Monat: November 2023

Schweinemarkt durch Feiertage kurzfristig überversorgt

Laut Österreichischer Schweinebörse verursachen die zwei feiertagsbedingt verkürzten
Schlachtwochen kurzfristige Angebotsüberhänge, die je nach Region mehr oder weniger
beachtlich ausfallen. Das durchschnittliche Schlachtgewicht lag zuletzt mit 98,45 kg
trotzdem im Mittel der vergangenen zehn Wochen

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt lag bereits wieder ein spürbares Missverhältnis
zwischen niedrigem Angebot und guter Nachfrage vor. Da das Angebot weiter sinkt, wird
die Ferkelknappheit in den nächsten Wochen weiter zunehmen. Die Notierung beträgt in
der 44. Kalenderwoche unverändert EUR 3,50 je kg.
Europaweit lief der Ferkelhandel weitgehend ausgeglichen mit überwiegend stabilen
Preisen. Teilweise war bereits eine Nachfragebelebung spürbar. In Spanien und den
Niederlanden wurden die Notierungen angehoben.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich ausgewogener und stabiler als zuletzt. Neben
oftmals unveränderten Notierungen herrschte in Spanien und Frankreich weiterhin Preis-
druck. Im Fleischhandel ermöglichten die deutlich gesunkenen Preise und die rückläufige
Inflation einen flüssigeren Absatz der Ware. Zudem wirkte sich die Rohstoffsicherung der
Fleischbranche für das kommende Weihnachtsgeschäft bei sehr niedrigen Gefrierlagerbe-
ständen positiv auf die Nachfrage aus.
In Deutschland haben die Feiertage (Reformationstag, Allerheiligen) in einigen Bundes-
ländern den Schweinehandel kaum beeinträchtigt. Nur regional bilden sich geringfügige
Überhänge, insgesamt passt das Angebot recht gut zur Nachfrage. Auf dem Fleischmarkt
werden die geringeren Bestellungen der Verarbeitungsbetreibe durch den höheren Bedarf
von Gastronomie und Einzelhandel mehr als ausgeglichen.

EU-Freihandelsabkommen mit Australien scheitert an der Landwirtschaft

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien ist vorläufig gescheitert. Die Australier seien aus den Verhandlungen ausgestiegen, heißt es. Der Grund: der Agrarhandel.

„Die EU-Delegation ist für nichts nach Osaka geflogen.“ Mit diesen Worten lässt sich heute ein hochrangiger Kommissionsbeamter nach dem vorläufig gescheiterten Abschluss der Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Australien auf Anfrage des Nachrichtendienstes Agra-Europe zitieren.

Nach zunächst erfolgreichen Vorgesprächen in der vorigen Woche sollte am Rande des Handelsministertreffens der G7 in Osaka eigentlich die politische Einigung verkündet werden.

Wie aus der EU-Kommission zu erfahren war, hat Australiens Handelsminister Don Farrell zur großen Überraschung der EU-Delegation kurz vor Beginn der abschließenden Verhandlungsrunde den Deal vorläufig platzen lassen.

Besonders frustriert zeigten sich Delegationsteilnehmer darüber, dass man sich auf technischer Ebene eigentlich schon beinahe handelseinig gewesen sei.

Entsprechend hochrangig war die EU-Delegation besetzt. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski war allein für den Abschluss der Gespräche nach Japan geflogen. Auch Handelskommissar Valdis Dombrovskis war aufgrund des G7-Treffens in Osaka zugegen.

Aus Verhandlungskreisen hieß es, Farrell habe den Abbruch der Gespräche mit dem unzureichenden Marktzugang der australischen Landwirtschaft in den EU-Binnenmarkt begründet. Bereits im Juli war ein Abschluss an den für die EU besonders sensiblen Bereichen gescheitert.

Konkret soll es dabei vor allem um den Zugang zu den Märkten für Rind- und Schaffleisch sowie Zucker gegangen sein.

Aus der Kommission wurde erklärt, dass man sich beim Zucker bereits geeinigt habe. Nach wie vor kritisch sei der von Australien geforderte Marktzugang für rotes Fleisch.

