Düngerpreise fallen immer weiter – Markt ist turbulent

Die Preise für Stickstoffdünger fallen auch in dieser Woche. Ein Grund: Die Gaspreise sind stark gefallen und haben die Produktionskosten der Düngerhersteller reduziert. Gleichzeitig sitzen manche Hersteller offenbar auf großen Beständen – und Bauern und Händler kaufen weiterhin nicht.

Die Stickstoffproduktion in der EU nimmt weiter zu, da mildes Wetter die Erdgaspreise weiterhin unten hält. Hohe Lagerbestände belasten den Markt zusätzlich und beeinflussen die weitere Preisentwicklung, sagen Analysten.

Russland will einen Ausfuhrzoll von 23,5 % auf alle Arten von Düngemitteln mit einem „Grenzpreis“ von 450 USD/t erheben, sagte der stellvertretende Premierminister Denis Manturov am 11. November, in einem Interfax-Bericht. Die Zölle müssen noch per Regierungserlass genehmigt werden. Der Preis von 450 USD/t soll der Preis sein, unter dem die Exporteure keine Ausfuhrzölle zahlen würden. Für jede Tonne Düngemittel, die über 450 USD/t verkauft wird, wird eine Steuer von 23,5 % erhoben. Die Regelung soll ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten.

Indessen nehmen immer mehr europäische Düngemittelhersteller ihre Produktion aufgrund des starken Rückgangs der Erdgaspreise wieder auf. Yara International ASA, einer der weltweit größten Düngemittelhrsteller, gab bekannt, dass man wieder mit 65 % der europäischen Ammoniakkapazität arbeite. Das Analystenhaus CRU International sagte, Yaras Schritte sei im Einklang mit anderen europäischen Düngemittelherstellern.

Trotz der gefallenen Gaspreise sind alle Düngemittel deshalb noch immer deutlich teurer als ein Jahr zuvor.

 In Europa geben die Düngerpreise im November weiter nach. In der aktuellen Woche werden folgende Preise gemeldet: An den deutschen Spotmärkten kostet Kalkammonsalpeter (KAS), der wichtigste Stickstoffdünger der deutschen Landwirte, am Dienstag (15.11) knapp 663 Euro je Tonne. Das sind gut 100 Euro je Tonne weniger als zum Beginn des Monats.

Die Preise für Harnstoff liegen bei knapp 800 Euro je Tonne und damit ebenfalls 100 Euro niedriger im zum Beginn des Monats. Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) kostet knapp 665 Euro – das 30 Euro weniger als vor zwei Wochen. Auch bei den übrigen Mineraldüngern haben die Preise nachgegeben.