Landwirtschaftsministerium zieht vorläufige Bilanz

Um die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe gut durch die Corona-Krise zu bringen, hat die Bundesregierung für die Land- und Forstwirtschaft mehrere umfassende Unterstützungs- und Hilfsmaßnahmen umgesetzt. Jetzt liegt eine erste Gesamtbilanz der Auszahlungen vor.

Danach wurde knapp eine Milliarde Euro an Coronahilfen ausbezahlt. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums hatte das Paket folgende Bestandteile:

  • Härtefallfonds und Umsatzersatz (Antragstellung abgelaufen):
  1. Mit dem Härtefallfondsgesetz wurde ein Sicherheitsnetz für Einkommensausfälle bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie Privatzimmervermietern geschaffen.
  2. Betriebe, die durch die Auswirkungen der COVID 19 Pandemie Umsatzeinbrüche in Kauf nehmen mussten, erhielten einen finanziellen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden musste.
  • Ausfallbonus (Antragstellung noch möglich):
  1. Mit dem Ausfallsbonus wurde der Kreis der Anspruchsberechtigten ausgeweitet.
  2. Die Unterstützungsmaßnahme galten für touristische Vermieter, Wein-, Mostbuschenschank und Almausschank

Für Härtefallfonds, Umsatzersatz und Ausfallsbonus inkl. Privatzimmervermieter wurden bis dato 122,25 Mio. Euro ausbezahlt (Stand: 31.10.2021): Davon entfielen auf die Landwirtschaft 60,30 Mio.€ (6.764 Betriebe), und auf die Privatzimmervermieter 61,96 Mio. € (7.392 Betriebe).

  • Verlustersatz für indirekt betroffene Betriebe (Antragstellung abgelaufen):
  1. Durch die Schließungen von Gastronomie und Hotellerie wurden auch die landwirtschaftlichen Produzenten schwer getroffen.
  2. Daher wurde für die vier Betriebszweige Schweinemast und Zuchtsauen, Produktion von Speise- und Saatkartoffeln, Legehennen und Wein der Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft geschaffen, um die größten Einbußen abzufedern.

Für den Verlustersatz für indirekt betroffene Betriebe wurden rund 42,57 Mio. Euro ausbezahlt: Davon entfielen auf die Produktionsrichtung Schwein 28,16 Mio.€ (4.579 Betriebe), auf Kartoffeln: 4,60 Mio.€ (1.131 Betriebe), auf Eier 5,14 Mio. € (350 Betriebe) und auf Wein 4,67 Mio.€ (159 Betriebe).

  • Investitionsprämie:
  1. Die Investitionsprämie hat den Betrieben dabei geholfen, auch in der Krise notwendige Investitionen zu tätigen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber vor allem aus der Krise heraus zu investieren.
  2. Der Erfolg der Investitionsprämie im land- und forstwirtschaftlichen Bereich und in der gesamten Lebensmittelwertschöpfung kann sich sehen lassen, sie wurde von den Betrieben sehr gut angenommen und hat einen Investitionsboom ausgelöst.
  3. Mit rund 10 % haben Milchviehbetriebe (rund 8.500) einen sehr hohen Anteil an den Anträgen. Aber auch in der Schweinehaltung (rund 2.000) und im Weinbau (rund 1.700) wurden verhältnismäßig viele Anträge gestellt.

763 Mio. € Investitionsprämie ausgezahlt

Im Rahmen der Investitionsprämie wurden in Land- und Forstwirtschaft sowie für lebensmittelverarbeitende Betriebe rund 763 Mio. € an 73.000 Antragsteller ausbezahlt. Damit wurden Investitionen von 8,8 Mrd. Euro ausgelöst:

  • 443 Mio. Euro mit 7 % (58 % der Auszahlungen)
  • 246 Mio. Euro für ökologische Investitionen mit 14 % (32 %)
  • 74 Mio. Euro für Projekte in die Digitalisierung (10 %).

Für Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger haben die bisherigen Coronamaßnahmen ihre Wirkung gezeigt: „Die Wirtschaftshilfen für Land- und Forstwirtschaft waren zielgenau. Dort, wo Verluste entstanden sind, konnten wir vieles ausgleichen. Das hat jenen, die von der Krise wirtschaftlich besonders betroffen waren, sehr geholfen und zum Teil die Existenz gesichert.“

Zudem sein die Covid-Investitionsprämie eine ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ gewesen und habe für einen Investitionsboom in der Branche gesorgt. Köstinger: „Maschinen wurden erneuert, auf vielen Dächern sind PV-Anlagen entstanden, neue ökologische Heizwerke wurden gebaut und viel in Digitalisierung und Modernisierung der Landwirtschaft investiert. Besonders bemerkenswert ist, dass viele Betriebe die ökologische Variante gewählt haben und damit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.“