So wie immer auch in Deutschland -Haltungsform 3 und 4 weiter in der Nische

Die Supermärkte bieten trotz vollmundiger Ankündigungen nur wenig Fleisch aus den höheren Haltungsformen an.

Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich hohe Ziele zum Ausbau der höheren Haltungsformen 3 und 4 in seinen Fleischregalen gesetzt. Doch die Realität ist ernüchternd, wie eine Umfrage von Greenpeace in großen LEH-Ketten in Deutschland zeigt. So stieg der Anteil der höchsten Haltungsformen 3 und 4 seit dem Sommer 2022 lediglich von 10 auf 12 %. Knapp 90 % des deutschen Fleisches stammen damit aus den Haltungsformen 1 und 2. Der Anteil der niedrigsten Haltungsform 1 stieg in den vergangenen zwölf Monaten sogar wieder von 19 auf 21 %.
Die Umwelt-Organisation hatte in ihrer Umfrage Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe befragt. Metro und Norma haben nicht beantwortet und kennzeichneten ihr Fleisch auch nicht. Insgesamt ist die Kennzeichnung der Fleischartikel offenbar auch sehr unterschiedlich. Nach eigenen Angaben kennzeichnen die Lebensmittelketten ihr Fleisch in den Selbstbedienungstheke inzwischen fast flächendeckend. Hingegen gibt es an den Bedientheken offenbar große Lücken. In einer Stichprobe von Greenpeace in 44 Supermarktfilialen waren nur 40 % aller unverarbeiteten Frischfleischprodukte aus Deutschland gekennzeichnet. In fast 30 % der besuchten Filialen gibt es keine Kennzeichnung.
Die Supermarktketten begründen die negative Entwicklung beim Marktanteil von Tierwohlfleisch insbesondere mit dem geänderten Einkaufsverhalten der Konsumenten. Diese greifen aufgrund der hohen Inflation wieder verstärkt zu günstigeren Fleischartikeln.