Monat: Mai 2025

Österreich-Urlaub: Touristen-Verhalten empört Bauern – „da platzt einem der Kragen“

Noch immer entsorgen viele Wandertourist:innen bei uns ihren Müll in der Natur. Das hat schwere Folgen für die Tiere auf den Feldern.

Während die einen ihren Jahresurlaub gerne Cocktails schlürfend in einem spanischen Strandressort verbringen, lieben andere den Aktivurlaub. Sie gehen surfen oder wandern und genießen die Stille der Natur abseits des lauten Alltags daheim.

Doch immer öfter ist im Rahmen des Themas Overtourism zu hören, dass Urlauber:innen diese Stille selbst nicht wahren. Die Baleareninsel Mallorca etwa kann von Sauf-Eskapaden und Partytourist:innen seit Jahren ein Lied singen.

Doch auch unter Wandertourist:innen scheint angemessenes Verhalten und Respekt gegenüber der Natur längst keine Selbstverständlichkeit. So häufen sich bei uns Berichte, laut denen Tiere in den Alpen qualvoll verenden. Der Grund: Sie fressen den Müll, den Tourist:innen auf ihren Ausflügen achtlos in die Natur geworfen haben.

Während Mikroplastik auf diese Weise über das Fleisch der Tiere am Ende auch dem Menschen schadet, wird es bei Blech- und Metallverpackungen um einiges gefährlicher , dadurch sterben immer wieder Tiere auf den Weiden.

So erklärt ein Bauer, dass eine seiner Weidekühe die Abfälle mit dem Gras verschluckt hatte. „Das Tier verblutete innerlich“, sagt er. „Da platzt einem der Kragen! Die Leute denken wirklich nicht nach!“

Die Problematik bei den Abfällen ist, dass diese bei der Ernte in Kleinteile zerlegt werden. Diese sind teils „rasiermesserscharf“ und können heftige Verletzungen im Magen-Darm-Trakt der Tiere verursachen. Im schlimmsten Fall wandern die Metallteile ins Herz des Tieres.

Bemerkbar machen sich derlei Verletzungen allerdings meist erst, wenn das Tier Anzeichen einer Erkrankung zeigt. Tierarzt Johann Burgstaller erklärt , dass es dann aber oft „leider zu spät“ sei.

Im Falle von Metallteilen können Tierärzt:innen den Kühen im Zweifel einen Magneten verabreichen, der dann die Splitter anzieht. Wenn die Tiere Glas- oder Aluteile verschluckt haben, gibt es wenig Chancen.

Bauernverbände und Tierärzt:innen appellieren vor diesem Hintergrund an alle Tourist:innen, über die Folgen von nicht richtig entsorgtem Müll nachzudenken. Viele berichten, dass Menschen teilweise ihren Hausrat auf den Feldern entsorgen.

EU-Notbremse bei Ukraine-Importen gefordert

Waren Einfuhren aus der Ukraine in die EU stiegen um bis zu 240 %. Bauernbund fordert Ende von Billigimporten, um heimische Bauern nicht zu belasten.

Seit der Öffnung der EU-Märkte im Jahr 2022 sind die ukrainischen Agrarimporte in die EU regelrecht explodiert. Laut EU-Kommission stiegen die Einfuhren bestimmter Agrarprodukte aus der Ukraine um bis zu 240 % im Vergleich zu den Jahren vor dem Krieg. Besonders betroffen sind Brotgetreide, Honig, Mais, Zucker und Geflügel.

Durch den Ukraine-Import von Produkten weit unter unseren Standards ist der Markt so verzerrt, dass unsere Bauern hier nicht mehr mithalten können. Das ist eine enorme wirtschaftliche Belastung, sorgt für existenzielle Sorgen und gefährdet die heimische Versorgungssicherheit“, erklärt EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber.

„Wir fordern eine EU-Notbremse bei agrarischen Ukraine-Importen. Es muss jetzt gehandelt werden. Es darf kein ‚Weiter wie bisher‘ geben“, stellen Bernhuber und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek klar.

Die Erntezeit beginnt in wenigen Wochen in Österreich. Während heimische Landwirte mit harter Arbeit für beste Qualität sorgen, steigen die Sorgen um ihre betriebliche Zukunft. Tausende Tonnen ukrainischer Billigimporte kommen weiterhin auf den europäischen Markt und sorgen für unfairen Wettbewerb. Was mit einer Nothilfe für die Ukraine begann, hat sich zwei Jahre später zu einer Marktverzerrung durch niedrige Standards entwickelt.

Wir produzieren hier mit weit strengeren Umwelt-, Tierwohl- und Sozialstandards als in der Ukraine. Das ist kein fairer Wettbewerb und gefährdet die Versorgungssicherheit“, sagt Nemecek. Doch es geht nicht nur um Absatzprobleme, wegbrechende Märkte und Einkommensquellen für die heimischen Betriebe. Die Nachteile für die Konsumenten sind teils eklatant. „Wir importieren derzeit, was bei uns längst verboten ist. So feiern Käfigeier oder verbotene Pflanzenschutzmittel auf unseren Tellern eine wahre Renaissance“, weist Bernhuber auf diesen unfairen Wettbewerb hin.

Als Konsequenz fordern Bernhuber und Nemecek daher, dass die EU rasch zu einem System mit Zöllen und Mengenbegrenzungen zurückkehrt – so wie es vor dem Krieg der Fall war. „Außerdem brauchen wir faire Regeln und vor allem gleiche Regeln für alle. Wer nicht nach unseren Standards produziert, darf nicht in unsere Regale. Unser Vorschlag: Importquoten für sensible Produkte, gekoppelt mit strengen Qualitäts- und Herkunftskontrollen“, so der Appell der beiden Agrarpolitiker.

Nachdruck wollen sie ihrem Anliegen in Brüssel durch den neuen Europäischen Bauernbund verleihen, der auf Initiative von Bernhuber und Nemecek entstand. Hoffnung setzt der NÖ Bauernbund darauf, dass es in den kommenden Wochen zu einer richtungsweisenden Entscheidung in Brüssel kommen könnte. Dort versucht man weiter, die Balance zwischen Solidarität und Versorgungssicherheit zu finden. von Roland Pittner

Deutschlands-Agrarminister Rainer kämpft in Brüssel um EU-Fördergelder

Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) ist zu seinem ersten offiziellen Besuch in Brüssel eingetroffen. Anlass ist das Treffen der EU-Agrarminister am Montag, bei dem zentrale Fragen der europäischen Agrarpolitik diskutiert werden sollen.

Im Mittelpunkt seines Auftritts steht das Ziel, bürokratische Hürden für landwirtschaftliche Betriebe spürbar zu verringern. Rainer betont, dass Landwirtinnen und Landwirte verlässliche Rahmenbedingungen benötigen, um wirtschaftlich planen zu können. Eine klare und verständliche Ausgestaltung von Vorschriften soll dabei helfen, den administrativen Aufwand zu reduzieren.

Der Antrittstermin des Ministers fällt in eine besonders anspruchsvolle Zeit auf europäischer Ebene. Bereits im Juli wird die EU-Kommission ihren Entwurf für den kommenden Haushalt vorlegen. Dieser wird maßgeblich bestimmen, wie stark die Landwirtschaft künftig im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gefördert werden kann.

Ein zentrales Anliegen aller EU-Agrarminister ist es, sich gemeinsam für ein stabiles Agrarbudget einzusetzen. In den kommenden Monaten wird es darum gehen, Gelder für die Landwirtschaft gegen anderweitige politische Ansprüche abzusichern. In vielen Mitgliedstaaten wird bereits über mögliche Umschichtungen innerhalb des Haushaltsrahmens diskutiert.

Auch außenpolitische Themen spielen bei dem Treffen eine Rolle. Mit Vitaliy Koval ist der ukrainische Agrarminister als Gast in Brüssel. Er wirbt für einen erleichterten Zugang ukrainischer Agrarprodukte zum europäischen Binnenmarkt. Die derzeit gültigen Handelserleichterungen für Mais, Weizen und Geflügelfleisch aus der Ukraine laufen Anfang Juni aus, sodass eine politische Einigung über die Fortsetzung erwartet wird.

Gemeinsam mit EU-Agrarkommissar Christophe Hansen beraten die Minister über langfristige Perspektiven für die europäische Landwirtschaft. Im Rahmen eines Arbeitsessens werden zudem erste Gespräche über die künftige Ausrichtung der GAP nach 2027 geführt.

Neben den offiziellen Beratungen nutzt Minister Rainer den Aufenthalt in Brüssel auch für persönliche Gespräche. Geplant ist ein erstes direktes Treffen mit EU-Kommissar Hansen, um die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brüssel auf eine gemeinsame Basis zu stellen.

Preissenkung von Lidl und Aldi Nord in Deutschland

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Die von Lidl und Aldi Nord für zahlreiche Lebensmittel angekündigte Preissenkung stößt in der Landwirtschaft auf völliges Unverständnis. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier, übt scharfe Kritik am Vorgehen der beiden Discounter. Nach seinen Worten mögen sinkende Lebensmittelpreise für Verbraucher zunächst Anlass zur Freude sein. „Aus der Perspektive der Produzenten fehlt uns für dieses Vorgehen jedoch jegliches Verständnis“, stellte der WLV-Präsident am Montag (26.5.) in Münster klar.

Beringmeier machte deutlich, dass die Produktion hochwertiger, regional und nachhaltig erzeugter Lebensmittel ihren Preis habe, und verwies dazu auf die Aspekte Tierwohl sowie Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Aus Sicht des WLV-Präsidenten muss sich auch der hoch konzentrierte deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) dieser Verantwortung stellen, damit positive Effekte der landwirtschaftlichen Produktion entsprechend honoriert werden.

Zugleich warnte Beringmeier davor, dass der wichtige und richtige Ansatz für mehr Tierwohl, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz nicht durch eine falsche Preispolitik konterkariert werden dürfe. „Dem massiven Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels können die Betriebe sonst langfristig nicht standhalten“, betonte der Landesbauernpräsident.

Für ihn kommen die angekündigten Preissenkungen um bis zu 35% unter anderem für Grundnahrungsmittel angesichts der hohen Produktionskosten und der gesellschaftlich gewünschten Forderungen nach mehr Tierwohl und Maßnahmen zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zur Unzeit. Solche Aktionen sendeten ein völlig falsches Signal an die Verbraucher. Die notwendigen Herausforderungen müssten auf Grundlage einer verlässlichen Finanzierung angegangen werden, forderte Beringmeier. Preissenkungen dürften nicht zulasten der Erzeuger gehen. Vielmehr müsse über eine Absenkung der Marge im LEH nachgedacht werden.

Weber: Gegen Marktmacht vorgehen
Deutliche Worte fand indes auch der Präsident vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV), Marco Weber. Ihn mache die „Verlogenheit der angekündigten Preissenkung wütend“, so Weber. Nach seiner Einschätzung geht diese mit Sicherheit zulasten der Erzeuger, was zu einem weiteren Strukturwandel führen wird. „Die Discounter betreiben puren Populismus auf dem Rücken der Bauern- und Winzerfamilien“, unterstrich der BWV-Präsident. Er forderte, dass das Bundeskartellamt endlich gegen die Marktmacht der vier großen Lebensmittelkonzerne vorgehen müsse. Diese beherrschten 85% des Lebensmittelmarktes hierzulande.

