Auf der Suche nach dem Zukunftsbild unserer Landwirtschaft -VISION 2028+

„Die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern muss sich auch in Zukunft lohnen! Dafür braucht es ein klares Bild, wohin die Reise gehen wird“, sagt Minister Totschnig. Dafür hat er die „Vision 2028+“ ins Leben gerufen.

Da, wo Widerspruch herrscht, gibt es die besten Chancen auf Innovation“. Mit dieser Aussage ließ Marianne Penker von der BOKU bei der Auftaktveranstaltung zur Vision 2028+ des Landwirtschaftsministeriums in Wien aufhorchen. Penker sprach mit dieser Aussage in ihrem Statement darauf an, dass es durch die Einbindung zahlreicher Stakeholder, Institutionen und der Wissenschaft zu vielversprechenden Ergebnissen bei dieser Initiative von Minister Totschnig kommen könne.

Minister Totschnig selbst ging zu Beginn darauf ein, was er sich von dem Prozess erwarte: „Bei der Erarbeitung der „Vision 2028+“ stehen die Bäuerinnen und Bauern im Mittelpunkt. In Zeiten des Wandels ist es entscheidend, dass wir zusammenstehen, das Miteinander pflegen und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Aus diesem Grund starten wir die „VISION 2028+“ unter Einbindung zahlreicher Stakeholder, Institutionen und der Wissenschaft. Neben Bäuerinnen und Bauern werden wir die Sichtweisen und Meinungen von Konsumentinnen und Konsumenten ebenso wie von Akteuren der vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche einholen und diskutieren.“

Totschnig weiter: „Starke Preisschwankungen auf den Märkten, steigende gesellschaftliche Anforderungen an die Landwirtschaft oder der Klimawandel sind nur einige Beispiele, die unsere Bäuerinnen und Bauern beschäftigen. Um Versorgungssicherheit auch in Zukunft garantieren zu können, müssen wir über den Tellerrand blicken und Perspektiven schaffen. Mit der „VISION 2028+“ wollen wir ein klares Zielbild für unsere Landwirtschaft und den ländlichen Raum erarbeiten.“

Bei der Vision 2028+ werden zentrale Themen besprochen, welche in 7 Handlungsfelder aufgeteilt werden und ökologische, ökonomische sowie soziale Dimensionen abdecken:

  1. Stärkung des Unternehmertums in der Landwirtschaft,
  2. Weiterentwicklung der Qualitätsproduktion,
  3. Klima- und Umweltschutz sowie Klimawandelanpassung,
  4. Mehr Wertschöpfung am Bauernhof,
  5. Zukunftsfähiger und resilienter ländlicher Raum,
  6. Digitalisierung, Forschung und Innovation,
  7. Wahrnehmung und Wertschätzung – Dialog mit der Gesellschaft.

Für jedes dieser Handlungsfelder wird eine sogenannte Fokusgruppe eingerichtet, in welcher die jeweiligen Herausforderungen sowie konkrete Ziele und Entwicklungspfade diskutiert und ausformuliert werden. Darüber hinaus wird der Prozess u.a. durch 1.500 Interviews mit Bäuerinnen und Bauern, Befragungen der Wertschöpfungsketten und Bürgerinnen und Bürgern, sowie einer umfangreichen Literaturrecherche begleitet.

Zur Vertiefung der Analysen und Diskussionen wird ein wissenschaftlicher Beirat eingesetzt, welcher das Projekt begleitet. Der Beirat besteht u.a. aus Vertreterinnen und Vertretern:

  • der Universität für Bodenkultur,
  • der Universität Hohenheim,
  • des Thünen-Instituts,
  • der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft,
  • der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen,
  • des WIFO.

Das Ergebnis des Strategieprozesses ist ein klares Zukunftsbild für Österreichs Landwirtschaft und den ländlichen Raum, begleitet von strategischen Leitlinien sowie konkreten Maßnahmen zur Zielerreichung. „Es liegt an uns allen, die Zukunft der Landwirtschaft und des ländlichen Raums zu gestalten. Ich lade herzlich ein, sich in diesem Prozess aktiv einzubringen. Unterschiedliche Sichtweisen werden maßgeblich dazu beitragen, die Zukunft unserer Bäuerinnen und Bauern kreativ und innovativ zu gestalten und weiterzuentwickeln. Nur gemeinsam können wir eine bäuerliche und regionale Landwirtschaft, die von der Gesellschaft wertgeschätzt wird, festigen und stärken,“ erklärte Totschnig.