Millionen Tonnen Hühnerfedern landen im Müll – doch sie könnten die Basis für einen nachhaltigen Kunststoff sein. Wie das geht und ob die Geflügelwirtschaft profitieren kann.
Nur in den USA fallen jährlich rund 1,5 Mio. t Hühnerfedern an – bisher meist als Abfall. Doch Forschende der University of Nebraska haben eine Methode entwickelt, um aus diesem Nebenprodukt biologisch abbaubaren Kunststoff herzustellen.
Der Schlüssel liegt im stabilen Eiweiß Keratin, das in großen Mengen in Federn enthalten ist. Durch eine chemische Behandlung wird das Keratin wasserfest und mechanisch belastbar gemacht – ideal für die Kunststoffverarbeitung.
Das sogenannte „Hühnerplastik“ ist leichter als herkömmliche Materialien wie Polyethylen, dabei robust und umweltfreundlich. Auch in Deutschland laufen Forschungsprojekte, die Keratin aus Federn für Dämmstoffe und Geotextilien nutzbar machen wollen.
Für die Geflügelhaltung könnte das eine neue Einkommensquelle schaffen – und eine nachhaltige Lösung für das Abfallproblem bieten. Das weltweite Plastikabkommen ist leider gescheitert.