US-Zoll auf EU-Käse: Rückgang erwartet, Butter weniger betroffen

Mit der Einführung eines neuen Basiszolls durch die Vereinigten Staaten im April 2025 zeichnen sich spürbare Veränderungen im transatlantischen Handel mit Milchprodukten ab. Nach Einschätzung der Rabobank werden insbesondere europäische Käseexporteure von dieser Maßnahme betroffen sein.

Der neue Importzoll in Höhe von 10 Prozent gilt weltweit und betrifft somit auch Lieferungen aus der Europäischen Union. Analysten rechnen damit, dass die US-Importe von Käse aus der EU infolge der zusätzlichen Abgaben um etwa 10 bis 15 Prozent zurückgehen könnten. Die Auswirkungen auf andere Milchprodukte wie Butter oder Butteröl werden hingegen als deutlich geringer eingestuft.

Ein Teil des verringerten Käseimports aus Europa dürfte durch die gestiegene US-eigene Käseproduktion kompensiert werden. Die Vereinigten Staaten haben ihre Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und könnten damit einen größeren Anteil des heimischen Verbrauchs abdecken.

Für europäische Hersteller bedeutet diese Entwicklung eine notwendige Neuorientierung. Es wird erwartet, dass sich der Export stärker in Richtung wachsender Märkte in Ostasien und im Nahen Osten verlagert. Diese Regionen gelten als zunehmend aufnahmefähig für europäische Milchprodukte und könnten somit als Ausgleichsmärkte dienen.

Im Segment der Butter und des Butteröls rechnet die Rabobank hingegen nicht mit größeren Verschiebungen. Die Vereinigten Staaten bleiben in diesem Bereich Nettoimporteur und sind weiterhin auf Einfuhren angewiesen. In der Vergangenheit hatten ähnliche Zollmaßnahmen nur geringe Auswirkungen auf die Liefermengen aus der Europäischen Union.