Die europäischen Schlachtschweinemärkte zeigen sich Mitte August weiter nahezu unverändert. In Mittel- und Nordeuropa gleichen sich abermals ein niedriges Angebot und eine geringe Nachfrage aus. Die Folge sind konstante Preise. Unterdessen hält in Frankreich und Spanien die Preisschwäche an, während sich Italiens Schlachtschweinehalter über nochmals höhere Notierungen freuen können.
In Deutschland legte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (14.8) in der inzwischen sechsten Woche in Folge bei 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) fest. Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete, dass die Nachfrage problemlos gedeckt werden könne, obwohl die aktuell hohen Temperaturen das Wachstum der Tiere ausbremsten und das Angebot „hier und da“ etwas kleiner ausfalle. Der Fleischmarkt biete kaum Impulse. Zwar habe der Einzelhandel in den zurückliegenden Wochen viele Werbeaktionen zu Grill- und Kurzbratartikeln gefahren, diese hätten aber keine große Wirkung gezeigt. Gründe dafür seien die aktuelle Ferienzeit und die in den vergangenen Wochen oft regnerische Witterung, die Grillaktivitäten behindert habe.
Auch in Österreich blieb alles beim Alten. Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) legte den Schlachtschweinepreis am Donnerstag bei 1,92 Euro/kg SG und damit auf dem Niveau der Vorwochen fest. Trotz der durch Mariä Himmelfahrt verkürzten Schlachtwoche sei das Angebot komplett abgeflossen. Dazu beigetragen habe das zuletzt gute Grillwetter.
Der Feiertag bremst zusätzlich
Die belgische Danis-Gruppe zahlt in der 33. Kalenderwoche 1,340 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit ebenso viel wie in der Vorwoche. Danish Crown (DC) fixierte den Preis für die 34. Kalenderwoche weiter bei umgerechnet 1,80 Euro/kg SG. Die Nachfrage nach Vorderschinken, Hinterkeulen und Nacken sei gleichmäßig, erläuterte DC. Der mittlere Teil des Schweins werde weitgehend an Kunden außerhalb Europas und in Großbritannien zu guten Preisen verkauft.
Unterdessen verläuft die Sommersaison in Frankreich und Spanien weiter schlechter als zu Beginn erwartet. Zudem ist auch in diesen beiden Ländern die Schlachtwoche wegen des Feiertags verkürzt. Am Marché du Porc Français bewegte sich der Schlachtschweinepreis am Mittwoch erneut nach unten, und zwar um 2,6 Cent auf 1,805 Euro/kg SG. An der Agrarbörse von Bellpuig zwischen Barcelona und Saragossa werden in der 33. Kalenderwoche 1,730 Euro/kg LG gezahlt, 2,8 Cent weniger als zuvor.
In Italien setzten die Schlachtschweinepreise derweil ihre Bergfahrt fort. Für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm einigte man sich am Donnerstag auf 1,907 Euro/kg LG, nach 1,877 Euro/kg LG in der Vorwoche. Vertragsschweine derselben Kategorie verteuerten sich ebenfalls um 3,0 Cent auf nun 2,043 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittspreis steigt
Auf europäischer Ebene ging der Durchschnittspreis nach seiner Schwäche in den Vorwochen in die Aufwärtsbewegung über. In der Woche zum 10. August wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 202,68 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,2% mehr als in der Woche zuvor. Das Vorjahresniveau wurde weiter verfehlt, konkret um 3,7%.
Die Preisveränderungen waren in allen Mitgliedsländern gering ausgeprägt. Den mit 1,9% größten Preisaufschlag meldete Dänemark, gefolgt von Polen mit 1,3% sowie der Slowakei und Kroatien mit jeweils 0,7%. Deutschland meldete ein kleines Plus von 0,1%. Den mit 1,1% kräftigsten Preisabschlag gab es in Litauen. In Frankreich wurde 1,0% weniger gezahlt, in Spanien 0,7% weniger. AgE (18.08.2025)