„Historische“ Preissenkungen
Aldi Nord war am Montag (26.5.) Konkurrent Lidl gefolgt und hatte ebenfalls eine „historische“ Preissenkung versprochen. Der zur Schwarz-Gruppe gehörende Discounter Lidl hatte am Samstag (24.5.) angekündigt, mehr als 500 Einzelartikel quer durch das Sortiment dauerhaft im Preis zu senken, einzelne Artikel regional um bis zu 35%. Dies umfasse sowohl bundesweite als auch regionale Preisanpassungen, so Lidl.

In einer Presseverlautbarung feiert sich der Discounter selbst dafür, die finanzielle Belastung der Haushalte durch gestiegene Lebenshaltungskosten zu senken und die Kaufkraft seiner Kunden stärken.

Aldi Nord wiederum teilte mit, dass das Unternehmen nach der dauerhaften Reduzierung von gut 1.000 Artikeln in diesem Jahr weitere 100 nationale sowie regionale Artikel über alle Warengruppen hinweg dauerhaft im Preis senken werde. Deutschlandchef Felix Rottmann begründete den Schritt damit, dass man „die Menschen in Deutschland in diesen herausfordernden Zeiten“ entlasten wolle. AgE

Italienische Agrarmafia hat Geschäftsvolumen verdoppelt auch in Österreich ?

Das Geschäftsvolumen der italienischen „Agrarmafia“ beträgt mehr als 25 Mrd. €. Schwerpunkte sollen neben der Ausbeutung von Landarbeitern und Erntehelfern Kreditgeschäft und Geldwäsche sein.

In Italien ist die Mafia nach wie vor auch in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft aktiv. Das zeigt der jüngste Bericht zur Agrarmafia, den der Bauernverband Coldiretti, die „Beobachtungsstelle für Kriminalität in der Land- und Ernährungswirtschaft“ und das Forschungsinstitut Eurispes vorgelegt haben.

Laut dem Bericht konnten die kriminellen Netzwerke ihr Geschäftsvolumen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppeln; zuletzt soll es sich auf einen Gesamtbetrag von 25,2 Mrd. € summiert haben.

Die Wirtschaftszweige werden Coldiretti zufolge für die Mafia zunehmend attraktiv. Schwerpunkte der ungesetzlichen Aktivitäten seien neben der als „Caporalato“ bekannten Ausbeutung von Landarbeitern und Erntehelfern das Kreditgeschäft und Geldwäsche.

Laut Coldiretti unterwandert die Agrarmafia zunehmend die gesamte Lebensmittelkette und hat auch den Groß- und Einzelhandel ins Visier genommen, genauso wie Gastronomie und Lebensmittelbetrug.

Bei den Erzeugnissen sollen Wein, Speiseöl, Reis und Futtermittel besonders betroffen sein. Hier werden den Verbandsangaben zufolge beispielsweise im Anbau oftmals Betriebsmittel ohne Zulassung eingesetzt oder im Verkauf Importe aus Osteuropa mit falschen Biozertifikaten versehen.

Besorgniserregend sind laut Coldiretti die neuesten Entwicklungen im Bereich des Caporalato. Demnach nutzt die Agrarmafia zunehmend transnationale Organisationen, die Arbeitskräfte aus Drittstaaten nach Italien holen. Die betroffenen Personen sollen vor allem aus Indien und Bangladesch kommen.

Eckpfeiler dieser Aktivitäten der Agrarmafia sind dem Verband zufolge Unternehmen ohne eigene Flächen, die als Genossenschaften eingetragen sind und Arbeitnehmer, vor allem Saisonkräfte, an landwirtschaftliche Betriebe vermitteln.

Die betroffenen Beschäftigten seien formal Mitglieder der Genossenschaft, würden aber bis zu 40% unter dem üblichen Niveau entlohnt. Von den Flächenbewirtschaftern könne dies aber nicht kontrolliert werden, da sie das Geld direkt an die Genossenschaft zahlten.

Laut dem Bericht ist ein derartiges Vorgehen der Organisierten Kriminalität auch aus anderen Mitgliedstaaten bekannt, werde dort aber nicht systematisch erfasst und überwacht. Genannt werden in diesem Zusammenhang neben Deutschland auch Österreich, Belgien, die Slowakei, Spanien und die Niederlande. von Alfons Deter

EU will Strafzölle auf russische Dünger deutlich erhöhen

Die Europäische Kommission plant, zusätzliche Zölle auf Stickstoffdünger und weitere Agrarerzeugnisse aus Russland und Belarus zu erheben. Der Handelsausschuss des EU-Parlaments hat diesen Vorschlägen mit großer Mehrheit zugestimmt. Die endgültige Entscheidung des Europäischen Parlaments steht zwar noch aus, gilt jedoch als Formsache.

Mit dem geplanten Maßnahmenpaket reagiert die Kommission auf die politische Lage und strebt eine geringere Abhängigkeit von Importen aus den beiden östlichen Nachbarstaaten an. Die Mitgliedstaaten hatten bereits im März ihre Zustimmung zum Zollpaket gegeben, das nun ab Juli in Kraft treten könnte. Die Abstimmung im sogenannten Mini-Plenum des Parlaments ist für den kommenden Donnerstag angesetzt.

Die Vorschläge beinhalten eine deutliche Erhöhung der Einfuhrabgaben auf stickstoffhaltige Düngemittel. Nach einer dreijährigen Übergangsfrist sollen die Zölle auf bis zu 430 Euro pro Tonne steigen. Neben Stickstoffdüngern sollen auch andere Agrargüter wie Honig, Zuckernebenprodukte, Nüsse und tierische Fette von den Maßnahmen betroffen sein.

Die landwirtschaftlichen Dachverbände Copa und Cogeca äußern sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Betriebe in der EU. Beide Organisationen unterstützen zwar die politischen Zielsetzungen, fordern jedoch finanzielle Ausgleichsmaßnahmen. Insbesondere für die Düngemittelpreise sehen sie dringenden Handlungsbedarf, um den Erzeugern den Zugang zu bezahlbaren Betriebsmitteln zu sichern.

Bio aus China? So wie immer – Debatte um Naturland sorgt für Unruhe

Die Landwirtschaftskammer OÖ schlägt Alarm, weil einige Lebensmittel mit Biosiegel unter Verdacht stehen, nicht die Biokriterien zu erfüllen. Die Ergebnisse einer Isotopenanalyse legen den Verdacht nahe, dass die Art der Düngung bei von Naturland zertifizierter Hirse aus China beziehungsweise Bulgur aus der Türkei möglicherweise nicht dem Biostandard entsprechen könnte.

Linz – Erst vor wenigen Wochen stellte der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LK OÖ), Franz Waldenberger, den Bioverband Naturland infrage. Waldenberger riet Bäuerinnen und Bauern davon ab, zu Naturland zu gehen.

Aus der Sicht Waldenbergers trete Naturland in Österreich immer schärfer in Konkurrenz zu Bio Austria auf. Damit werde das bisher geschlossene Auftreten der heimischen Biobranche am Markt und in der Interessenspolitik zunehmend infrage gestellt, dürften primär Geschäftsinteressen und nicht die Interessen der heimischen Biobauern im Mittelpunkt stehen“, betonte Franz Waldenberger in einer Aussendung der LK OÖ. dabei bezieht sich der LK OÖ-Präsident auf einen aktuellen Bericht über getestete Biolebensmittel in der Tageszeitung „Der Standard“. Darin heißt es, dass bei Hirse aus China, Bulgur aus der Türkei und Blütenhonig aus Nicht-EU-Ländern, die unter dem Biosiegel des deutschen Ökoverbands Naturland vertrieben werden, der Verdacht von Auffälligkeiten hinsichtlich der Herkunft und Nachhaltigkeit bestünde. Kurzum: Produkte wie die von Naturland zertifizierte Biohirse aus China könnten also gar nicht bio sein.

Zu den Vorwürfen teilte Naturland mit: Wenn die regionale Verfügbarkeit von Biorohstoffen nicht oder noch nicht gegeben ist, können internationale Naturland-Mitgliedsbetriebe diese Rohstoffe zur Verfügung stellen. Dabei gelten überall entlang der Lieferkette dieselben hohen Naturlandstandards.

Aktuell haben Labortests, die von anonymer Stelle in Auftrag gegeben und an die Presse gespielt wurden, mithilfe einer Isotopenanalyse mögliche Unregelmäßigkeiten bei Naturland zertifizierter Hirse aus China respektive Bulgur aus der Türkei vermutet. Dazu teilte ein Pressesprecher von Naturland mit, dass die Isotopenanalyse nicht geeignet sei, um mit Sicherheit festzustellen, ob ein Endprodukt aus ökologischem Anbau stammt oder nicht.

Zwar gibt es eine gewisse Korrelation zwischen Isotopenwerten und der Art der Düngung. Allerdings ist diese Korrelation nicht eindeutig; gerade wenn unterschiedliche Düngekomponenten zusammenkommen, versagt die Methode häufig. Die Isotopenanalyse wird deshalb auch von Ökokontrollstellen kritisch gesehen.

Im konkreten Fall von Hirse und Bulgur erfolgt die Düngung bei den Erzeugerbetrieben in China und der Türkei jeweils durch eine Kombination aus Gründüngung durch Leguminosen in der Fruchtfolge plus Mist, also tierischem Dünger. Genau diese Kombination ist aber besonders anfällig für falsche (oder falsch interpretierte) Ergebnisse bei der Isotopenanalyse. Dennoch wird Naturland den Hinweisen selbstverständlich nachgehen und die betroffenen Erzeugerbetriebe überprüfen.

Deutschland- Markt für Fleischersatzprodukte wächst – aber nur mehr gering

Produktion von vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten in Deutschland in den letzten Jahren ©Destatis

Der Trend zu Fleischersatzprodukten ist bei Teilen der Bevölkerung ungebrochen und der Markt mit den vegetarischen oder veganen Alternativen zu Fleisch wächst weiter – jedoch weniger dynamisch wie in den letzten Jahren. Im Jahr 2024 wurde laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 4,0 % mehr Fleischersatz produziert als im Vorjahr, gegenüber 2019 hat sich der Wert mehr als verdoppelt. Trotz dieses Anstiegs fällt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten immer noch verhältnismäßig gering aus und auch der Fleischkonsum ist in Deutschland wieder leicht gestiegen.

Im Jahr 2024 wurden rein rechnerisch rund 1,5 kg Fleischersatzprodukte pro Kopf in Deutschland produziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Produktion von vegetarischen oder veganen Fleischalternativen im vergangenen Jahr weiter gewachsen – wenn auch weniger dynamisch als noch in den Jahren zuvor. Im Jahr 2024 wurden hierzulande 126.500 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert, 4,0 % mehr als 2023 mit 121.600 Tonnen. Der Wert dieser Produkte stieg mit 647,1 Millionen Euro im Jahr 2024 um 10,9 % gegenüber dem Vorjahr (583,2 Millionen Euro). Im Fünf-Jahresvergleich hat sich die Produktion mehr als verdoppelt (+109,5 %): 2019 wurden 60 400 Tonnen Fleischersatzprodukte hergestellt.

