In Frankreich hat die Nationalversammlung dem Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten eine eindeutige Absage erteilt. Mit nur einer Gegenstimme aus den Reihen der Sozialisten hat das Unterhaus die Regierung aufgefordert, sich der Ratifizierung der umstrittenen Vereinbarung entgegenzustellen. Dazu soll Paris im Rat eine Sperrminorität organisieren. Außerdem soll sich die Regierung darum bemühen, das Abkommen vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu bringen.
Wie aus der Entschließung hervorgeht, sind auch aus Sicht der französischen Abgeordneten mehrere Aspekte fraglich. Wie im Europaparlament ist man sich in der Nationalversammlung nicht sicher, ob die EU-Kommission entscheiden durfte, dass die künftige Partnerschaft in Form von zwei getrennten Verträgen zur Ratifizierung vorgelegt wird. Auf den Prüfstand müssen laut den Abgeordneten zudem der vorgesehene Ausgleichsmechanismus und die Vereinbarkeit mit dem Vorsorgeprinzip.
Rechtlich bindend ist die Entschließung nicht. Der zusätzliche Druck auf die Regierung dürfte sich in Grenzen halten. Immer wieder betonen Kabinettsmitglieder, dass das Abkommen in seiner derzeitigen Form nicht zustimmungsfähig sei. Zuletzt erklärte Europaminister Benjamin Haddad mit Blick auf die Entschließung, dass die vorgesehenen Schutzklauseln ein notwendiger und nützlicher Fortschritt seien, allerdings noch nicht ausreichten. Paris pocht auf die Durchsetzung der europäischen Standards über Spiegelklauseln für Importe und hält auch verstärkte Kontrollen für unverzichtbar. In Bezug auf die Angleichung von Produktionsstandards bei Einfuhren hat es jüngst etwas Bewegung in Brüssel gegeben.
An einer Sperrminorität für die Abstimmung im Rat arbeitet Landwirtschaftsministerin Annie Genevard bereits seit Längerem. Für Unruhe sorgen indes immer wieder Äußerungen von Staatspräsident Emmanuel Macron, die insbesondere in den Reihen der Landwirtschaft Zweifel an den tatsächlichen Absichten der Staatsführung säen. In den vergangenen Wochen hatte es landesweit immer wieder kleinere Proteste gegen das Abkommen gegeben. AgE
Auf den europäischen Schlachtschweinemärkten ist ein Preisbeben infolge des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Spanien bislang weitgehend ausgeblieben. Zwar rutschte die Notierung in Spanien kräftig ab. Und auch in Dänemark sank der Preis. In den übrigen Ländern blieb aber weitgehend alles beim Alten. Das liegt auch daran, dass die Folgen des Seuchenausbruchs bislang noch nicht absehbar sind. Außerdem sorgt das Weihnachtsgeschäft für Stabilität. Die Vorbereitungen der Fleischwirtschaft auf die bevorstehenden Festtage sind nun EU-weit voll im Gange.
Hierzulande beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis am Mittwoch (3.12.) bei unverändert 1,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Der Markt sei bei umfangreichen Schlachtungen überwiegend ausgeglichen, so die VEZG. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) berichtete von einem deutschlandweit weiter großen Angebot an Schlachtschweinen. Die Mengen „scheinen kaum kleiner zu werden“, obwohl die Schlachtunternehmen ihre Kapazitäten voll auslasteten. Allenfalls die leicht sinkenden Schlachtgewichte deuteten auf eine langsame Normalisierung hin. Je nach Region würden die Märkte als ausgeglichen oder auch überversorgt beschrieben.
Im Einzelhandel steigt laut AMI derzeit die Häufigkeit von Werbeaktionen im Bereich Schweinefleisch. Insgesamt falle die Nachfrage eher größer aus. Dabei würden sowohl Konsumqualitäten als auch Verarbeitungsfleisch umfangreich geordert.
Auch der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) hielt seine Notierung zuletzt konstant, und zwar bei 1,54 Euro/kg SG. Das große Schlachtschweineangebot fließe meist reibungslos ab, weil es gut zum gegenwärtig hohen Bedarf der Fleischwirtschaft passe. Deren Schlachtaktivität lege in diesen Tagen kräftig zu. Für die aktuelle Woche sei zu erwarten, dass die 100.000-Stück-Marke erreicht werde. Der ASP-Ausbruch in Spanien habe in Österreich zwar für Verunsicherung gesorgt. Überwiegende Meinung sei aber, dass negative Konsequenzen für die heimische Fleischwirtschaft erst im neuen Jahr spürbar werden könnten.
