Rainer und Totschnig treffen sich: Agrarminister besuchen Biohof

Der deutsche Bundesagrarminister Alois Rainer war am 7. August bei seinem ersten offiziellen Besuch in Österreich auch auf einem Heumilchbetrieb zu Gast. Dort traf er auf den österreichischen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Beide gaben eine klare Botschaft an die bäuerliche Zukunft.

Krispl/Salzburg – Ein bisschen aufgeregt war sie schon, sagte die junge Bäuerin Gertraud Ziller. Denn es kommt ja auch nicht alle Tage vor, dass gleich zwei Landwirtschaftsminister am Bioheumilchhof auftauchen. Zu einem kleinen Gipfeltreffen trafen sich dieser Tage im salzburgerischen Krispl der österreichische Ressortminister Norbert Totschnig und sein deutscher Kollege Alois Rainer: Sie redeten über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR).

Einig war man sich insbesondere darin, gemeinsam für eine „zukunftsfähige bäuerliche Landwirtschaft“ zu kämpfen.

Auch Salzburgs LK-Präsident Rupert Quehenberger und seine Stellvertreter, Landesbäuerin Claudia Entleitner und Josef Braunwieser, nahmen teil. Für die grünlandbasierte Milchproduktion sei hochwertiges Grundfutter alternativlos, erläuterte Kammerexperte Johan Schmid dem Gast. „Salzburgs Landwirte leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Biodiversität“, betonte Quehenberger. Das Salzburger Land sei nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa Vorreiter bei der biologischen Landwirtschaft. Nirgendwo sonst ist der Anteil an Biobauern und Biobäuerinnen so hoch wie hier: Knapp 60 % der landwirtschaftlichen Flächen werden biologisch bewirtschaftet.

Ein Salzburger Markenzeichen ist zudem die traditionelle Heumilchwirtschaft. Die Anerkennung als Weltkulturerbe sei eine Auszeichnung „für unsere Art der Landwirtschaft“, wurde betont.

„Es gibt kaum einen Strukturwandel im Bundesland Salzburg“, konstatierte Bundesminister Totschnig, wie überhaupt eine Politik des „Wachsens oder Weichens“ für ihn keine Option sei. Sein Ziel sei, die kleinbäuerlichen Betriebe zu erhalten. „Man muss es nur wirklich wollen“, fügte Totschnig hinzu. Seinen bayerischen Kollegen bezeichnete er als „echten Partner, dem ich keinen Nachhilfekurs geben muss“. Erfolge in Brüssel habe man nur dann, „wenn wir Allianzen bilden“.

Gemeinsam kämpfe man um Entbürokratisierung und schlanke Regelungen, wie etwa beim Entwaldungsgesetz, so Minister Rainer. Aber es sei kaum möglich, die Agrarstrukturen beider Länder zu vergleichen. von Paul Kannamüller