Wert des produzierten Fleisches fast 70-mal höher als der von Fleischersatzprodukten

Auch wenn Fleischersatz in den Regalen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels neben Fleisch- und Wurstprodukten inzwischen recht etabliert ist, lassen sich die beiden Produktkategorien kaum miteinander vergleichen. In Relation zu Fleischprodukten fällt der Wert von Fleischersatzprodukten nach Angaben der Wiesbadener Statistiker nämlich immer noch verhältnismäßig gering aus. Im Jahr 2024 wurden Fleisch und Fleischerzeugnisse im Wert von gut 44,3 Milliarden Euro in Deutschland produziert. Das entsprach einem Rückgang von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr (44,8 Milliarden Euro). Trotz dieses Rückgangs der Fleischproduktion und des Anstiegs bei Fleischersatzprodukten übersteigt die Herstellung von Fleisch die der Fleischalternativen um ein Vielfaches. Wertmäßig fiel die Fleischproduktion 2024 knapp 70-mal größer aus als die von Fleischersatzprodukten.

Fleischkonsum in Deutschland wieder gestiegen

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ist nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zuletzt wieder leicht gestiegen. Mit durchschnittlich 53,2 Kilogramm pro Person lag der rechnerische Fleischverzehr in Deutschland 2024 leicht über dem der beiden Vorjahre 2022 (52,8 Kilo) und 2023 (52,9 Kilo). Den BLE-Zahlen zufolge war dies vor allem auf den gestiegenen Verzehr von Geflügelfleisch zurückzuführen. Der Pro-Kopf-Verzehr von Schweinefleisch und Rindfleisch in den vergangenen beiden Jahren nahezu gleich geblieben.

Deere & Company verzeichnet Gewinnrückgang im ersten Halbjahr

Der US-amerikanische Landtechnikhersteller Deere & Company hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Erlöse um 22 Prozent. Dennoch setzt das Unternehmen weiterhin auf Investitionen in neue Technologien und Produktionskapazitäten.

Im Zeitraum bis Ende April 2025 erzielte Deere & Company einen Nettogewinn von 2,673 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahresvergleich lag dieser Wert noch bei 4,121 Milliarden US-Dollar. Für das zweite Quartal wurde ein Gewinn von 1,804 Milliarden US-Dollar gemeldet. Damit blieb das Ergebnis hinter dem Vorjahreswert von 2,370 Milliarden US-Dollar zurück. Auch das Ergebnis je Aktie fiel entsprechend und sank von 8,53 auf einen niedrigeren Betrag, der nicht näher benannt wurde.

Die Umsätze und Einnahmen gingen im zweiten Quartal weltweit um 16 Prozent zurück. Betrachtet man die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres, ergibt sich ein Rückgang von 22 Prozent. Die Erlöse aus dem Verkauf von Maschinen beliefen sich im zweiten Quartal auf 11,171 Milliarden US-Dollar, im Vergleich zu 13,610 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Für das erste Halbjahr lag der Maschinenumsatz bei 17,980 Milliarden US-Dollar – deutlich weniger als die 24,097 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum.

Trotz der rückläufigen Zahlen verweist das Unternehmen auf die weiterhin hohe Priorität, die man den Kunden beimisst. Besonders hebt die Unternehmensführung den Einsatz der Mitarbeitenden hervor, die unter erschwerten Bedingungen daran gearbeitet haben, Qualität und Zuverlässigkeit im Produkt- und Serviceangebot zu gewährleisten.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 rechnet Deere & Company mit einem Nettogewinn zwischen 4,75 und 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Einschätzung basiert auf dem derzeitigen Marktumfeld und berücksichtigt verschiedene Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen könnten. Dazu zählen unter anderem zusätzliche Zölle, die in mehreren Geschäftsbereichen zum Tragen kamen.

Im Segment der Großmaschinen sowie in der Sparte Präzisionslandtechnik gingen die Verkäufe zurück, was auf eine geringere Auslieferungsmenge zurückzuführen ist. Gleichzeitig konnte ein Teil der Einbußen durch reduzierte Produktionskosten und verbesserte Preisgestaltung aufgefangen werden. Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in den Bereichen für kompakte Landtechnik sowie Bau- und Forstmaschinen.

Im Heimatmarkt USA plant das Unternehmen weiterhin bedeutende Investitionen. Ziel ist es, mit modernen Lösungen und leistungsfähigen Fertigungsanlagen die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern und Innovationspotenziale auszuschöpfen. Die Unternehmensführung betont, dass man trotz der angespannten Marktlage auf langfristiges Wachstum setzt.

Die Zukunft der Schweinehaltung braucht beides: Technologie und Verantwortung

European Pig Producers (EPP) Congress 2025

Der diesjährige EPP Congress in Kolding, Dänemark, stand ganz im Zeichen der Zukunft: Unter dem Motto „Future Pig Farming“ trafen sich mehr als 270 europäische Schweinehalterinnen und -halter, Expertinnen und Experten sowie Branchenpartner, um über die zukünftige Ausrichtung der Schweinehaltung in Europa zu diskutieren.

n der Eröffnungsrede wurde deutlich, worum es im Kern geht: Unsere Branche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Der ökologische und gesellschaftliche Wandel, volatile Märkte, politische Unsicherheiten und die zunehmende Komplexität in der Betriebsführung stellen hohe Anforderungen – und bieten zugleich Chancen zur Erneuerung.

Technologie ist ein zentraler Teil der Antwort

Automatisierung, datengetriebene Systeme, künstliche Intelligenz und digitale Werkzeuge eröffnen neue Möglichkeiten für Effizienz, Tierwohl und Umweltverträglichkeit. Präzisionslandwirtschaft hilft dabei, Ressourcen gezielter einzusetzen und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Doch eines wurde auf dem Kongress ebenso klar herausgestellt: Technologie ersetzt nicht die Kompetenz und Verantwortung der Menschen in den Betrieben.

Die Zukunft der Schweinehaltung wird nicht ausschließlich durch Technik bestimmt, sondern durch die Fähigkeit der Landwirtinnen und Landwirte, Veränderungen anzunehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen und den Dialog mit Gesellschaft, Politik und Marktpartnern aktiv zu führen.

Schwerpunktthemen des Kongresses waren unter anderem:

  • Strategien für wirtschaftlich tragfähige und zugleich nachhaltige Schweinehaltung
  • Praxisbeispiele aus Dänemark für datenbasierte Tiergesundheit und Managementsysteme
  • Neue Geschäftsmodelle und Vermarktungswege im internationalen Kontext
  • Anforderungen an die Transparenz und Kommunikation mit Verbraucherinnen und Verbrauchern

Dänemark als Gastgeberland bot dafür den idealen Rahmen. Mit großer Offenheit und Innovationskraft präsentierten die dänischen Kolleginnen und Kollegen Best-Practice-Betriebe, neueste Technologien und ihre Erfahrung in der Umsetzung nationaler Strategien. Die hohe Professionalität und die Dialogbereitschaft vor Ort unterstreichen die Vorreiterrolle Dänemarks in der europäischen Schweineproduktion.

Der EPP Congress 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass die europäische Schweinehaltung bereit ist für den Wandel – technologisch, strategisch und menschlich. Die Herausforderungen sind komplex, doch das Know-how, die Innovationskraft und das Verantwortungsbewusstsein der Produzenten bilden ein solides Fundament für eine zukunftsfähige Entwicklung.

In Deutschland – Schweinefleisch Haltungsform 3 gefragt wie nie: Tönnies sucht Erzeuger

Tierwohl-Fleisch boomt – das bietet klare Chancen für Erzeuger. Doch Verbraucher wollen nur zum Teil für mehr Tierwohl zahlen.

Die Nachfrage nach Fleisch aus tierwohlgerechter Haltung wächst kontinuierlich – bei Verbrauchern ebenso wie im Lebensmitteleinzelhandel. Laut einer Mitteilung von Tönnies, reagiere man auf diese Entwicklung und baue das Angebot in der Haltungsform 3 (HF3) deutlich aus. Der Umbruch in der Schweinehaltung in Deutschland sei in vollem Gang, betonte Robert Elmerhaus, Leiter Lebendvieheinkauf Schwein bei Tönnies, im Rahmen einer Informationsveranstaltung für Erzeuger. „Wir befinden uns inmitten einer sehr dynamischen Entwicklung“, betont Elmerhaus.

Immer mehr Schweinehalter denken über eine Umstellung auf HF3 nach. Um den wachsenden Bedarf an Fleisch aus HF3 zu decken, nimmt Tönnies kontinuierlich neue Erzeugerbetriebe auf. Die Vermarktungskapazitäten für HF3-Tiere sind vorhanden, betonte Franziska Elmerhaus, Projektleiterin Landwirtschaft, und ruft zur Mitarbeit auf: „Wir suchen bundesweit neue Lieferanten – mit attraktiven Absatzwegen.“ Das Zeitfenster für den Umstieg sei günstig – von Fördermöglichkeiten über Genehmigungen bis hin zur sicheren Vermarktung.

Die Verbraucher wünschen sich zwar mehr Tierwohl – doch nur wenige sind bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Während Tönnies von einer steigenden Nachfrage berichtet und sein HF3-Programm weiter ausbaut, zeigt eine europaweite Umfrage des BEUC (Bureau Européen des Unions de Consommateurs), dem Europäischen Verbraucherverband, ein differenzierteres Bild: Zwar befürworten viele Konsumenten Fleisch aus besserer Haltung, doch nur rund ein Drittel ist tatsächlich bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Ein weiteres Drittel der Befragten gab sogar an, schon jetzt Schwierigkeiten zu haben, ihre Lebensmittelkosten zu stemmen. von Anette Seidl

Urteil entlastet Almen: Bauern haften nicht pauschal für Kuh-Attacken

Ein OGH-Urteil schützt Almbauern vor Haftung – Wanderer müssen auf Kühe achten und tragen künftig mehr Verantwortung. Richtiges Verhalten auf Almen und auf Weideflächen könnte einen Großteil der Unfälle verhindern. Aber nicht jedes Risiko kann ausgeschlossen werden.

Innsbruck/Tirol – Ein Urteil zur rechten Zeit: Mit großer Erleichterung haben Almbauern in Tirol auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) in Wien reagiert, wonach Viehhalter nicht automatisch für Verletzungen haften, wenn bislang unauffällige Kühe auf Almweiden etwa mit Wanderern kollidieren.

Das Urteil sei richtungsweisend für die Alm- und Weidewirtschaft und sorge für Rechtssicherheit bei Almbauern, so der Kommentar des Landtagsabgeordneten und Bezirksbauernobmanns von Kufstein, Michael Jäger. In dem viel beachteten Fall war ein wanderndes Paar auf der Turrach (Kärnten) von einer Mutterkuh attackiert worden. Der OGH entschied nun, dass den Bauern keine Schuld trifft, da die Tiere nicht als gefährlich galten und auf einer üblichen Weide unterwegs waren. Laut dem Urteil reichten Warnschilder aus, weil sich Wanderer ihrer Eigenverantwortung bewusst sein müssten – und im Zweifel der Kuh den Vortritt lassen. „Nicht jedes Risiko kann und muss ausgeschlossen werden“, betont Jäger.

Die Entscheidung aus Wien wertet der Politiker als „klares Signal für unsere Bauern – und für alle, denen eine lebendige, funktionierende Almwirtschaft am Herzen liegt.“ Viele Almbauern hätten sich zuletzt große Sorgen gemacht – nicht nur um Haftungsfragen, sondern um die Zukunft der gesamten Almwirtschaft, so Michael Jäger. Seiner Meinung nach stärke dieses Urteil insbesondere auch das Vertrauen in ein bewährtes System, „das nicht nur unsere bäuerliche Selbstversorgung sichert, sondern auch unsere gepflegte Kulturlandschaft erhält.“

Weltweite Maisreserven sinken auf niedrigsten Stand seit 2012

Für das kommende Vermarktungsjahr 2025/26 rechnet die Rohstoffanalystin Karen Braun von Reuters mit einem außergewöhnlich niedrigen Niveau der globalen Maisendbestände. Gleichzeitig wird in den USA eine Rekordernte erwartet, ebenso wie außergewöhnlich hohe Erträge bei den wichtigsten südamerikanischen Exportländern. Diese Einschätzung basiert auf aktuellen Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA).