DC wittert Absatzchancen
Bei der belgischen Danis-Gruppe blieb der Preis für die aktuelle Woche bei 1,050 Euro/kg Lebendgewicht (LG) stehen. Das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown (DC), das in der laufenden Woche ebenfalls so viel für Schlachtschweine zahlt wie in der Vorwoche, nahm den Preis für die Kalenderwoche 50 um umgerechnet 7 Cent auf 1,36 Euro/kg SG zurück. In seinem Marktkommentar konzentrierte sich DC ausschließlich auf die ASP-Fälle bei Barcelona. Durch diese und die daraus folgenden Exportbeschränkungen für Spanien habe sich die Dynamik auf dem europäischen Markt für Schweinefleisch „schlagartig verändert“.
„Es handelt sich um sehr große Mengen an Waren, die die spanischen Schlachthöfe nun stattdessen in Europa absetzen müssen“, erklärte DC-Vertriebsleiter Per Fischer Larsen. Das sorge für enorme Unsicherheit. Zugleich gehe es für DC jetzt darum, die attraktiven Nischen im Markt zu finden, die bisher von den Spaniern besetzt gewesen seien. Das Unternehmen erwartet einen Anstieg der Nachfrage aus Japan, sieht aber auch Absatzmöglichkeiten auf anderen Märkten. Es werde jedoch „einige Wochen dauern, bis wir die Aufträge unter Dach und Fach haben und einen Überblick darüber haben, in welchem Umfang wir attraktive Aufträge außerhalb Europas akquirieren können“.
Preisrutsch in Spanien
Am Marché du Porc Français ging die Notierung am Donnerstag geringfügig um 0,4 Cent auf nun 1,490 Euro/kg SG nach unten. Auch in Frankreich schaut man mit Sorge auf die Marktauswirkungen des ASP-Geschehens in Spanien. Die Lage sei ernst. Hoffnung machten aber die Regionalisierungsabkommen der Spanier mit wichtigen Abnehmerländern. Wenn der Ausbruch auf die Region Barcelona beschränkt bleibe, könnten die Folgen für den spanischen und damit auch für den europäischen Markt gemildert werden.
In Spanien brachte der ASP-Ausbruch die bereits seit längerem schwächelnden Preise in den Absturz. An der Agrarbörse von Segovia nördlich von Madrid kosten Schlachtschweine jetzt noch 1,14 Euro/kg LG, nach 1,30 Euro/kg LG eine Woche zuvor. In Italien setzte sich die Talfahrt der Schlachtschweinepreise fort. Die Notierung für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm wurde am Donnerstag bei 1,600 Euro/kg LG festgelegt, nach 1,640 Euro/kg LG in der Vorwoche. Auch die Notierung für Vertragsschweine derselben Kategorie fiel um 4 Cent, auf nun 1,740 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittspreis sinkt weiter
Auf europäischer Ebene ging der Durchschnittspreis weiter nach unten. In der Woche zum 30. November wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 166,18 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 1,8% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 13,5% verfehlt.
Der mit 6,1% größte Preisabschlag wurde aus Slowenien gemeldet, gefolgt von Lettland, Ungarn, Polen und Tschechien mit jeweils zwischen 5,7 und 5,4%. In Belgien ging der Preis um 3,7% nach unten, in Österreich um 2,5% und in Dänemark um 1,1%. Nennenswerte Preisaufschläge gab es keine. AgE
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Internationale Schweinepreise KW 50
USA: Die Erzeugerpreise in Iowa sind auf 1,35 €/kg zurückgefallen. Gleichzeitig ist der Dollarkurs mit 1,16 $ = 1 € wieder schwächer geworden. Die saisonal bedingt hohen Schlachtzahlen bleiben auf einem hohen Niveau. Die Teilstückpreise setzen überwiegend ihre Abwärtsentwicklung fort. Das aktuell hohe Lebendangebot ist selbst für das Vorweihnachtsgeschäft zu groß. Die Börsenkurse für den neuen Frontmonat Februar 2026 haben sich auf 1,56 €/kg weiter gefestigt. Im ersten Halbjahr 2026 wird bei rückläufigen Schlachtmengen wieder mit festeren bis anziehenden Preisen gerechnet.
Brasilien: Die Durchschnittspreise der fünf Notierungsregionen haben mit 1,77 €/kg etwas nachgegeben. Der Wechselkurs ist schwächer geworden. Der Inlandsmarkt bleibt weitgehend ausgeglichen. Überdurchschnittlich hohe Rindfleischpreise begünstigen die Nachfrage nach Schweinefleisch. Das Exportgeschäft läuft vorerst weiterhin flott. Durch die kommenden Feiertage werden Einschränkungen erwartet. Für den zukünftigen Absatz besteht Unsicherheit aufgrund der Schäden durch die Wirbelstürme in den südostasiatischen Importgebieten.
