Wir können unsere Wälder nicht mehr so bewirtschaften wie bisher“, heißt es aus den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf).

Es sei höchste Zeit, umzudenken und neue Strategien zu entwickeln, um den Wald klimafit zu machen. Die österreichweite Baumartenampel (Herkunftsberatung.at) bietet eine Art Gebrauchsanleitung, welche Baumarten in die engere Wahl fallen. Dabei werden für stabile Mischwälder „mit geringem Risiko“ fünf Baumarten empfohlen. Im Fokus stehen Fichte, Weißkiefer, Lärche, Weißtanne, Buche, Stieleiche.

Mit der österreichweiten Baumartenampel wurde ein Werkzeug entwickelt, das eine erste Einschätzung der passenden Baumarten ermöglicht. Es zeigt die Eignung verschiedener Baumarten in Österreich, basierend auf einer langfristig prognostizierten Erderwärmung von bis zu 2,5 Grad. In die Ergebnisse fließen etwa Wuchsgebiet, Niederschlag sowie die Seehöhe der Standorte ein.

Baumartenampel soll beim Waldumbau helfen

Die Baumartenampel sei Teil eines „mehrstufigen Prozesses“; Künftig sollen noch umfangreichere Parameter zum Wald und zur Baumartenwahl bereitgestellt werden, erläutert Florian Hader, forstlicher Ausbildungsleiter am Waldcampus in Traunkirchen, Oberösterreich. So wurde nun der nächste Schritt mit der „dynamischen Waldtypisierung“ im Rahmen des Projekts „Forsite“ in der Steiermark gemacht, was bedeutet, dass noch präzisere Informationen in entsprechende Karten einfließen. Dabei würden auch verschiedene Klimawandelszenarien zur Charakterisierung von Waldstandorten berücksichtigt.

Die Steiermark ist mit über 1 Mio. ha das waldreichste Bundesland Österreichs. Bei weiter steigenden Jahresmitteltemperaturen wird sich dort der Wald „drastisch verändern“, heißt es. Insgesamt waren in dem Bundesland auf 3.600 Aufnahmeflächen Informationen zu Topografie, Substrat, Boden, Bestand, Vegetation und Zuwachs im Gelände erhoben worden; zudem wurden auf mehr als 400 Flächen Bodenproben gezogen. Unter Leitung der Boku Wien in Zusammenarbeit mit dem Bundesforschungszentrum für Wald seien „diese Standortbedingungen besonders genau untersucht worden“.

Nach den Worten von Diplomingenieur Hader sei die Frage des Standortes eine der wichtigsten in der Forstwirtschaft, da davon die Baumartenwahl und die waldbauliche Behandlung abhingen. Bei dem Projekt Forsite wurden deshalb digitale Karten erstellt, welche die derzeitigen und künftigen Umweltbedingungen der steiermärkischen Wälder anzeigen; weitere Bundesländer sollen folgen.