Laut USDA sollen die weltweiten Endbestände an Mais auf 277,8 Millionen Tonnen zurückgehen. Das entspräche einem Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr und sogar einem Minus von 16 Prozent gegenüber dem Niveau von 2023/24. Damit würden die Bestände den niedrigsten Stand seit dem Zeitraum 2012/13 erreichen. In Relation zum weltweiten Verbrauch entspricht dies nur noch 18,9 Prozent – ein historisch geringer Wert.

Die Nachfrage nach Mais bleibt weltweit hoch. Damit die Versorgungslage stabil bleibt, ist eine außergewöhnlich gute US-Ernte notwendig. Gleichzeitig werden auch in den Vereinigten Staaten vergleichsweise geringe Lagerreserven erwartet – mit nur 1,8 Milliarden Bushel fallen diese niedrig aus.

In China spielt die Maisernte erneut eine wichtige Rolle. Trotz möglicher Rekorderträge geht das USDA davon aus, dass das Produktionswachstum dort das langsamste seit fünf Jahren sein wird. Während die US-Behörde von einem wachsenden chinesischen Importbedarf ausgeht, prognostiziert Peking weitgehend stabile Einfuhren. Rechnet man China aus der globalen Bilanz heraus, würden die Lagerbestände weltweit zwar um sieben Prozent steigen, aber dennoch auf dem zweittiefsten Niveau der letzten 13 Jahre verbleiben.

Auch im Exportgeschäft nimmt der Wettbewerb zu. Vor allem Brasilien plant, seine Maisproduktion im Zeitraum 2024 bis 2026 deutlich zu steigern. In Mexiko, dem wichtigsten Abnehmer amerikanischen Maises, werden hingegen keine größeren Veränderungen bei den Importmengen erwartet.

In den aktuellen Berechnungen des USDA wird ein historischer Höchststand bei der US-Maisernte zugrunde gelegt. Demnach sollen rund 15,82 Milliarden Bushel eingefahren werden – ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die erwartete Durchschnittsernte pro Acre liegt bei 181 Bushel und übertrifft damit den bisherigen Rekordwert von 179,3. Einige Marktbeobachter äußern allerdings Zweifel, ob dieses Niveau bei anhaltender Wetterunsicherheit und zunehmender Konkurrenz tatsächlich erreicht werden kann.

Auch die Ausweitung der Anbauflächen steht im Zentrum der Prognosen. Erwartet wird ein Anstieg von 95,3 auf 97 Millionen Acres. Dies könnte die Produktionsmenge zusätzlich steigern und die Verarbeitung über die Schwelle von zwei Milliarden Bushel heben.

Bis zum vergangenen Sonntag hatten US-Landwirte bereits 62 Prozent der vorgesehenen Flächen mit Mais bestellt. Damit liegen sie über dem langjährigen Durchschnitt. Entscheidend für den weiteren Verlauf dürften jedoch die Sommermonate sein, da unbeständige Wetterverhältnisse die Angebotslage noch erheblich beeinflussen können.

US-Zoll auf EU-Käse: Rückgang erwartet, Butter weniger betroffen

Mit der Einführung eines neuen Basiszolls durch die Vereinigten Staaten im April 2025 zeichnen sich spürbare Veränderungen im transatlantischen Handel mit Milchprodukten ab. Nach Einschätzung der Rabobank werden insbesondere europäische Käseexporteure von dieser Maßnahme betroffen sein.

Der neue Importzoll in Höhe von 10 Prozent gilt weltweit und betrifft somit auch Lieferungen aus der Europäischen Union. Analysten rechnen damit, dass die US-Importe von Käse aus der EU infolge der zusätzlichen Abgaben um etwa 10 bis 15 Prozent zurückgehen könnten. Die Auswirkungen auf andere Milchprodukte wie Butter oder Butteröl werden hingegen als deutlich geringer eingestuft.

Ein Teil des verringerten Käseimports aus Europa dürfte durch die gestiegene US-eigene Käseproduktion kompensiert werden. Die Vereinigten Staaten haben ihre Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und könnten damit einen größeren Anteil des heimischen Verbrauchs abdecken.

Für europäische Hersteller bedeutet diese Entwicklung eine notwendige Neuorientierung. Es wird erwartet, dass sich der Export stärker in Richtung wachsender Märkte in Ostasien und im Nahen Osten verlagert. Diese Regionen gelten als zunehmend aufnahmefähig für europäische Milchprodukte und könnten somit als Ausgleichsmärkte dienen.

Im Segment der Butter und des Butteröls rechnet die Rabobank hingegen nicht mit größeren Verschiebungen. Die Vereinigten Staaten bleiben in diesem Bereich Nettoimporteur und sind weiterhin auf Einfuhren angewiesen. In der Vergangenheit hatten ähnliche Zollmaßnahmen nur geringe Auswirkungen auf die Liefermengen aus der Europäischen Union.

Schweinpreise Weltweit

USA: In Iowa sind die Erzeugerpreise mit 1,89 €/kg wieder gestiegen. Die Schlachtzahlen sind zurückgegangen und der Dollarkurs hat wieder etwas an Kaufkraft gewonnen. Die Teilstückpreise zeigen jedoch weiterhin überwiegend nach unten, mit Ausnahme von Grillware. Der Börsenkurs für den neuen Frontmonat Juni 2025 wird mit 1,86 €/kg gehandelt, die Terminkurse der nachfolgenden Monate liegen auf diesem Niveau. Die Exporte sind weiterhin rückläufig.

Brasilien: Die Durchschnittspreise haben sich auf 1,75 €/kg etwas verbessert. Nachgebende Inlandspreise werden durch den kaufkräftigeren Wechselkurs mehr als ausgeglichen. Das Absatzgeschäft im Inland ist sehr verhalten. Der Export verläuft jedoch auf rekordhohem Niveau.

Russland: Die Durchschnittsnotierungen sind mit 2,13 €/kg noch einmal erheblich gestiegen. Der Wechselkurs ist mit 89,45 Rubel für 1 € kaufkräftiger geworden. Das Angebot an Schlachtschweinen ist etwas kleiner ausgefallen. Der Inlandsverbrauch entwickelt sich stetig entlang der Sättigungslinie. Laut dem „Verband der Schweinezüchter“ soll das Exportgeschäft weiterhin zügig verlaufen.​​​​​​​

China: Die Preise für Schweinefleisch setzen den saisonüblichen Abstieg mit 2,45 €/kg erst mal nicht weiter fort. Die Kurse für den neuen Frontmonat Juni 2025 haben sich an der Börse Dalian mit 2,26 €/kg vorerst auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Für die weiteren Sommermonate werden ähnliche Kurse erwartet. Das Angebot aus Inlandserzeugung und Importen deckt die saisonal und einkommensbedingt verhaltene Nachfrage ausreichend ab.
Schleswig-Holstein (FEG)86,00+1
Nord-West (LWK)72,50+0,50
Baden-Württemberg (LEL)78,40+0,50
Bayern (Ringgemeinschaft)80,50+0,50
Niederlande (Utrecht)68,50-1,50
Dänemark (SPF Pulje)77,04+0,04F

Ferkelmarkt international

BMLUK zum Budget 2025/26: Verantwortungsvoll konsolidieren, gezielt investieren

Die Bundesregierung hat sich mit dem Doppelbudget 2025/26 auf eine verantwortungsvolle Sanierung des Staatshaushalts verständigt. In diesem gesamtstaatlichen Konsolidierungskurs leistet auch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) einen ausgewogenen Beitrag – ohne zentrale Zukunftsthemen wie Versorgungssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz und die Bedeutung eines starken ländlichen Raums aus dem Blick zu verlieren.

Für das Jahr 2025 stehen dem BMLUK in Summe rund 5 Mrd. Euro zur Verfügung, für 2026 rund 4,2 Mrd. Euro. Damit werden auch unter Sparvorgaben wichtige Zukunftsbereiche wirksam abgesichert und Investitionen ermöglicht.

Bundesminister Norbert Totschnig: “Wir stehen vor großen geopolitischen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Gerade deshalb ist es unsere Verantwortung, jetzt das Richtige zu tun. Ein stabiles Budget ist kein Selbstzweck, sondern die Voraussetzung für die Sicherheit, Versorgung und Lebensqualität in Österreich – besonders im ländlichen Raum.“

“Mein Ressort leistet einen fairen Beitrag zur Budgetsanierung – mit Maß und Ziel. Wir investieren gezielt dort, wo es nachhaltig Wirkung entfaltet: In die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Wasser, in klimafitte Wälder, in den Schutz vor Naturgefahren sowie in eine wirkungsvolle, treffsichere Umwelt- und Klimaschutzpolitik.“

Für die Land- und Forstwirtschaft (UG 42) sind 2025 rund 2,84 Mrd. Euro vorgesehen, 2026 rund 2,88 Mrd. Euro:

  • Die Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bleiben mit rund 1,7 Mrd. Euro an EU- und Bundesmitteln stabil. Das bedeutet die Leistungsabgeltungen für Bäuerinnen und Bauern beim Agrarumweltprogramm ÖPUL (Umwelt, Tierwohl, Bio), im Bereich Berglandwirtschaft (AZ) sowie das Impulsprogramm bleiben aufrecht. Damit setzt die Regierung ein klares Signal für die Versorgungssicherheit mit hochwertigen Lebensmitteln, stabile Einkommen und einen starken ländlichen Raum.
  • Der Waldfonds bleibt gesichert, für 2025/26 stehen über 70 Mio. Euro zur Verfügung.
  • Das land- und forstwirtsch. Schulwesen wird mit 226 Mio. Euro jährlich stabil finanziert.
  • Für den Schutz vor Naturgefahren, d.h. für die Wildbach- und Lawinenverbauung sowie den Wasserbau stehen für beide Jahre jeweils rd. 260 Mio. Euro zur Verfügung.

Umwelt- und Klimaschutz: Zielgerichtete Maßnahmen statt Überförderung

Im Bereich Umwelt, Klima und Kreislaufwirtschaft (UG43) stehen 2025 rund 2,19 Mrd. Euro zur Verfügung, damit werden die zugesagten Fördermittel aus 2024 vollständig finanziert. 2026 stehen rund 1,37 Mrd. Euro zur Verfügung. Trotz des Wegfalls des Klimabonus und der Kompetenzverschiebungen der Energieagenden ins BMWET bleibt die umwelt- und klimapolitische Handlungsfähigkeit gesichert:

  • 1,8 Mrd. Euro bis 2030 für den Heizkesseltausch
  • 1 Mrd. Euro bis 2030 für “Sauber Heizen“ für einkommensschwache Haushalte
  • 266,9 Mio. Euro bis 2030 für klimafreundliche Fernwärme-Infrastruktur
  • 150 Mio. Euro jährlich für die betriebliche Umweltförderung
  • 72,5 Mio. Euro jährlich für den redimensionierten Klima- und Energiefonds, mit Fokus auf Wärmewende und regionale Initiativen
  • 51 Mio. Euro jährlich für Kreislaufwirtschaft, plus 2 Mio. Euro für Flächenrecycling
  • 30 Mio. Euro jährlich für den beliebten Reparaturbonus

Diese wesentlichen Förderschienen werden zielgerichtet fortgeführt.

