Auch Spanien importiert 50 % mehr Ferkel

In Spanien haben die Mäster im ersten Quartal des laufenden Jahres deutlich mehr ausländische Ferkel aufgestallt als noch im Vorjahreszeitraum. Wie aus Zahlen des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) hervorgeht, wurden mehr als 873.000 Mastläufer importiert, was einem Plus von 300.000 Tieren bzw. 50 % entspricht. Als Lieferanten taten sich dabei vor allem die Niederlande und Belgien hervor. Allen voran die Niederländer legten im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 45,5 % auf 621 100 Tiere zu. Mengenmäßig deutlich kleiner, aber dafür mit einer Versechfachung des Liefervolumens, folgt Belgien mit gut 134.000 Ferkel. Weit abgeschlagen dahinter belegen dann Dänemark mit 48.400 und Portugal mit rund 43.000 Tieren die Plätze Drei und Vier. Beide Länder konnten aber keinen Handelszuwachs erzielen. Auch aus Deutschland wurden Ferkel bezogen. Hier wurde aber mit einer Liefermenge von 19.000 Tieren ein Minus von 5.700 Tieren verzeichnet.

Als Grund für den massiv gestiegenen Importbedarf werden die gesundheitlichen Probleme in den spanischen Sauenherden angeführt. Bereits seit geraumer Zeit grassiert hier das Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) des Virusstammes Rosalia. Die Folgen sind verheerend. Die Ferkelerzeuger kämpfen mit hohen Saugferkelverlusten und teils massiven Leistungseinbußen bei den Sauen.

Die deutlich gesteigerten Ferkelimporten konnten allerdings das daraus entstandene Defizit in der eigenen Ferkelerzeugung nicht ausgleichen und es kam zu einem Mangel an Schlachtschweinen in Spanien. So wurden im ersten Quartal 2023 mit 14,1 Mio. Schweinen rund 1,4 Mio. Stück bzw. 9 % weniger geschlachtet als in der Vorjahresperiode. Allerdings gehen die Marktanalysten davon aus, dass dieses Minus auch auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rund um den Jahreswechsel zurückzuführen ist. Denn gerade die Futterkosten waren durch die hohe Importabhängigkeit bei Soja und anderen Futterrohstoffen massiv gestiegen.