Laut Zahlen aus dem Sommer forderte die Regierung in Canberra unter anderem für Rindfleisch eine Freihandelsquote von 60.000 t im Jahr. Das Angebot der Kommission liegt dagegen dem Vernehmen nach bei deutlich unter 40.000 t.

Schwierigkeiten gebe es zudem beim Thema Tierseuchen, hieß es. Australien soll sich nach wie vor weigern, das Regionalisierungskonzept der Europäischen Union anzuerkennen. Die Brüsseler Beamten wollen beispielsweise sicherstellen, dass bei Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nicht mehr der gesamte Markt des jeweiligen Mitgliedslandes gesperrt wird. AgE

Getreidepreise fallen auf 6-Monatstief – Wie viel Getreide kauft China?

Die Getreidepreise fallen unter dem Druck der billigen russischen und ukrainischen Exporte. Die Europäer verlieren weiter Marktanteile. Größter Weizenimporteur der Saison könnte China werden.

Der Weizenpreise sind unter 230 Euro je Tonne gefallen. Das ist der tiefste Stand seit Mai. Mais fiel sogar bis auf 197 Euro je Tonnen. „Der Wettbewerb durch russische und ukrainische Exporte bleibt der dominierende Faktor bei der Preisentwicklung, insbesondere da die Verschiffungen in den Häfen von Odessa wieder aufgenommen wurden“, erklären die Analysten von Agritel den Preisdruck. 

Die von Tunesien durchgeführte Ausschreibung über 100.000 t Weichweizen und 50.000 t Futtergerste bietet eine neue Gelegenheit, die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Herkünfte zu beurteilen, sagen die Analysten.

Der weltweite Preisdruck hat gestern auch an der Börse in Chicago die Weizenpreise nach unten gedrückt. Die jüngsten Regenfälle in Argentinien und Ostaustralien beruhigten die Händler auf dem Weizenmarkt, und führten zu einer Rücknahem der Risikoprämien. Die Preise für Mais und Sojabohnen sind ebenfalls gefallen, weil es in Zentralbrasilien Regen regnet und die sich die Transportmöglichkeiten auf den Flüssen verbessern. Das USDA meldete, dass die Mais- und Sojabohnenernte mit 71 % bzw. 85 % gut voranschreitet, und über dem Durchnitt liegt. Der US-Winterweizen profitiert von guten Herbstniederschlägen, wobei das USDA die Bestände mit 47 % als „gut bis ausgezeichnet“ einstufte, die höchste Bewertung seit vier Jahren. Das diesjährige EI Nino- Musterr bringt in der Vegetationsperiode normalerweise reichlich Feuchtigkeit in die Southern Plains, einschließlich Kansas, doch viele Regionen warten immer noch auf Regen.

Die europäischen Weizenpreise fallen auch vor dem Hintergrund der von der Europäischen Kommission am Donnerstag prognostizierten schwächeren Weizenexporte angesichts der starken Konkurrenz aus dem Schwarzmeergebiet. 

Die Kommission sagt, dass die gute Wettbewerbsfähigkeit russischer Herkunft dazu führt, dass die Ausfuhren aus der Eurozone immer weiter hinter ihrem üblichen Niveau zurückbleiben. 

China entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Akteur im globalen Weizenhandel – es wird im Wirtschaftsjahr 2023/24 wahrscheinlich der größte internationale Weizenimporteur der Welt sein – und russische und ukrainische Lieferungen werden dabei wahrscheinlich eine große Rolle spielen, sagen Analysten. 

Die Weizenkäufe Chinas, haben im letzten Monat deutlich zugenommen, nachdem es während der Haupternte in ganz China zu erheblichen Regenfällen gekommen war, die Qualität der Weizenernte beeinträchtigten.

Die wichtigsten Weizenlieferanten für China bislang Australien und Frankreich. Chinesische Käufer befürchten indessen, dass Dürreschäden an der australischen Ernte, zu einer Angebotsknappheit führen könnten, was zuletzt zu umfangreicheren Käufen geführt hat, sagen Analysten.