Negativrekord bei Schlachtschweine

Laut Österreichischer Schweinebörse wartet das heimische Schlachtschweineangebot mit
einem neuerlichen Negativrekord auf. In der 25. Kalenderwoche dürften kaum mehr als
80.000 Stück schlachtreife Tiere zur Verfügung stehen. Das abwärts tendierende
Schlachtgewicht (zuletzt 98,3 kg) zeigte, dass keine zurückgehaltenen Schweine in den
Maststallungen standen. So ergab sich die Situation, dass Schlachtbetriebe einerseits das
zäh gewordene Fleischgeschäft beklagten und andererseits händeringend zusätzliche
Schlachtpartien suchten.

Stabile Ferkelnotierung
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt bestand weiterhin ein Nachfrageüberhang, die
Wartezeiten für Mästerinnen und Mäster wurden aber kürzer. Das Angebot dürfte in
nächster Zeit überschaubar bleiben. Die Notierung beträgt in der 25. Kalenderwoche
unverändert EUR 4,00 je kg.
Europaweit blieben die zu dieser Jahreszeit üblichen Entwicklungen auf den Ferkelmärk-
ten (Nachfragerückgang und Angebotsanstieg) bisher weitgehend aus. Daher setzten sich
sowohl die große Absatzsicherheit als auch die hohe Preisstabilität fort.

EU-Schweinemarkt: Schwache Fleischnachfrage
Der EU-Schweinemarkt wurde nach wie vor vom geringen Schlachtschweineangebot und
der schwachen Fleischnachfrage bestimmt. Die Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen
und Konsumenten ließ ein Umsetzen von weiteren Preisanstiegen im Fleischhandel kaum
zu. Folglich blieben die Mastschweine-Notierungen zumeist unverändert. In Frankreich
reichte das Lebendangebot nicht einmal für die bereits reduzierten Schlachtaktivitäten.
Daher zogen dort die Preise weiter an. In den Niederlanden hob Vion den Auszahlungs-
preis für Schweine an und holte damit eine Entwicklung nach, die andere niederländische
Schlachtunternehmen bereits in den letzten Wochen vollzogen hatten.
Auch in Deutschland findet die Preisbildung im Spannungsfeld zwischen einem sehr knap-
pen Lebendangebot und einem schwierigen Fleischhandel statt. Schließlich dürfte die be-
ginnende Urlaubszeit, die in Deutschland zu einem Rückgang der Fleischnachfrage führt,
den Ausschlag gegeben haben.