Zwiespältige Stimmung am Schweinemarkt


Laut Österreichischer Schweinebörse hinterließ die wegen Fronleichnam abermals ver-
kürzte Schlachtwoche keinerlei Überhang – im Gegenteil – die Schlachtbetriebe suchten
zusätzliche Schweinepartien, weil grillfähige Teile vom Schwein wie Schopf, Karree und
Bauch boomten. Allerdings war der Rest des Schlachtkörpers, z.B. Schinken oder Ver-
arbeitungsfleisch, nur schwer verkäuflich. Daher herrschte auf der Abnehmerseite des
Schweinemarktes eine zwiespältige Stimmung. „Im Export nach Asien und anderen
Drittstaaten schießt man sich mit unserem Preis aus dem Markt“, meinte ein namhafter
Exporteur.
Die Mastschweine-Notierung bleibt bis zum 21. Juni unverändert bei EUR 2,47 je kg.
Hohe Absatzsicherheit bei Ferkeln
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt konnte das leicht steigende Angebot problemlos
vermarktet werden. Die Nachfrage blieb auch dank der positiven Preisentwicklung bei
Schlachtschweinen überdurchschnittlich. Bei leichten Nachfrageüberhängen hatte das
Absichern der bereits sehr guten Ferkelpreise oberste Priorität. Daher bleibt die Notierung
in der 24. Kalenderwoche unverändert bei EUR 4,00 je kg.
Europaweit herrschte bei Ferkeln eine für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Absatzsicher-
heit. Beispielsweise in Deutschland und den Niederlanden zogen die Preise an, im Gegen-
satz dazu wurde die spanische Notierung erneut gesenkt.

Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen des kleinen Angebotes, das in den
nächsten Wochen noch weiter zurückgehen dürfte. Daher mussten sich die Schlachtunter-
nehmen anstrengen, genügend Schweine für die Auslastung ihrer Kapazitäten und zur
Deckung des Bedarfs zu bekommen. Im Fleischhandel spielte dagegen die inflationsbe-
dingte Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten eine wichtige Rolle.
Zudem blieben Drittlandexporte aufgrund des hohen Preisniveaus von europäischem
Schweinefleisch größtenteils aus. Somit war Frankreich eines der wenigen Länder, wo
Mastschweine-Notierungen angehoben werden konnten, zumeist blieben sie stabil.
In Deutschland reicht das nach wie vor geringe Schweineangebot nur knapp zur Deckung
der rückläufigen Nachfrage. Der Preisanstieg der Vorwoche kann bestenfalls bei Grillar-
tikeln umgesetzt werden, ansonsten läuft der Fleischhandel impulslos.