Russland: Die Durchschnittsnotierungen sind nach der zurückliegenden Hochpreisphase auf 1,73 €/kg weiter zurückgefallen. Der Wechselkurs hat sich bei 89,66 Rubel für 1 € stabilisiert. Die Inlandsnachfrage bleibt weitgehend unverändert. Wetterbedingte Transporteinschränkungen reduzieren die aktuellen Exportaktivitäten.
China: Die Preise für Schweinefleisch sind mit 2,00 €/kg wieder etwas schwächer geworden. Die saisonal bedingt günstige Nachfrage des Vor-Neujahrsgeschäfts stützt jedoch das Preisniveau. Bis zum Verbrauchshöhepunkt in der Neujahrsfestwoche ab dem 17. Februar 2026 ist jedoch noch viel Zeit. Danach fällt die Nachfrage üblicherweise deutlich zurück. Die Hoffnungen ruhen auf künftig reduzierten Tierbeständen.
Seit April steht die Geflügelschlachterei Buckl still. Nun ist klar: Die Türen bleiben endgültig zu. Der Landesverband der Bayerischen Geflügelwirtschaft nennt hohe Hürden bei Neuzulassung, Investitionen und Gebäudezustand als Hauptgründe – und verspricht neue Lösungen für kleine Betriebe.
Buckl-Schlachthof bleibt dauerhaft geschlossen
Die Geflügelschlachterei Buckl in Wassertrüdingen wird nicht wieder öffnen. Das bestätigte Robert Schmack, Vorsitzender des Landesverbands der Bayerischen Geflügelwirtschaft (LVBWG), bei der Jahreshauptversammlung in Weichering. Seit April steht der Betrieb still, und trotz intensiver Bemühungen des Verbands ist das Ende nun besiegelt.
Verband prüfte viele Optionen – ohne Erfolg
Nachdem die Betreiberfamilie Buckl eine Wiedereröffnung ausgeschlossen hatte, suchte der Verband aktiv nach einer Lösung. Gespräche, Sondierungen und ein detaillierter Businessplan sollten Wege aufzeigen, wie sich der Schlachthof fortführen ließe.
Doch die Hürden waren zu hoch. Schmack erklärte: „Nach Abwägung aller Kriterien kamen wir zu dem Schluss, dass das Projekt in einem realistischen Zeitrahmen nicht umzusetzen ist.“
Hohe Auflagen und unberechenbare Kosten
Mehrere Faktoren verhinderten eine Wiederinbetriebnahme:
Strenge Auflagen für eine Neuzulassung
Hohe Anforderungen an das Eigenkapital
Ein Investitionsbedarf, der kaum kalkulierbar war
Der bauliche Verfall der stillgelegten Anlage
Neue Ausweichmöglichkeiten für Schlachttiere, die inzwischen genutzt werden
Diese Kombination machte eine wirtschaftlich tragfähige Lösung unmöglich.
Verband will Alternativen schaffen
Trotz des endgültigen Aus bemüht sich der Verband weiter um regionale Schlachtstrukturen. Schmack betonte: „Wir bedanken uns für die breite Unterstützung aus Branche, Behörden und Ministerien. Wir werden alles dafür tun, um speziell für kleinere Betriebe neue Schlachtmöglichkeiten zu etablieren.“
Damit bleibt die Suche nach dezentralen, praxistauglichen Lösungen für die bayerische Geflügelwirtschaft ein zentrales Zukunftsthema.
Beim EU-Gipfel am 20. Dezember könnte die Union Mercosur final beschließen – vorausgesetzt, es findet sich die nötige qualifizierte Mehrheit. Österreich könnte zum „Zünglein an der Waage“ werden.
Das seit rund 25 Jahren verhandelte EU-Mercosur-Abkommen steuert auf eine entscheidende Phase zu. Beim EU-Gipfel am 20. Dezember könnte die Union das Freihandelsabkommen mit Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay final beschließen – vorausgesetzt, es findet sich die nötige qualifizierte Mehrheit unter den Staats- und Regierungschefs. Österreich kommt dabei eine besonders wichtige Rolle zu, da das Land in der Abstimmung zum „Zünglein an der Waage“ werden könnte, berichtet der Kurier in seiner Freitagausgabe.
Mit rund 700 Mio. Einwohnern wäre die Zone eine der weltweit größten Freihandelszonen. Die EU erhofft sich laut Kurier nach Jahren wirtschaftlicher Schwäche neue Wachstumsimpulse, verlässlichere Handelspartner und geringere Abhängigkeiten gegenüber China, das längst wichtigster Handelspartner des südamerikanischen Staatenbundes ist. Das Abkommen soll Zölle abbauen und den Austausch von Maschinen, Pharma- und Industriegütern aus der EU sowie Rohstoffen, Agrar- und Pflanzenprodukten aus Südamerika erleichtern. Die EU-Kommission schätzt, dass die jährlichen EU-Exporte nach Südamerika um bis zu 49 Mrd. Euro steigen und bis zu 440.000 Arbeitsplätze gesichert werden könnten.
