Für importierten Dünger fallen ab 2026 zusätzliche Abgaben an. Das könnte für Landwirte in Europa teuer werden. EU-Verbände fordern nun schnelles Handeln von Brüssel.
Landwirte in der EU müssen sich offenbar auf steigende Preise von Mineraldüngern einstellen. Der Grund ist der geplante CO2-Grenzausgleich (CBAM) für importierte Düngemittel – eine Art Klimazoll. Den erhebt die EU auf Produkte aus Drittstaaten, in deren Herstellung besonders viel CO₂ in die Atmosphäre gepustet wird.
Eine Reihe von Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft warnt nun vor stark steigenden Düngerpreisen. „Ackerbauern in der gesamten EU haben mit geringen bzw. negativen Deckungsbeiträgen zu kämpfen“, heißt es von dem Verbändebündnis. „Dabei spielen Düngerkosten eine große Rolle. Der geplante C02-Grenzausgleich könnte den Preisanstieg auf eine neue Ebene bringen“, heißt es weiter.
Verschiedene Schätzungen sagen einen möglichen Anstieg der Düngerpreise von 10 bis zu 30 % voraus. Das könnte gerade Ackerbauern vor große Probleme stellen.
Das Verbändebündnis wirft der EU-Kommission Versäumnisse vor: „So unglaublich es auch klingen mag, viele der verschiedenen Faktoren zur Berechnung des CBAM wurden von der Kommission noch nicht festgelegt, wie beispielsweise Benchmarks und Standardwerte“, heißt es aus Brüssel.
Das Verbändebündnis fordert von der EU-Kommission, das Inkrafttreten des CO2-Grenausgleiches zu verschieben bis:
- Alle zusätzlichen Kosten für Landwirte klar seien und
- Wirksame Ausgleichsmaßnahmen für ebendiese Kosten bereitstünden.
Zu den Unterzeichnern der Forderungen gehört unter anderem die EU-Dachorganisation der Bauern- und Genossenschaftsverbände Copa-Cogeca. Daneben unterstützen die jeweiligen EU-Verbände der Zuckerhersteller, Zuckerrübenanbauer, der Agrarhändler, der Landbesitzer und der Futterhersteller die Forderungen. von Konstatin Kockerlos
