Da gehts bergab -warum amerikanische Schweinemäster jede Woche 80 Mio. Dollar verlieren

Die Schweinemäster in den USA verlieren derzeit jede Woche Geld. Im Unterschied zu der Europäischen Union liegen die Schlachtschweinepreise klar unter dem Vorjahresniveau.

Die Preise für Schlachtschweine liegen in den USA in diesem Jahr deutlich unter dem Vorjahresniveau. Deshalb machen die dortigen Schweinemäster – im Gegensatz zu ihren europäischen Kollegen und trotz Hauspreis – große Verluste.

Laut einer Markteinschätzung des global agierenden Zuchtunternehmens Genesus liegt die aktuelle Gewinnschwelle bei umgerechnet 1,86 Euro/kg Schlachtgewicht. Gezahlt werden an die Erzeuger nur 1,53 Euro/kg. Den Schweinemästern fehlen also rund 33 Cent/kg um ihre Kosten decken zu können.

Auf ein Schlachtschwein gerechnet verlieren die Mäster derzeit rund 30 Euro pro Tier. Legt man die aktuellen wöchentlichen Schlachtungen von 2,65 Mio. Schweine zu Grunde, summiert sich das Minus laut des Zuchtunternehmens auf umgerechnet 80 Mio. Euro pro Woche. Breits seit Monaten würden die amerikanischen Schweinemäster mit diesen hohen wirtschaftlichen Verlusten kämpfen.

Laut Genesus sind die Aussichten ebenfalls nicht gut. So würden die Kurse der Futures für Magerschweine in Chicago darauf hindeuten, dass die Verluste noch einige Monate anhalten werden.

Genesus schätzt, dass sich der Verlust je Schwein in diesem Jahr durchschnittlich auf annähernd 23 Euro belaufen wird und die Schweinebranche gut 3 Mrd. Euro verlieren könnte. Zudem gäbe es auch bei den Ferkelerzeugern keine volle Deckung der Produktionskosten.

Die Schlachtunternehmen und Schweinefleischverkäufer können aufgrund des niedrigen Einstandspreises dagegen derzeit eine positive Bruttomarge von etwa 24 Euro je Schwein einfahren. Allerdings haben viele Schlachtunternehmen auch eigene Schweine, was dann die Marge merklich nach unten drücke.

Angesichts dieser dramatischen wirtschaftlichen Situation zweifelt das Zuchtunternehmen die jüngsten Prognosen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) an. Demnach solle die US-Schweineproduktion 2024 zunehmen. Die Washingtoner Analysten rechnen für das kommende Jahr mit einer Schweinefleischerzeugung von 12,58 Mio. t; das wären knapp 2 Prozent mehr als in diesem Jahr. 

Genesus verwies auf die Verluste der europäischen Schweinehalter in den Vorjahren, die nun einen starken Produktionseinbruch zur Folge hätten. Auch in China sei die Schweineproduktion aufgrund der niedrigen Erzeugerpreise in diesem Jahr nicht annähernd kostendeckend, weshalb der Sauenbestand seit Monaten rückläufig sei. Nach Angaben des Pekinger Landwirtschaftsministeriums gab es Ende Oktober 41,2 Mio. Sauen in der Volksrepublik; das waren fast 1,7 Mio. Tiere weniger als zwölf Monate zuvor. von AgE