Auf Zack -Schweinepest: Österreichs Zoll deckt illegale Fleischimporte auf

Bei Grenzkontrollen 2,4 Tonnen Schweinefleisch aus osteuropäischen Nicht-EU-Staaten sichergestellt.

Wer suchet, der findet. Das dachten sich Österreichs Zollfahnder zuletzt auch und führten Schwerpunktkontrollen durch. Prompt fanden sie 2,4 t illegale Lebensmittel aus dem Westbalkan und Moldawien. Die Einfuhr solcher Lebensmittel aus Nicht-EU-Staaten ist aus seuchenhygienischen Grünen, vor allem wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nicht erlaubt. Zielländer der abgefangenen Produkte waren neben Österreich auch Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien. In allen Fällen wurden die illegalen Waren vernichtet.

An 21 Kontrolltagen im Jänner fand eine gemeinsame Schwerpunktaktion des Zollamts Österreich mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), dem Bundesamt für Verbrauchergesundheit (BAVG) und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) statt.

Im Zuge der Kontrollen wurden nach Angaben des Finanzministeriums 103 Verstöße festgestellt. Von diesen kamen die Produkte in 33 Fällen aus Westbalkanländern, hauptsächlich aus Serbien oder dem Kosovo mit insgesamt 1051 Kilogramm Fleisch, davon 631 Kilogramm Schweinefleisch. In 70 Fällen stammten die Fleischprodukte aus Moldawien und beliefen sich auf insgesamt 1338 Kilogramm, davon rund 952 Kilogramm Schweinefleisch. Bereits im Dezember wurden bei regulären Kontrollen in 8 Fällen 1271 Kilogramm Fleisch und Fleischprodukte festgestellt, die eingeführt werden sollten.

Auch wenn die Afrikanische Schweinepest bisher noch nicht in Österreich aufgetreten sei, ist „die Gefahr einer Einschleppung durch die zahlreichen Fälle im Süden und Osten Europas weiterhin sehr hoch“, warnt Tierschutzminister Johannes Rauch. Innerhalb der EU sind laut Gesundheitsministerium Haushaltmengen zulässig, sofern der Hersteller der Fleischprodukte im Herkunftsland einer ordnungsgemäßen veterinärbehördlichen Aufsicht unterliegt. Ein besonderes Risiko stellen Fleisch und Wurst aus privatem Erzeugnis dar, die keiner amtlichen Kontrolle unterzogen wurden.

Bei einer Kontrolle Anfang Jänner in Nickelsdorf wurden sichergestellte tierische Produkte von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht, bevor sie sachgemäß vernichtet wurden. Die AGES-Tierseuchenexpertinnen und -Experten konnten dabei 50 Proben ziehen, die in der Laboruntersuchung negative Ergebnisse auf die ASP lieferten.

Rauch appelliert an die Reisenden keine Lebensmittel aus Schweine- und Wildschweinfleisch aus betroffenen Ländern mitzubringen und dort nach Möglichkeit jeglichen Kontakt mit Haus- und Wildschweinen zu meiden.

Schweinepest gefährdet Nutztiere und Wildschweine gleichermaßen Die ASP stellt eine erhebliche Gefahr für die heimische Landwirtschaft und Wildschweinpopulation dar. Für infizierte Haus- und Wildschweine endet die Ansteckung meist tödlich, für Tierhalterinnen und Tierhalter in Österreich würde dies einen enormen wirtschaftlichen Schaden darstellen.