EU-Kommission stellt GAP-Vereinfachungspaket vor, aber noch zu wenig !

Am 14. Mai hat die Europäische Kommission ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt, das der Landwirtschaft in der Europäischen Union spürbare Erleichterungen bringen soll. Mit dem Paket sollen Regelungen vereinfacht und Bürokratiekosten reduziert werden – insbesondere bei kleineren Betrieben und Biolandwirten.

Kernpunkt des Vorschlags ist die Überarbeitung der Konditionalität. Diese soll in mehreren Punkten vereinfacht werden, um Landwirten den Verwaltungsaufwand zu erleichtern. Neben einer Ausweitung der Kleinerzeugerregelung sind auch weniger Vor-Ort-Kontrollen sowie großzügigere Ausnahmeregelungen für Ökobetriebe vorgesehen. Nach Angaben von EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis könnten dadurch jährlich bis zu 1,6 Milliarden Euro an Verwaltungskosten eingespart werden.

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen forderte die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament dazu auf, die geplanten Erleichterungen noch in diesem Jahr zu beschließen. Ziel ist es, dass die Maßnahmen bis spätestens 2026 auf den Betrieben greifen. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer äußerte sich zustimmend und bezeichnete das Papier als tragfähige Grundlage für die weiteren Beratungen auf EU-Ebene. Er wies darauf hin, dass der Bürokratieaufwand nicht zur zentralen Arbeitsfläche der Landwirte werden dürfe.

Ein zentrales Element des Pakets ist die Reduzierung der Vor-Ort-Kontrollen. Künftig soll jeder Betrieb nur noch einmal jährlich kontrolliert werden. Darüber hinaus wird die jährliche Pauschalförderung für Kleinbetriebe von derzeit 1.250 Euro auf 2.500 Euro angehoben. In Zukunft sollen diese Betriebe keine umfassenden Förderanträge mehr ausfüllen müssen. Für Investitionen zur Betriebserweiterung sollen sie zudem leichter Zugang zu Fördermitteln in Höhe von bis zu 50.000 Euro erhalten.

Auch bei den GLÖZ-Vorgaben (Grundanforderungen an die landwirtschaftliche Bewirtschaftung) sind Anpassungen geplant. Dazu zählen Erleichterungen beim Umgang mit Dauergrünland, Moorflächen und Pufferzonen an Gewässern. Zusätzlich sollen Landwirte, die auf Moorstandorten wirtschaften, für Maßnahmen zum Erhalt oder zur Wiedervernässung entschädigt werden können.

Biologisch wirtschaftende Betriebe sollen künftig von bestimmten GLÖZ-Verpflichtungen ausgenommen sein, die den allgemeinen Zustand der Flächen betreffen. Diese Erleichterung zielt darauf ab, bereits nachhaltig wirtschaftenden Betrieben mehr Flexibilität zu verschaffen.

Darüber hinaus erhalten die Mitgliedstaaten künftig die Möglichkeit, bis zu drei Prozent ihrer Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für nationale Kriseninterventionsfonds zu verwenden. Diese sollen bei extremen Wetterereignissen oder Naturkatastrophen schnelle Unterstützung leisten können. Die EU-weite Krisenreserve bleibt weiterhin bestehen und wird durch diese nationalen Fonds ergänzt.

Innerhalb des EU-Parlaments wurde der Vorschlag aus Teilen der Unionsfraktion positiv aufgenommen. Kritische Stimmen kamen hingegen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die das Vorhaben als Rückschritt in der europäischen Agrarpolitik bezeichnete. Umweltverbände äußerten die Sorge, dass durch die geplanten Vereinfachungen zentrale Umweltstandards geschwächt werden könnten. Insbesondere Maßnahmen zum Natur- und Gewässerschutz stünden nach ihrer Einschätzung unter Druck.

Liebe Politik- doch machbar! Royer: „Jetzt haben sie keine Ausreden mehr!“

Ab dem 15. Mai gilt in allen XXXLutz-Restaurants eine Herkunftskennzeichnung für alle Speisen. Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit Land schafft Leben. Hier die Eckpunkte dieses „Meilensteins“ .

Mit dem 15. Mai führen die XXXLutz-Restaurants in Österreich als erste große Gastronomiekette eine freiwillige, umfassende Herkunftskennzeichnung ihrer Zutaten ein. „Das ist ein Meilenstein in unserer Arbeit“, freute sich heute Hannes Royer, Obmann von Land schafft Leben, in einer dazu veranstalteten Pressekonferenz in Wien. Der Verein hat XXLLutz bei der Umsetzung in den letzten eineinhalb Jahren federführend unterstützt.

Land schafft Leben hat laut Royer bereits 2017 das erste Mal eine Herkunftskennzeichnung gefordert, „weil wir gesehen haben, dass es nicht nur wichtig zu wissen ist, wo unsere Lebensmittel im Supermarktregal herkommen, sondern wie schaut es am Teller aus?“ Und da gebe es bis heute zum Großteil wirklich große Anonymität. Man wisse zwar, wo man essen geht, aber nicht, wo das Essen wirklich herkommt.

Royer: „Uns geht es um Entscheidungsfreiheit, um Transparenz für uns Menschen, dass wir frei wählen können, wo das Essen herkommt.“ Es sei auch nicht zwingend erforderlich, dass die Speisen dann alle aus Österreich kommen müssen, sondern es gehe darum, dass man als Konsument wirklich durch die Transparenz die Entscheidungsfreiheit bekomme, welches Essen aus welchem Land man wähle.

Aktuell seien die Zahlen der in der Gastronomie verwendeten aus Österreich stammenden Produkte sehr ernüchternd. Royer: „Wenn man Putenfleisch in der Gastronomie in Österreich isst, da sind wir bei 2 bis 3 %, beim Huhn bei 10 bis 12 %, bei Rind 50 %. Beim Schweinefleisch ist es noch der höchste Wert mit rund 70 %.“

Wie die Herkunftskennzeichnung beim XXXLutz funktioniert, erläuterte anschließend Andreas Haderer. Ab 15. Mai werden österreichische Produkte in den Speisekarten der XXXLutz-Restaurants deutlich gekennzeichnet. Zusätzlich wird per QR-Code auf eine Website verwiesen, auf der die Herkunft sämtlicher eingesetzter Lebensmittel konkret nachvollziehbar ist. Haderer: „Mir geht es da nicht um mehr Frequenz, mehr Umsatz oder irgendwelche großen Marketingsachen, sondern mir geht es darum, dass der Kunde weiß, woher sein Essen kommt. Wir haben zurzeit 60.000 Gäste am Tag, allein 9.000 Frühstück am Tag. Mir ist wichtig, dass der Kunde weiß, woher das Produkt kommt.“

100% Herkunftskennzeichnung heiße aber nicht auch 100% Österreich. Zwar schaue man natürlich auf Österreich. „Aber wenn wir den Zander aus Kasachstan einkaufen, dann wird es in unserer Speisekarte stehen. Und wenn wir eine Rindersteak-Aktion durchführen und zu wenig Steaks in Österreich haben, dann werden wir auch Rind aus Deutschland zum Beispiel auftischen.“ Das sei ein großer Schritt und ein großer Anfang, dass der Kunde einfach entscheiden könne, welches Produkt aus welchem Land er esse.

Und Haderer, selbst gelernter Koch, wies am Ende darauf hin, dass es ihm ganz wichtig sei, „mehr aus Österreich auf den Teller zu bringen.“ Zu diesem Schluss sei er in der Coronazeit gekommen, als er sich Ställe in Österreich und im Ausland angeschaut habe. Und dies sei natürlich wieder gut für die österreichische Landwirtschaft und helfe uns allen.

Land schafft Leben Obmann Royer bezeichnete die Initiative abschließend als richtungsweisend: „Die XXXLutz-Restaurants zeigen, dass das Thema Herkunftskennzeichnung auch im größeren Rahmen umsetzbar ist. Und auch für die Politik gibt es spätestens jetzt keine Ausreden mehr. Schließlich lebt es XXXLutz vor, dass die Herkunftskennzeichung möglich ist. Ich hoffe, dass dies in spätestens fünf Jahren in der gesamten Gastronomie normal ist.“ von Torsten Altmann

Weizenkurse sinken deutlich, Soja legt spürbar zu

Die Notierungen für Weizen-Futures haben den tiefsten Stand seit Juli 2024 erreicht. Grund dafür sind die bevorstehenden Ernten auf der Nordhalbkugel und günstige Wetterbedingungen in mehreren wichtigen Anbauregionen. Diese Entwicklung deutet kurzfristig auf ein höheres Angebot hin und setzt die Preise unter Druck.

In vielen bedeutenden Exportländern steht die Getreideernte zur Jahresmitte an. Mit dem erwarteten Zufluss neuer Ware wächst das Angebot, was sich auf die Preisentwicklung an den Warenterminmärkten auswirkt.

Die Wachstumsbedingungen in Staaten wie den USA und Russland haben sich im Vergleich zu den ursprünglichen Erwartungen verbessert. Nach Einschätzung der Commonwealth Bank of Australia erscheinen die Anbaubedingungen dort stabiler als zunächst befürchtet.

Zusätzliche Niederschläge werden in dieser Woche im Schwarzmeerraum erwartet. Laut Angaben des Wetterdienstleisters Vaisala könnte dies die Bodenfeuchte erhöhen und das Wachstum der Winterweizenbestände begünstigen. Zuvor hatten Trockenphasen und Kälteeinbrüche in der Region für Verzögerungen gesorgt.

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA wird am Montag seine ersten globalen Prognosen zum Angebot und zur Nachfrage im Wirtschaftsjahr 2025/26 veröffentlichen. Nach einer Umfrage unter Analysten, die Bloomberg durchgeführt hat, wird ein Anstieg der weltweiten Weizenreserven auf 261,4 Millionen Tonnen prognostiziert – leicht über dem erwarteten Niveau von 261 Millionen Tonnen zum Ende des laufenden Jahres.

rotz des leichten Anstiegs bewegen sich die Vorräte weiterhin auf einem Niveau, das nahe an den Tiefständen der vergangenen zehn Jahre liegt. Damit bleibt der Markt anfällig für wetterbedingte Einflüsse, vor allem bis zur endgültigen Ernte. In Teilen der EU herrscht nach wie vor Trockenheit, und auch in chinesischen Anbaugebieten melden Landwirte ungünstige Wetterverläufe.

Auf dem Sojamarkt haben sich die Kurse hingegen positiv entwickelt. Die Preise für Sojabohnen stiegen auf ein Zweiwochenhoch. Grund dafür sind Berichte über Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Beide Länder haben signalisiert, dass nach zweitägigen Verhandlungen Annäherung erreicht wurde, um bestehende Zollkonflikte abzubauen.

Konkrete Maßnahmen wurden bislang zwar nicht genannt, doch das verbesserte Verhältnis zwischen den beiden Wirtschaftsmächten könnte einen Neustart des unterbrochenen Agrarhandels einleiten. Dies lässt auf eine mögliche Belebung der Sojaexporte hoffen.

