Der Münchner Baywa -Konzern meldet einen wichtigen Fortschritt im laufenden Sanierungsprozess. Für seine niederländische Tochtergesellschaft Cefetra, die im internationalen Handel mit Agrarrohstoffen tätig ist, wurde ein Käufer gefunden. Die Transaktion soll maßgeblich zur Entlastung der Konzernbilanz beitragen.
Mit First Dutch übernimmt ein ebenfalls in den Niederlanden ansässiges Unternehmen die Anteile an Cefetra. Das auf Lieferkettenmanagement spezialisierte Unternehmen deckt unter anderem die Bereiche Agrarrohstoffe, Energie, Chemikalien und erneuerbare Energien ab. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Unternehmer Peter Goedvolk, Vorsitzender von First Dutch, wurde am 10. Juni unterzeichnet.
Der Kaufvertrag steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen sowie der Zustimmung der finanzierenden Banken. Der vereinbarte Kaufpreis für die Übernahme beläuft sich auf rund 125 Millionen Euro. Davon sollen 100 Millionen Euro im dritten Quartal 2025 fließen, weitere 25 Millionen Euro zum Jahresende.
Zusätzlich erhält BayWa durch die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen im Rahmen der Refinanzierung weitere 61 Millionen Euro. Damit ergibt sich für den Konzern ein Gesamterlös von 186 Millionen Euro aus der Transaktion. Durch den Verkauf verringert sich die Verschuldung des Unternehmens um rund 500 Millionen Euro, da Cefetra aus der Konzernbilanz herausgelöst wird.
Bereits im Mai hatte BayWa einen Verkauf von Anteilen an der Raiffeisen Ware Austria AG abgeschlossen. Dieser Schritt führte zu einer Reduktion der Bankverbindlichkeiten um rund 500 Millionen Euro. Mit dem nun vereinbarten Verkauf von Cefetra erhöht sich die Gesamtsumme der Schuldentilgung bis 2025 auf mehr als 1,1 Milliarden Euro.
Die Cefetra Group agiert weltweit mit 17 Tochterunternehmen an über 35 Standorten. Zu ihrem Portfolio zählen unter anderem Marken wie Royal Ingredients Group, Tracomex, Sedaco, Premium Crops und Brüning. Seit dem Einstieg im Jahr 2012 war BayWa Hauptgesellschafter. Der Käufer First Dutch erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von vier Milliarden Euro und beschäftigt rund 3.000 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist international aktiv und operiert in mehr als 1.500 Seehäfen.