Gegner des Abkommens – darunter Bauernvertreter, Umweltschützer, die Grünen und die FPÖ – warnen laut dem Bericht vor negativen Folgen für den Klimaschutz und die europäische Landwirtschaft. Immer wieder wird auf die Gefahr verstärkter Regenwaldrodungen verwiesen oder vor günstigem Rindfleisch aus Südamerika gewarnt.
Dem widerspricht WIFO-Agrarökonom Franz Sinabell, und spricht von „Mythen“ aufseiten der Mercosur-Gegner. Bereits jetzt würden jährlich 200.000 Tonnen Rindfleisch in die EU importiert. Durch Mercosur kämen lediglich 99.000 Tonnen zollfrei hinzu – rund ein Prozent des EU-Verbrauchs. Zudem seien die Pariser Klimaziele inzwischen rechtsverbindlich im Abkommen verankert.
Politisch bleibt die Lage dennoch angespannt. Frankreich fordert seit Jahren strengere Umweltauflagen. Polen sowie mehrere weitere Staaten gelten laut Kurier ebenfalls als unsicher. Österreich steht dabei besonders im Fokus: Aufgrund eines alten Parlamentsbeschlusses wäre Bundeskanzler Christian Stocker derzeit eigentlich verpflichtet, ein Nein zu Mercosur abzugeben. Hinter den Kulissen wird jedoch laut Bericht über verschiedene Optionen spekuliert – etwa eine kurzfristige Parlamentsabstimmung, um ein Ja zu ermöglichen, oder der Versuch, die Entscheidung so zu gestalten, dass das Abkommen auch ohne österreichische Zustimmung mehrheitsfähig wird.
Österreichische Wirtschaftsvertreter warnen derweil vor den Folgen eines Scheiterns. Fiskalratspräsident Christoph Badelt und WIFO-Chef Gabriel Felbermayr sehen im Abkommen eine wichtige Chance für Wachstum, internationale Glaubwürdigkeit und den Erhalt europäischer Handelsmacht. Ein Scheitern würde Europa weiter in Richtung globale Bedeutungslosigkeit drängen, so der Tenor. von Torsten Altmann
In einer mehrteiligen Web-Seminarreihe für ISN-Mitglieder im November wurden einige mögliche Ursachen für Schwanzbeißen vorgestellt, um die Zusammenhänge besser verstehen und praktische Ansatzpunkte für den Einstieg in den Kupierverzicht finden zu können. Im ersten Teil hat Dr. Jochen Krieg von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen beleuchtet, wie die Fütterung zur Haltung von Schweinen mit intakten Schwänzen beitragen kann. Wir haben ihn im Nachgang gebeten, einige zentrale Fragen dazu zu beantworten.
Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren, um auf das Kupieren der Schwänze verzichten zu können?
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren von Haltung bis Genetik, welche die Haltung unkupierter Tiere beeinflussen können. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Fütterung. Bei der Fütterung ist sicherzustellen, dass die Tiere bedarfsdeckend mit Nährstoffen versorgt werden. Verschiedene Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass ein Mangel in der Aminosäurenversorgung das Auftreten von Caudophagie/Schwanzbeißen fördern kann und dieser Mangel auch durch Beschäftigungsmaterial nicht wieder auszugleichen ist. Das verdeutlicht, wie wichtig die Fütterung als Grundlage einer erfolgreichen Ferkel- und Mastschweinehaltung ist.
Welche typischen Fehler oder Herausforderungen sehen Sie derzeit noch in der Praxis, wenn es um den Kupierverzicht geht?
Die wohl größte Herausforderung ist meiner Meinung nach, dass nicht immer nachvollzogen werden kann, warum es zu Vorfällen mit Schwanzbeißen kommt. Eine regelmäßige Risikoanalyse in der u.a. die Durchflussraten an den Tränken, die Inhaltsstoffe im Futter sowie die Ausdosierung des Futters überprüft werden, kann helfen, frühzeitig mögliche Störfaktoren zu finden. Ebenso wichtig ist eine regelmäßige Tierbeobachtung, um frühzeitig bei ersten Anzeichen von Schwanzbeißen reagieren zu können.
Welche Stellschrauben können Landwirte in Bezug auf die Fütterung besonders wirkungsvoll nutzen, um Schwanzbeißen vorzubeugen?