Case New Holland erwartet schwieriges Jahr 2025

Case New Holland (CNH) hat für das erste Quartal 2025 einen deutlichen Umsatzrückgang gemeldet. Der Gesamtumsatz sank auf 3,83 Milliarden US-Dollar, was einem Minus von 21 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024 entspricht. Die Umsätze im Bereich der industriellen Aktivitäten fielen um 23 Prozent auf 3,17 Milliarden US-Dollar.

Das Unternehmen betont dennoch, dass es sich gut aufgestellt sieht. Geschäftsführer Gerrit Marx hebt hervor, dass die Strategie, Händlerbestände zu reduzieren und Kosten zu kontrollieren, CNH helfe, sich gegen die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten zu wappnen.

Diese Strategie verfolgen derzeit jedoch viele Hersteller. Produktionsrücknahmen sind eine direkte Reaktion auf den schleppenden Auftragseingang, der die Branche seit über einem Jahr begleitet.

Ein Vorteil der Bestandsreduzierung liegt darin, gebundenes Kapital freizusetzen. Viele Händler finanzieren ihre Lagerware über Kredite, weshalb ein Abbau der Lagerbestände auch aus finanzieller Sicht attraktiv ist.

Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens ist die schnellere Markteinführung neuer Modelle. Ohne die Belastung durch ältere Maschinen in den Händlerhöfen können Neuheiten zügiger an den Markt gebracht werden, was das Markenbild modern und innovativ erscheinen lässt.

Interessanterweise zeigen sich viele Händler derzeit weniger pessimistisch, als es die rückläufigen Verkaufszahlen vermuten lassen. Sie berichten, dass bereits Vorbestellungen eingegangen sind. Da die Lieferzeiten oft bei zwei bis drei Monaten liegen, dürften sich diese Aufträge allerdings frühestens im Sommer in den Zulassungsstatistiken bemerkbar machen. Von einem deutlichen Aufschwung spricht derzeit allerdings niemand.

Der Umsatzrückgang betrifft sämtliche Weltregionen. CNH verweist zwar auf seine weltweit ausgewogene Marktpräsenz, doch zeigen sich die Absatzprobleme als globales Phänomen. So gingen beispielsweise die Traktorenverkäufe in Brasilien im März um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück.

Für das Jahr 2025 gibt sich das Unternehmen zurückhaltend. CNH rechnet für das Agrarsegment mit einem Umsatzrückgang zwischen 12 und 20 Prozent im Jahresvergleich.

Das Unternehmen stellt sich darauf ein, die schwierige Phase mindestens noch ein weiteres Jahr durchzustehen.

Es geht los -Gentechnisch verändertes Schweinefleisch könnte bald im Supermarkt liegen

Die USA lässt genomeditierte Schweine zum Verzehr zu. Die Tiere sind resistent gegen die Krankheit PRRS, die weltweit viel Tierleid verursacht und zu hohen finanziellen Verlusten führt.

In den USA rückt die Marktreife genomeditierter Schweine näher: Die US-Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) hat grünes Licht für Schweine gegeben, die durch Genomeditierung immun gegen das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) gemacht wurden. 

Das Roslin-Institut der Universität von Edinburgh (Schottland) hat die Technologie entwickelt. Die Kommerzialisierung der CRISPR-Geneditierung wurde gemeinsam mit der auf Tiergenetik spezialisierte Firma Genus vorangetrieben. Damit stehen diese Schweine jetzt kurz vor dem Eintritt in die menschliche Nahrungskette.

Prof. Bruce Whitelaw vom Roslin-Institut bezeichnete die Zulassung als „Meilenstein bei der Genomeditierung von Nutztieren“. Sie markiere einen entscheidenden Fortschritt in der Bekämpfung einer Erkrankung, die weltweit für verheerendeBis das Fleisch oder zum Beispiel der Speck dieser genveränderten Schweine wirklich im Supermarktregal liegen, sei es aber noch ein langer Weg. Laut Genius müssten diese geneditierten Schweine auch erst in anderen wichtigen Exportländern wie Mexiko, Kanada, Japan und China zugelassen werden. Ein Sprecher des Zuchtunternehmens geht davon aus, dass genverändertes Schweinefleisch im Laufe des nächsten Jahres auf den US-Markt kommen könnte. 

Er geht nicht davon aus, dass Schweinekoteletts oder anderes Fleisch mit einem Hinweis auf ihre gentechnische Veränderung gekennzeichnet werden müssen. Es sei keine Kennzeichnungspflicht bekannt. Mit Material von AgE, t3n Schäden in der Schweineindustrie verantwortlich sei. Laut der Universität Edinburgh verursacht PRRS in Europa und den USA jährlich rund 2,5 Mrd. Dollar (2,2 Mrd. Euro) Kosten.

Nach Angaben der Universität entfernten die Forscher jene Gene bei Schweinen, die einen bestimmten Rezeptor auf der Oberfläche von Zellen produzieren, an den wiederum das PRRS-Virus andockt. Daher seien die behandelten Schweine gegen 99 Prozent der bekannten PRRS-Virus-Stämme vollständig immun. Es gäbe nur einen seltenen Subtypen, der den Schutz durchbrechen könne. 

Gleichzeitig habe die Veränderung keine weiteren Auswirkungen auf die DNA, die Gesundheit oder das Wohlbefinden der Tiere, so die Universität.

Bis das Fleisch oder zum Beispiel der Speck dieser genveränderten Schweine wirklich im Supermarktregal liegen, sei es aber noch ein langer Weg. Laut Genius müssten diese geneditierten Schweine auch erst in anderen wichtigen Exportländern wie Mexiko, Kanada, Japan und China zugelassen werden. Ein Sprecher des Zuchtunternehmens geht davon aus, dass genverändertes Schweinefleisch im Laufe des nächsten Jahres auf den US-Markt kommen könnte. 

Er geht nicht davon aus, dass Schweinekoteletts oder anderes Fleisch mit einem Hinweis auf ihre gentechnische Veränderung gekennzeichnet werden müssen. Es sei keine Kennzeichnungspflicht bekannt. Mit Material von AgE, t3n

Vollspalten-Verbot: Blaues Auge für Betriebe, ungenügend für Tierschutz

Die Lösung zum Ausstieg aus den Vollspaltenböden sorgt für Kritik: Während Branchenvertreter die Übergangsfrist und fehlenden Investitionsschutz bemängeln, orten NGOs und die Grünen zu wenig Tierwohl, sie brauche es nur kaufen- es entwickelt sich dann von alleine …..

Die Schweinehalter haben nun Gewissheit. Jubel über die Lösung der Regierung werde in der Branche keiner ausbrechen. „In einigen Punkten können wir mit der Lösung leben, andere müssen wir schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Es sind zwei blaue Augen für uns“, sagt Johann Schlederer, Geschäftsführer des VLV und der Österreichischen Schweinebörse.

Ein Kritikpunkt des Branchenvertreters ist die verlängerte Übergangsfrist für Härtefälle. „Wir wollten eine längere Übergangsfrist für Betriebe die ab 2013 neu gebaut haben, jetzt ist es ab 2018, mit 16-jähriger Frist“, sagt Schlederer.

Grundsätzlich werde sich die Branche mit der Lösung abfinden müssen. „Bis 2034 sind noch einige Jahre Zeit, wo sich die Betriebe darauf einstellen können“, sagt Schlederer. Eine weitere unerfüllte Forderung ist der langfristige Investitionsschutz für künftige Stallbauten. „Der ist uns noch nicht gelungen“, meint Schlederer. Trotzdem konnten viele Forderungen, die drastische Einschnitte in die Produktion bedeutet hätten, in den Verhandlungen abgewendet werden.

„Schmerzhaft ist der Kompromiss vor allem für bestehende Betriebe, die in den letzten Jahren meist mehrere Hunderttausend Euro in Ställe nach bisherigem Standard investiert haben und diese Ausgaben unmöglich innerhalb von maximal 16 Jahren wieder hereinbekommen werden“, erklärt LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger. „Jene Landeshauptleute, die leichtfertig Gesetzesaufhebungen und immer noch höhere Standards provozieren, sollten auch Farbe bekennen und den Bäuerinnen und Bauern die dadurch entstehenden Kosten besser abgelten“, fordert der LKÖ-Präsident.

Neben Klarheit am Markt benötigen die Landwirte mehr Sicherheit für Investitionen. „Wir brauchen für Bauern, die ihre Ställe umrüsten oder neu bauen wollen, dringend eine Investitionsoffensive und rechtliche Sicherheit und Klarheit im Hinblick auf eine gesicherte Nutzungsdauer. Wir benötigen ein klares Signal, dass Österreich weiter an seine Nutztierhaltung und die regionale Versorgung glaubt und dazu steht“, sagt Moosbrugger.

„Nun legt man kurz bevor die vom VfGH festgesetzten Fristen schlagend werden einen Murks vor, der durch viel zu lange Übergangsfristen erst recht wieder angreifbar sein wird und von einem neuen gesetzlichen Mindeststandard ab 2027 ist keine Rede mehr“, kritisiert Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen. Der Grüne Gesetzesantrag hätte Stroheinstreu und Auslauf für alle Schweine vorgesehen, mit einer Übergangsfrist bis 2030 – bzw. 2035 für Betriebe, die kürzlich umgebaut haben. „Wir wollten Planungssicherheit für die Bäuerinnen und Bauern. Sie müssen wissen, wohin die Reise geht und in welche Haltungsformen sie ohne Sorge investieren können“, teilt Voglauer mit.

Kritik kommt auch von den Tierrechtsaktivisten des VGT: „Da entscheidet der Verfassungsgerichtshof, dass die Bestimmung im Tierschutzgesetz aufzuheben ist, weil sie das Interesse des Tierschutzes zu wenig berücksichtigt, und die Regierung ersetzt diese Bestimmung durch eine, die das Interesse des Tierschutzes noch sehr viel weniger berücksichtigt.“ Die letzte Hoffnung, der Aktivisten, sei der Burgenländische Landeshauptmann Doskozil, „der mit einer Verfassungsklage diesem Spuk ein Ende machen könnte. Eine Verschlechterung einer Tierschutzbestimmung ist nach übereinstimmender Meinung von Verfassungsrechtlern mit der Staatszielbestimmung Tierschutz nicht vereinbar. Der VfGH muss dieses ungeheuerliche Gesetz so rasch wie möglich wieder aufheben.“ so wie immer der VGT- zum ……..

Ein Nachschlag und es wird noch weiter verhandelt

  • Die Übergangsfrist für unstrukturierte Vollspaltenbuchten für Aufzuchtferkel, Zuchtläufer und Mastschweine endet mit 1. Juni 2034.
  • Es gelten somit ab 1. Juni 2034 für alle Betriebe die seit 1. Jänner 2023 gültigen Regelungen für Neu- und Umbauten („Gruppenhaltung neu“, siehe Info auf Seite 2) – diese sind bis 1. Juni 2034 für all jene Ställe umzusetzen, die vor Juni 2018 gebaut wurden.
  • Betriebe, die Vollspaltenställe zwischen Juni 2018 und 2022 gebaut oder in einer bestehenden Haltungsanlage bauliche Maßnahmen im Bereich des Bodens oder der Buchtengröße vorgenommen haben, sollen eine Ausnahmeregelung mit 16 Jahren Übergangsfrist erhalten, das heißt bis maximal 2038.
  • Bei ab dem 1. Jänner 2023 neu gebauten, umgebauten oder erstmals in Betrieb genommenen Gruppenhaltungen von Absetzferkeln, Mastschweinen und Zuchtläufern gibt es keinen Handlungsbedarf, da seit diesem Zeitpunkt die Anforderungen „Gruppenhaltung neu“ gelten.
  • Die Besatzdichte der „Gruppenhaltung neu“ bei Mastschweinen und Zuchtläufern über 30 kg und Präzisierungen beim Beschäftigungsmaterial müssen allerdings bereits ab Mitte 2029 von allen Betrieben umgesetzt werden.

