4 Euro für höchste Standards: Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig

Das Wifo stellte fest was Bauern schon lange wissen, beim Lebensmittelpreis bleiben pro Euro nur vier Cent für die Landwirtschaft.

Vier von 100 Euro für Lebensmittel bleiben den Landwirten in Österreich. Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat bestätigt, was viele Bauern täglich erleben. Das Geld für die teuren Lebensmittel landet nicht in den Kassen der landwirtschaftlichen Betriebe. Sogar die Steuer macht mit 9 % mehr aus, als der Anteil, der den Bauern zum Überleben bleibt.

Es ist ein täglicher Kampf der Landwirte, den neun Betriebe pro Tag aufgeben. Das zeigt der Strukturwandel deutlich, sei es bei der Tierhaltung oder im Ackerbau. Mit österreichischen Standards können keine Billigprodukte hergestellt werden. Schon gar nicht, wenn sich alle anderen in der Wertschöpfungskette bedienen und nur die letzten Euro beim Landwirt ankommen.

Irische Butter, argentinisches Rindfleisch, Zucker aus der Ukraine und Kartoffeln aus Ägypten schmerzen besonders und sind nur einige Beispiele. Hier kann die kleinstrukturierte Landwirtschaft Österreichs beim Preis im Regal nicht konkurrieren. Die Erzeugerpreise sind jedoch in vielen Bereichen am Limit oder gar darunter. In Anbetracht der allgemeinen Kostensteigerungen, die auch die Betriebe mittragen, wird sich die Lage weiter zuspitzen.

Ein Überleben der Bauern wird künftig nicht nur mit staatlichen Förderungen machbar sein. Mit der nächsten GAP drohen deutliche Kürzungen. Die Lösung können nur die Entscheidungen der Konsumenten sein, denen österreichische Lebensmittel mehr Wert sein müssten als 4 Cent pro Euro. von Roland Pittner