Wie bereits erwähnt, sollte auf eine ausreichende Aminosäureausstattung geachtet werden. Das betrifft natürlich insbesondere Rationen, bei denen der Rohproteingehalt weit abgesenkt ist. Auch weitere Punkte wie eine bedarfsdeckende Mineralstoffversorgung, Futter- und Wasserhygiene sind wichtig, sollten aber ohnehin beachtet werden. Die Versorgung mit faserhaltigen Futtermitteln kann zudem helfen, Schwanzbeißen vorzubeugen. Die Wirkung der Faser auf die Darmgesundheit und das Mikrobiom geht weit über den bis vor einigen Jahren eher als nachteilig bewerteten Verdünnungseffekt hinaus. Dafür ist jedoch eine Faserbewertung erforderlich, die über die Rohfaser als hinaus geht.
Welchen Einfluss haben die Futterzusammensetzung und das Fütterungsmanagement auf das Risiko von Schwanzbeißen?
Bei den bereits erwähnten Aminosäuren spielt auch die Verdaulichkeit eine Rolle – nicht jedes Futtermittel liefert dem Tier den gleichen Anteil der enthaltenen Aminosäuren. Das bedeutet, dass je genauer man am Bedarf der Tiere füttert, die Berücksichtigung der Futtermittelverdaulichkeit eine immer wichtigere Rolle spielt. Zudem scheint es einen Zusammenhang von Futtervorlage und Schwanzbeißen zu geben: werden oft (zu) kleine Portionen ausgegeben, kann dies Schwanzbeißen begünstigen. Bei Flüssigfütterungen ist, wie auch für eine optimale Leistung, auf möglichst homogenes Futter, einen entsprechend hohen Trockenmassegehalt für eine nachhaltige Sättigung und eine gute Hygiene zu achten. Abhängig vom Fütterungssystem sollten auch die Fressplätze nicht zu knapp bemessen und ausreichend dimensioniert sein, um Stresssituationen, insbesondere für rangniedere Tiere, weitestgehend zu vermeiden. Für oft diskutierte Zusammenhänge zwischen einzelnen Futtermitteln wie z.B. Molke und dem Auftreten von Schwanzbeißen gibt es keine eindeutigen Nachweise.
Welche Maßnahmen würden Sie fütterungsseitig bei einer Havarie empfehlen? Gibt es bestimmte Nährstoffe oder Fütterungsstrategien, die sich in der Praxis im Notfall bewährt haben?
Ein allgemeingültiges Rezept gibt es leider nicht. Neuere Untersuchungen zeigen, dass selbst die oft erwähnten Magnesiumgaben nicht immer helfen. Wenn der Verdacht auf eine Mykotoxinbelastung besteht, kann der Einsatz von Mykotoxinbindern durchaus hilfreich sein. Auch wenn sich der direkte Zusammenhang zum Schwanzbeißen hier nicht immer zeigt, werden die negativen Folgen der Mykotoxine eingedämmt. Die Gabe von Beschäftigungsfutter hilft oft, das Beißgeschehen einzudämmen.
Wenn Sie den Landwirten abschließend eine zentrale Empfehlung für den Kupierverzicht mitgeben könnten – welche wäre das?
Auch wenn es eigentlich nichts Neues ist: Eine Versorgung mit ausreichend Futter-, Wasser und Nährstoffen durch hygienisch einwandfreies Futter und Wasser ist das A und O. Das schließt neben einer möglichst exakten Bewertung der eingesetzten Komponenten auch die Analyse der Ration/des Fließfutters und das Erfassen von Tiergewichten ein. Nur so kann ich beurteilen, ob ich meine Fütterungsziele erreiche.
In Spanien steigt die Zahl der mit ASP-infizierten Wildschweine weiter. Wie das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Ernährung gestern mitteilte hat das Zentrale Veterinärlabor in Algete (Madrid) bei vier weiteren Wildschweinen, die in der Nähe der zuvor gemeldeten Fälle in der Gemeinde Cerdanyola del Vallés (Barcelona) gefunden wurden, eine Infektion mit dem Virus der ASP festgestellt. Damit sind aktuell 13 bestätigte Fälle vorhanden.
In Spanien wurden sieben weitere ASP-Fälle im Schwarzwildbestand bestätigt. Alle Fälle wurden innerhalb der eingerichteten Sperrzone in der Gemeinde Cerdanyola del Vallès aufgefunden. Infolge des ASP-Ausbruchs haben mehrere Länder die Einfuhr von Schweinefleisch aus Spanien gestoppt. Die spanische Notierung für Schlachtschweine wurde daraufhin nachträglich korrigiert und deutlich abgesenkt.
Nachdem in der vergangenen Woche zwei mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) infizierte Wildschweine in der spanischen Gemeinde Cerdanyola del Vallès gefunden wurden, hat das zentrale Veterinärlabor von Algete (Madrid) bei sieben weiteren Wildschweinen das Virus nachgewiesen. Wie das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Ernährung mitteilte, wurden alle Tiere tot in der Nähe der vorherigen Fundorte aufgefunden. Damit steigt die Anzahl der bestätigten Fälle auf neun.