Was ist für die Betriebe nun zu tun?

Bis 2034 bzw. 2038 (siehe oben) sind somit folgende Vorgaben der „Gruppenhaltung neu“ umzusetzen. Ab Juni 2029 gelten Punkt 3 für alle Mastbetriebe, Absetzferkel und Zuchtläufer und Punkt 5 für Mastschweine und Zuchtläufer über 30 kg.

  1. Die Haltung in unstrukturierten Vollspaltenbuchten ist verboten.
  2. Die Buchten müssen über einen planbefestigten Liegebereich im Ausmaß von einem Drittel verfügen, der entweder geschlossen und eingestreut ist oder einen maximalen Perforationsanteil von 10 % aufweist. In der Ferkelaufzucht können im Liegebereich Kunststoffböden mit einem höheren Perforationsanteil verwendet werden.
  3. In Buchten ohne eingestreuten Liegebereich sind mindestens zwei verschiedene Beschäftigungsmaterialien anzubieten. Ein organisches Beschäftigungsmaterial muss ständig verfügbar sein.
  4. Die Mindestbuchtenfläche hat 10 m² für Absetzferkel und 20 m² für Mastschweine zu betragen. Unterschreiten Buchten diese Werte, so muss der Liegebereich jedenfalls geschlossen und eingestreut sein und die Mindestfläche je Tier gemäß Ziffer 5 ist bis zu einem Tiergewicht von 110 kg um 10 % zu erhöhen.
  5. Jedem Tier muss mindestens folgende uneingeschränkt benutzbare Bodenfläche zur Verfügung stehen:
  Tiergewicht1Mindestfläche
 ab 2034bis 20 kg0,25 m2/Tier
 bis 30 kg0,40 m2/Tier
 ab 2029bis 50 kg0,50 m2/Tier
 bis 85 kg0,65 m2/Tier
 bis 110 kg0,80 m2/Tier
 über 110 kg1,20 m2/Tier
  1 im Durchschnitt der Gruppe 
  1. Geschlossene Warmställe müssen für die Haltung von Aufzuchtferkeln über Einrichtungen zur Schaffung von Temperarturzonen oder eine geeignete Kühlmöglichkeit und für die Haltung von Mastschweinen über eine geeignete Kühlmöglichkeit verfügen.

Na endlich,Vernufts -Gewissheit beim Vollspalten-Verbot: 9 Jahre Übergangsfrist mit Sonderregelungen

Die Regierung hat sich auf eine Übergangsfrist für das Verbot geeinigt, nächste Woche soll der Beschluss im Parlament folgen. Erste neue Haltungsanforderungen werden 2029 Pflicht.

Nach harten Verhandlungen ist es gelungen eine Einigung zu erzielen“, erklärt Bauernbundpräsident und Nationalrat Georg Strasser. Die neue Regierung aus ÖVP, SPÖ und Neos hat sich auf eine Novelle des Tierschutzgesetzes geeinigt. Die Schweinebauern hätten nun Sicherheit für ihre Stallungen. Die Übergangsfrist bis zum Verbot der unstrukturierten Vollspaltenbucht dauert bis 1. Juni 2034.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat beim Verfassungssgerichtshof Beschwerde zu dem Gesetz eingelegt, deshalb wurde eine Novelle bis 1. Juni 2025 nötig, um die Übergangsfrist bis zum Verbot der unstrukturierten Vollspaltenbucht neu zu regeln.

Alle Betriebe müssen bis 1. Juni 2034 auf das „neue Haltungssystem“ umstellen. Dieses beinhaltet mehr Platz, Beschäftigungsmaterial, Klimatisierung und eine strukturierte Bucht, jedoch kein Stroh. Mit 1. Juni 2029 müssen die Landwirte ihren Schweinen ein zweites Beschäftigungsmaterial zur Verfügung stellen und auch das Platzangebot muss von 0,7m2 auf 0,8m2 erhöht werden. Wie die strukturierte Bucht aussehen muss, ist noch nicht klar. Dies soll in den Projekt IBeSt und IBeSt+ wissenschaftlich untersucht und die Erkenntnisse sollen in die Mindeststandards einfließen.

Für Betriebe die ab 1. Juni 2018 investiert in die Schweinestallungen investiert haben, gilt eine verlängerte Übergangsfrist von 16 Jahren. Somit können diese noch maximal bis 2038 weiter arbeiten. Damit sich diese Investitionen amortisieren können. „Tierschutz ist dieser Bundesregierung ein zentrales Anliegen – und das kann nur in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft nachhaltig gelingen“, betont Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig. Sie hebt hervor: „Wir haben eine Lösung erreicht, die das Wohl der Tiere spürbar verbessert und gleichzeitig praktikable Rahmenbedingungen sowie Rechtssicherheit für die Betriebe schafft. Ab 2027 wird auf wissenschaftlicher Grundlage an einem neuen Mindeststandard gearbeitet, ab 2029 gibt es erste Verbesserungen in bestehenden Ställen, und ab 2034 endet die Haltung auf Vollspaltenböden – mit einer sachlich begründeten Ausnahme für rund 170 Härtefälle.“

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: “Die Neuregelung ist ein tragfähiger und verfassungskonformer Kompromiss. Damit ermöglichen wir eine praxistaugliche Weiterentwicklung in der Schweinehaltung, garantieren Versorgung mit regionalem Schweinefleisch und ermöglichen umsetzbare Investitionen. Diese Einigung sorgt dafür, dass es auch in Zukunft ausreichend Schnitzel gibt – und zwar nicht von irgendwo her, sondern aus Österreich.“
 
“Ein neuer Stall kostet oft mehr als 1 Mio. Euro – deshalb braucht es klare Regeln und Verlässlichkeit. Wer Verantwortung für einen Hof und Tiere übernimmt, braucht Planungs- und Rechtssicherheit. Mit dieser Lösung schaffen wir endlich verlässliche Rahmenbedingungen.“
 
“Die neuen Übergangsfristen sind ein realistischer Weg nach vorne – in Richtung mehr Tierwohl. Tierwohl braucht Investitionen – und Investitionen brauchen Rechtssicherheit. Mit dieser Lösung bringen wir beides zusammen. Österreich bleibt beim Tierwohl an der Spitze – jetzt mit einer praxistauglichen und verfassungskonformen Lösung.“

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Schlachthof-Skandal in Bayern: Uhr für Bauern in der Legehennenhaltung tickt

Seit einer Woche steht die Legehennenschlachterei Buckl still – mit dramatischen Auswirkungen für Legehennenhalter,denn er schlachtete bis zu 60.000 am Tag . Auch die Althennen leiden unter der Situation.

Der Betrieb der Legehennenschlachterei Buckl in Wassertrüdingen steht seit über einer Woche still. Angesichts der Situation der Legehennenhalter, deren Hennen dort geschlachtet wurden, und der Althennen, die nun weiter transportiert werden müssen, ist diese Situation für die gesamte Wertschöpfungskette schwierig.

Die bayerische und baden-württembergische Geflügelwirtschaft verurteilt die aufgedeckten Tierschutzverstöße im Schlachtbetrieb Buckl in einer Pressemitteilung auf das Schärfste. Derartige Zustände seien absolut inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen. Als Branche, die sich dem Tierschutz verpflichtet fühlt, erwarte man eine vollständige Aufklärung sowie entsprechende Konsequenzen für die verantwortlichen Personen.

Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), sieht auch die Kontrollbehörden in der Pflicht. „Wir als Verband sind keine Kontrollinstanz. Buckl ist ein Schlachtbetrieb. Das heißt, es ist normalerweise täglich ein Veterinär vor Ort, der die Fleischuntersuchung der geschlachteten Tiere macht.“

Zudem habe, nach Kenntnissen der Deutschen und Bayerischen Geflügelwirtschaft, im April die letzte reguläre Überprüfung im Betrieb stattgefunden. „Sollte es hier Zertifizierungsprogramme geben, zum Beispiel der Fleischwirtschaft oder QS, dann werden sich die Verantwortlichen auch die Vorgänge ansehen und prüfen, ob es weitere Kontrollfunktionen geben muss“, so Schleicher.

Wie Betreiber Daniel Buckl weiter verfahren will, dazu hat er sich offiziell noch nicht geäußert. Laut Gerüchten möchte er den Betrieb nicht wieder aufnehmen.

Eine KBVL-Sprecherin erklärt, dass sich an der Situation gegenwärtig nichts geändert habe. „Uns liegen zum derzeitigen Zeitpunkt auch keine Informationen über eine beabsichtigte Wiederaufnahme des Betriebs vor. Es liegt weiterhin im Einflussbereich des Betriebes, wie zügig die angeordneten Anforderungen umgesetzt werden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, den Betrieb auch ohne den derzeitigen Betriebsinhaber, beispielsweise durch einen Investor, fortzuführen, sofern dieser über die hierfür erforderliche Sachkunde zur Leitung eines derartigen Betriebs verfügt und durch entsprechende Konzepte nachweisen kann, dass er in der Lage ist, den Tierschutz im Betrieb dauerhaft zu gewährleisten.“

Jetzt zähle es, möglichst schnell einen praktikablen, tierschutzgerechten und wirtschaftlich tragbaren Weg zu finden, sagt Robert Schmack, Vorsitzender des LVBGW: „So können wir die Wertschöpfungskette vom Eintagsküken über Eier und Schlachthennen für eine regionale Versorgung der Verbraucher aufrechterhalten.

Es geht schon wieder los 1,9Mio.€ Schaden nach ersten Hagelunwettern

Anfang Mai kam es in Österreich zu den ersten Hagelereignissen – mit Schäden in der Landwirtschaft in Millionenhöhe.

Im niederösterreichischen Marchfeld verursachte ein Hagelunwetter bereits am Samstag am späten Nachmittag Schäden. Vor allem Kulturen des Gartenbaus (neben Ackerkulturen) wurden geschädigt, teilt die Hagelversicherung mit. Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Niederösterreich beläuft sich nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung auf rund 500.000 €.

Am Sonntagnachmittag zog ein Hagelunwetter über die Bezirke Weiz und Hartberg-Fürstenfeld. Besonders betroffen waren Kulturen des Obstbaus sowie die dazugehörigen Netzkonstruktionen, aber auch Ackerkulturen wurden geschädigt, hier wird der Schaden mit 800.000 € beziffert.

Die Unwetter zogen weiter über den Süden des Burgenlandes hinweg. In den Bezirken Güssing und Jennersdorf kam es durch einen Hagelschlag zu Schäden vor allem an Obstkulturen. Auch Grünland und Ackerkulturen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der vorläufige Gesamtschaden wird mit hier mit 600.000 € angegeben.

