Rabobank: Schweinemarkt bleibt weiterhin schwieriges Pflaster ​ ​

Das stockende Wirtschaftswachstum in vielen Ländern geht zulasten des Schweinefleischverzehr.

Auch wenn die aktuellen Notierungen für Ferkel und Schlachttiere die Landwirte durchaus zufrieden stimmen, bleibt der Schweinemarkt ein schwieriges Pflaster. Das zeigt auch der jüngst von der Rabobank veröffentlichte Bericht „Global Pork Quarterly Q2 2023: Consumption in Focus as Pork Industry Plans for the Future“. So gehen die Marktexperten des Bankinstitutes davon aus, dass sich das schwächelnde Wirtschaftswachstum in vielen Ländern nun verzögert auch auf den weltweiten Schweinefleischverbrauch auswirken wird. Ein großer Unsicherheitsfaktor für die Marktteilnehmer bleiben auch die Produktionskosten. Bei den Schweinehaltern stehen hier die Futterkosten im Fokus. Die globalen Futtermittelvorräte bewegen sich auf einem historisch niedrigen Niveau und mit länderspezifischen Unterschieden bleibt die Verfügbarkeit ein Problem. Unterm Strich werden sich die Tierhalter wohl wieder auf sehr volatile Futtermittelmärkte einstellen müssen, heißt es weiter.

Erste Anzeichen für ein schwieriges Marktumfeld im laufenden Jahr sind auch in den Exportstatistiken der EU-Schweinefleischhändler zu finden. So wurden in den beiden ersten Monaten des Jahres insgesamt 760.820 t Schweinefleisch, einschließlich verarbeiteter Produkte und Nebenprodukte, in Länder außerhalb der EU verkauft. Im Vergleich zu den Vorjahresmonaten entspricht dies einem Minus von über 137.000 t bzw. 15 %. Der Exportwert konnte dagegen aufgrund der starken Verkaufspreise um 1,5 % auf fast 2,07 Mrd. € zulegen.

Zu den größten Verlierern im Drittlandgeschäft gehörten Dänemark (-22,9 %), Deutschland (-21,4 %) und Spanien (-14,3 %). Auch die Niederländer mussten einen Rückgang von spürbaren 11,6 % hinnehmen. Trotz des größten Rückganges rangierte Spanien bei den Ausfuhrmengen mit 254.460 t unangefochten auf dem ersten Platz. Dahinter folgten mit gut 135.500 t bzw. 119.000 t die Länder Dänemark und Niederlande. Deutschland belegte 56.725 t den vierten Rang.

Als Hauptgrund für die merkliche Abschwächung der Drittlandexporte wird das schrumpfende China-Geschäft angeführt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden dorthin über 20.000 t (- 8,5 %) weniger verschifft. Mit 221.380 t Schweinefleisch nimmt das asiatische Land aber immer noch fast ein Drittel (29,1 %) der EU-Gesamtexporte auf. Dahinter folgt Großbritannien mit einer zuletzt nur leicht rückläufigen Abnahmemenge 138.310 t.