Sperrzone eingerichtet – Militär unterstützt
In Zusammenarbeit mit den amtlichen Veterinärdiensten Kataloniens wurde eine infizierte Zone mit einem Radius von 20 km um die ersten beiden Fundorte eingerichtet, die in eine Kernzone bzw. Hochrisikozone von 6 km und eine Pufferzone von 14 km unterteilt ist. In diesem Gebiet wurde die Jagd verboten und Such- und Fangmaßnahmen durch speziell geschultes und mit dem Gebiet vertrautes Personal intensiviert. Darüber hinaus unterstützen die örtliche Polizei und eine militärische Notfalleinheit die Bekämpfungsmaßnahmen.
Spanische Notierung stürzt ab
Die spanische Notierung für Schlachtschweine wurde infolge des ASP-Ausbruchs nachträglich korrigiert und deutlich um 15 ct/kg SG abgesenkt. Laut Medienberichten soll derzeit ein Drittel der spanischen Exportzertifikate blockiert sein. So hätten Mexiko und Taiwan die Einfuhr von Schweinefleisch aus Spanien gestoppt. China stoppte demnach Schweinefleischimporte ausschließlich aus der Provinz Barcelona und Großbritannien setzt die Einfuhr von Schweinefleisch aus Katalonien temporär aus. Die weiteren Marktauswirkungen bleiben abzuwarten.
Während die Bierpreise im Dezember um gut 3 % steigen, geht’s bei der Milch genau andersherum. Um bis zu 3 % rasseln die Erzeugerpreise bei einigen Molkereien im Dezember hinunter. Schon im November gab es Preisanpassungen nach unten. Als Grund dafür wird u. a. die in den letzten Monaten rasant gestiegene Milchmenge in Europa genannt. Parallel dazu überbieten sich die Handelsketten mit Billigangeboten von Butter & Co.
Selbst versierte Fachleute schienen im Spätsommer nicht zu erahnen, was auf uns zukommen würde. So erklärte Berglandmilchchef Josef Braunshofer noch im September gegenüber top agrar, dass er bis zum Jahresende von stabilen Verhältnissen ausgehe. Weit gefehlt.
Der Abwärtssog hält wohl noch an und die Nettopreise für gentechnikfreie Milch dürften womöglich wieder unter die wichtige 50 Cent-Marke fallen. Dabei macht ein Blick auf die Vollkosten in Österreichs Betrieben nur allzu deutlich, wie wichtig die zuletzt erzielten Erzeugerpreise sind. Laut Betriebswirtschaftlern liegen die Produktionskosten für gentechnikfrei erzeugte Milch zwischen etwa 50 bis über 60 ct/kg.
Diese Vollkosten sind kein „Wunschlohn“, sondern die betriebswirtschaftliche Untergrenze zum Überleben. Sonst sind Investitionen und das Bedienen von Schulden kaum möglich. Liegt der Auszahlungspreis deutlich darunter, wird Verschleiß betrieben: Maschinen werden zu lange gefahren, Investitionen verschoben, Arbeitsstunden unbezahlt aus der Familie „gezogen“.
Dementsprechend sind etliche Milchbetriebe verschuldet. Gerade diese überleben eine erneut lang anhaltende Tiefpreisphase nicht. Kein Wunder, dass die Zahl der Milchbetriebe in Österreich dramatisch sinkt. Waren es zum EU-Beitritt noch über 80.000 Milchbäuerinnen und -bauern, sank deren Zahl bis heute auf nur noch wenig über 20.000.
Unter Bauern wird angesichts der bedrohlichen Situation der Ruf nach einem Branchenverband der Milchbauern laut – u. a. mit klaren Vorgaben an die Molkereien, kostendeckende Preise in den Mittelpunkt zu stellen, und der Bereitschaft, ruinösen Preiswettbewerb nicht mehr mitzumachen. In diesem Zusammenhang stellen sich viele Bauern die Frage: Warum verkaufen sechs, sieben Molkereien in Österreich die gleichen Produkte, machen die gleiche Werbung und alles für so einen kleinen Markt. Wäre es nicht sinnvoller, die Milch zu bündeln hin zu einheitlichen rot-weiß-roten Produkten?
Gleichzeitig sollte unfairen Handelspraktiken wie Lockangeboten mit Billigmilch ein Riegel vorgeschoben werden. Solange der Handel nahezu ungebremst nach unten drücken kann, sind alle Appelle an „Partnerschaft“ hohl. Und nicht zu vergessen: Importe, die nicht denselben Produktionsbedingungen wie bei uns entsprechen, sollten ausgebremst werden. Dafür brauchen wir eine allumfassende, lückenlose Herkunftskennzeichnung. Dies wäre ein wichtiger Schlüssel.