Innerhalb eines Tages summieren sich somit die ersten Hagelschäden des Jahres in der Landwirtschaft auf 1,9 Millionen €. DieSchadenserhebung durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung beginnt unverzüglich. Wir stehen den betroffenen Bäuerinnen und Bauern rasch und unbürokratisch zur Seite. Die beginnende Hagelsaison zeigt, wie verletzbar die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist“, heißt es von der Hagelversicherung. von Roland Pittner

Österreich kauft zurück -BayWa trennt sich von RWA-Anteilen

Die Raiffeisen Ware Austria (RWA) AG hat nun die vollständige Kontrolle über ihre Unternehmensanteile übernommen. Nach Angaben des österreichischen Unternehmens wurde der Rückkauf der Anteile, die bisher von der BayWa AG gehalten wurden, am 2. Mai erfolgreich abgeschlossen. Ziel dieses Schrittes ist es, die Handlungsfreiheit zu erweitern und sich künftig verstärkt auf die Kernmärkte zu konzentrieren.

Bereits 1999 war zwischen der RWA und der BayWa eine strategische Allianz auf Basis eines Aktientauschs vereinbart worden. Im Dezember des vergangenen Jahres einigten sich die beiden Unternehmen auf den Rückkauf der Anteile. Laut einer früheren Börsenmitteilung hielt die BayWa zuletzt 47,53 Prozent an der RWA. Diese Anteile gehen nun für 176 Millionen Euro an die RWA Handel und Vermögensverwaltung (RWA eGen), die bereits knapp die Hälfte der RWA-Anteile besaß.

Auch nach dem Rückkauf bleibt die RWA weiterhin Aktionärin bei der BayWa. Damit will der österreichische Konzern in einer schwierigen Zeit zur Stabilisierung seines langjährigen deutschen Partners beitragen. Laut Vorstand betonte die RWA, dass die langjährige Partnerschaft mit der BayWa insbesondere bei der Internationalisierung des Geschäfts von großem Nutzen gewesen sei.

Die Beteiligung der RWA an der BayWa läuft über die Raiffeisen Agrar Invest, an der sowohl die RWA eGen als auch die Leipnik-Lundenburger Invest AG beteiligt sind. Mit dem Abschluss des Aktienrückkaufs plant die RWA nun, sich vollständig von der BayWa zu entflechten, insbesondere in Bereichen wie der IT. Dieser Prozess soll schätzungsweise rund zwei Jahre dauern.

Zukünftig will sich die RWA darauf konzentrieren, klare Entwicklungs- und Wachstumsfelder zu definieren, diese auszubauen und ihre Rolle als Dachorganisation der Lagerhaus-Genossenschaften zu stärken. Anfang April hatte die BayWa zudem mit ihren Kernbanken und Großaktionären ein neues Finanzierungspaket sowie eine aktualisierte Sanierungsvereinbarung verabschiedet. Damit soll die Restrukturierung des Münchner Agrarhandelskonzerns, insbesondere aufgrund des gestiegenen Kapitalbedarfs der BayWa r.e im Bereich erneuebare Enegien, gesichert werden.

EU-Kommission genehmigtMKS-Hilfen für Schweinehalter in Brandenburg und auch Osteuropa

Die Europäische Kommission hat finanzielle Hilfen für Milchvieh- und Mastschweinehalter in Brandenburg zugesagt, um die Folgen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar abzumildern. Die EU-Hilfen sollen im Rahmen einer außerordentlichen Marktstützungsmaßnahme erfolgen und Einkommensverluste, die durch Verbringungsverbote und hierdurch entstandene Marktstörungen in den Wochen nach dem MKS-Ausbruch entstanden sind, ausgleichen.

Die Europäische Kommission hat auf Antrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzielle Hilfen für die von der Maul- und Klauenseuche (MKS) betroffenen Betriebe zugesagt. Wie das BMEL heute bekannt gab, soll die Unterstützung im Rahmen einer außerordentlichen Marktstützungsmaßnahme erfolgen, welche die Folgen der Seuchenbekämpfung ausgleichen soll.

Hilfen für Milchvieh- und Schweinehalter

Infrage komme die Hilfe für Milchviehbetriebe in der Sperr- und Überwachungszone sowie sämtliche mastschweinehaltenden Betriebe in Brandenburg. Die EU-Kommission bereitet nun eine Durchführungsverordnung vor, in der die genaue Höhe der Hilfen festgelegt und bekanntgegeben wird.

Schaden in Millionenhöhe

Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt begrüßte die Zusage der Europäischen Kommission. Die Ministerin verwies auf die erheblichen finanziellen Einbußen, die tierhaltende Betriebe in Brandenburg nach dem Ausbruch der MKS durch das ausgesprochene Verbringungsverbot hinnehmen mussten sowie den entstandenen Schlachtstau, da fast brandenburgweit keine Schweine mehr von den weiterverarbeitenden Unternehmen abgenommen wurden. Dadurch sei insgesamt ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro für die Betriebe entstanden. Wir werden uns nun bei der EU dafür einsetzen, dass die für die Auszahlung der Hilfen erforderliche Durchführungsverordnung schnell erarbeitet wird, so die Ministerin.

MKS in Osteuropa aktiv

Gleichzeitig mahnte Mittelstädt, dass durch das Seuchengeschehen in Ungarn und der Slowakei weiterhin erhöhte Wachsamkeit geboten sei: In Osteuropa breitet sich die Seuche weiter aus. Es ist daher wichtig, dass die Tierhalter die Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor der Maul- und Klauenseuche, insbesondere die Zutrittsbeschränkungen zum Tierbestand, die Reinigung und Desinfektion sowie die tägliche Beobachtung des Tierbestandes weiter konsequent umsetzen.

E-Auto Laderekord: Warum 500 Kilometer in 5 Minuten nicht nur an der Ladesäule spannend sind

Die beiden chinesischen Batteriehersteller CATL und BYD überbieten sich mit Rekorden bei den Ladeleistungen. Das hat Konsequenzen auf mehreren Ebenen.

Der chinesische Batteriehersteller CATL hat kürzlich in Shanghai eine Batterie angekündigt, die in fünf Minuten Strom für mehr als 500 Kilometer Reichweite laden können soll. Sie verträgt eine Ladeleistung von sage und schreibe 1,3 Megawatt. Das entspricht einer Laderate von 12C. (1C bedeutet: Eine Batterie kann in einer Stunde vollgeladen werden.)

Wow! Irgendwelche Rekorde aus den Batterielaboren gibt es zwar ständig zu melden. Doch meist scheitern sie auf dem Weg zur Serienherstellung. Bei CATL handelt es sich allerdingsum den gröten Batteriehersteller der Welt. Er kennt sich mit Massenproduktion aus. Noch in diesem Jahr, verspricht der Konzern, soll die neue Batteriegeneration auf die Straße kommen.

Braucht man das wirklich? Im März hatte Konkurrent BYD bereits eine Batterie vorgestellt, die in fünf Minuten immerhin 400 Kilometer Reichweite bunkern kann (10C Laderate). Ob 400 oder 500 Kilometer – in der Praxis dürfte das ziemlich irrelevant sein. Bei westlichen Herstellern sind es derzeit ein paar hundert Kilometer weniger, aber auch das ist längst mehr als genug, um zügig von A nach B zu kommen. Noch höhere Ladeleistungen sind reines Rekordgeklingel. Zumal man dafür auch die entsprechenden Ladesäulen braucht.

Die Dominanz der klassischen Lithium-Ionen-Zelle ist vorbei. Künftig wird es einen ganzen Zoo von unterschiedlichen Rezepturen geben: Hochleistungszellen (NMC) für besonders anspruchsvolle Anwendungen, robuste Arbeitspferde für den Alltag (LFP), Billig-Batterien für preisempfindliche Marktsegmente (Na-Ionen). (Letztere sind laut CATL nun reif für die Serienproduktion.)

Zum Teil können unterschiedliche Zellen auch im gleichen Auto kombiniert werden, etwa besonders haltbare für das tägliche Pendeln plus ein paar besonders energiereiche für den Urlaub. (Auch ein solches Konzept hat CATL in Shanghai angekündigt.)

Schnelleres Tanken wird meist als zentrales Argument für Wasserstoff-Antriebe genannt. Dieses Argument entfällt nun. Auch das Business-Modell für Wechselbatterien, wie sie etwa Nio anbietet, wird durch die neue Batteriegeneration nicht wirklich überzeugender. Ähnliches gilt für E-Fuels.

Es ist kein Zufall, dass sich mit CATL und BYD nun zwei chinesische Hersteller ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Auch in der jüngeren Vergangenheit gingen die beiden wichtigsten Impulse von diesen beiden Konzernen aus: Cell-to-pack-Technologie und Lithium-Eisenphosphat-Zellen. Was aus dieser Richtung kommt, sollten wir also ernst nehmen. Lediglich beim Thema Silizium-Anoden scheint die Musik derzeit in Europa zu spielen. von Gregor Honsel

Kostenproblem : Niederlande exportieren 43 % mehr Gülle

Im ersten Quartal 2025 haben die Niederlande deutlich mehr Gülle ins Ausland gefahren. Hauptabnehmer ist seit Jahren Deutschland. Hier gibt es konkrete Zahlen.

Der niederländische Gülleexport hat im ersten Quartal dieses Jahres stark zugenommen. Fast eine Mio. t Gülle verließ die Niederlande in Richtung Ausland, das sind 43% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtet das Agrarmagazin Boerderij unter Berufung auf Zahlen des RVO (Rijksdienst voor Ondernemend). Insgesamt waren es 33.302 Ladungen, die 9 Mio. kg Phosphat und mehr als 10 Mio. kg Stickstoff enthielten.

Der wichtigste Bestimmungsort ist nach wie vor Deutschland mit 584.051 t Gülle im ersten Quartal dieses Jahres. Die Exporte nach Deutschland wuchsen im ersten Quartal mit 70 % am stärksten. 132.599 t gingen nach Belgien. Dies entspricht einer Steigerung von 18 %. Die Ausfuhren nach Frankreich stiegen um 17 % auf 245.151 t. Andere Destinationen sind zu vernachlässigen.

Im gesamten vergangenen Jahr wurden 2,71 Mio. t Gülle exportiert, ein Viertel davon im ersten Quartal.

Das mit Abstand größte Wachstum ist beim Export von Rindergülle zu verzeichnen. In absoluten Zahlen sind es zwar nur 22.000 t, aber fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor. Der größte Teil der Gülle fällt in die Kategorie „sonstige Gülle“, die nicht näher spezifiziert ist. Hier stieg die Menge um 53 % auf über 704.000 t. Außerdem wurden gut 108.000 t Schweinegülle über die Grenze gebracht. Auch hier gab es einen starken Zuwachs von 28 %. Geflügelmist nahm um 14 % zu, was einer Gesamtmenge von über 94.000 t entspricht.

Auch in die Niederlande wurde im ersten Quartal mehr Gülle importiert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt waren es 184.103 t, was einer Steigerung von mehr als 50 % entspricht. Vor allem der Import von Schweinegülle ist stark angestiegen und hat sich mehr als verfünffacht.

Dies ist wahrscheinlich auf die Witterungsbedingungen zu Beginn des Frühjahrs zurückzuführen, die überall eine gute Ausbringung der Gülle ermöglichten. Düngerimporte in die Niederlande finden häufig in Grenzgebieten statt, in denen die Ackerbauern ihren Dünger von jenseits der Grenze beziehen. Die Gülleimporte der Ackerbauern sind um 300% gestiegen, während in den letzten Jahren, als das Frühjahr sehr feucht war, ein Rückgang bei diesen Betrieben zu verzeichnen war. von Andreas Beckhove