Aktuell sorgt der Fastfood-Riese Burger King Österreich für mächtig Schlagzeilen: Er kündigte einen „Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“ an und verwendet seit Oktober 2025 in allen heimischen Filialen ausschließlich Haferdrinks für Kaffee- und Kakaogetränke. Konkret stammt die pflanzliche Alternative vom schwedischen Anbieter Oatly.
Mit der Umstellung verfolgt Burger King das Ziel, „Gästen klimafreundlichere Alternativen zu bieten“. Pflanzendrinks sollen „längst nicht mehr nur eine Option sein, sondern der neue Standard werden.“ Allerdings verkauft Burger King auch weiterhin jährlich rund 1,3 Milliarden Whopper mit Rindfleisch. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, zu Burger King auf einen Kaffee zu gehen“, sagt Johann Költringer, Geschäftsführer des Milchverbandes Österreich (MVÖ). „Daher messe ich der Entscheidung von Burger King keine überragende Bedeutung bei, die Mengen sind überschaubar.“ Und hoffenlich bleib noch der österreichische Lieferant der Rindfleisch Whopper.
Um welche Milchmengen es sich handelt, wird weder von Burger King Österreich noch von Oatly kommuniziert. Wir haben daher mithilfe der künstlichen Intelligenz (KI) und Internetrecherchen eine Hochrechnung gewagt:
- 65 Burger King Filialen in Österreich
- Verbrauch: Hochrechnung aus Filialtests, Gastro-Benchmarks und McCafé-Daten: 120–180 Kaffeegetränke pro Filiale und Tag; Mittelwert: 150 Getränke pro Tag.
- Milchmenge pro Getränk über alle Produkte (Capuccino, Latte, etc.): durchschnittlich 120 ml Milch pro Kaffee
- Jahresmenge pro Filiale: 150 Getränke x 120 ml = 18 l pro Tag oder 6.570 l pro Jahr.
- Jahresmenge Österreich: 6.570 l x 65 Filialen = 427.000 l Milch
Zur Einordnung: Die theoretisch errechnete Jahresmenge von rund 430.000 l Milch, die nun durch Haferdrinks ersetzt wird, entspricht der Jahreslieferleistung lediglich eines einzigen Milchviehbetriebs mit ca. 40 Kühen (10.000 Liter Milchleistung).
Es scheint, der Wechsel bei Burger-Kings-Heißgetränken ist eher eine rein strategische, marketinggetriebene Entscheidung mit Symbolkraft. Kritische Stimmen sprechen gar von „Greenwashing“.
Költringer ergänzt: „Vollkommen lächerlich finde ich den Hinweis, dass dadurch für den Konsumenten keine Mehrkosten entstehen sollen; vor allem, wenn man weiß, dass in den Milchimitaten viel weniger wertvolle Inhaltsstoffe stecken und die Rohstoffkosten viel geringer sind als bei echter Kuhmilch! Meine Empfehlung daher an alle: Wenn Sie guten Kaffee wollen, sollte man nicht zu Burger King gehen!“ von Felicitas Greil