Fest steht: Ein sinkender Milchpreis ist kein Naturereignis, das wir ohnmächtig hinnehmen müssen. Er ist das Ergebnis eines Systems, das Marktmacht nach oben konzentriert und Kosten nach unten durchreicht. Gegensteuern heißt: sich organisieren, politisch Druck machen und die eigene Rolle in der Kette neu definieren. Wenn wir das nicht tun, dann sinkt nicht nur der Milchpreis. Dann sinkt schlicht die Zahl der Höfe, bis für viele erst zu spät sichtbar wird, was sie verloren haben. von Torsten Altmann
Gestern machte die EU den Weg für neue Gentechnikmethoden frei. Thomas Waitz, grüner EU-Abgeordneter, kritisiert die Entscheidung heftig und fürchtet ein Risiko für die Versorgungssicherheit Europas.
Gestern Nacht wurde im Trilog zwischen EU-Parlament, Mitgliedstaaten und Kommission die Verordnung zur neuen Gentechnik fertig verhandelt. Agrarchemieriesen lobbyierten davor seit Jahren für eine Ausnahme der Neuen Gentechnik-Methoden aus dem EU-Gentechnikgesetz und damit gegen die strengen Sicherheits- und Verbraucherschutzauflagen im Sinne des Vorsorgeprinzips.
Wichtige Forderungen des EU-Parlaments wie Kennzeichnung von Gentechnik im Supermarkt oder ein Verbot von Patenten auf gentechnisch veränderte Pflanzen wurden von der EVP Berichterstatterin während der Verhandlungen aufgegeben. Die Grünen sind nicht gegen die neue Gentechnik, sondern begrüßen die Nutzung in der Forschung etwa z.B. bei Medikamenten. Das Vorsorgeprinzip und Konsumentenschutz darf dabei aber keinesfalls aufgeweicht werden.
„Das Ergebnis ist eine totale Deregulierung: Ein absoluter Super GAU für Konsumenten und für die europäische Biolandwirtschaft. Keine Rückverfolgbarkeit, keine Kennzeichnung bei Produkten im Supermarkt, keine Absicherung für die gentechnikfreie Biolandwirtschaft bedeutet dass die Großkonzerne die mit Patente Milliarden scheffeln und in Zukunft das Vorsorgeprinzip in der EU nicht mehr einhalten müssen. Ein freiwilliger Verhaltenskodex ist eine absolute Frotzelei und ein Kniefall vor den Agrarkonzernen. Für Österreich bedeutet es, dass in Zukunft niemand mehr garantieren kann, dass wir gentechnikfrei sind,“ kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen im Europäischen Parlament.
„Es liegt nun an Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zum Wohle der österreichischen Landwirtschaft rasch eine Mehrheit im Rat gegen das Verhandlungsergebnis aufzubauen“
Eine Mehrheit im Europäische Parlament hatte davor verlangt, Pflanzen, die mit neuen gentechnischen Methoden gezüchtet wurden, von Patenten auszuschließen. EVP und rechtsextreme Parteien haben diese Forderung nun aufgegeben! Schon jetzt beherrschen vier Chemiekonzerne die Hälfte des globalen Markts für Saatgut.
„Obwohl die neue Gentechnik nicht von herkömmlicher Züchtung zu unterscheiden sei, fordern Großkonzerne ihr Recht auf Patente ein. Große, internationale Agrarkonzerne bekommen so ein Monopol auf Saatgut und machen Millionen Profite. Das Überleben von kleinen Zuchtbetrieben ist so praktisch unmöglich. Die Deregulierung der neuen Gentechnik bedroht die Versorgungssicherheit in ganz Europa,“
Das Verhandlungsergebnis muss nun im Europäischen Parlament und von den Mitgliedsstaaten im Rat bestätigt werden. von Felicitas Greil
Eine erneute Verschiebung der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) wird immer wahrscheinlicher. Nach dem Rat hat sich das Europaparlament am Mittwoch (26.11.) ebenfalls für eine Fristverschiebung um zwölf Monate ausgesprochen. Jetzt müssen beide Co-Gesetzgeber zusammen mit der EU-Kommission im Trilog eine Einigung herbeiführen. Hier drängt die Zeit. Die bisherige Fassung des Gesetzes muss bereits ab dem 30. Dezember angewendet werden. Dies gilt zumindest dann, wenn bis dahin keine überarbeitete Version oder zumindest eine Verschiebung rechtskräftig beschlossen worden ist.
