfleisch in der Gastronomie in Österreich isst, da sind wir bei 2 bis 3 %, beim Huhn bei 10 bis 12 %, bei Rind 50 %. Beim Schweinefleisch ist es noch der höchste Wert mit rund 70 %.“
Wie die Herkunftskennzeichnung beim XXXLutz funktioniert, erläuterte anschließend Andreas Haderer. Ab 15. Mai werden österreichische Produkte in den Speisekarten der XXXLutz-Restaurants deutlich gekennzeichnet. Zusätzlich wird per QR-Code auf eine Website verwiesen, auf der die Herkunft sämtlicher eingesetzter Lebensmittel konkret nachvollziehbar ist. Haderer: „Mir geht es da nicht um mehr Frequenz, mehr Umsatz oder irgendwelche großen Marketingsachen, sondern mir geht es darum, dass der Kunde weiß, woher sein Essen kommt. Wir haben zurzeit 60.000 Gäste am Tag, allein 9.000 Frühstück am Tag. Mir ist wichtig, dass der Kunde weiß, woher das Produkt kommt.“
100% Herkunftskennzeichnung heiße aber nicht auch 100% Österreich. Zwar schaue man natürlich auf Österreich. „Aber wenn wir den Zander aus Kasachstan einkaufen, dann wird es in unserer Speisekarte stehen. Und wenn wir eine Rindersteak-Aktion durchführen und zu wenig Steaks in Österreich haben, dann werden wir auch Rind aus Deutschland zum Beispiel auftischen.“ Das sei ein großer Schritt und ein großer Anfang, dass der Kunde einfach entscheiden könne, welches Produkt aus welchem Land er esse.
Und Haderer, selbst gelernter Koch, wies am Ende darauf hin, dass es ihm ganz wichtig sei, „mehr aus Österreich auf den Teller zu bringen.“ Zu diesem Schluss sei er in der Coronazeit gekommen, als er sich Ställe in Österreich und im Ausland angeschaut habe. Und dies sei natürlich wieder gut für die österreichische Landwirtschaft und helfe uns allen.
Land schafft Leben Obmann Royer bezeichnete die Initiative abschließend als richtungsweisend: „Die XXXLutz-Restaurants zeigen, dass das Thema Herkunftskennzeichnung auch im größeren Rahmen umsetzbar ist. Und auch für die Politik gibt es spätestens jetzt keine Ausreden mehr. Schließlich lebt es XXXLutz vor, dass die Herkunftskennzeichung möglich ist. Ich hoffe, dass dies in spätestens fünf Jahren in der gesamten Gastronomie normal ist.“ von Torsten Altmann