Milliardenschwere Ausstiegsprogramme lassen die Schweinebestände dramatisch einbrechen. Bis 2030 könnte die Sauenzahl um fast 25 % sinken.
In den Niederlanden dürfte sich der rasante Abbau der Sauenbestände weiter fortsetzen. So könnte der aktuelle Bestand von 670.000 Sauen bis zum Jahr 2030 auf 530.000 Muttertiere sinken, prognostiziert das Zuchtunternehmen Topigs Norsvin. Das wäre ein Minus von fast 25 %.
Das Schlachtaufkommen könnte im selben Zeitraum sogar noch schneller einbrechen, wie das niederländische Büro für Steuer- und Produktionsberatung aaff erwartet. Im vergangenen Jahr kamen in den Niederlanden im Schnitt knapp 280.000 Schweine wöchentlich an den Haken. Diese Zahl könnte sich innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 200.000 Schlachtschweine vermindern, was einem Minus von 30 % entspricht.
Als Hauptgrund gelten die milliardenschweren Ausstiegsprogramme, mit denen Den Haag insbesondere Betriebe mit hohen Ammoniakemission aus der Produktion kauft. Die Regierung hat kürzlich ein weiteres Ausstiegsprogramm verabschiedet, das den Strukturwandel nach Einschätzung von Experten nochmals beschleunigen wird.
Die Entwicklung in Niederlande könnte das deutsche Ferkeldefizit weiter zuspitzen. Denn sowohl in Dänemark als auch in Deutschland und Österreich selbst ist mit Rückgängen in der Ferkelerzeugung zu rechnen. von Fred Schippe