Im Einzelnen will das Parlament, dass große Unternehmen und Händler die Verpflichtungen dieser Verordnung also erst ab dem 30. Dezember 2026, Kleinst- und Kleinunternehmen ab dem 30. Juni 2027 erfüllen müssen. Die Hoffnung: Durch die zusätzliche Frist soll ein reibungsloser Übergang gewährleistet werden. Gleiches gilt für Meldungen zu den Sorgfaltspflichten über das IT-System der EU-Kommission. Laut der Brüsseler Behörde soll es bis zuletzt technische Störungen bei der Anwendung gegeben haben.
Vereinfachungen bei Meldepflichten
Darüber hinaus plädiert eine Mehrheit im Plenum für weitere Vereinfachungen. So sind die Abgeordneten der Ansicht, dass die Verantwortung für die Abgabe einer Sorgfaltserklärung bei den Unternehmen liegen sollte, die das betreffende Produkt als Erste auf dem EU-Markt einführen. Nicht zur Rechenschaft gezogen werden sollten dagegen Unternehmen und Händler, die etwaige Produkte im Anschluss vermarkten.
Weitere Verwaltungsvereinfachungen wollen die Volksvertreter für Kleinst- und Kleinunternehmen auf den Weg bringen. Anders als die Kommission fordert das Parlament, dass künftig nur noch eine einmalige vereinfachte Erklärung abgegeben werden muss. Die EU-Kommission hatte vor Kurzem noch eine jährliche vereinfachte Anmeldung im IT-System für Primärerzeuger vorgeschlagen.
Darüber hinaus wollen die Europaabgeordneten eine Überprüfung der Vereinfachungen bis zum 30. April 2026. Damit sollen die Auswirkungen des Gesetzes und der Verwaltungsaufwand bewertet werden.
Hansen hat bei der EUDR eine Vorgeschichte
Die EUDR wurde im April 2023 vom Parlament verabschiedet. Verhandlungsführer aufseiten des Europaparlaments war der heutige EU-Agrarkommissar und damalige Luxemburger EVP-Abgeordnete Christophe Hansen. Das Gesetz zielt darauf ab, den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt zu dämpfen. Konkret soll etwa die Nutzung von Erzeugnissen in der EU unterbunden werden, die mit Entwaldung im Zusammenhang stehen. Im Einzelnen geht es dabei unter anderem um Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja, Holz, Kautschuk, Holzkohle, außerdem um Lebendrinder sowie Rindfleisch. AgE
Österreichs Flächenverbrauch sinkt deutlich, rühmt sich Umweltminister Norbert Totschnig. Aber die Erhebungsmethode hat sich geändert.
Zwischen 2022 und 2025 lag der Flächenverbrauch mit rund 6,5 ha/Tag deutlich unter den Vorjahresdaten. So betrug er 2019 bis 2022 rund 10,9 ha täglich, und 2016 bis 2019 gar 12 ha. Das geht aus dem aktuellen Bericht der österreichischen Raumordnungskonferenz (Örok) hervor.
Der Bedarf an Siedlungsfläche ist der Haupttreiber beim Flächenverbrauch, Starken Zuwachs haben auch PV-Freiflächenanlagen, leider der falsche Ansatz.
Stora Enso prüft bis 2026 die Zukunft von sieben Sägewerken in Europa, darunter zwei in Österreich. Ein Verkauf steht zur Diskussion.
Der Papier- und Holzkonzern Stora Enso steht vor einer umfassenden Überprüfung seiner Geschäftstätigkeit in mehreren europäischen Ländern. Betroffen sind, laut ORF, sieben Sägewerke in Tschechien, Polen und Litauen – und auch zwei Werke in Österreich.
Trotz seiner „starken Marktstellung in einem attraktiven Segment“ brachten dem Unternehmen seine Aktivitäten in Österreich und anderen europäischen Ländern weder strategische noch operative Vorteile für sein Kerngeschäft mit erneuerbaren Verpackungen, heißt es.
Für insgesamt 760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich sind das keine guten Neuigkeiten. Denn, die Werke in Ybbs an der Donau und in Brand (Bezirk Gmünd) sind von der strategischen Prüfung betroffen. Erst 2026 soll bekannt gegeben werden, wie es dort weitergeht – bis dahin heißt es bangen um die Jobs.
Momentan läuft der Betrieb ganz normal weiter. Änderungen sollen laut Stora Enso im Rahmen von Mitbestimmungsverhandlungen und anderen rechtlichen Verfahren in den betroffenen Ländern besprochen werden.
Die sieben Sägewerke bringen es, laut dem aktuellen Bericht, auf eine Produktionskapazität von rund drei Millionen Kubikmetern. Das entspricht etwa jener Menge an Holz, die das gesamte Bundesland Oberösterreich mit fast 500.000 Hektar Wald produzieren kann. So entstehen zahlreiche Schnittholzprodukte und Massivholzkomponenten. Sie sorgen für rund 50 Prozent des Konzern-Umsatzes.
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