Getreidelieferung aus der Ukraine über den Grünen Korridor erreicht Österreich

Bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist die RCG aktiv und hat von März bis April 2022 jeden zweiten Tag Getreidezüge aus der Ukraine nach Deutschland organisiert. (Bildquelle: picture alliance / Beate Schleep)

Über den Grünen Korridor ist am Freitag der erste Zug mit 1.450 t Futtermais aus der Ukraine in Österreich angekommen. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger hatte sich beim Gipfel zur Lebensmittelversorgungssicherheit für die Schaffung Grüner Korridore ausgesprochen, um Rohstofflieferungen weiter zu ermöglichen, denn aufgrund des Krieges können derzeit nur 10% der bisherigen Getreidemengen pro Monat aus der Ukraine exportiert werden.

„Indem wir Lieferungen durch die Schaffung Grüner Korridore ermöglichen, helfen wir der Ukraine, die ihre Waren sonst nicht exportieren könnte. Und wir helfen, die Versorgung mit landwirtschaftlichen Rohstoffen und Lebensmitteln aufrechtzuerhalten“, betonte Köstinger.

Österreich soll verstärkt als Drehscheibe für Rohstofflieferungen aus der Ukraine auch in andere Länder fungieren. Ab Mai sollen über die Route Oblast Ternopil, Westukraine, Getreideheber Agrosem zwei Lieferungen pro Monat in Aschach an der Donau eintreffen. Der übliche Exportweg für Rohstoffe über die Häfen am Schwarzen Meer wie in Odessa oder am Asowschen Meer ist aufgrund des Krieges für die Ukraine derzeit nahezu unmöglich. Allein die Zerstörung des Hafens in Odessa betrifft Lieferungen von 200.000 t pro Tag auf vier Schiffen.

Durchgeführt werden die Agrartransporte aus der Ukraine über den Grünen Korridor von der ÖBB Rail Cargo Group (RCG). Bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist die RCG aktiv und hat von März bis April 2022 jeden zweiten Tag Getreidezüge aus der Ukraine nach Deutschland organisiert. In Summe wurden dabei 60.000 t Getreide transportiert.

„Einerseits unterstützen wir bei Hilfstransporten, andererseits wollen wir einen kleinen Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben der Ukraine leisten. Daher fahren wir regelmäßig Getreidetransporte aus der Ukraine nach Europa und wollen das in nächster Zeit auch noch verstärken“, erklärte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä .

Üblicherweise liegt der globale Exportanteil der Ukraine für Sonnenblumenöl bei 52 %, für Mais bei 16 % und für Weizen bei 15 %. Aktuelle Schätzungen für 2022 gehen von 30 bis 50 % Ernteeinbußen in der Ukraine durch den Krieg aus. Derzeit liegt die Milchproduktion in dem Land rund 22 % unter dem gewohnten Niveau. Durch die Minderproduktion droht eine Unterversorgung für 12 Mio. Menschen.